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Konstantin Simonow ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Bedeutungen siehe Konstantin Simonov Konstantin Kirill Michailowitsch Simonow russisch Konstantin Kirill Mihajlovich Simonov wiss Transliteration Konstantin Michajlovic Simonov 15 Novemberjul 28 November 1915greg in Petrograd 28 August 1979 in Moskau war ein sowjetischer Schriftsteller Lyriker und Kriegsberichterstatter Simonow 1943 als Oberstleutnant beim Kriegsverbrecherprozess von Charkow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zwischenkriegszeit 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit 2 Werk 3 Sonstiges 4 Schriften 5 Verfilmungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZwischenkriegszeit Bearbeiten Kirill Simonow war Sohn des Generalmajors der russisch kaiserlichen Armee Michail Simonow und seiner Frau Alexandra die aus dem Furstenhaus Obolenski stammte und Smolny Absolventin war Nachdem der Vater im Russischen Burgerkrieg verschollen war wuchs Simonow bei seiner Mutter und seinem Stiefvater auf einem Dozenten fur Kriegsfuhrung der Roten Armee der Oberst der Zarenarmee gewesen war 1 Dieser verschwieg die adlige Herkunft des Stiefsohns und gab an er sei proletarischer Herkunft Seine Kinder und Jugendzeit verbrachte Simonow in Kasernen an wechselnden Standorten an denen sein Stiefvater eingesetzt wurde In Saratow besuchte er als Komsomolze die Betriebsschule und absolvierte eine Dreherlehre 1931 zog die Familie nach Moskau um 2 Von 1934 an besuchte Simonow das Moskauer Literaturinstitut In den Zeitschriften Molodaja Gwardija Junge Garde und Oktjabr Oktober erschienen erste Gedichte 1939 wurde er nach Ausbruch des Grenzkonflikts mit Japan als Kriegsberichterstatter in den Fernen Osten geschickt Zu diesem Zeitpunkt nannte er sich Konstantin angeblich weil er aufgrund eines Sprachfehlers Schwierigkeiten mit den Lauten r und l hin seinem Taufnamen Kirill hatte 1 Im Januar 1939 heiratete Simonow Schenja Laskina die seit 1936 seine Kommilitonin am Literaturinstitut gewesen war Im August 1939 kam ihr Sohn Alexei zur Welt der spater als Autor Regisseur und Aktivist bekannt wurde Zweiter Weltkrieg Bearbeiten 1940 und 1941 entstanden die ersten Theaterstucke Simonow wurde zu einem Kurs als Kriegsberichterstatter an der Lenin Akademie abgeordnet Im Verlauf des Krieges stieg Simonow als Offizier der Propagandaeinheiten der Roten Armee bis zum Rang eines Obersten auf Er war einer der bekanntesten und meistgelesenen Kriegsberichterstatter er bereiste alle Fronten Osteuropas bis zur Schlacht um Berlin Seine Berichte erschienen meist in den Zeitungen Roter Stern und Prawda 1943 heiratete er die populare Schauspielerin Walentina Serowa Die Ehe scheiterte aber Serowa ging ein Verhaltnis mit dem Sowjetmarschall Konstantin Rokossowski ein und zeigte sich auch mit ihm offentlich was damals in der sowjetischen Gesellschaft als Skandal galt 3 Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Von links nach rechts Frank Beyer Christel Bodenstein Christine Laszar Konstantin Simonow und Gunter Witt auf dem 14 Internationalen Filmfestival Karlovy Vary im Jahr 1964Nach dem Krieg unternahm Simonow zahlreiche Reisen So reiste er im Sommer 1945 nach Paris Er war beauftragt den Nobelpreistrager Iwan Bunin der nach dem Burgerkrieg aus Russland emigriert war zur Ruckkehr in die Heimat zu uberreden scheiterte aber damit 4 1946 bereiste er zusammen mit Ilja Ehrenburg die USA Er schrieb Reportagen aus New York Detroit und Hollywood Zum Abschluss der Reise kaufte er einen neuen Cadillac und bekam von den sowjetischen Behorden die Einfuhrgenehmigung 5 Von 1946 bis 1954 war er Abgeordneter des Obersten Sowjets der UdSSR und gehorte als Kandidat des Zentralkomitees der erweiterten Fuhrung der KPdSU an 2 Als linientreuer und popularer Schriftsteller ubernahm er in der spaten Stalinzeit die Chefredaktion der Zeitschrift Nowy Mir 1946 1950 sowie der Literaturnaja gaseta 1950 1953 Von 1946 bis 1954 war er Stellvertreter des Stalinisten Alexander Fadejew an der Spitze des Schriftstellerverbandes der UdSSR 6 Auf dem 2 Kongress des Schriftstellerverbandes der 1954 ein Jahr nach dem Tod Stalins der Auftakt zu dem politischen Tauwetter war wurde Simonow wegen seiner unnachgiebigen Haltung bei der Durchsetzung der Parteilinie scharf angegriffen Zu seinen Kritikern gehorten bekannte Autoren wie Margarita Aliger Olga Bergholz Ilja Ehrenburg Wenjamin Kawerin Marietta Schaginjan und Michail Scholochow Simonow wurde aus der Fuhrung des Schriftstellerverbandes abgewahlt doch stellte ihn die Parteifuhrung dem Chefredakteur von Nowy Mir Alexander Twardowski zur Seite nachdem dieser sich ebenfalls fur Reformen ausgesprochen hatte 7 1958 gehorte Simonow zu den Grundern des Russischen Schriftstellerverbandes der sich