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Henschel amp Sohn ab 1957 Henschel Werke war ein Maschinen Fahrzeugbau und Rustungskonzern mit Sitz in Kassel Das Unternehmen wurde 1810 als Stuckgiesserei gegrundet und war zeitweise einer der bedeutendsten Hersteller von Lokomotiven in Europa Zeitweise wurden auch Rustungsguter wie Panzer Flugmotoren Flugzeuge und Lenkflugkorper produziert Bekannt wurde das Unternehmen als Hersteller von Lastwagen und Omnibussen sowie Verbrennungsmotoren die von 1925 bis in die 1970er Jahre produziert wurden In den 1960er Jahren begann der Niedergang des Henschel Konzerns von dem heute jedoch noch zahlreiche Nachfolgeunternehmen existieren Henschel WerkeLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1810 als Henschel amp SohnAuflosung 1957 als Familienunternehmen 1964 als AGAuflosungsgrund Fusion spater AuflosungSitz Kassel DeutschlandBranche Maschinenbau Fahrzeugbau Rustungsindustrie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Entwicklung im 19 Jahrhundert 1 2 Unternehmensgeschichte in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 1 3 Unternehmensgeschichte ab der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts 1 3 1 Weitere Werksteile von Henschel 2 Die wichtigsten Unternehmensteile 2 1 Henschel als Lokomotivenhersteller 2 1 1 Ubersicht Galerie 2 1 2 Typen von Privatbahnloks 2 2 Henschel als Nutzfahrzeughersteller 2 2 1 Vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs 2 2 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 2 3 Neues Lkw Programm 2 3 Henschel als Flugzeughersteller 2 3 1 Bis 1945 2 3 2 Nach 1945 2 4 Panzerhersteller 3 Heute 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Geschutz des furstlichen Stuckgiessers Henschel gegossen 1803 vor dem Eingang der Rudelsburg 1 Grundung und Entwicklung im 19 Jahrhundert Bearbeiten Georg Christian Carl Henschel kam 1777 aus Giessen nach Kassel und wurde zunachst Geselle dann Schwiegersohn und Teilhaber beim furstlichen Geschutzgiesser Anton Storck der Kanonen und Glocken goss 1 In Nachfolge seines Schwiegervaters ubernahm er Ende des 18 Jahrhunderts dessen Position als furstlicher Stuckgiesser von der er in der Zeit des Konigreich Westphalens nach Streitigkeiten mit dem franzosischen Stadtkommandanten von 1810 bis 1813 fur drei Jahre entbunden war In dieser Zeit grundete er zusammen mit seinem Sohn dem Glockengiesser und Bildhauer Johann Werner Henschel die Giesserei Henschel amp Sohn die ebenfalls Geschutze produzierte und damit zu den altesten deutschen Rustungsunternehmen gehort 1 nbsp Die 1826 bei Henschel amp Sohn gegossene Teufelsbrucke im Bergpark Wilhelmshohe nbsp Transport einer Henschel Lokomotive durch die Untere Konigstrasse zum Unterstadtbahnhof vom Henschel Werk am Moncheberg in Kassel 1865 Henschel amp Sohn begann 1816 mit der Produktion von Dampfmaschinen Johann Werners alterer Bruder Carl Anton ab 1817 Teilhaber in der Firma liess 1837 ein zweites Werk am Hollandischen Platz dem heutigen Standort der Universitat Kassel bauen Nach dem Tod des Grunders Georg Christian Carl im Jahr 1835 erlebte das Unternehmen unter der Leitung von Carl Antons Sohn Oscar Henschel einen starken Aufschwung Oscar konzentrierte die Produktion auf den stark wachsenden Bedarf der Eisenbahnen Am 29 Juli 1848 wurde die erste bei Henschel gebaute Dampflokomotive an die 1844 gegrundete Friedrich Wilhelms Nordbahn ausgeliefert Die Nordbahn prasentierte ihren bis zu 45 km h schnellen Drachen am 18 August 1848 der Offentlichkeit Am 4 Oktober 1860 konnte die 50 ausgelieferte Lokomotive gefeiert werden Bei Oscar Henschels Tod 1894 waren bereits uber 4000 Lokomotiven ausgeliefert worden Die Beschaftigtenzahl hatte 1865 die Grenze von 500 uberstiegen im Jahr 1894 lag sie bei 1600 Der Grunderkrach von 1873 wurde wenn auch mit Umsatzverlusten und Entlassungen uberstanden Nach dem Tod Oscar Henschels wurde sein Sohn Karl Anton Theodor Ferdinand Henschel 3 Oktober 1878 in Kassel 11 Dezember 1924 ebendort Firmenchef bis zu dessen Volljahrigkeit nahm Oscars Witwe Sophie Henschel die Geschafte wahr Ab 1 Juli 1900 war Karl neben seiner Mutter Firmenteilhaber sowie alleiniger Unternehmensleiter 2 Jahr Beschaftigte1837 0 2001865 0 5001873 14001894 16001904 3000 und 1600 auf der ab 1904 zum Werkgehorigen Henrichshutte bei HattingenLokomotivenauslieferung Datum Meilenstein29 Juli 1848 Auslieferung der ersten Lokomotive0 4 Oktober 1860 00 50 Lokomotive19 August 1865 0 100 Lokomotive21 Mai 1873 0 500 Lokomotive12 April 1879 1000 Lokomotive25 Juli 1886 2000 Lokomotive0 1 Februar 1890 3000 Lokomotive18 Januar 1894 4000 Lokomotive1899 5000 Lokomotivebis 15 Marz 1905 uber 7000 Lokomotiven Unternehmensgeschichte in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Teilschuldverschreibung uber 1 000 Mark der Firma Henschel amp Sohn vom Februar 1920 nbsp Lastkraftwagen Henschel mit Anhanger Ackermann nach Umbau zu Tankwagenzug durch Schwelmer Eisenwerk ebendort spate 1920er nbsp Tiger I Panzer 1942 beim Verladen bei Henschel auf einen Waggon rechts im Hintergrund ein Panther nbsp Fabrikschild einer 1948 gebauten Lokomotive1905 wurde die erste elektrische Lokomotive gebaut und 1910 die erste