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Die Heeresgruppe Sudukraine war ein Grossverband des Heeres der Wehrmacht wahrend des Zweiten Weltkrieges Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeen sowie zahlreicher Spezialtruppen im Suden der Ostfront nordlich des Schwarzen Meeres Sie entstand durch Umbenennung der vorherigen Heeresgruppe A am 1 April 1944 und bestand zunachst aus der 8 Armee in der nordlichen Moldau der 6 Armee in Bessarabien und der 17 Armee auf der Krim sowie den verbundeten rumanischen Truppen Ihr erster Oberbefehlshaber wurde Generaloberst Ferdinand Schorner Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung bis Sommer 1944 2 Zusammenbruch der Heeresgruppe Sudukraine 3 Oberbefehlshaber 4 Chefs des Stabes 5 Unterstellte Grossverbande 5 1 Zusammensetzung der Heeresgruppe Sudukraine im August 1944 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung bis Sommer 1944 BearbeitenAm 2 April 1944 dokumentierte Hitler in der Weisung Nr 54 1 mit dem Operationsbefehl Nr 7 seine Fehleinschatzung der Lage Die russische Offensive im Suden der Ostfront hat ihren Hohepunkt uberschritten Der Russe hat seine Verbande abgenutzt Es ist der Zeitpunkt gekommen das russische Vorhaben endgultig zum Stehen zu bringen 2 Tatsachlich wurde die Heeresgruppe durch eine sowjetische Offensive Dnepr Karpaten Operation bis an den Pruth zuruckgedrangt Die 17 Armee wurde Anfang Mai in der Schlacht um die Krim vernichtet nur ein Teil der Truppen konnte unter Zurucklassung der schweren Ausrustung aus Sewastopol evakuiert werden Hitler verbot einen weiteren Ruckzug der Heeresgruppe Sudukraine befurchtete aber eine Wende in deren Abschnitt Ich hatte recht Im Suden der Front entscheidet sich das Schicksal des Krieges 2 Mitte August bestand die Heeresgruppe aus den beiden Armeegruppen Moldau 8 Armee und rumanische 4 Armee unter General Wohler und Bessarabien 6 Armee und rumanische 3 Armee unter Generaloberst Dumitrescu insgesamt 21 deutsche 3 und 23 rumanische Divisionen Die Verteidigungslinie der Heeresgruppe umfasste einen Frontbereich von 900 Kilometern Lange von den ostlichen Karpaten uber Jassy Kischinew bis nach Tiraspol im damaligen Bessarabien 4 Ihre Hauptaufgabe lag in der Sicherung der Erdolfelder Rumaniens Zusammenbruch der Heeresgruppe Sudukraine BearbeitenNach der Vernichtung der Heeresgruppe Mitte im Juni Juli 1944 waren nach Auffassung des OKH im Abschnitt der Heeresgruppe Sudukraine keine Anzeichen einer grosseren Offensive der Roten Armee erkennbar 5 das OKW ging sogar von einem Krafteabzug der sowjetischen Truppen aus Im Hintergrund trainierte die Rote Armee jedoch einen blitzkriegartigen Feldzug gegen die Wehrmacht in Bessarabien und Rumanien Nachdem die sowjetischen Sommeroffensiven zuvor nacheinander die Heeresgruppen Nord Mitte und Nordukraine getroffen hatten erfolgte ab 20 August der Grossangriff gegen die 8 und 6 Armee der Heeresgruppe Sudukraine Operation Jassy Kischinew Den sowjetischen Panzerarmeen gelang eine klassische Durchbruchs und Kesselschlacht in der die deutsche Front an mehreren Stellen durchbrochen wurde und die 6 Armee und Teile der 8 Armee uberwiegend pferdebespannte Infanteriedivisionen sowie die rumanische 3 Armee durch mehrfache Umfassung vernichtet wurden Der Angriff der 2 Ukrainischen Front Malinowskij traf auf die Armeegruppe Wohler an Pruth und Sereth und die 3 Ukrainische