www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Schillig Begriffsklarung aufgefuhrt Schillig ist ein Badeort in der Gemeinde Wangerland im niedersachsischen Landkreis Friesland Er liegt an der aussersten Nordost Spitze der Ostfriesischen Halbinsel jedoch im Oldenburger Teil SchilligGemeinde WangerlandKoordinaten 53 42 N 8 1 O 53 701666666667 8 0233333333333 2 Koordinaten 53 42 6 N 8 1 24 OHohe 2 2 5 m u NNEinwohner 113 31 Dez 2011 1 Postleitzahl 26434Vorwahl 04426Schillig Niedersachsen Lage von Schillig in NiedersachsenLuftbild von Schillig 2012 Luftbild von Schillig 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Naturschutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Namensentwicklung 2 2 Sturmfluten 3 Religion 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Fremdenverkehr 4 2 Verkehr 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Strand mit KitesurfernDer Ort liegt etwa 20 Kilometer nordlich von Wilhelmshaven zwei Kilometer nordlich von Horumersiel und vier Kilometer ostlich von Minsen Vorgelagert sind die Inseln Wangerooge Mellum und Minsener Oog Naturschutzgebiete Bearbeiten Nordwestlich von Schillig befindet sich das Naturschutzgebiet Wiesenbatterie Schillig das seit dem 7 August 1982 unter Naturschutz steht Bei dem Naturschutzgebiet handelt es sich um eine ehemalige Verteidigungsanlage die bereits vor dem Ersten Weltkrieg gebaut und 1945 grosstenteils gesprengt wurde Als bewaldeter Bereich hat das Gebiet in der ansonsten weitgehend baumlosen Marsch besondere Bedeutung fur die Vogelwelt Geschichte Bearbeiten nbsp Bunker der Wiesenbatterie Schillig bei Schillig mit 1 5 Meter starken BetondeckenIn der Nahe von Schillig wurde bereits in den Jahren 1876 1877 ein erster 23 Meter hoher Leuchtturm errichtet der spater durch ein auffallig gelbes Modell ersetzt wurde Er stand an der spater strategisch wichtigen Einfahrt in die Jade nach Wilhelmshaven Daher war Schillig schon zu Zeiten der Kaiserlichen Marine militarischer Vorposten des am Westufer des Jadebusen liegenden Wilhelmshavens einem Reichskriegshafen Auf Schillig Reede waren wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 Napoleonschanze sowie des Ersten und Zweiten Weltkrieges Teile der Marine stationiert In der Nacht vom 29 auf den 30 Oktober 1918 begann auf einigen dort auf Reede liegenden Schiffen der kaiserlichen Flotte die Meuterei die wenige Tage spater zum Kieler Matrosenaufstand zur Novemberrevolution und zur Ausrufung der Republik in Deutschland fuhren sollte In der Zeit der militarischen Nutzung gab es sogar eine Bahnlinie von Jever nach Schillig welche aber ausschliesslich von der Marine betrieben wurde Zum Schutz der direkt an Schillig vorbeifuhrenden Jadefahrrinne entstanden schon Ende des 19 Anfang des 20 Jahrhunderts ostlich des Ortes etliche Kustenforts der Marineartillerie Dies waren zwischen Schillig und Minsen die Wiesenbatterie Schillig und die Deichbatterie Beide Forts hatten die Ausmasse von etwa 100 bis 500 Meter und verfugten uber Wassergraben und Kasematten Eine weitere Kanonenstellung war die Wattbatterie die auf einer deichartigen Erhohung stand auf der sich heute neben dem Campingplatz ein Restaurant befindet Ausserdem gab es in Schillig eine Kaiserliche Marine Nachrichtenstelle die den optischen Signalverkehr mit den vor Schillig Reede liegenden Kriegsschiffen abwickelte Nach dem Ersten Weltkrieg mussten die beiden militarischen Anlagen demilitarisiert werden wurden aber im Rahmen der deutschen Wiederaufrustung ab 1935 reaktiviert Im Zweiten Weltkrieg gehorten die Marineartilleriestellungen gemeinsam mit den umfangreichen militarischen Anlagen auf der vorgelagerten Insel Wangerooge dem Kustenschutz Zum Einsatz kamen die weitreichenden Kanonen in Schillig nur in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs als sie zur Feindbekampfung landeinwarts schossen Des Weiteren waren in den Stellungen Flakgeschutze untergebracht die zu einem Ring von Flakanlagen rund um Wilhelmshaven gehorten Im Gegensatz zu Wangerooge wurden die Bunker und Kanonenstellungen auf dem