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Der Kieler Matrosenaufstand auch Kieler Matrosen und Arbeiteraufstand begann am 3 November 1918 Er loste die Novemberrevolution aus die zum Sturz der Monarchie und zur Ausrufung der Republik in Deutschland fuhrte Dem Aufstand gingen Ende Oktober ausgedehnte Befehlsverweigerungen der Besatzungen der vor Wilhelmshaven zusammengezogenen deutschen Hochseeflotte voraus Diese richteten sich gegen den fur den 30 Oktober geplanten Flottenvorstoss Die Seekriegsleitung SKL hatte obwohl die Oberste Heeresleitung OHL ultimativ eine sofortige Beendigung des Ersten Weltkriegs verlangt hatte eigenmachtig einen Vorstoss auf Streitkrafte und Verkehr in der Themsemundung und an der Kuste Flanderns geplant von dem weder der Reichsregierung noch dem Kaiser etwas bekannt war Damit sollte die weit uberlegene britische Grand Fleet zu einer Entscheidungsschlacht herausgelockt werden Abgesehen von ihrer sinnlosen Opferung wollten die Besatzungen mit ihren Aktionen verhindern dass die deutsche Bitte um Waffenstillstand abgewiesen wurde und dass das Ansehen der neuen parlamentarisch legitimierten Regierung Max von Badens beschadigt wurde Das Flottenkommando musste den Plan aufgeben beorderte das III Geschwader nach Kiel zuruck und liess auf der Ruckfahrt 48 Besatzungsmitglieder verhaften Dagegen kam es in Kiel zu Protestaktionen denen sich die Arbeiterschaft der Stadt anschloss Die Arbeiter hatten seit einiger Zeit einen grossen Streik geplant um der Forderung nach einem schnellen Friedensabschluss Nachdruck zu verleihen Alle Versuche den Aufstand zu unterdrucken schlugen fehl Bald solidarisierten sich auch Teile des Heeres Viele Matrosen verliessen Kiel und trugen den Aufstand in alle Landesteile Innerhalb weniger Tage standen alle grosseren Stadte des Deutschen Reichs unter der Kontrolle revolutionarer Arbeiter und Soldatenrate Revolutionspostkarte anonym 1918Die 14 Kieler Punkte Die Forderungen des Soldatenrats Befehle fur jede Militarperson Das Breuste Denkmal WIK Feuer aus den Kesseln im Kieler Ratsdienergarten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Sozialokonomische Faktoren 1 2 Situation in der Marine 1 3 Unruhen in der Flotte im Sommer 1917 1 4 Arbeiterschaft in Kiel 1 5 Kriegsniederlage und Waffenstillstandsgesuch 1 6 Geplanter Flottenvorstoss 1 7 Befehlsverweigerung vor Wilhelmshaven 2 Revolution in Kiel 2 1 Freitag 1 November 2 2 Sonnabend 2 November 2 3 Sonntag 3 November 2 4 Montag 4 November 2 4 1 Souchons Verhalten 2 5 Dienstag 5 November 2 5 1 Die 14 Kieler Punkte 2 5 2 Uberregionale Planungen zur Niederwerfung des Aufstands 2 6 Mittwoch 6 November 2 7 Donnerstag 7 November 2 8 Freitag 8 November 2 9 Sonnabend 9 November 2 10 Sonntag 10 November und Montag 11 November 3 Ansatze fur eine Militarreform 4 Rezeption 4 1 Aufarbeitung durch Historiker der Marine 4 2 Beurteilungen von Historikern 4 3 Gedenken in Kiel 4 4 Fotografien 5 Weiterfuhrende Informationen 5 1 Quellen 5 2 Literatur 5 3 Filme 5 4 Weblinks 5 5 Anmerkungen 5 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenSozialokonomische Faktoren Bearbeiten Wahrend des Weltkriegs litten insbesondere die Mittel und Unterschichten unter mangelhafter Versorgung und sinkenden Realeinkommen Daruber hinaus schopfte der Staat die Ersparnisse der Bevolkerung durch die spater wertlosen Kriegsanleihen ab Die Nahrungsmittelverteilung fand weitgehend unter der Kontrolle des Militars statt dessen ruckstandige Organisation die Lage erheblich verscharfte 1 Dagegen machte die Rustungsindustrie grosse Gewinne deren wirkungsvolle Besteuerung von einflussreichen Politikern darunter Karl Helfferich verhindert wurde 2 3 Dies und ein ausufernder Schwarzmarkt fuhrten dazu dass Beguterte und hohere Offiziere nur wenig Einschrankungen erfuhren wahrend viele Arbeiter und die meisten einfachen Soldaten an Mangel litten 4 Millionenfache Menschenverluste Hungerwinter Missernten und Niederlagen liessen die zu Kriegsbeginn kaum offentlich wahrnehmbare Opposition gegen den Krieg allmahlich wachsen Zwar hielt sich die SPD fur die ganze Kriegsdauer an den so genannten Burgfrieden und schloss jene Abgeordneten die gegen die Kriegskredite votierten aus ihrer Reichstagsfraktion aus Die Kriegsgegner bildeten aber im April 1917 die USPD die einen sofortigen Verstandigungsfrieden forderte Trotz Unterdruckungsmassnahmen wie etwa die Versetzung an die Front kam es zunehmend zu Streiks gegen die mangelhafte Versorgung Dabei wurde immer haufiger auch die Forderung nach einem raschen Kriegsende erhoben Das im Dezember 1916 verabschiedete Hilfsdienstgesetz schrankte die Freizugigkeit der Arbeiter ein fuhrte andererseits aber wieder zu einem Erstarken der gewerkschaftlichen Arbeit in den Betrieben weil Funktionare von der Front reklamiert werden konnten 5 Situation in der Marine Bearbeiten Anfangs wurde von einer kurzen Kriegsdauer ausgegangen Schnell zeigte sich jedoch die Ausgeglichenheit der Krafte die zu der langen Dauer fuhrte Im Laufe der Zeit machten sich dann die grosseren Ressourcen der Entente besonders auch durch den Kriegseintritt der USA bemerkbar 6 Die seit August 1914 bestehende britische Fernblockade bewirkte Versorgungsengpasse Materialknappheit und Unterernahrung in Deutschland Die Kaiserliche Marine war trotz warnender Stimmen von einer entscheidenden Seeschlacht gleich zu Beginn des Krieges ausgegangen Die Basen des Gegners lagen jedoch ausserhalb der Reichweite ihrer Schlachtflotte A 1 und ein Angriff war mit einem zu hohen Risiko verbunden so dass es nur zufallig und meist unbeabsichtigt zu einzelnen Zusammenstossen der Flotten kam In der grossen Skagerrakschlacht Mitte 1916 erlitten beide Seiten schwere Verluste wobei die deutsche der britischen Marine die schwereren Verluste zufugte Aber die Seekriegsfuhrung musste erkennen dass selbst ein deutscher Sieg die strategische Lage nicht wurde andern konnen Der Kaiser untersagte ihr jetzt ein zu riskantes Vorgehen Die Seeoffiziere hegten zwar die Hoffnung auf eine Entscheidungsschlacht gegen die Royal Navy am Ende des Krieges doch die Flotte deren Bau wesentlich zur Verschlechterung der deutsch britischen Beziehungen beigetragen hatte lag jetzt meist tatenlos vor Anker Seit 1915 war Deutschland zum uneingeschrankten U Boot Krieg ubergegangen einer eher zufallig entwickelten und strategisch wenig durchdachten Alternative Bis zur Entwicklung des Konvoi Systems brachte sie zwar die Versorgung Grossbritanniens in ernsthafte Schwierigkeiten andererseits forderte sie zunehmend zivile auch amerikanische Opfer und machte damit einen Kriegseintritt der USA auf Seiten der Entente Machte immer wahrscheinlicher Dieser erfolgte dann tatsachlich nach dem Zimmermann Telegramm im April 1917 7 8 In Frankreich kam es im April 1917 zu offenen Meutereien in 45 Divisionen weil die Soldaten mit der Kriegfuhrung des Generalstabs die zu ungeheuren nutzlosen Verlusten fuhrte nicht einverstanden waren Mit der Ernennung Generals Petain zum Oberkommandierenden anderte sich dies 9 Im deutschen Heer kamen Befehlsverweigerungen erst nach der Fruhjahrsoffensive 1918 in grosserem und stark ansteigendem Umfang vor als der versprochene letzte Hieb der den endgultigen Sieg bringen sollte gescheitert war Der Zusammenhalt zwischen Soldaten und Frontoffizieren fur das gemeinsame Uberleben in den Schutzengraben begann sich aufzulosen In vielen Marinegliederungen gab es dagegen nur selten direkte Kriegseinsatze Es waren oft qualifizierte Industriearbeiter die sich vielfach aus Abenteuerlust freiwillig zum angesehenen Marinedienst gemeldet hatten Auch bei vielen von ihnen herrschte anfangs eine grosse Kriegsbegeisterung 10 Die Marineoffiziere waren meist Burgerliche denen die vom Kaiser geforderte Waffengattung bessere Aufstiegschancen bot als das weiterhin vom Adel dominierte Heer Ausserdem war der Adel nicht in der Lage der Marine die benotigten Offiziere zu stellen Die Seeoffiziere sahen in der Marine das Symbol der nationalen Einheit Sie fuhlten sich als Speerspitze die berufen sei Deutschland Weltgeltung zu verschaffen 11 Der burgerliche Seeoffiziernachwuchs war bestrebt Umgangsformen Haltung und auch die Arroganz des preussischen Offizierkorps anzunehmen Sie traten plutokratisch provozierend auf und kompensierten ihren Frust uber die Untatigkeit der grossen Kriegsschiffe mit Schikanen und Demutigungen der ihnen ausgelieferten Untergebenen 12 Unruhen in der Flotte im Sommer 1917 Bearbeiten Auch die sich verschlechternden Lebensbedingungen an Bord fuhrten angesichts der bedeutend besseren Verpflegung der Seeoffiziere zu grossem Unmut der Besatzungen Zudem fuhrte der ausbleibende Einsatz der Hochseeflotte nachdem die Flottenpropaganda jahrelang hohe Erwartungen geschurt hatte zu Desillusionierung und Frustration 13 Bereits Ende 1916 kam es deshalb zu kleineren Protesten Im Sommer 1917 kam es zu grosseren Unruhen in der Flotte Zwischen Juni und August wurde auf acht grosseren Schiffen gegen die schlechte Verpflegung sowie gegen die menschenverachtende Behandlung der Mannschaften protestiert U a verliessen etwa 400 Matrosen und Heizer unerlaubt die SMS Prinzregent Luitpold hielten eine Versammlung ab und kehrten anschliessend freiwillig an Bord zuruck Der Matrose Max Reichpietsch hatte sich Anfang Juni auf seinem Heimaturlaub in Berlin an die USPD und an die SPD gewandt um die Beschwerden dort vorzubringen und um sich nach den die Verpflegung auf den Schiffen beaufsichtigenden Menagekommissionen zu erkundigen Danach gelang es den Besatzungen diese ihnen bisher illegalerweise verwehrte Moglichkeit der Beschwerde auf den Schiffen durchzusetzen Fur den besseren Kontakt zu den Kameraden wurden dazu erganzend Vertrauensleutestrukturen aufgebaut Vor dem Hintergrund der damaligen offentlichen Diskussionen gewannen die Auseinandersetzungen an Scharfe Viele Besatzungsmitglieder sympathisierten mit den aufkommenden Bestrebungen einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen abzuschliessen Andererseits stellten fur die meist alldeutsch gesinnten Offiziere derartige Ansichten Vaterlandsverrat dar Die Propaganda des Alldeutschen Verbands und der im Juli 1917 von ihm mitgegrundeten Vaterlandspartei fur radikal expansionistische Kriegsziele wurde uber dienstliche Kanale in den Einheiten vertrieben und propagiert Teilweise wurde in Zusammenkunften der Besatzungen auch daruber diskutiert einen Streik in der Flotte zur Durchsetzung des Friedens zu organisieren Fur den Rechtsexperten Wolfgang Semmroth ist jedoch der daran geknupfte Vorwurf der Meuterei mehr als zweifelhaft 14 Die Marinefuhrung stellte nun die Aktionen als Bestrebungen einer Geheimorganisation dar die Schlagkraft der Flotte zu unterminieren Funf Matrosen und Heizer wurden noch im August 1917 wegen kriegsverraterischer Aufstandserregung zum Tode verurteilt Das Militargericht setzte jedoch den Versuch eines Aufstands juristisch unhaltbar mit dem vollendeten Aufstand gleich 15 Die Urteile an Max Reichpietsch und Albin Kobis wurden kurz darauf vollstreckt die anderen Todesurteile in Zuchthausstrafen umgewandelt Ausserdem wurde eine ganze Reihe zum Teil schwerer Strafen verhangt In einer Reichstagsdebatte im Oktober 1917 kamen die Urteile zur Sprache Ledebour und Dittmann von der USPD wurde indirekt Landesverrat vorgeworfen Die Regierung stellte sich jedoch selbst bloss da sie sich offensichtlich auf gefalschte Aussagen stutzte Auch ein von der Marinefuhrung gegen USPD Abgeordnete angestrengtes Untersuchungsverfahren des Reichsgerichts ergab nichts Belastendes 16 Bei den Besatzungen aber wirkte die Verbitterung uber die erfahrene Ungerechtigkeit fort Dies spielte eine wichtige Rolle bei den Ereignissen Ende 1918 in Wilhelmshaven und Kiel Arbeiterschaft in Kiel Bearbeiten nbsp Lothar Popp wurde wahrend des Januarstreiks 1918 in Kiel zum Vorsitzenden des ersten Arbeiterrats in Deutschland gewahlt Im Jahr 1865 verlegte Preussen seine Marinestation der Ostsee von Danzig nach Kiel 1871 wurde die Stadt zum Reichskriegshafen erklart Kiel wuchs schneller als jede andere Stadt des Reichs Bedingt durch das Wachstum der Werften und der Rustungsbetriebe stromten viele Arbeiter in die Stadt die jedoch fur die organisierte Arbeiterbewegung schwerer zuganglich waren und sich der Burgfriedenspolitik weniger verpflichtet fuhlten 17 Schon im Januarstreik 1918 nahmen die Kieler Arbeiter eine reichsweite Vorreiterrolle ein Nach einer grossen Streikwelle in Osterreich Ungarn folgte ebenfalls eine grosse Streikwelle in Deutschland Die Arbeiterschaft protestierte gegen die masslosen Forderungen der OHL an Russland das nach dem Sturz des Zaren im Marz 1917 und der folgenden Oktoberrevolution Frieden angeboten hatte Doch die Forderungen der Militars u a nach weitreichenden Gebietsabtretungen gefahrdeten einen Friedensschluss 18 Trotz der Proteste setzte die OHL ihre Vorstellungen in dem Diktatfrieden von Brest Litowsk durch Damit war nun fur breite Teile der Bevolkerung die offizielle Version vom deutschen Verteidigungskrieg nicht mehr glaubwurdig 19 Kriegsniederlage und Waffenstillstandsgesuch Bearbeiten Bereits nachdem der Sieg im Osten absehbar wurde verlegte die OHL die freigewordenen Truppen an die Westfront Doch die folgende deutsche Fruhjahrsoffensive 1918 scheiterte verbrauchte samtliche Reserven und hinterliess ein demoralisiertes Heer 20 Die Ententemachte und die USA begannen umfassende Gegenoffensiven die Deutschland zum fortgesetzten Ruckzug zwangen Erich Ludendorff Generalquartiermeister und starker Mann der OHL musste am 29 September 1918 gegenuber Kaiser und Reichstag eingestehen dass der Krieg verloren sei und dass innerhalb von 48 Stunden um Waffenstillstand nachgesucht werden musse Er forderte dieses Gesuch sei durch eine auf parlamentarischer Mehrheit basierende Regierung zu stellen Er hoffte damit gunstigere Friedensbedingungen zu erhalten und wollte den demokratisch gesinnten Politikern die Verantwortung fur die Kriegsniederlage zuschieben Kaiser Wilhelm II stimmte zu und am 3 Oktober bildete der neu ernannte Reichskanzler Prinz Max von Baden eine Regierung unter Einschluss von Zentrums SPD und liberalen Politikern Das Kaiserreich wandelte sich mit den Oktoberreformen in eine parlamentarische Monarchie Die neue Regierung richtete nach einigem Zogern ein Gesuch an Woodrow Wilson den Prasidenten der USA einen Waffenstillstand zu vermitteln Jedoch wurde die Offentlichkeit nicht informiert dass dies auf Druck der OHL geschah 21 Damit erhielten die Konservativen und die Rechten der Vaterlandspartei die Gelegenheit den Demokraten und Linken vorzuwerfen sie wollten Deutschland den Feinden unterwerfen A 2 Gleichzeitig begannen sie eine Kampagne fur einen ehrenvollen Untergang die auch von der evangelischen Kirche unterstutzt wurde 22 nbsp Die Fahre Leinster verlasst den irischen Hafen Kingstown heute Dun Laoghaire Nach der Versenkung der Fahre Leinster durch das deutsche U Boot UB 123 am 10 Oktober 1918 in der Irischen See mit etwa 500 Toten darunter vielen Zivilisten fuhlte sich Wilson von der deutschen Regierung getauscht 23 verscharfte die Bedingungen und verlangte dass das deutsche Militar ausserstande gesetzt werden musse den Krieg wieder aufnehmen zu konnen A 3 Ludendorff und Hindenburg nahmen dies zum Anlass nun offentlich und ohne das Einverstandnis der Regierung einzuholen zum Kampf mit aussersten Kraften aufzurufen Geplanter Flottenvorstoss Bearbeiten Am selben Tag 23 Oktober 1918 fertigten die SKL unter Reinhard Scheer und Magnus von Levetzow sowie das Kommando der Hochseestreitkrafte KdH in Abstimmung mit Ludendorff den Operationsbefehl Nr 19 aus Damit missachteten sie die Aufforderung des Reichskanzlers alles zu unterlassen was den Friedensprozess storen konnte Sie beriefen sich spater auf ihre angeblich noch bestehende Operationsfreiheit aus der Zeit vor der Verfassungsreform Damals hatte der Oberbefehl noch dem Kaiser zugestanden Levetzow selbst berichtete jedoch in den Suddeutschen Monatsheften der Kaiser hatte am 26 Oktober erwahnt dass er am selben Tage der im Reichstag beschlossenen Unterstellung der Militargewalt unter die Zivilgewalt seine Zustimmung erteilt habe 24 nbsp Karte des fur den 30 Oktober 1918 geplanten deutschen Vorstosses gegen die Kuste Flanderns und in die Themsemundung sowie die erhoffte Reaktion der Royal NavyDer Operationsbefehl Nr 19 sah einen Angriff gegen Streitkrafte und Verkehr an