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SMS Ostfriesland war ein Grosslinienschiff Schlachtschiff der Helgoland Klasse der Kaiserlichen Marine Benannt ist sie nach der gleichnamigen Region im Nordwesten Deutschlands Am 21 Juli 1921 wurde es als Zielschiff der Marine der Vereinigten Staaten versenkt Ostfriesland Die Ostfriesland unter US Flagge Die Ostfriesland unter US FlaggeSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichVereinigte Staaten Vereinigte StaatenSchiffstyp GrosslinienschiffKlasse Helgoland KlasseBauwerft Kaiserliche Werft WilhelmshavenBaunummer 31Baukosten 43 579 000 MarkKiellegung 19 Oktober 1908Stapellauf 30 September 1909Indienststellung 1 August 1911Verbleib Am 21 Juli 1921 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 167 2 m Lua 166 5 m KWL Breite 28 5 mTiefgang max 8 94 mVerdrangung Konstruktion 22 808 tMaximal 24 700 t Besatzung 1 113 bis 1 192 MannMaschinenanlageMaschine 15 Marinekessel3 stehende 4 Zyl Verbundmaschine2 RuderMaschinen leistung 34 944 PS 25 701 kW Hochst geschwindigkeit 21 0 kn 39 km h Propeller 3 vierflugelig 5 1 mBewaffnung12 Sk 30 5 cm L 50 1 020 Schuss 14 Sk 15 cm L 45 2 100 Schuss 14 Sk 8 8 cm L 45 davon 2 Flak 2 800 Schuss 6 Torpedorohr 50 cm 4 Seiten 1 Bug 1 Heck unter Wasser 16 Schuss PanzerungWasserlinie 120 300 mm Deck 55 80 mm Torpedoschott 30 mm Turme 100 300 mm Kasematten 170 mm vorderer Leitstand 100 400 mm achterer Leitstand 50 200 mm Inhaltsverzeichnis 1 Die ersten Jahre 2 Kriegseinsatze 3 Verbleib 4 Bilder 4 1 Bombentests 1921 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie ersten Jahre BearbeitenSie wurde mit Einrichtungen fur einen Geschwaderstab versehen und von der ostfriesischen Furstin zu Innhausen und Knyphausen getauft Nach der Indienststellung am 1 August 1911 dauerten die Probefahrten nur bis zum 15 September Bereits am 22 September wurde die Ostfriesland dem I Geschwader zugeteilt Ab November nahm sie an Geschwader und Flottenubungen teil Kommandant vom 1 August 1911 bis 23 August 1915 war Kapitan zur See Walter Engelhardt Am 29 April 1912 stieg Geschwaderchef Vizeadmiral Hugo von Pohl von der Westfalen auf die Ostfriesland uber die damit Geschwaderflaggschiff wurde Am 29 September 1912 ubergab von Pohl die Geschwaderfuhrung an Konteradmiral Wilhelm von Lans der am 27 Dezember 1913 zum Vizeadmiral aufstieg Im Schiessjahr 1912 13 erhielt das Schiff den Kaiserschiesspreis des I Geschwaders Die Ostfriesland nahm trotz der politischen Spannungen an der seit langem geplanten am 13 Juli 1914 beginnenden Norwegenreise der gesamten Hochseeflotte teil Nach dem vorzeitigen Abbruch traf sie kurz vor dem Kriegsbeginn am 29 Juli 1914 wieder in Wilhelmshaven ein Im Oktober 1914 wurden zwei damals als Ballonabwehrgeschutze bezeichnete Flak eingebaut Kriegseinsatze BearbeitenMit dem Geschwader bildete sie am 2 3 November 1914 eine Auffangstellung auf der Schillig Reede und am 15 16 Dezember 1914 eine Auffangstellung auf der Doggerbank Am 24 Dezember 1915 lief sie mit dem I und II Geschwader aus um die Kreuzer nach dem Gefecht auf der Doggerbank zu empfangen Die Kreuzer kamen um 15 25 Uhr in Sicht