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Die Baltische Operation russisch Pribaltijskaya operaciya war eine Schlacht zwischen Verbanden der Roten Armee und Verbanden der deutschen Wehrmacht an der Ostfront die vom 14 September bis zum 24 November 1944 andauerte und in deren Folge fast das gesamte Baltikum sowjetisch besetzt wurde Baltische OperationTeil von Ostfront Zweiter WeltkriegDatum 14 September bis 24 November 1944Ort Estland Lettland Litauen PolenAusgang Sowjetische Besetzung des Baltikums Bildung des Kurland KesselsKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Sowjetunion 1923 SowjetunionBefehlshaberFerdinand Schorner Howhannes BaghramjanAndrei JerjomenkoIwan MaslennikowLeonid GoworowTruppenstarke730 000 Soldaten7000 Geschutze und Morser1200 Panzer400 Flugzeuge 900 000 Soldaten17 500 Geschutze3000 Panzer2500 FlugzeugeVerlustek A etwa 280 000 Soldaten davon etwa 61 000 Tote522 Panzer2593 Geschutze779 FlugzeugeBedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Truppenstarke 3 Verlauf 3 1 Rigaer Offensive 14 September bis 22 Oktober 3 2 Tallinner Operation 17 bis 26 September 3 3 Memeler Offensive 5 bis 22 Oktober 3 4 Schlacht um Riga 6 bis 15 Oktober 3 5 Moonsund Operation 27 September bis 24 November 4 Verluste und Folgen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten nbsp Mitte Juli 1944 ruckten die Truppen der sowjetischen 4 Stossarmee nachdem sie die Eisenbahnlinie Daugavpils Rezekne unterbrochen hatte von Nordwesten her gegen Dunaburg vor Auf der linken Flanke uberquerte die 43 Armee die Eisenbahnlinie Mitau Kaunas und ruckte mit der dahinter folgenden 6 Gardearmee auf Schaulen vor Die Truppen der 4 Stossarmee die in Zusammenarbeit mit den Formationen der 6 Gardearmee entlang der westlichen Duna vorruckten erreichten am 27 Juli die Stadt Dunaburg Ende Juli 1944 erreichte der Angriff der 51 Armee mit dem 3 mechanischen Korps unter General Obuchow bei Tuckum den Durchbruch zur Ostsee Das Unternehmen Doppelkopf der deutsche Gegenangriff aus dem Raum Schaulen in Richtung auf Tuckum konnte am 20 August 1944 die verlorene Landverbindung zwischen der 3 Panzerarmee und der Heeresgruppe Nord wiederherstellen Die geplante Ruckeroberung von Mitau wurde von der Wehrmacht nicht erreicht Das sowjetische Oberkommando versuchte den nachsten Durchbruch zur Ostsee wieder westlich der lettischen Hauptstadt Riga anzusetzen Truppenstarke BearbeitenDie deutsche Heeresgruppe Nord unter Ferdinand Schorner und die deutsche 3 Panzerarmee unter Erhard Raus hatten eine Starke von zusammen etwa 730 000 Soldaten 7 000 Geschutzen und Morsern 1 200 Panzern und 400 Flugzeugen Ihr gegenuber standen vier sowjetische Fronten 1 Baltische Front unter Howhannes Baghramjan 2 Baltische Front unter Andrei Jerjomenko 3 Baltische Front unter Iwan Maslennikow und die Leningrader Front unter Leonid Goworow mit einer Gesamtstarke von ungefahr 900 000 Soldaten 17 500 Geschutzen 3 000 Panzern und 2 500 Flugzeugen Verlauf BearbeitenRigaer Offensive 14 September bis 22 Oktober Bearbeiten Am 14 September 1944 eroffneten die 2 und die 3 Baltische Front die erste Phase der Rigaer Operation Die Truppen der 2 Baltischen Front unter Armeegeneral Jerjomenko konnten in den ersten drei Tagen die deutsche Verteidigung zwischen Doblen und Mitau nicht durchbrechen Nur am westlichen Abschnitt war es der 43 Armee Generalleutnant A P Beloborodow und der 4 Stossarmee Generalleutnant P F Malyschew gelungen mit der 166 Schutzendivision des 22 Schutzenkorps unter Generalmajor