der flandrischen Kuste und in der Themsemundung vor 25 Auf der Ruckfahrt hoffte die SKL etwa auf der Hohe von Terschelling auf die Royal Navy zu stossen und sich mit ihr eine Entscheidungsschlacht zu liefern Trotz des grossen Ubergewichts der Briten hofften Teile der Marinefuhrung auf einen Erfolg Man glaubte die alarmierte Royal Navy schon beim Anmarsch durch ausgelegte Minenfelder und U Bootlinien deutlich schwachen zu konnen Laut dem Tagebuch Ernst von Weizsackers erwarteten 50 der Marineoffiziere kein Ergebnis 40 einen glucklichen Erfolg 10 ein Desaster 26 Die meisten heutigen Historiker schatzen die Erfolgsaussicht als gering oder eine Niederlage als sicher ein 27 unter anderem weil die Briten damals schon seit Jahren die deutschen Funkspruche entschlusseln konnten 28 Abhangig von individuellen Umstanden und ihrer Position in der Militarhierarchie waren die Motive der Marineoffiziere fur den Angriffsplan verschieden 29 Bei den Schiffseinheiten uberwogen Resignation und der ehrenvolle Untergang also der Ehrenkodex SKL und KdH wollten vorrangig die Daseinsberechtigung der deutschen Marine uberzeugend nachweisen und sich damit zugleich fur einen Revanchekrieg positionieren Dass sie ihren Plan gegenuber der Regierung geheim hielten deutet darauf hin dass der Vorstoss den Sturz der verachteten parlamentarisch legitimierten Regierung provozieren sollte Er hatte sie auch im Innern noch mehr als Flaumacher erscheinen lassen die aufgeben wollte bevor sie alles in die Waagschale geworfen hatte Wegen erneuter ziviler Opfer beim zunachst vorgesehenen Vorstoss auf die englische und flandrische Kuste ware die Regierung fur US Prasident Wilson wohl nicht mehr als Verhandlungspartner in Frage gekommen 30 Am 29 Oktober 1918 erreichte diese fur die Regierung kritische Situation ihren Hohepunkt SKL und KdH erteilten der uberwiegend 20 Kilometer nordlich von Wilhelmshaven vor Schillig auf Reede liegenden deutschen Flotte den Befehl zum Auslaufen am folgenden Tag 31 32 Befehlsverweigerung vor Wilhelmshaven Bearbeiten Schon am selben Tag am 29 Oktober erhielt das KdH um 22 00 Uhr erste Meldungen von Ausschreitungen auf den Schiffen des III Geschwaders SMS Konig SMS Markgraf und SMS Kronprinz auf den Kleinen Kreuzern SMS Regensburg und SMS Strassburg sowie auf dem Linienschiff SMS Nassau Auf Adolf von Trothas Vorschlag befahl der Flottenchef Franz von Hipper am 30 Oktober um 2 00 Uhr den geplanten Vorstoss aufzugeben Stattdessen plante das KdH ein Evolutionieren Formationsanderungen beim Verbandsfahren in der Helgolander Bucht am Morgen das wegen Nebels verschoben werden musste Wegen weiterer Unruhen im I Geschwader und in der I Aufklarungsgruppe wurde auch dieser Versuch um 12 00 Uhr aufgegeben Nun plante das KdH fur die Nacht vom 31 Oktober auf den 1 November einen Vorstoss von Torpedobooten gegen die englische Ostkuste der sehr wahrscheinlich ebenfalls zivile Opfer gefordert und damit die Waffenstillstandsverhandlungen erschwert hatte Dabei sollte das I Geschwader Deckungsaufgaben ubernehmen die ubrigen sollten zum Evolutionieren auslaufen Matrosen auf den Schiffen des I Geschwaders SMS Thuringen und SMS Helgoland verweigerten jedoch den Seeklarbefehl am 30 Oktober um 22 00 Uhr und begingen bis zum 31 Oktober Sabotageakte Als Torpedoboote und ein U Boot drohten ihre Schiffe zu beschiessen gaben sie auf 33 Mehrere hundert Matrosen wurden verhaftet und nach Bremen Oslebshausen gebracht 34 Der als Geschwaderchef unerfahrene Vizeadmiral Hugo Kraft schickte das III Geschwader das als Hauptunruheherd galt in den Heimathafen Kiel zuruck 35 und liess wahrend der Fahrt durch den Kaiser Wilhelm Kanal 48 Matrosen und Heizer der SMS Markgraf verhaften A 4 Der Reichstagsabgeordnete Wilhelm Dittmann USPD spater SPD machte im spateren Untersuchungsausschuss fur die Schuldfragen des Weltkrieges Verhorsaussagen von 14 inhaftierten Matrosen dazu bekannt was damals in ihrem Umfeld oder auf ihrem Schiff insgesamt diskutiert worden war 36 Man habe aus Reden von Offizieren Munition in Ehren verschiessen Heldentod und aus verschiedenen Vorbereitungsmassnahmen etwa bereit gelegtes Kartenmaterial auf den Plan zu einem Flottenvorstoss auf die englische Kuste geschlossen Laut neun Berichten die von Messelaufern belauschte Reden Gesprache und Ansprachen hoherer Offiziere erwahnten herrschte im Schiff die Meinung dass die Offiziere den Heldentod sterben wollten statt ein Leben in Schande zu fuhren Nach acht Aussagen hatten die Offiziere keine Erlaubnis von der Regierung fur ihren geplanten Flottenvorstoss eingeholt Nach zwei dieser Aussagen wollten die Offiziere damit die Regierung sturzen Acht Aussagen berichteten von Diskussionen der Offiziere mit der Aktion die Friedensverhandlungen zu verhindern oder zum Scheitern zu bringen Ahnlich ausserten sich Vertrauensleute des III Geschwaders bei einer Unterredung im Reichsmarineamt RMA am 7 November 1918 37 Demnach hatten die beteiligten Mannschaften die Situation im Wesentlichen richtig eingeschatzt und die Autoritat der neuen Regierung bewahrt nbsp Modell der SMS MarkgrafRevolution in Kiel BearbeitenIn Kiel suchten die Schiffsbesatzungen Kontakt mit Arbeitern und Landmarineeinheiten um eine Befreiung der Verhafteten durchzusetzen Eine grosse Demonstration zur Arrestanstalt wurde mit Waffengewalt gestoppt Daraufhin wuchsen die Unruhen so stark an dass schliesslich Soldatenrate gebildet wurden die die politische und militarische Macht in Kiel ubernahmen Gouverneur Wilhelm Souchon musste verhandeln Die angeforderten Infanterieverbande erreichten Kiel zu spat und die alteren Soldaten konnten nicht mehr dazu gebracht werden gewaltsam gegen die Marineangehorigen vorzugehen Die Arbeiter traten in einen Generalstreik um einen schnellen Friedensschluss durchzusetzen und die Matrosen zu unterstutzen Sie grundeten einen Arbeiterrat der die Behorden und politischen Gremien kontrollierte Der aus Berlin nach Kiel entsandte SPD Vertreter Gustav Noske scheiterte mit seinem Versuch die Aufstandischen zum Abbruch der Erhebung zu uberreden Diese schufen daraufhin eine effektivere Rateorganisation Vorsitzender des Obersten Soldatenrats wurde zunachst Lothar Popp spater Karl Artelt Noske ersetzte Gouverneur Souchon Freitag 1 November Bearbeiten Deutschland war im damaligen Weltkrieg in Militarbezirke aufgeteilt deren kommandierende Offiziere nur dem Kaiser verantwortlich waren Immediatrecht Einer dieser Bezirke war Kiel mit dem Reichskriegshafen Der Chef der Marinestation der Ostsee war gleichzeitig Gouverneur von Kiel und hatte in Kriegszeiten auch die zivile Gewalt inne Ende 1916 wurde eine die Bezirke koordinierende Instanz geschaffen die im Oktober 1918 die Rolle des Obermilitarbefehlshabers erhielt Mit diesem Amt wurde der preussische Kriegsminister General der Infanterie Heinrich Scheuch betraut 38 Am 30 Oktober 1918 hatte Admiral Wilhelm Souchon Gustav Bachmann im Amt des Kieler Gouverneurs abgelost Vizeadmiral Hugo Kraft liess Souchon durch einen seiner Stabsoffiziere von der bevorstehenden Ankunft des III Geschwaders und den Vorkommnissen unterrichten 39 nbsp Die Arrestanstalt in der Feldstrasse 1955Nachts gegen 1 00 Uhr am 1 November erreichte das Geschwader die Holtenauer Schleuse in Kiel Von dort wurden die Verhafteten in die Arrestanstalt in der Feldstrasse und in das Fort Herwarth im Norden Kiels gebracht Einige Besatzungsmitglieder erhielten ohne Abstimmung mit dem Gouverneur Landurlaub 39 Um 10 00 Uhr sprachen Souchon und Kraft miteinander Souchon wies eindringlich auf den in den nachsten Tagen erwarteten Generalstreik der etwa 70 000 Kieler Arbeiter 40 hin Eine Verbindung der potentiell aufruhrerischen Besatzungen mit den kampferprobten Kieler Arbeitern sei unbedingt zu verhindern Kiel sei ausserdem uberfullt mit Soldaten u a wegen des Ruckzugs von der flandrischen Kuste Kraft solle Kiel daher sofort wieder verlassen Doch dieser meinte die Besatzungen wurden sich durch den Urlaub beruhigen Er schickte sogar die SMS Konig ins Dock der Kaiserlichen Werft so dass das Schiff auf langere Zeit in der Forde bleiben musste und eine Verbindung von Besatzung und Werftarbeitern geradezu heraufbeschworen wurde Kraft und Souchon einigten sich nur auf eine intensive Uberwachung der Landganger durch Deckoffiziere und politische Polizei 41 nbsp Das Kieler Gewerkschaftshaus in der damaligen Fahrstrasse heute Legienstrasse ca 1910Die Besatzungen nutzten den grosszugig erteilten Landgang fur Beratungen Etwa 250 Matrosen Heizer und Unteroffiziere trafen sich dazu am Abend im Gewerkschaftshaus und vereinbarten das erneute Auslaufen der Flotte mit allen Mitteln zu verhindern und Delegationen zu den Offizieren zu schicken um die Freilassung ihrer Kameraden zu erreichen Doch die Kommandanten wiesen die Delegierten ab Fur den nachsten Abend wurde ein weiteres Treffen im Gewerkschaftshaus vereinbart Die Matrosen suchten verstarkt den Kontakt mit den Gewerkschaften der USPD und der SPD Aufgrund des harten Durchgreifens der Militarjustiz nach den Unruhen in der Flotte ein Jahr zuvor war allen bewusst dass den Verhafteten die Todesstrafe drohte Vertrauensleute des III Geschwaders sagten spater sie hatten erklart Werden die Leute bestraft gibt es eine grosse Erregung unter den Mannschaften weil die Einzelnen bei der Gehorsamsverweigerung herausgegriffen worden sind Deswegen haben wir gesagt es darf nicht dazu kommen dass die Leute bestraft werden weil wir alle dabei gewesen sind 42 Sonnabend 2 November Bearbeiten Am 2 November um 9 00 Uhr kamen die verantwortlichen Offiziere darunter der Militarpolizeimeister zusammen um ihre nachsten Schritte zu erortern Sie hatten Geheimberichte vom ersten Treffen der Matrosen erhalten Kraft wollte den Besatzungen des III Geschwaders noch immer Landgang gewahren Jedoch wurden mehr Patrouillen ausgeschickt und eine Einsatzreserve des Seebataillons in der Maschinenbauschule nahe beim Gewerkschaftshaus bereitgehalten Souchon verbot Marineangehorigen das Betreten des Gewerkschaftshauses und Versammlungen in Gastwirtschaften um gemeinsame Aktionen von Arbeitern und Matrosen zu unterbinden 43 Posten wiesen Matrosen ab die sich gegen 18 00 Uhr wieder beim Gewerkschaftshaus einfanden auch der Wirt der Gastwirtschaft Harmonie in der Faulstrasse liess sie nicht ein Darauf gingen kleinere Gruppen auf getrennten Wegen zum abgelegenen Grossen Exerzierplatz im Vieburger Geholz Dort versammelten sich allmahlich etwa 600 Menschen darunter auch Mitglieder an Land stationierter Marineeinheiten von denen einige zur Arbeit auf der Werft abkommandiert waren 44 Laut dem Bericht eines als Matrose verkleideten Kriminalbeamten eroffnete ein Besatzungsmitglied des III Geschwaders die Versammlung Er betonte nochmals wie wichtig die Befreiung der Verhafteten sei Je ein Redner von der Werftdivision und der Kaiserlichen Werft berichteten ihre Truppenteile unterstutzten dieses Anliegen Als sechster Redner forderte Karl Artelt Oberheizer der Torpedo Division den Dienst zu verweigern um den Flottenvorstoss zu verhindern und einen sofortigen Friedensschluss durchzusetzen Ausserdem mussten die Militaristen und die herrschende Klasse entmachtet werden notfalls mit Gewalt Die folgenden Redner berichteten von den Streikvorbereitungen der Werftarbeiter und von einem Sicherheitsdienst in der Werftdivision zum Niederschlagen des Streiks Bei Schiessbefehlen auf Kameraden solle man in die Luft schiessen und den kommandierenden Offizier durch Kolbenschlage unschadlich machen Das schutze vor Entdeckung und mache die Kameraden nicht nervos Urlaubssperren solle man ignorieren Die Teilnehmer vereinbarten fur den nachsten Tag eine grosse Protestversammlung Drei hinzugekommene USPD Vertreter darunter Lothar Popp versprachen Unterstutzung mit allen Kraften 45 Als die Versammlung sich aufloste erschien eine Kompanie Seesoldaten und nahm etwa 70 Personen fest liess sie jedoch wieder entkommen und zeigte so ihre Solidaritat Popp und Artelt trafen sich anschliessend im Parteiburo der USPD in der Preusserstrasse und erstellten tausende kleine Handzettel mit der Aufschrift Kameraden schiesst nicht auf eure Bruder Arbeiter demonstriert in Massen lasst die Soldaten nicht im Stich 46 Am spaten Abend berieten wichtige Offiziere in der Wohnung des Stabschefs Konteradmiral Hans Kusel uber Gegenmassnahmen Sie analysierten dazu Polizeiberichte die jedoch nicht das ganze Ausmass der Solidaritat der Seesoldaten und einer Kompanie der I Matrosen Division mit der Bewegung darlegten Die fuhrenden Offiziere schatzten ihre Einheiten im Wesentlichen weiterhin als zuverlassig ein Sie informierten Souchon und es wurde daraufhin entschieden keine Infanterie von ausserhalb heranzuziehen 47 Sonntag 3 November Bearbeiten Am Sonntag um 9 30 Uhr liess der Kommandant der Markgraf weitere 57 Besatzungsmitglieder verhaften Stadtkommandant Heine befahl Einheiten des Seebataillons die Verhafteten in das Fort Herwarth zu bringen Die Abkommandierten verweigerten diesen Gefangenentransport zunachst und fuhrten ihn erst nach langerem Zureden durch 48 Zur gleichen Zeit beschlossen die Spitzenvertreter der Marine in Kiel nachmittags einen Stadtalarm auszurufen um die geplante Versammlung auf dem Grossen Exerzierplatz zu unterbinden Ausserdem sandten sie vermehrt Patrouillen aus Weil Stadtkommandant Wilhelm Heine die erneute Befehlsverweigerung des Seebataillons wieder verschwieg und andere Kommandeure Loyalitat ihrer Verbande behaupteten wurde den Versammelten der Ernst der Situation nicht bewusst 49 In einem Fernschreiben an das Reichsmarineamt und die Marinefuhrung kritisierte Souchon indirekt dass Kraft das III Geschwader nach Kiel geschickt und sich tagelang geweigert hatte es wieder abzuziehen Er bezeichnete die Situation als ausserst gefahrlich und bat darum einen hervorragenden sozialdemokratischen Abgeordneten hierherzuschicken um im Sinne der Vermeidung von Revolution und Revolte zu sprechen 50 Bei einem Treffen von mehr als 5 000 Personen im Gewerkschaftshaus um 12 00 Uhr warf der SPD Reichstagsabgeordnete Heinrich Stubbe den Alldeutschen vor sie wollten den Krieg bis zur volligen Vernichtung Deutschlands fortsetzen Er rief indirekt zum Streik auf 51 USPD Mitglieder verteilten ihre Handzettel und luden mundlich zu der fur den Nachmittag geplanten Versammlung ein nbsp Reichsadler in ca sechs Metern Hohe auf einer 150 bis 200 Jahre alten Rotbuche in der Nahe zum Grossen Exerzierplatz im Vieburger Geholz Es wird vermutet dass diese wahrend des Matrosenaufstands eingeritzt worden sind 52 Um 15 30 Uhr loste Heine den Stadtalarm aus Trompeter und Trommler zogen durch die Strassen und forderten alle Militarangehorigen zur Ruckkehr auf ihre Schiffe und in ihre Kasernen auf Doch viele ignorierten den Befehl Etliche wussten mit dem Signal nichts anzufangen andere wurden dadurch uberhaupt erst auf die geplante Versammlung aufmerksam Gegen 17 30 Uhr hatten sich im Vieburger Geholz etwa 5 000 bis 6 000 Soldaten Arbeiter und Arbeiterinnen versammelt Mehrere Redner traten auf darunter der Kieler Gewerkschaftsfuhrer Gustav Garbe und Karl Artelt Garbe warb dafur noch einige Tage mit der Gefangenenbefreiung zu warten fand aber kein Gehor Die Menge zog zum Lokal Waldwiese wo eine Kompanie der I Matrosen Division untergebracht war Angehorige dieser Einheit hatten am Vortag Befehle verweigert Zwischen 18 15 und 18 30 Uhr sturmte die Menge das Gebaude von allen Seiten befreite Haftlinge und erbeutete Waffen Angesichts der Ubermacht und der Unzuverlassigkeit seiner Mannschaften verzichtete der kommandierende Offizier auf Schiessbefehle Arrestanten wurden freigesetzt Waffen erbeutet und mitgenommen 53 Ein kaum uberschaubarer Zug von Demonstranten zog im Dunklen weiter zur Innenstadt und stiess dort wohl auf Sicherheitskrafte des Gouverneurs Popp und Artelt berichteten spater man sei an der Hummelwiese etwa 300 Meter vor dem Bahnhof auf eine Postenkette getroffen und habe sie muhelos uberrannt Beim Bahnhof habe man eine Unteroffizierspatrouille getroffen und entwaffnet 54 Letzteres bestatigt ein zeitgenossischer Bericht der Kieler Zeitung 55 Nach einem damaligen Polizeibericht soll die Patrouille jedoch konigstreu weitermarschiert sein 56 Am Bahnhof geriet die 57 jahrige Krankenpflegerin Maria Schneider im Gedrange unter eine Strassenbahn und starb 57 Die Demonstranten zogen weiter durch die Innenstadt Die Deutsche Arbeiter Marseillaise wurde gesungen man liess