Festland weder von See noch aus der Luft angegriffen nach dem Krieg jedoch ebenfalls gesprengt Namensentwicklung Bearbeiten nbsp Muschel Skulptur am OrtseingangDer Name leitet sich vom Begriff Schill wie Schale wortverwandt mit dem engl shell fur Muscheln ab Die ausgedehnten Vorkommen lagerten Meeresstromung und Brandung hier ab Fruher wurden sie fur die Herstellung von Kalk abgebaut Auf die besondere Bedeutung von Muscheln weist am zentralen Platz am Ortseingang eine weisse Muschel Skulptur hin Sturmfluten Bearbeiten Durch seine exponierte Lage in der nordostlichen Ecke der ostfriesischen Halbinsel war Schillig bei Sturmfluten immer besonders gefahrdet Seit dem 15 Jahrhundert gingen dadurch in Richtung Horumersiel mehrere Deiche und Landereien verloren die spater wieder zuruckgewonnen wurden Die Weihnachtsflut 1717 riss in den Seedeich zwischen Schillig und Horumersiel einen Kolk von 82 Meter Breite und sieben Meter Tiefe der heute in die Kuranlagen einbezogen ist Religion Bearbeiten nbsp Die katholische Kirche St MarienDie Mehrheit der Einwohner von Schillig ist evangelisch lutherisch Die 1977 erbaute St Nikolai Kirche gehort zur Kirchengemeinde Minsen 2 3 Am 4 Februar 2012 wurde in Schillig die neue romisch katholische St Marien Kirche geweiht Sie ersetzt die Vorgangerkirche von 1967 die inzwischen baufallig war und abgerissen wurde Die neue Kirche dient den rund 800 Katholiken in der Gemeinde Wangerland und der Touristenseelsorge in dem Urlaubsort 4 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenFremdenverkehr Bearbeiten Der Badebetrieb begann bereits 1856 nachdem eine Sturmflut den Urlaubsort auf Wangerooge zerstort hatte Damals fanden die Badegaste Unterkunft beim Leuchtfeuerwarter und den umliegenden Hausern 1939 waren es bereits etwa 750 Feriengaste Ab den 1950er Jahren wurden die Anlagen fur Ferien und Freizeit ausgebaut Dazu gehort der Strand Schillig als kunstlich angelegter Badestrand 1954 entstand der Campingplatz der heute einer der grossten in Europa ist Neben einzelnen alten Bauerngehoften gibt es jetzt vorwiegend Ferienwohnungen und hauser sowie Appartements Zur unbewohnten Insel Minsener Oog finden im Sommer regelmassig Wattwanderungen statt nbsp Der 42 Meter hohe ehemalige Leuchtturm nbsp Karte der fruheren Militar und Bahnanlagen nbsp Strand Schillig im Hintergrund Hafenanlagen von Wilhelmshaven nbsp Niedrigwasser am Strand mit Watt dahinter Jade Fahrrinne nach Wilhelmshaven nbsp Wrack eines 1962 vor Schillig gestrandeten SchiffsVerkehr Bearbeiten Zwischen 1935 und 1939 fuhren Sonderzuge im Urlaubsverkehr uber die Marinebahn diese Strecke wurde 1949 demontiert Gegenwartig ist Schillig durch zwei Buslinien der Weser Ems Bus mit Wilhelmshaven sowie mit Jever verbunden In den Sommer und Herbstferien verkehrt zusatzlich eine Urlauberbuslinie die uber verschiedene Streckenabschnitte der beiden anderen Linien nach Jever verkehrt Viele Fahrten besonders in den Schulferien verkehren jedoch nur auf Voranmeldung Schillig liegt im Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Ems Jade Siehe auch BearbeitenOstfriesische Inseln Luftangriff auf WangeroogeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schillig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Horumersiel Schillig Schillig im Geschichtsatlas Niedersachsen Leuchtturm Schillig Oberfeuer Leuchtturm Schillig Unterfeuer Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Wangerland Statistik Report 3 2012 PDF 5 4 MB S 6 abgerufen am 16 Mai 2023 Ev luth Kirchengemeinde Minsen In https www kirche am meer de kirchengemeinden Abgerufen am 4 Juni 2023 Wangerland gt St Severinus und Jacobus Kirche Minsen In https www wangerland de Abgerufen am 4 Juni 2023 Gotteshaus mit MeerblickOrtsteile der Gemeinde Wangerland Altgarmssiel Forrien Friederikensiel Hohenkirchen Hooksiel Horum Horumersiel Middoge Minsen Neugarmssiel Oldorf Schillig Tettens Waddewarden Wiarden Wiefels Normdaten Geografikum GND 4698941 9 lobid OGND AKS VIAF 246972930 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schillig amp oldid 238123221