Henschel Lok mit Vergasermotor Henschel gehorte Anfang des 20 Jahrhunderts neben Borsig zu den grossten Lokomotivwerken Deutschlands und wurde 1920 in eine GmbH umgewandelt Die Henschel Antriebstechnik begann 1918 die Produktion von Getrieben im Werk Kassel Mittelfeld In den folgenden Jahren ubernahm Henschel die Lokomotivproduktionen der Magdeburger R Wolf AG 1928 der Linke Hofmann 1930 zusammen mit Krupp zu gleichen Teilen sowie die der Hanomag 1931 Eine Fusion mit der Lokomotivfabrik J A Maffei in Munchen scheiterte 1929 In Lizenz der David Brown Ltd wurden 1933 die ersten Schneckengetriebe gebaut Im Januar 1925 begann Henschel amp Sohn mit dem Bau von Lastkraftwagen und Omnibussen s u Mitte der 1930er Jahre erschien ein sechszackiger verchromter Stern mit einem mittig darin platzierten grossen H als Firmenlogo der bis Ende der 1960er Jahre die Nutzfahrzeuge und auch die Industrielokomotiven zierte Bereits im Ersten Weltkrieg stellte Henschel Rustungsguter her In der NS Zeit wurde das Unternehmen nach und nach auf kriegswichtige Produktion umgestellt Dabei wurden zahlreiche Zulieferbetriebe enteignet bzw arisiert und in den Firmenkomplex miteinbezogen Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden bis zu 6000 Zwangsarbeiter beschaftigt daran erinnert heute das Mahnmal Die Rampe auf dem Gelande der Universitat wo sich das Stammwerk befunden hatte Am 14 Juni 1941 lieferte die Kasseler Lokomotivenfabrik Henschel amp Sohn die 25 000 Lokomotive an die Deutsche Reichsbahn 3 Mit der Produktion von Kriegslokomotiven Ausstosszahlen der Baureihe 52 Lastkraftwagen Panzern und Geschutzen s Tabelle war Henschel amp Sohn eines der bedeutendsten deutschen Rustungszentren und ein wichtiges Ziel des alliierten Luftkriegs Kassel war wiederholt Ziel von Luftangriffen insbesondere beim Luftangriff auf Kassel am 22 Oktober 1943 wurden die Stadt und die Werke schwer getroffen siehe auch Kassel Mission Panzer und Geschutzproduktion bei Henschel amp Sohn von 1934 bis 1944 4 Jahr Panzer Geschutze1934 6 1935 60 151936 153 861937 260 701938 270 761939 210 1301940 164 4061941 334 9101942 597 19281943 850 26361944 1000 1701Summe 3904 7958 nbsp Reparatur einer Lok durch das 757th Railway Shop Battalion in KasselTrotz der nahezu vollstandigen Zerstorung der Gebaude wurde der strategisch wichtige und gut gelegene Lokomotivenbau Standort von den Truppen der US Armee genauer der 757th Railway Shop Battalion ubernommen Im April Mai 1945 wurden im Henschelwerk sowohl vollstandige neue Lokomotiven als auch Einzelteile vorgefunden Nach und nach stellte das 757th Railway Shop Battalion folgende Einheiten wieder her Lokomotiven Reparaturen durchzufuhren neue Lokomotiven zusammenzubauen 1 Kessel und andere Einzelteile zu reparieren herzustellen 2 und Einrichtungen des Holz und Metallmodellbaus 3 5 6 Als ehemalige bedeutende Rustungsschmiede des NS Staats bekamen die fast vollstandig zerstorten Werke von den Alliierten ab 1946 zunachst nur die Genehmigung kleinere Industrielokomotiven herzustellen sowie noch vorhandene beschadigte bzw abgenutzte Lastwagen instand zu setzen Erst ab 1948 wurden wieder grossere Lokomotiven gebaut Unternehmensgeschichte ab der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Eine der letzten von der Deutschen Bundes bahn eingefuhrten Dampf loko motivbau reihen war in den 1950er Jahren die DB Baureihe 23 von Henschel nbsp Henschel Strassenwalze 1964 nbsp HMB 2 der Vorlaufer des Transrapid nbsp DB Lok Baureihe 101Henschel amp Sohn GmbH1953 ubernahm Henschel die in Konkurs gegangene WUMAG Hamburg und gliederte sie als Henschel Maschinenbau in das Unternehmen ein Hohe Entwicklungskosten und Fehlentwicklungen setzten dem Unternehmen zu Die bisherige Henschel amp Sohn GmbH geriet 1957 wegen Absatzschwierigkeiten im Lkw Bereich Verzogerungen bei Rustungsauftragen der Bundeswehr HS 30 und zu spat eingeleiteter Umstellungen auf Diesel und Elektro Antriebe im Lokomotiv Programm in eine Krise in deren Folge der Besitzer Oscar R Henschel die Geschaftsfuhrung abgab eine Umfirmierung in Henschel Werke GmbH erfolgte und das Unternehmen in den Vergleich ging 7 Henschel Werke AG1958 wurden die bis dahin im Familienbesitz befindlichen Henschel Werke an neue Gesellschafter verkauft 8 Mit der Lizenzfertigung des Schutzenpanzers HS 30 stieg Henschel 1959 wieder in die Produktion von Waffensystemen ein 1961 ubernahm Henschel teilweise die Diesellokfertigung der Maschinenfabrik Esslingen im selben Jahr wurde die letzte Dampflokomotive gefertigt Bis 1962 hatte sich der 1959 zum Vorstand berufene Industriemanager Fritz Aurel Goergen vom Teilhaber zum Mehrheitseigner entwickelt Er wandelte 1962 Henschel in eine AG um und wurde Hauptaktionar ein Borsengang war geplant 1963 wurde die Fertigung von Omnibussen aufgegeben Die Fertigung verlagerte sich fortan auf Schwer und Werkzeugmaschinen hinzu kam ein bedeutender Teil an Rustungsgutern 7 Rheinstahl Henschel AG1964 ubernahmen die Rheinischen Stahlwerke die Aktien der Henschel Werke 9 die ab 1965 erneut den Namen wechselte und nun Rheinstahl Henschel hiess Der auch in der Geschaftsfuhrung aktive Hauptaktionar Goergen der Henschel aus der schweren Krise von 1957 58 gefuhrt