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Unternehmen Trappenjagd 8 bis 19 Mai 1942 war der Deckname fur ein deutsch rumanisches militarisches Unternehmen zur Eroberung der Halbinsel Kertsch an der Ostseite der Krim wahrend des Zweiten Weltkrieges Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Beteiligte Verbande 3 Die Schlacht 4 Ergebnis 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksAusgangslage Bearbeiten nbsp Frontlinie auf der Krim Anfang Mai 1942Die deutsche Wehrmacht war nach der Eroberung der Halbinsel Krim mit mehrfachen Landungsunternehmen durch sowjetische Truppen im Winter 1941 42 zuruckgeschlagen worden Kertsch Feodossijaer Operation Die Landungen erfolgten dabei in Eupatoria zu beiden Seiten der Stadt Kertsch und bei Feodossija Deutschen Verbanden die aus der Sewastopol Front herausgelost worden waren gelang es sowohl Eupatoria im Westen als auch Feodossija im Osten der Krim zuruckzuerobern und die sowjetischen Truppen in die Parpatsch Stellung zuruckzudrangen Mehrere Angriffe aus dieser Stellung wurden im Laufe des Winters zuruckgeschlagen Fur die geplante Sommeroffensive Fall Blau der Wehrmacht war es wichtig dass eine mogliche Flankenbedrohung von der Krim beseitigt wurde Aus diesem Grund sollte erst die Halbinsel Kertsch zuruckerobert und danach die Festung Sewastopol eingenommen werden Beteiligte Verbande Bearbeiten nbsp Aufmarsch zum Angriff auf die Halbinsel Kertsch damalige Bildunterschrift Insgesamt bestanden die sowjetischen Verbande aus 26 Grossverbanden der 44 Gen Lt Stepan I Tschernjak 47 Gen Major K S Kolganow und 51 Armee Gen Lt W N Lwow der Krimfront unter dem Oberbefehl von Generalleutnant D T Koslow 1 mit 17 Infanterie Divisionen drei Infanteriebrigaden zwei Kavalleriedivisionen und vier Panzerbrigaden 2 Die 3 1 unterlegenen deutsch rumanischen Truppen der 11 Armee unter dem Oberbefehl von Generaloberst von Manstein waren aufgeteilt in drei Korps Das XXX Korps General der Artillerie Maximilian Fretter Pico bestand aus drei Infanterie Divisionen 28 leichte Division 132 und 50 Infanterie Division Fur den Angriff wurde dem Korps zusatzlich die neuaufgestellte 22 Panzer Division angegliedert Das XXXXII Korps General der Infanterie Franz Mattenklott befehligte die 170 und 46 Infanterie Division Erganzt wurde der Angriffsverband durch das rumanische VII Korps Gen Lt Florea Mitrănescu mit der rumanischen 19 und 10 Infanteriedivision sowie der rumanischen 8 Kavalleriebrigade Unterstutzung erfolgte durch das VIII Fliegerkorps unter Generaloberst von Richthofen verstarkt durch weitere Krafte der Luftflotte 4 so dass insgesamt etwa 460 Maschinen zur Verfugung standen aufgeteilt in elf Kampf drei Stuka zwei Schlachtflieger und funf Jagdgruppen 3 Die Schlacht BearbeitenEine grossraumige Umfassungsaktion war aufgrund der schmalen Landenge bei Parpatsch 18 km nicht moglich Trotzdem wollte Manstein die sowjetischen Truppen nicht nur zuruckdrangen sondern auf der Halbinsel Kertsch vernichten 4 nbsp Im Kampf um die Halbinsel Kertsch damalige Bildunterschrift Der Plan sah vor dass nach dem Durchbruch im Suden die Truppen im nordlichen Abschnitt eingekesselt werden sollten Parallel dazu sollte ein schneller Vorstoss in Richtung des Ortes Kertsch gefuhrt werden durch den der Ruckzug der sowjetischen Truppen und der Aufbau einer neuen Verteidigungslinie unterbunden werden sollte Den Deutschen kamen dabei eklatante Fehler der sowjetischen Militarfuhrung entgegen So hatten sie den Grossteil ihrer Truppen im nordlichen Frontvorsprung Kiet Korpetsch konzentriert Die sowjetischen Truppen rechneten auf Grund ihrer zahlenmassigen Uberlegenheit nicht mit einem Angriff der Deutschen Deshalb unterliessen sie den Ausbau tiefgestaffelter Verteidigungsanlagen und Auffanglinien zudem waren ihre Kommandostellen und Artilleriestellungen schlecht getarnt 5 Der sudliche Abschnitt der 44 Armee war noch weniger auf den Angriff vorbereitet weil man dort glaubte der sumpfige Kustenstreifen wurde alle Angriffe unmoglich machen Der deutsche Uberraschungsangriff begann am 8 Mai 1942 um 4 15 Uhr Nach 3 Stunden gelang der Durchbruch durch die zweite Verteidigungslinie einen Panzergraben Verstarkt wurde der Uberraschungseffekt durch das Anlanden eines Bataillons des Infanterieregiments 436 132 Infanterie Division mit zusammenfaltbaren Sturmbooten hinter der zweiten Verteidigungslinie 6 Gezieltes Artilleriefeuer und die Einsatze des VIII Fliegerkorps auf die Kommandostruktur der Krimfront fuhrten schnell zu einer Lahmung der sowjetischen Truppen 7 Nach dem Uberwinden des Panzergrabens wurde die 22 Panzer Division nach vorn gezogen Das Ziel war zum Asowschen Meer vorzustossen und die Einschliessung der 51 Armee zu vollenden Des Weiteren wurde eine motorisierte Vorausabteilung des Korps Oberst Groddeck nach Osten geschickt Sie sollte die Verbindung mit dem Infanterieregiment 436 herstellen