und um 19 05 Uhr ankerte das I Geschwader ohne Feindberuhrung wieder auf Schillig Reede Am 16 Februar 1915 wurde Vizeadmiral Richard Eckermann neuer Geschwaderchef Am 29 30 Marz am 17 14 April am 17 18 Mai und am 29 30 Mai war sie erneut bei Geschwadereinsatzungen in See Am 4 August 1915 lief sie mit dem I Geschwader in die Ostsee ein und deckte anschliessend den deutschen Einbruchsverband beim Vorstoss in die Rigaer Bucht Am 26 August war Wilhelmshaven wieder erreicht Am selben Tag ubernahm Vizeadmiral Ehrhard Schmidt das I Geschwader Es folgten weitere Flottenvorstosse am 11 12 September und 23 24 Oktober 1915 1916 schlossen sich Unternehmungen am 5 7 Marz 25 26 Marz 21 22 April und 24 25 April an Am 31 Mai 1 Juni 1916 kam es zum Zusammenstoss mit der Royal Navy in der Skagerrakschlacht Wahrend der Operation war die Ostfriesland das Fuhrungsschiff des I Geschwaders und das neunte Schiff in der Linie der 24 Grosskampfschiffe Das I Geschwader bildete das Zentrum der deutschen Linie hinter den acht Schlachtschiffen der Konig und Kaiser Klasse Ostfriesland fuhrte die Flagge von Vizeadmiral Erhardt Schmidt dem Geschwaderkommandeur wahrend der Schlacht und stellvertretenden Befehlshaber von Scheer Im Laufe der Schlacht war sie an der Versenkung eines britischen Zerstorers und des Panzerkreuzers Black Prince beteiligt nbsp HMS Birmingham unter Beschuss in der SkagerrakschlachtAm 31 Mai um 17 45 Uhr befahl Scheer eine Gefechtskehrtwendung nach Backbord um seine Schiffe naher an die britischen Schlachtkreuzer heranzubringen Eine Minute spater wurde der Befehl zur Feuereroffnung gegeben Wahrend die fuhrenden Schlachtschiffe das britische Schlachtkreuzergeschwader bekampften feuerten Ostfriesland und zehn weitere Schlachtschiffe auf das britische 2 Kleine Kreuzer Geschwader Die Ostfriesland SMS Kaiser und SMS Nassau griffen den Kleinen Kreuzer HMS Southampton an aber nur Nassau erzielte einen Treffer Nach etwa 15 Minuten verlagerte Ostfriesland das Feuer auf die HMS Birmingham 1913 und HMS Nottingham traf aber erneut nicht Kurz nach 19 15 Uhr kam der britische Schlachtkreuzer HMS Warspite in Reichweite und die Ostfriesland eroffnete um 19 25 Uhr das Feuer mit ihren Hauptbatteriegeschutzen auf Entfernungen von 9 900 bis 13 700 m Ostfriesland erzielte Treffer mit ihrer dritten und vierten Salve Die Warspite wurde in diesem Zeitraum von insgesamt dreizehn schweren Granaten getroffen Um 20 15 Uhr sah sich die deutsche Kampflinie ein zweites Mal der gesamten aufgestellten Grand Fleet gegenuber Scheer befahl um 20 17 Uhr eine erneute Gefechtskehrtwendung die durch einen Angriff des Schlachtkreuzergeschwaders und einen Torpedobootangriff gedeckt wurde Gegen 23 30 Uhr formierte sich die deutsche Flotte wieder zur Nachtfahrtformation Die Ostfriesland war nun das achte Schiff der 24 Schiffe umfassenden Linie Eine Stunde spater trafen die fuhrenden Einheiten der deutschen Linie auf britische kleinere Schiffe und es kam zu einem heftigen Feuergefecht aus nachster Nahe Gegen 01 10 Uhr stiess der Panzerkreuzer Black Prince auf die deutsche Linie Die SMS Thuringen leuchtete das Schiff mit ihren Scheinwerfern