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Anton Grasser 3 November 1891 in Bossendorf Elsass 3 November 1976 in Stuttgart war ein deutscher General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg sowie Kommandierender General und Oberbefehlshaber der Armeeabteilung Narwa 1950 zum Inspekteur der Bereitschaftspolizei ernannt wurde er am 18 Mai 1951 der erste Inspekteur des neu gegrundeten Bundesgrenzschutzes BGS heute Bundespolizei Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Polizeidienst 1 2 Wehrmacht 1 3 Bereitschaftspolizei und Bundesgrenzschutz 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenAls Einjahrig Freiwilliger trat Grasser am 1 Oktober 1913 in das 1 Unter Elsassische Infanterie Regiment Nr 132 ein und marschierte am 8 August 1914 mit der 1 Kompanie an die Westfront Nach seiner Beforderung zum Unteroffizier am 27 Januar 1915 wurde Grasser zum Fuhrer der 9 Kompanie seines Regiments bei der er am 10 Marz desselben Jahres zum Vizefeldwebel ernannt wurde Am 9 November 1916 wurde er verwundet und kam nach der Genesung am 2 Juli 1917 inzwischen zum Leutnant ernannt zur Fliegerbeobachtungsschule nach Thorn und wurde im Anschluss daran dem Ersatzbataillon des Infanterie Regiments Nr 132 zugewiesen Polizeidienst Bearbeiten Nach der Entlassung aus dem Militardienst trat Grasser im Dezember 1918 in den badischen Polizeidienst 1 uber und wurde am 15 April 1920 in Freiburg im Breisgau zum Polizeileutnant ernannt Bereits am 1 Juni 1921 erfolgte Grassers Beforderung zum Polizeioberleutnant und am 1 Januar 1923 zum Polizeihauptmann Am 9 April 1923 wurde er nach Rastatt versetzt und kam am 23 Februar 1924 nach Mannheim Nach Stationen in Karlsruhe ab 1 August 1925 und Villingen ab 28 September 1931 wurde er nach der Machtergreifung Adolf Hitlers am 3 April 1933 erneut nach Karlsruhe versetzt Wahrend seiner Dienstzeit in Heidelberg erfolgte am 1 August 1935 die Ernennung zum Polizeimajor Wehrmacht Bearbeiten Im Rang eines Polizeimajors liess sich Anton Grasser am 16 Marz 1936 in die neu gegrundete Wehrmacht ubernehmen und wurde dem Infanterie Regiment 110 zugeteilt doch bereits am 16 Mai zum Stab des III Bataillons des Infanterie Regiments 13 versetzt Noch im gleichen Jahr am 6 Oktober ubernahm Grasser die 9 Kompanie des am gleichen Tag in Stuttgart neu aufgestellten Infanterie Regiments 119 Knapp zwei Monate spater am 30 November wurde er zur Heeresgasschutz Schule in Berlin abkommandiert Seine Beforderung zum Oberstleutnant erhielt Anton Grasser am 1 Marz 1938 und ubernahm ab 10 November 1938 als Kommandeur das I Bataillon des wurttembergischen Infanterie Regiments 119 Nach Kriegsausbruch 1939 wurde Grasser am 6 Februar 1940 Kommandeur des Infanterie Regiments 119 Diese Stellung hatte er bis 25 Januar 1942 inne Im Morgengrauen des 5 Juni 1940 gelang dem Regiment das Ubersetzen auf dem Aisne Oise Kanal und die erfolgreiche Ersturmung des bereits im Ersten Weltkrieg umkampften Chemin des Dames den franzosische Einheiten zuvor tagelang in zaher Verteidigung als Sperrriegel hatten halten konnen Nach anderen Quellen erfolgte die Uberrennung erst einige Tage nach dem 6 Juni 2 Gegen 8 30 Uhr morgens dieses erfolgreichen Angriffstages konnte Oberstleutnant Grasser gemeinsam mit Oberleutnant Rolf Reuchlin auf dem eroberten Bruckenkopf Fort de la Malmaison die Reichskriegsflagge hissen 3 Die Leistungen von Grasser und seinem Regiment fielen in der Folge auf Nach dem Sturm auf den Chemin des Dames erhielt er am 16 Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen Am 15 November 1940 wurde Grassers Regiment motorisiert