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Deutsches ReichBaudatenSchiffstyp Grosslinienschiff Schlachtschiff Schiffsklasse Nassau KlasseBaubezeichnung Ersatz BayernBauwerft Kaiserliche Werft WilhelmshavenBau Nr 30Kiellegung 22 Juli 1907Stapellauf 7 Marz 1908Fertigstellung 1 Oktober 1909Besatzung 40 Offiziere und 968 MannBaukosten 37 4 Mio GoldmarkWappen der SMS NassauSchwesterschiffeSMS WestfalenSMS RheinlandSMS PosenSchiffsmasseVermessung 10 351 BRT6 379 NRTWasserverdrangung Konstruktion 18 873 tMaximal 20 535 tLange KWL 145 6 muber alles 146 1 mBreite 26 9 mTiefgang 8 76 mSeitenhohe 13 25 mTechnische DatenKesselanlage 12 Marine Kessel Kohle Olfeuerung Maschinenanlage 3 stehende3 Zyl Dreifachexpansions DampfmaschinenAnzahl der Propeller 3 vierflugelig displaystyle varnothing 5 mWellendrehzahl 124 min 1Antriebsleistung 26 244 PSiGeschwindigkeit 20 knFahrbereich 8 300 sm bei 12 knTreibstoffvorrat 2 700 t Kohle und 160 t OlPanzerungGurtelpanzer vorn 80 mmMitte 300 mmachtern 90 mmSeitenpanzer vorn 100 mmMitte 170 mmachtern 120 mmDeck 55 80 mmTurme 90 280 mmKasematten 160 mm Schilde 80 mm Leitstand vorn horizontal 80 mmvertikal 400 mmLeitstand achtern horizontal 50 mmvertikal 200 mmBewaffnungSeezielgeschutze 12 Sk 28 cm L 45in sechs Doppelturmen 204 hm 900 Schuss 12 Sk 15 cm L 45 168 hm 1 800 Schuss 14 Sk 8 8 cm L 45 bis 1916 Flak 2 8 8 cm L 45 ab 1915 Torpedorohre displaystyle varnothing 45 cm 1 Bug 1 Heck 4 Seiten alle unter Wasser SMS Nassau war das erste Grosslinienschiff Schlachtschiff der Kaiserlichen Marine des Deutschen Reiches Benannt war sie nach der damaligen preussischen Provinz Hessen Nassau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Konstruktion und Bau 2 Einsatz 2 1 Erster Weltkrieg 2 1 1 Liste der Einsatze 3 Verbleib 4 Kommandanten 5 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Nassau wurde als Ersatz fur die vor der Ausmusterung stehende uber 25 Jahre alte Panzerkorvette Bayern der Sachsen Klasse in den Marinehaushalt eingeplant ebenso wie ihre Schwesterschiffe Westfalen Rheinland und Posen die ebenfalls veraltete Panzerkorvetten ersetzten und alle nach preussischen Provinzen benannt waren Konstruktion und Bau Bearbeiten nbsp SMS Nassau 1910Die Nassau Klasse wird haufig als typischer Antwortbau auf die britische HMS Dreadnought und auf die amerikanische South Carolina Klasse verstanden Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen denn die Planungen reichen bis ins Jahr 1904 zuruck Die Kaiserliche Marine hatte ebenso wie die britische und die amerikanische schon langer erkannt dass die Probleme der Koordination von Geschutzen verschiedener Kaliber durch den Ubergang zu einem Schlachtschiff mit einheitlichem Geschutzkaliber gelost werden konnen Zudem verdeutlichte die Seeschlacht bei Tsushima im Mai 1905 dass bei zukunftigen Konflikten mit einer erheblich grosseren Schussweite der Kanonen gerechnet werden musste Damalige Annahmen gingen von einer durchschnittlichen Gefechtsentfernung von ca 2000 bis 3000 Metern aus wahrend bei Tsushima der Kampf auf 7000 bis 8000 Meter stattfand Die sechs Geschutzturme der Nassau waren in Hexagonalaufstellung eingebaut Dies hatte den Nachteil dass bei insgesamt zwolf Geschutzrohren des Kalibers 28 cm nur acht gleichzeitig nach den Seiten hin feuern konnten nach vorn und nach achtern waren es sogar nur sechs Andererseits gab es eine sogenannte Feuerleereserve Waren im Gefecht die Turme der einen Schiffseite zerstort worden hatten nach einem Wendemanover oder im Melee noch die der anderen Seite eingesetzt werden konnen Ein Grund fur diese ungunstige Aufstellung war der Umstand dass die Nassau und ihre drei Schwesterschiffe mit konventionellen Kolbendampfmaschinen ausgerustet werden mussten Die Bauhohe der Maschinen liess es nicht zu die mittleren Geschutzturme auf der Mittellinie des Schiffskorpers einzubauen von wo aus sie nach beiden Seiten hatten feuern konnen Eine sogenannte uberhohte Endaufstellung d h vor und hinter den Maschinen wie bei der South Carolina Klasse bei der ein Turm uber den anderen hinwegfeuern konnte wurde verworfen weil man befurchtete dass beim Feuern uber die