an und beschoss es mit Salven von 30 5 cm Geschossen Die Ostfriesland feuerte mit ihren 15 cm Geschutzen und die Kaiser feuerte sowohl 30 5 cm als auch 15 cm Geschutze ab Innerhalb von weniger als einer Minute zerfetzten zwei gewaltige Explosionen den britischen Panzerkreuzer und toteten die gesamte 857 Mann starke Besatzung Im Verlauf der Schlacht feuerte die Ostfriesland 111 Granaten aus ihrer Hauptbatterie 101 Granaten aus ihren 15 cm Kanonen und eine einzige 8 8 cm Granate ab Beim Ruckmarsch lief sie um 06 20 Uhr mit ihrer Steuerbordseite eine Mine die wahrscheinlich der britischer Zerstorer HMS Abdiel am 4 Mai legte was zu einem erheblichen Wassereinbruch fuhrte Ihre Verluste beliefen sich auf einen Toten und zehn Verwundete Die Minenexplosion riss ein Loch von 12 2 m 4 9 m Mit einer Anti U Boot Eskorte aus zwei Zerstorern und einem Torpedoboot fuhr sie nun langsam Richtung Wilhelmshaven Schliesslich wurde die Eskorte durch ein Wasserflugzeug verstarkt das um 12 20 Uhr ein vermeintliches britisches U Boot entdeckte Die Ostfriesland drehte ab wodurch das Torpedoschott das durch die Minenexplosion leicht beschadigt worden war aufgerissen wurde Mehr Wasser drang in das Schiff ein und verursachte eine Schlagseite von 4 75 Grad nach Steuerbord was die Ostfriesland zwang die Geschwindigkeit erneut zu verringern Um 14 20 Uhr forderte das Schiff die Hilfe eines Pumpenschiffs an aber um 14 45 Uhr war die Uberflutung unter Kontrolle Das Schiff konnte seine Geschwindigkeit allmahlich auf 10 Knoten 19 km h erhohen und erreichte um 18 15 Uhr den Hafen von Wilhelmshaven Bis zum 25 Juli lag sie in der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven Am 18 20 August 25 26 September und 18 20 Oktober nahm sie wieder an Flottenvorstossen teil Das Jahr 1917 verlief verhaltnismassig ereignislos mit Vorpostendienst und Stichfahrten Mit dem Abschluss der Kampfe um die Baltischen Inseln traf das I Geschwader am 28 Oktober im Putziger Wiek ein am 29 lief die Ostfriesland zusammen mit der Thuringen weiter nach Arensburg Am 2 November trat man den Ruckmarsch an Am 22 Januar 1918 bestieg Vizeadmiral Friedrich Boedicker als neuer Geschwaderchef das Schiff Am 23 24 April nahm es am letzten Nordseevorstoss der Hochseeflotte teil Von Marz 1918 bis Kriegsende ubernahm der Kapitan zur See Hans Herr als Kommandant das Schiff Am 8 August traf es im Rahmen eines fur das Unternehmen Schlussstein unter Vizeadmiral Boedicker zusammengestellten Sonderverbandes in der westlichen Ostsee ein Am 23 August kehrte die Ostfriesland wieder nach Wilhelmshaven zuruck Am 2 Oktober stand sie mit dem I Geschwader zur Aufnahme der Flandern U Boote bereit Am 3 November nach dem aufgegebenen Flottenbefehl vom 24 Oktober 1918 lief das Geschwader in der Elbmundung ein und machte in der Schleuse von Brunsbuttel fest Am 6 November wurde die Befehlsgewalt vom Soldatenrat ubernommen Am 9 November lief das Geschwader wieder in Wilhelmshaven ein In der Zeit vom 21 bis zum 25 November erfolgte die Desarmierung der Ostfriesland Das Geschwaderkommando wurde am 30 November aufgelost Das Schiff diente als Stammschiff fur die Besatzungen