www.wikidata.de-de.nina.az
Wangerland ist eine Gemeinde im Landkreis Friesland in Niedersachsen Die Gemeinde mit 9149 Einwohnern erstreckt sich auf einer Flache von 176 Quadratkilometern und ist damit die flachenmassig grosste Gemeinde des Landkreises Friesland Verwaltungssitz der Gemeinde ist Hohenkirchen Wappen Deutschlandkarte53 65 7 95 2 Koordinaten 53 39 N 7 57 OBasisdatenBundesland NiedersachsenLandkreis FrieslandHohe 2 m u NHNFlache 176 19 km2Einwohner 9149 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 52 Einwohner je km2Postleitzahlen 26434 26441Vorwahlen 04463 04464 04461 04425 04426Kfz Kennzeichen FRIGemeindeschlussel 03 4 55 020Adresse der Gemeindeverwaltung Helmsteder Strasse 126434 WangerlandWebsite www wangerland online deBurgermeister Mario Szlezak SPD Lage der Gemeinde Wangerland im Landkreis FrieslandKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 1 4 Flachennutzung 1 5 Gewasser 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Rat 3 2 Burgermeister 3 3 Vertreter in Land und Bundestag 3 4 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Sehenswurdigkeiten 4 2 Evangelische Sakralbauten 4 3 Romisch katholische Sakralbauten 4 4 UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Tourismus 5 2 Verkehr 5 3 Windenergie 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 2 Personlichkeiten die mit der Gemeinde verbunden sind 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Die Gemeinde Wangerland liegt im Nordosten der ostfriesischen Halbinsel direkt an der Nordsee Im Norden und im Osten der Gemeinde verlauft die 27 Kilometer lange Nordseekuste mit ihren Sielorten Das vorgelagerte Watt gehort zum Nationalpark Niedersachsisches Wattenmeer das seit 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer gehort Gemeindegliederung Bearbeiten nbsp Blick uber das Wangerland in Richtung Nordwesten im Hintergrund die Insel Wangerooge und Schiffsverkehr im Fahrwasser der AussenjadeDie Gemeinde Wangerland besteht aus den folgenden 16 Ortschaften die nur im Zusammenhang mit der Einwohnerverwaltung eine Rolle spielen 2 Altgarmssiel Forrien Friederikensiel Haddien Hohenkirchen Hooksiel Horum Horumersiel Middoge Minsen Neugarmssiel Oldorf Schillig Tettens Waddewarden Wiarden und Wiefels Daneben gibt es weitere kleinere Orte mit erkennbarer Ortsstruktur und zum Teil eigener Kirche deren Bewohner jeweils den oben genannten Ortschaften zugerechnet werden Die Orte Hohenkirchen Middoge Minsen Oldorf Tettens Waddewarden Wiarden und Wiefels bilden eine eigene Gemarkung Der Verwaltungssitz der Gemeinde ist in Hohenkirchen Dort befindet sich das Rathaus mit der Gemeindeverwaltung Nachbargemeinden Bearbeiten Aufgrund ihrer Lage an der Nordsee hat die Gemeinde Wangerland auf dem Festland nur im Westen und im Suden Nachbarn Im Westen grenzt sie an die Stadt Wittmund im Suden an die Stadt Jever an die Stadt Schortens sowie an die Stadt Wilhelmshaven Nordlich des Wangerlandes liegt die Insel Wangerooge die eine eigene Gemeinde bildet Flachennutzung Bearbeiten Die Gemeinde hat uberwiegend landlichen Charakter Die landwirtschaftliche Nutzflache betragt 15 124 Hektar Davon sind etwa ein Drittel Ackerland und zwei Drittel Grunland Gewasser Bearbeiten Im Bereich der Gemeinde Wangerland gibt es zahlreiche Tiefs Sie dienen vor allem zur Entwasserung des Binnenlandes In fruheren Zeiten wurden sie zudem als Verkehrswege genutzt heute auch fur die Freizeitsportarten Paddeln und Angeln Folgende Tiefs sind zu nennen Bubbenser Tief Crildumer Tief Hohenstief Hooksieler Binnentief Hooksieler Tief