die Internationale und die Republik hochleben Rufe Weg mit dem Kaiser losten grosse Zustimmung aus Schliesslich marschierten die Demonstranten die Brunswiker Strasse hoch Als sie in die Karlstrasse einbogen um von dort in die Feldstrasse zu gelangen trafen sie auf ernsthaften Widerstand nbsp Eine Gedenktafel an der Ecke Feldstrasse Langer Segen gestaltet von dem Flensburger Bildhauer Hilger Schmitz erinnert an die Ereignisse Aufnahme 2007 Der folgende Ereignisverlauf ist nicht abschliessend geklart gilt anhand aller verfugbaren Dokumente aber als wahrscheinlich 58 Die Demonstranten trafen gegen 19 00 Uhr in der Karlstrasse kurz hinter der Kreuzung mit der Brunswiker Strasse auf eine Kette aus wenigen Schutzpolizisten die nach kurzem Handgemenge in die Strasse Langer Segen flohen Kurz dahinter stand eine vermutlich mit Gewehren A 5 ausgerustete weitere Postenkette aus 30 Rekruten und Unteroffizieren Der kommandierende Offizier Oskar Steinhauser I Torpedo Division ermahnte die Demonstranten zuruckzubleiben Als diese jedoch weiter vordrangen gab er Feuerbefehl Die Soldaten schossen entgegen Steinhausers Erwartung hauptsachlich in die Luft trafen jedoch einen Demonstranten in den Arm Steinhauser wurde von hinten eventuell von einem seiner Unteroffiziere niedergeschlagen konnte aber wieder aufstehen Die Demonstranten drangen wieder vor Nach erneutem Feuerbefehl schossen die Rekruten in Panik direkt in die Menge und flohen Auch die Demonstranten wichen erst zuruck drangen jedoch bald wieder vor Einige schlugen Steinhauser erneut nieder ein Pistolenschuss traf ihn in die Brust Der Polizist Gittel und der Leutnant zur See Karl Weiss kamen ihm zu Hilfe Weiss traf ein Pistolenschuss in den Kopf Alle drei wurden weiter misshandelt bis eine Krankenschwester einschritt Daraufhin brachten Demonstranten die verletzten Gegner zu anderen Toten und Verletzten in das wenige Schritte entfernte Etablissement Hoffnung Eine Feuerwehrspritze fuhr mit hohem Tempo durch die Demonstration und sprengte die Menge auseinander Als sich einige Demonstranten wieder sammelten erschien eine Einheit der Ingenieur und Deckoffizierschule und schoss auf ihre Fusse und Beine Kurz danach kam eine Einheit des Marine Bataillons deren Kommandant das Laden der Waffen anordnete Daraufhin zerstreuten sich die verbliebenen Demonstranten endgultig Fur die restliche Nacht sind trotz Berichten uber Schusse keine weiteren Auseinandersetzungen bekannt geworden Mit diesem Zusammenstoss begann der Kieler Matrosen und Arbeiteraufstand Dabei starben zunachst sieben Manner und spater noch zwei weitere an ihren schweren Verletzungen 31 Verletzte wurden in Lazarettbuchern aktenkundig weitere nicht dokumentierte Verletzte gelten als wahrscheinlich Steinhauser Weiss und Gittel wurden nach langerem Lazarettaufenthalt geheilt entlassen 59 Souchon und Kusel verfolgten die Ereignisse in der Marinestation der Ostsee Nach dem Sturm der Waldwiese entzogen sie dem Kieler Polizeiprasidenten Walter von Bruning die Leitung der Massnahmen und ubertrugen sie dem Stadtkommandanten Heine Gegen 19 00 Uhr forderten sie telefonisch vom IX Reserve Armee Korps in Altona Hauptquartier des Nachbarmilitarbezirks Infanterieeinheiten an Nach der Auflosung der Demonstration nahmen sie die Forderung zuruck weil sie glaubten die Situation wieder zu beherrschen Dass eventuell einer seiner Unteroffiziere Steinhauser niedergeschlagen hatte und die Rekruten in Panik geflohen waren erfuhren sie nicht Ausserdem hatte Kraft sich inzwischen bereit erklart das III Geschwader am nachsten Morgen aus Kiel abzuziehen Zudem liefen verschiedene Schiffe in die Forde ein darunter die II Torpedobootflottille Auf den Torpedobooten und den U Booten herrschte oft ein besseres Verhaltnis zwischen Offizieren und Mannschaften Souchon requirierte die Einheiten deshalb fur den Schutz der Arrestanstalt des Stationsgebaudes und des Offizierkasinos Er liess das USPD Buro durchsuchen und befahl dort angetroffene Personen festzunehmen Die Aktion blieb ergebnislos 60 In einem weiteren Fernschreiben formulierte Souchon es sei notwendig Kiel zu entlasten Entsprechend hatte man sich in Altona zusichern lassen dass man im Nachbarbezirk Infanterie in Bereitschaft halten wurde so in Lubeck Neumunster und Rendsburg fur den Fall dass sich die Situation wieder verschlechtern wurde Andererseits schrieb Souchon er sei zuversichtlich Herr der Lage zu bleiben 61 Montag 4 November Bearbeiten Doch schon in der Nacht um 2 00 Uhr gab es Unruhen unter den Marineangehorigen auf den Werften 62 Ab 4 00 Uhr gab es Berichte von Unruhen in verschiedenen Truppenunterkunften Die Garnison wurde deshalb am fruhen Morgen in Alarmbereitschaft versetzt und das Gouvernement erneuerte die Anforderung von Infanterie Dabei behielt man sich den Oberbefehl uber die einzusetzenden Einheiten vor Doch obwohl laut Kusel das Versprechen gegeben worden war Einheiten bereitzuhalten erreichte nur die Rendsburger Infanterie Kiel zu einem Zeitpunkt an dem noch eine gewisse Aussicht auf einen erfolgreichen Eingriff vorhanden gewesen ware 63 Im Laufe des Vormittags hatten sich die Unruhen weiter ausgebreitet Um 10 Uhr traten die Arbeiter der Germaniawerft in Gaarden und der Torpedowerkstatt in Friedrichsort in den Streik Der Marinefuhrung gelang es noch Verhaftungen durchzusetzen und die Verhafteten in das Militargefangnis in der Wik bringen zu lassen Doch damit eskalierten auch die Ereignisse in der grossen Kasernenanlage in diesem im Kieler Norden gelegenen Stadtteil Die Angehorigen der I Torpedodivision wollten um 15 Uhr die Kasernen verlassen und demonstrieren Die Arresthauswache wurde verstarkt Teile der benachbarten I Werftdivision und der U Bootdivision wurden bewaffnet Der Kommandant der Torpedodivision liess antreten und ermahnte seine Untergebenen dass sie zu gehorchen hatten Doch damit steigerte sich die Erregung weiter Die Marineangehorigen demonstrierten auf dem Kasernengelande Die Offiziere zogen sich zuruck die Arresthauswache wurde abgezogen spater schlossen sich auch die I Werftdivision und die U Bootdivision an Die Aufstandischen bewaffneten sich legten dem Kommandanten ihre Forderungen vor und wahlten Soldatenrate Die Forderungen lauteten Abdankung des Hohenzollernhauses Aufhebung des Belagerungszustandes Freilassung unserer gemassregelten Kameraden vom 3 Geschwader Freilassung aller im Zuchthaus zu Celle im Original Zelle sitzenden Kameraden von der Matrosenerhebung im Jahre 1917 Freilassung samtlicher politischer Gefangenen Einfuhrung des allgemeinen gleichen und geheimen Wahlrechts fur beide Geschlechter nbsp Karl Artelt wurde Vorsitzender des ersten in Deutschland gebildeten Soldatenrats Foto 1914 in Kiel Wik Die Soldatenrate etablierten sich als direkte Machtorgane der Soldaten anstelle der Offiziere Erster Vorsitzender wurde Karl Artelt 64 Die Rendsburger Infanterie befand sich noch wenige Kilometer entfernt von der Kasernenanlage Die 180 Mann kamen zu spat Sie hatten keine Chance gegen die inzwischen auf mehrere tausend Mann angewachsenen bewaffneten Aufstandischen gehabt 65 Stadtkommandant Heine musste um 13 45 Uhr feststellen dass die noch verfugbaren Machtmittel vollig unzureichend gegenuber den standig weiter Zulauf erhaltenden Aufstandischen waren Um kurz nach 14 Uhr entschloss sich Souchon zu verhandeln Er untersagte den Schusswaffengebrauch und liess eine Delegation aus der Wik in die Marinestation kommen Artelt und weitere Mitglieder des Soldatenrats fuhren mit einer grossen roten Fahne am Auto zum Gouverneur 66 Zu diesem Zeitpunkt verliess das III Geschwader Kiel ohne die im Dock liegende SMS Konig Am Morgen hatte Souchon Kraft nochmals eindringlich gebeten die Schiffe abzuziehen Doch obwohl Kraft dies bereits zugesagt hatte war immer noch Urlaub gewahrt worden und die Kessel mussten erst geheizt werden So verzogerte sich die Abfahrt nochmals Etwa tausend Mann blieben an Land Die Matrosen auf den Schiffen weigerten sich die Leinen loszuwerfen Das mussten Fahnriche und Deckoffiziere besorgen Das Geschwader fuhr nach Travemunde wo es bis zum 9 November blieb 67 Auf der Ruckfahrt nach Kiel durften die Offiziere die Schiffe nicht mehr fuhren das Kommando hatten jetzt die Soldatenrate 68 Souchon sicherte der Delegation aus der Wik zu keine weiteren Truppen von auswarts heranzuziehen und die auf dem Weg befindlichen Einheiten zuruckzuschicken Ausserdem willigte er ein die Verhafteten aus dem III Geschwader freizulassen Auf dem Weg zuruck in die Wik traf Artelt auf die Rendsburger Infanterie hielt eine Ansprache und beschwor sie nicht auf Kameraden zu schiessen Die Truppe zog sich daraufhin wohl aber auch weil sie inzwischen der Ruckzugsbefehl erreicht hatte in Richtung Innenstadt zuruck In der Wik verkundete die Delegation die Ergebnisse Eine riesige Demonstration setzte sich in Bewegung um die bevorstehende Freilassung mitzuerleben und um eine grosse Versammlung auf dem Wilhelmplatz abzuhalten 65 Um 17 Uhr fand eine weitere Verhandlungsrunde in der Station statt Souchon hatte Vertreter der Arbeiterbewegung dazugeladen die gerade an einer grossen Versammlung im Gewerkschaftshaus teilnahmen Popp und Classen fur die USPD Rausch und Poller fur die MSPD sowie erneut Vertreter der Matrosen darunter wieder Karl Artelt kamen in die Station und trugen ihre Forderungen vor Souchon erklarte sich bereit diese Forderungen allen Truppenteilen bekannt zu machen Des Weiteren wurde eine erneute Verhandlungsrunde anberaumt an der die aus Berlin erwarteten Abgesandten teilnehmen sollten Es handelte sich um Conrad Haussmann als Vertreter der Regierung und Gustav Noske als Vertreter der SPD Fuhrung 69 70 Danach begaben sich Karl Artelt und der Kriegsgerichtsrat Eichheim in die nahegelegene Militararrestanstalt in der Feldstrasse und liessen gemeinsam die Verhafteten des III Geschwaders frei Diese wurden von den inzwischen dort angelangten Marineangehorigen aus der Wik begeistert begrusst Anschliessend zog man weiter auf den Wilhelmplatz Artelt holte Noske um 19 30 Uhr vom Bahnhof ab wo dieser ebenfalls von einer grossen Menschenmenge begeistert begrusst wurde und brachte ihn zum Wilhelmplatz Dort rief Noske in einer kurzen Rede dazu auf Ordnung zu bewahren Kurz danach fiel ein Schuss die Menge loste sich schnell auf und eine allgemeine Schiesserei setzte ein Es handelte sich aber offenbar nur um Freudenschusse 71 72 Um 21 Uhr fand dann die dritte Verhandlungsrunde im Gouvernement statt Dazu liegen ein Protokoll der Kieler Marinebehorden und eine Zusammenfassung von Popp und Artelt vor letztere wurde noch im Dezember 1918 verfasst 73 Die gesamte militarische Fuhrung in Kiel sass den Fuhrern der Matrosen und Arbeiterbewegung gegenuber Ausserdem waren Haussmann und Noske anwesend Die Militars verfugten uber keine Machtmittel mehr Sie hatten nochmals bestatigen mussen dass alle von auswarts entsandten Militareinheiten zuruckgezogen wurden Die im Keller der Marinestation untergebrachte Infanterieeinheit aus Neumunster hatte sich laut zeitnahen Aufzeichnungen des Vizeadmirals Wurmbach und Lothar Popps mit den Aufstandischen solidarisiert 74 Noske und Haussmann versprachen die nicht in Kiel zu klarenden Forderungen nach Berlin zu ubermitteln Lothar Popp stellte nach einer spateren Aussage abschliessend fest Sie reden immer von einer Matrosenrevolte Das war es vielleicht gestern und vorgestern noch aber heute nicht mehr Wir befinden uns jetzt hier am Anfang der deutschen Revolution 75 Souchons Verhalten Bearbeiten Neben der erwahnten Einheit aus Rendsburg kamen weitere Infanteristen nach Kiel die aber noch deutlich spater eintrafen Eine Einheit von 16 Offizieren und 420 Mann ausgerustet mit Maschinengewehren und Minenwerfern erreichte den Kieler Bahnhof um ca 15 Uhr als Souchon bereits alle militarischen Massnahmen gegen die Aufstandischen zuruckgenommen hatte Der kommandierende Offizier Hauptmann Erich Trowitz liess eine kleine Gruppe zum Schutz des Bahnhofs zuruck und zog dann zur Marinearrestanstalt wurde aber wenig spater in die Oberrealschule in der Waitzstrasse verlegt wo auch bald die Gruppe aus Rendsburg eintraf Spater fand sich auch Oberstleutnant v Raven ein der die Massnahmen in Kiel in Zusammenarbeit mit zwei vom Gouverneur zur Verfugung gestellten Seeoffizieren hatte befehligen sollen Wie oben erwahnt wurden hundert Mann der Neumunsteraner unter Oberleutnant Otto von Trotta genannt Treyden zum Schutz der nahegelegenen Station in den dortigen Keller verlegt Einheiten aus Lubeck und Schleswig erschienen erst am Abend in Kiel und gaben im oder vor dem Bahnhof ihre Waffen ab und fuhren dann grossteils wieder zuruck nbsp Souchon vermutlich 1915 als Konteradmiral und Oberbefehlshaber der osmanischen Marine Trowitz behauptete in einem Artikel der im Jahr 1936 veroffentlicht werden sollte der aber auf Verlangen des Reichskriegsministers Werner von Blomberg eingestampft werden musste dass er damals den Aufstand leicht hatte niederschlagen konnen wenn Souchon ihm nicht verboten hatte Waffengewalt anzuwenden Im Jahr 1978 erneuerte Ernst Heinrich Schmidt in seiner Dissertation 76 diese These wobei er sich ganz wesentlich auf Trowitz stutzte ohne dass eine kritische Bewertung dieser Quelle in seiner Arbeit deutlich wurde Trowitz Behauptung dass seine Truppe einen Schiessbefehl gegen die Aufstandischen durchgefuhrt hatte muss jedoch aufgrund einer Vielzahl von Indizien und aufgrund der damaligen weitreichenden Demoralisierung der Truppen als unglaubwurdig angesehen werden Ahnlich verhalt es sich mit der Behauptung dass ein massierter Einsatz von ausserhalb den Aufstand hatte niederwerfen konnen 77 78 Nach Dahnhardt hatten die Schusse in der Karlstrasse gezeigt dass sich die lange angestaute tiefsitzende Unzufriedenheit nicht mehr mit Gewalt unterdrucken liess und dass diese Gewalt vielmehr den Solidarisierungsprozess der Matrosen untereinander und auch mit den Kieler Arbeitern verstarkte Damit hatte Souchon in Kiel vor kaum losbaren Aufgaben gestanden Er musste sich auf seine Untergebenen verlassen die die Lage viel zu optimistisch einschatzten oder nicht den Mut hatten eigene Versaumnisse einzugestehen Zum anderen breitete sich der Aufstand so schnell aus dass die Offiziere resignierten Souchon bewies jedoch Verantwortungsbewusstsein denn rucksichtslose Gewaltanwendung hatte den Aufstand nicht mehr unterdrucken konnen hatte aber ein Chaos mit unabsehbaren Folgen heraufbeschworen 79 Ahnlich urteilen auch Wette 80 und Rackwitz 81 nbsp Soldatenrat an Bord des Linienschiffs Prinzregent Luitpold Das Schiff befand sich in dieser Zeit in WilhelmshavenAm Abend des 4 November war Kiel damit fest in der Hand der Aufstandischen Uberall wurden Soldatenrate gebildet Eine Versammlung von Vertrauensleuten hatte fur den folgenden Tag den Generalstreik beschlossen Dienstag 5 November Bearbeiten Noch in der Nacht vom 4 auf den 5 November fanden mehrere bewaffnete Auseinandersetzungen statt So nahmen Matrosen das Hansa Hotel und ein Lastauto in der Ringstrasse unter Feuer weil sie den Eindruck hatten dass sie von Offizieren beschossen wurden 82 Neben weiteren Schiessereien auf der Werft kam es zu einer wahnsinnigen Schiesserei beim Seekadettenschulschiff SMS Elsass 83 Immer wieder kamen Geruchte auf dass die Wandsbeker Husaren im Anmarsch waren Zur Abwehr wurden Einheiten formiert und ein Kriegsschiff in die Horn verlegt Lothar Popp nahm den Gouverneur als Geisel und setzte ihn im Bahnhof fest Als sich herausstellte dass die Geruchte nicht stimmten wurde Souchon zuruck in sein Hotel gebracht 84 85 Gegen 7 30 Uhr setzten die Schiffe im Kieler Hafen die rote Fahne Dabei kam es zu Auseinandersetzungen auf einigen Schiffen und zur Flucht der SMS Schlesien sowie eines Torpedoboots und eines U Boots Auf dem im Dock liegenden Schlachtschiff SMS Konig hatte der Kommandant schon fruher die Kriegsflagge setzen lassen Er befahl zwei Offizieren die Fahne zu verteidigen In einem langeren Schusswechsel wurden diese und der Kommandant selbst schwer verwundet danach wurde auch hier die rote Fahne gesetzt Ein Matrose und die Offiziere starben der Kommandant uberlebte 86 Diese Vorgange zeigen dass sich handlungsfahige fuhrende Gruppen der Aufstandischen gebildet hatten Die Soldatenrate waren spontan entstanden und vielfach wohl einfach auf Zuruf gewahlt worden Schon seit dem 4 November ab 13 Uhr sass eine grosse Zahl von Abordnungen im grossen Saal des