des Geschwaders und wurde am 16 Dezember 1918 ausser Dienst gestellt Nach den Waffenstillstandsbedingungen war das Grosslinienschiff nicht fur die Internierung in Scapa Flow vorgesehen Am 5 November 1919 wurde die Ostfriesland aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen Erst die Nachforderungen der Alliierten fuhrten zur Auslieferung an die Vereinigten Staaten Am 7 April 1920 lief sie mit deutscher Besatzung aus Wilhelmshaven aus und kam am 9 April in Rosyth Schottland an wo sie als Reparationsschiff H von der United States Navy ubernommen wurde Zur Uberfuhrung in die USA stellte die US Navy das Schiff am 7 April 1920 in Dienst Nach der Ankunft in New York wurde sie am 20 September 1920 ausser Dienst gestellt 1 Verbleib BearbeitenAm 4 Januar 1921 verliess sie New York City zu ihrer letzten Fahrt um vor Virginia Beach bei Cape Henry zur Erprobung von Fliegerbomben als Zielschiff zu dienen Am 20 Juli 1921 erfolgte der erste Angriff mit Martin Bombern Dabei wurden 69 Bomben von 115 bis uber 900 Kilogramm Gewicht abgeworfen Das in der See dumpelnde und mit auffalligen Markierungen gekennzeichnete Schiff erhielt 13 Treffer Beim zweiten Angriff am 21 Juli trafen drei von elf Bomben Aufgrund von Lecks sackte das Wrack innerhalb von vier Stunden vorn um einen Meter und achtern um 0 30 Meter tiefer Beim dritten Angriff mit Flugzeugen vom Typ Handley Page H P 16 fielen sechs Bomben von bis zu 906 Kilogramm Gewicht Naheinschlage bewirkten dass sich das Schiff auf die Seite drehte und innerhalb von zehn Minuten unterging Das Wrack liegt immer noch an der Untergangsstelle auf der Position 37 9 8 N 74 34 3 W 37 152222222222 74 5675 Koordinaten 37 9 8 N 74 34 3 W in etwa 125 m Tiefe Die Ostfriesland war das erste Schlachtschiff das durch Luftangriffe versenkt wurde Der von General Billy Mitchell durchgefuhrte Test belegte die Verwundbarkeit von Grosskampfschiffen durch Luftangriffe Die US Navy zog seinerzeit aber keine Schlusse aus dem Test 2 Bilder Bearbeiten nbsp Zeichnung der Ostfriesland 1911 nbsp Die Ostfriesland auf einem Zigaretten Sammelbild nbsp Die Ostfriesland mit L 31 nbsp USS Ostfriesland im September 1920Bombentests 1921 Bearbeiten nbsp Treffer zwischen den achteren Geschutzturmen nbsp Bombentests 1921 nbsp 21 Juni 1921 nbsp Treffer einer 1000 kg Bombe nbsp Inspekteure begutachten Bombenschaden nbsp Treffer Luftaufnahme nbsp Sie sinkt nbsp Das EndeLiteratur BearbeitenHans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Mundus Ratingen 1979 ISBN 3 88385 028 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SMS Ostfriesland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wochenschauaufnahme der British Pathe von der Bombardierung und dem Untergang der Ostfriesland Erstauffuhrung 24 August 1921Einzelnachweise Bearbeiten DANFS Ostfriesland Alfred W Johnson The Naval Bombing Experiments Off the Virginia Capes June and July 1921 9 April 2015 abgerufen am 23 Dezember 2021 englisch Linienschiffe der Helgoland Klasse SMS Helgoland SMS Ostfriesland SMS Thuringen SMS OldenburgListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Ostfriesland amp oldid 237579137