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Otto Braun 28 September 1900 in Ismaning 15 August 1974 in Warna war ein deutscher KPD Funktionar und Schriftsteller Als Militarberater der Kommunistischen Partei Chinas nahm er am Langen Marsch teil 1 Sein chinesischer Name lautet Li De oder Li Teh 李德 In der DDR war er von 1961 bis 1963 1 Sekretar des Schriftstellerverbandes Otto Braun Mitte 1954 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 WeblinksLeben BearbeitenEr war der Sohn eines Buchhalters und einer Lehrerin Obwohl seine Mutter noch lebte wuchs er in einem Waisenhaus auf 2 In Pasing besuchte er von 1913 bis 1919 die Lehrerbildungsanstalt und schloss sich wahrend des Ersten Weltkrieges der Jugendbewegung und nach Kriegsende der Freien Sozialistischen Jugend FSJ an Noch kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs wurde er mit 18 Jahren einberufen 1919 trat er insgeheim der KPD bei und war bis 1926 verdeckt in ihrem Abwehr und Nachrichtendienst und ab 1921 ebenso verdeckt auch als Redakteur der KPD Presse tatig Er war an der Errichtung der Munchner Raterepublik und 1921 an den mitteldeutschen Aufstanden beteiligt Otto Braun der bereits als junger Mann betrachtliche Geheimratsecken aufwies und eine auffallige Harold Lloyd Brille trug war unter verschiedenen Deck und Aliasnamen wie Oskar Oskar Schumann Langner und Karl Wagner fur den AM Apparat der KPD tatig 3 und arbeitete vermeintlich eng mit der geheimpolizeilichen Dienststelle des preussischen Staatskommissars fur die Uberwachung der offentlichen Ordnung zusammen Spater grundete er zur Tarnung seiner geheimdienstlichen Aktivitaten das unabhangige Nachrichtenburo Coruna welches angeblich Nachrichten uber die kommunistische Bewegung in Deutschland und im Ausland zur Weitergabe an die Presse sammelte 1921 war Braun massgeblich in die sogenannte Freyberg Affare in Berlin verwickelt bei welcher als deutsche Geheimpolizisten getarnte Kommunisten einem exilrussischen Oberst Freyberg geheime militarische Papiere abnahmen um sie der Sowjetunion zu ubergeben Braun geriet dabei erstmals unter ernsten Verdacht mit den Kommunisten zusammenzuarbeiten konnte sich aber rechtfertigen und weiterhin als strammer Rechter ausgeben Spatestens ab 1925 arbeitete er auch fur den sowjetischen militarischen Nachrichtendienst GRU Als Braun 1926 einem Emissar der Kommunistischen Internationale Komintern dem Danen Georg Laursen gestohlene bzw illegal beschaffte Dokumente der deutschen Geheimpolizei u a uber Aktivitaten des englischen Geheimdienstes in den westlichen Nachbarstaaten der Sowjetunion verschaffte wurde er schliesslich nach mehrtagiger Observation am 30 September 1926 in Berlin verhaftet Otto Braun sass dann von 1926 bis 1928 in Untersuchungshaft bzw in Haft in Berlin Moabit Er wurde am 11 April 1928 in einer waghalsigen Aktion durch eine bewaffnete Gruppe von Kommunisten unter der Leitung seiner damaligen Lebensgefahrtin Olga Benario befreit und emigrierte unverzuglich nach Moskau Braun wurde 1928 29 Mitglied der Proletarischen Schutzendivision und studierte bis 1932 an der Militarakademie M W Frunse 1932 bis 1939 war er im Auftrag des militarischen Nachrichtendienstes GRU der Sowjetunion als militarischer Berater der Kommunistischen Internationale und hoher Offizier der Roten Bauernarmee in China Da die Kommunistische Internationale mit den Guerrillataktiken Mao Zedongs nicht einverstanden war sollte Otto Braun unter dem chinesischen Pseudonym Li De die Armeefuhrung in eigene Hande ubernehmen 1934 erlitt die Rote Bauernarmee unter seiner Fuhrung in offener Schlacht so gravierende Verluste dass die Verteidigung des Hauptstutzpunkts in Ruijin unmoglich erschien Daher begann die chinesische Rote Armee den Langen Marsch dessen einziger auslandischer Teilnehmer Braun war Braun war in dieser Zeit mit einer Chinesin liiert Otto Braun der als Aufpasser der Komintern fur Mao Zedong bestimmt war wurde ab 1934 von dem wesentlich gerissener agierenden Mao Zedong vollig ausgespielt dem es auch gelang das Vertrauen seiner sowjetischen Auftraggeber zu Otto Braun nachhaltig zu untergraben Braun unterlag nach seiner Ruckkehr nach Moskau zwar keinen Repressalien wurde aber trotz