Gewerkschaftshauses zusammen versuchte Ziele und Programm der Bewegung zu formulieren Strukturen aufzubauen und die Aktionen zu koordinieren Als dann die Nachricht von der Bewaffnung der Aufstandischen und wohl auch von der Bildung der Rate in der Wik eintraf stiess dies auf Begeisterung bei den Anwesenden 87 88 Dies durfte zu einer weiteren Festigung der Strukturen beigetragen haben So berichtete Popp als er am fruhen Morgen des 5 November von der Verhandlung beim Gouverneur ins Gewerkschaftshaus zuruckkam es gelang schnell eine gewisse Einteilung und ein bestimmtes Kommando zu schaffen In einigen der Zimmer und Bureaus hatte sich der Soldatenrat niedergelassen der unverzuglich seine Arbeit begann 87 Nikolaus Gossrau begann im Auftrag der Rate mit dem Aufbau eines Sicherheitsdienstes 89 nbsp Foto Gustav Garbes aus dem Kieler Gewerkschaftshaus aufgenommen vermutlich in den 1920er Jahren Zwei Stunden nach der oben erwahnten Matrosenversammlung trafen sich Obleute und Vertrauensleute in demselben Saal im Gewerkschaftshaus und beschlossen den Generalstreik zur Unterstutzung der Bewegung Am fruhen Morgen gegen 5 Uhr bildete sich auch ein Arbeiterrat Er bestand im Wesentlichen aus Vertretern beider sozialdemokratischer Parteien aus Gewerkschaftsfunktionaren und Vertrauensleuten Vorsitzender des Arbeiterrats wurde der Vorsitzende des Kieler Gewerkschaftskartells Gustav Garbe Die 14 Kieler Punkte Bearbeiten Vertreter der Marineangehorigen und der Arbeiter einigten sich vermutlich ebenfalls am fruhen Morgen des 5 November auf die 14 Kieler Punkte die dann in den nachsten Tagen von vielen weiteren Raten in ganz Deutschland ubernommen wurden nbsp Die 14 Kieler Punkte in der Schleswig Holsteinischen VolkszeitungFreilassung samtlicher Inhaftierten und politischen Gefangenen Vollstandige Rede und Pressefreiheit Aufhebung der Briefzensur Sachgemasse Behandlung der Mannschaften durch Vorgesetzte Straffreie Ruckkehr samtlicher Kameraden an Bord und in die Kasernen Die Ausfahrt der Flotte hat unter allen Umstanden zu unterbleiben Jegliche Schutzmassnahmen mit Blutvergiessen haben zu unterbleiben Zuruckziehung samtlicher nicht zur Garnison gehoriger Truppen Alle Massnahmen zum Schutze des Privateigentums werden sofort vom Soldatenrat festgesetzt Es gibt ausser Dienst keine Vorgesetzten mehr Unbeschrankte personliche Freiheit jedes Mannes von Beendigung des Dienstes bis zum Beginn des nachsten Dienstes Offiziere die sich mit den Massnahmen des jetzt bestehenden Soldatenrates einverstanden erklaren begrussen wir in unserer Mitte Alles Ubrige hat ohne Anspruch auf Versorgung den Dienst zu quittieren Jeder Angehorige des Soldatenrates ist von jeglichem Dienste zu befreien Samtliche in Zukunft zu treffenden Massnahmen sind nur mit Zustimmung des Soldatenrates zu treffen Der Katalog beschrieb die sofort zu treffenden Massnahmen und zementierte die bestimmende Rolle des Soldatenrats in Kiel Er verzichtete aber auf eine langerfristige politische Programmatik und setzte vorerst auf das Weiterarbeiten der bestehenden Institutionen Lediglich in Punkt 12 wurden Ansatze fur eine tiefergehende Militarreform angedeutet indem nur noch solche Offiziere akzeptiert werden sollten die von den Mannschaften anerkannt wurden Mit diesem Katalog so urteilt Kollex gelang es Geschlossenheit herzustellen und damit die Macht zu sichern 90 Die fehlende Weitsicht fuhrte Dahnhardt unter anderem auf die heterogene Zusammensetzung der Gremien zuruck so gab es im III Geschwader starke Tendenzen sich mit der Regierung zu arrangieren 91 In der politischen Kurzsichtigkeit sieht er eine wesentliche Ursache dass die Soldatenrate nach ca sechs Monaten wieder aufgelost werden konnten 92 In Kiel schufen die Aufstandischen jetzt Fakten und nahmen den Offizieren Waffen Sabel Kokarden und Rangabzeichen ab Gegen 10 Uhr setzte der Arbeiterrat Beigeordnete fur die zivilen Einrichtungen ein denen alle wichtigen Vorgange vorgelegt werden mussten und die in die Entscheidungen eingreifen konnten Vielfach wurde dabei auf politisch erfahrene Stadtverordnete zuruckgegriffen denen der Zugang zu hauptamtlichen Stellen bisher durch das undemokratische Zensuswahlrecht verwehrt war 93 Das Ernahrungsamt wurde direkt ubernommen Auch auf dem Rathaus wurde die rote Fahne gesetzt nbsp Beschlusse des Soldatenrats vom 5 November 1918 nbsp Telegramm Noske an Staatssekretar Scheidemann vom 5 November 1918 Lage sehr ernst Schickt mir noch einen Mann A 6 Etwa um 13 Uhr wurde erneut eine grosse Versammlung auf dem Wilhelmplatz abgehalten U a hielten Popp und Noske Reden die aber wegen des schlechten Wetters nur kurz ausfielen Noske erklarte dass es eine straffe Fuhrung brauche und er bot an dass er sich der Bewegung annehmen konne Daraufhin wurde er zum vorlaufigen Vorsitzenden des Soldatenrats gewahlt Noske legte in seiner 1920 erschienenen Rechtfertigungsschrift Von Kiel bis Kapp 94 dar er habe am Vormittag trotz intensiver Suche keine Fuhrung der Bewegung finden konnen Daraufhin sei von Artelt oder Garbe vorgeschlagen worden dass Noske selbst die Leitung der Geschafte vorlaufig ubernehmen solle 95 A 7 Doch Noskes Aussage er habe keine Fuhrung der Bewegung finden konnen wird von Kuhl als wenig glaubwurdig eingeschatzt denn Noske selbst erwahnt verschiedene Gruppen im Gewerkschaftshaus Dort gab es nach Aussagen Popps Zusammenschlusse die den Aufstand organisierten Sicherheitsdienst Verteidigung Kiels Funkverkehr Ruckruf der Schiffe Setzen der roten Fahnen wenn auch nicht zentral gesteuert 96 Neben der mangelnden zentralisierten Zusammenfassung waren die Akteure auch wenig erfahren in Verwaltungsfragen Lohne Versorgung Deshalb stimmten die Aufstandischen zu dass Noske diese Dinge in die Hand nahm wollten aber wohl nicht dass politische Entscheidungen getroffen wurden bis nicht ein vergleichbares politisches Schwergewicht der USPD aus Berlin wie etwa Haase oder Ledebour eingetroffen war 97 Das am Folgetag vom Soldatenrat veroffentlichte Plakat beschrieb auch eher organisatorische Fragen und war sowohl von Noske als auch von Artelt unterzeichnet Noske liess sich dann ein Buro in der Marinestation einrichten von wo diese Dinge wohl einfacher zu erledigen waren und wo sich wohl auch Artelt ofters aufhielt Zu diesem Zeitpunkt kurz nach 13 Uhr setzte in grossen Teilen der Stadt eine intensive Schiesserei ein die bis etwa 15 Uhr andauerte Die Matrosen hatten den Eindruck dass Offiziere auf sie schossen besonders aus Fenstern hoherer Stockwerke Es liegen bisher nur wenige und unsichere Nachweise dafur vor Dagegen gibt es ebenfalls wenige aber gut untersuchte Falle in denen sich die Unschuld der Beschuldigten herausgestellt hatte 98 Es gab 10 Tote und mindestens 21 durch Schusswunden Verletzte 99 nbsp Aufruf des Gouverneurs um die Lage zu beruhigenVermutlich in dieser Zeit wurden Insassen des Gefangnisses an der Ringstrasse nach MG Einsatz befreit Am 3 November waren auch einige Insassen der Arrestanstalt hierher verlegt worden In den spaten Abendstunden des 5 November wurde der Stadtkommandant Kapitan z S Heine in seiner Wohnung von einer Patrouille erschossen als er sich der beabsichtigten Festnahme widersetzte Der Militarpolizeimeister von Bruning der gleichzeitig Polizeiprasident war er hatte im Mai 1918 seinen Vorganger v Schrotter ersetzt hatte sich bereits durch Flucht nach Rugen einer moglichen Verhaftung entzogen 100 Auch auf dem Kieler Schloss wehte inzwischen eine rote Fahne Abends floh der Hohenzoller Prinz Heinrich der Bruder Kaiser Wilhelms der dort residierte getarnt mit einer roten Fahne am Auto auf sein Gut nordlich von Eckernforde Dabei kam ein Matrose ums Leben der auf dem Trittbrett nach Eckernforde mitfahren wollte 101 Uberregionale Planungen zur Niederwerfung des Aufstands Bearbeiten Am fruhen Abend traf Haussmann in einem durch den Einsatz in Kiel bedingten Zustand volliger korperlicher und seelischer Erschopfung wieder in Berlin ein was zur Folge hatte dass statt ihm Matthias Erzberger als ziviles Mitglied in die Waffenstillstandskommission berufen wurde die aufgrund der sich von Kiel ausbreitenden Unruhen umgehend nach Frankreich entsandt wurde 102 Im Kabinett setzte sich Haussmann fur die Forderungen der Matrosen ein und betonte die Sache konne nur durch die Sozialdemokraten und Gewerkschaften gehalten werden Der Staatssekretar des Reichsmarineamts Ritter v Mann und der Oberbefehlshaber Scheuch sprachen sich dagegen fur harteste Massnahmen und ein Abriegeln Kiels aus um ein Exempel zu statuieren Die Entscheidung wurde vertagt Abends telefonierte Noske mit Vizekanzler v Payer Die 40 000 Mann in Kiel konnten nicht uberwaltigt werden und der Versuch wurde jede Verstandigung unmoglich machen In einem weiteren Gesprach mit Ritter v Mann wiederholte Noske die Forderungen nach Amnestie fur die Matrosen und Rucktritt oder Abdankung des Kaisers Die Seekriegsleitung SKL wartete die Entscheidung des Kabinetts nicht ab und schickte ein Telegramm an das Kommando der Hochseestreitkrafte in dem sie vorgeblich im Einvernehmen mit der Regierung befahl Jeder Widerstand sei sofort zu brechen das IX Armeekorps solle Kiel zu Lande und das Hochseekommando zur Seeseite absperren Der Chef der SKL Scheer schlug dem Kaiser vor dass Admiral v Schroder den Kieler Gouverneur Souchon ersetzen und an der Spitze einer Brigade nach Kiel verlegt werden solle Der Kaiser war einverstanden und erliess ohne Rucksprache mit der Regierung die entsprechenden Befehle Am nachsten Tag nahm das Kabinett Haussmanns Vorschlag einstimmig an und lehnte auch die Kommandierung Schroders nach Kiel entschieden ab Die SKL setzte sich dagegen wieder uber die Regierung hinweg und bestatigte die Befehle vom Vortag Doch schliesslich empfahl auch Scheer dem Kaiser die Rucknahme des Befehls da inzwischen allen Beteiligten klar geworden war dass keine ausreichenden Truppen mehr zur Verfugung standen A 8 103 104 Mittwoch 6 November Bearbeiten Mit den am vorigen Nachmittag beschlossenen und dann veroffentlichten Massnahmen darunter dass nur die vom Soldatenrat autorisierten Patrouillen bewaffnet Streife gehen durften beruhigte sich die Lage in Kiel zusehends Die Banken und erste Geschafte offneten wieder 105 nbsp Ausweis des Kieler Soldatenrats vom 6 November 1918 mit Unterschrift Noske Doch es machte sich eine gewisse Resignation breit Es gab keine Nachrichten von der erhofften Ausbreitung der Bewegung abgesehen von Eckernforde Lubeck und Brunsbuttel Noske wollte dies auszunutzen Er versuchte zunachst in seinem naheren Umkreis die Stimmung vorzubereiten um die Matrosen zum Abbruch des Aufstands zu bewegen 106 Am Nachmittag fand dann eine grosse Massenversammlung von etwa tausend Matrosen an der auch Vertreter der Arbeiterschaft teilnahmen im Schlosshof dem heutigen metro Kino statt Noske hielt seine sorgfaltig vorbereitete Rede und beschrieb die grossen Schwierigkeiten vor der die Bewegung stehe Die Heranschaffung von Lebensmitteln und Geld mache grosse Probleme Zu der Zeit war Kiel isoliert der Eisenbahnverkehr war eingestellt Dann gab er bekannt was die Regierung anbieten wurde wenn der Aufstand abgebrochen wurde Straffreiheit fur alle an der Bewegung Beteiligten Amnestie fur die wegen der vorjahrigen Bewegung in der Flotte Verurteilten Beschleunigte Herbeifuhrung des Waffenstillstandes Beschleunigung der Abdankungsfrage Weitere Reformen und Demokratisierung des Staates Der Vorsitzende des Arbeiterrats Garbe MSPD und Popp USPD sprachen dagegen und fuhrten aus dass noch Zeit sei zu warten und dass im Gegenteil versucht werden musse die Bewegung auszuweiten 107 Auch der Redakteur der Schleswig Holsteinischen Volkszeitung Bernhard Rausch MSPD argumentierte dagegen Die Bewegung durfte nie in dem Sinne abgebaut werden dass etwas von dem aufgegeben wurde was durch sie politisch erreichbar war 108 In dem Bericht der Schleswig Holsteinische Volkszeitung 109 uber die Versammlung wurde dies naher erlautert Die gegenwartige schicksalsschwere politische Situation gebietet dass die entstandenen Machtverhaltnisse restlos ausgenutzt werden fur den politischen und sozialen Fortschritt des Deutschen Reiches Es gilt das was im glorreichen Ansturm errungen ist dauernd zu befestigen nbsp Flugblatt der Regierung Der geplante Flottenvorstoss hatte deutlich gemacht auf wie schwachen Fussen die Demokratie stand Weder Haussmann noch Noske hatten bei den Verhandlungen am 4 November ernsthafte Anstrengungen erkennen lassen die Marinefuhrung zur Verantwortung zu ziehen Im Gegenteil SKL und KdH hatten die Operationsbefehle vernichten lassen sie stritten jede Angriffsabsicht ab und die Regierung brachte ein Flugblatt heraus in dem sie wahrheitswidrig verbreitete dass die Offiziere der Kriegsflotte der Regierung Gehorsam leisteten Dieses Flugblatt war auch bei der Verhandlung am 4 November besprochen worden 110 Die Besatzungen standen damit als Dienstverweigerer da 111 Noskes Erscheinen in Kiel war von den Aufstandischen als Unterstutzung interpretiert worden Seine Rede machte den Versammelten nun aber deutlich dass die Regierung sich von ihnen distanzierte Das Angebot wurde nach Aussagen Popps einstimmig abgelehnt Mit einer Annahme des Angebots hatten sich die Marineangehorigen wieder den Offizieren unterordnen mussen So hielten sie die Option offen die Militararistokratie dauerhaft zu entmachten 112 Noske jedoch behauptete in seinen Erinnerungen dass die Versammlung in einem Chaos geendet habe 113 Der oben angefuhrte Bericht der Schleswig Holsteinischen Volkszeitung aber erlauterte dass die Versammlung im Gegenteil noch einige wichtige Beschlusse gefasst habe u a den dass Lothar Popp zum gleichberechtigten Vorsitzenden des Soldatenrats gewahlt wurde weil die erhoffte Ankunft eines hochrangigen Berliner USPD Mitglieds immer noch auf sich warten liess 107 114 Dennoch deutete auch Rausch an dass die Versammlung teilweise chaotisch verlief Dies hing offenbar mit einer mangelnden Legitimierung der Teilnehmer zusammen Popp organisierte daraufhin uber Nacht oder am nachsten Tag Wahlen von Vertrauensmannern in allen Einheiten die dann einen Grossen Soldatenrat wahlten der dann wiederum als Aktionsausschuss den Obersten Soldatenrat wahlte 115 116 Donnerstag 7 November Bearbeiten Die Verhaltnisse in Kiel normalisierten sich weiter Die Strassenbahnen fuhren wieder und die ersten Kleinbahnzuge nahmen den Verkehr auf Es trafen jetzt auch Nachrichten von der raschen Ausbreitung der Revolution ein 117 nbsp Gustav Noske Foto 1919 oder fruher Noske kam zu der Uberzeugung dass nun ein Lavieren nicht mehr am Platze sei sondern es hiess die Zugel fest in die Hand zu nehmen 118 In einer kleinen Runde vereinbarte er mit einigen Kieler MSPD Fuhrern die Ausrufung des Arbeiterrats als provisorische Regierung Schleswig Holsteins Der ebenfalls gewunschten Ausrufung der Republik widersetzte er sich In der am Nachmittag stattfindenden Versammlung des Grossen Soldatenrats sollte dann vorgeschlagen werden dass Noske das Gouverneursamt ubernehmen sollte Die Versammlung an der etwa 800 gewahlte Vertreter der Marineeinheiten teilnahmen begann um 15 Uhr Lothar Popp schlug gemass einer vorherigen Absprache vor dass Noske den Gouverneur Souchon ersetzen solle damit der Verwaltungsapparat endlich in Bewegung komme Noske wurde einstimmig gewahlt 119 Danach wahlte die Versammlung den Obersten Soldatenrat OSR und dieser bestimmte Lothar Popp zum alleinigen Vorsitzenden Der OSR dem auch Artelt angehorte schickte dann jeweils einen Vertrauensmann in alle wichtigen militarischen Stellen Hierbei handelte es sich meistens um Feldwebel 120 Noske informierte Souchon der seinen Posten ohne Widerstand raumte Die anderen Offiziere wurden von Noske nochmals aufgefordert auf ihren Posten zu verbleiben Die Regierung in Berlin und das RMA bestatigten Noske als neuen Gouverneur 121 Wahrend Popp den Gouverneur als ausfuhrendes Organ des Soldatenrats ansah mit dem dieser den Verwaltungsapparat in Bewegung bringen konne sah Noske selbst den Soldatenrat eher als Kontrollgremium an In seinem ersten Tagesbefehl den er zusammen mit dem OSR noch am selben Abend erstellte hiess es Ich bin zum Gouverneur gewahlt worden Mir zur Seite steht der Oberste Soldatenrat des Befehlsbereichs der Ostseestation 122 Am Vortag war er mit dem Versuch gescheitert den Abbruch des Aufstands durchzusetzen jetzt aber hatte er die Aufstandischen uberreden konnen ihre revolutionare Machtposition mit einer