www.wikidata.de-de.nina.az
SMS Wurttemberg war das dritte Schiff der Sachsen Klasse einer Klasse von vier Panzerkorvetten ab 1899 als Linienschiffe klassifiziert der deutschen Kaiserlichen Marine Die Kiellegung des als Panzerschiff D bezeichneten Schiffes erfolgte im November 1876 bei der Werft AG Vulcan Stettin Der Stapellauf fand am 9 November 1878 die Indienststellung am 9 Mai 1881 statt SMS Wurttemberg SMS Wurttemberg vor ihrem Umbau SMS Wurttemberg vor ihrem UmbauSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp PanzerschiffKlasse Sachsen KlasseBauwerft AG Vulcan StettinBaunummer 78Baukosten 8 325 000 MarkStapellauf 9 November 1878Indienststellung 9 Mai 1881Streichung aus dem Schiffsregister 20 Oktober 1920Verbleib 1921 in Wilhelmshaven abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 98 2 m Lua 93 0 m KWL Breite 18 4 mTiefgang max 6 53 mVerdrangung Konstruktion 7 635 tMaximal 7 877 t Besatzung 317 MannAb 1899Lange 98 2 m Lua 93 0 m KWL Breite 18 4 mTiefgang max 6 37 mVerdrangung Konstruktion 7 411 tMaximal 7 690 t Besatzung 436 Mannals Torpedoschulschiff 443 bis 546 MannMaschinenanlageMaschine 8 Kofferkessel2 liegende 3 Zyl Dampfmaschinen1 RuderMaschinen leistung 4 600 PS 3 383 kW Hochst geschwindigkeit 13 5 kn 25 km h Propeller 2 vierflugelig 5 mMaschinenanlage ab 1899Maschine 8 Thornycroft Kessel2 liegende 4 Zyl Verbundmaschinen1 RuderMaschinen leistung 6 264 PS 4 607 kW Hochst geschwindigkeit 14 2 kn 26 km h Propeller 2 vierflugelig 4 6 mBewaffnung6 26 cm L 22 Rk 480 Schuss 6 8 7 cm L 24 Rk 600 Schuss 8 3 7 cm Revab 1886 zusatzlich 3 Torpedorohre 35 cm uber Wasser 2 Bug 1 Heck 12 Schuss Bewaffnung ab 18996 26 cm L 22 Rk 480 Schuss 8 8 8 cm L 30 Sk 2 000 Schuss 4 3 7 cm Mk 3 Torpedorohre 35 cm uber Wasser 2 Bug 1 Heck 8 Schuss 2 Torpedorohre 45 cm unter Wasser in den Seiten 5 Schuss Bewaffnung ab 19068 8 8 cm L 30 Sk 2 000 Schuss 8 5 cm L 40 Tk in Torpedobootslafette 7 Torpedorohre 45 cm unter Wasser 2 in den Seiten uber Wasser 1 Bug 2 Heck 2 in den Seiten 14 Schuss PanzerungZitadelle und Gurtel 203 254 mm sowie 152 mm auf 430 mm Teak Sandwich Barbetten 254 mm auf 250 mm Teak Deck 51 64 mmSchwesterschiffe waren das Typschiff SMS Sachsen sowie SMS Bayern und SMS Baden Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Erste Dienstjahre 3 Umbau und weitere Dienstzeit 4 Dienst als Torpedoschulschiff 5 Verbleib 6 Kommandanten 7 Bekannte Besatzungsangehorige 8 Literatur 9 WeblinksBau BearbeitenVon den laut der Flottenbauplanung von 1873 vorgesehenen vier Panzerkorvetten wurden jeweils zwei an die Kaiserliche Werft Kiel A und C und die AG Vulcan Stettin B und D vergeben Trotz der rund funf Monate spater ergangenen Auftragserteilung stand der Neubau B zehn Monate fruher zum Stapellauf bereit als die von der Staatswerft erbaute spatere Bayern und wurde somit unter dem Namen Sachsen zum Typschiff der Klasse Die Bauleistung des Stettiner Vulcan beim Neubau D uberstieg die Leistung bei der Sachsen noch denn das Schiff obwohl 29 Monate spater auf Kiel gelegt stand nur sechs Monate nach der Bayern zum Stapellauf bereit und wurde sogar noch vor dieser in Dienst gestellt Die Tatsache dass private Werften neue Schiffe in kurzerer Zeit bauen konnten als die Kaiserlichen Werften zeigte sich bei spateren Schiffsneubauten immer wieder bis hin zu den Schlachtschiffen der Scharnhorst Klasse Beim Bau der Schiffe sollte hauptsachlich Material verwendet werden das von der deutschen Industrie hergestellt wurde Im Fall der Panzerplatten musste bei den ersten beiden Einheiten noch auf ein britisches Fabrikat zuruckgegriffen werden da die mit der Herstellung beauftragte Dillinger Hutte diese noch nicht in der geforderten Qualitat herstellen konnte Beim Bau der Wurttemberg bestand dieses Problem nicht mehr und das Schiff erhielt eine deutsche Panzerung Erste Dienstjahre BearbeitenDie Wurttemberg wurde am 9 Mai 1881 in Swinemunde erstmals fur die Uberfuhrung zur Kaiserlichen Werft Kiel wo die