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Die 170 Infanterie Division 170 ID war ein Grossverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg 170 Infanterie DivisionTruppenkennzeichenAktiv 1 Dezember 1939 bis 8 Mai 1945Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTruppengattung InfanterieTyp Infanterie DivisionGliederung Siehe GliederungZweiter Weltkrieg Unternehmen Weserubung Besetzung DanemarksFrankreichfeldzugDeutsch Sowjetischer Krieg Schlacht am Asowschen Meer Schlacht um Sewastopol 1941 1942 Kertsch Feodossijaer Operation Unternehmen Trappenjagd Leningrader Blockade Leningrad Nowgoroder Operation Schlacht um OstpreussenKommandeureSiehe Liste der Kommandeure Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstellung 1 2 Unternehmen Weserubung 1 3 Besatzungstruppe Danemark 1 4 Westfeldzug 1 5 Besatzungstruppe Frankreich 1 6 Verlegung nach Rumanien 1 7 Unternehmen Barbarossa 1 8 Stalin Linie 1 9 Krim 1941 1 10 Sewastopol 1 11 Offensive 1942 1 12 Sewastopol 1942 1 13 Verlegung zur Heeresgruppe Nord 1 14 1943 44 1 15 Verlegung nach Molodetschno 1 16 Ostpreussen 1 17 Konigsberg 1 18 Kessel von Heiligenbeil 1 19 Vernichtung in Ostpreussen 2 Unterstellung und Einsatzraume 3 Gliederung 4 Kommandeure 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufstellung Bearbeiten Die Division wurde am 1 Dezember 1939 als eine Division der 7 Welle in Munster im Wehrkreis X aus Ersatz und Ausbildungseinheiten des Wehrkreises aufgestellt Im Januar 1940 erhielt sie ausserdem die Feldersatzbataillone 28 Wehrkreis VIII und 30 zugeteilt Unternehmen Weserubung Bearbeiten Nach vier Monaten Aufstellung und Ausbildung bei zum Teil extremen winterlichen Verhaltnissen in Norddeutschland nahm die Division ab 9 April 1940 am Unternehmen Weserubung teil Ihre Aufgabe bestand darin die danische Grenze bei Flensburg und bei Tondern zu uberschreiten und zusammen mit der 11 Schutzenbrigade mot und verstarkt um die Heeres Panzerabteilung 40 und das MG Bataillon 4 die Halbinsel Jutland zu besetzen Teile der Division wurden von Cuxhaven und Kiel aus von Einheiten der Kriegsmarine zur Besetzung der jutlandischen Hafen und der Beltbrucke bei Middelfart uberfuhrt Der Einsatz verlief von einer kleinen Gefechtshandlung nordlich Flensburg abgesehen unblutig und planvoll Eine weitere Division der 7 Welle die 198 Infanterie Division ubernahm die Besetzung von Kopenhagen und der danischen Inseln Besatzungstruppe Danemark Bearbeiten Die 170 ID war eine kurze Zeit als Besatzungstruppe in Danemark eingesetzt Westfeldzug Bearbeiten Vor Beginn der Offensive im Westen wurde der Verband dann per Bahntransport in den Raum Koln Maastricht verlegt von wo aus sie ab 31 Mai 1940 ihren Vormarsch durch Nordfrankreich antrat In Tagesmarschen von bis zu 42 km erreichte die Division der kampfenden Front folgend am 19 Juni 1940 Paris und zog dort unter Besatzungstruppe Frankreich Bearbeiten Im Verband der 16 dann der 9 Armee versah die Division ihre Aufgaben als Besatzungstruppe zuerst im Grossraum Paris dann in der Normandie bis Februar 1941 Sie verlegte anschliessend in den Wehrkreis XI und betrieb dort weitere Ausbildung Verlegung nach Rumanien Bearbeiten Ab 20 April 1941 verlegte die 170 ID nach Rumanien und wurde dort im Rahmen der sogenannten Deutschen Lehrtruppe fur Rumanien bis Juni 1941 zusammen mit anderen Divisionen im Verband der 11 Armee zum Schutz der rumanischen Grenzen und der Olfelder von Ploiești eingesetzt Unternehmen Barbarossa Bearbeiten Den Beginn des Unternehmens Barbarossa am 22 Juni 1941 erlebte die 170 ID im Verband der 11 Armee an den Ufern des Grenzflusses Pruth bei Huși Ab 30 Juni erkampfte die Division im Rahmen des LIV Armeekorps den Flussubergang brach in Bessarabien ein und besetzte nach mehrtagigen Kampfen am 16 Juli Kischinew Stalin Linie Bearbeiten Der Dnister Ubergang wurde im Raum Dubossary vollzogen und damit der erfolgreiche Durchbruch durch die schwer befestigte Stalin Linie am 18 Juli 1941 erreicht Nach dem Einmarsch in die Sudukraine wurde ab 23 August die Uberquerung des Flusses Bug vollzogen In fortlaufenden