feindliche Kommunikationsverbindungen zerstoren den Aufbau einer neuen feindlichen Verteidigungslinie hinter dem Tatarengraben verhindern und die durch eine Umfassung der sowjetischen 51 Armee entstehende Ostflanke sichern 8 Nicht die sowjetische Gegenwehr stoppte vorerst die deutschen Truppen sondern ein starkes Gewitter das dazu fuhrte dass beide motorisierten Einheiten 22 Panzer Division und Brigade Groddeck komplett stecken blieben Am 11 Mai 1942 erreichte die 22 Panzer Division die Kuste damit waren grosse Teile der sowjetischen 51 Armee eingeschlossen Die schnell von Westen nachruckenden Korps XXXXII und VII rum beseitigten den Kessel und verfolgten aus dem Kessel entkommene Truppenteile an der Nordkuste und im Mittelabschnitt 8 Damit trieben alle drei Korps der 11 Armee die sowjetischen Truppen vor sich her Erst in Kertsch konnten die sowjetischen Verbande eine Verteidigung aufbauen und setzten sich zah zur Wehr 9 denn sie wollten so viele Einheiten wie moglich uber die Strasse von Kertsch evakuieren Kertsch wurde gleichzeitig von Suden und Norden angegriffen Hauptziel war die Einnahme des Hafens was am 14 Mai 1942 dem Infanterieregiment 213 der 170 Infanterie Division gelang Die Kampfe um die Eroberung von Kertsch dauerten noch bis zum 20 Mai 1942 Einige sowjetische Einheiten verschanzten sich noch wochenlang zudem waren grosse Teile der Stadt bergwerksartig unterhohlt und bildeten ein unterirdisches Labyrinth von Widerstandsnestern siehe Belagerung der Steinbruche von Adschimuschkai 9 Ergebnis Bearbeiten nbsp Halbinsel Kertsch sowjetische Soldaten ergeben sichDie Verluste der deutschen Truppen beliefen sich auf 3397 Soldaten davon 600 Gefallene 8 Panzer 3 Sturmgeschutze und 9 Geschutze 10 Drei sowjetische Armeen 44 47 und 51 mit 21 Divisionen waren zerschlagen Die sowjetischen Verluste beliefen sich auf etwa 28 000 Gefallene 11 170 000 Gefangene 1133 zerstorte Geschutze 258 zerstorte Panzer 12 und 417 zerstorte Flugzeuge Nur etwa 37 000 Soldaten konnten sich unter schweren deutschen Luft und Artillerieangriffen auf die Taman Halbinsel jenseits der Strasse von Kertsch retten 13 In knapp 14 Tagen hatte die 11 Armee die Bedrohung an ihrer Ostflanke beseitigt und einen dreifach uberlegenen Gegner vernichtend geschlagen Die Festung Sewastopol war auf sich allein gestellt Einzelnachweise Bearbeiten Robert Forczyk Sevastopol 1942 Osprey Publishing 2008 S 36 Erich von Manstein Verlorene Siege 17 Auflage Bonn 2004 S 256 Bernd Wegner Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942 43 In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 6 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1990 S 841 Erich von Manstein Verlorene Siege 17 Auflage Bonn 2004 S 256f Konstantin M Simonow Kriegstagebucher Zweiter Band 1942 1945 Berlin S 99f Erich von Manstein Verlorene Siege 17 Auflage Bonn 2004 S 259 Bernd Wegner Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942 43 In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 6 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1990 S 844 a b Erich von Manstein Verlorene Siege 17 Auflage Bonn 2004 S 258 a b Maximilian Fretter Pico verlassen von des Sieges Gottern Missbrauchte Infanterie Wiesbaden 1969 S 87ff Robert Forczyk Sevastopol 1942 Osprey Publishing 2008 S 36 Bernd Wegener Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg gibt die Anzahl der Gefallenen mit 7 588 an Robert Forczyk Sevastopol 1942 Osprey Publishing 2008 S 37 Erich von Manstein Verlorene Siege 17 Auflage Bonn 2004 S 261 Robert Forczyk Sevastopol 1942 Osprey Publishing 2008 S 36 Diese Angabe passt zu den Aussagen von Manstein dass sich nur verschwindende Teile des Gegners zuruckziehen konnten wohingegen sowjetische Angaben von 120 000 geretteten Soldaten sprechen Literatur BearbeitenPercy Ernst Schramm Hrsg Kriegstagebuch des OKW 1942 Teilband 2 ISBN 3 8289 0525 0 Robert Forczyk Sevastopol 1942 Osprey Publishing 2008 ISBN 978 1 84603 221 9 Wilhelm Tieke Kampf um die Krim 1941 1944 Der deutsche Bericht uber die Eroberung der Krim durch die 11 Armee von Manstein und die Verteidigung durch die 17 Armee Jaenecke bis zum bitteren Ende Gummersbach 1975 Maximilian Fretter Pico verlassen von des Sieges Gottern Missbrauchte Infanterie Wiesbaden 1969 Konstantin M Simonow Kriegstagebucher Zweiter Band 1942 1945 Berlin Bernd Wegner Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942 43 In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 6 Stuttgart 1990 ISBN 3 421 06233 1 Erich von Manstein Verlorene Siege 17 Auflage Bonn 2004 ISBN 3 7637 5253 6 Vsevolod Abramov Wsjewolod Abramow Kerchenskaya katastrofa 1942 Die Kertscher Katastrophe 1942 Verlage Jausa und Exmo Moskau 2006 ISBN 5 699 15686 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unternehmen Trappenjagd Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternehmen Trappenjagd amp oldid 236482872