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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Magirus Begriffsklarung aufgefuhrt Magirus war ein Unternehmen aus Ulm das Gerate fur Feuerwehren sowie Nutzfahrzeuge herstellte Aus ihm gingen in der Nachkriegszeit die Marke Magirus Deutz sowie das heutige Unternehmen Magirus GmbH hervor das unter der Marke Magirus Fahrzeuge und Gerate fur den Brand und Katastrophenschutz herstellt und vertreibt MagirusRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1866Auflosung 1936Auflosungsgrund UbernahmeSitz UlmBranche Brandschutztechnik Werksansicht auf einem Briefkopf 1905Ubung mit der neuen Magirusleiter und Rauchhelm am Steigerturm der St Lorenz Feuerwache in Lubeck 1902 Pferdegezogener Leiterwagenvon Magirus 1904 Teilschuldverschreibung uber 1000 Mark der C D Magirus AG vom Mai 1920Magirus Bayern von 1923Pferdegezogene Motorspritze 1926Magirus Lastkraftwagen von 1927Magirus Bus mit 37 Sitzplatzen Sechszylindermotor mit 5741 cm 95 mm Bohrung 135 mm Hub von 1930Werkfeuerwehr mit Magirus 1935 Magirus M40 von 1939 Ulmer Munster M LogoMagirus LastkraftwagenMagirus Deutz Muni 1957 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Entwicklung 3 Die Weltwirtschaftskrise 4 Entwicklung ab 1940 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenConrad Dietrich Magirus war der Grunder und erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ulm und beschaftigte sich mit der Konstruktion von Geratschaften zur Feuerbekampfung Im Jahre 1850 veroffentlichte er die Schrift Alle Theile des Feuerloschwesens mit 100 lithographischen Abbildungen auf 10 Foliotafeln in der er ausfuhrte Der hochste Zweck der Feuerwehr ist die Menschenrettung Unbegreiflicher Weise wurde aber gerade in dieser Beziehung an manchen Orten bis jetzt gar nichts gethan obgleich im Laufe der letzten 20 Jahre die Einwohner verschiedener Stadte das entsetzliche Schauspiel erlebten dass sich ganze Familien aus den oberen Stockwerken herabsturzten um dem qualvollern Feuertode zu entgehen In fruheren Jahren waren die Hulfsmittel allerdings weniger bekannt seit aber verschiedene Stadte durch ihre Einrichtungen als Muster dienen konnen ist der Hulferuf eines jeden Unglucklichen der wegen mangelhafter Einrichtung nicht gerettet werden kann eine schwere Anklage der Behorden deren Pflicht es gewesen ware fur bessere Anstalten zu sorgen C D Magirus Alle Theile des Feuerloschwesens 1 Conrad Dietrich Magirus gilt als Erfinder der fahrbaren Feuerleiter 1864 wurde Magirus Kommanditist der neu gegrundeten Gebr Eberhardt offene Handels und Kommanditgesellschaft die Feuerwehrgerate herstellte und vertrieb Nach Unstimmigkeiten zwischen Magirus und den Gebrudern Eberhardt grundete Magirus dann 1866 sein eigenes Unternehmen dem er den Namen Feuerwehr Requisiten Fabrik C D Magirus gab In den Werkstatten an der Ulmer Promenade Nr 17 stellte er mit seiner Belegschaft Leitern und Feuerspritzen her Entwicklung BearbeitenIm Jahr 1873 entwickelte Magirus die Ulmer Leiter eine 14 m hohe Zweirad Schiebeleiter die er bei der Weltausstellung 1873 in Wien vorstellte und damit eine Goldmedaille errang 2 1883 stieg der alteste Magirus Sohn Heinrich mit in das Unternehmen ein Aufgrund der guten Auslastung wurde das Gelande an der Promenade zu klein sodass 1885 auf einem Gelande an der Schillerstrasse im Westen Ulms an den Eisenbahngleisen eine neue Fabrik gebaut wurde die in den nachsten Jahren erweitert wurde 1887 ubergab Magirus das Unternehmen an seine Sohne Heinrich Magirus Otto Magirus und Hermann Magirus Ab 1909 hiess die Firma Feuerwehrgerate und Fahrzeugfabrik C D Magirus am 8 Juli 1911 wurde diese dann in die C D Magirus AG umgewandelt Fruhe Meilensteine der Produktion bei Magirus waren 1872 wurde eine freistehend besteigbare 2 Rad Schiebeleiter gebaut 1892 kam die erste noch von Pferden gezogene Magirus Drehleiter mit einer Steighohe von 25 Metern auf den Markt Bis zum Jahr 2010 wurden insgesamt uber 6000 Drehleitern gebaut und sind Weltmarktfuhrer in diesem Produktbereich 3 1903 wurde die erste