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Die Kesselschlacht von Heiligenbeil war eine der letzten grossen Kesselschlachten an der Ostfront wahrend der letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs Der Kessel befand sich nahe Heiligenbeil in Ostpreussen sudlich von Konigsberg Die Schlacht war Teil einer grosseren sowjetischen Offensive in der Region Ostpreussen und dauerte vom 26 Januar bis 29 Marz 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Beteiligte Einheiten 2 1 Rote Armee 2 2 Wehrmacht 3 Verlauf 4 Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie deutsche 4 Armee unter General Hossbach wurde von der sowjetischen Armee im Rahmen der Schlacht um Ostpreussen mit dem Rucken zum zugefrorenen Frischen Haff im Raum zwischen Braunsberg und Konigsberg eingeschlossen Durch den sowjetischen Vorstoss zur Ostsee wurde der grosste Teil von Ostpreussen am 25 Januar vom Deutschen Reich abgeschnitten die Versorgung und der Ruckzug liefen uber Konigsberg und den durch die Kriegsmarine versorgten Hafen Pillau Ein deutscher Gegenangriff durch das auf die Linie Wormditt Guttstadt umgruppierte VI Armeekorps versuchte am 26 Januar mit der 131 und 170 Infanterie Division und der 28 Jager Division am 26 Januar vergeblich einen Korridor nach Westen in Richtung Elbing zu offnen Im Kessel waren rund 150 000 deutsche Soldaten und viele Fluchtlinge eingeschlossen die Verbindung zur ebenfalls eingeschlossenen Festung Konigsberg blieb bis Mitte Marz aufrecht Am 30 Januar hatte General der Infanterie Friedrich Wilhelm Muller den Oberbefehl der im Raum Heiligenbeil zusammengedrangten Truppen ubernommen Der Gefechtsstand des AOK 4 lag in Zinten das am 25 Februar geraumt wurde Nach dem Tod von General Iwan Tschernjachowski bei Mehlsack im Februar 1945 ubernahm General Wassilewski den Oberbefehl uber die 3 Weissrussische Front Der Gauleiter von Ostpreussen Erich Koch flog mehrmals zur Koordinierung verschiedener Verteidigungsmassnahmen aus dem belagerten Konigsberg in den Kessel um zum Durchhalten aufzurufen zog es aber am Schluss vor sich vor der anbahnenden Katastrophe rechtzeitig in den Westen abzusetzen Die endgultige Zerschlagung der eingekesselten Truppen durch die Sowjets wurde erst am 13 Marz in der sogenannten Braunsberger Angriffsoperation begonnen Beteiligte Einheiten BearbeitenRote Armee Bearbeiten 3 Weissrussische Front Marschall Alexander Wassilewski 31 Armee General Pjotr Schafranow 28 Armee General Alexander Lutschinski 5 Armee Generalleutnant Nikolai Krylow 1 Luftarmee Generaloberst Timofei Chrjukin 2 Weissrussische Front Marschall Konstantin Rokossowski 48 Armee General Prokofi L Romanenko 3 Armee General Alexander W Gorbatow 50 Armee General Fjodor P Oserow Wehrmacht Bearbeiten 4 Armee VI Armeekorps General der Infanterie Horst Grossmann 349 Volksgrenadier Division Generalmajor Karl Koetz 24 Panzer Division Generalmajor Gustav Adolf von Nostitz Wallwitz und Oberst Grasel 14 Infanterie Division Generalleutnant Erich Schneider 28 Jager Division Generalmajor Ernst Konig XX Armeekorps General der Artillerie Rudolf Freiherr von Roman Kampfgruppe 102 Infanterie Division Generalleutnant Werner von Bercken 131 Infanterie Division Oberst Nobiz Kampfgruppe 61 Volksgrenadier Division Generalleutnant Rudolf Sperl Kampfgruppe 21 Infanterie Division Generalmajor Heinrich Gotz 292 Infanterie Division Generalmajor Rudolf Reichert XXXXI Panzerkorps General der Artillerie Helmuth Weidling Divisionsstab z b V 605 170 Infanterie Division General Siegfried Hass 1 Reserve 547 Volksgrenadier Division bis Februar 1945 Generalmajor Ernst Meiners 2 ab dann SS Standartenfuhrer Hans Kempin 56 Infanterie Division Generalmajor Edmund Blaurock Fallschirm Panzerkorps Hermann Goring Generalleutnant Wilhelm Schmalz 562 