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Siegfried Haenicke 8 September 1878 in Konstanz 19 Februar 1946 im Speziallager Muhlberg Elbe war ein deutscher General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Reichswehr 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Inhaftierung und Tod in der Sowjetischen Besatzungszone 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHaenicke trat am 13 Marz 1897 aus dem Kadettenkorps kommend als Sekondeleutnant in das 6 Pommersche Infanterie Regiment Nr 49 in Gnesen ein Ab 15 September 1900 fungierte er als Bataillonsadjutant wurde vom 1 Oktober 1904 bis 21 Juli 1907 an die Preussische Kriegsakademie kommandiert sowie zwischenzeitlich am 18 Mai 1907 zum Oberleutnant befordert Nachdem Haenicke am 18 Dezember 1912 Hauptmann geworden war versetzte man ihn als solchen ab 18 April 1913 in den Stab des 1 Ermlandischen Infanterie Regiments Nr 150 nach Allenstein Hier fungierte er ab 1 Oktober 1913 als Kompaniechef Erster Weltkrieg Bearbeiten Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs und der Mobilmachung kam Haenicke mit seinem Regiment an der Ostfront zum Einsatz und kampfte in der Schlacht bei Tannenberg Am 2 Dezember erfolgte die Ernennung zum Kommandeur des II Bataillons mit dem er nunmehr an der Westfront eingesetzt wurde Ab 19 August 1918 war er Fuhrer des Ersatz Bataillons Reichswehr Bearbeiten Nach Kriegsende wurde Haenicke am 12 November 1918 Kommandeur des Feld Rekrutendepots der 37 Division und zwei Monate spater setzte man ihn wieder als Kommandeur des II Bataillons ein das er bis zur Demobilisierung fuhrte Aus Teilen dieser Einheit rekrutierte sich dann unter seiner Fuhrung das Freiwilligen Bataillon Haenicke Er wurde am 1 Mai 1920 in die Reichswehr ubernommen und dem Stab des Reichswehr Infanterie Regiments 20 zugeteilt Dort erfolgte am 18 Mai 1920 die Beforderung zum Major und seine Verwendung vom 1 Oktober 1920 bis 30 September 1921 beim Stab des 2 Preussisches Infanterie Regiments Anschliessend versetzte man Haenicke in den Stab der 1 Division nach Konigsberg Von dort kam Haenicke am 1 April 1924 nach Munchen an die dortige Zentrale Infanterieschule wo man ihn zunachst als Lehrer einsetzte sowie am 1 Oktober 1925 zum Oberstleutnant beforderte Nach der Verlegung der Schule nach Dresden war er dort zuletzt Lehrgangsleiter und wurde am 1 Oktober 1928 zum Stab des 3 Preussisches Infanterie Regiments nach Deutsch Eylau versetzt Als Oberst seit 1 Februar 1929 erfolgte am 1 November 1930 seine Ernennung zum Kommandeur des 2 Preussisches Infanterie Regiments Zum Generalmajor wurde er am 1 April 1932 befordert Seine Verabschiedung aus dem militarischen Dienst erfolgte am 30 September 1932 Im Zivilleben war er von Mai 1933 bis Juni 1935 Intendant des Reichssenders Konigsberg Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Haenicke wurde am 1 Juni 1938 reaktiviert zur Verfugung des Heeres gestellt und am 8 August 1939 zum Kommandeur der 61 Infanterie Division ernannt Mit dem Verband beteiligte er sich bei Beginn des Zweiten Weltkriegs zunachst am Uberfall auf Polen und nahm als Teil der 3 Armee an der Eroberung Warschaus teil Nach der Beendigung des Uberfalls auf Polen wurde Haenicke am 1 November 1939 zum Generalleutnant befordert Er kommandierte die Division dann im Westfeldzug sowie beim Uberfall auf die Sowjetunion Am 27 April 1942 erfolgte seine Ablosung sowie seine Versetzung in die Fuhrerreserve Unter gleichzeitiger Beforderung zum General der Infanterie am 1 April 1942 wurde Haenicke mit der Fuhrung des XXXVIII Armeekorps beauftragt Vom 1 Juli bis 30 September 1942 befand er sich ein weiteres Mal in der Fuhrerreserve und fungierte anschliessend zunachst als Wehrkreis Befehlshaber dann als Befehlshaber Heeresgebiet Generalgouvernement In dieser Funktion ordnete er im Oktober 1943 die Beteiligung der Wehrmacht an der Niederschlagung eines Aufstandes der Gefangenen im Vernichtungslager Sobibor an 1 Am 31 Januar 1945 erfolgte seine Versetzung wieder in die Fuhrerreserve und am 8 Mai 1945 schied er aus dem aktiven Dienst aus und wurde in den Ruhestand verabschiedet Zu diesem Zeitpunkt hielt er sich in Bad Lausick auf 2 Inhaftierung und Tod in der Sowjetischen Besatzungszone Bearbeiten Haenicke wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht am 20 Juli 1945 verhaftet Von September bis Oktober 1945 war Haenicke Leiter der deutschen Selbstverwaltung der Inhaftierten im sowjetischen NKWD Speziallager Nr 1 Muhlberg Sein Nachfolger auf diesem Posten Walther Haller teilte ihn im Oktober 1945 zur Leitung des Jauchekommandos im Lager ein 3 Haenicke verstarb am 19 Februar 1946 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 4 Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern 4 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 4 Pour le Merite am 14 Juni 1918 5 Verwundetenabzeichen 1918 in Schwarz 4 Hanseatenkreuz Hamburg 4 Osterreichisches Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration 4 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 17 September 1941 5 Deutsches Kreuz in Gold am 4 September 1942 5 Haenicke war einer von lediglich 19 Soldaten die im Ersten und Zweiten Weltkrieg mit der hochsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung dem Pour le Merite und dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurden Literatur BearbeitenDermot Bradley Die Generale des Heeres 1921 1945 Band 5 v Haack Hitzfeld Biblio Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2538 3 Walther Hubatsch Die 61 Infanterie Division Dorfler Zeitgeschichte ISBN 3 8955 5195 3 Einzelnachweise Bearbeiten Arad Yitzhak Belzec Sobibor Treblinka The Operation Reinhard Death Camps Bloomington Indiana University Press 1999 ISBN 978 0 253 21305 1 S 336 Achim Kilian Einzuweisen zur volligen Isolierung NKWD Speziallager Muhlberg Elbe 1945 1948 Forum Verlag Leipzig 3 Auflage 2000 ISBN 3 931801 28 4 Anmerkung 286 S 216 Achim Kilian Einzuweisen zur volligen Isolierung NKWD Speziallager Muhlberg Elbe 1945 1948 Forum Verlag Leipzig 3 Auflage 2000 ISBN 3 931801 28 4 S 86 a b c d e f Rangliste des Deutschen Reichsheeres Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1925 S 125 a b c Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 359 Normdaten Person GND 127809740 lobid OGND AKS VIAF 3506989 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haenicke SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Infanterie im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 8 September 1878GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 19 Februar 1946STERBEORT Muhlberg Elbe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Haenicke amp oldid 237449924