auf die RSFSR beschrankte und sich als Gegengewicht zu dem seinerzeit reformorientierten Sowjetischen Schriftstellerverband verstand Er musste daraufhin aus der Leitung von Nowy Mir ausscheiden 6 Fur zwei Jahre wurde er als Korrespondent des Parteiorgans Prawda nach Taschkent entsandt 5 Im Zuge der Ablosung von reformorientierten Kulturfunktionaren unter Leonid Breschnew kehrte Simonow 1967 in die Fuhrung des Schriftstellerverbandes der UdSSR zuruck 1973 unterschrieb er einen von der Partei initiierten Schmahbrief gegen Alexander Solschenizyn wiederholt kritisierte er auch andere Dissidenten 6 Werk BearbeitenDer Hauptteil von Simonows Werk handelt vom Krieg Neben seinen Frontberichten entstanden Romane und insgesamt zehn Theaterstucke Mehrere seiner Werke wurden verfilmt Wahrend des Zweiten Weltkriegs bekam er dreimal den Stalinpreis Wahrend der Stalinzeit verfasste Simonow mehrere Lobpreisungen Stalins Als sein Hauptwerk gilt die Romantrilogie Die Lebenden und die Toten Schiwyje i mjortwyje 1960 deren Protagonisten Offiziere und Soldaten der Roten Armee im Krieg gegen die Wehrmacht sind Darin beschrieb er schonungslos auch erstmals die Fehler der sowjetischen Fuhrung um Stalin 1941 die zu einer Serie von verheerenden Niederlagen gegen die vorruckenden Deutschen fuhrten Seine emotionalen Gedichte uber Liebe Freundschaft und Heimat machten ihn uberaus popular Das Gedicht Warte auf mich Zhdi menya Schdi menja uber die Sehnsucht eines Frontsoldaten nach seiner Gefahrtin das Walentina Serowa gewidmet war wurde zum auch oft vertonten Klassiker Nach Auffassung von Literaturkritikern zielten seine Werke auf den breiten Massengeschmack ab 6 Sonstiges BearbeitenNach dem Schriftsteller sind unter anderem das Flusskreuzfahrtschiff Konstantin Simonov und der Asteroid 2426 Simonov benannt Ferner ist er Namensgeber fur die Konstantin Simonow Nunatakker in der Antarktis Schriften BearbeitenBucher Kriegstagebuch auch Kriegstagebucher Heimatlicher Rauch Erzahlung 1957 Die Lebenden und die Toten 1959 Man wird nicht als Soldat geboren 1964 Waffengefahrten Tovarishi po oruzhiyu Kultur und Fortschritt Berlin 1967 deutsche Ubersetzung von Otto Braun Der letzte Sommer 1972 20 Tage ohne Krieg 1973 Das sogenannte Privatleben 1978 Aus der Sicht meiner Generation Gedanken uber Stalin 1 Auflage Verlag Volk und Welt Berlin 1990 ISBN 3 353 00623 0 Ich sah das Vernichtungslager Verlag der sowjetischen Militarverwaltung Berlin dt Ausgaben 1945 1946 1947 Die Todesfabrik Majdanek russ Orig Moskau 1944 Tage und Nachte Verlag der sowjetischen Militarverwaltung Berlin dt Ausgaben 1947 russ Original 1946 Horspiele Geheimnisse um P E 3 Regie Carl Nagel Prod Rundfunk der DDR 1950 Aus den Notizen Lopatins Regie Helmut Hellstorff Prod Rundfunk der DDR 1987 Verfilmungen BearbeitenLiterarische Vorlage 1948 Die russische Frage Russkij wopros 1964 Die Lebenden und die Toten 1967 Man wird nicht als Soldat geborenDrehbuch 1943 Warte auf mich Shdi menja 1944 Tage und Nachte Dni i noci 1956 Die unsterbliche Garnison Bessmertnyj garnizon 1959 Normandie Njemen Normadija Njemen 1966 Wenn dir dein Haus lieb ist Jesli dorog tebje twoj dom 1971 Das Ereignis mit Polynin Slutschaj s Poliniym nach seinem Roman Die Trennung 1976 20 Tage ohne Krieg Dwazat dnje bes woinu Literatur BearbeitenGunter Warm Konstantin Simonow In Urania Universum Jg 19 1973 S 415 422 mit Abbildung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konstantin Simonow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Konstantin Michailowitsch Simonow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek sovlit net Encyclopedia of Soviet Writers englisch Konstantin Simonow in der Internet Movie Database englisch Biografie russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Simonov Konstantin Kirill Miachailovic Ėnciklopedija Krugosvet a b Zdi menja 100 let Konstantinu Simonovu tass ru 28 November 2015 Orlando Figes Die Flusterer Leben in Stalins Russland Berlin 2008 S 567 Arkadij Vaksberg Rene Gerra Sem dnej v marte Besedy ob emigracii St Petersburg 2010 S 291 a b Simonov Konstantin Mikhailovich sovlit net Encyclopedia of Soviet Writers a b c d Vol fgang Kazak Leksikon russkoj literatury XX veka Moskau 1996 S 380 Jurgen Ruhle Literatur und Revolution Koln Berlin 1960 S 139 Normdaten Person GND 118614533 lobid OGND AKS LCCN n80022857 NDL 00526215 VIAF 22259265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simonow Konstantin MichailowitschALTERNATIVNAMEN Simonow Konstantin Kirill Michailowitsch Simonov Konstantin Kiri ll Mihajlovich russisch Simonov Konstantin Michajlovic Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 28 November 1915GEBURTSORT PetrogradSTERBEDATUM 28 August 1979STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konstantin Michailowitsch Simonow amp oldid 235626087