Horumer Tief Kopperburger Leide Poggenburger Leide Sudliches Verbindungstief Tettenser Tief Wangertief und Wuppelser Tief Nordlich von Hohenkirchen liegt das Wangermeer ein rund 100 Hektar grosser kunstlich angelegter Freizeitsee Geschichte Bearbeiten nbsp Zufluss des Hohenstiefs zum Wangertief am Schopfwerk WangerlandDas Gau Wanga wird bereits zu Zeiten Karls des Grossen erwahnt als dieser Willehad zum Bischof in dem Gau machte Siedlungsfunde deuten auf kleinere Ansiedlungen aus dem 2 Jahrhundert v Chr hin Das Wangerland war durch das Hooks Tief im Suden von Ostringen und durch die Harlebucht im Westen von Harlingen getrennt Zum Wangerland gehorten die Dorfer bzw Kirchspiele Hohenkirchen Oldorf Pakens Tettens Middoge Minsen Waddewarden Westrum Wiarden Wiefels St Joost Wuppels und die Insel Wangerooge Im 13 14 Jahrhundert kam es zu einem immer engeren Zusammengehen von Wangerland Ostringen und Rustringen Aus dem Wangerland und Teilen Ostringens und Rustingens bildete sich schliesslich die Herrschaft Jever Hooksiel war zu fruhen Zeiten 1583 1870 Vorhafen der Stadt Jever In Schillig waren bereits wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 Napoleonschanze Truppen stationiert Wahrend des Ersten Weltkriegs und Zweiten Weltkriegs waren in Schillig Teile der Marine stationiert Zu diesen Zeiten gab es eine Bahnlinie nach Schillig die jedoch ausschliesslich der Marine und der Versorgung deren Kustenbefestigungen vorbehalten war Auf Schiffen die auf Schillig Reede vor Anker lagen begann in der Nacht vom 29 auf den 30 Oktober 1918 der Matrosenaufstand der innerhalb weniger Tage zur Novemberrevolution und zum Sturz der Monarchie in Deutschland fuhrte Im 19 Jahrhundert gab es im Wangerland zwei Amter Das Amt Tettens war zustandig fur die Kirchspiele bzw Ortschaften Hohenkirchen bis 1845 Middoge Tettens Wangerooge und Wiefels das Amt Minsen Sitz Hooksiel fur Minsen Oldorf Pakens Waddewarden Westrum Wiarden Wuppels St Joost Beide Amter fielen 1858 an das Amt Jever siehe auch Herrschaft Jever Durch das Gesetz betreffend die Vereinfachung und Verbilligung der offentlichen Verwaltung Vereinfachungsgesetz vom 27 April 1933 wurde aus den bisherigen Gemeinden Oldorf Hohenkirchen Middoge Tettens Wiefels und Westrum eine neue Grossgemeinde gebildet die die Bezeichnung Wangerland erhielt und 1933 4 215 Einwohner hatte 3 4 1948 wurde die Gemeinde Wangerland durch das Gesetz uber die Neubildung von Gemeinden im Niedersachsischen Verwaltungsbezirk Oldenburg vom 26 April 1948 aufgelost Es wurden die Gemeinden Hohenkirchen bestehend aus den Bezirken der alten Gemeinden Hohenkirchen und Oldorf Tettens bestehend aus den Bezirken der alten Gemeinden Middoge Tettens und Wiefels und Waddewarden bestehend aus den Bezirken der alten Gemeinden Waddewarden und Westrum neu gebildet 5 Die heutige Gemeinde Wangerland besteht seit dem 1 Februar 1971 Die Gemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform des Landes Niedersachsen aus den Gemeinden Hohenkirchen Oldenburg Minsen und Tettens als Einheitsgemeinde gebildet Da diese Region nordlich von Jever seit Jahrhunderten als das Wangerland bezeichnet wurde erhielt die Gemeinde diesen Namen Am 1 Juli 1972 wurden Hooksiel und Waddewarden eingegliedert 6 Um die regionale Identitat zu pflegen grundete sich 1990 die Geschichtswerkstatt Wangerland Der Verein hat seither zahlreiche Chroniken publiziert 7 Politik BearbeitenRat Bearbeiten nbsp Rathaus der Gemeinde Wangerland in HohenkirchenDer Rat der Gemeinde Wangerland besteht aus 24 Ratsfrauen und Ratsherren Dies ist die