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SMS Schlesien war ein Linienschiff der Deutschland Klasse 1904 Sie wurde 1908 fur die Kaiserliche Marine in Dienst gestellt und im Ersten Weltkrieg eingesetzt Nach dem Krieg war das Schiff Teil der Reichsmarine und ab 1935 der Kriegsmarine in dieser Zeit war sie vom 1 Marz 1927 bis zum 4 Mai 1945 im Dienst SMS Schlesien SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp LinienschiffKlasse Deutschland KlasseBauwerft Schichau DanzigBaunummer 751Baukosten 24 920 000 MarkStapellauf 28 Mai 1906Indienststellung 5 Mai 1908Verbleib Am 5 Mai 1945 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 127 6 m Lua 125 9 m KWL Breite 22 2 mTiefgang max 8 25 mVerdrangung Konstruktion 13 191 tMaximal 14 218 t Besatzung 743 bis 802 MannMaschinenanlageMaschine 12 Marinekessel3 3 Zyl VerbundmaschinenMaschinen leistung 18 923 PS 13 918 kW Hochst geschwindigkeit 18 5 kn 34 km h Propeller 2 dreiflugelig 4 8 m1 vierflugelig 4 5 mBewaffnung4 Sk 28 0 cm L 40 340 Schuss 14 Sk 17 0 cm L 40 1 820 Schuss 20 Sk 8 8 cm L 35 2 800 Schuss 6 Torpedorohr 45 0 cm unter Wasser 16 Schuss 1939 4 Sk 28 0 cm L 40 6 Flak 10 5 cm 1 800 Schuss 4 Flak 3 7 cm 4 Flak 2 0 cmPanzerungGurtel 100 240 mm auf 80 mm Teak Zitadelle 170 mm Panzerdeck 40 97 mm Kommandoturm 30 300 mm Turme 50 280 mm Kasematten 170 mm Schilde 70 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kaiserliche Marine 1 2 Reichs und Kriegsmarine 1 3 Verbleib 2 Technische Beschreibung 2 1 Technische Daten 2 2 Bewaffnung 2 3 Antrieb und Besatzung 3 Kommandanten 4 Bekannte Besatzungsangehorige 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKaiserliche Marine Bearbeiten Die Inbaugabe der Schlesien erfolgte als Linienschiff R wobei ihre Schwesterschiffe die Baubezeichnungen N SMS Deutschland P SMS Hannover O SMS Pommern und Q SMS Schleswig Holstein erhielten Der Bauauftrag fur die Schlesien erfolgte am 11 Juni 1904 an die Werft F Schichau in Danzig Die Kiellegung fand am 19 November 1904 statt Der Stapellauf am 28 Mai 1906 erfolgte in Anwesenheit des Kaisers Im Marz des Jahres 1908 erfolgte die Endausrustung in Kiel Am 5 Mai 1908 wurde die Schlesien in Dienst gestellt Inzwischen hatte die Royal Navy mit der HMS Dreadnought das erste Schlachtschiff mit einheitlichem Kaliber der Hauptartillerie in den Dienst ubernommen Schiffe wie die Schlesien waren damit bereits bei ihrer Indienststellung veraltet Mit Kriegsausbruch 1914 war die Schlesien im Sicherungsdienst in der Deutschen Bucht eingesetzt spater als Zielschiff fur Unterseeboote 1916 nahm sie an der Skagerrakschlacht teil Anschliessend wurde sie mit verringerter artilleristischer Ausstattung als Schulschiff verwendet Bei Ausbruch der Novemberrevolution 1918 verliess die Schlesien am 5 November Kiel ehe sich der Kieler Matrosenaufstand an Bord ausbreiten konnte in Richtung Stutzpunkt Flensburg Murwik Als das Schiff vor Flensburg Murwik ankerte erlaubte der Kommandant Fregattenkapitan Hugo von Waldeyer Hartz den Besatzungsangehorigen die sich zur Revolution bekannten das Schiff zu verlassen Es blieb weniger als die Halfte der Besatzung und nur wenig Maschinenpersonal 1 Vom 6 bis zum 9 November legte die Schlesien eine Irrfahrt durch die Ostsee zuruck um den revolutionaren Kraften zu entgehen Die an Bord befindlichen Seekadetten der Offiziercrew VII 18 ersetzten das Maschinenpersonal und bezeichneten ihre Crew fortan