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Die Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken kurz Westwaggon war ein deutsches Unternehmen zur Produktion von Eisenbahnwagen Triebwagen und Strassenbahnwagen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Van der Zypen amp Charlier 1 2 Westwaggon 1 3 Klockner Humboldt Deutz KHD 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Triebwagen der Grossen Casseler Strassenbahn 1899 von van der Zypen amp Charlier nbsp Triebwagen der Strassenbahn WeimarNach dem Ersten Weltkrieg schrumpfte der Absatzmarkt der deutschen Eisenbahnhersteller deutlich Das lag zum einen an der Hochinflation in Deutschland zum anderen am zuruckgegangenen Export So kam es zur Fusion mehrerer Unternehmen zur Westwaggon Van der Zypen amp Charlier Bearbeiten nbsp 1 Klasse Wagen der Gotthardbahn erster Ganzstahl Reisezugwagen Europas nbsp Probestrecke einer Schwebebahn auf dem Gelande von van der Zypen amp CharlierVan der Zypen amp Charlier in Koln Deutz war ein seit 1845 bestehendes Waggonbau Unternehmen Grunder waren die Unternehmer Albert Charlier 1814 1894 und Ferdinand van der Zypen 1816 1863 Charlier war ein Kaufmann der einen Eilgutdienst von Belgien nach Koln und weiter sudlich betrieb Ferdinand van der Zypen hatte in Luttich eine Werkstatt fur Postkutschen Beide Betriebe waren durch die Konkurrenz der Eisenbahn in ihrer Existenz bedroht so dass sich ein Zusammenschluss anbot 1 Van der Zypens Sohne Julius 1842 1907 und Eugen 1843 1910 fuhrten das Unternehmen nach dem Tod des Vaters weiter 2 Das Unternehmen war an vielen richtungweisenden Entwicklungen elektrischer Schienenfahrzeuge beteiligt Vor 1894 baute man nach einer Konstruktion von Eugen Langen auf dem Werksgelande eine Einschienenhangebahn Teststrecke nach Eugen Langens erster Grundform bei der das Fahrzeug an der Achse eines Radsatzes hangt dessen zwei Rader auf Schienen innerhalb eines kastenformigen Tragers laufen was also eher dem System der H Bahn ahnelt 3 Albert Charlier demonstrierte Langens zweite Grundform mit seinem 1895 konstruierten Schwebefahrrad 4 Eugen Langens zweite Grundform setzte sich bei der Wuppertaler Schwebebahn durch deren Wagen ebenfalls von van der Zypen gebaut wurden Der Bau der ersten Ganzstahl Reisezugwagen fur die Gotthardbahn erfolgte im Jahr 1896 5 Zusammen mit anderen namhaften Unternehmen wurde es 1899 Mitgesellschafter der Studiengesellschaft fur Elektrische Schnellbahnen St E S und lieferte die Triebwagen fur die Schnellfahrversuche die von AEG und Siemens mit Drehstromantrieben ausgerustet wurden Sie erreichten jeweils Geschwindigkeiten von uber 200 km h Van der Zypen amp Charlier baute 1902 die ersten Fahrzeuge der U Bahn Berlin Konig Chulalongkorn von Siam reiste 1904 mit einem von van der Zypen amp Charlier furstlich ausgestatteten Salonwagen 6 Um 1910 nahm van der Zypen amp Charlier die Fertigung von Pressblechteilen unter anderem fur Guterwagen Drehgestelle im eigenen Werk auf 7 Das Unternehmen baute 1906 erste elektrische Triebwagen fur die Hamburg Altonaer Stadt und Vorortbahn die spatere DR Baureihe ET 99 der S Bahn Hamburg 1922 lieferte das Unternehmen einen Probewagen fur die spater elektrisch betriebene Berliner S Bahn Fur Privatbahnen baute das Unternehmen zudem Verbrennungstriebwagen so den VT 114 Baujahr 