festgelegte Anzahl fur eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 9001 und 10 000 8 Der Rat wird durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt Die aktuelle Amtszeit begann am 1 November 2021 und endet am 31 Oktober 2026 Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist ausserdem der hauptamtliche Burgermeister Mario Szlezak Kandidat der SPD Die letzte Kommunalwahl am 12 September 2021 ergab das folgende Ergebnis 9 Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze Veranderung Stimmen Veranderung SitzeSPD 34 57 8 0 7 72 2CDU 25 21 6 10 07 2WPW 22 19 5 22 19 5Bundnis 90 Die Grunen 0 9 14 2 0 1 16 1UWW 0 3 62 1 0 2 94 1FDP 0 3 20 1 0 2 34 0Freie Burger 0 2 06 1 0 2 06 1Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag mit 56 46 9 leicht unter dem niedersachsischen Durchschnitt von 57 1 10 Zum Vergleich bei der vorherigen Kommunalwahl vom 11 September 2016 lag die Wahlbeteiligung bei 54 15 Prozent Burgermeister Bearbeiten Hauptamtlicher Burgermeister der Gemeinde Wangerland ist Mario Szlezak SPD Bei der letzten Burgermeisterwahl am 12 09 2021 erreichte Szlezak 39 30 Prozent der Stimmen seine Mitbewerber Bernd Abrahams Parteilos 25 93 Prozent Peter Podein Parteilos 23 74 Prozent und Jens Damm CDU 17 64 Prozent Die Wahlbeteiligung lag bei 56 58 Prozent Daraufhin erfolgte am 26 09 2021 die Stichwahl zwischen den Bewerbern Szlezak und Abrahams Bei der Stichwahl erreichte Szlezak insgesamt 50 76 Prozent und Abrahams 49 24 Prozent Die Wahlbeteiligung lag bei 63 00 Prozent Mario Szlezak trat sein Amt zum 1 November 2021 an 11 Vertreter in Land und Bundestag Bearbeiten nbsp Landtagsabgeordneter Olaf LiesBei den Wahlen zum Niedersachsischen Landtag gehort die Gemeinde Wangerland zum Landtagswahlkreis 70 Friesland der den gesamten Landkreis Friesland umfasst Das Direktmandat wurde im Januar 2013 durch Olaf Lies von der SPD gewonnen Bei der Wahl vom 15 Oktober 2017 konnte er den Erfolg wiederholen Bei der letzten Landtagswahl vom 9 Oktober 2022 konnte Lies das Direktmandat mit 48 96 der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 59 54 erneut verteidigen Weiterhin werden Katharina Jensen CDU und Sina Beckmann Grune den Landkreis im Landtag vertreten Sie zogen uber die jeweiligen Landeslisten ihrer Parteien in das Parlament Die konstituierende Sitzung des neu gewahlten Parlaments fand am 8 November 2022 statt Die Wahlperiode endet im Herbst 2027 Die Gemeinde gehort zum Bundestagswahlkreis Friesland Wilhelmshaven Wittmund Er umfasst die Stadt Wilhelmshaven sowie die Landkreise Friesland und Wittmund 12 Bei der Bundestagswahl 2021 wurde die Sozialdemokratin Siemtje Moller direkt wiedergewahlt Uber Listenplatze der Parteien zogen Anne Janssen CDU und Joachim Wundrak AfD aus dem Wahlkreis in den Bundestag ein 13 Wappen Bearbeiten nbsp Nixe Dat Minsener Seewief Seeweib im Ortsteil Minsen links Bodentafel dazu nbsp Wappen von Wangerland Blasonierung Auf blauem Grund das Seewiefken mit unbekleidetem Oberkorper und das blonde Haar zu einem Zopf geflochten die rechte Hand mit drohendem Zeigefinger der silberne schuppenbedeckte Unterkorper als Schwanzflosse endend Wappenbegrundung Das Wappenbild der Gemeinde Wangerland zeigt auf blauem Grund eine Nixe das Seewiefken friesische Koseform von Seewief fur Seeweib Ihr Oberkorper ist unbekleidet und das blonde Haar ist zu einem Zopf geflochten Die rechte Hand halt sie mit drohendem Zeigefinger hoch Der silberne schuppenbedeckte Unterkorper endet als Schwanzflosse Die Wappenfigur beruht auf einer alten Sage die im 16 Jahrhundert