und am 1 Marz 1941 erfolgte seine Beforderung zum Oberst Am 25 Januar 1942 wurde Grasser mit der Fuhrung der 25 Infanterie Division mot betraut die damals im Raum Brjansk Orel lag 4 Am 1 Januar 1943 folgte die Ernennung zum Generalleutnant und spater die Umbenennung seiner Division zur 25 Panzergrenadier Division sowie am 5 November 1943 Grassers Versetzung in die Fuhrerreserve Nachdem man ihn ab 15 November 1943 mit der stellvertretenden Fuhrung des an der Ostfront stehenden LVI Panzerkorps beauftragt hatte erfolgte am 5 Dezember des gleichen Jahres seine Auszeichnung mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Aufgrund seiner militarischen Verdienste wurde er am 5 Januar 1944 zum Lehrgang fur Kommandierende Generale im schlesischen Hirschberg kommandiert und bereits am 15 Februar 1944 als neuernannter General der Infanterie 1 mit der Fuhrung des XXVI Armeekorps Heeresgruppe Nord betraut Am 1 Mai des gleichen Jahres erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden General des XXVI Armeekorps Diese Position hatte er bis 11 Mai inne Von 3 Juli 1944 bis 25 September 1944 5 war er Oberbefehlshaber der am 2 Februar 1944 aus dem LIV Armeekorps aufgestellten Armeeabteilung Narwa Heeresgruppe Nord welche den estnischen Raum westlich der Landenge zwischen Finnischem Meerbusen und dem Peipussee gegen die Rote Armee verteidigte 6 In seinen verschiedenen Kommandeursfunktionen war Grasser zwischen dem 2 Februar 1944 bis zum 19 September 1944 direkt am Verlauf der Schlacht von Narva beteiligt Nach der Schlacht wurde er am 25 September 1944 Kommandierender General der Armeeabteilung Grasser die aus der Armeeabteilung Narwa hervorgegangen war Am 20 Oktober 1944 musste er das Kommando abgeben und kam in die Fuhrerreserve Am 22 Januar 1945 betraute man ihn als Kommandierenden General mit der Fuhrung des LXXII Armeekorps und versetzte ihn am 20 April 1945 erneut in die Fuhrerreserve Am 8 Mai 1945 kam Grasser in Kriegsgefangenschaft aus der er am 1 Juli 1947 entlassen wurde Anton Grasser und andere ehemalige Wehrmachtangehorige entlasteten nach 1947 den ihnen bekannten Oberst Heinz Gaedcke der wahrend seines Spruchkammerverfahrens zunachst aufgrund seiner Tatigkeit im Oberkommando des Heeres als Hauptschuldiger galt so dass dieser als nicht belastet eingestuft werden konnte 7 Gaedcke wurde spater als Offizier in der Bundeswehr wiedereinberufen Bereitschaftspolizei und Bundesgrenzschutz Bearbeiten Bis 1950 arbeitete Grasser als Angestellter der Stuttgarter Speditionsfirma von Albert Schnez dieser hatte wahrend des Krieges unter Grasser gedient 1 Im Anschluss wurde er zur kommissarischen Wahrnehmung polizeilicher Sonderaufgaben in das neu gegrundete Bundesministerium berufen 8 Am 21 November 1950 erhielt Grasser seine Ernennung zum Generalinspekteur der Bereitschaftspolizei im Innenministerium 1 welche im Auftrag der amerikanischen Militarverwaltung mit ihrem Reprasentanten John Jay McCloy unter dem Eindruck des eskalierenden Kalten Krieges durch die Bundesregierung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer etabliert wurde Bereits diese Polizeitruppe hatte paramilitarischen Charakter wurde sie doch mit Pistolen Karabinern und Maschinenpistolen ausgestattet Wichtig fur den Aufbau neuer Verteidigungskrafte welche ab 16 Marz 1951 zunachst im ebenfalls paramilitarisch organisierten Bundesgrenzschutz ausgebildet wurden war die am 23 Januar 1951 erfolgte Ehrenerklarung fur die Soldaten der Wehrmacht durch den damaligen Oberbefehlshaber der NATO Streitkrafte Dwight D Eisenhower gegenuber Bundeskanzler Adenauer 9 Dies machte