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Die Deutsche Heeresmission in Rumanien war im Zweiten Weltkrieg eine Kommandobehorde der Wehrmacht in Bukarest 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Organisation 2 1 Gliederung 2 2 Krieg gegen die Sowjetunion 2 3 Frontwechsel und Kriegserklarung Rumaniens 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenRumanien war in den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges ein wichtiger Bundnispartner des Deutschen Reiches Die militarisch politischen Beziehungen Berlins zu Bukarest wurden besonders intensiviert nachdem General Ion Antonescu Anfang September 1940 die Regierung in Bukarest ubernommen und sich zum Staatsfuhrer ernannt hatte und sich um Deutschlands Unterstutzung bei der Reformierung der rumanischen Armee bemuhte Nach Antonescus grundlegendem Gesprach mit Adolf Hitler am 22 November 1940 trat Rumanien einen Tag spater dem Dreimachtepakt bei 2 Siehe auch Grossrumanien Wiener Schiedsspruch und Geschichte Rumaniens Zweiter WeltkriegOrganisation BearbeitenDie militarische Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich und Rumanien begann im Oktober 1940 mit der Entsendung einer Militarmission Heer und Luftwaffe Sie bestand aus der Heeresmission unter Generalleutnant Erik Hansen der auch zugleich Chef der gesamten Wehrmachtsmission war sowie aus der Luftwaffenmission unter Generalleutnant Wilhelm Speidel und dem Wehrwirtschaftsstab Rumanien unter Oberst Karl Spalcke Anfang 1941 trat noch eine Marinemission hinzu Sie wurde vom 5 April 1941 bis zum 2 Mai 1942 von Konteradmiral Friedrich Wilhelm Fleischer und anschliessend bis Dezember 1942 von Werner Tillessen gefuhrt wobei ausserdem Hans Dominik von Juni bis November 1941 eingesetzt war Nach aussen hin hatte die Militarmission die Aufgabe Rumanien bei der Organisation und Ausbildung seiner Streitkrafte zu unterstutzen Die eigentlichen Aufgaben sollten sowohl den rumanischen als auch den deutschen Truppen verborgen bleiben 3 4 das Olgebiet von Ploiești gegen die alliierten Luftangriffe auf Ploiești zu schutzen die rumanischen Streitkrafte nach einem straffen auf die deutschen Interessen ausgerichteten Plan zur Losung bestimmter militarischer Aufgaben zu befahigen fur den Fall eines Krieges mit der Sowjetunion den Einsatz deutscher und rumanischer Krafte von Rumanien aus vorzubereiten Gliederung Bearbeiten Nach Kommandobefehl Nr 1 vom 18 Oktober 1940 umfasste die Heeresmission Kommandostab mit Fuhrungsabteilung Quartiermeistergruppe Gruppe Adjutantur Kommandotruppen Lehrgruppen Kriegsakademien Waffenschulen Lehrverband R I Am 21 Juni 1941 bestand die Deutsche Heeresmission aus Fuhrungsstaffel Bodenstandige Staffel Oberquartiermeister Rumanien Ab 1942 amtierte Gunther Assmann als OberquartiermeisterZu den rumanischen Kommandostellen bis hinunter zu den Divisionsstaben traten deutsche Verbindungskommandos Sie hatten die deutsche Fuhrung uber alle wichtigen Vorgange in den Kampfabschnitten zu unterrichten die rumanischen Verbanden anvertraut waren und die rumanischen Truppenfuhrer zu beraten Entsprechende rumanische Verbindungsstabe spielten eine vergleichsweise untergeordnete Rolle Von der rumanischen Armee waren zu Beginn des Krieges gegen die UdSSR zwei Armeeoberkommandos acht Generalkommandos und 28 Divisionen bzw selbstandige Brigaden im Einsatz Die sich im Moldaugebiet versammelnde Armeegruppe Antonescu bestand aus der deutschen 11 Armee unter Generaloberst Eugen von Schobert der rumanischen 3 Armee und der rumanischen 4 Armee die zeitweise der 11 Armee unterstellt wurde Ab 22 Juni 1941 als mit dem Vormarsch von 121 deutschen Divisionen auf einer 2130 km breiten Front zwischen Ostsee und Schwarzem Meer der Krieg gegen die Sowjetunion begann wurde die deutsch rumanische Armeegruppe der Heeresgruppe Sud operativ unterstellt sie blieb aber durch den Chef der Deutschen Heeresmission Generalmajor Arthur Hauffe in standigem unmittelbarem Kontakt mit dem Oberkommando des Heeres Nach dem Erreichen des Dnjestr zog sich Marschall Antonescu aus der militarischen Fuhrung zuruck 4 Krieg gegen die Sowjetunion Bearbeiten Das Unternehmen Munchen der Einsatz der Heeresgruppe Antonescu zur Ruckeroberung der 1940 von Rumanien an die Sowjetunion verlorenen Gebiete Bessarabien Nordbukowina und Herza Gebiet wurde planmassig am 2 Juli 1941 mit dem Ubergang uber den Pruth eingeleitet und die Operation bis zum 26 Juli abgeschlossen Anschliessend folgte die Schlacht um Odessa durch die rumanische 4 Armee wahrend die rumanische 3 Armee weiter nach Osten in Richtung auf den Dnjepr vorruckte Nach schweren Verlusten vor Odessa musste die Masse der rumanischen Verbande zur Auffrischung in die Heimat zuruckverlegt werden Damit sank die Zahl der an der Ostfront eingesetzten rumanischen Divisionen auf neun Die drei Kavallerie und drei