aufgeschrieben wurde Danach haben Fischer aus Minsen das demnach fruher auf der Insel Minsener Oog gelegen haben soll eine Nixe mit Fischunterleib eingefangen Sie konnte wieder in die Nordsee entfliehen und habe aus Rache die Dorfsiedlung durch eine Sturmflut vernichtet Historisch ist allerdings zweifelhaft dass ein fruheres Minsen auf einer Insel lag Dieser Erzahlung ist eine Bronzeskulptur gewidmet die im Ortsteil Norderaltendeich bei Minsen in Deichnahe aufgestellt ist Die Bildhauerin und Malerin Karin Mennen aus dem benachbarten Horum schuf 1992 die uberlebensgrosse Figur der Nixe Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmale in Wangerland Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kunstlerhaus Hooksiel fruher Rathaus nbsp St Sixtus und Sinicius in Hohenkirchen nbsp Stumpenser WindmuhleIn Hooksiel unterhalt die Gemeinde im ehemaligen Hooksieler Rathaus das Kunstlerhaus Hooksiel in dem bildende Kunstler durch Stipendiatsaufenthalte gefordert werden Nahe Hooksiel steht die Burg Fischhausen ein ehemaliger Hauptlingssitz mit einigen Teilen aus der Renaissance Treppenturm Renaissance Kamin im Rittersaal Im Ortsteil Horumersiel steht die Stumpenser Windmuhle ein 1816 errichteter Galeriehollander In Minsen befindet sich das Nationalpark Haus Wangerland das Nationalparkhaus der Gemeinde das eine Ausstellung zum Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer sowie Informationen zur Windenergienutzung an der Nordseekuste beherbergt 14 Das Wahrzeichen von Hohenkirchen ist der rund 30 Meter hohe und weithin sichtbare Wasserturm Hohenkirchen Der Wasserturm wurde 1934 nach Planen des Hamburger Architekten Fritz Hoger als Klinkerbau errichtet Evangelische Sakralbauten Bearbeiten Im Wangerland gibt es mehrere teilweise bedeutende mittelalterliche Kirchen die alle auf Warften errichtet wurden Die evangelische Kirche St Sixtus und Sinicius in Hohenkirchen ist ein spatromanischer Granitquaderbau aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts mit zwei hervorragenden Werken von Ludwig Munstermann dem Altarretabel und der Kanzel Die evangelische Kirche in Oldorf ist ein Backsteinbau mit einem Granitquadersockel aus dem 13 Jahrhundert Der Kreuzigungsaltar und der Taufstein sind aus den Jahren um 1500 In Pakens steht die evangelische Kirche zum Heiligen Kreuz Sie ist ein romanischer Granitquaderbau der um das Jahr 1270 erbaut wurde Die fur Hooksiel und Pakens zustandige Kirche befindet sich nicht im alten Ortskern von Hooksiel sondern in der rund zwei Kilometer entfernten und wesentlich alteren Ortschaft Pakens Die Orgel der Kirche wurde 1664 von Joachim Richborn aus Hamburg geschaffen Die evangelische Kirche zu Wuppels liegt etwas abseits der Strasse zwischen Hooksiel und Horumersiel Sie ist ein Granitquaderbau aus dem Anfang des 13 Jahrhunderts In der Ortschaft St Joost steht die kleine evangelische Kirche St Jodocus aus dem 15 Jahrhundert Der Bausteinbau wurde nach dem Heiligen Jodocus dem Schutzpatron der Reisenden und Seefahrer benannt Die evangelische Kirche St Cosmas und Damian in Wiarden soll bereits 1164 bestanden haben Der Chorraum des romanischen Granitquaderbaus enthalt Reste von spatgotischen Wandmalereien aus dem 13 Jahrhundert die die Apostel Petrus Jacobus und Johannes sowie die Schutzheiligen der Kirche St Cosmas und Damian darstellen Die evangelische Kirche St Martin in Tettens besitzt ebenfalls ein Granitmauerwerk das aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts stammt Die 36 Meter lange Saalkirche besitzt eine bedeutende Ausstattung Im Innern ist u