Endausrustung und Armierung stattfinden sollte in Dienst gestellt Sie wurde dann nach Abschluss der Probe und Abnahmefahrten wieder ausser Dienst gestellt und verblieb bis zum April 1884 im Reservestatus Erst zu diesem Zeitpunkt erfolgte eine erneute Indienststellung um gemeinsam mit den anderen Schiffen der Klasse die Panzerkorvettendivision des Ubungsgeschwaders zu bilden In diesem Verband blieb das Schiff bis zum 30 September Anschliessend wechselten sich bis 1892 ein aktives mit einem Reservejahr ab nbsp SMS Wurttemberg auf einer Zeichnung um 1895 1892 kam die Wurttemberg als Ersatz fur die wegen einer Maschinenhavarie ausgefallene SMS Oldenburg zum Einsatz Sie wurde der I Division zugeteilt und wechselte ab Herbst 1894 zur neu gebildeten II Division des Manovergeschwaders ab 6 Januar 1896 I Geschwader Die I Division wurde fortan von den neuen Schiffen der Brandenburg Klasse gebildet Vom 9 Dezember 1895 bis zum 10 Marz 1896 sowie im Herbst 1897 versah die Wurttemberg vorubergehend den Dienst als Geschwaderflaggschiff Ein am 6 Dezember 1897 erlittener Unfall fuhrte zur vorzeitigen Ausserdienststellung des Schiffs am 15 Januar 1898 Umbau und weitere Dienstzeit BearbeitenDie Wurttemberg ging zur Reparatur der Unfallschaden sowie fur die ohnehin geplanten Umbauten in die Kaiserliche Werft Wilhelmshaven Dabei wurden der alte Panzer gegen einen neuen Krupp Panzer ausgewechselt und neue Maschinen und Kessel eingebaut wodurch das Schiff leichter und schneller wurde Ausserlich markantestes Merkmal des Umbaus war die Zusammenfassung der vier paarweise angeordneten Schornsteine deretwegen die Schiffe der Sachsen Klasse schnell den Spitznamen Zementfabriken erhalten hatten zu einem einzigen Eine Anderung der Bewaffnung unterblieb jedoch so dass der Kampfwert der Schiffe nur massig gesteigert werden konnte Nach Abschluss der Modernisierungsarbeiten wurde die Wurttemberg am 8 Oktober 1899 wieder in Dienst gestellt und kam erneut zur II Division Nachdem die I Division bestehend aus den Schiffen der Brandenburg Klasse im Juli 1900 im Zuge des Boxeraufstandes nach Ostasien detachiert worden war fuhren bei ihrer Ruckkehr 1901 die inzwischen neu zur Flotte gekommenen Einheiten der Kaiser Friedrich Klasse nach Spanien um den heimkehrenden Schiffen entgegenzulaufen Zeitgleich unternahmen die alten Panzerschiffe seit 1899 als Linienschiffe klassifiziert eine Nordlandreise wahrend der die Wurttemberg vom 25 bis 31 Juli Ulvik besuchte Wahrend des Herbstmanovers wurde das Schiff dem II Geschwader zugeteilt um anschliessend Stammschiff der II Reservedivision zu werden Neben den ublichen Ausbildungsfahrten wurde die Wurttemberg 1902 und 1903 zu den Herbstmanovern eingesetzt und nahm im Mai und Juni 1903 an einer Fahrt in norwegische Gewasser teil Am 29 September desselben Jahres wurde die II Reservedivision aufgelost und das Schiff ausser Dienst gestellt Am 2 Januar 1904 der Ostseestation zugeteilt verblieb es bis 1906 im Reserveverhaltnis Dienst als Torpedoschulschiff BearbeitenAnders als bei ihren Schwesterschiffen war fur die Wurttemberg die aktive Dienstzeit als Kriegsschiff damit jedoch noch nicht beendet Die bisher als Torpedoschulschiff verwendete Kreuzerfregatte Blucher musste ersetzt werden Mangels geeigneter modernerer Schiffe griff man auf die nur wenig jungere Wurttemberg zuruck Das Schiff wurde fur den neuen Einsatzzweck hergerichtet die Bewaffnung geandert und die frei gewordenen Barbetten der schweren Artillerie zu Wohn und Unterrichtsraumen umgebaut Am 26 September 1906 einen Tag nach der Ausserdienststellung der Blucher trat die Wurttemberg den Dienst als Torpedoschulschiff an Nach einigen Erprobungsfahrten wurde das Schiff am 14 Oktober zum Stutzpunkt Flensburg Murwik verlegt wo die Torpedostation der Kaiserlichen Marine eingerichtet war Im April 1907 wurden die ersten Ubungen im Verband der Schul und Versuchsschiffe unternommen Neben ihrer Tatigkeit als Torpedoschulschiff wurde die Wurttemberg 1909 