und saniert hatte war 1964 verhaftet worden Auf Kaution wieder frei verausserte der gesundheitlich und psychisch angeschlagene Goergen seine Aktienmehrheit an Rheinstahl Erst 1971 war die Justiz bereit einzusehen dass die gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen haltlos waren 10 1969 wurde die Diesellokproduktion von Klockner Humboldt Deutz KHD in Koln Deutz ubernommen und die Lkw Sparte in die Hanomag Henschel Fahrzeugwerke GmbH kurz HHF ausgegliedert Nach der Ubernahme der HHF durch Daimler Benz im Jahr 1971 wurden die Lkw Produktionen von Hanomag Henschel und Mercedes Benz zunachst zusammengefuhrt und 1974 unter dem Markennamen Hanomag Henschel eingestellt Die Produktion im ehemaligen Kasseler Henschel Lkw Werk wurde von Mercedes Benz auf Nutzfahrzeug Achsen umgestellt in diesem Bereich ist es das grosste Werk Europas 7 Thyssen HenschelDie Rheinstahl AG selbst ging 1976 in die August Thyssen Hutte ein nun nannte sich das Lokomotiv Werk in Kassel Thyssen Henschel Der traditionsreiche Name Henschel auf den Lokomotiven blieb aber erhalten Zusammen mit ABB entstand 1990 ABB Henschel mit Sitz in Mannheim Zugsparte ADtranz Bombardier amp Alstom 1995 vereinbarten ABB und Daimler Benz den weltweiten Zusammenschluss ihrer Verkehrstechnik Sparten unter der Bezeichnung ABB Daimler Benz Transportation ADtranz Damit verschwand am 1 Januar 1996 der Name Henschel als Fahrzeugproduzent endgultig Der Schienenfahrzeugbau lief unter der Bezeichnung ADtranz weiter einem hundertprozentigen Tochterunternehmen des damaligen DaimlerChrysler Konzerns In Kassel werden uberwiegend Elektrolokomotiven und Diesellokomotiven gefertigt und modernisiert Fur die Deutsche Bahn wurden und werden unter anderem die E Lok Serien 101 145 146 und 185 gefertigt Die Vermarktung des Transrapid erwies sich als schwierig hingegen erwies sich die Teilnahme an der Entwicklung des ICE als erfolgreich die Triebkopfe der ICE Zuge der ersten und zweiten Generation wurden in Kassel gefertigt 11 2001 wurde ADtranz an Bombardier Transportation verkauft im Jahr 2009 beschaftigte das Unternehmen noch 900 Mitarbeiter in Kassel 11 2021 wurde Bombardier Transportation mit etwa 600 Mitarbeitern wiederum in Alstom eingegliedert 12 Weitere Werksteile von Henschel Bearbeiten Teile der ehemaligen Henschel Werke in Kassel gehorten zu TKTR Thyssen Krupp Transrapid wurden jedoch 2010 aufgegeben 13 Die ehemalige Henschel Wehrtechnik gehort seit Ende 1999 zur Rheinmetall mit den Gesellschaften Rheinmetall MAN Military Vehicles und Rheinmetall Landsysteme 14 Andere ehemalige Henschel Bereiche existieren ebenfalls als eigenstandige Unternehmen mit dem alten Markennamen weiter Die wichtigsten Unternehmensteile BearbeitenHenschel als Lokomotivenhersteller Bearbeiten Ubersicht Galerie Bearbeiten nbsp Henschel Wegmann Zug 61001 Baujahr 1936 nbsp Einheits Guterzug loko motive der Baureihe 50 ab 1939 von Henschel ausgeliefert Bild von 1953 in Kassel nbsp Kriegslokomotive Baureihe 52 allein bei Henschel wurden ab 1942 uber 1000 Stuck produziert nbsp Dampflok D 600 Losheim Baujahr 1948 nbsp Henschel DH 240 nbsp Henschel DE 500 C in Bochum Dahlhausen nbsp Drehstromlok E 1200 nbsp Klima Schneepflug Baujahr 1965 von Henschel nbsp Dampflokomotive Arganda nbsp Schmalspurlok der OMEG Nr 41 Henschel amp Sohn Kassel 1912 10721 Denkmal in Otjiwarongo Namibia nbsp Agyptische Henschel AA22T Lokomotive nbsp 202 004 8 Co Co de Thyssen Henschel BBC 1973 31405 DE 2500 Blauer Bock im Mieteinsatz bei der Hersfelder Eisenbahn in Ransbach nbsp 141 228 7 Bo Bo Henschel BBC 30431 nbsp DSB ME 1502 am 17 Oktober 2006 in Nykobing FalsterDie Henschel Werke befassten sich bereits fruh mit der Entwicklung und Herstellung von Dampflokomotiven avancierten schon im 19 Jahrhundert zu einem der fuhrenden deutschen Hersteller und blieben dies bis zum Ende der Dampflokfertigung Henschel tat sich auch bei der Entwicklung besonderer Dampflokomotiv Bauarten wie der Kondenslokomotive und der Dampfmotorlokomotive hervor Bereits 1905 wurde bei Henschel die erste Elektrolokomotive gebaut Im Jahr 1910 wurde bei Henschel die zehntausendste Lokomotive gebaut Henschel war uber lange Zeit hinweg neben Firmen wie Siemens AEG Krauss Maffei und zunachst noch Borsig einer der Hauptlieferanten von Lokomotiven fur die Deutsche Reichsbahn und spater die Deutsche Bundesbahn Fur die Grube Otto Scharf in Kottichau vor dem Zweiten Weltkrieg der modernste Tagebau der Welt lieferten 1939 die Henschel Werke 150 t E Loks mit 25 t Achslast damals die schwersten und zugkraftigsten deutschen Elektrolokomotiven 15 Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Produktion im stark zerstorten Henschel Werk zunachst nicht wieder aufgenommen werden man betatigte sich zunachst unter Aufsicht des United States Army Transportation Corps und spater als privates Ausbesserungswerk in der Instandsetzung von im Krieg beschadigten Lokomotiven Die ab Mitte der 1960er Jahre entwickelte Baureihe E 03 bzw 103 wurde massgeblich von Henschel mitkonstruiert und auch gebaut Ab Mitte der 1950er Jahre baute Henschel Diesellokomotiven unter Lizenz von General Motors Electro Motive Division Grosster Kunde war die agyptische