Sergej Tschernikow in Bauske einzudringen Die 1 Stossarmee General Sachwatajew der 3 Baltischen Front durchbrach hingegen die Verteidigung des deutschen XXXVIII Armeekorps General der Artillerie Kurt Herzog und stiess bis zum Abend des 17 September fast 50 Kilometer tief vor Dem 12 Garde Schutzenkorps unter Generalmajor Bunkow gelang am 19 September die Eroberung von Valka Walk Die Stawka schob nach diesem Erfolg die 61 Armee Generalleutnant P A Below aus der Reserve in den Durchbruchsabschnitt nach Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht befahl im Unternehmen Aster der Armeeabteilung Grasser den Ruckzug aus Estland und der linken Flanke der 18 Armee den Ruckzug vom Wirzsee Am 16 und 22 September erfolgten im Westen aus den Raum Saldus Frauenburg zwei erfolglose deutsche Gegenschlage um die Lage des schwer bedrangten XXXXIII Armeekorps General der Gebirgstruppen Kurt Versock sudlich von Riga zu erleichtern Das sowjetische 10 Panzerkorps Generalmajor Schaposchnikow brach an der Front zwischen der 21 und 31 Infanterie Division durch und nahm am 24 September zusammen mit dem 12 Schutzenkorps die Stadt Valmiera Wolmar ein Vom 18 bis zum 23 September hatte sich die 18 Armee aus der Linie Pernau Valka Schwanenburg auf die Sigulda Verteidigungslinie Segewold Stellung zuruckgezogen die sich im Abstand von etwa 60 bis 80 Kilometern halbkreisformig rund um Riga erstreckte Die 3 Baltische Front ging derweil im Osten zur Verfolgung uber Am 19 September gelang es der 1 Stossarmee im Raum Baldone die 205 Infanterie Division des I Armeekorps General der Infanterie Theodor Busse im ostlichen Duna Bruckenkopf bei kekava zu uberflugeln nur durch seinen Ruckzug auf Vecmuiza konnte General von Mellenthin den Anschluss an die 215 Infanterie Division wiederherstellen Am 22 September erzielten auch die Truppen der 2 Baltischen Front einen Einbruch konnten aber zusammen mit der 3 Baltischen an der sudlichen Sigulda Stellung gestoppt werden Die Armeeabteilung Grasser unter General der Infanterie Grasser ubernahm am 25 September rechts von der westlich Riga eingesetzten Generalkommando z b V Kleffel die Sicherung des Landkorridors nach Tuckum Rund um Riga verteidigten etwa 25 Divisionen der Wehrmacht der Frontabschnitt von Auce bis zur Memel wurde aber nur durch acht Divisionen der deutschen 3 Panzerarmee unter Generaloberst Raus gehalten Deswegen entschied sich die Stawka den nachsten Angriff sudlicher zur 1 Baltischen Front zu verlagern Tallinner Operation 17 bis 26 September Bearbeiten Am 17 September 1944 startete die Armeen der Leningrader Front unter Marschall Goworow unterstutzt von der Baltischen Flotte die sogenannte Tallinner Operation Die 8 Armee unter Generalleutnant Starikow nahm am 20 September Rakvere ein Das estnische 8 Schutzenkorps unter Generalleutnant Lembit Pern konnte am 22 September im Zusammenwirken mit der 72 Schutzendivision des 117 Schutzenkorps Generalmajor Wassili A Trubatschew die estnische Hauptstadt Tallinn Reval einnehmen Am 23 September wurde Pernau vom 108 Schutzenkorps Generalleutnant Witali Polenow besetzt damit hatte die ubergeordnete 2 Stossarmee unter Generalleutnant Fedjuninski den Rigaer Meerbusen erreicht Die deutsche Kriegsmarine schiffte ab dem 17 September in Reval und Pernau die Reste des zuruckgehenden II Armee und III SS Panzerkorps ein dessen Truppen nach Kurland verbracht wurden Memeler Offensive 5 bis 22 Oktober Bearbeiten Am 5 Oktober begann die 1 Baltische Front unter Armeegeneral Baghramjan mit Unterstutzung