die Wiedereingliederung ehemaliger Wehrmachtkader und Mannschaften erst moglich da zu diesem Zeitpunkt nur wenige Nachkriegsjahrgange und so gut wie keine Offiziere zu Verfugung gestanden hatten Im Februar 1951 wurde Grasser vom neu gegrundeten Bundesgrenzschutz BGS ubernommen und im Rang eines Brigadegenerals zum Kommandeur des Bundesgrenzschutz Kommandos Mitte ernannt 10 Bereits im 1 April des gleichen Jahres versetzte man ihn als Kommandeur des Bundesgrenzschutz Kommandos Sud III nach Munchen In dieser Funktion wurde er am 18 Mai 1951 zugleich zum Inspekteur des Bundesgrenzschutzes ernannt Beide Posten behielt er bis zum Ende seiner Dienstzeit die mit Ablauf des Monats Juni 1953 endete Daher verabschiedete er sich bereits am 10 Juni wahrend eines Biwaks der Hundertschaften auf dem Staffelberg von den Mannschaften der Abteilung Sud III Abt Sud III 11 Am 5 Juli 1953 trat Grasser in den Ruhestand 1 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz II und I Klasse am 18 Juni 1915 bzw 6 Juni 1916 Wehrmacht Dienstauszeichnung Spange zum Eisernen Kreuz II und I Klasse am 21 Mai 1940 bzw 8 Juni 1940 Infanteriesturmabzeichen in Silber Verwundetenabzeichen 1939 in Silber Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub 12 Ritterkreuz am 16 Juni 1940 Eichenlaub am 5 Dezember 1943 344 Verleihung Medaille Winterschlacht im Osten 1941 42 Deutsches Kreuz in Gold am 11 Marz 1943 12 Nennung im Wehrmachtbericht am 23 September 1943 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1953 Literatur BearbeitenDermot Bradley Karl Friedrich Hildebrand Markus Rovekamp Die Generale des Heeres 1921 1945 Band 4 Fleck Gyldenfeldt Biblio Verlag Osnabruck 1996 ISBN 3 7648 2488 3 S 397 399 Anmerkungen Bearbeiten a b c d e Hans Booms Friedrich P Kahlenberg Hartmut Weber u a Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung Band 14 1961 R Oldenbourg Verlag Januar 2007 ISBN 3486575848 S 821 Der II Weltkrieg Schritt uber die Grenze Teil 2 Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH Herrsching 1989 ISBN 3 88199 536 6 S 338 Gerhard Brugmann Wege eines Soldaten Heinz Gaedcke Books on Demand GmbH 2005 ISBN 3833426241 S 93 Gerhard Brugmann Wege eines Soldaten Heinz Gaedcke Books on Demand GmbH 2005 ISBN 3833426241 S 166 Arvo Puu Ubersetzung Koidu Uustalu Im Raum Narva 1944 1996 Estnisches Rotes Kreuz 1996 S 8 Wolfgang Schumann Gerhart Hass Karl Drechsler Wolfgang Bleyer Olaf Groehler Deutschland im Zweiten Weltkrieg Pahl Rugenstein Verlag Bonn 1985 ISBN 3760905749 S 71 Gerhard Brugmann Wege eines Soldaten Heinz Gaedcke Books on Demand GmbH 2005 ISBN 3833426241 S 260 Dokumentation der Zeit Deutsches Institut fur Zeitgeschichte Institut fur Internationale Politik und Wirtschaft 1949 S 1205 Hans Jurgen Schmidt Wir tragen den Adler des Bundes am Rock Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951 1971 Fiedler Verlag Coburg 1995 ISBN 3 923434 17 0 S 72 Wilhelm Cornides Europa Archiv 1951 Verlag fur Internationale Politik 1951 S 4238 Hans Jurgen Schmidt Wir tragen den Adler des Bundes am Rock Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951 1971 Fiedler Verlag Coburg 1995 ISBN 3 923434 17 0 S 86 a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 345 Normdaten Person GND 1030358443 lobid OGND AKS VIAF 295341733 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grasser AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Infanterie Inspekteur des BundesgrenzschutzesGEBURTSDATUM 3 November 1891GEBURTSORT BossendorfSTERBEDATUM 3 November 1976STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Grasser amp oldid 229482741