als Schlesien Crew 2 3 Am 10 November 1918 bzw am 1 Dezember 1918 wurde die Schlesien ausser Dienst gestellt Reichs und Kriegsmarine Bearbeiten nbsp Schlesien 1937 nbsp Schlesien beim Beschuss des Befestigten Gebietes Hela am 27 September 1939 nbsp Schlesien Hintergrund und Schleswig Holstein vorne an der Westerplatte nach der EroberungDie Schlesien wurde am 1 Marz 1927 als Ersatz fur die Hannover in die Reichsmarine ubernommen und wieder in Dienst gestellt und war folgend im Flottendienst aktiv In den Jahren 1938 1939 wurde die Antriebsanlage vollstandig auf Olfeuerung umgestellt Die Schlesien nahm insgesamt nur begrenzt an Hilfseinsatzen fur die Marine im Zweiten Weltkrieg teil da das Schiff zu diesem Zeitpunkt bereits vollig veraltet war Beim Uberfall auf Polen im September 1939 beschoss sie zusammen mit ihrem Zwillingsschiff Schleswig Holstein polnische Stellungen und Kustenbatterien des Befestigten Gebietes Hela und bei Jastarnia Am 27 September 1939 lieferte sie sich ein Duell mit der Kustenbatterie Nr 32 deren Granaten zwar in der Nahe explodierten aber keinen grosseren Schaden anrichteten Die Mittelartillerie mit sechs 15 cm Kanonen wurde danach an den Hilfskreuzer Pinguin abgegeben 1940 nahm die Schlesien an der Besetzung Danemarks wahrend des Unternehmens Weserubung teil Mit anderen Marineschiffen transportierte sie Soldaten zu den danischen Hafenstadte Nyborg auf Funen und Korsor auf Seeland um dadurch die Verbindung zwischen den beiden danischen Hauptinseln zu unterbrechen Als die Schleswig Holstein in der Nahe von Langeland auf Grund lief ubernahm die Schlesien einen Teil ihrer Vorrate damit diese freikam Im Jahr 1941 nach dem Angriff auf die UdSSR wurde sie zum Schutz von Minenlegern zusammen mit der Schleswig Holstein bei der Verlegung von Minenfeldern in der ostlichen Ostsee eingesetzt Sie war dann im Krieg bis 1944 als Kadettenschulschiff Wohnschiff und Eisbrecher im Einsatz In den Jahren 1943 und 1944 absolvierte das Schiff aufgrund der in dieser Phase des Krieges immer knapper werdenden deutschen Olvorrate nur begrenzte Ubungseinsatze in der Ostsee Wahrend dieser Zeit wurde die Bewaffnung des Schiffes mehrmals uberarbeitet Im Jahr 1943 wurde zwei 37 mm Zwillingskanonen zur Flugabwehr installiert eine auf jeder Seite der Schiffsbrucke 1944 wurde die Flugabwehrbewaffnung des Schiffes durch zahlreiche 20 mm Geschutze 40 mm Geschutze und 10 5 cm Flakgeschutze erheblich verstarkt wahrend andere fruhere Geschutze entfernt wurden Die Flakbewaffnung wurde auf Einzel Doppel und Vierfachlafetten installiert Uber die genaue Anzahl der Geschutze gibt es unterschiedliche Angaben Die Schlesien war nun ausserdem mit einem FuMO 25 Suchradar und einem FuMB 6 Radarortungsgerat ausgestattet die beide auf dem Fockmast installiert waren Ab September 1944 diente sie mit verstarkter Flugabwehrartillerie als Flugabwehrschiff Vom 15 bis 21 Marz 1945 wurde das Schiff von Danzig nach Gotenhafen und dann nach Sopot verlegt um die deutschen Streitkrafte in diesem Gebiet im Kampf gegen Bodentruppen der Roten Armee mit Geschutzen zu unterstutzen Anschliessend wurde sie eingesetzt um mehr als 1 000 verwundete Soldaten von Sopot nach Swinemunde zu transportieren wo sie auch ihre Munition auffullte Anschliessend blieb sie im Hafen um die vorruckende sowjetische 2 Stossarmee zu beschiessen Am 2 Mai erhielt sie den Befehl die Peenebrucke Wolgast zu schutzen die Wolgast