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Die Automobilfabrik E Nacke war ein deutscher Hersteller von Automobilen und Nutzfahrzeugen aus Kotitz bei Coswig Automobilfabrik E NackeRechtsformGrundung 1891 als Maschinenfabrik E Nacke Auflosung 1948Auflosungsgrund Umwandlung in VolkseigentumSitz Kotitz DeutschlandLeitung Emil NackeClara NackeReinhold NackeMitarbeiterzahl 250 1929 Branche Automobilhersteller Emil Nacke hinter dem Steuer eines Coswiga 1910Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 2 Die Pkw Produktion 3 Die LKW und Omnibus Herstellung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte BearbeitenEmil Nacke war seit 1891 Inhaber der Maschinenfabrik E Nacke in Kotitz zur Herstellung von Maschinen fur die Papierindustrie Die Pkw Produktion Bearbeiten nbsp Emil Nacke hinter dem Steuer eines Coswiga um 1903 Mitfahrer Pfarrer Schuttoff und Familie aus Constappel bei Gauernitz 1 nbsp Der Nacke Double Phaeton 35 HP fur Kaiser Menelik II von Abessinien links hinter dem Lenkrad stehend 1 nbsp Der Nacke Double Phaeton 35 HP fur Kaiser Menelik II von AbessinienNackes grosses Interesse galt dem sich gerade entwickelnden Automobilbau Von seinem Besuch der Pariser Automobil Ausstellung brachte er einen Zweisitzer der franzosischen Marke Panhard amp Levassor mit In der Maschinenfabrik wurde daraufhin eine Abteilung Automobilbau eingerichtet und noch 1900 wurde der erste sachsische Personenwagen fertiggestellt Es war ein Zweisitzer mit 2 Zylinder Benzinmotor von 8 10 PS mit Ketten Kraftubertragung und einer Hochstgeschwindigkeit von 30 35 km h Nacke benannte seine ersten Automobile nach der damaligen Nachbargemeinde des Produktionsorts Coswiga Bereits ein Jahr spater wurde dieser Wagen auf der Automobil Ausstellung in Berlin ausgestellt Die Produktion bestand 1901 aus vier verschiedenen Pkw Typen und im Prospekt von 1910 umfasst das Programm bereits sieben verschiedene Pkw Typen Im Jahr 1902 erfand Nacke das Prinzip der Innenbackenbremse 2 Um die Sicherheit und Zuverlassigkeit der Personenwagen unter Beweis zu stellen gab es mehrere europaweite Konkurrenzfahrten Besonders bekannt waren die drei Herkomer Konkurrenzen 1905 1907 sowie die Prinz Heinrich Fahrten ab 1908 Die Automobilfabrik E H Nacke nahm nicht nur daran teil sondern gewann auch erfolgreich Plaketten Das zeigt ihren Rang unter den damaligen Automobilherstellern Bereits 63 jahrig fuhr Nacke selbst die Herkomer Fahrt 1907 mit Fur weitere Rennen konnte er bekannte Rennfahrer wie Alexander Graumuller gewinnen Besonders wichtig war die Zuverlassigkeit der Fahrzeuge wie etwa bei dem Nacke Double Phaeton 35 HP 1908 erhielt den Wagen der Kaiser Menelik II von Abessinien heute Athiopien als Geschenk von einem deutschen Geschaftsmann Wie im Prospekt zu erkennen mussten auf der Fahrt dahin recht unwegsame Strecken uberwunden werden Parallel dazu war auch eine britische Expedition mit gleichem Ziel in Athiopien unterwegs Der Wagen der Marke Siddeley 18 HP hatte die Reise nicht so gut uberstanden Deshalb entschied sich Menelik II fur das deutsche Fahrzeug das 1913 an den athiopischen Kaiserhof geliefert wurde Zu dieser Zeit gehorte Emil Hermann Nacke bereits zum Vorstand des Vereins Deutscher Motorfahrzeug Industrieller Trotz seines guten Rufes konnte Nacke auf dem Gebiet der Personenkraftwagen nicht Fuss fassen Die Pkw Fertigung wurde daher 1913 eingestellt