Gebirgsbrigaden beteiligten sich im Rahmen der 11 Armee an der Eroberung der Krim der Rest ubernahm Sicherungsaufgaben im ruckwartigen Heeresgebiet Sud Nur zogernd erklarte sich Marschall Antonescu in einem mit Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel im Jahre 1942 in Bukarest geschlossenen Abkommen dazu bereit fur die beabsichtigte neue Sommeroffensive an der Ostfront ungefahr 15 Divisionen zur Verfugung zu stellen und das auch nur unter der Voraussetzung dass auch Ungarn entsprechend viele Verbande an die Ostfront entsende und dass Deutschland die Modernisierung und Vervollstandigung der Ausrustung der rumanischen Verbande garantiere Die Forderung nach einem starkeren Einsatz der Koniglich Ungarischen Armee an der Ostfront ergab sich aus der Tatsache dass als Folge des Wiener Schiedsspruchs zwischen Rumanien und Ungarn wegen Nordsiebenburgen erhebliche politische Spannungen bestanden die zur Sicherung der Grenze durch starke Verbande auf beiden Seiten fuhrten 4 Zu Beginn der neuen Offensive am 28 Juni 1942 Fall Blau standen nur sechs Divisionen auf der Krim und sechs Divisionen bei den Angriffskraften zur Verfugung Nachdem in der Operation Uranus im Vorfeld der Schlacht von Stalingrad auch zwei rumanische Divisionen verloren gegangen waren erschutterte die militarische Niederlage Ende Januar 1943 am Don und an der Wolga das deutsch rumanische Verhaltnis Infolgedessen versuchte die rumanische Staatsfuhrung ab Fruhjahr 1943 politischen Ruckhalt bei den Westmachten zu finden Deren Forderung nach bedingungsloser Kapitulation vor der Roten Armee lehnte Rumanien bis zum Sommer 1944 ab Im Fruhjahr 1944 wurde die Heeresgruppe A ebenso wie die nordlich von ihr kampfende Heeresgruppe Sud in schwere Ruckzugskampfe verwickelt Im Bereich der Heeresgruppe A zu der auch Truppen der rumanischen 3 Armee gehorten wurde alt rumanisches Gebiet erreicht Dort festigte sich die Front in der Linie Karpathen Jassy Kischinew Dnjestr Lauf bis zur Mundung Auf der Krim kampften noch sieben rumanische Divisionen im Verband der 17 Armee Nach dem mit schweren rumanischen Verlusten erkampften Durchbruch durch den Sywasch konnten die in der Schlacht um die Krim eingesetzten rumanischen Verbande uber See in die Heimat zurucktransportiert werden Die am 31 Marz 1944 in Heeresgruppe Sudukraine umbenannte Heeresgruppe A konnte ihre im April bezogene Stellungen bis zum 20 August 1944 halten In der Folge zerschlugen die sowjetische Steppenfront und die 3 Ukrainische Front in der Operation Iasi Kischinjow innerhalb von drei Tagen 24 rumanische Divisionen schlossen die wiederaufgestellte 6 Armee ein und vernichteten weitere 16 deutsche Divisionen 4 Siehe auch Luftangriffe auf Ploiești Frontwechsel und Kriegserklarung Rumaniens Bearbeiten Hauptartikel Koniglicher Staatsstreich in Rumanien 1944 Daraufhin entliess Konig Michael I Marschall Antonescu als Regierungschef Am 23 August 1944 setzte er die Verfassung von 1923 teilweise wieder in Kraft Das Kriegsbundnis zwischen dem Deutschen Reich und Rumanien wurde gekundigt und der Abbruch der diplomatischen Beziehungen verkundet Marschall Antonescu wurde im Palast wahrend der Audienz von konigstreuen Offizieren verhaftet und Vertretern der Rumanischen Kommunistischen Partei ausgeliefert Die deutsche Heeresmission sah sich fast vollstandig uberrumpelt versuchte sich aber gewaltsam in Bukarest zu behaupten Am 26 August wurden die Luftwaffenverbande unter Generalleutnant Gerstenberg und Stahel nordlich von Bukarest von rumanischen Truppen umzingelt die Kontrolle uber die kriegswirtschaftlich wichtigen Erdolfelder von Ploiești ging verloren Aufgrund der deutschen Angriffe erklarte die Regierung Constantin Sănătescu dem Deutschen Reich am 25 August 1944 den Krieg Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen Rumanien der Sowjetunion Grossbritannien und den Vereinigten Staaten fand am 10 September 1944 in Moskau statt 4 Am 25 Oktober wurde ganz Rumanien einschliesslich des nordlichen Siebenburgens von den deutschen Truppen aufgegeben 5 Siehe auch Zweiter Weltkrieg im Artikel Konigreich RumanienLiteratur BearbeitenPhilipp W Fabry Balkanwirren 1940 41 Diplomatische und militarische Vorbereitung des deutschen Donauubergangs Beitrage zur Wehrforschung IX X Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft Darmstadt 1966 Weblinks BearbeitenRumanien als Verbundeter des Deutschen Reiches LEMO Hitlers Verbundete Rumanien und Ungarn YouTube Einzelnachweise Bearbeiten DNB Nachweis Hitlers Leih Armeen beim Marsch nach Stalingrad Die Welt 2012 Deutsche Heeresmission in Rumanien 1940 1944 a b c d e Bundesarchiv RH 31 I Deutsche Heeresmission in Rumanien Flucht der Siebenburger Sachsen aus Nordsiebenburgen 1944 Vortrag von Dr Konrad Gundisch YouTube Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Heeresmission in Rumanien amp oldid 227153554