regierungsamtlichen Institution zu teilen Wette sah darin den Versuch die Macht von einem revolutionaren Gremium auf eine traditionelle Instanz zuruckzuverlagern 123 Dass sich die Rate dieser Entwicklung nicht widersetzten erklarte Dahnhardt damit dass ihnen Noske das Gefuhl gab die Offiziere von denen sie einen bewaffneten Gegenstoss befurchteten unter Kontrolle zu haben 124 Es konnte auch eine wichtige Rolle gespielt haben dass Noske als er nach Kiel kam bereits 50 Jahre alt war dass er sich als Oppositionspolitiker gerade im militarischen Bereich einen Namen gemacht hatte dass er uberzeugend reden konnte eine imposante Figur war und insgesamt eine grosse Autoritat ausstrahlte Popp und Artelt dagegen waren noch relativ jung 31 bzw 28 Jahre und politisch wenig erfahren Sie hatten gehofft von der USPD Leitung in Berlin Unterstutzung zu bekommen und tatsachlich erschien an diesem Tag der fruhere SPD und jetzige USPD Vorsitzende Hugo Haase in Kiel Er hatte aufgrund der Schwierigkeiten im Bahnverkehr oder wegen eines zuruckgehaltenen Telegramms Kiel nicht fruher erreichen konnen Um 18 Uhr trafen sich Haase Noske und Popp zu einem Gesprach Popp fasste dies folgendermassen zusammen es wurde eine vollig einheitliche Auffassung uber die Stellungnahme zur Revolution herbeigefuhrt 125 Auch Haase entpuppte sich damit nicht als Gegengewicht zu Noske urteilt Kuhl 126 A 9 nbsp Gemeinsamer Aufruf des Arbeiter und des Soldatenrats am 7 November 1918 Ebenfalls um 18 Uhr wurde der am Morgen entworfene Aufruf verteilt Er wurde sowohl vom Arbeiter als auch vom Soldatenrat unterzeichnet und begann mit dem Satz Die politische Macht ist in unserer Hand Es wurde dazu aufgefordert uberall Rate zu bilden mit den bestehenden Behorden zusammenzuarbeiten die neue Volksregierung zu unterstutzen und eine freie soziale Volksrepublik zu errichten Freitag 8 November Bearbeiten Die Polizei war mehrere Tage nicht zu sehen Jetzt konnte sie unter der Aufsicht der Beigeordneten des Arbeiterrats Wilhelm Schweizer USPD A 10 und Friedrich Brodthuhn MSPD den Dienst wieder aufnehmen ein weiterer Schritt zur Normalisierung 127 Die Revolution hatte inzwischen auch die wichtigen Zentren des Deutschen Reichs erfasst so etwa Hamburg Bremen Hannover und Koln Am 7 November wurde von Kurt Eisner in Bayern die Republik als Freistaat proklamiert Am 8 November erreichte die Revolution Frankfurt am Main und das Ruhrgebiet Dabei spielten Kieler Matrosen haufig eine zentrale Rolle Mit dem erfolgreichen Aufstand hatte eine ungeregelte Ausreise der Marineangehorigen aus Kiel begonnen Da der Bahnverkehr unterbrochen war gingen sie in den ersten Tagen teilweise zu Fuss nach Neumunster Ein Teil der Matrosen reiste nach Hause ein Teil verliess Kiel auch um die Revolution weiterzutragen und damit die Kieler Erfolge zu sichern Dies wurde durch die im ersten Gouvernementstagesbefehl vom Vortag erlassene Urlaubsregelung verstarkt Danach konnten die militarischen Dienststellen selbststandig Garnisonsurlaub aussprechen 128 Bei dieser Ausweitung der Revolution durch die Matrosen ergab sich ein typisches Schema Sie kamen meist mit dem Zug entwaffneten Offiziere marschierten mit roten Fahnen zu den ortlichen Kasernen deren Soldaten sich meist anschlossen Man zog an Fabriken vorbei deren Beschaftigte sich ebenfalls meist anschlossen Uberall trafen die Marineangehorigen auf revolutionsbereite Menschen Zusammen marschierte man weiter ins Stadtzentrum wo man wichtige Verwaltungszentren besetzte politische Gefangene entliess und Rate wahlte 129 Arbeiterrate ubernahmen auch in den Betrieben das Kommando Auf der Kaiserlichen Werft wurde ein Werftausschuss gebildet 130 Ahnliches vollzog sich auf der Germaniawerft Der Generalstreik wurde am 13 November beendet 131 In Kiel trafen sich am Abend Vertreter des Soldatenrats und der Offiziere um uber das zukunftige Verhaltnis zu diskutieren Man kam zu keiner Einigung und beschloss sich am nachsten Tag erneut zusammenzusetzen Sonnabend 9 November Bearbeiten Das III Geschwader kam aus Travemunde zuruck und setzte beim Einlaufen in die Kieler Forde die rote Flagge Die Seeoffiziere durften sich nicht an der Schiffsfuhrung beteiligen Sie waren durch die Entwicklung in tiefe Verzweiflung gesturzt worden Doch die Aufforderung des Geschwaderchefs sich fur eine eventuelle Anderung der Verhaltnisse bereitzuhalten sowie eine Rede Noskes nach ihrem Eintreffen in Kiel bewegte viele Offiziere dazu eine Verpflichtung zu unterschreiben nichts gegen den Soldatenrat zu unternehmen und sich diesem zu unterstellen 132 Am Vormittag trafen sich der OSR und Vertreter der Offiziere zu erneuten Verhandlungen Man einigte sich auf einen schriftlich festgehaltenen Kompromiss Dieser sah vor dass diejenigen Offiziere die sich dem Soldatenrat unterstellten im Amt bleiben durften Wenn sie jedoch ein Kommando ausuben wollten mussten sie das Vertrauen ihrer Untergebenen haben Von den Mannschaften abgelehnte Offiziere mussten sich in der Station zur Verfugung halten 133 Die grosse Mehrheit der Offiziere liess sich darauf ein wobei die Mitteilung der Kaiser habe sie von ihrem Eid entbunden eine wichtige Rolle gespielt haben durfte Ein personeller Neuanfang war damit jedoch vom Tisch 134 Um die Mittagszeit erschienen Beauftragte des Arbeiterrats beim Oberprasidenten der preussischen Provinz Schleswig Holstein Friedrich von Moltke der in Kiel im Schwanenweg 24 residierte und setzten ihn in Kenntnis dass er jetzt unter der Aufsicht der neuen provisorischen Regierung zu arbeiten habe Dazu wurde ihm der MSPD Bezirksparteisekretar Heinrich Kurbis als Beigeordneter zugeteilt Moltke erklarte sich dazu bereit und wies auch die ihm untergebenen Ebenen wie etwa den Regierungsprasidenten in Schleswig entsprechend an 135 In einer spateren Betrachtung sah der Vorsitzende des Volksrats in Schleswig Holstein wie sich die provisorische Regierung nachher nannte Peter Hillbrecht ein grosses Versaumnis im Bereich der Justiz Hatte man damals auch der Justiz Beigeordnete vorgesetzt ware unendlich viel an reaktionaren Bestrebungen hintangehalten worden 136 nbsp Roter Matrose von Hans Kies in StrausbergAuch in Berlin spielten die Kieler Matrosen von denen erste Trupps bereits am 6 November ankamen die Rolle eines Katalysators Am 9 November war dann die Revolution in der Hauptstadt erfolgreich Reichskanzler Max von Baden gab unter dem Druck der Ereignisse die Abdankung Kaiser Wilhelms II bekannt dessen Thronverzicht die SPD Fuhrung gefordert hatte Anschliessend ubergab er die Regierungsgeschafte an den SPD Vorsitzenden Friedrich Ebert Philipp Scheidemann rief daraufhin vom Balkon des Reichstags die erste Deutsche Republik aus wahrend Karl Liebknecht am Stadtschloss die Freie Sozialistische Republik proklamierte Am folgenden Tag ubernahm der Rat der Volksbeauftragten aus MSPD und USPD die Regierungsgeschafte 137 Kiel verlor damit seine Vorreiterrolle und Berlin ruckte in den Fokus der weiteren Entwicklung Siehe auch Novemberrevolution Sonntag 10 November und Montag 11 November Bearbeiten nbsp Gedenkstatte fur die Opfer der Revolution 1918 Graber der zivilen Verstorbenen des MatrosenaufstandsDie zivilen Opfer wurden am 10 November unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung auf dem Parkfriedhof Eichhof bestattet Garbe und Popp hielten die Grabreden Die Militarangehorigen wurden einen Tag spater auf dem Nordfriedhof bestattet Hier hielt Noske die Grabrede Einige Tote wurden in ihre Heimatorte uberfuhrt bei anderen ist der Ort der Beerdigung unbekannt Wahrend auf Seiten derer die sich fur die Abschaffung der Privilegien des Adels und fur einen schnellen Friedensschluss einsetzten etwa 15 Menschen erschossen wurden wurden bei den Kraften die sich fur die Bewahrung der alten Ordnung einsetzten drei Seeoffiziere Bruno Heinemann Wolfgang Zenker A 11 und der Stadtkommandant Wilhelm Heine getotet wahrend zwei weitere Selbstmord verubten A 12 Am 11 November wurde der Waffenstillstand abgeschlossen Ansatze fur eine Militarreform BearbeitenDie Autoren der 14 Kieler Punkte gingen davon aus dass ein grosserer Teil der Offiziere den Dienst quittieren wurde Dafur sprechen einige Hinweise In den vorangegangenen Monaten gab es haufige Angriffe in linken Verlautbarungen auch in der Schleswig Holsteinischen Volkszeitung gegen hochrangige Offiziere So hiess es z B diese seien alle alldeutsch 138 Dies galt auch fur viele Marineoffiziere 139 Die Seeoffiziere verfielen in Verzweiflung und resignierten als ihnen die Absichten der Soldatenrate bekannt wurden 140 Das Konzept der Volkswehr das sowohl vom Schleswig Holsteinische Volkszeitung Redakteur Rausch 141 als auch von dem Kieler USPD Organ Republik 142 vorgestellt und erlautert wurde zielte in Verfolgung einer alten SPD Programmatik auf ein demokratisch und republikanisch orientiertes Offizierskorps das das Vertrauen der Mannschaften geniessen wurde A 13 Die Marinefuhrung und Noske sorgten mit Hinweis auf die unverzichtbare Sachkenntnis dafur dass die grosse Mehrheit der Offiziere im Dienst blieb Die Rate liessen sich darauf ein Durch die Demobilisierung der Mannschaften erhielten die Offiziere dann zunehmend wieder mehr Einfluss 143 144 Als der Oberste Soldatenrat Ende Dezember einen neuen Anlauf fur einen Reformansatz unternahm und trotz Noskes Widerstand eine revolutionare Sicherheitstruppe aufbaute unterstutzte dieser als Gegengewicht Bestrebungen der Deckoffiziere eine Truppe aus Berufssoldaten zu bilden Diese wurde am 6 Januar 1919 als Eiserne Brigade oder Eiserne Division offizielle Bezeichnung 1 Marine Brigade aufgestellt Wenige Tage spater fuhr sie nach Berlin um dort von der Regierung in den Januarkampfen eingesetzt zu werden Die Truppe durfte ihre Fuhrer selbst wahlen Dabei wurden einige wenige Seeoffiziere akzeptiert wichtige Fuhrerstellen wurden mit Heeresoffizieren besetzt die haufiger ausgetauscht wurden Die Deckoffiziere fuhlten sich der Republik verpflichtet standen aber der Ratebewegung ablehnend gegenuber 145 146 Doch als die Position der Offiziere in Kiel soweit gefestigt war dass sie selbst Freiwilligeneinheiten aufstellen konnten gestattete Noske Anfang Februar 1919 die Bildung der reaktionaren 3 Marine Brigade Freikorps Loewenfeld fur deren Aufbau bereits seit Mitte November geheim gehaltene Vorbereitungen getroffen worden waren Loewenfeld hatte am 8 November auf Druck der Besatzungen das III Geschwader verlassen mussen 147 Andererseits willigte Noske in die Auflosung der Eisernen Division 1 Marine Brigade ein die insbesondere eine Folge der sich verscharfenden Widerspruche zwischen Offizieren und Deckoffizieren war 148 Lothar Popp legte schon am 10 Dezember den Vorsitz im Obersten Soldatenrat nieder sein Nachfolger Karl Artelt am 6 Januar 1919 A 14 vermutlich weil er die Zustimmung des Obersten Soldatenrats zum Aufbau der Eisernen Division 1 Marine Brigade nicht verhindern konnte 149 Ihm folgte zunachst Hartig dann am 16 Januar Franz Riefstahl Deckoffizier und Mitglied der MSPD 150 Schliesslich war der Einfluss der Soldatenrate so weit zuruckgedrangt dass Noske sie abschaffen konnte Den Protest der Rate wischte er mit der Behauptung beiseite er als sozialdemokratischer Reichswehrminister stelle die Kontrolle der Offiziere sicher A 15 Dies sollte sich spatestens mit dem Kapp Putsch als falsch herausstellen 151 Wette urteilte 1988 Noske habe die beispielhafte Erprobung eines zukunftsorientierten republikanischen Reformprogramms dessen Test in Kiel durchaus moglich gewesen ware im Keim erstickt 152 Damit fehlte der Weimarer Republik ein wichtiger stabilisierender Faktor Rezeption BearbeitenAufarbeitung durch Historiker der Marine Bearbeiten In den Reihen der Seeoffiziere wurde eine Diskussion uber eigene Versaumnisse unterbunden Stattdessen machten sie besonders die USPD verantwortlich die von aussen auf die Marine eingewirkt habe sowie ausserdem Politiker der demokratischen Parteien die dies nicht verhindert oder sogar begunstigt hatten A 16 Erste Ansatze fur seriosere Untersuchungen der Vorkommnisse von Seiten der Marine unternahm in den 1930er Jahren der damalige Kommandant der zum III Geschwader gehorenden SMS KONIG Kapitan zur See Carl Wilhelm Weniger Allerdings fiel sein Urteil uber Fehler und Versaumnisse der Seeoffiziere milde aus 153 Jedoch ubte er an den beiden fuhrenden Offizieren der Marinestation der Ostsee die sich gegen die riskante Uberfuhrung des III Geschwaders nach Kiel und das Eindocken der KONIG in die Werft gewehrt hatten heftige Kritik und machte sie dafur verantwortlich dass der Aufstand gelingen konnte Eine Veroffentlichung wurde aber von der Marinefuhrung unterbunden Erst lange nach dem Zweiten Weltkrieg bereiteten die Marineoffiziere Michael Salewski und Werner Rahn noch gegen grosse Widerstande in den eigenen Reihen den Boden fur eine objektive Betrachtung der Ereignisse So formulierte Rahn 1988 Zwolf Thesen zur Entwicklung deutscher Marinen im 19 und 20 Jahrhundert in denen es hiess Nach einer ersten inneren Krise der Hochseeflotte im Sommer 1917 ausgelost durch unbewaltigte Fuhrungsprobleme des langjahrigen Bereitschaftsdienstes wurde die Marine im November 1918 nicht zuletzt aufgrund von Eigenmachtigkeiten der Marinefuhrung zum Ausgangspunkt des politischen Umsturzes im Reich 154 Christian Lubcke hat 2020 eine Bestandsaufnahme durchgefuhrt Er kommt zu dem Schluss dass Marine und Militarfuhrung eine ernsthafte Forschung zu dem Thema unterdruckten weil sie keine Kritik an ihrem Verhalten oder dem ihrer Vorganger zulassen wollten Sie sahen dies als gefahrlich fur die Zukunft der Marine und ihre weiteren Absichten an Spater in den Zeiten des Ost West Gegensatzes hielt man es nicht fur opportun das Verhalten von Offizieren die zum Teil noch im Zweiten Weltkrieg Hitler willig gefolgt waren zu hinterfragen 155 Obwohl dann Ende der 1970er Jahre ein Umdenken einsetzte sieht Lubcke nach wie vor grosse Forschungslucken fur die gesamte Geschichtsschreibung Insbesondere fehlt seiner Ansicht nach eine Gesamtschau der Vorgange in den einzelnen Garnisonen Letztlich waren weitaus mehr Heeressoldaten als Marineangehorige an der Revolution beteiligt die damit als Erhebung des Militars im Deutschen Reich mit einem immensen prodemokratischen Potential bewertet werden musse Ausserdem waren bisher kaum Dokumente bekannt geworden in denen die beteiligten Matrosen selbst ihre Absichten und Motive darlegten und die Rolle demokratisch gesinnter Offiziere die schliesslich aus der Reichswehr hinausgedrangt wurden sei bis heute nur in Ansatzen untersucht worden 156 Beurteilungen von Historikern Bearbeiten Angesichts der fur die Entwicklung der Weimarer Republik so wichtigen Weichenstellungen in Kiel ist die Frage diskutiert worden ob Noske und die SPD Fuhrung auch anders hatten handeln konnen Karl Dietrich Erdmann vertrat noch in den 1980er Jahren die These wegen der Gefahr einer Ratediktatur und der mangelnden Militanz der sozialdemokratischen Massen habe sich die SPD Fuhrung auf das alte Offizierskorps stutzen mussen 157 Diese These wurde jedoch nach einer genaueren Analyse bestritten An der Bildung der Rate in Kiel waren MSPD Mitglieder an hervorgehobenen Stellen beteiligt Erich Thummel 158 rief zusammen mit Karl Artelt zur Wahl des ersten Soldatenrats in der Wik auf Der spatere Vorsitzende des Obersten Soldatenrats Franz Riefstahl war MSPD Mitglied Gustav Garbe der Vorsitzende des Arbeiterrats war sogar zeitweilig Vorsitzender der MSPD in Kiel gewesen Auch die USPD in Kiel war nicht gegen die Nationalversammlung sondern fuhlte sich von der MSPD wegen des vorgezogenen Termins 159 uberfahren Die USPD war intensiv verfolgt worden und konnte erst im Dezember eine eigene Zeitung herausbringen mittels der sie ihre Ansichten einer breiteren Offentlichkeit zuganglich machen konnte Sie fuhlte sich bei den Wahlen gegenuber den anderen Parteien deutlich benachteiligt Entsprechend kam etwa Rackwitz zu dem Schluss dass in Kiel keine Gefahr einer Ratediktatur bestand 160 und Noske selbst behauptete er habe wenn er gewollt hatte eine grosse Zahl ihm ergebener Kampfer in Kiel rekrutieren konnen 161 Auch einige neuere Veroffentlichungen charakterisieren den Handlungsspielraum der damaligen Akteure als sehr eingeschrankt Ein konsequenteres Vorgehen gegen die Machteliten des Kaiserreichs ware nicht moglich gewesen oder hatte gegenrevolutionare Krafte noch mehr als ohnehin schon erstarken lassen Wirsching begrundet