Kampfen bei sommerlicher Hitze und taglichen erheblichen Marschleistungen erreichte die Division schliesslich den Unterlauf des Dnepr und erzwang dort ab dem 6 September zusammen mit anderen Divisionen der 11 Armee bei Berislaw den Flussubergang Der weitere Vormarsch fuhrte in die Nogaische Steppe bis uber deren einzige grossere Stadt Melitopol und die zahlreiche dort noch vorhandenen Dorfer der Schwarzmeer Deutschen hinaus Die Schlacht am Asowschen Meer die im Zusammenwirken mit dem XXX Armeekorps und der Panzergruppe 1 im Oktober 1941 geschlagen wurde erbrachte einen weiteren grossen Erfolg des Feldzuges in Sudrussland Krim 1941 Bearbeiten Erneut verlegte die 170 ID wenn auch im Verband der 11 Armee verbleibend diesmal an die Zugange zur Halbinsel Krim im Bereich Perekop Ab 25 Oktober 1941 erkampfte die Division dort im Zusammenwirken mit anderen Divisionen in sehr schweren Gefechten den Durchbruch durch die Landenge und den Zugang zur Krim und eroberte dann in rascher Folge den Nordteil der Krim und die Halbinsel Kertsch bis hin zur Hafenstadt Kertsch am 16 November 1941 Sewastopol Bearbeiten Im Landmarsch uber Feodosia gelangte die Division dann an die Belagerungsfront vor Sewastopol wo sie ab 21 Dezember den ersten Angriff der 11 Armee auf diese starkste Festung der Welt miterlebte dem jedoch der Erfolg versagt blieb weil am Jahresende 1941 die Sowjets durch Seelandungen bei Kertsch und Feodosia eine Gegenoffensive starteten die die Einstellung des Angriffs auf Sewastopol und die Ruckverlegung der 170 ID auf die Halbinsel Kertsch erforderte Offensive 1942 Bearbeiten Von Januar bis Mai 1942 hielt die Division eine Sehnenstellung die die Halbinsel Kertsch von der Krim abschnitt Das Offensivunternehmen Trappenjagd ab 8 Mai 1942 erbrachte der 11 Armee auch durch den Einsatz der 170 ID einen weiteren grossen Sieg mit 170 000 Gefangenen und der vollstandigen Ruckeroberung der Halbinsel Kertsch Sewastopol 1942 Bearbeiten Danach kampfte die Division im Juni 1942 im 2 Grossangriff auf Sewastopol im Rahmen des XXX Armeekorps u a bei der Eroberung der Sapunhohen einem wichtigen Hugelkette am Stadtrand der Festung Sewastopol Am 3 Juli 1942 war die Eroberung der Festung mit weiteren ca 100 000 Gefangenen abgeschlossen Verlegung zur Heeresgruppe Nord Bearbeiten Nach einer kurzen Erholungsphase verlegte die Division im Eisenbahntransport bis zum 12 August 1942 an die Front der Heeresgruppe Nord vor Leningrad Im Verband der ebenfalls dorthin verlegten 11 Armee die allerdings funf Divisionen weniger umfasste als auf der Krim sollte im Herbst 1942 in einem erneuten Versuch die Eroberung von Leningrad erfolgen Durch starke sowjetische Gegenangriffe wurden jedoch die deutschen Krafte vollstandig gebunden so dass das geplante Unternehmen Nordlicht nicht zur Ausfuhrung kam 1943 44 Bearbeiten nbsp Verlauf der Kesselschlacht bei Minsk und Endphase der Kesselschlacht von Bobruisk vom 29 Juni 1944 22 00 Uhr bis zum 3 Juli 1944 22 00 Uhr westlich von Minsk sind die Stellungen der 170 Infanterie Division eingezeichnet Die Winterschlachten 1942 43 erlebte die 170 ID im Verband der 18 Armee an der Front vor Leningrad wo sie zwischen Fluss Newa und Schlusselburg schwersten russische Angriffen ausgesetzt war Danach kampfte die Division im Stellungskrieg in den Bereichen Puschkin und Oranienbaum bis zum Januar 1944 Die sowjetische Grossoffensive zur Befreiung Leningrads ab 15 Januar 1944 zwang auch die 170 ID zum Ruckzug Ab Februar kampfte sie an der Ostgrenze Estlands am Fluss Narwa und hielt dort im Zusammenwirken mit Heeres und Waffen SS Verbanden im Verband der Armeeabteilung Narwa den weiteren Vormarsch der Roten Armee monatelang auf Verlegung nach Molodetschno Bearbeiten Am 28 Juni 1944 wahrend im Zuge der sowjetischen Offensive Operation Bagration der Grossteil der Heeresgruppe Mitte in Weissrussland zerschlagen wurde und der Roten Armee der Vorstoss bis an die Ostsee moglich wurde verlegte die 170 Infanterie Division im Bahntransport nach Molodetschno und wurde dort zusammen mit der 5 Panzer Division der Kampfgruppe von Saucken spater