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SMS Westfalen war das zweite Schiff der Nassau Klasse einer Klasse von vier Grosslinienschiffen der Kaiserlichen Marine SMS Westfalen SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp GrosslinienschiffKlasse Nassau KlasseBauwerft AG Weser BremenBaunummer 163Baukosten 37 615 000 MarkKiellegung 12 August 1907Stapellauf 1 Juli 1908Indienststellung 16 November 1909Streichung aus dem Schiffsregister 5 November 1919Verbleib 1924 in Birkenhead abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 146 1 m Lua 145 6 m KWL 137 7 m Lpp Breite 26 9 mTiefgang max 8 76 mVerdrangung Konstruktion 18 873 tMaximal 20 535 t Besatzung 1 008 bis 1 087 MannMaschinenanlageMaschine 12 Marinekessel3 stehende 3 Zyl Verbundmaschinen2 RuderMaschinen leistung 26 792 PS 19 705 kW Hochst geschwindigkeit 20 2 kn 37 km h Propeller 3 vierflugelig 5 0 mBewaffnung12 28 cm L 45 Sk 900 Schuss 12 15 cm L 45 Sk 1 800 Schuss 16 8 8 cm L 45 Sk davon ab 1915 2 Flak 2 400 Schuss 6 Torpedorohre 45 cm 4 Seiten 1 Bug 1 Heck unter Wasser 16 Schuss PanzerungWasserlinie 80 300 mm Deck 55 80 mm Torpedoschott 30 mm Turme 90 280 mm Kasematten 160 mm vorderer Leitstand 80 400 mm achterer Leitstand 50 200 mm Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Friedenszeit 3 Einsatz im Ersten Weltkrieg 3 1 Finnland Intervention 3 2 Weitere Dienstzeit 4 Verbleib 5 Kommandanten 6 Literatur 7 WeblinksBau BearbeitenDie Bremer Werft AG Weser begann am 12 August 1907 mit dem Bau der Ersatz Sachsen Als zweites Schiff seiner Klasse stand der Neubau am 1 Juli 1908 zum Stapellauf bereit Die Taufrede hielt Eberhard von der Recke der Oberprasident der Provinz Westfalen nach der das Schiff benannt wurde Mitte September 1909 wurde die Westfalen fur die Endausrustung nach Wilhelmshaven uberfuhrt Aufgrund des zu diesem Zeitpunkt niedrigen Wasserstandes der Weser wurde das Schiff mit sechs Pontons angehoben um das Fahrwasser trotzdem sicher passieren zu konnen In Wilhelmshaven nahm die Westfalen noch mit der Werftbesatzung an der Feier zur Einweihung der neuen III Einfahrt teil Friedenszeit BearbeitenAm 16 November 1909 wurde die Westfalen in Dienst gestellt Bis zum 3 Mai 1910 wurden die ublichen Probefahrten durchgefuhrt wahrend der das Schiff im Februar an einem Flottenmanover teilnahm Die Westfalen wurde dem I Geschwader zugeteilt und loste die Kaiser Barbarossa ab Am 5 Mai stieg Vizeadmiral Hugo Pohl von der Hannover auf die Westfalen uber die damit das Flaggschiff des I Geschwaders wurde Dies blieb das Schiff bis zum 29 April 1912 als es durch die Ostfriesland abgelost wurde Die Westfalen sollte im Herbst 1914 in das zur Modernisierung anstehende II Geschwader wechseln und die Preussen als Geschwaderflaggschiff ablosen Diese Planungen kamen jedoch nicht mehr zur Durchfuhrung Einsatz im Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Siegelmarke Kaiserliche Marine Kommando der WestfalenDie Westfalen befand sich kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit grossen Teilen der Hochseeflotte auf einer Norwegenreise die aufgrund der zunehmenden Spannungen wahrend der Julikrise abgebrochen wurde Am 29 Juli 1914 war das Schiff in Wilhelmshaven zuruck Am 2 und 3 November sowie am 15 und 16 Dezember folgten Einsatze der Hochseeflotte an denen die Westfalen beteiligt war Am 24 Januar 1915 erfolgte der Befehl zum Auslaufen erst um 12 00 Uhr und damit zu spat fur ein Eingreifen in das Gefecht auf der Doggerbank Im Marz und