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Leo Dietrich Franz Reichsfreiherr Geyr von Schweppenburg 2 Marz 1886 in Potsdam 27 Januar 1974 in Irschenhausen war ein deutscher General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg sowie Oberbefehlshaber der Panzergruppe West und seit Juli 1944 Inspekteur der Panzertruppe Er verfasste mehrere militarische Werke und war beratend am Aufbau der Bundeswehr beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Kriegsgeschichtliche Tatigkeit nach 1945 1 4 Familie 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Leo entstammte dem alten westfalischen Adelsgeschlecht Geyr von Schweppenburg Er war der Sohn des wurttembergischen Oberstallmeisters und Obersts a D 1 Karl Geyr von Schweppenburg 1840 1913 sowie Enkelsohn des Generals Karl Geyr von Schweppenburg Militarkarriere Bearbeiten nbsp Militarattache Leo Geyr von Schweppenburg London 1935Geyr trat am 29 Juni 1904 als Fahnenjunker in das Dragoner Regiment Konig 2 wurttembergisches Nr 26 in Stuttgart ein Nach seiner Kommandierung an die Kriegsschule Potsdam erfolgte am 19 Oktober 1905 die Beforderung zum Leutnant Nach dem Besuch der Kriegsakademie in Berlin von 1911 bis 1914 nahm er wahrend des Ersten Weltkriegs als Kavallerieoffizier Rittmeister 1915 an verschiedenen Feldzugen in Polen Frankreich Russland und auf dem Balkan teil bis er 1917 zum Generalstab versetzt wurde Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und des Friedrich August Kreuzes wurden ihm das Ritterkreuz des Wurttembergischen Militarverdienstordens das Osterreichische Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration das Ritterkreuz IV Klasse II Stufe des Bulgarischen Militarordens fur Tapferkeit sowie das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen 2 Geyr blieb auch nach dem Friedensschluss in der Armee und wurde in die Reichswehr ubernommen Er war unter anderem Lehrer an der Infanterieschule in Munchen und stieg als Kommandeur verschiedener Kavallerieverbande und in Generalstabsverwendungen stetig auf 1932 wurde er Oberst Von 1933 bis 1937 war er Militarattache seit dem 1 Juli 1935 auch Luftattache in Grossbritannien Belgien und den Niederlanden mit Sitz in London Wahrend dieser Zeit wurde er zum Generalmajor ernannt 1 September 1935 Wahrend der Rheinlandkrise 1936 sandte Geyr Berichte nach Berlin in denen er davor warnte die Briten zu unterschatzen und in denen er auf die Gefahren von Hitlers politischem Abenteurertum hinwies Dies brachte ihm eine Ruge des Kriegsministers Werner von Blomberg ein das war vermutlich der Grund fur Hitlers Misstrauen gegen Geyr Nach seiner Abberufung aus London ubernahm er am 1 Oktober 1937 zum Generalleutnant ernannt als Kommandeur die 1935 aufgestellte 3 Panzer Division in Berlin die er als Teil des XIX Armeekorps General der Panzertruppe Heinz Guderian bis zum 6 Oktober 1939 beim Uberfall auf Polen fuhrte Fur einen Sieg bei Kulm wurde er von Hitler auf dem Schlachtfeld belobigt Nach einer langeren krankheitsbedingten Abwesenheit wurde Geyr am 15 Februar 1940 Kommandierender General des XXIV Armeekorps an der Westfront und am 1 April zum General der Kavallerie 1941 zum General der Panzertruppe umbenannt befordert Mit seinem Armeekorps nahm er zunachst am Westfeldzug und dann ab 22 Juni 1941 beim Unternehmen Barbarossa im Rahmen der Panzergruppe spater Panzerarmee 2 Guderian am Krieg gegen die Sowjetunion teil Am 9 Juli 1941 erhielt er fur seinen Einsatz in der Kesselschlacht von Minsk und die Erzwingung eines Dnjepr Uberganges das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 3 Seine Truppen kampften danach bei Smolensk Kiew und in der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk im November 1941 bildete sein Korps die Angriffsspitze Guderians beim Vorstoss auf Tula Im Dezember 1941 gab er sein Kommando wegen einer Erkrankung ab Im Fruhjahr 1942 wurde er mit der Fuhrung des III Armeekorps mot betraut und war massgeblich am Erfolg in der Kesselschlacht von Charkow beteiligt Wahrend der Donoffensive ubernahm er als Nachfolger von Georg Stumme die Fuhrung des XXXX Panzerkorps und stiess mit seinen Truppen in den Kaukasus vor Von Januar bis April 1943 fuhrte er stellvertretend das LXXXVI Armeekorps und wurde nach Frankreich versetzt Als Guderian im Marz Generalinspekteur der Panzertruppen wurde beauftragte er Geyr mit der Aufstellung von zehn motorisierten Infanterie und Panzerdivisionen Ausserdem ubernahm Geyr im Sommer 1943 zusatzlich das LVIII Panzerkorps Im Januar 1944 wurde die 1943 in Afrika aufgeloste 5 Panzerarmee aus dem Stab des Generals der Panzertruppen West Geyr neu aufgestellt 1 Januar Sie wurde