a ein turmartiges Sakramentshaus aus der Zeit um 1525 zu sehen Der Flugelaltar der Kirche stammt von 1520 und zeigt in der Mitte die Kreuzigung Christi auf den Flugeln werden Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin und des Heiligen Thomas dargestellt Die evangelische Kirche in Middoge stammt aus dem spaten 15 Jahrhundert und ist ein einschiffiger Backsteinbau In Waddewarden steht die evangelische Kirche St Johannes Sie ist ein mittelgrosser Saalbau aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts 41 3 Meter lang mit Granitquadern bis zu 2 Meter Hohe In der ganz aus Granitquadern gebauten Apsis befinden sich spatgotische Wandmalereien In der Ortschaft Westrum steht die Kirche St Elisabeth aus der Mitte des 13 Jahrhunderts die schon 1420 als stark zerstort erwahnt wurde Es ist ein Backsteinbau die Kirche wurde 1912 grundlich renoviert Auch die evangelische Kirche in Wiefels wurde 1420 als stark zerstort beschrieben Sie stammt aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts und hat im unteren Teil ein Granitquaderwerk daruber Backstein Fast alle Kirchen enthalten Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten Die Glockenturme oder Glockenstuhle stehen wie bei fast allen Kirchen auf der ostfriesischen Halbinsel separat jeweils neben den Kirchen Romisch katholische Sakralbauten Bearbeiten In Schillig wurde 1967 die St Marien Kirche errichtet Nach Abriss entstand an alter Stelle ein Kirchenneubau der 2012 geweiht wurde Ein weiteres katholisches Gotteshaus die St Ansgar Kirche befindet sich im Ortsteil Hooksiel Sie wurde 1966 erbaut und Anfang der 1980er Jahre erheblich erweitert Sie verfugt seit 2009 uber eine Pfeifenorgel mit sechs Registern die aus der Werkstatt Martin ter Haseborg Uplengen stammt 15 Ein drittes katholisches Gemeindezentrum die St Hedwig Kirche hatte ihren Standort in Hohenkirchen Sie war 1975 erbaut worden und diente auch als Garnisonskirche den katholischen Bundeswehrangehorigen der Wangerland Kaserne Nach Schliessung der Kaserne nahm die Zahl der Gemeindemitglieder erheblich ab Sie wurde deshalb am 30 Mai 2007 profaniert und da sich kein Kaufer fand Ende 2009 abgerissen 16 Heute befindet sich auf dem Kirchengrundstuck ein Privathaus UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer Bearbeiten Wangerland liegt im Nationalpark Niedersachsisches Wattenmeer das Teil des UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer ist Es erstreckt sich auf ca 12 000 Quadratkilometern entlang der Nordseekuste vom niederlandischen Den Helder bis nach Esbjerg in Danemark Davon fallen 4 700 km im Mittel bei Ebbe trocken Das Areal gilt als weltweit grosstes zusammenhangendes Watt Inselgebiet Teile davon sind bereits seit Juni 2009 UNESCO Weltnaturerbe Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenTourismus Bearbeiten nbsp Wangermeer nbsp Nordsee Spielstadt WangerlandDurch die unmittelbare Lage an der Nordsee gibt es einen erheblichen Fremdenverkehr in der Gemeinde Dessen wirtschaftliche Bedeutung zeigt sich anhand der Ubernachtungszahlen Sie lagen 2014 bei 307 172 Ubernachtungsgasten mit insgesamt 2 001 020 Ubernachtungen Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 6 51 Tagen Dabei ist mehr als die Halfte der Urlauber zum wiederholten Male im Wangerland 17 1992 wurde die kommunale Kurverwaltung in die Wangerland Touristik GmbH umgewandelt Alle Ortsteile sind Erholungsorte Horumersiel Schillig ist ein Nordseeheilbad 18 Hooksiel und Minsen haben den Status von Kustenbadeorten Nordlich von Hohenkirchen befindet sich die Hotel und