seiner militarischen Vorbildung und geheimdienstlichen Erfahrung nie wieder adaquat verwendet 1939 bis 1941 arbeitete er als Redakteur und Ubersetzer fur den Verlag fur fremdsprachige Literatur Moskau Bis 1946 war er Polit Instrukteur in verschiedenen Kriegsgefangenenlagern und Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland Danach lebte er als Ubersetzer und seit 1951 freier Schriftsteller in Moskau und Krasnogorsk 1954 kehrte er in die DDR zuruck und wurde Mitglied der SED Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Marxismus Leninismus beim Zentralkomitee der SED war er der verantwortliche Redakteur fur die deutsche Ausgabe der Werke Lenins 1961 bis 1963 war er als Nachfolger von Erwin Strittmatter 1 Sekretar des Deutschen Schriftstellerverbandes Im Rahmen der Polemik uber die Generallinie 1959 bis 1964 ubte Braun im Auftrag der SED Fuhrung heftige Kritik an der Politik der chinesischen Staats und Parteifuhrung nach dem Bruch zwischen KPCh und KPdSU 4 Braun durfte zwecks Entlarvung Mao Zedongs auch seine Chinesischen Aufzeichnungen 1932 1935 Berlin 1975 veroffentlichen in welchen er die politische Haltung Maos wie auch dessen personliches Auftreten und dessen Lebensweise aufs Heftigste kritisiert nbsp GrabstatteBraun wurde 1960 mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber und 1967 in Gold 1969 mit dem Nationalpreis der DDR und 1970 mit dem sowjetischen Orden des Vaterlandischen Krieges dem Karl Marx Orden und der Lenin Erinnerungsmedaille ausgezeichnet Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Schriften BearbeitenIn der Munchner Freien Sozialistischen Jugend In Deutschlands junge Garde Band I Erlebnisse aus der Geschichte der Arbeiterjugendbewegung von den Anfangen bis zum Jahre 1945 Verlag Neues Leben Berlin 1959 S 147 154 Chinesische Aufzeichnungen 1932 1939 Dietz Verlag Ost Berlin 1973 Autobiographie seiner Zeit in China Literatur BearbeitenFrederick S Litten Otto Brauns fruhes Wirken in China 1932 1935 Osteuropa Institut Munchen 1988 Frederick S Litten Otto Braun in Deutschland In IWK Jg 1991 Heft 2 S 171 182 Frederick S Litten Otto Braun s Curriculum Vitae Translation and Commentary In Twentieth Century China Jg 2 1997 Nr 1 S 31 62 Wilfriede Otto Bernd Rainer Barth Braun Otto In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 A Kolpakidi D Prochorov Imperija GRU Ocerki istorii rossiskoj voennoj razvedki Band 2 Moskau 2000 ISBN 5 224 00600 7 S 320 321 einige Angaben zu Otto Braun als Mitarbeiter der GRU Barbara Schmitt Englert Deutsche in China 1920 1950 Alltagsleben und Veranderungen Ostasien Verlag Grossgossen 2012 ISBN 978 3 940527 50 9 S 134 f Konrad Faber Dubiose Personlichkeiten aus dem Bereich der Spionage in Deutschland 1880 1935 und deren Motive 19 Fallstudien In Jurgen W Schmidt Hrsg Geheimdienste in Deutschland Affaren Operationen und Personen Geheimdienstgeschichte Band 4 Ludwigsfelde 2013 ISBN 978 3 933022 78 3 S 264 356 Die Fallstudie II auf den S 273 280 beschaftigt sich unter Heranziehung bislang unbekannten Materials ausfuhrlich mit Otto Braun Anmerkungen Bearbeiten Jung Chang Jon Halliday Mao Munchen 2007 S 161 ff Militarberater Otto Braun Maos deutscher Helfer Spiegel Geschichte vom 1 Oktober 2009 Bernd Kaufmann Eckhard Reisener Dieter Schwips Henri Walther Der Nachrichtendienst der KPD 1919 1937 Dietz Verlag Berlin 1993 ISBN 3 320 01817 5 passim Sein Artikel im Neuen Deutschland vom 27 Mai 1964 enthullte sein seinerzeitiges chinesisches Pseudonym Li Teh Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Braun Li De Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto Braun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Maos deutscher Helfer Solveig Grothe bei einestages spiegel de uber Otto BraunNormdaten Person GND 120027054 lobid OGND AKS LCCN n83065373 NDL 00434230 VIAF 7481714 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun OttoALTERNATIVNAMEN Li De Li Teh als Politikerin China KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und KPD FunktionarGEBURTSDATUM 28 September 1900GEBURTSORT IsmaningSTERBEDATUM 15 August 1974STERBEORT Warna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Braun Parteifunktionar amp oldid 232851897