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Werner Tillessen 22 August 1880 in Saarlouis 19 Mai 1953 in der Sowjetunion war ein deutscher Admiral im Zweiten Weltkrieg Er ist der alteste Bruder des Erzberger Morders Heinrich Tillessen und dessen Mitverschworers Karl Tillessen Kapitan zur See Tillessen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp 50 Jahr Feier der Torpedowaffe 1937 in Wilhelmshaven links Werner Tillessen in der Mitte Admiral Adolf von Trotha und rechts Admiral Hermann BoehmTillessen trat am 12 April 1898 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte seine Grundausbildung auf der Kreuzerfregatte Stosch Nach dem anschliessenden Besuch der Marineschule an der er am 18 April 1899 zum Fahnrich zur See ernannt worden war folgte seine Ausreise nach Hongkong Hier wurde er an Bord des Linienschiffes Weissenburg eingesetzt und beteiligte sich an der Niederschlagung des Boxeraufstandes Nachdem das Schiff wieder in die Heimat verlegt worden war kam Tillessen am 23 September 1901 als Wachoffizier an Bord des Grossen Kreuzers Victoria Louise und wurde am 19 Oktober 1901 zum Leutnant zur See befordert Es folgte am 28 Marz 1903 die Beforderung zum Oberleutnant zur See Vom 12 Dezember 1903 bis 30 September 1904 war Tillessen Wachoffizier auf dem Grossen Kreuzer Friedrich Carl und im Anschluss daran bis 31 Marz 1905 Inspektionsoffizier an der Marineschule Kurzzeitig war er Kompanieoffizier der Schiffsjungendivision und wurde am 1 Oktober 1905 zur II Torpedo Abteilung versetzt Dort erfolgte seine Verwendung als Kompanieoffizier sowie zeitweise als Wachoffizier auf dem Divisionsboot D 6 sowie auf dem Torpedoboot S 130 Am 1 Oktober 1906 kam er als Lehrer auf die Panzerkorvette Wurttemberg und wurde dort am 7 Marz 1908 zum Kapitanleutnant befordert Vom 1 Oktober bis 30 September 1911 war Tillessen Kompanieoffizier der II Torpedo Division sowie Erster Offizier in der VIII Torpedobootsreservedivision Zeitgleich setzte man ihn als Wachoffizier und Kommandanten des Torpedobootes V 158 ein Ab 1 Oktober 1911 war er Adjutant der II Marine Inspektion und kam in gleicher Funktion am 30 September 1912 in den Stab der Marinestation der Nordsee Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Tillessen am 6 November 1914 zum Chef der 18 Torpedobootshalbflottille ernannt und als solcher am 16 April 1915 zum Korvettenkapitan befordert Er befehligte vom 6 Februar 1917 bis 1 Mai 1918 die VI Torpedobootsflottille und wurde im Anschluss bis 26 Juni 1918 zur Dienstleistung zum Kommando der Marinestation der Nordsee kommandiert Im Anschluss daran kam Tillessen als 1 Adjutant in den Stab der Marinestation der Nordsee und verblieb hier uber das Ende des Krieges hinaus bis zum 23 September 1919 nbsp Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof Wilhelmshaven Man stellte ihn vom 24 September 1919 bis 7 Januar 1920 zur Verfugung des Chefs der Marinestation der Nordsee und kommandierte ihn dann zur Inspektion des Bildungswesens der Marine Vom 1 Februar bis 2 Juni 1920 war er Direktionsoffizier der Marineschule A wurde kurzzeitig Chef des Stabes der Inspektion des Bildungswesens der Marine und als solcher am 29 Juni 1920 Fregattenkapitan Fur zwei Monate war er Direktor der Marineschule A und vom 16 September 1920 bis 23 September 1925 Kommandeur der Marineschule Murwik Als Kapitan zur See seit 1 Januar 1923 erhielt er am 24 September 1925 das Kommando uber das Linienschiff Hannover sowie im Anschluss daran uber das Linienschiff Schlesien Fur ein Jahr fungierte er dann bis 4 Oktober 1928 als Inspekteur des Torpedo und Minenwesens und wurde am 1 Oktober 1928 Konteradmiral Zeitgleich war er vom 9 Januar bis 29 Februar 1928 mit der Vertretung des Inspekteurs des Bildungswesens der Marine beauftragt Es folgte am 5 Oktober 1928 die Ernennung zum Chef der Marinestation der Nordsee sowie am 1 Dezember 1930 die Beforderung zum Vizeadmiral Am 30 September 1932 wurde Tillessen unter gleichzeitiger Beforderung zum Admiral aus dem aktiven Dienst verabschiedet und in den Ruhestand versetzt Am 24 Mai 1939 wurde Tillessen zur Verfugung der Kriegsmarine gestellt ohne jedoch zunachst ein Kommando zu erhalten Im Zweiten Weltkrieg war er im Rahmen der Deutschen Marinemission in Rumanien