Freizeitanlage Dorf Wangerland Die Anlage entstand ab 2006 auf dem Gelande einer ehemaligen stillgelegten Bundeswehrkaserne Die Teileroffnung fand im Fruhjahr 2008 statt Zum Dorf Wangerland gehoren acht Hotelgebaude mit 600 Betten in 231 Zimmern Gaststatten mit 660 Sitzplatzen ein Veranstaltungshaus fur bis zu 300 Besucher ein Kegel und Bowlingcenter sowie die Nordsee Spielstadt Wangerland auf etwa 5700 Quadratmetern Flache in drei Hallen 19 Die Anlage grenzt an das rund 100 Hektar grosse kunstlich geschaffene Wangermeer das im Rahmen von Deicherhohungsmassnahmen bei Minsen entstand Seit 2004 gibt es den Wangerlandischen Pilgerweg der 14 zum Teil bedeutende mittelalterliche Kirchen der Gemeinde verbindet Im Gegensatz zu den klassischen Pilgerrouten wird der Wangerlandische Pilgerweg allerdings bevorzugt mit dem Fahrrad abgefahren Ausserdem lasst sich die Route weitestgehend selbst bestimmen da der Pilgerweg keine feste Strecke mit Start bzw Endepunkt vorgibt Mit dem Rad lasst er sich innerhalb von ein oder zwei Tagen erkunden 20 21 Auf Grundlage von 59 Abs 1 BNatSchG wurde die Gemeinde Wangerland von Erholungssuchenden auf unentgeltlichen Zugang zum Meeresstrand verklagt Das Bundesverwaltungsgericht hat 2017 entschieden dass die Einzaunung und Bewirtschaftung nahezu des gesamten Strandes der Gemeinde als kostenpflichtiges kommunales Strandbad rechtswidrig ist 22 Verkehr Bearbeiten Die Gemeinde ist uber die Landesstrasse L 810 an die Bundesautobahn A 29 Anschlussstelle Fedderwarden angebunden Die Landesstrassen L 808 und L 812 fuhren zu Anschlussstellen der Bundesstrasse 210 die in Ost West Richtung die ostfriesische Halbinsel durchquert Die Gemeinde Wangerland ist durch Buslinien des Weser Ems Bus mit Wilhelmshaven sowie Jever verbunden In den Sommer und Herbstferien verkehrt zusatzlich eine Urlauberbuslinie Die Gemeinde Wangerland liegt im Gebiet des Verkehrsverbundes Ems Jade Bis 1988 war das Wangerland uber die Bahnstrecke Jever Harle an das Schienennetz angebunden Sie war eine 20 Kilometer lange Nebenbahn die weitgehend dem Verkehr in Zusammenhang mit der Wangerooge Fahre diente Da diese Uberfahrt abhangig von den Gezeiten ist war auch der Bahnfahrplan dem angepasst und wechselte zumeist taglich Die Fahrten wurden als Tidezug und die Strecke als Tidebahn bezeichnet Seit der Einstellung der Bahn wird die Verbindung von Bussen bedient Im Gemeindeteil Hohenkirchen zweigte die Marinebahn nach Schillig ab welche 1949 demontiert wurde Windenergie Bearbeiten nbsp Windpark Bassens vor dem RepoweringSeit 1996 gibt es auf Acker und Grunlandflachen zwischen den Ortsteilen Bassens Funnens und Grimmens den Windpark Bassens Die als Burgerwindpark betriebene Anlage befindet sich etwa 500 m weit vom Nordseedeich entfernt und bestand ursprunglich aus 34 Windkraftanlagen von AN Bonus mit jeweils 600 kW Nennleistung Alle 34 Anlagen gehorten den dort wohnhaften Landwirten und Burgern der Gemeinde Wangerland Mit rund 45 Millionen Kilowattstunden kWh im Jahr entsprach der Ertrag der Anlage etwa der Stromversorgungsmenge fur rund 10 000 Haushalte 2006 wurde der Windpark um 3 Anlagen mit zusammen 6 MW erweitert die Gesamtleistung betrug damit 26 4 MW 2013 wurde ein Repowering beschlossen das bis zum Fruhjahr 2014 umgesetzt wurde Die 34 Altanlagen wurden abgebaut und durch 10 moderne Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT 3 0 113 mit jeweils drei MW Nennleistung und einem Rotordurchmesser von 113 Metern ersetzt Mit einer Leistung von mittlerweile 36 MW soll der Windpark nun nach der Erneuerung elektrische