1925 der Verden Walsroder Eisenbahn 8 1925 entstand ein Lastkraftwagen Prototyp mit BMW Motor aber eine Serienproduktion gab es nicht Westwaggon Bearbeiten nbsp Typenschild von Killing amp Sohn 1920 nbsp Aktie uber 1000 RM der Vereinigte Westdeutsche Waggonfabrik AG vom Oktober 1937Unter Mithilfe der Deutsche Bank AG ubernahm van der Zypen amp Charlier nach Auflosung der Eisenbahn Liefergemeinschaft GmbH Eislieg 1927 1928 die erheblich kleineren Unternehmen Killing amp Sohn in Hagen und Dusseldorfer Eisenbahnbedarf vormals Carl Weyer amp Co in Dusseldorf Die Firma wurde dabei in Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken AG kurz Westwaggon geandert 1928 kam die Waggonfabrik Gebruder Gastell in Mainz Mombach hinzu 1930 ubernahm man fur ein knappes Jahrzehnt auch die Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg doch verkaufte man diese spater an die Dillinger Hutte Nach der Ubernahme von Gastell wurden die Produktionsanlagen in Hagen und Dusseldorf geschlossen Westwaggon produzierte nun in Koln und Mainz 1951 kam es zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Kolner Motoren Nutzfahrzeug und Lokomotivbauer Klockner Humboldt Deutz AG KHD wobei es schon weit vorher engere Verbindungen zwischen van der Zypen und Deutz gab Eugen Langen Mitbegrunder der Deutzer Motorenwerke war gleichzeitig Ingenieur und Mitbesitzer bei van der Zypen KHD erhohte in den Folgejahren seine Beteiligung an Westwaggon und ubernahm die Aktien 1959 komplett Die Produktion von Schienenfahrzeugen unter der Firma Westwaggon wurde daraufhin eingestellt Einige herausragende Konstruktionen der Westwaggon Eine weiterfuhrende Konstruktion im Strassenbahnbau der 1930er bis 1950er Jahre war das dreiachsige Lenkgestell Damit war es moglich langere Fahrzeuge als die bis dahin ublichen Zweiachser zu bauen man konnte jedoch auf die relativ schweren Drehgestelle eines Vierachsers verzichten 1938 wurde der dieselgetriebene Leichtbau Schnelltriebwagen DR 137 155 nach einem Entwurf von Franz Kruckenberg gebaut Er erreichte auf Versuchsfahrten Geschwindigkeiten von 215 km h doch verhinderte der Zweite Weltkrieg eine Weiterentwicklung Ab 1948 1950 entwickelte Westwaggon in Zusammenarbeit mit dem Bundesbahn Zentralamt Minden die Reisezugwagen Drehgestelle der Bauart Minden Deutz 1956 lieferte Westwaggon acht Doppeltriebwagen der Baureihe Z 200 an die luxemburgischen Staatseisenbahnen CFL bis 1994 wurden die Fahrzeuge ausgemustert Klockner Humboldt Deutz KHD Bearbeiten Die Ubernahme der Westwaggon fuhrte zu einer Produktionsverlagerung innerhalb des KHD Konzerns Waggonbau und Lokomotivbau wurden vollstandig nach Koln verlegt wahrend in Mainz von nun an die Omnibusse von Magirus Deutz gebaut wurden Mit den Produktionsanlagen in Koln konnte KHD jetzt auch zum Bau von grossen Diesellokomotiven ubergehen Bis dahin wurden nur kleinere Lokomotiven fur Feld und Grubenbahnen oder den Rangierbetrieb gebaut Aufgrund der Schliessung vieler Strassenbahnbetriebe und des grossen Erfolgs der konkurrierenden DUWAG in den 1950er und 1960er Jahren wurde die Produktion von Strassenbahnfahrzeugen 1964 eingestellt obwohl Westwaggon in den 1950er Jahren noch der zweitgrosste deutsche Hersteller war 1970 endete dann auch die Produktion von Lokomotiven Bekannt waren von KHD auch die silberfarbenen