dies mit einer unbeherrschbaren Komplexitat und einem Legitimationsdefizit 162 wahrend Stalmann die Wirkungsmacht sozialer und mentaler Grundtendenzen 163 ins Feld fuhrt Dagegen wird jedoch argumentiert dass die Regierung Max von Badens nicht in der Lage oder willens war die Marinefuhrung bis zu einer Klarung der schwerwiegenden Vorwurfe zu suspendieren Ein solcher Schritt hatte vielleicht die Situation noch retten konnen A 17 Die Regierung erwies sich damit als zu schwach die drangenden grundlegenden gesellschaftlichen Reformen insbesondere die Abschaffung des Militarismus durchzufuhren Die Aufstandischen in Kiel lehnten eine Ruckkehr zu den alten Verhaltnissen ab Damit setzte sich revolutionares Recht durch Die Legitimitat dieses Rechts wurde in Kiel kaum bestritten nbsp Andersen notierte am 18 November 1918 Tirpitz nach der Schweiz in aller Stille Die Hallunken verdrucken sich Drastische Ausserungen des Germaniawerft Ingenieurs Andersen in seinem Tagebuch uber hohe Offiziere deuten darauf hin dass grossere Teile des Burgertums in Kiel zu der Zeit durchgreifende Reformen des Militarwesens begrusst hatten 164 A 18 Der liberale burgerliche Stadtrat Otto Ruer sagte auf einer SPD Veranstaltung zur Nationalversammlung im Kieler Gewerkschaftshaus auf der Noske die USPD als diktatorisch darstellte der Feind den Sie im Innern suchen steht nicht links sondern rechts 165 Bereits am 30 Oktober 1918 hatte die kaisertreue Kieler Neueste Nachrichten in einer uberraschenden Wendung geschrieben man musse mit der Vergangenheit abschliessen damit so rasch wie moglich Wandel geschaffen und mit der Arbeit an dem neuen Aufbau begonnen werde 166 Peter von Oertzen sah in einer 1976 veroffentlichten Analyse Hinweise dass das Burgertum bereit gewesen ware der SPD weit entgegenzukommen Damit hatte die Parteileitung die Moglichkeit gehabt deutlich mehr durchzusetzen 167 Eine deutliche Radikalisierung ist jedoch nach einer kurzen Phase der Resignation bei den Seeoffizieren feststellbar Doch ob sich diese Radikalisierung durch weitergehende Reformen wie etwa eine Demokratisierung des Militars verstarkt hatte ist zweifelhaft Sie war ohnehin weit fortgeschritten 168 Es finden sich aber Hinweise fur die umgekehrte These Eine selbstkritische Aufarbeitung der Vergangenheit stiess unter dem Gruppendruck der alten Marinenetzwerke und Befehlsstrukturen auf grosse Widerstande Kritische Geister hatten einen schweren Stand A 19 Statt einer ehrlichen Aufarbeitung suchte man die Schuld bei einzelnen Sundenbocken insbesondere bei Souchon Dies hatte sich vielleicht durch eine sorgfaltige Auswahl von demokratisch orientierten Offizieren und deren Unterstutzung durch die Politik vermeiden lassen Die aussortierten ehemaligen Offiziere hatten in ihrem jeweiligen neuen Umfeld eher die Moglichkeit gehabt sich ohne direkten Gruppendruck mit den eigenen Fehlern auseinanderzusetzen A 20 Eine starke demokratisch orientierte Gruppe innerhalb der Seeoffiziere hatte mit Unterstutzung der Politik vielleicht auch Anpassungsdruck aufbauen konnen Als weiterer Faktor der die Handlungsfreiheit der Revolutionare und der SPD Fuhrung eingeengt habe wird die unbeherrschbare Komplexitat angegeben Darunter fallt insbesondere der postulierte unverzichtbare Sachverstand der Seeoffiziere fur die Umrustung und Uberfuhrung der Kriegsschiffe an die Alliierten Dies wird von Rausch als Argument angefuhrt 169 und bei Dahnhardt und Rackwitz als gegeben vorausgesetzt ohne dass diese These naher uberpruft worden ware Kuhl dagegen setzt hier ein Fragezeichen und fuhrt dabei die Uberfuhrung des III Geschwaders von Travemunde nach Kiel an die ohne Seeoffiziere problemlos funktioniert hatte Ingenieuroffiziere Deckoffiziere Unteroffiziere und Mannschaften waren durchaus in der Lage gewesen ein Schiff zu manovrieren 170 A 21 In Bezug auf den letztgenannten Punkt die Wirkungsmacht sozialer und mentaler Grundtendenzen ist zu fragen ob Noske uberhaupt weitergehende Reformen hatte durchsetzen wollen selbst wenn er nicht durch die Umstande und seine Angst vor chaotischen Zustanden daran gehindert worden ware Dazu wird argumentiert dass Noske sich konsequent Bestrebungen widersetzte demokratisch oder auch nur kritisch gesinnte Offiziere in wichtige Positionen zu bringen 171 172 A 22 A 23 Er selbst schrieb im Jahre 1920 das Verhalten der Sieger hat dargetan wie begrundet die Kriegspolitik der Mehrheitssozialdemokratie war Solange die Gegner den ehrenvollen Frieden ablehnten mahnten wir unser Volk zum Einsatz aller Krafte um die Niederlage und einen Diktatfrieden abzuwehren Und spater hiess es Deutschland musse so rasch wie moglich wieder ein gewisses Mass von Wehrhaftigkeit erhalten Erst nach einem Frieden den das Volk tragen konne konnten sozialdemokratische Ideen umgesetzt werden 173 Kuhl sieht deshalb bei Noske die vordringliche Aufgabe die militarische Kampfkraft des Deutschen Reiches zu erhalten Einen Austausch von Teilen des Offizierskorps sah er als Schwachung dieser Kampfkraft an und sperrte sich deshalb mit allen Mitteln dagegen 174 A 24 Proteste der sozialdemokratisch orientierten Offiziere die begannen sich im Republikanischen Fuhrerbund zu organisieren sass er aus bis schliesslich auch sein Marinechef von Trotha im Marz 1920 den Putsch gegen die Regierung unterstutzte und Noske als Reichswehrminister zurucktreten musste Wette Rackwitz und Kuhl sehen weitreichende Gestaltungsmoglichkeiten fur Noske in Kiel 172 175 176 Noske hatte sich aber dagegen gesperrt diese zu nutzen Zunachst waren die Ereignisse in der Kieler Arbeiterschaft aber auch in grosseren Teilen des Burgertums durchaus positiv wahrgenommen worden wie die grosse Anteilnahme an der Beerdigung der Revolutionsopfer zeigte Doch bald fuhrte insbesondere die Dolchstosslegende zu einer Distanzierung Erst in den 1970er Jahren brachte die vom damaligen Museums und Archivdirektor Jurgen Jensen in Auftrag gegebene wissenschaftliche Aufarbeitung der Ereignisse einen deutlichen Wandel Dirk Dahnhardt legte eine Analyse vor die unter dem Titel Revolution in Kiel 1978 veroffentlicht wurde Die sorgfaltige Arbeit bewirkte dass die Ereignisse ohne ideologische Scheuklappen betrachtet werden konnten Damit setzte sich allmahlich eine positive Wahrnehmung des Aufstands durch 177 178 Martin Rackwitz fasste diese 2018 folgendermassen zusammen Es handle sich bei den Ereignissen in Kiel um eine berechtigte Befehlsverweigerung und Auflehnung die Zehntausenden von Matrosen und Soldaten das Leben gerettet hat Dieser Aufstand gegen die militarische Obrigkeit erforderte sehr viel Mut Die Kieler Matrosen und Arbeiter brachten diesen Mut als Erste auf und wiesen damit den Weg in eine neue Zeit worauf die Stadt stolz sein kann 179 Gedenken in Kiel Bearbeiten Im Jahr 1982 wurde das Denkmal WIK Feuer aus den Kesseln des Kunstlers Hans Jurgen Breuste im Ratsdienergarten zur Erinnerung an den Matrosenaufstand errichtet A 25 Am Gewerkschaftshaus in der Legienstrasse weist eine Tafel auf den Arbeiter und den Soldatenrat hin die teilweise dort ihre Buros hatten In der Feldstrasse markiert eine Gedenktafel den Ort an dem die kaiserliche Patrouille am 3 November 1918 auf die Demonstranten schoss Die Opfer des Matrosen und Arbeiteraufstands sind auf dem Parkfriedhof Eichhof wo es einen Gedenkort gibt und dem Nordfriedhof beigesetzt Am Iltisbunker in Kiel wurde 1989 ein Gemalde zur Revolution im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmassnahme unter Leitung des Kunstler Shahin Charmi geschaffen Im November 2016 wurde die Bootshafenbrucke der Segler Vereinigung Kiel SVK nach Gustav Garbe benannt Bereits im Jahr 1930 hatte die Freie Turnerschaft Wassersport ihm ihre aus Eigenmitteln erbaute Brucke gewidmet Dies war von den Nazis ruckgangig gemacht worden als sie den Arbeiterverein enteigneten Im Kieler Schifffahrtsmuseum gibt es eine standige Abteilung zu diesem Thema sowie Sonderausstellungen Am 7 November 2009 fand ein Gedenkmarsch statt der von der Stadt Kiel organisiert wurde 180 Am 17 Juni 2011 wurde der Bahnhofsvorplatz durch den damaligen Oberburgermeister Torsten Albig in Platz der Kieler Matrosen umbenannt 181 Im Jahre 2018 wurde ein so genannter 0 Euro Schein herausgegeben auf dem verschiedene historische Motive der Ereignisse gezeigt werden Verschiedene Einrichtungen bieten gefuhrte Stadtrundgange zum Thema an Im Jahr 2009 wurde auch ein virtueller Stadtrundgang eingerichtet der in Deutsch und Englisch zur Verfugung steht 182 Auch die Stadt Kiel bietet seit 2017 einen virtuellen Stadtrundgang an 183 nbsp Iltisbunker 2013 Arbeit von Shahin Charmi nbsp Hans Jurgen Breustes Plastik WIK Feuer aus den Kesseln erinnert im Ratsdienergarten seit 1982 an den Kieler Matrosenaufstand nbsp Gedenktafel am Kieler Gewerkschaftshaus in der Legienstrasse nbsp Stele am Platz der Kieler Matrosen nbsp Infostele vor dem Karl Lennert Krebscentrum Universitatsklinikum S H Feldstrasse 21 dort befand sich bis 1964 das Gebaude der Marinearrestanstalt nbsp Gedenkstatte fur die Opfer der Revolutionsjahre 1918 1920 auf dem Parkfriedhof Eichhof bei Kiel nbsp Gedenkstein auf dem Eichhoffriedhof nbsp Die wahrend der Revolutionsjahre Gefallenen der Garnison fanden auf dem Kieler Nordfriedhof ihre letzte Ruhe nbsp Die Stele an der Ecke Kiellinie Koesterallee erinnert an Gustav Garbe nbsp Logo zum 100 jahrigen Jubilaum nbsp Vorderseite 0 Euro Schein 2018 nbsp Fassadenbild in der Kieler Bahnhofstrasse von Piotr Nathan bestehend aus einer monumentalen Collage mit dem Titel SIGNAL Auf einmal hatte ich einen Schuss in der Milchkanne Fotografien Bearbeiten Verschiedene Privatpersonen und Einrichtungen unternahmen besonders in der Vorbereitungsperiode zur 100 Jahresfeier verstarkte Anstrengungen Fotos von den Ereignissen zu finden A 26 Ausserdem wurden alle Fotos einer genaueren Analyse unterzogen nbsp Irrtumlich Kiel zugeordnet tatsachlich Beisetzung getoteter Arbeiter und Soldaten in Berlin am 20 November 1918 Matrosen im Trauerzug am Halleschen TorDabei stellte sich heraus dass das nebenstehende Foto das lange Zeit als wichtiges Dokument der Kieler Ereignisse galt in Wirklichkeit in Berlin von Robert Sennecke aufgenommen worden war 184 Ahnlich verhielt es sich mit einem Foto das Noske vor dem Lokal Waldschanke bei einer Truppeninspektion zeigt Auch dieses Foto zeigt nicht das Lokal in Kiel Projensdorf sondern das gleichnamige in Berlin Hundekehle wo Noske eine Marinebrigade nach Kiel verabschiedet Insofern enthalt das Foto weiterhin einen Kiel Bezug Auf dem Foto ist auch der Marinechef v Trotha zu erkennen 185 Weiterfuhrende Informationen BearbeitenQuellen Bearbeiten Bernhard Rausch Am Springquell der Revolution Die Kieler Matrosenerhebung Kiel 1918 Reprint als Sonderveroffentlichung der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Bd 15 S II 1 31 Lothar Popp Karl Artelt Ursprung und Entwicklung der November Revolution 1918 Wie die deutsche Republik entstand Kiel 1918 Reprint als Sonderveroffentlichung der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 15 S III 1 30 Im Jahr 2020 leicht gekurzt und kommentiert veroffentlicht in IG Metall Bezirksleitung Kuste Hrsg Matrosenaufstand und Novemberrevolution 1918 Hamburg 2020 S 96 115 ISBN 978 3 96488 063 5 Gustav Noske Von Kiel bis Kapp Zur Geschichte der deutschen Revolution Berlin 1920 Digitalisat Hans Kusel Konteradmiral a D Beitrag zur Geschichte des revolutionaren Umsturzes in der Kaiserlichen Marine und in Kiel November 1918 Verfasst nach 1933 Bundesarchiv BArch RM 8 1026 Literatur Bearbeiten Geschichtswissenschaft Christian Lubcke Hat nichts mit Wahrheitsfindung zu tun Der Kieler Matrosenaufstand von 1918 und die deutsche Militargeschichtsschreibung In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Heft 4 Oktober 2020 S 505 533 Klaus Kuhl Matrosenaufstand 1918 Rate und die Politik Gustav Noskes In IG Metall Bezirksleitung Kuste Hrsg Matrosenaufstand und Novemberrevolution 1918 Hamburg 2020 ISBN 978 3 96488 063 5 S 16 40 Christian Lubcke Sechs Tage im November Eine Rekonstruktion des Kieler Matrosenaufstandes und seiner Verbreitung in Schleswig Holstein In Detlev Kraack Hrsg Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Bd 143 144 2018 2019 Husum 2019 S 171 215 Sonja Kinzler Doris Tillmann Hrsg Die Stunde der Matrosen Kiel und die deutsche Revolution 1918 Darmstadt 2018 ISBN 978 3 8062 3698 9 Martin Rackwitz Kiel 1918 Revolution Aufbruch zu Demokratie und Republik Kiel 2018 ISBN 978 3 529 05174 6 Klaus Kuhl Kiel und die Revolution von 1918 Das Tagebuch eines Werftingenieurs verfasst in den Jahren 1917 1919 Edition und Textanalyse Peter Lang Berlin 2018 ISBN 978 3 631 75857 1 Klaus Kuhl Das Aufbegehren der Matrosen von Cattaro im Februar 1918 ein Vorlaufer des Kieler Matrosenaufstands In Jurgen Jensen Hrsg Mitteilungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 89 Heft 3 Kiel 2017 S 127 140 Christian Lubcke Revolution in Kiel Das geschah im November 1918 Eltville 2017 ISBN 978 3 944988 10 8 Martin Rackwitz Kriegszeiten in Kiel Alltag und Politik an der Heimatfront 1914 18 Kiel 2013 ISBN 978 3 86935 214 5 Wolfgang Niess Die Revolution von 1918 19 in der deutschen Geschichtsschreibung Deutungen von der Weimarer Republik bis ins 21 Jahrhundert De Gruyter Berlin 2013 ISBN 978 3 11 028546 8 Karl Rudolf Fischer Hrsg Revolution und Revolutionsforschung Beitrage aus dem Kieler Initiativkreis 1918 19 Ludwig Verlag Kiel 2011 ISBN 978 3 86935 059 2 Wolfram Wette Gustav Noske und die Revolution in Kiel 1918 Boyens Buchverlag Heide 2010 ISBN 978 3 8042 1322 7 Werner Rahn Von Gehorsamsverweigerungen zur Revolution Der Zusammenbruch der Kaiserlichen Marine 1918 In Militargeschichte Heft 3 2008 S 8 13 ISSN 0940 4163 Manfred Jessen Klingenberg Detlev Kraack Hans Christian Segeberg Der Kieler Matrosenaufstand und die Novemberrevolution 1918 Zwischen Befehlsverweigerung und demokratischem Neuanfang In memoriam Prof Dr Christian Degn 1909 2004 Materialien fur den Geschichtsunterricht Bd 1 Schleswig Holsteinischer Heimatbund Kiel 2004 Gerhard P Gross Eine Frage der Ehre Die Marinefuhrung und der letzte Flottenvorstoss 1918 In Jorg Duppler Gerhard P Gross Hrsg Kriegsende 1918 Ereignis Wirkung Nachwirkung Oldenbourg Munchen 1999 ISBN 3 486 56443 9 S 350 366 books google de Leonidas Hill Signal zur Konterrevolution Der Plan zum letzten Vorstoss der deutschen Hochseeflotte am 30 Oktober 1918 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Heft 1 1988 S 113 130 Dirk Dahnhardt Revolution in Kiel Der Ubergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik 1918 19 Karl Wachholtz Neumunster 1978 ISBN 3 529 02636 0 Holger H Herwig Das Elitekorps des Kaisers Die Marineoffiziere im Wilhelminischen Deutschland Hamburg 1977 ISBN 3 7672 0514 9 Wilhelm Deist Die Politik der Seekriegsleitung und die Rebellion der Flotte Ende Oktober 1918 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 14 Heft 4 1966 S 341 369 ISSN 0042 5702 Romane und Essays Kay Jacobs Kieler Morgenrot Gmeiner Verlag Messkirch 2018 ISBN 978 3 8392 2227 0 Klaus Kordon Die roten Matrosen oder ein vergessener Winter Roman Beltz amp Gelberg 2018 ISBN 978 3 407 78921 1 Dirk Liesemer Aufstand der Matrosen Mit einem Vorwort von Norbert Lammert mareverlag Hamburg 2018 ISBN 978 3 86648 289 0 Theodor Plievier Des Kaisers Kulis Roman der deutschen Kriegsflotte 1984 Kiepenheuer amp Witsch 2018 ISBN 978 3 462 40176 9 Sebastian Haffner Die deutsche Revolution 1918 1919 Rowohlt Reinbek 2004 ISBN 3 499 61622 X Joachim Ringelnatz Als Mariner im Krieg Diogenes Zurich 2004 ISBN 3 257 23441 4 Schauspiele Andrea Paluch Robert Habeck Frank Trende 1918 Revolution in Kiel Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Sonderveroffentlichungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 61 Boyens Buchverlag Heide 2008 ISBN 978 3 8042 1264 0 Ernst Toller Feuer aus den Kesseln Historisches Schauspiel in zwolf Szenen 1930 In Deutsche Akademie der Kunste Hrsg Ernst Toller Ausgewahlte Schriften Mit Geleitworten von Bodo Uhse und Bruno Kaiser 2 Auflage Volk amp Welt Berlin 1961 S 271 337 Filme Bearbeiten DEFA 1958 Das Lied der Matrosen Regie Kurt Maetzig 126 Min sw In der DDR produzierter Film Ubersicht Memento vom 26 Dezember 2007 im Internet Archive 1968 November Verbrecher 85 Min Lichtton sw D dieser Film kann in der Regel uber Stadtbildstellen ausgeliehen werden In einer reportagehaften fiktiven Befragung historischer