Energie fur ca 20 000 Haushalte liefern 23 24 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten nbsp Johann Heinrich von Thunen 1783 in Canarienhausen Dietrich Behrens 1859 1929 Professor der romanischen Philologie an der Universitat Giessen Geheimrat geboren in Sophiengroden Peter van Bohlen 1796 1840 Orientalist geboren im Ortsteil Wuppels Brorken Rudolph Christians 1869 1921 Schauspieler geboren in der Middoger Muhle gestorben in Pasadena Kalifornien Gerhard Anton Gramberg 1744 1818 Stadt und Landphysikus in Oldenburg Oldenburg geboren in Tettens Hero Diedrich Hillerns 1807 1885 Grossherzoglich Oldenburgischer Oberbaurat geboren in Tettens 25 Hermann Friedrich Wilhelm Hinrichs 1794 1861 Theologe Philosoph und politischer Schriftsteller geboren in Karlseck Laurentius Michaelis aus Hohenkirchen 1584 druckte die erste Karte der Grafschaft Oldenburg 26 Dode Emken Muller 1822 1896 preussischer Generalarzt Augenarzt geboren in Hohenkirchen Theodor Pekol 1888 1958 Omnibus Hersteller und Verkehrsunternehmer geboren in Horumersiel Hans Christoph Peters 1797 1868 Oberdeichgraf im Grossherzogtum Oldenburg geboren in Wiefels 27 Jakob Schipper 1842 1915 deutsch osterreichischer Philologe und Anglist geboren in Friedrich Augustengroden Ulrich Jasper Seetzen 1767 1811 Arzt Wissenschaftler Naturforscher Reisender und Orientalist geboren in Sophiengroden Johann P Tammen 1944 Schriftsteller geboren in Hohenkirchen Johann Heinrich von Thunen 1783 1850 Agrar und Wirtschaftswissenschaftler geboren in Canarienhausen Friedrich von Thunen 1785 1865 Landwirt und Politiker geboren in Canarienhausen Johann Ludwig Tiarks 1789 1837 Mitglied der englisch amerikanischen Grenzkommission nach dem Frieden von Gent 1814 u a siehe Waddewarden Uwe Zink 1952 deutscher Politiker SPD geboren in BubbensPersonlichkeiten die mit der Gemeinde verbunden sind Bearbeiten Heinrich Schutte 1863 1939 Heimatforscher verbrachte ihn pragende Jahre im Grodengebiet und forschte im Wangerland 28 Heinrich Steinberg 1913 1995 1952 1959 Burgermeister von Hohenkirchen und DichterSiehe auch BearbeitenWangerland ein Frachtsegler Baujahr 1866 Reeder Gralf Friedrich Fooken Hooksiel und Miteigner Ostfriesische InselnLiteratur BearbeitenErhard Ahlrichs Horumersiel Vom Sielort zum Nordseeheilbad Hrsg Gemeinde Wangerland Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 130 4 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag 2 Auflage Berlin Munchen 1992 ISBN 3 422 03022 0 Hermann Lubbing Oldenburg Historische Konturen Heinz Holzberg Verlag Oldenburg 1971 ISBN 3 87358 045 4 Almuth Salomon Burgen und Hauptlinge im Wangerland In Emder Jahrbuch 67 Band 1987 S 38 54 Almuth Salomon Bearb Erlauterungsheft zu Historisch landeskundliche Exkursionskarte von Niedersachsen Blatt Wangerland Hooksiel West Veroffentlichungen des Instituts fur Historische Landesforschung der Universitat Gottingen 2 Teil 10 Hrsg Ehrhard Kuhlhorn Gerhard Streich Hildesheim 1986 ISBN 3 7848 3630 5 Georg Sello Die territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg Oldenburg 1917 Georg Sello Ostringen und Rustringen Studien zur Geschichte von Land und Volk Nach dem Tode des Verfassers hrsg von seinem Sohn Verlag Ad Littmann Oldenburg 1928 Digitalisat Carl Woebcken Jeverland Gewesenes und Gebliebenes In Heft 8 der Mitteilungen des Jeverlandischen Altertums und Heimatvereins Jever Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1961 DNB 455728933 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wangerland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Wangerland