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Die Allgemeine Berliner Omnibus AG ABOAG war ein 1868 in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft gegrundetes Nahverkehrs Unternehmen und der grosste Betreiber von Pferdeomnibus Linien in Berlin das 1928 mit anderen Berliner Verkehrsbetrieben in der Berliner Verkehrs AG BVG aufging 1 Busdepot der ABOAG 1908 Beamter der ABOAG rechts 1909ABOAG Doppeldecker Omnibus auf Bussing Fahrgestell Baujahr 1927 am Brandenburger Tor 1949Rekonstruierter Bus der ABOAG als Zille Express in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Anfange des Omnibusverkehrs in Berlin 2 Geschichte der ABOAG 2 1 Grundung 2 2 Der eigene Omnibus Bau und andere Marken 2 3 Omnibusverkehr 2 4 Treptower Betriebshof und Fusion 3 Weitere Tatigkeitsfelder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAnfange des Omnibusverkehrs in Berlin BearbeitenDer Omnibusverkehr in Berlin war am 20 Mai 1825 von Simon Kremser eingefuhrt worden zwischen dem Brandenburger Tor und Charlottenburg also damals mit einer Vorortlinie 2 3 Der von ihm dafur entwickelte Wagentyp wird heute nach ihm benannt Nachdem 1838 die Berlin Potsdamer Eisenbahn eroffnet worden war nahm 1840 die erste Buslinie innerhalb der Berliner Zollmauer ihren Dienst auf Sie fuhrte vom Alexanderplatz zum Potsdamer Bahnhof gleichsam als Zubringer zum Zugverkehr 4 5 Betreiber war auch hier ein judischer Unternehmer der damals schon 70 Jahre alte Israel Moses Henoch der 1815 das Berliner Droschkenwesen aufgebaut hatte Schliesslich nahm 1847 die Concessionierte Berliner Omnibus Compagnie ihren Betrieb mit funf Linien auf 1864 gab es von mehreren Betreibern insgesamt 16 Omnibuslinien Geschichte der ABOAG BearbeitenGrundung Bearbeiten Viele der bis 1868 in Berlin bestehenden kleineren Busbetriebe hatten wirtschaftliche Schwierigkeiten aufgrund der grossen Konkurrenz 1864 existierten beispielsweise schon 36 Busbetriebe So wurde am 25 Juni 1868 die Gesellschaft mit einem Aktienkapital von einer Million Taler gegrundet und nahm am 1 Juli den Betrieb von pferdebespannten Omnibussen auf 6 Dabei verfugte die Gesellschaft schon zu Beginn uber 257 gezogene Omnibusse und 1089 Pferde Der eigene Omnibus Bau und andere Marken Bearbeiten Die ABOAG stellte 1897 auf Anregung von Frederic Simms britischer Bosch Vertreter eigene Omnibusse her indem Aufbauten von Pferde Omnibussen auf Fahrgestelle gesetzt wurden die mit Elektroantrieb versehen wurden 1 7 Am 13 Juni 1906 wurde ein Bussing Omnibus und ab dem 3 Juli 1907 auch noch ein erster Decksitz Omnibus mit 19 unteren und 20 oberen Sitzplatzen erprobt Insgesamt hatte der Decksitz Omnibus Platz fur 42 Personen der Einstieg befand sich hinten auf der hier vorhandenen Plattform befand sich eine eiserne Wendeltreppe fur die Platze auf dem Dach 8 Ein erfolgloses Projekt stellte hingegen der in Zusammenarbeit mit Siemens amp Halske 1898 vorgestellte Elektrische Strassenbahn Omnibus dar Hierbei handelte es sich um eine Mischung zwischen elektrischer Strassenbahn und Batteriebus das Zweiwegefahrzeug konnte sich im Perambulatorbetrieb sowohl auf dem Strassenbahnnetz als auch abseits davon bewegen 1913 wurden eigene Omnibusse mit Ottomotor nach Planen des Generaldirektors Richard Kaufmann gebaut wovon die meisten als Decksitzwagen hergestellt wurden Sie erhielten die Bezeichnung RK nach den Initialen des Direktors 7 Im Jahr 1924 wurden bei ABOAG neue Omnibusse mit geschlossenem Oberdeck zusammen mit den Nutzfahrzeugherstellern Bussing und NAG entwickelt Diese auch mit Luftreifen erprobten vier Meter hohen Doppeldecker Omnibusse hatten einen Niederflurrahmen die Lenkung links und den Einstieg rechts 350 solcher Busse kamen im Laufe der nachsten Zeit in den Betrieb Bussing entwickelte 1927 neue Dreiachser bzw Sechsrad Doppeldecker Fahrgestelle die mit Doppeldeckeraufbauten versehen wurden die bis zu 82 Personen befordern konnten Sie waren damals die grossten Omnibusse der Welt Von diesem Omnibustyp wurden 1928 sofort 100 Busse bestellt die nun auch eine Heizung hatten In dem Jahr stellte