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Karl Otto Kurt Freiherr von Liebenstein 28 Februar 1899 in Horb am Neckar 2 August 1975 in Jebenhausen war ein deutscher Generalmajor der Wehrmacht und spater der Bundeswehr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKurt war der Sohn des wurttembergischen Amtsrichters Karl von Liebenstein 1855 1903 und dessen Ehefrau Maria geborene Moser 1 Nach dem Besuch des humanistischen Karls Gymnasium in Stuttgart trat Liebenstein wahrend des Ersten Weltkriegs am 20 Dezember 1916 der Wurttembergischen Armee bei absolvierte eine mehrmonatige Grundausbildung und im Anschluss daran einen Fahnrichlehrgang Am 16 Februar 1918 erfolgte die Beforderung zum Leutnant und seine Verwendung als Zugfuhrer im Dragoner Regiment Konig 2 Wurttembergisches Nr 26 an der Front Im September 1918 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft aus der Liebenstein Ende Dezember 1919 entlassen wurde Nach seiner Entlassung blieb er im aktiven Dienst und wurde in die Reichswehr ubernommen wo er zwischen 1920 und 1930 verschiedene Verwendungen als Zugfuhrer im 18 Reiter Regiment fand und fur zwei Jahre zur Kavallerieschule Hannover abkommandiert war 2 3 4 Ab Oktober 1930 absolvierte er eine zweijahrige Fuhrergehilfenausbildung im Stab der 7 Division der sich ein Generalstabslehrgang an der Kriegsakademie in Berlin Moabit anschloss Im Mai 1933 folgte die Beforderung zum Hauptmann sowie verschiedene Verwendungen als Sachbearbeiter und Gruppenleiter im Generalstab des Heeres in der Abteilung Fremde Heere Polen und von Marz 1937 bis Kriegsbeginn als Gehilfe des Militarattache in Paris Engen Kontakt unterhielt er zu seinem Onkel Leo Geyr von Schweppenburg von 1933 bis 1937 Militarattache in London 2 3 4 Wahrend des Uberfalls auf Polen diente Liebenstein zu Beginn des Zweiten Weltkriegs erneut im Generalstab anschliessend wurde er zum Ia der 17 Infanterie Division abkommandiert und im Februar 1940 zum Ia der 10 Panzer Division ernannt Ab Oktober 1940 war er Chef des Generalstabes der 2 Panzer Armee unter Generaloberst Guderian In dieser Funktion erhielt er am 26 Januar 1942 das Deutsche Kreuz in Gold 2 3 4 Ab Juni 1942 war er Kommandeur des Panzerregiments 6 im Kaukasus von Oktober bis Dezember 1942 Kommandeur der 3 Panzergrenadierbrigade und zuletzt Kommandeur der 164 leichten Afrika Division unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel in Tripolis und Tunesien Im Marz 1943 erfolgte die Beforderung zum Generalmajor am 10 Mai 1943 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes dekoriert Zwei Tage spater wurde seine Division bei Tunis vernichtet und Liebenstein geriet in britische Kriegsgefangenschaft 2 3 4 5 Wenige Tage nach seiner Ankunft in Trent Park einem Sonderlager fur Generale nordlich von London schloss er sich einer kleinen Gruppe um Wilhelm von Thoma an die den Krieg fur verloren hielt sich abfallig uber Hitler und den Nationalsozialismus ausserte und insbesondere die Kriegsverbrechen an der Ostfront verurteilte 6 7 Nach Einschatzung des britischen Geheimdienstes der die Gefangenen rund um die Uhr abhorte und umfangreiche Dossiers anfertigte verfugte Liebenstein uber einen weiteren politischen Horizont als viele andere Generale und zeichnete sich durch ausgepragten Humor aus der sich u a gegen das NS Regime richtete Seine kritischen Ansichten seien mit Sicherheit nicht erst in der Gefangenschaft gewachsen Er sprach fliessend Franzosisch sowie gutes Englisch und galt als uberzeugter Aristokrat wenngleich weniger eingebildet als sein Freund Friedrich von Broich Er lehnte jede Form der Diktatur ab und zeigte sich als Bewunderer und Kenner der englischen und franzosischen Kultur insbesondere der Frauen des Essens und des Weines Den Italienern stand er wohlwollend gegenuber und machte Mussolini fur deren Niedergang verantwortlich Er erwies sich als begabter Kunstler und verbrachte viel Zeit mit dem Malen von Aquarellen 4 Nach seiner Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft im April 1947 war Liebenstein zunachst als Unternehmer und ab 1950 als Leiter des Verkehrsamtes in Goppingen tatig Am 1 Mai 1956 wurde er als Generalmajor in die Bundeswehr ubernommen und zum Befehlshaber des Wehrbereichs V Stuttgart bestellt Am 31 Dezember 1960 nach Abschluss der ersten Aufbauphase der Bundeswehr schied er altersbedingt aus dem aktiven Dienst aus Fur seine Verdienste um den Aufbau der Bundeswehr wurde Liebenstein mit dem Grossen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet 2 3 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2902 8 S 513 514 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurt Freiherr von Liebenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Kurt Freiherr von Liebenstein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1918 Achtundsechzigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1917 S 467 a b c d e Dermot Bradley Hrsg Die militarischen Werdegange der Generale und Admirale der Bundeswehr 1955 1997 Band 3 ISBN 978 3 7648 2382 5 S 72f a b c d e Vgl Munzinger Archiv a b c d e Sonke Neitzel Abgehort Deutsche Generale in britischer Kriegsgefangenschaft 1942 1945 Propylaen 2005 ISBN 978 3 549 07261 5 S 459f Details zur Divisionsgeschichte in Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Band 7 Biblio Verlag Bissendorf 1979 ISBN 3 7648 1173 0 S 140f Sonke Neitzel 2005 S 36f und 459f Frank Nagler Die Bundeswehr 1955 bis 2005 Ruckblenden Einsichten Perspektiven Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2007 ISBN 978 3 486 57958 1 S 68 Normdaten Person GND 104696486 lobid OGND AKS VIAF 37356149 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebenstein Kurt Freiherr vonALTERNATIVNAMEN Liebenstein Karl Otto Kurt Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Generalmajor der Wehrmacht und spater der BundeswehrGEBURTSDATUM 28 Februar 1899GEBURTSORT Horb am NeckarSTERBEDATUM 2 August 1975STERBEORT Jebenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Freiherr von Liebenstein amp oldid 233839904