selbstfahrende Dampffeuerspritze gebaut 1904 wurde die weltweit erste Drehleiter mit vollautomatischem Antrieb vorgestellt Die von Magirus gefertigten Fahrzeuge wurden anfangs von Pferden gezogen dann mit Dampfmaschinen und spater mit Benzinmotoren angetrieben 1914 waren die Moglichkeiten auf dem Werksgelande an der Schillerstrasse ausgeschopft sodass in Soflingen ein zweites Werk aufgebaut wurde Wahrend des Ersten Weltkrieges begann Magirus 1916 auf Drangen der deutschen Heeresleitung mit der Produktion eines 3 Tonnen Lastkraftwagen Typs Dazu kam Heinrich Buschmann der vorher bei Benz arbeitete zu Magirus und baute eine Konstruktionsabteilung als Technisches Buro fur Kraftfahrzeuge TBK und die Fertigungseinrichtungen zur Produktion der Lkw auf Bereits damals stellte das Unternehmen Fahrgestelle und Motoren fur seine Fahrzeuge zum Teil selbst her Nach Kriegsende 1918 reduzierte sich der Bedarf an Lastkraftwagen sodass Magirus die rund 3000 Mann starke Belegschaft reduzieren musste und die Produktion eine Zeitlang auch auf Anhanger und Guterwagen ausdehnte Von Oktober 1919 bis 1926 wurden die Fahrzeuge uber den mit den Unternehmen Dux Presto und Vomag zu Vertriebszwecken gegrundeten Deutschen Automobil Konzern DAK verkauft damit den Kunden ein weiter gefachertes Produktsortiment angeboten werden konnte Ab 1919 baute Magirus auch Omnibusse zunachst mit Holzaufbauten auf den Lastwagen Fahrgestellen In den 1920er Jahren wurde das Angebot erst auf Kommunalfahrzeuge und spater ganz allgemein auf Lastwagen verschiedener Grosse ausgeweitet 1922 stellte Magirus auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin das Feuerwehrfahrzeug 3 Tonnen Magirus Autospritze vor 4 Auch Motoren von Fremdherstellern wurden eingebaut 1927 waren im Werk wieder rund zweitausend Mitarbeiter beschaftigt Die Weltwirtschaftskrise BearbeitenInfolge der Weltwirtschaftskrise und nicht marktgerechter Produkte geriet das Unternehmen Anfang der 1930er Jahre in Schwierigkeiten Entgegen der zunehmenden Nachfrage waren die Fahrzeuge von Magirus nicht mit Dieselmotoren ausgestattet sondern mit Ottomotoren So wurden Dieselmotoren von Maybach und auch von Continental aus den USA ubernommen Ab 1929 wurden von der C D Magirus AG eigene Dieselmotoren hergestellt mit denen ab 1931 alle Modelle der Lastwagen und Busse ausgerustet werden konnten Durch Vergabe von immer mehr Krediten ubernahmen 1932 Banken das Sagen im Unternehmen und sahen sich nach einem geeigneten Fusionspartner um Sie unterstutzen den vorlaufigen Verkauf an Fritz Kiehn Der verkaufte schliesslich Magirus an die Kolner Humboldt Deutz Motorenfabrik nachdem der gesamte Aufsichtsrat von Magirus aus Protest gegen den Verkauf an Deutz zuruckgetreten war Am 5 Marz 1936 wurde die Ubernahme von Magirus durch die Humboldt Deutz AG vollzogen Der Motorenhersteller erhielt dadurch die Moglichkeit seine Dieselmotoren in eigenen Nutzfahrzeugen anzubieten Entwicklung ab 1940 BearbeitenAb 1940 wurde der Name Magirus bis zum Kriegsende nicht mehr verwendet Die Fahrzeuge trugen fortan am Kuhlergrill statt des 1932 eingefuhrten Logos von Magirus der stilisierten Silhouette des Ulmer Munsters als M fur Magirus ein kreisformiges Logo mit dem Schriftzug Klockner Deutz und wurden unter diesem Namen verkauft 1944 konstruierten die Ingenieure bei Klockner Humboldt Deutz KHD serienreife Dieselmotoren mit Luftkuhlung die ab 1948 in die hauseigenen Lastkraftwagen Bussen und Feuerwehrwagen eingebaut wurden 1949 kehrte das Magirus Logo an die Fahrzeugfront zuruck und der Markenname lautete fortan Magirus Deutz 1974 wurde eine Kooperation mit der Lastwagensparte von Fiat beschlossen die zusammen mit anderen Lastwagenherstellern zur Grundung der Marke Iveco fuhrte Da die Magirus Deutz AG durch den Zusammenschluss nun ein Tochterunternehmen von Iveco war wurde sie 1983 in Iveco Magirus umbenannt 1996 wurde die Brandschutzsparte von Iveco Magirus unter dem Namen Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH ausgegliedert Iveco Magirus mit Sitz in Ulm produzierte und entwickelte zunachst Lastwagen