der 39 Armee der 3 Weissrussischen Front auf 90 Kilometern Breite die Memeler Operation Die Stellungen des XXXX Panzerkorps zwischen Schaulen und Kursenai Kurschenen wurden durch den Ansturm der sowjetischen 6 Gardearmee Generaloberst Tschistjakow uberrannt Die in der Mitte direkt auf Klaipeda angesetzte sowjetische 43 Armee unter General Beloborodow erreichte nach einem 17 km tiefen Einbruch den Venta Abschnitt Sudlich von Kelma drangen die Truppen die 2 Gardearmee uber die Dubysa 7 km tief in die deutsche Front ein Am Sudabschnitt wurde die 39 Armee unter General Ljudnikow gegen die Front des IX Armeekorps auf Tauroggen angesetzt Am 6 Oktober war die Front der 3 Panzerarmee auf 90 Kilometern Breite aufgerissen General Tschantschibadze uberschritt bereits den Jura Abschnitt Das Vordringen der 5 Garde Panzerarmee unter Generalleutnant Wolski erreichte am 9 Oktober zusammen mit der 51 Armee General Kreiser die Kuste der Ostsee bei Polangen so dass die Heeresgruppe Nord endgultig abgeschnitten worden war Am gleichen Tag erreichten Truppen der 2 Gardearmee Generalmajor Tschantschibadze die Kuste zum Kurischen Haff bei Heydekrug der am 10 Oktober uber die Minija Minge nach Memel angesetzte Vorstoss brachte die Einnahme von Prokuls und die vollstandigen Einschliessung der Stadt Der erste sowjetische Versuch Memel bis zum 12 Oktober im Handstreich zu nehmen scheiterte am Unterstutzungsfeuer der schweren Kreuzer Lutzow und Prinz Eugen Die Truppen des abgeschnittenen XXVIII Armeekorps General Gollnick hielten mit drei Divisionen Pz Gren Div Grossdeutschland 7 Panzer und der 58 Infanterie Division bis zum Januar 1945 im Bruckenkopf Memel stand Schlacht um Riga 6 bis 15 Oktober Bearbeiten Nach der neuerlichen Umgruppierung der sowjetischen Verbande wurde unter dem allgemeinen Oberbefehl von Marschall Leonid Goworow die zweite Angriffsphase gegen die deutschen Stellungen um Riga eingeleitet In der Nacht zum 6 Oktober begannen die 2 und 3 Baltische Front ihren neuerlichen Angriff Auf Befehl Schorners wurde schon zum Beginn der Kampfe mit dem Unternehmen Donner der Evakuierung Rigas begonnen Die Lage wurde noch kritischer als die 2 Baltische Front am 10 Oktober einen neuen Generalangriff ansetzte Bis zum 16 Oktober wurden durch einen 45 km langen und 6 km breiten Korridor etwa 20 Divisionen samt Kriegsmaterial uber die die Tuckum Stellung nach Kurland zuruckgezogen Die Batterien der 6 Flak Division ubernahmen die Sicherung der Absatzbewegung Das Armeeoberkommando 18 General der Infanterie Boege wurde mit den Generalkommandos I und X A K nach Kurland abgezogen und ubergab die Befehlsfuhrung am ostlichen Duna Ufer an die 16 Armee General der Infanterie Hilpert verteidigte sich am 13 Oktober in Riga noch mit etwa 15 Divisionen II XXXXIII und L Armeekorps Am 12 Oktober begann die eigentliche Schlacht um die lettische Hauptstadt am nachsten Tag konnten die 1 Stossarmee Generalleutnant Sachwatajew und die 67 Armee General Romanowski in den ostlichen Teil der Stadt eindringen Am Nachmittag des 13 Oktober gelang es der Vorhut der 374 Schutzendivision unter Oberst Gorodetski auf das linke Ufer der Duna uberzusetzen und die Ruckzugslinien der 16 Armee abzuschneiden Am 14 Oktober brach das lettische 130 Schutzenkorps Generalleutnant Brantkaln der 10 Gardearmee Generalleutnant Kasakow am sudlichen Stadtrand in das Stadtzentrum ein Die 245 Schutzendivision drang von Norden her die 212 Schutzendivision vom Osten vor Am 15 Oktober war die Einnahme von Riga nach heftigen