Die LKW und Omnibus Herstellung Bearbeiten nbsp Nacke Omnibus Ausflugsfahrt des Coswiger Turnvereins Halt in Arbesau am osterreichischen Denkmal 1912 nbsp Nacke 1 5 t um 1916Bereits im Jahr 1905 wurde zum Pkw Bau noch der Lkw Bau aufgenommen In der Abteilung Automobilbau wurden auch Busse Kommunalfahrzeuge Feuerwehren und Motorfeuerspritzen hergestellt und die Produktion der Maschinenfabrik wurde weiterhin aufrechterhalten Sie diente als festes finanzielles Standbein gegenuber dem eher als Liebhaberei betriebenen Kraftfahrzeugbau Ein besonderes Prachtstuck aus Coswig war der 1906 fur den sachsischen Konig gebaute zehnsitzige Jagdomnibus Dieser Omnibus wurde vom koniglichen Oberstallamt des Dresdner Hofes bestellt Die Karosserie dafur lieferte die Dresdner Luxuswagenfabrik H Glaser In den der eigenen Fabrik angeschlossenen Karosseriewerkstatten stellten auch andere namhafte Karosseriefabriken Aufbauten fur die Nacke Busse und Lkw her Bemerkenswert ist auch dass Nacke eigene Omnibus Linien einrichtete Der Nacke Omnibus fur 12 Personen mit 40 PS Motor war 1912 auf der Strecke Konigstein Schweizermuhle in Sachsen gelaufen wo er die Nachfolge der 1904 eingestellten Bielatalbahn ubernahm So gab es 1912 den ersten fahrplanmassigen Probebetrieb auf der Strecke Meissen Brockwitz Weinbohla die schliesslich 1913 von der Sachsischen Eisenbahnverwaltung ubernommen wurde Eingesetzt waren zwei Nacke Omnibusse ausgestattet mit dem in der Maschinenfabrik Pekrun in Coswig entwickelten neuartigen Schneckenantrieb der eine Bergstutze uberflussig machte die Karosserien wurden von dem Unternehmen Schumann in Zwickau gebaut Es folgte am 12 Juli 1912 die Kraftomnibuslinie Tharandt Kurort Hartha welche eine 1900 eingerichtete Pferdeomnibuslinie abloste und nach mehrmals wechselnder Tragerschaft heute noch als Linie 345 des Regionalverkehr Sachsische Schweiz Osterzgebirge RVSOE in Betrieb ist Wahrend des Ersten Weltkrieges belieferte das Unternehmen Nacke das kaiserliche Heer mit einer grossen Anzahl von 4 Tonnen Lastzugen Fur diese Subventions Lkw war Kettenantrieb gefordert worden In der Nachkriegszeit verstarkte das Unternehmen den Bau von Nutzfahrzeugen Viele bekannte Dresdner Fabriken Brauereien und Speditionen kauften ihre Fahrzeuge bei Nacke Als Beispiele gelten Feldschlosschen Felsenkeller und Universelle Doch auch in Kalkutta Porto und London verkehrten Fabrikate aus Coswig Das Typenprogramm von 1926 umfasste 2 5 3 5 und 5 Tonnen Lkw Fahrgestelle mit eigenen Ottomotoren und mehreren Aufbauvarianten Der 5 Tonnen Lkw hatte einen Vierzylindermotor mit 7854 cm Hubraum mit 125 mm Bohrung und 160 mm Hub Der Motor leistete 50 PS 37 kW Das Getriebe hatte funf Gange 3 Nacke produzierte unter anderem Feuerwehrfahrzeuge Holztransporter Kipper Brauereifahrzeuge und Omnibusse und verkaufte seine Lkw weltweit Im Jahr 1929 machten sich die Weltwirtschaftskrise und veraltete Produktionsmethoden in dem Unternehmen bemerkbar das damals 250 Beschaftigte hatte Im darauffolgenden Jahr musste die Nutzfahrzeugfertigung eingestellt werden Danach fuhrten Nackes Schwester Clara und deren Sohn Reinhold Toller die Maschinenfabrik weiter 1945 wurde das Unternehmen unter Treuhandschaft gestellt und fast vollstandig demontiert Mit der Ubernahme in Volkseigentum erlosch 1948 der Unternehmensname Maschinenfabrik E Nacke im Handelsregister Aus der langen Produktionszeit ist