www.wikidata.de-de.nina.az
Theodor Pekol 22 Juni 1888 in Horumersiel 1 1 Mai 1958 in Oldenburg Oldenburg war ein deutscher Omnibus Hersteller und Verkehrsunternehmer Pekol eroffnete 1914 in Sillenstede eine Gastwirtschaft mit angeschlossenem Gemischtwarenhandel Diese musste er jedoch aufgeben da er zum Ersten Weltkrieg eingezogen und als Fahrlehrer eingesetzt wurde Nach dem Krieg eroffnete er eine Omnibuslinie fur die er 1920 in Jever eine amtliche Genehmigung erhielt Als Bus diente ein Lastkraftwagen Fahrgestell aus Kriegsbestanden auf das eine holzerne Karosserie gesetzt wurde Die Linien wurden bis nach Wilhelmshaven und Emden ausgedehnt Inhaltsverzeichnis 1 Oldenburger Vorortbahnen Pekol GmbH 1 1 Betriebszweig Oldenburg 1 2 Betriebszweig Jever Wilhelmshaven 2 Fahrzeugbau 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseOldenburger Vorortbahnen Pekol GmbH BearbeitenBetriebszweig Oldenburg Bearbeiten In Oldenburg wurde seit dem 1 November 1925 von der Bremer Vorortbahnen GmbH BVG ein regelmassiger Linienverkehr betrieben Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 und der Einfuhrung einer zusatzlichen Abgabe durch den Freistaat Oldenburg zog sich die BVG jedoch zuruck 1932 bat die Stadt Oldenburg Pekol die Linie zu ubernehmen Am 18 Januar 1933 wurden die Vertrage unterzeichnet der neue Betrieb firmierte unter Oldenburger Vorortbahnen Pekol GmbH Pekol rationalisierte den Betrieb und ersetzte die benzingetriebenen Omnibusse durch dieselgetriebene was ihm trotz Senkung der Fahrpreise ermoglichte Gewinne zu erzielen Die neuen Busse kamen von Daimler Benz Krupp und MAN Auf der Suche nach weiteren Verbesserungen fuhrte Pekol 1936 in Oldenburg Oberleitungsbusse ein 2 Nach eigenen Entwurfen liess er sieben Wagen in Leichtbauweise bei Daimler Benz bauen Im Juli 1936 kaufte Pekol von der Stadt Oldenburg ein etwa 1 7 Hektar grosses Grundstuck an der Alexanderstrasse das in der Folge als Betriebshof mit Verwaltung und Werkstatt diente hier war dann aber auch das Wohnhaus der Familie Pekol und die Konstruktion und der spatere Teilebau untergebracht Der Oberleitungsbus Oldenburg verkehrte auf funf Linien die mit etwa 20 Fahrzeugen bedient wurden Von der Zentralhaltestelle auf dem Marktplatz fuhrte die 4 1 Kilometer lange Linie 1 ab dem 26 September 1936 nach Nadorst und die 4 2 Kilometer lange Linie 2 ab dem 24 Oktober 1936 nach Kreyenbruck Damit war Oldenburg die erste deutsche Stadt in der ein O Bus Netz aus mehreren zusammenhangenden Strecken bestand Durch die Linie 3 wurde ab 3 Februar 1937 der Flughafen angeschlossen Da keine dieser Linien den Bahnhof beruhrte pendelte ein Wagen auf der nur 1 5 Kilometer langen Strecke der Linie B zwischen Markt und Bahnhof Mit der Inbetriebnahme der 3 9 Kilometer langen Linie 6 vom Markt nach Eversten hatte das O Bus Netz eine Gesamtlange von 18 3 Kilometern Zum Kriegsende am 7 Mai 1945 brannte der Betriebshof 27 Omnibusse und ein O Bus sowie die Werkstatt Einrichtung und Ersatzteile wurden Opfer der Flammen Daraufhin wurden Teile der Werkstatt aus Jever nach Oldenburg verlegt 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anderung der Verkehrsfuhrung in der Innenstadt geplant Dies hatte eine umfangreiche Neuverlegung von Oberleitungen erfordert daher entschloss man sich zur Stilllegung Der Betrieb auf der Linie 3 endete am 15 September 1955 im folgenden Jahr auch der Pendelverkehr zum Bahnhof Die Linien 1 2 und 6 blieben noch bis zum 26 Oktober 1957 bestehen Im Jahr 1985 wurde der Oldenburger Omnibusverkehr der bis dahin von