Kampfen abgeschlossen Als letzte deutsche Verbande standen die 87 und 227 Infanterie Division am ostlichen Ufer der Duna und deckten den Ruckzug nach Westen Am 16 Oktober wurde die 3 Baltische Front aufgelost und die Truppen der 1 und 2 Baltischen Front setzten in der 1 Kurlandschlacht die Offensive in Richtung auf Windau und Saldus fort Zwischen Dzukste und dem Meer ubernahm die Korpsgruppe Kleffel mit der 205 und 227 Infanterie sowie der 281 Sicherungs Division die Deckung der rechten Flanke der eingekesselten Heeresgruppe Nord Bis zum 22 Oktober schlossen die Sowjets auf die Tukum Verteidigungslinie auf als Sicherung verblieb die sowjetische 67 Armee im Raum Riga zuruck Moonsund Operation 27 September bis 24 November Bearbeiten nbsp Sowjetische Eroberung der Inseln Moon und Osel 1944Die Leningrader Front hatte bis zum 26 September ganz Estland mit Ausnahme der Inseln Dago Osel und Moon besetzt Vom 27 September bis zum 24 November fuhrte die 8 Armee dieser Front zusammen mit der Baltischen Flotte die Moonsund Operation durch in deren Folge auch die noch von der Wehrmacht besetzten Inseln erobert wurden Das estnische 8 Schutzenkorps unter Generalleutnant Pern welches aus Zwangsverpflichteten und Freiwilligen bestand wurde wahrend dieser Kampagne neuerlich im Rahmen der sowjetischen Streitkrafte eingesetzt An der Verteidigung der Baltischen Inseln waren die 23 und 218 Infanterie Division sowie diverse estnische Einheiten beteiligt Am 24 November hatten sich die letzten Truppen unter deutschem Kommando an der Sudspitze der Halbinsel Sworbe eingeschifft Verluste und Folgen BearbeitenDie Rote Armee stiess auf einer 1000 Kilometer breiten Front bis zu 300 Kilometer nach Westen vor besetzte Estland Lettland und Litauen zerschlug 26 deutsche Divisionen drei davon komplett 1 und blockierte 27 weitere Divisionen im Kurland Kessel 2 wo diese sich am 8 Mai 1945 schliesslich ergaben Die Rote Armee verlor nach eigenen Angaben 218 622 Soldaten darunter 61 468 Tote und Vermisste 522 Panzer und Sturmgeschutze 2 593 Geschutze und 779 Kampfflugzeuge 3 Einzelnachweise Bearbeiten Pribaltijskaya nastupatelnaya operaciya 14 09 22 10 1944 Archivlink Memento vom 23 September 2007 im Internet Archive G F Krivosheev Soviet Casualties in the Twentieth Century London 1997 S 149 263 Literatur BearbeitenBei der Betrachtung sowjetischer Quellen mit Ausnahme von Samisdat und Tamisdat Literatur die bis zum Jahr 1987 veroffentlicht wurden muss die Tatigkeit der sowjetischen Zensurbehorden Glawlit Militarzensur bei der Revision diverser Inhalte im Sinne der sowjetischen Ideologie berucksichtigt werden Zensur in der Sowjetunion Iwan Ch Bagramjan So schritten wir zum Sieg Militarverlag der DDR Berlin 1984 Duncan Anderson Stephen Walsh Lloyd Clark The Eastern Front Zenith Imprint 2001 ISBN 0 7603 0923 X D Murijew Preparations Conduct of 1944 Baltic Operation Described Military History Journal USSR Report Military affairs 1984 9 Alexander Stilwell Max Hastings The Second World War A World in Flames Osprey 2004 ISBN 1 84176 830 8 W Melzer Der Kampf um die baltischen Inseln G Niepold Panzeroperationen Doppelkopf und Casar E F Ziemke Stalingrad to Berlin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baltische Operation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Baltische Operation in der Grossen Sowjetenzyklopadie russisch Pribaltijskaya nastupatelnaya operaciya auf wwii soldat narod ru Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baltische Operation amp oldid 239004901