Staatsbahn Typen von Privatbahnloks Bearbeiten Henschel hatte im Zweiten Weltkrieg beim Bau der Wehrmachtslokomotive WR 360 C 14 Erfahrungen mit dieselhydraulischen Lokomotiven gemacht Darauf aufbauend wurden ab 1949 ahnliche Lokomotiven selbst angeboten Erste GenerationDie ersten Lokomotiven DH 100 DH 200 DH 360 und DH 550 ahnelten noch sehr dem Wehrmachtstypen Zweite GenerationAb 1955 befand sich das Fuhrerhaus in der Mitte der Lokomotive Die Vorbauten waren recht abgerundet ausgefallen Gebaut wurden die Varianten DH 240 DH 360 DH 390 DH 440 DH 630 DH 875 DHG 630 und DH 500 Dritte Generation1958 entwickelte Henschel eine Typenreihe mit einheitlichem Fuhrerhaus und je nach Typ variierender Vorbaulange Diese waren zum Ende hin abgeschragt und mit abgerundeten Kanten Ab Werk verfugten diese Loks uber zwei an den Vorbauten entlanglaufenden horizontalen Silberstreifen Von den zweiachsigen Typen DH 120 B DH 180 B DH 240 B DH 360 B DH 500 B den dreiachsigen Modellen DH 360 Ca DH 440 Ca DH 500 Ca DH 600 Ca DH 700 Ci sowie den vierachsigen Bauarten DH 360 D DH 700 D und DH 850 D wurden insgesamt 318 Exemplare gebaut die letzten 1971 Ein Einzelstuck blieb die Maschine des Typs DH 1200 D Vierte GenerationDie Aufbauten wurden von der dritten Generation ubernommen aber die Lokomotiven bekamen nun ab 1962 1963 eine Gelenkwelle statt des Kuppelstangenantriebs uber eine Blindwelle Die Lokomotiven DHG 500 C und DHG 700 C waren dreiachsig ausgefuhrt Achsfolge C die vierachsigen DHG 1000 BB und DHG 1200 BB hatten zwei Drehgestelle Achsfolge B B sie verfugten auch uber zwei Motoren Fur den Export wurden meterspurige vierachsige einmotorige Lokomotiven mit geschlossenem Lokkasten DH 1100 BB und DH 1200 BB gebaut die nach Thailand Spanien und Togo verkauft wurden 16 Funfte GenerationAb 1973 wurden die Konstruktionen uberarbeitet Die Vorgabe des Bundesverbandes Deutscher Eisenbahnen wurden weitgehend umgesetzt Fuhrerhaus und Vorbauten der DHG 700 C DHG 700 C F DHG 800 BB und DHG 1200 BB waren nunmehr kantig Sechste GenerationAnfang der 1980er Jahre wurden die Lokomotiven noch einmal uberarbeitet Es entstanden die Henschel DHG 300 B und die DE 500 C EsslingerDie Lokomotiven DHG 160 B DHG 200 B DHG 240 B DHG 275 B und DHG 330 C waren bei der Maschinenfabrik Esslingen entwickelt worden wurden aber 1961 von Henschel ubernommen und in Kassel produziert ExportFur den Export nach Schweden wurde die DHG 625 C als SJ V4 und SJ V5 die DH 600 C fur den Export nach Ghana und in den Sudan sowie die NY5 NY6 und NY7 fur die chinesischen Staatsbahnen gebaut Ende der 1980er Jahre wurde der Bau von Industrielokomotiven bei Henschel aufgegeben Henschel als Nutzfahrzeughersteller Bearbeiten Vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten nbsp Henschel 40 S 1 Bj 39 mit Nieren Kuhlermaske 95 PS Dieselmotor 17 nbsp Henschel Lkw der Wehrmacht in Italien 1943Als sich Mitte der 1920er Jahre ein Einbruch der Weltwirtschaft absehen liess uberlegte man bei Henschel den Aufbau eines weiteren Geschaftszweiges um vor allem vom Lokomotivbau nicht mehr so abhangig zu sein So fiel der Entschluss in den bereits stark expandierenden Bereich der Nutzfahrzeugherstellung einzusteigen 1925 begann die Fertigung von Lastkraftwagen und Omnibus Fahrgestellen zunachst bereits sehr fortschrittliche 3 und 5 Tonner auf Basis einer Lizenz des Schweizer Herstellers Franz Brozincevic amp Cie FBW ca 300 Fahrzeuge In den darauffolgenden Jahren entwickelte Henschel eigene Lkw und Omnibusse mit Otto und Diesel Antrieb sowie eigene Motoren Ende der 1920er Jahre experimentierte man auch mit dampfgetriebenen Lastwagen sowie Fahrzeugen auch Omnibussen mit Holzvergasern beide blieben jedoch bei sehr geringen Stuckzahlen Anfang der 1930er Jahre waren Nutzfahrzeuge von zwei bis zwolf Tonnen Nutzlast im Angebot 1932 erschienen die ersten Henschel Lanova Dieselmotoren nach einem Verfahren des Technikers Franz Lang die gegenuber den bisherigen Dieselmotoren eine weichere Verbrennung ermoglichten Diese Motoren fanden teilweise auch im Lokomotiv und Omnibusbau Verwendung Das Lanova Einspritzverfahren blieb den Henschel Lastwagen bis Anfang der 1960er Jahre erhalten In den 1930er Jahren machte sich Henschel im Nutzfahrzeugbereich vor allem einen Namen als Hersteller schwerer Omnibus und Lastwagenfahrgestelle Schwere Lastwagen von Henschel kamen im Zweiten Weltkrieg vielfach zum Einsatz Die Werksanlagen wurden im Krieg stark zerstort die Lkw Fertigung kam zum Erliegen Lastwagen Produktion bei Henschel amp Sohn von 1933 bis 1944 18 Jahr Lastwagenproduktion1933 1351934 7331935 18331936 19941937 30481938 30331939 27021940 19541941 20661942 9531943 5481944 55Summe 19054Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Der Sechszackige Stern Markenzeichen von Henschel und Sohn nbsp HS 160 der Stadtwerke Trier1946 waren die Anlagen soweit wieder instand gesetzt dass zunachst mit Genehmigung der Alliierten ein Reparaturbetrieb fur die noch vorhandenen stark abgenutzten und teilweise kriegsbeschadigten Lastwagen wieder aufgenommen werden konnte Spater wurden in grosserer Zahl zuvor benzinbetriebene amerikanische Militarlastwagen mit Henschel Dieselmotoren ausgerustet Der zu