kurz darauf in Panzergruppe West umbenannt 24 Januar und als OKW Reserve zuerst dem Oberbefehlshaber West Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt dann direkt dem Oberkommando der Wehrmacht also Hitler unterstellt 4 Nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6 Juni 1944 kampfte die Panzergruppe West unter dem Befehl der Heeresgruppe B in der Schlacht um Caen Geyr war im Begriff einen massierten Gegenangriff zu starten um die gelandeten Truppen ins Meer zuruckzuwerfen als sein Hauptquartier am 10 Juni durch einen alliierten Luftangriff zerstort wurde Geyr selbst wurde verwundet viele seiner Offiziere verwundet oder getotet SS Oberst Gruppenfuhrer Josef Dietrich ubernahm mit dem Stab seines I SS Panzerkorps die Fuhrung der Panzerverbande wahrend Geyr sein Hauptquartier neu aufstellte Geyr wurde am 2 Juli wie auch Rundstedt den der Generalfeldmarschall Gunther von Kluge als OB West ersetzte durch den General der Panzertruppe Heinrich Eberbach abgelost und in die Fuhrerreserve versetzt Im August 1944 zum Inspekteur der Panzertruppe beim Ersatzheer ernannt geriet er im Mai 1945 in Bayern in US amerikanische Kriegsgefangenschaft in der er bis Juli 1947 blieb Kriegsgeschichtliche Tatigkeit nach 1945 Bearbeiten Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft verfasste er seine Memoiren und mehrere militarische Schriften und wurde 1950 neben anderen ehemaligen Generalen der Wehrmacht die dem Nationalsozialismus distanziert gegenubergestanden hatten wie z B Hans Speidel und Adolf Heusinger der spatere erste Generalinspekteur der Bundeswehr Mitglied des Studienausschusses fur deutsche Sicherheitsfragen der die Aufstellung der Bundeswehr mit vorbereiten sollte Geyr von Schweppenburg war unter der Leitung des ehemaligen Generalstabschefs des Heeres Franz Halder Mitarbeiter der deutschen Abteilung der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der United States Army der Operational History German Section der Historical Division Er raumte ruckblickend ein dass Mitarbeiter der Sektion bei dieser Arbeit auch Belastungsmaterial gegen deutsche Generale das in den Nurnberger Prozessen hatte verwendet werden konnen verschwinden liessen 5 Familie Bearbeiten Geyr heiratete am 22 Juli 1911 Anais Krausse 1890 1960 Aus der Ehe ging die Tochter Blanche 1918 2003 hervor die sich 1941 mit Curt Christoph von Pfuel verheiratete Werke BearbeitenErinnerungen eines Militarattaches London 1933 1937 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1949 Gebrochenes Schwert Bernard amp Graefe Berlin 1952 Die Verteidigung des Westens Verlag Friedrich Rudl Frankfurt 1952 Die grosse Frage Gedanken uber die Sowjetmacht Bernard amp Graefe Berlin 1952 The Critical Years Wirgate London 1952 Literatur BearbeitenMark M Boatner The Biographical Dictionary of World War II Presidio Press Novato CA 1996 ISBN 0 89141 548 3 Dermot Bradley Hrsg Karl Friedrich Hildebrand Markus Rovekamp Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 4 Fleck Gyldenfeldt Biblio Verlag Osnabruck 1996 ISBN 3 7648 2488 3 Munzinger Archiv Biografie uber Leo Geyr von Schweppenburg URL http www munzinger de document 00000003099Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leo Geyr von Schweppenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel uber Leo Freiherr Geyr von Schweppenburg im Bundesarchiv Eintrag uber Geyr von Schweppenburg Leo Freiherr von in Zentrale Datenbank Nachlasse Nachlass Bundesarchiv N 254Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Stumpf Die Wehrmacht Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Militargeschichtliche Studien Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1982 ISBN 3 7646 1815 9 S 264 Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn Berlin 1930 S 118 Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 334 Berthold Seewald Panzer Kontroverse zermurbt die Wehrmacht In DIE WELT 20 Juni 2014 abgerufen am 9 August 2016 Gerd R Ueberschar Generaloberst Franz Halder Generalstabschef Gegner und Gefangener Hitlers Muster Schmidt Gottingen 1991 ISBN 3 7881 0138 5 S 95 Normdaten Person GND 105713147 lobid OGND AKS LCCN n89653329 VIAF 92782757 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geyr von Schweppenburg LeoALTERNATIVNAMEN Geyr von Schweppenburg Leo Leo Dietrich Franz Reichsfreiherr vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher General der Panzertruppe im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 2 Marz 1886GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 27 Januar 1974STERBEORT Irschenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Geyr von Schweppenburg amp oldid 233722059