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Der Triebwagen 137 155 auch Kruckenberg Schnelltriebwagen oder Fliegender Silberling genannt war ein Triebzug der Deutschen Reichsbahn der 1938 nach Entwurfen von Franz Kruckenberg zu Versuchszwecken gebaut wurde Als Versuchstrager zeichnete er sich durch sein fortschrittliches Konzept und Design aus Die Besonderheiten waren Leichtbauweise Luftfederung und die wegweisende Leistungsubertragung mit Stromungsgetrieben die Wasser als Ubertragungsmedium nutzten DR 137 155Nummerierung 137 155Anzahl 1Hersteller Westwaggon Koln Deutz MaybachBaujahr e 1938Ausmusterung 1958Achsformel 1A 2 2 A1 Gattung BPwPostK8 VT 34Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Kupplung 70 080 mmLange Kastenlange Endwagen 25 240 mm Kastenlange Mittelwagen 18 480 mmHohe 3594 mmBreite 2850 mmDrehzapfenabstand Endwagen 18 870 mm Mittelwagen 18 660 mmDrehgestellachsstand 3000 mmLeermasse 115 200 kgDienstmasse 125 200 kgRadsatzfahrmasse 16 355 kg leerer Wagen Hochstgeschwindigkeit 160 km hInstallierte Leistung 2 441 kW 2 600 PS Leistungskennziffer 7 66 kW tRaddurchmesser 900 mmMotorentyp Maybach GO6Motorbauart 2 Zwolfzylinder V Motor mit AbgasturboladerLeistungsubertragung hydraulischTankinhalt 2 1000 lBremse Druckluftbremse Bauart Hildebrand Knorr Hikss MagnetschienenbremseSitzplatze 100Fussbodenhohe 1186 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktive Merkmale 2 1 Wagenkasten 2 2 Maschinenanlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Innenausstattung des SVT KruckenbergDer dreiteilige Triebzug bestand aus zwei Maschinen sowie einem Mittelwagen und hatte Jakobsdrehgestelle an den Wagenubergangen Am 23 Juni 1939 erreichte der 137 155 bei einer Testfahrt auf der Strecke Hamburg Berlin eine Geschwindigkeit von 215 km h Es kam in der Erprobungsphase zu Bruchen der Treibradsatzwellen und infolge des Kriegsbeginns zu keinem weiteren Einsatz Nach 1945 verblieb das Fahrzeug im Schadwagenpark der Deutschen Reichsbahn DR Dort wurde er 1958 ausgemustert und 1967 im Raw Wittenberge verschrottet Ein Triebdrehgestell mit dem originalen Stromungsgetriebe konnte durch das Verkehrsmuseum Dresden vor der Verschrottung bewahrt werden Bis Anfang der 1990er Jahre auf einem Abstellgleis im Dresdner Industriegelande im Freien hinterstellt kann dieses nunmehr zusammen mit einem originalen Maybach GO6 Motor im Verkehrsmuseum Dresden besichtigt werden Ein Fragment eines Wagenkastens wurde 2014 in einem Kleingarten in Wittenberge entdeckt 1 und vom Verkehrsmuseum Dresden erworben Das Konzept der Motoranordnung an beiden Zugenden und den dahinterliegenden hochgesetzten Fuhrerstanden war massgebend fur die DB Baureihe VT 11 5 welche in den 1950er Jahren gebaut wurde Auch die DR Baureihe VT 18 16 wurde mit einem ahnlichen Antriebskonzept erstellt Wagenbaulich wichen beide Bauarten allerdings deutlich ab Mehrere der erstmals im DR 137 155 umgesetzten Merkmale wurden im ab 1979 entworfenen InterCityExperimental in sehr ahnlicher Form umgesetzt Schwenkschiebeturen Einzelsitzreihe auf der gegenuberliegenden Gangseite Triebzugkonzept Luftfederung ab ICE 2 Aerodynamische Triebkopfform Konstruktive Merkmale BearbeitenWagenkasten Bearbeiten nbsp die als Schwenkschiebeturen gebauten Einstiegsturen an einem Gelenk mit JakobsdrehgestellGegenuber den herkommlichen Triebwagen der damaligen Zeit besass der Kruckenberg Schnelltriebwagen eine geanderte und interessante Aufhangung des Wagenkastens auf den Drehgestellen Die nur kurze Betriebszeit und die Verhaltnisse um den Zweiten Weltkrieg verhinderten eine eingehende Erprobung der einzelnen Komponenten