elektrischen Leichttriebwagen der Koln Bonner Eisenbahnen KBE Sie fuhren als Silberpfeile auf der Rheinuferbahn in den 1960er Jahren schneller von Koln nach Bonn als die Zuge der Deutschen Bundesbahn Deren Prototyp wurde 1960 noch von KHD geliefert die ab 1964 in Dienst gestellten Serienfahrzeuge wurden bereits von der Waggonfabrik Donauworth hergestellt Dazu kamen noch Guter und Personenwaggons Dieseltriebwagen U Bahn Wagen fur Berlin und Hamburg und zahlreiche Strassenbahnwagen die vor allem an Betriebe im Rheinland im Ruhrgebiet und in Mainz geliefert wurden Literatur BearbeitenGregor Wagner Die Eisenbahnwagen und Maschinenfabrik van der Zypen amp Charlier Industriearchaologische Relikte an der Deutz Mulheimer Strasse in Koln In Geschichte in Koln Zeitschrift fur Stadt und Regionalgeschichte Bd 69 2022 S 267 282 Einzelnachweise Bearbeiten Die Firma Van der Zypen Deutz Memento des Originals vom 30 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www deutz nord de Ulrich Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 599 S vermutlich E Schrodter Die Langensche Schwebebahn In Verein deutscher Eisenhuttenleute Hrsg Stahl und Eisen Zeitschrift fur das deutsche Eisenhuttenwesen 14 Jahrgang 1894 Nr 6 A Bagel Dusseldorf 15 Marz 1894 S 245 250 Die Schwebebahn System Langen bietet der Ausfuhrung zwei Grundformen die zweischienige und die einschienige Bei der zweischienigen Anordnung besteht die Bahn aus einem am besten in Gitterwerk hergestellten unten offenen kastenformigen Langstrager welcher durch in entsprechenden Abstanden angeordnete Saulen oder Stutzen getragen wird und die Schienen sind auf den unteren inneren Gurtungen der Seitenwande des Kastentragers befestigt An den Achsen der auf diesen Schienen laufenden Rader sind Drehgestelle mittels gelenkiger Organe aufgehangt und unter diesen Drehgestellen hangt in Federn der eigentliche Wagen Bei der einschienigen Grundform ist die Schiene selbst tragerartig ausgebildet und wird seitlich von der Stutze gefasst Die Hangeorgane sind hier zu Bugeln erweitert welche die Laufrader von oben umfassen und beiderseits die Lagerstellen der Achsen tragen Die Sicherheit scheint hier in noch hoherem Masse gewahrleistet als bei zwei Schienen Selbstverstandlich haben die Laufrader dieser Bahn auf jeder Seite einen Spurkranz Monorails Society Technical Page Wuppertal In monorails org 2009 abgerufen am 18 Januar 2014 Vorlage Cite web temporar Eiserne Personenwagen In Schweizerische Bauzeitung Band 68 1916 Heft 7 archiviert in E Periodica der ETH Bibliothek PDF 1 8 MB Luis Weiler Anfang der Eisenbahn in Thailand Bangkok 1979 S 126 Van der Zypen amp Charlier Katalog der Abteilung fur Kesselwagen Topfwagen und Spezialwagen ca 1920 Nachdruck Hrsg Norddeutsches Nah und Schienenverkehrs Archiv Freunde der Eisenbahn Ahrensburg 2015 S 4 Rolf Lottgers Die Kleinbahnzeit in Farbe Franckh sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1983 ISBN 3 440 05235 4 S 87 Deutsche Lkw und Omnibusmarken ABAM ABOAG Adler AEG AGEKA Ansbach Apollo Argus Audi Auwarter Beckmann Benz Bergmann Bergmann Metallurgique Bindewald Albrecht BMF Bleichert Bob Boes Borgward Braun Brennabor Bussing AG Cudell Cyklon DAAG Daimler DAI Rex De Dietrich Motoren Werke Dessau Deutz Dixi DKW Drauz Drogmoller 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