Neuaufstellung des XXXIX Panzerkorps unterstellt Molodetschno konnte gegen die Ubermacht der Roten Armee nicht verteidigt werden ohne die Einkesselung und Zerschlagung der Kampfgruppe von Saucken in Kauf zu nehmen Der weitere kampfend und geordnet durchgefuhrte Ruckzug fuhrte die 170 Infanteriedivision im Juli 1944 unter erheblichen Verlusten uber Wilna und Lida an die ehemalige deutsche Grenze von Ostpreussen Ostpreussen Bearbeiten Dort bezog die 170 Infanterie Division bis August 1944 Verteidigungsstellungen westlich der Stadt Suwalki Die folgenden Monate bis zum Beginn der sowjetischen Winteroffensive 1945 brachten vor allem im September und Oktober einerseits neue Kampfe Ossowezer Operation aber auch ein letztes Mal Zeit zur Auffrischung und zum Stellungsausbau Konigsberg Bearbeiten Wahrend des sowjetischen Angriffs Ostpreussische Operation ab dem 14 Januar 1945 wurde die 170 Infanterie Division im Verband des XXXXI Panzerkorps General Weidling in neue sehr verlustreiche Abwehrkampfe verwickelt Ab 21 Januar musste die Division ihre Stellungen aufgeben und sich in Richtung Konigsberg zuruckziehen wo sie mit weiteren Einheiten der 4 Armee in einem Kessel eingeschlossen wurde Die 170 Infanterie Division hatte ab dem 26 Januar im Verband der 4 Armee unter General der Infanterie Hossbach zusammen mit anderen Divisionen den Durchbruch der in Ostpreussen stehenden Einheiten nach Westpreussen erzwingen um auf diese Weise wieder Anschluss an die deutsche Hauptfront zu erhalten Diese Ausbruchsoperation schlug nach anfanglichen Erfolgen fehl Kessel von Heiligenbeil Bearbeiten Deswegen geriet die Division in den Kessel von Heiligenbeil Dort wurde sie zusammen mit weiteren Einheiten der 4 Armee spater der Armee Ostpreussen bis April 1945 zerschlagen Vernichtung in Ostpreussen Bearbeiten Die Mehrheit der uberlebenden Soldaten geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft Unterstellung und Einsatzraume BearbeitenDatum Armee Heeresgruppe Einsatzraum 1 Juni 1940 z Vfg OKH DanemarkJuli 1940 16 Armee HGr A LilleAugust 1940 9 Armee NordfrankreichMai 1941 11 Armee HGr Sud RumanienNovember 1941 KrimFebruar 1942 SewastopolSeptember 1942 18 Armee HGr Nord LeningradJuli 1944 4 Armee HGr Mitte WilnaFebruar 1945 HGr Nord OstpreussenGliederung Bearbeitenab 1939 1 ab 1940 1 ab 1944 1 Infanterie Regiment 391 Infanterie Regiment 399 Infanterie Regiment 391 Infanterie Regiment 399 Infanterie Regiment 401 Grenadier Regiment 391 Grenadier Regiment 399 Grenadier Regiment 401Divisions Fusilier Bataillon 170leichte Artillerie Abteilung 240 Artillerie Regiment 240Pionier Bataillon 240Panzerabwehr Abteilung 240Infanterie Divisions Nachrichten Abteilung 240Infanterie Divisions Nachschubfuhrer 240Feldersatz Bataillon 240Kommandeure BearbeitenDatum Dienstgrad Name1 Dezember 1939 Generalleutnant Walter Wittke8 Januar 1942 Generalleutnant Erwin Sander15 Februar 1943 Generalleutnant Walther Krause15 Februar 1944 Generalmajor Franz Griesbach16 Februar 1944 Oberst Siegfried Hass18 Mai 1944 Generalmajor Franz Eccard von Bentivegni10 Juli 1944 Generalleutnant Siegfried HassSiehe auch BearbeitenGliederung einer Infanterie Division der WehrmachtLiteratur BearbeitenWerner Haupt Die deutschen Infanterie Divisionen Band 3 Aufstellungsjahre 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1993 ISBN 3 7909 0476 7 Hennecke Kardel Die Geschichte der 170 Infanterie Division 1939 1945 Bad Nauheim 1953 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS 1939 1945 Band 7 S 165 170 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 7 Die Landstreitkrafte 131 200 Biblio Verlag Bissendorf 1979 ISBN 3 7648 1173 0 S 165 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Vgl Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 7 Die Landstreitkrafte 131 200 Biblio Verlag Bissendorf 1979 ISBN 3 7648 1173 0 S 165 f Infanterie Divisionen der Wehrmacht 7 Aufstellungswelle 161 162 163 164 167 168 169 170 181 183 196 197 198 199 Normdaten Korperschaft GND 7736714 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 170 Infanterie Division Wehrmacht amp oldid 237891599