besonders im Laufwerk Das Laufwerk war ohne Drehzapfen ausgefuhrt Die angegebenen Masse des Drehzapfenabstands beziehen sich auf die ideellen Drehpunkte Zug und Bremskrafte wurden vom Drehgestell auf den Wagenkasten durch zwei aussen liegende Lenkerstangen und zwei Winkelhebel ubertragen Die freien Enden der Winkelhebel waren durch eine Stange verbunden sie stutzte sich uber einen Stossdampfer vom Wagenkasten ab Die antriebslosen Jakobsdrehgestelle hatten prinzipiell denselben Aufbau wie die Enddrehgestelle lediglich die Oberteile waren anders gestaltet die Haupttragfedern fur die Wagenabstutzung waren quer eingebaut Dadurch war gewahrleistet dass sich jede Wagenkastenseite auf ihr Oberteil abstutzte 2 Die Anlenkung der Drehgestelle geschah auf gleiche Weise wie bei den Enddrehgestellen nbsp Jakobs Drehgestell des SVT KruckenbergDie Fuhrung der Wagenkasten in den Jakobs Drehgestellen wurde derartig vorgenommen dass sie durch zwei in Stahlgussgehausen gefuhrte gefederte und durch Kreuzgelenke verbundene Stangen so gekuppelt waren dass sich die Wagenkasten nicht um die Langsachse verdrehen aber Winkelbewegungen waagerecht und senkrecht ausfuhren sowie Langsstosse federnd aufnehmen konnten Um die Auswirkung der Laufwerksdynamik durch die Gleise klein zu halten waren die Wagenkasten in Gummikugelabstutzungen im Drehgestell gefuhrt Die Art der Hebelverbindungen zwischen den einzelnen Wagensegmenten war in Form eines drehsteifen Stabes ausgefuhrt der nur beim Auftreten von ausseren Kraften beispielsweise bei Bogenfahrt oder durch die Laufwerksdynamik ein Ausknicken des Stabes erzwang 3 Der Wagenkasten war in Spantenbauart mit 17 Langsstaben aus uberwiegend kaltgewalzten Profilen und unter den Fenstern querverbindenden Spanten die vorwiegend durch Punktschweissen verbunden waren ausgefuhrt Als Aussenbleche waren unter der Fensterbrustung Bleche mit einer Starke von 1 75 mm oberhalb mit 1 25 mm verschweisst Der vordere Uberhang der Maschinenwagen war durch Dreieckstrager und Fachwerksverbande besonders gut versteift um eine formstabile Auflage fur die Maschinenanlage zu erhalten Das vor dem Fuhrerstand liegende Dachteil war abnehmbar Ausserdem war auch die untere Seite durch Klappen zu offnen um die gesamte Maschinenanlage nach unten herausnehmen zu konnen Der Fussboden des Triebwagens bestand im Fahrgastraum aus Stahlwellblech es war mit Korkestrich ausgefullt Darauf lag noch eine Korkschicht mit einer Starke von 4 mm als Dammschicht sowie ein Trittbelag von 3 6 mm Starke aus Linoleum Im Postabteil bestand der Fussboden aus einzelnen Holzbohlen in der Kuche lag Steinholzfussboden 3 Die Bewirtschaftung im Triebwagen war so ausgelegt dass Speisen und Getranke am Platz serviert wurden Dabei besassen die Sitze der Einzelsitzreihe feste die der Doppelsitzreihe ausziehbare Tische Aussergewohnlich gross waren die Fensterscheiben mit einer Breite von 1630 mm fur einzelne Abteile bzw 1730 mm fur die restlichen Seitenfenster ausgefuhrt Sie waren fest eingebaut Die Frontfenster der Maschinenwagen waren aus Sicherheitsglas mit einer Starke von 8 mm ausgefuhrt Die Bremsanlage des Zuges war als Druckluftbremse Bauart Hildebrand Knorr ausgefuhrt die als Klotzbremse auf jeden Radsatz wirkte Zusatzlich besass der Triebzug noch eine bei den SVT ubliche Magnetschienenbremse Als Kuppelmoglichkeit besass der Triebwagen Scharfenbergkupplungen ohne Kontaktaufsatz Eine Vielfachsteuerung war nicht vorhanden 2 Maschinenanlage Bearbeiten nbsp TriebdrehgestellDie Maschinenanlage des Triebwagens war im Uberhang der Endwagen untergebracht Dabei waren der Dieselmotor vom Typ GO 6 und das