Front Tolbuchin die Armeegruppe Dumitrescu von einem Bruckenkopf am Dnjestr Der Uberraschungsangriff begann mit starken Artillerieschlagen auf die deutschen Stellungen Eine starke Staubentwicklung behinderte die Erkennung der sowjetischen Truppenkonzentration die in die rumanischen Frontabschnitte einbrach und deren Angriffsspitzen nicht mehr abgeriegelt werden konnten Der Einbruch wurde auf 267 Kilometer Breite ausgeweitet und innerhalb kurzer Zeit waren die deutschen Abwehrlinien nicht mehr zu halten Beide sowjetischen Fronten konnten sich am Pruth bei den Ortschaften Leova und Cahul vereinigen Am 23 August 1944 waren 16 deutsche Divisionen eingekesselt Zur gleichen Zeit beendete Konig Michael von Rumanien offiziell seine Allianz mit Deutschland und somit wechselten die rumanischen Soldaten teilweise noch wahrend der Gefechte die Seite In der Pruthschlacht 20 25 August 1944 wurden 19 deutsche Infanterie Divisionen sowie eine Panzer und eine Panzergrenadier Division vernichtet Wahrend der Kampfhandlungen kamen vermutlich 150 000 Soldaten ums Leben und 106 000 gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft Die Reste einiger deutscher Divisionen schlugen sich nach Westen durch Das Kriegstagebuch der HG Sudukraine vermerkte am 5 September 1944 Es besteht keine Hoffnung mehr dass sich noch irgendwelche geschlossenen Verbande durchschlagen werden Es ist dies die grosste Katastrophe die die Heeresgruppe betroffen hat Verloren sind 5 Korps Stabe und 18 Divisionen Die 6 Armee war nach ihrem Untergang in Stalingrad am 25 August 1944 erneut vernichtend geschlagen worden 6 Hitler beschrieb die Vernichtung der Heeresgruppe Sudukraine am 31 August 1944 Eine grossere Krise als die die wir in diesem Jahr schon einmal im Osten erlebten kann man sich nicht vorstellen 7 Die Rote Armee marschierte am 29 August 1944 in Ploesti 8 am 30 August 1944 in Konstanza und am 31 August 1944 in Bukarest ein Der sowjetische Angriffserfolg fuhrte zur Eroberung Rumaniens und zur kampflosen Besetzung Bulgariens Anfang September 1944 Rumanien und Bulgarien traten auf sowjetischer Seite in den Krieg gegen Deutschland ein Das Eindringen der Roten Armee in den Balkan fuhrte zur Raumung Griechenlands Albaniens und Sudjugoslawiens durch die deutschen Truppen ab September 1944 Die Heeresgruppe Sudukraine wurde aufgelost Am 5 September 1944 erfolgte die Vereinigung der Roten Armee mit jugoslawischen Partisanen unter General Tito 9 Der sowjetische Vormarsch wurde in den Karpaten zunachst verzogert bis an der Theiss in Ungarn eine neue Front durch die am 23 September 1944 in Heeresgruppe Sud umbenannte Heeresgruppe behelfsmassig aufgebaut werden konnte Oberbefehlshaber BearbeitenGeneraloberst Ferdinand Schorner 30 Marz bis 25 Juli 1944 Generaloberst Johannes Friessner 25 Juli bis 23 September 1944Chefs des Stabes BearbeitenGeneralleutnant Walther Wenck 30 Marz bis 20 Juli 1944 Generalmajor Helmuth von Grolman 20 Juli bis 23 September 1944Unterstellte Grossverbande BearbeitenDatum Unterstellte GrossverbandeApril 1944 Armeegruppe Wohler 8 Armee rumanische 4 Armee Armeegruppe Dumitrescu 6 Armee rumanische 3 Armee 17 ArmeeMai 1944 Armeegruppe Wohler Armeegruppe DumitrescuAugust 1944 8 Armee 6 ArmeeSeptember 1944 8 Armee Armeegruppe Fretter Pico 6 Armee ungarische 2 Armee XXIX ArmeekorpsZusammensetzung der Heeresgruppe Sudukraine im August 1944 Bearbeiten 8 Armee 15 