April 1915 lag die Westfalen in der Werft Nach Ubungen in der Ostsee wurde das I Geschwader und mit ihm die Westfalen im August zur Deckung des Unternehmens gegen den Rigaischen Meerbusen herangezogen Nach dessen Abschluss erreichte das Geschwader am 26 August wieder Wilhelmshaven Die Westfalen war an Flottenvorstossen am 11 und 12 September am 19 und 20 sowie am 23 und 24 Oktober beteiligt Weitere folgten vom 5 bis 7 Marz am 25 und 26 Marz am 21 und 22 April sowie am 24 und 25 April 1916 Die Westfalen nahm an der Skagerrakschlacht teil und wurde wahrend des Ruckmarschs nach der dritten Gefechtskehrtwendung das Spitzenschiff des deutschen Gros Wahrend des Nachtgefechts griffen mehrmals britische Zerstorer das Schiff an ohne dabei einen grossen Erfolg zu erzielen Die Westfalen erhielt einen mittleren Treffer der zwei Opfer forderte blieb aber voll einsatztauglich und war ihrerseits an der Versenkung britischer Schiffe beteiligt Wahrend des folgenden Vorstosses erzielte das britische U Boot HMS E 23 am 19 August einen Torpedotreffer auf der Westfalen Das Linienschiff wurde entlassen und kehrte nach Wilhelmshaven zuruck wobei Torpedoboote die Nahsicherung ubernahmen Die notigen Reparaturen dauerten bis zum 26 September Nach Ubungen in der Ostsee nahm das Schiff am 19 und 20 Oktober an einem erneuten Flottenunternehmen teil ohne in Feindkontakt zu geraten Wahrend der Operation Albion im September und Oktober 1917 lag die Westfalen vor Apenrade um ein mogliches Eindringen britischer Kriegsschiffe in die Ostsee zu verhindern Finnland Intervention Bearbeiten Hauptartikel Finnland Intervention Die Westfalen wurde am 21 Februar 1918 zum Flaggschiff des fur die Intervention in Finnland zusammengestellten Sonderverbandes der Kaiserlichen Marine Die Aufgabe der Marine bestand in der Errichtung eines als Ausgangsbasis fur die Unternehmung gedachten Stutzpunktes auf Aaland der Uberfuhrung der im Raum Danzig gebildeten Ostsee Division unter Generalmajor Rudiger von der Goltz nach Finnland sowie der direkten Unterstutzung der Operationen vor der finnischen Kuste Neben der Westfalen gehorten die Rheinland der Minenkreuzer SMS Nautilus vier Torpedoboote die III Sperrbrechergruppe die 9 Minensuchhalbflottille sieben Hilfsschiffe und weitere Transportschiffe zum Sonderverband Dessen Fuhrung ubernahm der Zweite Admiral des IV Geschwaders Konteradmiral Hugo Meurer Nach einem durch starken Eisgang erschwerten Anmarsch erreichten die deutschen Schiffe am 5 Marz Eckero wo sie die ansassige Bevolkerung herzlich begrusste In den folgenden Tagen wurden rund 1 200 russische Soldaten festgenommen und uber Libau nach Sowjetrussland gebracht Die Westfalen kehrte am 10 Marz nach Danzig zuruck da Konteradmiral Meurer das weitere Vorgehen zu klaren hatte Die Festung Hanko wurde als nachstes Ziel gewahlt fur deren Eroberung der Sonderverband durch die Posen ausserdem durch den Kleinen Kreuzer Kolberg das Kustenpanzerschiff Beowulf den Hilfskreuzer Move die 4 Minensuchhalbflottille und mehrere Transportschiffe verstarkt wurde Konteradmiral Johannes Hartog wurde zum Zweiten Admiral des Sonderverbandes ernannt Ende Marz wurde die Ostsee Division eingeschifft und nach Finnland gebracht Die Westfalen lag am 3 April gemeinsam mit der Posen vor Russaro wo die Signalstation besetzt wurde Da sich die russische Festungsbesatzung aufgrund des Friedensvertrages von Brest Litowsk fur neutral erklarte konnte die Ostsee Division problemlos in Hango angelandet werden Die dort