angeflanschte Stromungsgetriebe schrag im Uberhang platziert Die Ubertragung zu der als einzige Antriebsachse ausgefuhrten zweiten inneren Achse des Triebdrehgestells geschah uber eine Gelenkwelle und ein Radsatzgetriebe Motor und Getriebe waren gemeinsam mit einigen Hilfsbetrieben Lichtanlassmaschine Kuhlerlufter gemeinsam auf einem gummigefederten Tragrahmen gelagert der sich auf dem Hauptrahmen abstutzte Die Maschinenkammer war gegenuber dem Fuhrerraum durch eine doppelte Stahlblechwand mit Glaswolle Zwischenlage feuersicher und schalldammend abgesichert Das Stromungsgetriebe war als Zweiwandlergetriebe ausgefuhrt Als Ubertragungsmedium war Wasser mit 3 Korrosionsschutzol gewahlt worden Es bestand die Moglichkeit bei geeigneten betrieblichen Verhaltnissen auch im zweiten Gang anzufahren Dafur musste aber ein geringerer Wirkungsgrad in Kauf genommen werden Geschaltet wurde das Getriebe von Hand 4 Der SVT Kruckenberg war mit Wendegetrieben ausgerustet welche das Andern der Fahrtrichtung bei geringen Geschwindigkeiten im Ausrollen erlaubten In dieser Form war der Triebwagen der einzige der Deutschen Reichsbahn mit solch einer Schaltung Voraussetzung fur diese Umschaltung war das vollstandige Entleeren der Stromungsgetriebe 5 Die Kuhlelemente waren in den Maschinenkammern hinter dem Dieselmotor und uber dem Stromungsgetriebe angeordnet Jedes Teilfahrzeug des Triebzuges besass eine unabhangige Heizungs bzw Luftungsanlage Durch die festen Fenster des Triebwagens wurde im Sommer durch ein Geblase frische Luft in die Fahrgastraume gedruckt welche unterhalb der Fenster als Abluft wieder den Wagenkasten verliess In der kalten Jahreszeit wurde diese Luftheizung durch einen Olbrenner mit warmer Luft versorgt Im Regelfall wurde fur den Olbrenner Diesel verwendet es konnte aber auch Braunkohlenteerol verwendet werden Die fur den Triebwagen benotigte Druckluft wurde von einem elektrisch angetriebenen Luftverdichter erzeugt der am Untergestell des Mittelwagens aufgehangt war Das Bordnetz war auf eine Spannung von 110 V ausgelegt gespeist wurde es entweder von den Lichtanlassmaschinen oder der Batterie Die Lichtanlassmaschinen konnten als Generator zur Speisung der elektrischen Anlage bzw Motor fur das Anlassen des dazugehorenden Dieselmotors verwendet werden Literatur BearbeitenHeinz R Kurz Hrsg Fliegende Zuge Vom Fliegenden Hamburger zum Fliegenden Kolner Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1986 ISBN 3 88255 237 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DRG 137 155 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite uber den SVT Kruckenberg und die Flugbahngesellschaft auf reichsbahntriebwagen de VT 137 155 1960 abgestellt im Ausbesserungswerk Wittenberge auf der Eisenbahnstiftung Joachim SchmidtEinzelnachweise Bearbeiten Entdeckung in der Elbestadt Vom Triebwagen zum Schuppen In Schweriner Volkszeitung 22 Mai 2014 a b Heinz R Kurz Hrsg Fliegende Zuge Vom Fliegenden Hamburger zum Fliegenden Kolner Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1986 ISBN 3 88255 237 9 S 175 a b Heinz R Kurz Hrsg Fliegende Zuge Vom Fliegenden Hamburger zum Fliegenden Kolner Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1986 ISBN 3 88255 237 9 S 174 Heinz R Kurz Hrsg Fliegende Zuge Vom Fliegenden Hamburger zum Fliegenden Kolner Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1986 ISBN 3 88255 237 9 S 176 Heinz R Kurz Hrsg Fliegende Zuge Vom Fliegenden Hamburger zum Fliegenden Kolner Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1986 ISBN 3 88255 237 9 S 177 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR 137 155 amp oldid 236505931