August 1944 XVII Armeekorps 8 Jager Division 3 Gebirgs Division rumanisches IV Armeekorps rumanische 5 Kavallerie Division rumanische 102 Gebirgsjager Brigade rumanische 3 Infanterie Division IV Armeekorps 376 und 79 Infanterie Division rumanische 11 Infanterie Division der 8 Armee unterstellt 20 Panzer Division rumanische 8 Infanterie Division Panzer Division Gross Rumanien 8 Armee 31 August 1944 XVII Armeekorps 8 Jager Division 3 Gebirgs Division LVII Panzerkorps 4 Gebirgs Division 46 und 76 Infanterie Division 20 Panzer Divisionrumanische 4 Armee 10 rumanisches VII Armeekorps rumanische 103 Gebirgsjager Brigade rumanische 104 Gebirgsjager Brigade rumanisches I Armeekorps rumanische 20 und 6 Infanterie Division 46 Infanterie Division LVII Panzerkorps Gruppe Kirchner rumanische 13 und 1 Infanterie Division rumanisches V Armeekorps rumanische 1 Garde Division rumanische 4 Infanterie Division rumanisches VI Armeekorps rumanische 101 Gebirgsjager Brigade rumanische 5 Infanterie Division 76 Infanterie Division6 Armee 15 August 1944 XXX Armeekorps 306 Infanterie Division mot 15 257 und 302 Infanterie Division LII Armeekorps 384 320 294 und 161 Infanterie Division XXXXIV Armeekorps 335 282 258 und 62 Infanterie Division VII Armeekorps 106 und 370 Infanterie Division rumanische 14 Infanterie Division der 6 Armee unterstellt 13 Panzer Division6 Armee 31 August 1944 LXXII Armeekorps zur Verfugung XXIX Armeekorps Reste der 13 Panzer Division Reste der 10 Panzergrenadier Division Reste der 153 Feldausbildungs Division Reste der 306 Infanterie Division6 Armee 28 September 1944 Gruppe Breith III Panzerkorps 23 Panzer Division ungarische 27 leichte Division ungarisches VII Armeekorps 11 ungarische 4 Feldersatz Division ungarische 12 Infanterie DivisionVon den deutschen Verbanden wurden folgende Einheiten wahrend der Operation Jassy Kischinew vernichtet 9 15 62 76 79 106 161 257 258 282 294 302 306 320 335 und 370 Infanterie Division Literatur BearbeitenW A Mazulenko Die Zerschlagung der Heeresgruppe Sudukraine August September 1944 Verlag des Ministeriums fur Nationale Verteidigung Berlin 1959 Weblinks BearbeitenOberkommando der Heeresgruppe A Heeresgruppe Sudukraine Heeresgruppe Sud Heeresgruppe Ostmark auf archivesportaleurope netEinzelnachweise Bearbeiten Paul Bruppacher Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Eine Chronik Teil 2 1938 bis 1945 2 uberarb und erweiterte Auflage Books on Demand Norderstedt 2013 ISBN 978 3 8423 8627 3 S 477 a b Raymond Cartier Der Zweite Weltkrieg Band II 1942 1944 R Piper Verlag Munchen 1975 ISBN 3 492 02166 2 S 831 einschliesslich der 13 und 20 Panzer Division siebenbuerger de Raymond Cartier Der Zweite Weltkrieg Band III 1944 1945 R Piper Verlag Munchen 1975 ISBN 3 492 02166 2 S 831 Pruth Schlacht Staub im August In Der Spiegel Nr 9 1965 S 63 66 online Martin Seckendorf in http www ag friedensforschung de themen Kriegsgeschichte befreiung html bedeutsam wegen seiner Erdolforderung Raymond Cartier Der Zweite Weltkrieg Band III 1944 1945 R Piper Verlag Munchen 1975 ISBN 3 492 02166 2 S 966 968 zusammen mit der 8 Armee als Armeegruppe Wohler bezeichnet der Gruppe Breith unterstelltHeeresgruppen der Wehrmacht A B C D E F G H Afrika Don Kurland Mitte Nord Nordukraine Oberrhein Ostmark Sud Sudukraine Weichsel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heeresgruppe Sudukraine amp oldid 224364304