Schiffsenden der entstehende Gasdruck zu Schaden am unteren uberfeuerten Turm fuhren konnte Erst bei der Planung der spateren Kaiser Klasse waren diese Bedenken zerstreut Ein weiterer Grund war dass Admiral von Tirpitz grossen Wert auf eine starke Rundumfeuerkraft legte da er Nahkampfe zwischen Schlachtschiffen nach wie vor fur moglich hielt Um die Breite des Rumpfes in Grenzen zu halten waren anfangs seitliche Einzelturme eingeplant die beim endgultigen Entwurf aber durch Doppelturme ersetzt wurden da das Verhaltnis zwischen der Feuerkraft und dem Gewicht von Turmen und Panzerung sonst zu ungunstig gewesen ware Der dadurch bedingte grosse Abstand zwischen der Aussenwand des Rumpfes und dem Torpedoschott verbesserte die Standfestigkeit gegen Unterwassertreffer durch Minen und Torpedos Wegen der grossen Rumpfbreite nahm man anfangs an auf Schlingerkiele verzichten zu konnen Wahrend der Erprobungen stellte sich jedoch heraus dass es auf bestimmten Kursen zu einer Synchronitat mit der Dunung der Nordsee kam was heftige Rollbewegungen um die Langsachse des Schiffes verursachte Durch den nachtraglichen Anbau der Schlingerkiele wurden die Schiffsbewegungen wesentlich ruhiger was auch einen positiven Einfluss auf die Zielgenauigkeit der Geschutze hatte Einsatz BearbeitenErster Weltkrieg Bearbeiten Die SMS Nassau hat bei vielen Unternehmen der Kaiserlichen Marine in der Nordsee mitgewirkt Hohepunkt war ihre Beteiligung an der Skagerrakschlacht in der sie durch zwei Granattreffer der Mittleren Artillerie und eine Kollision mit dem britischen Zerstorer HMS Spitfire beschadigt wurde Elf Tote und 16 Verwundete waren auf dem Schiff zu beklagen Nach anschliessendem Werftaufenthalt zur Reparatur der Schaden war die SMS Nassau am 10 Juli 1916 wieder einsatzbereit 1917 kam es zu einer Matrosenmeuterei gegen die Weiterfuhrung des Krieges unter massgeblicher Beteiligung von Joseph Gotz Liste der Einsatze Bearbeiten 6 bis 20 August 1915 Vorstoss in die Rigaer Bucht 5 bis 6 Marz 1916 Erfolgloser Vorstoss in die Hoofden 25 bis 26 Marz 1916 Abwehr eines britischen Angriffs auf die Luftschiffhallen von Tondern 24 April 1916 Fernsicherung der Grossen Kreuzer die Great Yarmouth und Lowestoft beschossen 31 Mai 1916 Skagerrakschlacht 18 bis 19 August 1916 Erfolgloser Vorstoss in die Nordsee 23 April 1918 Vorstoss in das Seegebiet vor Stavanger August 1918 Teilnahme an Unternehmen Schlussstein vorgesehenVerbleib BearbeitenGemass den Bedingungen des Versailler Vertrages musste die Nassau am 5 November 1919 aus der Flottenliste gestrichen und am 7 April 1920 als Reparationsschiff B an Japan ausgeliefert werden Da die Japaner keine Verwendung fur das ihnen zugesprochene Schiff hatten verkauften sie es im Juni 1920 an eine britische Schrottfirma die es in Dordrecht abwracken liess Kommandanten BearbeitenDienstgrad Name KommandozeitKapitan zur See Schutz Oktober 1909 September 1910Kapitan zur See Gisberth Jasper 16 September 1910 30 September 1912Kapitan zur See Ludolf von Usslar 1 Oktober 1912 25 August 1915Kapitan zur See Max Kothner August November 1915Kapitan zur See Robert Kuhne November 1915 Februar 1916Kapitan zur See Hans Klappenbach Marz 1916 Januar 1917Kapitan zur See Viktor Reclam Januar 1917 November 1918Kapitan zur See Hermann Bauer 6 November 20 Dezember 1918Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Bernard amp Graefe Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 Siegfried Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 Roger Chesneau Eugene M Kolesnik Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 1 Grossbritannien und Deutschland Bernard amp Graefe Koblenz 1983 ISBN 3 7637 5402 4 Axel Griessmer Linienschiffe der Kaiserlichen Marine 1906 1918 Bernard amp Graefe Bonn 1999 ISBN 3 7637 5985 9 Vorschrift der Kaiserlichen Marine D E Nr 371 116 Schiffskunde S M S Nassau 1913 Robert Gardiner Hrsg Conway s All the World s Fighting Ships 1906 1921 Conway Maritime Press London 1985 ISBN 0 85177 245 5 S 145 englisch Linienschiffe der Nassau Klasse SMS Nassau SMS Westfalen SMS Rheinland SMS PosenListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Nassau amp oldid 229261117