mit der Insel Usedom verband Am 3 Mai 1945 3 01 Uhr lief sie sudostlich der Greifswalder Oie auf eine aus der Luft abgeworfene britische Grundmine Der Minentreffer ereignete sich im Bereich des Vorschiffs und beschadigte das Schiff schwer 4 Zwei Seeleute wurden getotet Die Schlesien wurde vom Zerstorer Z 39 auf die Reede von Swinemunde geschleppt wo sie mit ihrer Flugabwehr die Evakuierung von Usedom sicherte Die Besatzung versenkte das Schiff im flachen Wasser um es vor Luftangriffen und dem Risiko des Kenterns zu bewahren Am Abend des 4 Mai 1945 mit dem Abschluss der Raumung von Usedom durch die Kriegsmarine wurde die Schlesien gesprengt und sank auf Grund Weil aber Teile der Aufbauten aus dem Wasser ragten legte man Feuer um die Selbstzerstorung zu vollenden 5 Verbleib Bearbeiten Mit der Verschrottung wurde vier Jahre nach dem Kriegsende begonnen Die Arbeiten zogen sich sehr in die Lange und erst 1970 waren die Uberreste des Schiffs grosstenteils abgewrackt Noch im Jahre 1980 waren Reste zu sehen die in den folgenden Jahren abgebrochen wurden Technische Beschreibung BearbeitenTechnische Daten Bearbeiten Vermessung 8048 BRT 4145 NRT Konstruktionsverdrangung 13 191 t Einsatzverdrangung 14 218 t Panzerung Deck 40 mm Panzerdeckboschungen 97 mm bzw 67 mm Kommandoturm vorn 30 mm bis 300 mm achtern 140 mm Gurtelpanzer bis zu 240 mm auf 80 mm Teakholzhinterlage Kasematten 170 mm Schilde 70 mm Zitadelle 170 mm Turme der Schweren Artillerie sowie der Barbetten bis zu 280 mm Bewaffnung Bearbeiten Die Bewaffnung bestand aus vier 28 cm Schnellladekanonen L 40 14 17 cm Schnellladekanonen L 40 20 8 8 cm Schnellladekanonen L 35 sowie zeitweise vier Maschinenkanonen Weiterhin waren sechs Unterwassertorpedorohre mit einem Durchmesser von 45 cm vorhanden Im weiteren Verlauf wurde die Bewaffnung abgesehen von der Hauptbewaffnung mehrfach geandert Antrieb und Besatzung Bearbeiten Die Antriebsleistung betrug 18 923 PSi der Fahrbereich betrug 4800 Seemeilen bei 10 Knoten Geschwindigkeit Es konnten maximal 1750 t Kohle mitgefuhrt werden nach dem Einbau der Ol Zusatzfeuerung 1380 t Kohle und 180 t Heizol Von 1938 auf 1939 wurde die Antriebsanlage umfassend modernisiert und gegen einen Ol Antrieb ausgetauscht Die Konstruktionsgeschwindigkeit betrug 18 5 kn Die Besatzungsstarke lag bei 35 Offizieren und 708 Mann wobei die Besatzung bei Sonderverwendung Flotten oder Geschwaderflaggschiff verstarkt wurde Kommandanten Bearbeiten5 Mai bis Juli 1908 Kapitan zur See Franz von HollebenJuli bis September 1908 Kapitan zur See Friedrich SchultzSeptember 1908 bis 30 September 1909 Kapitan zur See Reinhard Koch1 Oktober 1909 bis Februar 1911 Kapitan zur See Hugo LouranFebruar bis Oktober 1911 Kapitan zur See Hugo Langemak4 Oktober 1911 bis 30 September 1912 Kapitan zur See Carl Schaumann1 Oktober 1912 bis Marz 1915 Kapitan zur See Carl HollwegMarz bis April 1915 Korvettenkapitan Maximilian Becker in Vertretung April 1915 bis September 1916 Kapitan zur See Friedrich BehnckeSeptember 1916 bis Juni 1917 Kapitan zur See Ernst EwersJuni bis August 1917 Korvettenkapitan Paul Globig in Vertretung August bis Oktober 1917 Korvettenkapitan Gunther PaschenOktober bis November 1917 Kapitanleutnant der Reserve Franz Wilde in Vertretung November 1917 bis April 1918 Korvettenkapitan Fregattenkapitan Hans PochhammerApril 1918 Fregattenkapitan Max LutterApril bis Mai 1918 Kapitan zur See Gustav LuppeMai