stark mit der Rustungsproduktion im Zweiten Weltkrieg belastete Name Henschel blieb durch die Alliierten zunachst gesperrt so dass das Werk ubergangsweise unter dem Namen Hessia als Ableitung von Hessen firmierte Die Bezeichnung Henschel kehrte erst 1948 zuruck Nachdem dies 1946 erlaubt worden war entstanden auch bereits wieder dringend benotigte Oberleitungs Omnibusse In den 1950er Jahren war Henschel der grosste deutsche Anbieter von Oberleitungsbus Fahrgestellen Wie in dieser Zeit ublich erschienen auch bei Henschel in der Folge noch vom Lkw abgeleitete Omnibus Fahrgestelle die haufig von Aufbauherstellern zu Reisewagen karossiert wurden 1955 erschien mit dem Typ HS 160 ein neuer Linienbustyp ein Frontlenker mit damals neuartigem Aufbau in Schalenbauweise Dieses als Diesel sowie Oberleitungsbus erhaltliche Modell war sowohl als Solo wie auch als Gelenkwagen zunachst ein beachtlicher Verkaufserfolg Es war bereits in Modulbauweise nach heutiger Terminologie als Plattformfahrzeug zu bezeichnen konstruiert und hatte einen Wagenkorper aus Aluminium 19 Dennoch wurde die unrentabel gewordene Fertigung 1963 eingestellt Bemerkenswerte Konstruktionen der Firma Henschel im O Bus Bereich waren auch der Typ II 6500 abgeleitet vom Kriegs Einheitsobus von dem noch ein Exemplar in Eberswalde vorhanden ist und der Typ Uerdingen Henschel UHIIIs der mit 212 Exemplaren meistgebaute O Bus Typ Westdeutschlands Eine Besonderheit stellte der nur 1950 und 1951 in geringer Stuckzahl produzierte Henschel Bimot dar der von zwei Motoren angetrieben wurde da bis 1951 der Alliierte Kontrollrat die Leistung auf 150 PS je Motor begrenzt hatte Erst 1950 damit weit nach den wichtigsten Wettbewerbern wurden wieder eigene Lastwagen angeboten Zunachst erschien der schwere Typ Henschel HS 140 fur 6 Tonnen Nutzlast Die Bezeichnung des zunachst als Haubenwagen ausgefuhrten Lkw ruhrte von der Motorleistung von 140 PS her das Modell war der Zeit entsprechend mit langer schmaler Motorhaube und freistehenden Scheinwerfern ausgerustet Spater erschienen leistungsstarkere Schwestermodelle darunter massgeblich der HS 170 mit 170 PS Ab 1953 waren auf technisch weitgehend identischer Basis auch Frontlenker mit rundlichem Kabinendesign im Angebot Die Grundmuster der Haubenwagen wie der Frontlenker blieben bis 1961 im Programm Im Jahr 1951 wurde das Lkw Programm mit der Einfuhrung des Typs HS 100 nach unten erganzt Dieses Kurzhauben Modell war Ausgangsbasis einer ganzen Modellfamilie die sich bei steter Weiterentwicklung jedoch fast unverandertem Design bis Ende der 1960er Jahre im Programm hielt Die Motorleistung begann bei 100 PS und steigerte sich bis zum Produktionsende auf bis zu 180 PS so bei dem auf der IAA 1955 vorgestellten 16 ab 1957 20 Tonnen Dreiachs Allradkipper HS 3 180 TAK mit einem Hubraum von 11 045 Kubikzentimeter nbsp Henschel HS 90 nbsp Henschel HS 100 AK Allrad Kipper nbsp Henschel HS 120 AK Allrad Kipper nbsp Henschel HS 140 K Kipper nbsp Henschel mit Tram Frontlenker Fahrerhaus nbsp Henschel HS 165 Frontlenker mit nicht serienmassiger Kassbohrer Kabine Neues Lkw Programm Bearbeiten Zur IAA 1961 wurde ein neues Lastwagenprogramm vorgestellt neue Typbezeichnungen fur alle Lkw Modelle eingefuhrt und die Zusammenarbeit mit dem franzosischen Hersteller Saviem bekannt gegeben einer Tochterfirma des Renault Konzerns Die neuen kubischen Kabinen vom franzosischen Designer Louis Lucien Lepoix entworfen waren im Baukastensystem angelegt und als Frontlenker mit Tramfuhrerhaus T sowie Haubenlastwagen H lieferbar Die Frontlenker gab es sowohl mit Nahverkehrsfuhrerhaus als auch mit Fernverkehrsfuhrerhaus Den zweiachsigen HS 14 und HS 16 mit 14 bzw 16 Tonnen zulassigem Gesamtgewicht folgte 1962 der HS 12 T mit 12 Tonnen zulassigem Gesamtgewicht der nur als Frontlenker angeboten wurde Unter der Bezeichnung HS 12 H wurden die alten mittelschweren Hauber der fruheren Reihe HS 100 120 weiter angeboten Ebenfalls ab 1962 wurde mit dem HS 15 ein aufgelasteter HS 14 angeboten der mit dem Motor des HS 16 ausgestattet war und vor allem als Sattelschlepper beliebt war Fur den Export gab es ab 1962 zudem noch den HS 19 Zur IAA 1963 folgten dann die dreiachsigen HS 22 und HS 26 mit 22 bzw 26 Tonnen zulassigem Gesamtgewicht in Deutschland auf 22 t beschrankt als Frontlenker und Hauber Anfang 1965 wurden die runden Frontscheinwerfer durch ovale ersetzt Zur IAA 1965 bekamen alle Modelle ein grosseres Henschel Schild auf der Front das Saviem Renault Zusatzschild war bereits Ende 1962 entfallen Die grosste Neuerung war jedoch dass das Frontlenker Fernverkehrsfuhrerhaus mit Ausnahme des HS 12 T nun kippbar ausgefuhrt wurde Dabei wurde das gesamte Fuhrerhaus um 20 Zentimeter nach vorn versetzt Ausserlich erkennbar war das kippbare Fuhrerhaus am Dachaufsatz und den in die Stossstange versetzten Frontscheinwerfern Auf der IAA 1967 traten die Rheinstahl Tochter Hanomag und Henschel erstmals gemeinsam auf und fuhrten ein einheitliches Bezeichnungsschema an Anstelle der Buchstaben HS wurde nun ein F fur Frontlenker oder H fur Haubenlastwagen vorangestellt und die Typziffer um eine dritte erganzt Das Frontlenker Nahverkehrsfuhrerhaus war jetzt teilweise auch