befindlichen britischen U Boote wurden von den eigenen Besatzungen versenkt das zugehorige Mutterschiff in Brand gesetzt Die Westfalen lag vom 9 bis 11 April vor Reval und begab sich anschliessend nach Helsinki Die finnische Hauptstadt wurde bis zum 14 April sowohl von Land als auch von See her besetzt wobei sich die anwesenden russischen Kriegsschiffe ebenso wie die russischen Festungsbesatzungen neutral verhielten Konteradmiral Meurer verblieb an Bord der Westfalen bis zum 30 April in Helsinki und liess die Seefront der Stadt in gefechtsbereiten Zustand versetzen Sie wurde anschliessend an die Finnen ubergeben Am 30 April ubernahm Konteradmiral Ludolf von Uslar das Kommando uber den Sonderverband von Konteradmiral Meurer Die Westfalen wurde aus dem Verband entlassen und kehrte in die Nordsee zuruck wo sie wieder dem I Geschwader beitrat Weitere Dienstzeit Bearbeiten Am 11 August 1918 war die Westfalen gemeinsam mit der SMS Kaiser der SMS Kaiserin und der Posen als Sicherung fur Torpedoboote an einem Vorstoss in Richtung Terschelling beteiligt Dabei erlitt das Schiff eine schwere Kesselhavarie aufgrund derer die Geschwindigkeit auf 16 kn sank Die Westfalen schied am 1 September aus dem I Geschwader aus und wurde der Schiffsartillerie Inspektion zugeteilt Bis Kriegsende diente sie als Artillerieschulschiff Verbleib BearbeitenDie Westfalen galt aufgrund ihrer Kolbendampfmaschinen zu Ende des Ersten Weltkrieges als veraltet und gehorte daher nicht zu den gemass dem Waffenstillstand zu internierenden Einheiten der Hochseeflotte Am 18 Dezember 1918 wurde das Schiff in Kiel ausser Dienst gestellt Die Hoffnung der Admiralitat die Westfalen in der Reichsmarine einsetzen zu konnen erfullte sich nicht Die Alliierten forderten nach Abschluss des Versailler Vertrages die Auslieferung des Grossteiles der Handelsflotte und der moderneren Kriegsschiffe Daher wurde die Westfalen am 5 November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 5 August 1920 als Reparationsschiff D an Grossbritannien ubergeben 1924 wurde das Schiff in Birkenhead abgewrackt Kommandanten BearbeitenDienstgrad Name KommandozeitKapitan zur See Friedrich Gadecke 16 November 1909 14 September 1910Kapitan zur See Paul Behncke 15 September 1910 30 September 1911Kapitan zur See Wilhelm Starke 1 Oktober 1911 15 April 1912Kapitan zur See Hugo Kraft 17 April 1912 3 Oktober 1913Kapitan zur See Johannes Redlich 4 Oktober 1913 25 September 1916Kapitan zur See Hans Eberius 25 September 1916 4 Juni 1917Kapitan zur See Ernst Ewers i V 10 Juni 23 Juli 1917Kapitan zur See Hermann Bauer 24 Juli 5 August 1918Fregattenkapitan Karl Windmuller i V Dezember 1917 bis Januar 1918Kapitan zur See Max Loesch August Dezember 1918Korvettenkapitan Paul Cleve als I O mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Dezember 1918Literatur BearbeitenSiegfried Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 S 283 287 Groner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 46 f Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 8 Schiffsbiographien von Undine bis Zieten Mundus Verlag Ratingen S 73 78 Robert Gardiner Hrsg Conway s All the World s Fighting Ships 1906 1921 Conway Maritime Press London 1985 ISBN 0 85177 245 5 S 145 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SMS Westfalen Sammlung von Bildern Linienschiffe der Nassau Klasse SMS Nassau SMS Westfalen SMS Rheinland SMS PosenListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Westfalen amp oldid 238384597