der Marke Iveco und entwickelte Feuerwehr und Katastrophenschutztechnik bis die Lastwagenproduktion 2012 nach der Eurokrise nach Madrid verlagert wurde Nach der Einstellung der Lkw Produktion in Ulm wurde die dortige Produktion von Loschfahrzeugen deutlich erhoht Diese Konzentration der Produktion ging mit der Schliessung mehrerer Loschfahrzeugwerke einher Den Schriftzug Magirus trugen zu dieser Zeit nur die von Iveco Magirus aufgebauten Feuerwehrfahrzeuge Im Herbst 2013 gab die Unternehmensleitung von Iveco Magirus bekannt die Brandschutzprodukte wieder unter dem Markennamen Magirus und mit einem neuen Logo zu vertreiben 5 Im selben Atemzug wurde das Unternehmen in die Magirus GmbH umfirmiert 6 Im Jahr 2014 firmierte auch der osterreichische Hersteller von Iveco Magirus Lohr um auf Magirus Lohr Das osterreichische Werk in Kainbach bei Graz sollte im Jahr 2012 geschlossen werden und nur mehr als Servicestandort erhalten bleiben 7 Diese Entscheidung wurde aber Ende 2012 revidiert Das Werk in Graz ubernahm nun die Fertigung von Spezialfahrzeugen innerhalb des Konzerns sowie die Bedienung des osterreichischen Marktes wahrend in Ulm Standardfahrzeuge gefertigt werden 8 Am 20 Juli 2023 gab Iveco bekannt dass sich der Konzern von seiner Feuerwehrsparte und damit von Magirus vollkommen trennen will Man beabsichtige einen Investor zu suchen der den Brandschutzbereich ganz oder teilweise ubernimmt der in Italien etwa 180 Personen am Standort fur Spezialfahrzeuge in Brescia und etwa 1 000 in Europa beschaftigt 9 Siehe auch BearbeitenFeuerwehrfahrzeug Feuerwehrfahrzeuge in DeutschlandLiteratur BearbeitenBernd Regenberg Die beruhmtesten deutschen Lastwagen von 1896 bis heute 4 Auflage Verlag Podszun Motorbucher Brilon 1997 ISBN 3 923448 89 9 Dieter Augustin Iveco Magirus Alle Lastwagen aus dem Werk Ulm seit 1917 Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 613 02600 7 Alexander Weber Magirus Omnibusse Podszun Verlag Brilon 2013 ISBN 978 3 86133 685 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feuerwehrfahrzeuge von Magirus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tradition auf der Webseite der Magirus Group Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Magirus in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Das Feuerloschwesen In Illustrirte Zeitung 6 Juli 1850 S 11 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung izl Alte Bucher zum Feuerloschwesen Memento vom 28 Oktober 2007 im Internet Archive Seite 6 abgerufen am 20 Februar 2009 Iveco Magirus erhalt den Santa Barbara Preis Memento vom 4 Dezember 2017 im Internet Archive in Feuerwehr Objektiv abgerufen am 4 Dezember 2017 Der Motorwagen XXV Jahrgang Verlag von M Krayn Berlin 1922 Seiten 30 32 online bei archive org Michael Klopper Magirus wieder als Marke 26 September 2013 archiviert vom Original am 8 Dezember 2013 abgerufen am 23 Dezember 2013 http www magirusgroup com de de unternehmen tradition iveco magirus Loschwagen Hersteller Iveco Magirus verlagert Produktion in der Kleinen Zeitung vom 8 Mai 2012 abgerufen am 27 November 2014 Iveco Werk in Kainbach bleibt erhalten auf ORF Steiermark vom 21 Dezember 2012 abgerufen am 27 November 2014 Iveco vende Magirus l azienda che ha inventato la scala girevole antincendio Iveco verkauft Magirus das Unternehmen das die Feuerwehr Drehleiter erfunden hat auf MSN veroffentlicht am 20 Juli 2023 abgerufen am 22 Juli 2023 Deutsche Lkw und Omnibusmarken ABAM ABOAG Adler AEG AGEKA Ansbach Apollo Argus Audi Auwarter Beckmann Benz Bergmann Bergmann Metallurgique Bindewald Albrecht BMF Bleichert Bob Boes Borgward Braun Brennabor Bussing AG Cudell Cyklon DAAG Daimler DAI Rex De Dietrich Motoren Werke Dessau Deutz Dixi DKW Drauz Drogmoller Ducommun Durkopp Dux EA KFB Gera Econom Ehrhardt Eicher Eichler amp Bachmann Elite Fafnir FAKA Faun FEG FFG Flader Fleischer Ford Framo Frankfurter Fuchs Gaggenau Gaubschat Geist Goliath Goossens Goppel Graaff Gutbrod Gottfried Hagen Rudolf Hagen Hansa 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Magirus amp oldid 236748810