bis September 1918 Fregattenkapitan Otto DohringSeptember bis 10 November 1918 2 Fregattenkapitan Hugo von Waldeyer HartzNovember 1918 Kapitanleutnant der Seewehr Heinrich DauNovember bis 1 Dezember 1918 Kapitanleutnant Hermann Brunswik1 Marz bis 27 September 1927 Kapitan zur See Werner Tillessen28 September 1927 bis 30 September 1928 Fregattenkapitan Kapitan zur See Alfred Saalwachter1 Oktober 1928 bis 22 September 1929 Fregattenkapitan Kapitan zur See Max Bastian23 September 1929 bis 23 September 1932 Kapitan zur See Kurt Assmann1 Oktober 1932 bis 28 September 1934 Kapitan zur See Wilhelm Canaris27 September 1934 bis 24 September 1936 Kapitan zur See Heinrich Ancker25 September 1936 bis 29 September 1937 Kapitan zur See Thilo von Seebach1 Oktober 1937 bis 3 August 1938 Kapitan zur See Friedrich Wilhelm Fleischer4 August 1938 bis 4 April 1939 Kapitan zur See Werner Lindenau20 April bis 16 November 1939 Kapitan zur See Kurt Utke17 November 1939 bis 30 Juli 1940 Kapitan zur See Gunther HorstmannJuli bis August 1940 Fregattenkapitan Arnold OehrlJanuar bis Mai 1941 Fregattenkapitan Johannes Isenlar m d W d G b Mai 1941 bis Oktober 1941 Kapitan zur See Werner Lindenau15 Januar bis 30 Juni 1942 Kapitan zur See Ernst von StudnitzJuni bis September 1942 Fregattenkapitan Walter Hauser m d W d G b September 1942 bis Februar 1943 Kapitan zur See Franz FrerichsFebruar bis Marz 1943 Korvettenkapitan d Res Oscar Brodermann m d W d G b Marz bis Juni 1943 Korvettenkapitan Helmut von Oechelhaeuser m d W d G b Juni 1943 bis November 1944 Kapitan zur See Alfred RoegglenNovember 1944 bis 4 Mai 1945 Kapitan zur See Hans Eberhard BuschBekannte Besatzungsangehorige BearbeitenHans Pochhammer 1877 1946 ranghochster deutscher Uberlebender der Falklandschlacht spater als Buchautor bekannt Walter Heck 1910 1987 als Flottillenadmiral Unterabteilungsleiter im Fuhrungsstab der Streitkrafte 1969 70 Heinz Kuhnle 1915 2001 vierter Inspekteur der Marine 1971 1975 Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 44 46 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 7 Schiffsbiographien von Preussischer Adler bis Ulan Mundus Verlag Ratingen Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg ca 1990 Gerhard Koop Klaus Peter Schmolke Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine Band 10 Die Panzer und Linienschiffe der Brandenburg Kaiser Friedrich III Wittelsbach Braunschweig und Deutschland Klasse Bernard amp Graefe Verlag Bonn 2001 ISBN 3 7637 6211 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlesien ship 1906 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Briefe des Seekadetten Dr Curt Richter Augenzeugenbriefe zur Flucht der Schlesien unter dem Kommando von Hugo von Waldeyer Hartz aus Kiel a b Rolf Johannesson Offizier in kritischer Zeit Herford und Bonn 1989 ISBN 3 8132 0301 8 S 17 ff Briefe des Seekadetten Dr Curt Richter S 11 Wolfgang Harnack Die deutschen Flottentorpedoboote von 1942 bis 1945 Verlag E S Mittler amp Sohn GmbH Hamburg Berlin Bonn 2004 ISBN 3 8132 0825 7 S 197 Hans Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 7 S 128 Linienschiffe der Deutschland Klasse SMS Deutschland SMS Hannover SMS Pommern SMS Schlesien SMS Schleswig Holstein Siehe auch Einheitslinienschiff Deutschland Klasse 1904 und Liste deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Schlesien amp oldid 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