Pekol durchgefuhrt wurde von der Verkehr und Wasser GmbH VWG ubernommen Altere Oldenburger kennen noch die charakteristische Werbeansage aus den Pekol Bussen von fruher Ob Bus Bahn Flugzeug oder Schiff Reiseburo Pekol ein fester Begriff Betriebszweig Jever Wilhelmshaven Bearbeiten Ab 1944 betrieb die Firma Pekol auch eine O Bus Uberlandlinie von Jever ins 18 6 Kilometer entfernte Wilhelmshaven und benutzte dort auch die Fahrleitung des stadtischen Oberleitungsbusbetriebs Noch vor dessen Stilllegung beendete Pekol am 30 September 1954 den O Bus Betrieb von Jever Fahrzeugbau BearbeitenPekol zeichnete sich auch als Konstrukteur von Omnibussen aus Vor allem sollte Gewicht gespart und die Fahrzeuglange besser genutzt werden Mit der Karosseriefabrik Traugott Golde AG in Gera entstand eine Zusammenarbeit Diese erwarb das Patent des Schweizer Ingenieurs Arquint uber das Leichtstahlgerippe Ab 1938 entstanden vier Pekol Reisebusse in Stahlleichtbauweise mit Verwendung von Daimler Benz Fahrgestellen und Dieselmotoren die im Heck anstatt vorn eingebaut wurden Der Krieg stoppte die Entwicklung zunachst Nach dem Krieg wurden zunachst Busanhanger hergestellt Einige Fahrgestelle ausgebrannter und aufgekaufter alter Busse wurden neu auch mit Heckmotor und Frontlenker Karosserie aufgebaut Ein achtfach bereifter Henschel BBC O Bus der Nenngrosse II wurde 1947 durch Einbau eines 120 PS Dieselmotors von Graf amp Stift zu einem Hybridbus umgebaut 1947 1948 erprobte Pekol die Einzelradaufhangung mit Schraubenfedern an einem Kleinbus auf Basis eines alten Horch PKWs Ab 1950 entstanden aus den weiterfuhrenden Entwicklungen konkrete Projekte Die neuen Entwicklungen vom Schnellbus P 2 mit seiner selbsttragenden Stahlleichtbau Fahrgastzelle mit niedrigem Schwerpunkt Einzelradaufhangung Einzelbereifung und Hochstgeschwindigkeit von 100 km h wurden zum Patent angemeldet Vom Typ P 20 wurden funf Exemplare gebaut 1951 wurde der Typ P 30 weiterentwickelt ein Reisebus fur 22 30 Personen mit Einzelradaufhangung sowie einem hinten liegenden Daimler Benz Dieselmotor der mit Getriebe und Differential einen Block bildet 1954 wurde der Leicht Linienbus zum Patent angemeldet der als erster Bus eine Nutzlast hatte die sein Eigengewicht ubertraf Der Heckmotor dieses Busses wurde von Henschel geliefert Die Motoren waren auf Gleitschienen eingesetzt so dass ein schneller Tausch moglich war Dieser in selbsttragender Schalenbauweise mit Ringspanten aus Leichtmetall und genieteter Beplankung gebaute Bus hatte ringsum einzeln aufgehangte einzeln bereifte Rader und eine fur die damalige Zeit niedrige Fussbodenhohe von nur 50 Zentimetern 1951 1952 schloss Pekol mit der Niedersachsischen Waggonfabrik Joseph Graaff GmbH in Elze und dem Karosseriewerk Orion in Eschwege eine Lizenz Vereinbarung Auf der IAA 1953 in Frankfurt stellten die beiden Firmen ihre Exemplare aus Orion WH 153 Stadtbus Orion WH 154 Uberlandbus und der Graaff Ultra Reisebus Letzterer hatte im Gegensatz zum Original P 30 eine Karosserie in Aluminium Leichtbau Schalenbauweise deren Konstruktion der aus dem Flugzeugbau kommende Dr Krossek verantwortete und einen Henschel Motor im Heck Dieser Bus erreichte mit seiner guten Strassenlage bei Testfahrten auf der Autobahn eine Geschwindigkeit von uber 120 km h die damals die meisten Pkw nicht erreichten Der Kraftstoffverbrauch lag nur bei 13 5 l 100 km Pekol vergab die Lizenz zum Serienbau an die Karl Kassbohrer Fahrzeugwerke in Ulm die den Bus ab 1955 als Kassbohrer Setra SP in Serie fertigten Eine um einen Meter