kippbar erhaltlich wobei die nicht kippbaren Frontlenker Nahverkehrsfuhrerhauser weiterhin angeboten wurden insbesondere fur Bau und Kommunalfahrzeuge Die kippbaren Frontlenkerfuhrerhauser wurden optisch uberarbeitet Die Frontscheibe wurde nach unten verlangert der von Spottern als Fensterbank bezeichnete Absatz entfiel und die Front wurde geglattet Ebenfalls ab 1967 wurden dreiachsige Sattelzugmaschinen mit zwei Lenkachsen F 201 bzw 221 S 2 angeboten wobei die mittigliegende zweite Lenkachse wahlweise mit Antrieb F 201 bzw 221 S 2A geordert werden konnte Im April 1969 wurde die Hanomag Henschel Fahrzeugwerke GmbH HHF gegrundet an der Daimler Benz mehrheitlich beteiligt war Einheitlich trugen nun alle Fahrzeuge den Schriftzug Hanomag Henschel auf der Front der Henschel Stern entfiel Im Verlauf des Jahres 1974 gab der Daimler Benz Konzern nun alleiniger Eigentumer der HHF die Marke Hanomag Henschel auf Die HHF wurden 1978 Teil von Daimler Benz und die GmbH daher aufgelost Zu Beginn der 1980er Jahre lief die Fahrzeugproduktion im ehemaligen Henschel Lkw Werk aus und es werden seitdem dort Achsen fur Daimler Benz Nutzfahrzeuge Sattelauflieger Anhanger und Transporter sowie Nutzfahrzeug Gelenkwellen und Differentialgetriebe fur Pkw gefertigt Das Kasseler Werk gehort seit Ende 2019 zur Daimler Truck AG nbsp Henschel Frontlenker mit festem Fahrerhaus und gerippter Front 1961 1962 nbsp Henschel Hauber HS 3 14 HA CH ex Schweizer Armee nbsp Henschel HS 16 Frontlenker TS mit kippbarem Fahrerhaus und gerippter Front 1965 1967 nbsp Henschel HS 16 Hauber210 PS 80 km h 1961 1967 nbsp Henschel Frontlenker F 161 mit kippbarem Fahrerhaus und geglatteter Front 1967 1969 Henschel als Flugzeughersteller Bearbeiten Bis 1945 Bearbeiten nbsp Hs 126 nbsp Hs 117 Schmetterling Anfang der 1930er Jahre unternahm Henschel einige zunachst erfolglose Versuche im Flugzeugbau Fuss zu fassen Verhandlungen uber eine Teilhaberschaft mit Junkers Arado den Bayerischen Flugzeugwerken und Rohrbach fuhrten zu keinem Ergebnis Nach Fursprache von Erhard Milch wurde am 30 Marz 1933 schliesslich die Henschel Flugzeug Werke AG HFW in Kassel gegrundet Im Mai desselben Jahres schloss Henschel mit dem Karosseriebau Unternehmen Ambi Budd einen Nutzungsvertrag uber deren Raumlichkeiten in Schonefeld auf dem heutigen Flughafen Berlin Schonefeld ab am 17 Juli 1933 kamen Gebaude auf dem Flugplatz Johannisthal in Berlin hinzu Erste Flugzeugtypen waren das Jagdflugzeug Hs 121 und der Schuleinsitzer Hs 125 die jedoch Prototypen blieben Als Lizenzbau fertigte Henschel in kleiner Serie die Junkers W 34 Am 15 Oktober 1934 ubernahm Henschel in Schonefeld die im Interesse der Landesverteidigung enteigneten Flachen des Karl Wrede gehorenden Rittergutes und baute sie bis 1936 zum Stammwerk der Flugzeug Werke aus 1936 wurden dort in Lizenz die ersten 24 Flugzeuge Do 23 gebaut Im selben Jahr erschien das erste erfolgreiche Flugzeugmuster von Henschel das Sturzkampfflugzeug Hs 123 Als Tochtergesellschaft der Flugzeugwerke wurde im Jahr 1936 die Henschel Flugmotorenbau GmbH HFM gegrundet die im Lohwald bei Altenbauna heute Baunatal eine vollig neue Produktionsstatte baute Aus dem ehemaligen Lohwerk wurde Ende der 1950er Jahre das Volkswagenwerk Kassel Aufgrund des Mangels an geeigneten Fachkraften wurde 1937 in Schonefeld ein Ausbildungskomplex fur Metallflugzeugbauer errichtet damals einer der grossten im Deutschen Reich 1938 begann im Johannisthaler Werk 2 die Serienproduktion des Aufklarers Hs 126 Ab 1938 begann die Lizenzproduktion der Bombenflugzeuge Do 17Z und Ju 88 sowie von Teilen fur den Jager Bf 109 1940 wurde in der Abteilung F die Entwicklung ferngelenkter Flugkorper aufgenommen so zum Beispiel der Gleitbombe Hs 293 oder der Flugabwehrrakete Hs 117 Schmetterling Im gleichen Jahr erfolgte der erste Einsatz von Zwangsarbeitern aus Polen der Tschechoslowakei Frankreich und niederlandische Zwangsarbeiter 1944 umfassten die Henschel Flugzeug Werke acht Hauptbetriebe in Berlin und Kassel mit 17 100 Beschaftigten sowie Buros in sechs europaischen Hauptstadten Im Rahmen des Totalen Krieges wurden weitere Produktionskomplexe errichtet unter anderem als Aussenstelle der Konzentrationslager Ravensbruck und Mittelbau Dora Am 22 April 1945 wurden die durch Bombenangriffe stark beschadigten Produktionskomplexe in Schonefeld von der Roten Armee besetzt Die wichtigsten Henschel Flugzeuge waren die Hs 123 ein Sturzkampfflugzeug die Hs 126 ein Nahaufklarer und die Hs 129 ein zweimotoriges Schlachtflugzeug Daneben wurden mehrere Prototypen und Experimentalflugzeuge hergestellt die allerdings nicht in Serie gingen Nach 1945 Bearbeiten 1956 grundete Henschel als Tochterunternehmen zur Betreuung von Hubschraubern der Bundeswehr vom Typ Alouette II SE 3130 und Sikorsky S 58 H34 die Henschel Flugzeugwerke AG HFW in Kassel Das Unternehmen mit einer Werfthalle Hangar und grosszugigem Hubschrauberlandeplatz hatte ihren Sitz zunachst im Henschel Werk Kassel Mittelfeld Ein Zweigwerk befand sich bei Kruft auf dem Hummerich einer etwa 300 Meter hohen Erhebung die zwischenzeitlich dem Lava Abbau zum Opfer gefallen ist Spater kam die Betreuung von Grenzschutz und Polizeihubschraubern