Personen will der Film die Vorgange jener Novembertage erhellen Ihre Diskussionen und Verhandlungen werden meist in Form von Interviews mit Vertretern der Regierung des Reichstags der obersten Heeresleitung mit Soldaten und Journalisten nachvollzogen Deren Aussagen stutzen sich auf historische Akten Protokolle Reden Tagebucher und anderes Material WDR gesendet 5 Januar 1975 War Opa revolutionar von Stefan Bartmann und Karl Mertes wiss Beratung Imanuel Geiss Sendung zum Schulerwettbewerb im Rahmen des Gustav Heinemann Preises Enthalt u a Interviews mit Lothar Popp und Gertrud Volcker NDR gesendet 1 November 1978 Matrosen Rate Republiken von Hartmut Idzko und Jorg Knickrehm ca 23 Minuten Enthalt mehrere Schilderungen u a von Lothar Popp WDR gesendet 1986 Augenzeugen berichten uber die Marineunruhen 1917 18 von Wolfgang Semmelroth und Claus Ferdinand Siegfried Regie ca 44 Min Enthalt viele interessante Interviews mit wichtigen Zeitzeugen Kai Zimmer Nov 2012 Revolution 18 25 Min 16 9 Farbe und s w Ein eher kunstlerisch ausgerichteter experimenteller Dokumentarfilm der die Zeit vom August 1917 bis zum November 1918 aus der Perspektive der Tagebuchaufzeichnungen des Ingenieurs Nikolaus auch Nicolaus geschrieben Andersen A 27 schildert Andersen arbeitete auf der Kieler Germaniawerft Der Film wurde am 22 November 2012 in der Kieler Stadtgalerie uraufgefuhrt Kay Gerdes und Klaus Kuhl 2018 In Kiel ist Revolution Herausgegeben von der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte e V als Historische Filmdokumente Nr 9 Spieldauer 53 Minuten DVD Text Quellen und Hinweise fur Lehrkrafte kurkuhl de NDR arte Urauffuhrung Okt 2018 im metro Kino Kiel 1918 Aufstand der Matrosen Arbeitstitel Novembersturm ca 90 Minuten Drehbuchautor und Regisseur Jens Becker Im Mittelpunkt steht Karl Artelt gespielt von Lucas Prisor Mittels einer fiktiven Handlung die jedoch stark an den tatsachlichen Ablaufen orientiert ist wird versucht die Ereignisse und die damalige Stimmungslage zu veranschaulichen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kieler Matrosenaufstand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Material uber den Kieler Matrosenaufstand u a Lebenslaufe von Lothar Popp und Karl Artelt Interviews mit Lothar Popp und weiteren Zeitzeugen ausfuhrliche Zeitleiste mit Dokumenten und Bildmaterial Ikarus Ernst Schneider The Wilhelmshaven Revolt 1918 1919 1943 im britischen Exil verfasster Bericht eines Teilnehmers Das virtuelle Museum gemeinsames Projekt schleswig holsteinischer und danischer Institute Fotos des Matrosenaufstands NDR Bericht uber die Ausstellung 1918 Die Stunde der Matrosen in Kiel Eine Stunde History https www deutschlandfunknova de beitrag erster weltkrieg kieler matrosenaufstand das Foto auf der Webseite zeigt Wilhelmshaven und nicht Kiel Anmerkungen Bearbeiten Zwar verfugten die grossen Einheiten der kaiserlichen Marine uber eine ausreichend grosse Reichweite nicht aber die Torpedoboote Diese lag fur grosse Torpedoboote bei 1000 bis 2000 Seemeilen was knapp fur eine Fahrt nach Schottland und zuruck gereicht hatte Eine verdoppelte Geschwindigkeit Angriff Schlacht Ruckzug bedeutete jedoch in etwa eine Vervierfachung des Verbrauchs Geoffrey Bennett Die Skagerrakschlacht Munchen 1980 S 266 Daher hatte man auf Torpedoboote verzichten mussen die aber eine grosse Rolle in den Schlachtplanen der Marine spielten So kam Werner Rahn zu der Aussage Es kam daher zu einer Umstellung der englischen Operationsplanung die unter Ausnutzung der gunstigen geographischen Lage zur risikoloseren Fernblockade uberging um die deutschen Seeverbindungen bereits ausserhalb der Reichweite der deutschen Flotte unterbrechen zu konnen Werner Rahn Strategische Optionen und Erfahrungen der deutschen Marinefuhrung 1914 bis 1944 Zu den Chancen und Grenzen einer mitteleuropaischen Kontinentalmacht gegen Seemachte In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Munchen 2005 S 197 233 hier S 201 So schrieben die konservativen Kieler Neueste Nachrichten am 8 Oktober 1918 von einem Schritt deutscher Selbsterniedrigung jener Herren der deutschen Demokratie die den Verzichtfrieden schon 1917 zum Programm erhoben hatten Anonym Das neue Friedensangebot In Kieler Neueste Nachrichten 8 Oktober 1918 24 Jg Nr 236 S 1 Siehe auch Tagebuch Kurt Riezler Kabinettschef im Auswartigen Amt fur den Staatssekretar des Auswartigen Wilhelm Solf in dem es am 13 Oktober 1918 heisst die OHL sehr gebrochen aber immer wird noch verbreitet fur den Friedensschritt trage die Civilregierung die die Nerven verloren habe die volle Verantwortung etc etc dem nicht widersprochen werden kann und darf Zitiert nach Wolfdieter Bihl Hrsg Deutsche Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges Darmstadt 1991 S 478 In seiner Note vom 23 Oktober 1918 schrieb Wilson dass die Macht der Militars sowie des Konigs von Preussen noch ungebrochen seien Er wurde nur einen solchen Waffenstillstand vermitteln der Deutschland ausserstande setze die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen Der Notenwechsel ist ausfuhrlich dokumentiert in Auswartiges Amt und Reichsministerium des Inneren Hrsg Amtliche Urkunden zur Vorgeschichte des Waffenstillstandes 1918 Berlin 1927 Dahnhardt spricht von 47 Verhafteten Dahnhardt Revolution S 54 und gibt als Quelle F 4077 64921 an Es handelt sich nach neuer Signatur des Bundesarchivs um RM 8 1022 und die Angaben befinden sich auf Blatt 257 Danach wurden 23 Heizer die die Arbeit am Kessel verweigerten 20 Matrosen die sich weigerten anzutreten und 5 vermutete Radelsfuhrer verhaftet und dann in Arrestanstalten an Land gebracht Summe 48 Dahnhardt hat sich bei der Anzahl geirrt Es gibt gewichtige Argumente fur eine Bewaffnung mit Pistolen u a den mundlichen Bericht eines Angehorigen der Patrouille Wilhelm Kleineweber der 1973 aussagte die Gruppe sei mit Pistolen bewaffnet gewesen Jedoch gibt es nur eine einzige zeitnah schriftlich dokumentierte direkte Beobachtung Zwei verkleidete Kriminalbeamte schrieben in ihrem Bericht dass sie das Laden der Schusswaffen gesehen hatten Damit handelt es sich hochstwahrscheinlich um Gewehre und dieser Bericht ist wegen der Zeitnahe als verlasslicher einzustufen siehe dazu die ausfuhrliche Diskussion Kuhl Was geschah in Kiel S 19 22 Scheidemann schickte daraufhin Hermann Muller Franken den spateren Reichskanzler nach Kiel Dieser reiste teilweise zusammen mit Hugo Haase aber beide kamen erst am 7 November in Kiel an und hatten keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung Muller erwahnte in seinem Buch Die Novemberrevolution einen Ullstein Redakteur der wohl etwa zur selben Zeit nach Kiel kam und der vermutlich von dem Bildjournalisten Alfred Frankl begleitet wurde Letzterer schoss einige der bekannten Kieler Fotos u a Rede Noskes an die U Bootsbesatzungen der aus Pola eingelaufenen U Boote Im Jahr 1926 erklarte Noske vor dem entsprechenden Untersuchungsausschuss des Reichstags dass das Kommando an ihn ubergegangen sei Vgl Herbert Michaelis Ernst Schraepler Hrsg Ursachen und Folgen Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart Eine Urkunden und Dokumentensammlung zur Zeitgeschichte Band 2 Der militarische Zusammenbruch und das Ende des Kaiserreiches Dokumenten Verlag Dr Herbert Wendler amp Co Berlin 1958 59 S 513 Der Kommandierende General des stellvertretenden Generalkommandos des IX Armee Korps in Altona Falk schrieb 1936 an Trowitz Ich selbst war seit dem Sonntag den 3 November an dessen Abend mich der Hilfeschrei des ratlosen Gouvernements Kiel in Altona erreichte hier unabkommlich im Versuch zusammenzuraffen was noch an Truppenbrocken im Korpsbezirk und dessen Nachbarschaft zu sammeln war im Dauerverkehr mit dem Kriegsministerium mobile Truppen 1 Korps heischend um damit die Aufruhrer zu Paaren zu treiben Der schnelle Entschluss vom Kriegsministerium genehmigt der verheissenen Truppe entgegen zu eilen blieb ohne Erfolg Die Ereignisse waren schneller als ich Brief an Trowitz vom 12 November 1936 BArch Bundesarchiv RM 8 1025 Bl 53 54 Am nachsten Tag hielten Haase und Otto Baumgarten Reden im Gewerkschaftshaus auf einer Veranstaltung der Deutschen Friedensgesellschaft Danach fuhr Haase zuruck nach Berlin Schweizer trat spater wieder der MSPD bei wurde zum Stadtverordneten gewahlt und war eine Zeit lang Fraktionsvorsitzender sowie Vorsitzender der Kieler SPD Spater wurde er auch Chef der stadtischen Polizei Siehe Anonym Wilhelm Schweizer 65 Jahre In Schleswig Holsteinische Volkszeitung 25 Juni 1965 Heinemann und Zenker wurden bei dem Versuch der Aufstandischen die Kriegsflagge der Konig niederzuholen und die rote Fahne zu setzen erschossen bzw todlich verwundet Der Kommandant Weniger hatte dabei den Matrosen Mews erschossen und wurde kurz darauf schwer verletzt Die Kieler Marinefuhrung hatte vom Chef des III Geschwaders verlangt Kiel schnellstmoglich wieder zu verlassen Trotzdem wurde die Konig ins Dock der Kaiserlichen Werft verholt Eine Liste der Opfer findet sich in Klaus Kuhl Liste der Opfer Matrosen Aufstand Februarereignisse 1919 und Kapp Putsch in Kiel Kiel 2018 Online zuganglich aufgerufen am 12 Juli 2018 unter kurkuhl de Siehe dazu auch Hinweise zum Volkswehrgesetz in Eberhard Kolb Die Arbeiterrate in der deutschen Innenpolitik 1918 1919 Frankfurt am Main 1978 S 177 Der Gesetzentwurf wurde von Ebert am 5 Dezember 1918 angeregt und am 14 Dezember vorgelegt aber nie umgesetzt Dahnhardt gibt als Tag des Rucktritts den 5 Januar an Dies war jedoch ein Sonntag Er weist auf die Unterzeichnung der Stations und Gouverneurstagesbefehle hin Vom 6 Januar an wurden diese nicht mehr von Artelt unterzeichnet Damit durfte dieser Tag der wahrscheinlichere Rucktrittstermin gewesen sein Dahnhardt Revolution S 137 Die bei Dahnhardt angegebene Signatur des Bundesarchivs RM 5 3627 wurde geandert in RM 31 4556 Vergleiche Akten betr Revolution 1918 im Bundesarchiv die u a Protokolle der Verhandlungen enthalten BArch RM 8 1022 Bl 23 42 und 47 66 Siehe dazu etwa Konteradmiral a D Franz Bruninghaus der in seiner Erwiderung auf das Referat Wilhelm Dittmanns im Untersuchungsausschuss 1926 behauptete das zielbewusste Hinarbeiten auf den Umsturz ware nur deshalb erfolgreich gewesen weil die hin und herschwankende politische Leitung es nicht verstanden hat die zersetzende und verhetzende Parteipolitik erfolgreich zu bekampfen Vgl Franz Bruninghaus Die politische Zersetzung und die Tragodie der deutschen Flotte Berlin 1926 Vorwort ohne Seitenangabe Siehe dazu den Brief vom November 1918 des MARKGRAF Matrosen Bock an seine Schwester Dort heisst es Wir haben hier nicht das Vertrauen zu der Regierung weil sie auf schwachen Fussen steht Kuhl Erinnerungen Bock S 6 Andersen notierte beispielsweise am 2 August 1918 Admiral von Holtzendorff geht in die Pension Er wollte auch mit den U Booten England in 6 Monaten in die Knie zwingen Scheisse ist Trumpf alle haben sich machtig geirrt Er kann jetzt mit Tirpitz zusammen in den Verein zur raschen Niederkampfung Englands eintreten Kuhl Revolution S 206 So wurde nach dem Bericht des Stabschefs Kusel der Konteradmiral Seiferling den man verdachtigte Beziehungen zur USPD zu unterhalten als uberspannt stark nervos und nicht immer ernst zu nehmen charakterisiert siehe Hans Kusel Konteradmiral a D Beitrag zur Geschichte des revolutionaren Umsturzes in der Kaiserlichen Marine und in Kiel November 1918 Verfasst nach 1933 BArch RM 8 1026 Bl 8 10 Karl Seiferling 1867 1936 wurde bereits am 2 November 1918 beurlaubt am 14 November fur einen Monat als Inspekteur des Unterseebootwesens eingesetzt und dann endgultig aus dem Dienst entfernt Siehe Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1894 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 3 P Z Osnabruck 1990 S 325 f Das Ausbildungskonzept der Seeoffiziere unterdruckte Kritik und forderte das Kastendenken Siehe dazu Thomas Scheerer Die Marineoffiziere der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Munchen 2005 S 269 286 hier S 270 273 279 Als weiteres Indiz fuhrt Kuhl die Weigerung der Besatzung der MARKGRAF dar die fur die Uberfuhrung keine Offiziere an Bord dulden wollte Erst mit einem gefalschten Telegramm von Noske und den Seeoffizieren konnte dies durchgesetzt werden Siehe Dahnhardt Revolution S 132 Der zweite Admiralstabsoffizier im Stab der Seekriegsleitung Korvettenkapitan Paul Reymann hatte sich gegen den Plan der letzten Schlacht ausgesprochen aber Noske stutzte sich auf v Trotha einen der Urheber des Plans siehe Granier Levetzow S 50 Loewenfeld schrieb in einem spateren Bericht Revolution 1918 und Marzwirren 1920 dass er sein Freikorps nur mit Hilfe Noskes habe aufbauen konnen BArch RM 8 1013 Bl 42 52 Kuhl fuhrt als weiteres Argument ins Feld dass Noske sich nicht um eine Aufklarung des geplanten Flottenvorstosses gekummert habe Noske schrieb lapidar Es ist in Abrede gestellt worden Noske Kiel bis Kapp S 9 In seiner Position hatte Noske wohl eine Untersuchung relativ leicht durchfuhren lassen konnen Doch dann ware sein Marinechef Adolf von Trotha einer der Urheber des Plans unhaltbar geworden Zu den kontroversen Debatten um den Ideenwettbewerb und die Aufstellung des Denkmals in Kiel sowie zu den Intentionen des Kunstlers siehe Peter Thurmann Hans Jurgen Breuste WIK Feuer aus den Kesseln In Rudolf Jaworski Witold Molik Hrsg Denkmaler in Kiel und Posen Parallelen und Kontraste Kiel 2002 sowie Eckhard Colmorgen und Bernhard Liesching Ein Denkmal der Novemberrevolution 1918 in Kiel In Demokratische Geschichte Band 03 1988 Online zuganglich aufgerufen am 24 Mai 2020 unter 1 Die Fotos sowie verschiedene Illustration sind abgebildet in Rackwitz Kiel 1918 Siehe Klaus Kuhl Kiel und die Revolution von 1918 Das Tagebuch eines Werftingenieurs verfasst in den Jahren 1917 1919 Edition und Textanalyse Berlin 2018 Kieler Werkstucke Bd 51 Einzelnachweise Bearbeiten Jean Jacques Becker Gerd Krumeich Der grosse Krieg Deutschland und Frankreich im Ersten Weltkrieg 1914 1918 Essen 2010 S 92 und 118 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1866 1918 Bd 2 Machtstaat vor der Demokratie 2 Auflage Munchen 1993 S 788 f Wolfram Wette Gustav Noske Eine politische Biographie 2 Auflage Dusseldorf 1988 S 158 179 ff Martin Rackwitz Kiel 1918 Kiel 2018 S 17 f Volker Ullrich Der Januarstreik in Hamburg Kiel und Bremen Eine vergleichende Studie zur Geschichte der Streikbewegungen im Ersten Weltkrieg In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte 71 1985 S 51 f Ursula Buttner Weimar die uberforderte Republik 1918 1933 In Gebhardt Hrsg Handbuch der deutschen Geschichte 10 Auflage Stuttgart 2001 S 259 Hans Joachim Bieber Gewerkschaften in Krieg und Revolution Arbeiterbewegung Industrie Staat und Militar in Deutschland 1914 1920 Teil I Hamburg 1981 S 303 306 und 441 444 Ullrich Januarstreik S 49 Becker Krumeich Der Grosse Krieg S 199 288 Werner Rahn Strategische Optionen und Erfahrungen der deutschen Marinefuhrung 1914 bis 1944 Zu den Chancen und Grenzen einer mitteleuropaischen Kontinentalmacht gegen Seemachte In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Munchen 2005 S 197 233 hier S 200 205 Michael Salewski Die Wilhelminischen Flottengesetze Realitat und Illusion In Michael Salewski Die Deutschen und die See Studien zur deutschen Marinegeschichte des 19 und 20 Jahrhunderts Stuttgart 1998 S 120 und 125 Becker Krumeich Der Grosse Krieg S 241 f Hans Beckers Wie ich zum Tode verurteilt wurde Die Marinetragodie im Sommer 1917 Frankfurt a M 3 Aufl 1986 S 13 26 Kurt Kuhn Der Aufstand in der deutschen Hochseeflotte und mein Weg zur Partei In Arbeitskreis verdienter Gewerkschaftsveteranen beim Bundesvorstand des FDGB Hrsg 1918 Erinnerungen von Veteranen der deutschen Gewerkschaftsbewegung an die Novemberrevolution Berlin Ost 1958 Beitrage zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung Band 1 Die Novemberrevolution 1918 und die deutschen Gewerkschaften 2 Halbband S 221 252 hier S 225 Daniel Horn Hrsg War Mutiny and Revolution in the German Navy The World War I Diary of Seaman Richard Stumpf New Brunswick New Jersey USA 1967 S 23 Gerhard P Gross Eine Frage der Ehre Die Marinefuhrung und der letzte Flottenvorstoss 1918 In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Munchen 2005 S 287 304 hier S 294 ff Holger H Herwig Das Elitekorps des Kaisers Die Marineoffiziere im Wilhelminischen Deutschland Hamburg 1977 S 52 f Stephan Huck Marinestreiks