der Betrieb alle Omnibusse auf Luftreifen um In Berlin Halensee wurde von Bussing 1929 mit 50 Beschaftigten ein Wartungs und Reparaturbetrieb u a fur die neue BVG eingerichtet 9 10 Ab 1928 wurden zwei Omnibusse mit einem Maybach Sechszylinder Motor und Vorderrad Antrieb in Zusammenarbeit mit Richard Bussien Besitzer der Voran Automobilbau in Berlin Wilmersdorf von der BVG gebaut 1 Um 1910 wurde ein Tankfahrzeug fur 5000 Liter Benzin hergestellt 11 Omnibusverkehr Bearbeiten Am 19 November 1905 liess die ABOAG die beiden ersten motorisierten Omnibusse Kraftomnibusse auf der Strecke Hallesches Tor Friedrichstrasse Chausseestrasse in Berlin verkehren Im Jahr 1914 verkehrten in Berlin erst insgesamt 336 Omnibusse 8 1926 wurde von den Linden nach Grunewald ein Omnibus Schnellverkehr eingerichtet und als optisches Zeichen hatte der Bussing Bus vorne oben ein weisses E auf rotem Schild 9 1928 besass die ABOAG bereits 580 Omnibusse und hatte 4340 Beschaftigte von denen 1317 Kraftfahrer und 1235 Schaffner waren Sie betrieb 24 Stadtbuslinien mit einer Streckenlange von 253 Kilometern sechs Vorortlinien uber 52 Kilometer und eine Eilstrecke uber 11 Kilometer Die tagliche Fahrleistung betrug etwa 100 000 Kilometer es wurden jahrlich rund 600 000 Personen befordert 1928 wurde auch die Umsteigeberechtigung fur Fahrgaste von der S U und Strassenbahnen auf die Omnibuslinien eingefuhrt 12 Treptower Betriebshof und Fusion Bearbeiten 1925 eventuell schon 1924 erwarb die ABOAG das Gelande der Maschinenfabrik Carl Beermann zwischen der Eichenstrasse der heutigen Puschkinallee Flutgraben und Spree gegenuber dem Osthafen im heutigen Alt Treptow Im Mai 1925 zog die Hauptwerkstatt fur Fahrgestelle aus dem Betriebshof Usedomer Jasmunder Strasse in die Sheddach Halle auf den Treptower Betriebshof um Dieser Bau war noch fur die Maschinenfabrik nach Planen des Architekten Bruno Buch errichtet worden Die nicht mehr verwendbare Giesserei von Beermann machte einem Neubau Platz Nach den Entwurfen von Franz Ahrens wurde dort 1927 die Omnibus Hauptwerkstatt der ABOAG mit zugehorigem Burotrakt errichtet Der stark rationalisierte Betrieb erforderte eine Halle in der die doppelstockigen Omnibusse gut und schnell rangiert werden konnten um notwendige Reparaturarbeiten in der gebotenen Kurze durchfuhren zu konnen Sie war mit 100 Metern Lange und 70 Metern Spannweite 7000 m damals die grosste freitragende Halle Berlins und eine der grossten Europas Tageslicht fallt auch heute noch durch die Oberlichter und die verglasten Stirnseiten der Halle ein Am 15 Februar 1928 wurde in der Halle der Betrieb aufgenommen die letzten Innenausbauten zogen sich bis in den Juni hin Ein Erweiterungsbau wurde nach Planen von Alfred Warthmuller ausgefuhrt Heute ist das Gelande als Arena Berlin ein Kultur und Veranstaltungsgelande nbsp Ansicht der Treptower ABOAG Halle nbsp Burotrakt nbsp Formstein Figuren von Arminius Hasemann 1927 1928 nbsp Fassadenansicht uber dem EingangDie beiden grossen Konkurrenten die Gesellschaft fur elektrische Hoch und Untergrundbahnen in Berlin und die Grosse Berliner Strassenbahn erwarben um 1913 herum jeweils grossere Anteile an der ABOAG so dass die Voraussetzungen fur eine Koordination der Verkehrstrager untereinander gunstig war Am 10 Dezember 1928 gingen diese drei Betriebe in der Berliner Verkehrs AG BVG auf Weitere Tatigkeitsfelder BearbeitenAus unbekannten Grunden erweiterte die ABOAG offenbar spatestens um 1910 ihre unternehmerischen Aktivitaten die Definition des Unternehmenszwecks wurde um den Satz erganzt Die Gesellschaft ist auch berechtigt zum Erwerbe und zur Verausserung von unbeweglichen Sachen und Rechten zum Speichereibetriebe sowie zur Beteiligung an kaufmannischen Geschaften und Unternehmungen 13 Der von der vormaligen Victoria Speicher AG ubernommene 1880 erbaute Victoria Speicher an der Kopenicker Strasse in Kreuzberg wurde 1910 1911 durch einen modernen Lagerhaus Neubau in Eisenbeton nach Entwurf des mehrfach fur die ABOAG tatigen Architekten Franz Ahrens erweitert 14 Rund ein halbes Jahr nach der Fusion zur