hinzu und auf dem alten Flugplatz Kassel Waldau wurde die deutsche Generalvertretung der Piper Aircraft eingerichtet In diesen Glanzzeiten hatte das Unternehmen bis zu 450 Beschaftigte und entwickelte auch Prufstande fur Hubschraubergetriebe nach dem Verspannprinzip sowie Rotorprufstande 1970 erlangten die Vereinigten Flugtechnischen Werke VFW eine Mehrheitsbeteiligung an der HFW die daraufhin auch die Betreuung von Getrieben und Rotorkopfe der Bundeswehrhubschrauber vom Typ Sikorsky CH 53 ubernahm Das Zweigwerk auf dem Hummerich wurde um 1970 geschlossen In der Folge wurde das HFW Werk von Kassel Mittelfeld auf den neuen Flughafen Kassel Calden verlegt 1981 ubernahm Messerschmitt Bolkow Blohm die VFW MBB loste als VFW Anteil die Hubschrauberbetreuungsaktivitaten aus der HFW und schlug sie dem MBB Hubschrauberbereich zu Die verbliebenen Anteile der Getriebebetreuung wurden von Henschel als deren Anteil an ZF Friedrichshafen verkauft Die Piper Aktivitaten wurden von Mitarbeitern ubernommen und weitergefuhrt Heute befinden sich auf dem Flughafen Kassel Calden drei selbststandige Firmen die ihren Ursprung in den Henschel Flugzeugwerken haben ZF Luftfahrttechnik Hubschrauber Getriebebau von ZF Friedrichshafen Airbus Helicopters Deutschland Hubschrauberbetreuung Teil der Airbus Group Piper Generalvertretung Deutschland AG Vertrieb von Piper Flugzeugen sowie Ersatzteilvertrieb und Wartung uber Tochterunternehmen Panzerhersteller Bearbeiten nbsp Panzerkampfwagen VI Tiger II nbsp Schutzenpanzer Marder Mit der Aufrustung der Wehrmacht in der zweiten Halfte der 1930er Jahre begann auch Henschel mit dem Wiedereinstieg ins Rustungsgeschaft Das Unternehmen wurde zu einem bedeutenden Produzenten von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen Dazu wurde das Werk III in Kassel Mittelfeld stark ausgebaut Bei Henschel erfolgte die Montage folgender Panzermodelle Panzerkampfwagen I Lizenz Nachbau Panzerkampfwagen II Lizenz Nachbau Panzerkampfwagen III Lizenz Nachbau Panther Lizenz Nachbau Tiger Alleinhersteller Tiger II Alleinhersteller Daneben trat Henschel auch als Mitproduzent der 8 8 cm PaK 43 und der 2 cm Flak 38 auf Wahrend des Zweiten Weltkrieges nahm das Kasseler Werk erheblichen Schaden konnte jedoch trotzdem die Produktion auf relativ hohem Niveau aufrechterhalten Aufgrund einer Anweisung aus dem Jahre 1943 war dabei im Gegensatz zur ublichen Kriegsproduktion im Reich bei der Herstellung der komplizierten und wertvollen Tiger Panzer die Beschaftigung auslandischer Fremdarbeiter ohne Genehmigung ausdrucklich untersagt 20 Mit dem Kriegsende endete auch die Rustungsproduktion bei Henschel die nach der Aufstellung der Bundeswehr aber wieder aufgenommen wurde Henschel war an diversen Rustungsprojekten beteiligt unter anderem am Kanonenjagdpanzer dem Spahpanzer Luchs und am Schutzenpanzer Marder Henschel bewarb sich auch um die Produktion des Kampfpanzers Leopard 2 verlor den Wettbewerb aber gegen den Munchner Konkurrenten Krauss Maffei 1999 wurde Henschels Wehrtechniksparte vom Rheinmetall Konzern ubernommen Heute BearbeitenAuch heute noch existieren Unternehmen die den Namen Henschel tragen Nach der Ubernahme der Bereiche Mischtechnik Handhabungstechnik und Antriebstechnik von ThyssenKrupp durch KERO sind 2003 drei eigenstandige Gesellschaften entstanden die den Namen Henschel und den Stern weiterleben lassen Die Handhabungstechnik und die Antriebstechnik wurden 2006 durch Verkauf wirtschaftlich und rechtlich eigenstandig Die Handhabungstechnik wird von VF Capital gefuhrt und die Antriebstechnik wurde 2006 durch ein Management Buy out der beiden Geschaftsfuhrer ubernommen Als Geburtsstunde der heutigen Henschel Antriebstechnik wird der Beginn der Getriebefertigung von Henschel 1918 in Kassel gezahlt Noch unter dem Namen Henschel werden 1933 die ersten Schneckengetriebe in Lizenz der David Brown Ltd gebaut Unter den daraufhin wechselnden Firmennamen Rheinstahl Henschel 1964 Thyssen Henschel 1976 und TGW Thyssen Getriebe und Kupplungswerke 1981 werden in langer Tradition Getriebe und Zahnrader produziert wie Extrudergetriebe Lokachsgetriebe und Strassenbahn getriebe Schneckengetriebe Sondergetriebe Simplex und Duplex Schneckenradsatze VerzahnungsteileNach nachhaltigem Wachstum wurden die Aktivitaten unter das Dach einer Holding gestellt Seit 2013 agieren unter dem Namen HENSCHEL GmbH folgende Tochtergesellschaften HENSCHEL Antriebstechnik GmbH mit Sitz in Kassel HENSCHEL Fertigungstechnik GmbH mit Sitz in Heilbad Heiligenstadt HENSCHEL ExtruTec GmbH mit Sitz in Heilbad Heiligenstadt HENSCHEL America Inc mit Sitz in Green Bay WI USA HENSCHEL Power Transmission Technology Co Ltd Shanghai China Am 14 Februar 2017 wurde von der Henschel GmbH und ihren deutschen Tochtern ein Insolvenzantrag gestellt Das Angebotsspektrum der Reimelt Henschel Mischsysteme umfasst neben diversen Mischertypen auch speziell das Know how der Mischprozesse Die Henschel Industrietechnik stellt Produkte fur Giessereien Schmieden und andere metallverarbeitende Branchen her Eines der Hauptprodukte sind Manipulatorsysteme Mit uber 600 installierten Systemen ist das Unternehmen Marktfuhrer in diesem Segment Die heutige