langere Ausfuhrung wurde Setra SPL genannt Eine zweite Lizenz wurde an den Lkw Hersteller Fried Krupp Motoren und Kraftwagenfabriken in Essen vergeben Ehrungen Bearbeiten1953 erhielt Theodor Pekol den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Steckkreuz In dem ehemaligen Betriebshof des Busbetriebes in der Alexanderstrasse in Oldenburg bestand bis zum 18 Oktober 2009 ein Museum zu Ehren Pekols in dem 16 Pekol Busse aufbewahrt wurden Der neue Betreiber der Anlage hat die Raumung veranlasst der Verbleib der Busse ist unbekannt 4 5 In Jever existiert ein Theodor Pekol Platz in Oldenburg eine Theodor Pekol Strasse Literatur BearbeitenUlrich Cramer Geniale Ideen im Omnibusbau Die Errungenschaften des Unternehmers Theodor Pekol In Jahrbuch Omnibusse 2020 Podszun Motorbucher Brilon 2019 ISBN 978 3 86133 929 8 S 62 94 Werner Stock Obus Anlagen in Deutschland Bielefeld 1987 Ingo Harms Biologismus Zur Theorie und Praxis einer wirkmachtigen Ideologie Oldenburg 2011 Katharina Hoffmann Zwangsarbeit und ihre gesellschaftliche Akzeptanz in Oldenburg 1939 1945 Oldenburg 2001 Universitat Oldenburg Wissenschaftliche Untersuchung der Strassennamen der Stadt Oldenburg auch zu Theodor Pekol S 173 177Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Oldenburg Strassennamenstudie 2013 PDF Abgerufen am 16 Januar 2014 Trollibus oldenburg eu Ulrich Cramer Geniale Ideen im Omnibusbau Die Errungenschaften des Unternehmers Theodor Pekol In Jahrbuch Omnibusse 2020 Podszun Motorbucher Brilon 2019 ISBN 978 3 86133 929 8 S 65 Das Pekol Museum in Oldenburg Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www t t g de abgerufen am 5 Januar 2016 Das ehemalige Pekolmuseum in Oldenburg Abschnitt D abgerufen am 5 Januar 2016Deutsche Lkw und Omnibusmarken ABAM ABOAG Adler AEG AGEKA Ansbach Apollo Argus Audi Auwarter Beckmann Benz Bergmann Bergmann Metallurgique Bindewald Albrecht BMF Bleichert Bob Boes Borgward Braun Brennabor Bussing AG Cudell Cyklon DAAG Daimler DAI Rex De Dietrich Motoren Werke Dessau Deutz Dixi DKW Drauz Drogmoller Ducommun Durkopp Dux EA KFB Gera Econom Ehrhardt Eicher Eichler amp Bachmann Elite Fafnir FAKA Faun FEG FFG Flader Fleischer Ford Framo Frankfurter Fuchs Gaggenau Gaubschat Geist Goliath Goossens Goppel Graaff Gutbrod Gottfried Hagen Rudolf Hagen Hansa Hansa Lloyd Hanomag Harmening Helios Henschel Hercules Hille Horch Huttis amp Hardebeck Kaelble Kassbohrer KAW KHD Klatte Komnick Kowex Krauss Maffei Krieger Krupp Kruse Leila Lindner Lloyd Loreley Loutzky LUC Luders Ludewig Lux LWD MAF Magirus Magnet MAN Truck amp Bus Manderbach Mannesmann MULAG Mathis Maurer Union Maxwerke Mercedes Meyrel MMB MWD MWF Nacke NAG Norddeutsche Waggonfabrik NSU NWF Okonom Opel Orenstein amp Koppel Orion Ostner Pekol Phanomen Podeus Presto Protos Waggonfabrik Rastatt Rathgeber Rekord Rex Simplex Roland SAF Scheele Scheibler Schiemann Schulz Setra Siegel Siemens amp Halske Simson Soest Standard Stille Stoewer Stoll Sun Taunus Tempo Titan Uerdingen Union Werk AG Barkas VEB Waggonbau Ammendorf VEB Ludwigsfelde Waggonbau Bautzen VEB Werdau Vetter Viseon VOMAG Volkswagen Waggon Union Wegmann Wendax Windhoff Zundapp van der Zypen amp Charlier Normdaten Person GND 143282816 lobid OGND AKS VIAF 163172155 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pekol TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Busbauer und unternehmerGEBURTSDATUM 22 Juni 1888GEBURTSORT HorumersielSTERBEDATUM 1 Mai 1958STERBEORT Oldenburg Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Pekol amp oldid 238276561