BVG erwarb im Juli 1929 die 1923 gegrundete BEHALA die Anlage Literatur BearbeitenHans D Reichardt Berliner Omnibusse Vom Pferdebus zum Doppeldecker Alba Dusseldorf 1975 ISBN 3 87094 308 4 2 Auflage 1975 3 Auflage 1979 Berliner Verkehrsbetriebe Hrsg 50 Jahre BVG Ein Ruckblick auf ein Stuck Berliner Verkehrsgeschichte Berlin 1979 Dieter Gammrath Heinz Jung Berliner Omnibusse 1 Auflage Alba Dusseldorf 1988 ISBN 3 87094 334 3 2 uberarbeitete Auflage Alba Dusseldorf 1999 ISBN 3 87094 359 9 MAN Nutzfahrzeuge GmbH Hrsg H Bussing Mensch Werk Erbe Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1989 ISBN 3 525 13175 5 Wolfgang H Gebhardt Geschichte des deutschen LKW Baus Weltbild Verlag Augsburg 1994 ISBN 3 89350 811 2 Judith Uhlig Treptow Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke Band 22 Stapp Verlag Berlin 1995 Forderverein fur das Heimatmuseum Treptow e V Hrsg Alt Treptow in Berlin Berlin 2004 Frank Pieter Hesse Die Friedrichshain Kreuzberger Spree Stadtraum und Denkmale im Wandel Landesdenkmalamt Berlin Berlin 2004 stadtentwicklung berlin de PDF 1 6 MB Halwart Schrader Oldtimer Nutzfahrzeug Lexikon Motorbuch Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 613 02944 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Allgemeine Berliner Omnibus AG Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Berliner Nahverkehrs im 19 Jahrhundert chronik berlin de Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Allgemeine Berliner Omnibus AG in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c Oldtimer Nutzfahrzeug Lexikon S 12 Textagentur Grimm de Simon Kremser der Erfinder des offentlichen Nahverkehrs in Berlin Maritta Adam Tkalec Pferdebusse Wie der Berliner Nahverkehr erfunden wurde in Berliner Zeitung 15 August 2016 Elfi Bendikat Offentliche Nahverkehrspolitik in Berlin und Paris 1839 bis 1914 Walter de Gruyter S 103 books google de Cecilengarten Berlin Zeitrahmen Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive 1868 In Jahreskalender des Luisenstadtischen Bildungsvereins a b Geschichte des deutschen LKW Baus S 22 a b H Bussing Mensch Werk Erbe S 263 a b H Bussing Mensch Werk Erbe S 269 H Bussing Mensch Werk Erbe S 285 f Omnia Allgemeine Berliner Omnibus Aktien Gesellschaft 7 Januar 1911 S 254 abgerufen am 14 Januar 2023 franzosisch H Bussing Mensch Werk Erbe S 286 Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 30 Ausgabe 1925 Band 2 S 3822 f Grundstuck bzw Anlage als Eigentum der ABOAG in diversen Berliner Adressbuch Jahrgangen nachweisbarDeutsche Lkw und Omnibusmarken ABAM ABOAG Adler AEG AGEKA Ansbach Apollo Argus Audi Auwarter Beckmann Benz Bergmann Bergmann Metallurgique Bindewald Albrecht BMF Bleichert Bob Boes Borgward Braun Brennabor Bussing AG Cudell Cyklon DAAG Daimler DAI Rex De Dietrich Motoren Werke Dessau Deutz Dixi DKW Drauz Drogmoller Ducommun Durkopp Dux EA KFB Gera Econom Ehrhardt Eicher Eichler amp Bachmann Elite Fafnir FAKA Faun FEG FFG Flader Fleischer Ford Framo Frankfurter Fuchs Gaggenau Gaubschat Geist Goliath Goossens Goppel Graaff Gutbrod Gottfried Hagen Rudolf Hagen Hansa Hansa Lloyd Hanomag Harmening Helios Henschel Hercules Hille Horch Huttis amp Hardebeck Kaelble Kassbohrer KAW KHD Klatte Komnick Kowex Krauss Maffei Krieger Krupp Kruse Leila Lindner Lloyd Loreley Loutzky LUC Luders Ludewig Lux LWD MAF Magirus Magnet MAN Truck amp Bus Manderbach Mannesmann MULAG Mathis Maurer Union Maxwerke Mercedes Meyrel MMB MWD MWF Nacke NAG Norddeutsche Waggonfabrik NSU NWF Okonom Opel Orenstein amp Koppel Orion Ostner Pekol Phanomen Podeus Presto Protos Waggonfabrik Rastatt Rathgeber Rekord Rex Simplex Roland SAF Scheele Scheibler Schiemann Schulz Setra Siegel Siemens amp Halske Simson Soest Standard Stille Stoewer Stoll Sun Taunus Tempo Titan Uerdingen Union Werk AG Barkas VEB Waggonbau Ammendorf VEB Ludwigsfelde Waggonbau Bautzen VEB Werdau Vetter Viseon VOMAG Volkswagen Waggon Union Wegmann Wendax Windhoff Zundapp van der Zypen amp Charlier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allgemeine Berliner Omnibus AG amp oldid 236744993