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Die Reserve im Sinne der Truppenfuhrung bezeichnet beim Militar Truppenteile die bei der Operationsfuhrung zunachst zuruckgehalten werden Sie halten sich in einem Verfugungsraum bereit um auf Befehl eigene Stellungen zu verstarken gegnerische Krafte aufzufangen oder einen Gegenangriff durchzufuhren Inhaltsverzeichnis 1 Grundsatze fur Reserven 2 Taktische operative und strategische Reserven 2 1 Taktische Reserven 2 2 Operative Reserven 2 3 Strategische Reserven 3 Geschichte 4 LiteraturGrundsatze fur Reserven BearbeitenDie Bildung von Reserven im oder fur den Kampf ist eine allgemeine taktische Forderung Als Faustregel fur die Grossenordnung der Reserve werden ein Viertel bis ein Drittel der jeweiligen Truppe genannt Vorherige Aufgabe einer Reserve kann die Verzogerung von Feindkraften sein Reserven halten sich gegen feindliche Aufklarung versteckt und gegen feindliche Waffenwirkung moglichst geschutzt in Bereitstellungsraumen auf die ihnen vom verantwortlichen militarischen Fuhrer zugewiesen werden und von denen aus sie ihre Einsatzraume schnell erreichen konnen Sie durfen nur auf Befehl des militarischen Fuhrers eingesetzt werden der ihre Bildung befohlen hat Sobald eine Reserve eingesetzt wurde ist eine neue Reserve zu bilden Die Auftrage fur eine Reserve konnen sein Gegenangriff gegen vordringenden oder in den ehemals eigenen Stellungen stehenden Feind Verstarkung einer bereits im Einsatz befindlichen Truppe damit diese ihren Auftrag erfullen kann Dazu geht die Reserve in der Verteidigung zu der zu verstarkenden Truppe in die Stellungen Im Angriff setzt sie sich zwischen oder neben die zu verstarkende Truppe Auffangen von in die Stellung eingebrochenen Feindteilen Dazu besetzt die Reserve eine zuvor erkundete Verteidigungsstellung die bislang noch nicht besetzt war Die Auftrage sind der Reserve rechtzeitig zu geben damit diese noch vor dem Einsatz so vorbereitet werden konnen dass sie auf ein Stichwort sofort ausgefuhrt werden konnen Gewohnlich hat eine Reserve mehrere dieser Auftrage gleichzeitig die durch Stichwort ausgelost werden Andere Auftrage als die bereits im Operationsplan vorgesehenen sollen einer Reserve nicht erteilt werden Taktische operative und strategische Reserven BearbeitenTaktische Reserven Bearbeiten Auf taktischer Ebene werden Reserven grundsatzlich ab Verbandsebene Bataillon gebildet Diese halten meist eine Kompanie als Reserve zuruck Auch Kompanien konnen eine Reserve in Form eines Zuges zuruckhalten Darunter werden grundsatzlich keine Reserven gebildet Im Gegensatz zur operativen Reserve gehoren zur taktischen Reserve bis zur Regimentsebene grundsatzlich keine Unterstutzungswaffen wie Panzerjager Artillerie Heeresflieger Pioniere usw sondern ausschliesslich Kampftruppen Operative Reserven Bearbeiten Operative Reserven werden von Brigaden mit einem Kampftruppenbataillon gebildet Heeresgruppen Armeen oder vergleichbaren Truppenkorpern seltener auch von Korps halten einsatzbereite Truppenteile als Reserve zuruck In operativen Reserven der oberen Fuhrungsebene befinden sich gewohnlich Verbande ab Regimentsebene aufwarts in ihrer normalen Gliederung also mit allen Unterstutzungskomponenten wie Artillerie Pionieren usw Strategische Reserven Bearbeiten Je nach Deutung des Begriffs Strategie werden unter stragischer Reserve personelle und materielle Reserven verstanden die schon in Friedenszeiten angelegt und gepflegt werden oder aktive verwendungsfahige Truppenteile die keiner Front oder keinem Kriegsschauplatz zugefuhrt werden Von der Bildung oder Zuruckbehaltung einer strategischen Reserve im zweitgenannten Sinne wurde in der klassischen strategischen Literatur z B Moltke dringend abgeraten da man fur die Entscheidung nie zu stark sein kann Dem liegt jedoch ein anderes Kriegsbild zugrunde als in der Realitat des beginnenden 21 Jahrhunderts z B USA Irak Geschichte BearbeitenDie Bildung von Reserven wahrend der Schlacht in der Antike ist bis zu Alexander dem Grossen nicht nachweisbar und erfolgte auch unter und nach ihm nur in Ausnahmefallen Erst mit Einfuhrung der Treffentaktik durch die Romer um 200 v Chr kann das Dritte Treffen einer Schlachtordnung regelmassig als Schlachtreserve betrachtet werden Von der Spatantike bis zur Neuzeit waren Reserven zumindest bei Heeren europaischer Pragung nur ausnahmsweise zu finden Erst mit dem Wechsel von der Lineartaktik zur Kolonnentaktik wurden allgemein Reserven fur die Verwendung in der Schlacht gebildet Wegbereiter und Beispiel dieser Praxis war Napoleon der haufig einen grossen Teil seiner Kavallerie sowie seine Garden bis zum letzten Moment fur seine Begleitung unertraglich lange zuruckhielt Literatur BearbeitenHans Delbruck Geschichte der Kriegskunst Die Neuzeit Nachdruck der Neuausgabe Verlag Walter de Gruyter Berlin 2000 ISBN 3 937872 42 6 Bereichsdienstvorschrift C1 160 0 1001 Truppenfuhrung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reserve Truppenfuhrung amp oldid 228436142