vom 8 Mai bis 17 Dezember 1942 Chef des Marinelehrstabs Bukarest und im Anschluss daran Chef des Marineverbindungsstabes Rumanien Seit dem Einmarsch der Roten Armee in Bukarest Ende August 1944 galt Tillessen als vermisst ein Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof Wilhelmshaven nennt den 19 Mai 1953 als Todesdatum mit dem Hinweis in Russland nach acht Jahren Gefangenschaft 2016 wurden von russischen Regierungsarchiven die Protokolle der Vernehmungen Tillessens nach seiner Gefangennahme zusammen mit anderen Unterlagen der sowjetischen Militaraufklarung erstmals herausgegeben Nach Aussage von Matthias Uhl wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Moskau war Werner Tillessen der erste deutsche Admiral der in sowjetische Gefangenschaft geriet Er beschrieb den nun veroffentlichten Dokumenten zufolge in seinen Verhoren die Zusammensetzung der deutschen Marine sehr genau Uhl bestatigte auch seinen Tod im Jahr 1953 im Gefangenenlager 1 Die republikfeindlichen Aktivitaten seines Bruders Karl der als Kopf einer Abteilung der rechtsterroristischen Organisation Consul Anfang der 1920er Jahre Mordanschlage auf Politiker plante unterstutzte Werner Tillessen trotz seiner hervorgehobenen militarischen Stellung als Kommandeur der Marineschule weltanschaulich wie praktisch So versteckte sich Karl Tillessen als er nach dem von ihm geplanten und angekundigten Mord an Walther Rathenau gesucht wurde fur einige Tage in Flensburg bei seinem Bruder Werner Wenige Monate spater liess sich Werner Tillessen beim Empfang des in republikfeindlichen Kreisen verhassten Reichsprasidenten Friedrich Ebert an der Marineschule wegen dienstlicher Verpflichtungen entschuldigen um dem republikanischen Staatsoberhaupt nicht zu begegnen 2 Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Das Gorch Fock Haus der Marineschule Murwik wurde fruher Tillessen Haus genannt Eisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 3 Roter Adlerorden IV Klasse 3 Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern 3 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 3 China Denkmunze 3 Ritterkreuz II Klasse des Friedrichs Ordens mit Schwertern 3 Friedrich August Kreuz II und I Klasse 3 Siehe auch BearbeitenListe der Kommandeure der Marineschule Kiel und Murwik Literatur BearbeitenDermot Bradley Hg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 3 P Z Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1700 3 S 444 446 Einzelnachweise Bearbeiten Russen sind auch Arier Geheimes aus dem Zweiten Weltkrieg In Russia Beyond the Headlines 16 Juli 2016 abgerufen am 7 Mai 2017 Bernd Braun Integration kraft Reprasentation Der Reichsprasident in den Landern In Eberhard Kolb Hrsg Friedrich Ebert als Reichsprasident Amtsfuhrung und Amtsverstandnis Schriftenreihe der Stiftung Reichsprasident Friedrich Ebert Gedenkstatte Band 4 Walter de Gruyter Berlin 1997 S 157 188 hier S 168 u Anm 42 a b c d e f g Rangliste der Deutschen Reichsmarine Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Berlin 1929 S 39 Kommandeure der Marineschule Murwik Herwarth Schmidt von Schwind Otto von Luck Max Kuhne Moritz von Egidy Heinrich Lampe Fritz Sachsse Werner Tillessen Paul Wulfing von Ditten Hasso von Bredow Albrecht Meissner Wolf von Trotha Hubert Schmundt Walter Georg Lohmann Heinrich Ruhfus Waldemar Winther Wolfgang Luth Otto Schuhart Hubert Freiherr von Wangenheim Heinrich Erdmann Karl Schneider Pungs Bernd Klug Reinhart Ostertag Karl H Peter Helmut Kampe Wilfried Toepser Dieter Ehrhardt Wolfgang Brost Horst Helmut Wind Klaus Dieter Sievert Klaus Peter Niemann Frank Ropers Gotz Eberle Uwe Siegfried Kahre Hubertus von Puttkamer Manfred Nielson Heinrich Lange Jurgen Mannhardt Thomas Ernst Carsten Stawitzki Kay Achim Schonbach Wilhelm Tobias Abry Jens Nemeyer Siehe auch Liste der Kommandeure der Marineschule Kiel und Murwik Normdaten Person GND 1035158655 lobid OGND AKS VIAF 302059627 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tillessen WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Admiral im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 22 August 1880GEBURTSORT SaarlouisSTERBEDATUM 19 Mai 1953STERBEORT Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Tillessen amp oldid 238100794