und Matrosenaufstande Menetekel der Revolution In Sonja Kinzler Doris Tillmann Hrsg 1918 die Stunde der Matrosen Darmstadt 2018 S 78 83 hier S 79 Wolfgang Semmroth Die Meutereien im Sommer 1917 und die Novemberrevolution Die Rolle der Militargerichtsbarkeit am Vorabend der Revolution In Die Revolution 1918 19 70 Jahre danach Vortragsveranstaltung der Stadt Wilhelmshaven Bearbeitet und hrsg von Norbert Crede im Auftrag der Stadt Wilhelmshaven Wilhelmshaven 1991 Wilhelmshavener Museumsgesprache Texte zur Geschichte der Stadt Bd 2 S 59 80 hier S 66 Semmroth Meutereien S 67 Wilhelm Dittmann Die Marine Justiz Morde von 1917 und die Admirals Rebellion von 1918 Berlin 1926 S 78 90 Die Arbeit beruht auf den amtlichen Akten die Dittmann im Auftrage des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses uber den Weltkrieg 4 Unterausschuss auswertete Martin Rackwitz Kriegszeiten in Kiel Alltag und Politik an der Heimatfront 1914 18 Kiel 2013 S 18 22 Volker Ullrich Januarstreik S 53 Volker Ullrich Januarstreik S 55 f und 61 Rackwitz Kiel 1918 S 19 22 Nach Arthur Rosenberg zitiert bei Ralf Hoffrogge Richard Muller Der Mann hinter der Novemberrevolution Berlin 2018 S 53 Wilhelm Deist Die Ursachen der Revolution von 1918 19 unter militargeschichtlicher Perspektive In Wilhelmshavener Museumsgesprache Texte zur Geschichte der Stadt Band 2 Die Revolution 1918 19 70 Jahre danach Vortragsveranstaltung der Stadt Wilhelmshaven am 28 und 29 Oktober 1988 bearbeitet und herausgegeben von Norbert Crede im Auftrag der Stadt Wilhelmshaven Wilhelmshaven 1991 S 7 22 hier S 13 Becker Krumeich Der Grosse Krieg S 288 f Becker Krumeich Der grosse Krieg S 291 f Gottfried Mehnert Evangelische Kirche und Politik 1917 19 Die politischen Stromungen im deutschen Protestantismus von der Julikrise 1917 bis zum Herbst 1919 Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 16 Dusseldorf 1959 S 68 f Ann B Sides When submarine UB 123 attacked the ferry Leinster it torpedoed Germany s last hope for a soft peace in 1918 In Military History Vol 15 Nr 4 1998 S 24 28 Der Artikel ist auch online zuganglich Stand 30 Mai 2018 uboat net Rackwitz Kiel 1918 S 25 f Magnus von Levetzow Der letzte Akt In Suddeutsche Monatshefte Jg 21 1924 Heft 7 S 55 ff Ausserdem hatte der Kaiser am 15 Oktober 1918 verordnet Der Obermilitarbefehlshaber trifft alle seine Anordnungen und Entscheidungen im Einverstandnisse mit dem Reichskanzler oder dem von diesem bestellten Vertreter Wolfdieter Bihl Hrsg Deutsche Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges Darmstadt 1991 S 478 f Gerhard Granier Hrsg Die deutsche Seekriegsleitung im Ersten Weltkrieg Dokumentation Koblenz 2000 S 193 ff Leonidas Hill Signal zur Konterrevolution Der Plan zum letzten Vorstoss der deutschen Hochseeflotte am 30 Oktober 1918 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 1 Heft 1988 S 119 Online zuganglich unter ifz muenchen de Wilhelm Deist Die Politik der Seekriegsleitung und die Rebellion der Flotte Ende Oktober 1918 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 14 1966 Heft 4 ISSN 0042 5702 S 341 369 hier S 360 Gross Frage der Ehre S 292 Patrick Beesly Room 40 British naval intelligence 1914 1918 San Diego 1982 S 294 297 Holger Afflerbach Mit wehender Fahne untergehen Kapitulationsverweigerungen in der deutschen Marine In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jahrgang 49 Heft 4 2001 S 606 Hill Signal S 113 128 f Mark Jones Der Flottenbefehl vom 24 Oktober 1918 Untergang oder Startschuss fur den Endkampf In Sonja Kinzler Doris Tillmann Hrsg Die Stunde der Matrosen Kiel und die deutsche Revolution 1918 Darmstadt 2018 S 92 Theo Kruse Devise Feuer aus den Kesseln In NWZ Online vom 12 April 2014 Abruf 25 Mai 2020 Theo Kruse Soldaten wollen kein Kanonenfutter sein In NWZ Online vom 30 Oktober 2018 Abruf 25 Mai 2020 Rolf Guth Marinefuhrung und Meuterei 1918 In Schiff und Zeit Nr 7 1978 S 1 8 Dirk Dahnhardt Revolution in Kiel Neumunster 1978 S 109 Christian Lubcke Revolution in Kiel Das geschah im November 1918 Eltville 2017 S 15 f Albrecht Philipp Eugen Fischer Walter Bloch Hrsg Das Werk des Untersuchungsausschusses der Verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung und des Deutschen Reichstags 1919 1930 Vierte Reihe Bande 1 12 1925 1929 2 Abteilung Der innere Zusammenbruch Bande 4 12 Band 9 1 Entschliessung und Verhandlungsbericht Marine und Zusammenbruch 1928 S 110 125 Auszuge bei Klaus Kuhl Die Rolle der deutschen Seeoffiziere wahrend der Ereignisse im Oktober November 1918 Kiel 2018 S 30 39 Becker Krumeich Der grosse Krieg S 92 a b Rackwitz Kiel 1918 S 33 f Dahnhardt Revolution S 28 Rackwitz Kiel 1918 S 46 50 Bericht uber die Verhandlungen des Reichsmarineamts mit den Vertrauensleuten des III Geschwaders Auszuge in Kuhl Rolle der Seeoffiziere S 35 Rackwitz Kiel 1918 S 53 f Rackwitz Kiel 1918 S 54 Bundesarchiv BArch RM 31 2373 Bl 11 14 Abschrift veroffentlicht in Klaus Kuhl Die Ereignisse am 2 November 1918 in Kiel Lothar Popp Karl Artelt Ursprung und Entwicklung der November Revolution 1918 Wie die deutsche Republik entstand Kiel 1918 Reprint als Sonderveroffentlichung der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 15 S III 1 30 hier S III 11 Rackwitz Kiel 1918 S 56 f Rackwitz Kiel 1918 S 57 f Dahnhardt Revolution S 58 f Rackwitz Kiel 1918 S 57 f Rackwitz Kiel 1918 S 60 f BArch Bundesarchiv RM 8 1010 Bl 4 5 Anonym Fur Friede fur Freiheit In Schleswig Holsteinische Volkszeitung 4 November 1918 Schritte auf dem Kieler Weg zur Demokratie Kieler Nachrichten 23 Oktober 2009 abgerufen am 12 Mai 2018 Rackwitz Kiel 1918 S 62 65 Lothar Popp Karl Artelt Ursprung und Entwicklung der November Revolution 1918 Wie die deutsche Republik entstand Nachdruck in Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Sonderveroffentlichung 15 Kiel 1983 S III 1 30 hier S III 13 Anonym Unruhen in Kiel In Kieler Zeitung 4 November 1918 Abendausgabe Dahnhardt Revolution S 64 Wissenschaftlicher Nachlass Dirk Dahnhardts StAK Sign 65496 Klaus Kuhl Was geschah in Kiel am Abend des 3 November 1918 Neue Erkenntnisse zum Zusammenstoss zwischen kaisertreuen Patrouillen und aufbegehrenden Demonstranten Werkstattbericht Kiel 2017 Online zuganglich aufgerufen am 15 Mai 2020 unter 2 Dahnhardt Revolution S 65 f Klaus Kuhl Werkstattbericht S 68 Rackwitz Kiel 1918 S 65 68 Rackwitz Kiel 1918 S 68 f Lubcke Revolution S 43 f Klaus Kuhl Kiel und die Revolution von 1918 Das Tagebuch eines Werftingenieurs verfasst in den Jahren 1917 1919 Edition und Textanalyse Kieler Werkstucke Bd 51 Berlin 2018 S 48 Rackwitz Kiel 1918 S 70 77 a b Rackwitz Kiel 1918 S 80 f Rackwitz Kiel 1918 S 78 ff Dahnhardt Revolution S 76 f Klaus Kuhl Das Aufbegehren der Matrosen von Cattaro im Februar 1918 ein Vorlaufer des Kieler Matrosenaufstands In Jurgen Jensen Hrsg Mitteilungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 89 Heft 3 Kiel 2017 S 127 140 hier S 132 Klaus Kuhl Zweite Verhandlungsrunde Online zuganglich aufgerufen am 25 Juni 2018 unter kurkuhl de Rackwitz Kiel 1918 S 83 f Gustav Noske Von Kiel bis Kapp Zur Geschichte der deutschen Revolution Berlin 1920 S 11 f Rackwitz Kiel 1918 S 88 f Protokoll und Bericht sind in kommentierter Form und mit einer Einordnung versehen veroffentlicht unter Klaus Kuhl Verhandlungen im Gouvernement Kiel am 4 November 1918 21 00 0 15 Uhr zwischen dem Gouverneur und weiteren Offizieren dem Soldatenrat dem Arbeiterrat Vertretern der sozialdemokratischen Parteien und den von Berlin entsandten Vertretern der Regierung Haussmann und Noske sowie weiterer Personen Online zuganglich aufgerufen am 25 Juni 2018 unter kurkuhl de Siehe auch Rackwitz Kiel 1918 S 89 92 Kuhl Verhandlungen S 12 16 NDR Interview 1978 veroffentlicht in Kuhl Verhandlungen S 12 Ernst Heinrich Schmidt Heimatheer und Revolution 1918 Die militarischen Gewalten im Heimatgebiet zwischen Oktoberreform und Novemberrevolution Stuttgart 1981 Die Arbeit ist erschienen als Band 23 im Rahmen der Reihe Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte herausgegeben vom Militargeschichtlichen Forschungsamt Kuhl Kiel und die Revolution S 46 50 Eine Vorstellung und kritische Wurdigung der Trowitz Quelle findet sich in Klaus Kuhl Anmerkungen zu Ernst Heinrich Schmidt Heimatheer und Revolution 1918 Online zuganglich aufgerufen 25 Juni 2018 unter kurkuhl de Dahnhardt Revolution S 77 f Wolfram Wette Gustav Noske und die Revolution in Kiel 1918 Heide 2010 S 18 Rackwitz Kiel 1918 S 82 Kuhl Revolution S 48 f Rackwitz Kiel 1918 S 96 Popp Artelt Ursprung S III 23 Kuhl Revolution S 50 Lubcke Revolution S 65 69 a b Popp Artelt Ursprung S III 19 Bernhard Rausch Am Springquell der Revolution Die Kieler Matrosenerhebung Kiel 1918 Reprint als Sonderveroffentlichung der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Bd 15 S II 15 Rackwitz Kiel 1918 S 114 Knut Hinrik Kollex Blaupause fur die Revolution Die Kieler 14 Punkte In Sonja Kinzler Doris Tillmann Hrsg Die Stunde der Matrosen Kiel und die deutsche Revolution 1918 Darmstadt 2018 S 122 127 hier S 127 Kuhl Seeoffiziere S 33 39 Dahnhardt Revolution S 91 Rackwitz Kiel 1918 S 105 108 Rackwitz Kiel 1918 S 88 Noske Kiel bis Kapp S 17 Klaus Kuhl Matrosenaufstand 1918 Rate und die Politik Gustav Noskes In IG Metall Bezirksleitung Kuste Hrsg Matrosenaufstand und Novemberrevolution 1918 Hamburg 2020 S 16 40 hier S 26 Popp Artelt Ursprung S III 23 f Eine Prasentation und Analyse aller bisher vorliegenden Berichte findet sich in Klaus Kuhl Die Ereignisse ab Mittag am 5 November 1918 in Kiel Online zuganglich aufgerufen 2 Juli 2018 unter kurkuhl de Dahnhardt Revolution S 100 Kuhl Ereignisse am 5 November S 3 15 Rackwitz Kiel 1918 S 124 f Klaus Epstein Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie Ubersetzung von Irmgard Kutscher Verlag Annedore Leber Berlin 1962 S 308 Dahnhardt Revolution S 104 108 Rackwitz Kiel 1918 S 120 ff Rackwitz Kiel 1918 S 98 Noske Kiel bis Kapp S 23 f a b Popp Artelt Ursprung S III 25 Rausch Springquell S II 25 Anonym vermutlich Bernhard Rausch Die Lawine im Rollen Die Matrosenbewegung in Kiel In Schleswig Holsteinische Volkszeitung 7 November 1918 S 1 Kuhl Verhandlung S 7 Klaus Kuhl Die Rolle der deutschen Seeoffiziere wahrend der Ereignisse im Oktober November 1918 Kiel 2018 S 12 13 Online zuganglich aufgerufen am 30 Mai 2018 kurkuhl de Kuhl Revolution S 55 f Noske Kiel bis Kapp S 24 Rausch Springquell S II 25 Siehe Noske Kiel bis Kapp S 25 der schreibt Regelrechte Wahlen hatten im Laufe des Tages bei einer ganzen Anzahl von Formationen stattgefunden Klaus Kuhl Die Ereignisse am 6 November 1918 in Kiel Online zuganglich aufgerufen am 5 Juli 2018 unter kurkuhl de PDF Kuhl Revolution S 232 f Noske Kiel bis Kapp S 25 Popp zitiert aus dem Stenogramm der Versammlung siehe Popp Artelt Ursprung S III 26 Rackwitz Kiel 1918 S 139 f Noske Kiel bis Kapp S 26 Popp Artelt Ursprung S III 27 ff Wette Noske in Kiel S 41 f Dahnhardt Revolution S 123 Popp Artelt Ursprung S III 27 Kuhl Revolution S 59 Kuhl Revolution S 59 f Rackwitz Kiel 1918 S 135 Sonja Kinzler Jens Buttgereit Sturmvogel der Revolution Zur Verbreitung der Revolution durch Kieler Matrosen In Sonja Kinzler Doris Tillmann Hrsg Die Stunde der Matrosen Kiel und die deutsche Revolution 1918 Darmstadt 2018 S 140 149 Rackwitz Kiel 1918 S 140 Kuhl Revolution S 57 62 f Kuhl Cattaro S 130 ff BArch Bundesarchiv RM 31 2394 Bl 5 Dahnhardt Revolution S 127 130 Rackwitz Kiel 1918 S 144 f Peter Hillbrecht Ein Jahr Revolution In Schleswig Holsteinische Volkszeitung 5 November 1919 Florian Altenhoner Zwischen Triumph und Katzenjammer Der 9 November 1918 in Berlin In Sonja Kinzler Doris Tillmann Hrsg Die Stunde der Matrosen Kiel und die deutsche Revolution 1918 Darmstadt 2018 S 152 159 Kuhl Revolution S 36 Walter Gorlitz Regierte der Kaiser Kriegstagebucher Aufzeichnungen und Briefe des Chefs des Marinekabinetts Admiral Georg Alexander von Muller 1914 1918 Gottingen 1959 S 15 Kuhl Cattaro S 132 Rausch Springquell S II 28 Anonym Volkswehrgesetz In Republik Organ der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands fur die Provinz Schleswig Holsteins 17 Dezember 1918 Wette Noske in Kiel S 58 Rackwitz Kiel 1918 S 135 169 Wette Noske in Kiel S 60 73 Klaus Kuhl I Marine Brigade Kiel 2022 S 11 Online zuganglich aufgerufen am 22 Mai 2022 unter 3 Siehe dazu Klaus Kuhl Hrsg Jetzt ist die Stunde wo wir Menschen geworden sind Briefe und Erinnerungen des Matrosen Karl Carl Bock von der SMS MARKGRAF Online zuganglich aufgerufen am 15 Juli 2018 unter kurkuhl de Kuhl Marine Brigade S 9 f Kuhl Marine Brigade S 4 Rackwitz Kiel 1918 S 180 ff Wette Noske in Kiel S 92 ff 101 Wolfram Wette Als bei der Torpedo Division der erste Soldatenrat gebildet wurde In Frankfurter Rundschau 12 Dezember 1988 Christian Lubcke Hat nichts mit Wahrheitsfindung zu tun Der Kieler Matrosenaufstand von 1918 und die deutsche Militargeschichtsschreibung In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Heft 4 Oktober 2020 S 505 533 hier S 514 Werner Rahn Zwolf Thesen zur Entwicklung deutscher Marinen im 19 und 20 Jahrhundert In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Munchen 2005 S 729 734 hier S 730 f Die Thesen wurden 1988 erstmals veroffentlicht als Zusammenfassung eines Vortrags in Wilhelmshaven Lubcke Wahrheitsfindung S 512 Lubcke Wahrheitsfindung S 509 512 530 ff Karl Dietrich Erdmann Ratestaat oder Parlamentarische Demokratie In Mitteilungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 68 Heft 9 10 1983 Anonym Erich Thummel gestorben In Schleswig Holsteinische Volkszeitung 1957 genaues Datum nicht bekannt archiviert FES Siehe auch Noske Kiel bis Kapp S 11 der ohne Namensnennung Thummel als ganz verstandigen Mann beschreibt Der Termin war zunachst auf den 16 Februar 1919 gelegt worden wurde dann aber auf der Reichsratekonferenz auf Vorschlag der MSPD vorgezogen Siehe Anonym Der 19 Januar Wahltag In Republik Organ der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands fur die Provinz Schleswig Holsteins 21 Dezember 1918 S 1 Rackwitz Kiel 1918 S 161 Noske Kiel bis Kapp S 54 Andreas Wirsching Die paradoxe Revolution 1918 19 In Aus Politik und Zeitgeschichte 50 51 2008 S 6 12 hier S 7 12 Siehe auch Wolfgang Niess Die Revolution von 1918 19 in der deutschen Geschichtsschreibung Deutungen von der Weimarer Republik bis ins 21 Jahrhundert Berlin 2013 S 415 Volker Stalmann Die Wiederentdeckung der Revolution von 1918 19 Forschungsstand und Forschungsperspektiven In ZfG Heft 6 2016 S 521 541 hier S 529 Kuhl Revolution S 120 Anonym Diktatur oder Nationalversammlung In Schleswig Holsteinische Volkszeitung 29 November 1918 Anonym Der Zerfall des Bundnisses In Kieler Neuesten Nachrichten 30 Oktober 1918 Peter von Oertzen Betriebsrate in der Novemberrevolution 2 Auflage Berlin 1976 S 251 Rackwitz Kiel 1918 S 239 243 Rausch Springquell S II 28 Kuhl Revolution S 90 Bernhard Rausch Von Kiel bis Kapp Noskes Revolutionserinnerungen In Die Neue Zeit archiviert FES 1920 S 486 491 hier S 491 a b Wette Noske in Kiel S 100 Noske Kiel bis Kapp S 57 115 Kuhl Seeoffiziere S 26 Rackwitz Kiel 1918 S 99 Kuhl Revolution S 89 ff Oliver Auge Problemfall Matrosenaufstand Kiels Schwierigkeiten im Umgang mit einem Schlusseldatum seiner und der deutschen Geschichte In Beirat fur Geschichte Hrsg Demokratische Geschichte Jahrbuch fur Schleswig Holstein Bd 25 Malente 2014 S 307 328 Online zuganglich aufgerufen am 8 Juli 2017 unter beirat fuer geschichte de Uwe Danker Revolutionsstadt Kiel Ausgangsort fur die erste deutsche Demokratie In Beirat fur Geschichte Hrsg Demokratische Geschichte Jahrbuch fur Schleswig Holstein Bd 25 Malente 2014 S 285 306 Online zuganglich aufgerufen am 8 Juli 2017 unter beirat fuer geschichte de Rackwitz Kiel 1918 S 268 f Gedenkmarsch startet an der Waldwiese Kieler Nachrichten online 23 Oktober 2009 Memento vom 12 April 2010 im Internet Archive Platz der Kieler Matrosen wird eingeweiht Memento vom 13 Oktober 2014 im Internet Archive Klaus Kuhl Virtueller Stadtrundgang zum Kieler Matrosenaufstand Nov 1918 Online zuganglich aufgerufen 25 Juli 2018 unter kurkuhl de Anonym KulturSpuren Der Matrosenaufstand 1918 Online zuganglich aufgerufen am 25 Juli 2018 unter kiel de Klaus Kuhl Informationen zum Foto Kieler Matrosenaufstand Online zuganglich aufgerufen am 25 Juli 2018 unter pdf Klaus Kuhl Informationen zum Foto Noske Waldschanke 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