Reisefuhrer Webseite der Gemeinde Wangerland Orte des Wangerlandes im Geschichtsatlas Niedersachsen Kirchen im Wangerland Historischer Ort Wuppels im Wangerland Gemeindekarte des Landes Oldenburg 1937 Wangerland Touristik GmbHEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Statistik Niedersachsen LSN Online Regionaldatenbank Tabelle A100001G Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Stand 31 Dezember 2022 Hilfe dazu Laut einer Auskunft per E Mail von Wangerlands Burgermeister Bjorn Muhlena vom 29 Dezember 2015 Abschnitt I Kapitel 1 1 2 Nr 7 Vereinfachungsgesetz vom 27 April 1933 Gesetzblatt fur den Freistaat Oldenburg Oldb Ges Bl S 176 f Michael Rademacher Friesland Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 4 und 5 Nrn 8 22 und 23 Gesetz uber die Neubildung von Gemeinden im Niedersachsischen Verwaltungsbezirk Oldenburg vom 26 April 1948 Niedersachsisches Gesetz und Verordnungsblatt Nds GVBl S 50 f Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 275 Geschichtswerkstatt Wangerland e V abgerufen am 8 September 2012 Niedersachsisches Kommunalverfassungsgesetz NKomVG in der Fassung vom 17 Dezember 2010 46 Zahl der Abgeordneten abgerufen am 9 November 2016 a b Gemeindewahl 12 09 2021 Gemeinde Wangerland abgerufen am 16 September 2021 Kommunalwahl 2021 Wahlbeteiligung hoher als vor funf Jahren 13 September 2021 abgerufen am 13 September 2021 Gemeinde Wangerland Ergebnis der Burgermeisterwahl am 25 Mai 2014 abgerufen am 22 Oktober 2014 Wahlkreiseinteilung beim Bundeswahlleiter abgerufen am 22 Mai 2019 Ostfriesland Weitere Kandidaten schaffen Sprung nach Berlin uber Landeslisten Abgerufen am 28 September 2021 Nationalpark Haus Wangerland abgerufen am 9 Februar 2014 Katholische Kirche Wangerland St Ansgar Hooksiel eingesehen am 9 Februar 2014 Katholische Kirche Wangerland Hooksiel und Hohenkirchen eingesehen am 9 Februar 2014 Wangerland Touristik GmbH Gastebesuch im Ferienland Wangerland Statistik 2014 abgerufen am 12 Januar 2016 Nordseeheilbad Horumersiel Der Logenplatz am Tor zur Nordsee abgerufen am 12 Januar 2016 Dorf Wangerland Chronik abgerufen am 9 Februar 2014 Altar birgt auf Ruckseite ein Schatzchen abgerufen am 9 Februar 2014 Wangerlandischen Pilgerweg abgerufen am 12 Januar 2016 BVerwG Urteil vom 13 September 2017 10 C 7 16 34 MW Siemens liefert zehn Anlagen fur Burgerwindpark In IWR 19 Juli 2013 Abgerufen am 19 Juli 2013 Wangerlander konnen Windpark Sparbriefe zeichnen In Wilhelmshavener Zeitung 2 Mai 2014 Abgerufen am 17 Februar 2015 Klaus A Zugermeier Leben und Werk des Grossherzoglich Oldenburgischen Oberbaurats Hero Diedrich Hillerns 1807 1885 Heinz Holzberg Verlag Oldenburg 1983 ISBN 3 87358 172 8 Landkarten und Plane aus der Bibliothek des Schlossmuseums abgerufen am 28 Juni 2017 Rudolf Wyrsch Albrecht Eckhardt 155 Oldenburger Kopfe das Fotoalbum fur den Oberdeichgrafen Hans Christoph Peters von 1867 Isensee Verlag Oldenburg 2010 ISBN 978 3 89995 699 3 Heinrich Schutte Der geologische Aufbau des Jever und Harlingerlandes und die erste Marschbesiedlung in Oldenburger Jahrbuch 37 1933 Stalling Oldenburg 1934 Gemeinden im Landkreis Friesland Bockhorn Jever Sande Schortens Varel Wangerland Wangerooge Zetel Ortsteile der Gemeinde Wangerland Altgarmssiel Forrien Friederikensiel Hohenkirchen Hooksiel Horum Horumersiel Middoge Minsen Neugarmssiel Oldorf Schillig Tettens Waddewarden Wiarden Wiefels Normdaten Geografikum GND 4305938 7 lobid OGND AKS LCCN n82049669 VIAF 126689042 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wangerland amp oldid 237399573