das Fahrgestell eines 1927 gebauten 4 5 Tonnen Lkws mit Schneckenantrieb im Verkehrsmuseum Dresden das einzig bekannte Fahrzeug das es noch gibt 4 Erhalten blieben zudem Exemplare der aufwendig gestalteten Prospekte der Automobilfabrik E Nacke Coswig i S von denen sich einige ebenfalls im Bestand des Dresdner Verkehrsmuseums befinden Siehe auch BearbeitenGeschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1895 bis 1945Literatur BearbeitenDana Runge u a Emil Hermann Nacke Sachsens erster Automobilbauer Biografie und illustrierte Unternehmensgeschichte Verkehrsmuseum Dresden 2007 ISBN 978 3 936240 08 5 Automarken sachs Firmen Nacke In Ahnen unserer Autos eine technikhistorische Dokumentation 1975 Nacke Motorwagen Faksimile der Ausg Leipzig Brockhaus 1910 Frieder Schmidt Nacke Emil In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 686 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Fuhrer durch Coswig Kotitz Neu Coswig und Umgegend Quellen und Volltexte Der ganze Nacke nicht nur ein Jahresruckblick Auf den Spuren von Emil Hermann Nacke vierteiliger Beitrag im Coswiger Stadtanzeiger Vor 110 Jahren Ein Coswiga wurde das erste in Sachsen gebaute Automobil Emil Hermann Nacke Sachsens erster Automobilbauer Nacke Lkw Prospekt mit dem Foto eines Nacke Lkw vor Schloss Moritzburg Literatur in der Sachsischen Bibliographie Literatur im Fachkatalog TechnikgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten a b Emil Hermann Nacke Sachsens erster Automobilbauer Frieder Schmidt Nacke Emil In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 686 f Digitalisat Europa Motor Nacke 5 t 1925 S 24 abgerufen am 27 November 2022 Joachim Breuninger Katja Margarethe Mieth Sachsische Landesstelle fur Museumswesen Hrsg Verkehrsmuseum Dresden Dresden Mobile Welt erleben Sachsische Museen Band 22 Janos Stekovics 2012 ISBN 978 3 89923 302 5 S 171 Deutsche Pkw Automobilmarken bis 1918 Aachener AAG ABAM Adler Aegir Alliance Allright Altmann AMG Andreas Anker Ansbach Apollo Argus Asdomobil Askulap Attila Audi Autognom Beckmann BEF Behr Benz Berger Bergmann Metallurgique Berolina Blitz BMF Boes Brandt Braun Brennabor Bugatti C Benz Sohne Chatel Jeannin Cito Cloumobil Colibri Corona COS Coswiga Cudell Cyklon Daimler De Dietrich Deka Der Dessauer Dessavia Deutschland Deutz Dixi Dreyhaupt Ducommun Durkopp Dux Dynamobil EBM Ehrhardt Ehrhardt Decauville Einrad Ekamobil Electra Elite EMW Engelhardt Erdmann Excelsior Mascot Express FAF Fafnir Falke Favorit FEG Feldmann Fiedler Fischer 1902 1905 Fischer 1912 1913 Flocken Foth Fulgura Fulmina Gaggenau Geha Goricke Gottschalk Hammonia Hansa Hartmann Heilbronn Heinle amp Wegelin Helios Henschel Hermes Simplex Hexe Hille Horch Huttis amp Hardebeck Immermobil Imperator Kamper KAW Kayser Kempten KEW Kliemt Klingenberg Kolner Motorwagen Komnick Kondor Krieger Krupkar Kruse Kuhlstein Lerche Liliput Lloyd Loreley Loutzky LUC Lueders Lutzmann Lux MAF Magdeburger Magnet Mars Martinot et Galland Mathis Maurer Union Maxwerke Mayer Mercedes Meyrel Miele MMB Mono MWD Nacke NAG NAIG Neuss Noris NSU Opel Orient Express Oryx Panther Pasing Patria Pekrun Pfluger Phanomen Piccolo Planet Podeus Polymobil Presto Priamus Primus 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GND 7860113 7 lobid OGND AKS VIAF 237089732 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Automobilfabrik E Nacke amp oldid 238962730