nochmals im Rahmen der Reserveflotte zu den Herbstmanovern herangezogen Erst am 28 Marz 1911 erfolgte offiziell ihre Umklassifizierung vom Linienschiff zum Schulschiff Im Februar 1912 wurde sie fur den Eisnotdienst eingesetzt und konnte vier Handelsschiffe bergen Im Herbst 1914 sollte die Wurttemberg ausser Dienst gestellt und durch den Grossen Kreuzer Furst Bismarck ersetzt werden Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte diese Planung hinfallig Die Wurttemberg wurde Flaggschiff des Trosses der Seestreitkrafte behielt diese Funktion jedoch nur bis in das Fruhjahr 1915 da es erforderlich wurde den Schulbetrieb wieder aufzunehmen Entsprechend wurde das Schiff bis zu seiner Ausserdienststellung am 1 Februar 1919 wieder als Torpedoschulschiff verwendet Verbleib BearbeitenNach ihrer Ausserdienststellung wurde die Wurttemberg als Wohnschiff sowie Mutter und Werkstattschiff fur Minenraumverbande hergerichtet und fur die 6 Ostsee Minensuchhalbflottille eingesetzt Diese Verwendung endete am 10 November 1919 Am 20 Oktober 1920 wurde die Wurttemberg aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen an die Hattinger Huttenwerke verkauft und anschliessend in Wilhelmshaven abgewrackt Als Ersatz fur das Panzerschiff wurde das 1908 vom Stapel gelaufene Grosslinienschiff SMS Rheinland gebaut Kommandanten Bearbeiten9 bis 16 Mai 1881 Korvettenkapitan Becks22 April bis 30 September 1884 Kapitan zur See Hans von Koester30 Juli bis 29 September 1886 Kapitan zur See Friedrich von Hollmann28 Mai bis 21 September 1888 Kapitan zur See Franz von Kyckbusch2 Mai bis 26 September 1890 Kapitan zur See Alfred von Tirpitz4 August bis 27 September 1892 Kapitan zur See Alfred HerzSeptember bis November 1892 Kapitanleutnant Erich von der Groeben10 November 1892 bis 16 Oktober 1893 Fregattenkapitan Kapitan zur See Max von FischelOktober 1893 bis September 1895 Kapitan zur See Curt von Maltzahn1 Oktober 1895 bis 30 September 1897 Korvettenkapitan Kapitan zur See Karl AscherOktober 1897 bis Januar 1898 Korvettenkapitan EtienneOktober 1899 bis Oktober 1900 Kapitan zur See Hugo Westphal3 Oktober 1900 bis 20 Marz 1901 Kapitan zur See Eduard Holzhauer21 Marz bis 24 September 1901 Kapitan zur See Carl Friedrich24 September 1901 bis 27 September 1902 Fregattenkapitan Kapitan zur See Otto HoepnerOktober 1902 bis 29 September 1903 Fregattenkapitan Kapitan zur See Carl Schonfelder26 September 1906 bis Oktober 1907 Kapitan zur See Fritz SommerwerckOktober 1907 bis September 1909 Kapitan zur See Johannes Nickel30 September 1909 bis 30 September 1912 Kapitan zur See Felix FunkeOktober 1912 bis August 1914 Kapitan zur See Georg von AmmonAugust 1914 bis April 1915 Fregattenkapitan Reinhold SchmidtApril 1915 bis Februar 1917 Kapitan zur See Wilhelm AdelungFebruar 1917 bis Januar 1918 Fregattenkapitan Heuberer13 Januar bis 9 Februar 1918 Kapitan zur See Rudolf BartelsFebruar bis November 1918 Fregattenkapitan Kapitan zur See HerzbruchNovember bis Dezember 1918 unbesetztDezember 1918 bis 1 Februar 1919 Kapitanleutnant Schatteburg3 April bis 10 November 1919 unbekanntBekannte Besatzungsangehorige BearbeitenHellmuth Heye 1895 1970 war von 1961 bis 1964 zweiter Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages Franz Wieting 1876 1966 18 Marz 1913 bis 5 August 1914 Erster Offizier IO Literatur BearbeitenGroner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 32 f Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 8 Schiffsbiographien von Undine bis Zieten Mundus Verlag Ratingen S 115 119 Vorschrift der Kaiserlichen Marine D E Nr 426 Erganzungs Inventarien und Material Etat fur S M S Wurttemberg als Torpedobegleitschiff 1909Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SMS Wurttemberg Sammlung von Bildern Panzerschiffe der Sachsen Klasse SMS Sachsen SMS Bayern SMS Wurttemberg SMS BadenListe der Schiffe der Kaiserlichen Marine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Wurttemberg 1878 amp oldid 239112470