Volksgrenadier Division Oberst Helmuth Hufenbach 2 50 Infanterie Division Generalmajor Georg Haus Fallschirm Panzergrenadier Division 2 Hermann Goring Oberst Soth Panzergrenadier Division Grossdeutschland Generalmajor Karl Lorenz Verlauf BearbeitenFur die Zerschlagung der etwa 16 eingeschlossenen deutschen Divisionen setzte Marschall Wassilewski volle 6 Armeen ein Links gegen Braunsberg wurde die 48 Armee gegen das VI Armeekorps angesetzt Zwischen Breitlinde und Zinten wurde die 3 50 und 31 Armee gegen den Abschnitt des XX Armeekorps konzentriert Die Front rechts nach Nordwesten anschliessend verlangerte die 28 Armee die Kesselfront gegenuber dem XXXXI Panzerkorps bis auf die Hohe von Kreuzburg Nordwarts nach Konigsberg hin abschliessend versuchte die 5 Armee zwischen Kobbelbude und Altenberg antretend nochmals die Landverbindung nach Konigsberg abzuschneiden Am 13 Marz eroffnete ein starker Artillerieschlag der 3 Weissrussischen Front den Angriff Am 14 Marz gab die 131 Infanterie Division an der Sudfront den Ort Breitlinde auf Die Truppen der nachdrangenden 48 Armee konnten am 20 Marz Braunsberg erobern der Kessel wurde weiter verengt Die im Norden noch durch die Panzer Grenadier Division GD aufrechterhaltene Verbindung mit Konigsberg wurde durch die sowjetische 5 Armee bei Heide Maulen abgeschnitten Bis zum 23 Marz war die Kesselfront auf die Linie Alt Passarge Preussisch Bahnau Schirten Wollitta eingeengt Am 25 Marz nahm die sowjetische 48 Armee in schweren Kampfen die Stadt Heiligenbeil ein Die Reste der 4 Armee und viele Fluchtlinge wurden am schmalen Kustenvorsprung der Kustennase von Natangen zwischen Balga und Kahlholz im engsten Raum zusammengedrangt und lagen im direkten Feuerbereich der sowjetischen Geschutze General Muller hatte sich bereits nach Pillau ubersetzen lassen verlangte aber das weitere Ausharren der Restbesatzung um moglichst viele Fluchtlinge uber See evakuieren zu konnen Am 27 Marz bauten die Sowjets zwischen Rosenberg und Follendorf eine Batterie mit 17 cm Kanonen auf und nahmen jedes anlegende Schiff unter Feuer Die Kriegsmarine setzte dagegen mehrere Zerstorer ein welche mit ihrem Beschuss die sowjetische Batterie kurzfristig niederhielten Bis zum 29 Marz lief parallel zu den letzten dramatischen Kampfen im Kessel das Drama der Fluchtlinge ab die verzweifelt versuchten einen Platz auf die Fahren zur Ubersetzung nach Pillau zu ergattern Sowjetische Schlachtflieger griffen in das ausserst verlustreiche Geschehen ein vollig durcheinander geratene deutsche Kampftruppen versuchten bis zum Schluss auf die Laufstege zu kommen Folgen BearbeitenIm Kessel waren in den etwa zweimonatigen Kampfen rund 80 000 deutsche Soldaten gefallen oder wurden schwer verwundet 50 000 kamen in sowjetische Gefangenschaft Um die gleiche Zeit gingen in Westpreussen im Bereich der 2 Armee Gotenhafen und Danzig an die 2 Weissrussische Front verloren Die Sowjets zogen danach alle Krafte fur die Schlacht um Konigsberg zusammen Literatur BearbeitenAntony Beevor Berlin The Downfall 1945 Penguin Books 2002 ISBN 0 670 88695 5 Duffy Christopher Red Storm on the Reich The Soviet March on Germany 1945 Routledge 1991 ISBN 0 415 22829 8 Max Armageddon Hastings The battle for Germany 1944 1945 Macmillan 2004 ISBN 0 333 90836 8 Lanza Conrad Field Artillery Mai 1945 Kurt Dieckert Horst Grossmann Der Kampf um Ostpreussen 10 Auflage Motorbuch 1994 ISBN 3 87943 436 0 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 7 Die Landstreitkrafte 131 200 Biblio Verlag Bissendorf 1979 ISBN 3 7648 1173 0 a b Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Band 11 Die Landstreitkrafte 501 630 Biblio Verlag Bissendorf 1975 ISBN 3 7648 1181 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kesselschlacht von Heiligenbeil amp oldid 238950826