Produktepalette umfasst unter anderem Manipulatoren fur Giessereien und Schmieden Schusshammer Kreislaufbrecher Schleifmanipulatoren Sondermaschinen z B Manipulatoren fur radioaktive Umgebung mit externem Steuerstand Die in Kassel ansassige Firma Akros Henschel ging im Jahr 2012 an die italienische Danieli Sie ist auf den Bau von Schrottscheren und Schrottpressen spezialisiert und wurde in Danieli Henschel umbenannt 21 2003 hat das Henschelmuseum seinen Platz im ehemaligen Werksgelande in Kassel Rothenditmold in der Wolfhager Strasse gefunden In direkter Nachbarschaft eroffnete im September 2009 ein begehbares Museumsdepot des Technik Museums Kassel wo Lkw Dampfwalzen Feuerwehrfahrzeuge und Schienenfahrzeuge wie der Drache oder der Transrapid Vorlaufer HMB 2 sowie der Prototyp des Transrapid 05 ausgestellt sind Henschel hatte 1854 eine eigene Betriebskrankenkasse eingerichtet die zuletzt als BKK Henschel Plus firmierte 22 Literatur Bearbeiten125 Jahre Henschel Lokomotiven 1848 1973 In Wolfgang Messerschmidt Hrsg Lok Magazin Nr 59 Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co 1973 ISSN 0458 1822 S 92 124 Peter Engelhard Ich habe den Ruf ein brutaler Hund zu sein Fritz Aurel Goergen und die Henschel Werke eine biographische Skizze Lechner Verlag Calden 2010 ISBN 978 3 9813522 3 8 Horst Materna Die Geschichte der Henschel Flugzeug Werke AG in Schonefeld bei Berlin 1933 bis 1945 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2011 ISBN 978 3 86777 049 1 Jurgen Nautz Hrsg Henschel und Kassel Fallstudien zur Geschichte des Unternehmens und der Familie Henschel Schriften zur hessischen Wirtschafts und Unternehmensgeschichte 12 Hessisches Wirtschaftsarchiv Darmstadt 2012 ISBN 978 3 9812265 8 4 23 Thomas Vollmer Ralf Kulla Panzer aus Kassel Die Rustungsproduktion der Firmen Henschel und Wegmann Prolog Verlag Kassel 1994 ISBN 3 89395 004 4 Klaus Wartmann Henschel Flugzeuge 1933 1945 Rockstuhl Bad Langensalza 2011 ISBN 978 3 86777 407 9 Peter Zander Schienenfahrzeugbau in Kassel In Lutz Munzer Hrsg Vom Drachen zur RegioTram Eisenbahngeschichte in der Region Kassel Euregioverlag Kassel 2014 ISBN 978 3 933617 56 9 S 132 142 Film BearbeitenDie Henschel Geschichte Lokomotiven fur die Welt Dokumentarfilm Deutschland 2010 45 Minuten Buch Ulrich Schaffrath Regie Jens H Waechter Produktion Hessischer Rundfunk Reihe Made in Hessen Erstsendung 10 August 2010 Inhaltsangabe und online Video Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henschel amp Sohn Sammlung von Bildern Website von Henschel Antriebstechnik Website von Henschel Industrietechnik Produktion des Tiger Panzers im Henschel Werk Mittelfeld englisch Fotos von Henschel Lkws Lkw Typen von Henschel Regiowiki Flugmotorenwerk Altenbauna Memento vom 28 Januar 2020 im Internet Archive Website des Henschelmuseums Kassel Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Henschel amp Sohn in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c Panzer aus Kassel Seite 71 Z V D E V Geheimer Kommerzienrat Karl Henschel In Die Lokomotive Jahrgang 1925 Nr 1 1925 XXII Jahrgang S 1 f online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung lok Tageseintrage fur Juni 1941 bei chroniknet de Panzer aus Kassel Seite 81 The Milwaukee Magazine PDF Chicago Milwaukee St Paul and Pacific Railroad Oktober 1945 abgerufen am 30 August 2021 englisch Andrew Grant Gregory Carroll Bateman The saga of the 708 Railway Grand Division Baltimore 1947 me us a b c Jurgen Nautz in Christoph Siepermann Michael Eley Logistik Gestern Heute Morgen S 46 Panzer aus Kassel Seite 94 HENSCHEL Billige Tochter In Der Spiegel Nr 33 1964 online 12 August 1964 Gerhard Mauz MEINE GELIEBTE HENSCHELEI In Der Spiegel Nr 7 1971 online 8 Februar 1971 a b Jurgen Nautz in Christoph Siepermann Michael Eley Logistik Gestern Heute Morgen S 49 Alstom schliesst Megafusion mit Bombardier Zugsparte ab In HNA 29 Januar 2021 abgerufen am 31 August 2021 Jens Hartmann Frank Seidlitz Thyssen gibt Transrapid Standort Kassel auf In Die Welt 27 Marz 2010 welt de abgerufen am 31 August 2021 Standorte von Rheinmetall Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 31 August 2014 abgerufen am 7 Oktober 2012 Kurt Ewald 20000 Schriftquellen zur Eisenbahnkunde Henschel und Sohn G m b H Springer Verlag 2013 S 14 Karl Heinz Sauer Eine neue Baureihe dieselhydraulischer Henschel Lokomotiven In Glasers Annalen Band 88 Nr 11 1964 vulkan express de Memento vom 26 Februar 2014 im Internet Archive PDF abgerufen am 14 September 2013 Zeitschrift Lastauto Omnibus 100 Jahre L O Seite 118 Panzer aus Kassel Seite 78 Grossraumomnibus in Gelenkbauweise In Kraftfahrzeugtechnik 10 1958 S 382 383 Walter J Spielberger Der Panzerkampfwagen Tiger und seine Abarten Motorbuch Verlag Stuttgart ISBN 3 87943 456 5 S 133 Henschel heisst jetzt Danieli HNA vom 25 April 2012 Continentale BKK und BKK HENSCHEL Plus bundeln ihre Krafte Memento des Originals vom 2 Februar 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www continentale bkk de Abschnitt Uber die BKK HENSCHEL Plus Sammelband zum Henschel Jubilaum Ohne die Firma keine Uni HNA 30 Januar 2013 Deutsche Lkw und Omnibusmarken ABAM ABOAG Adler AEG AGEKA Ansbach Apollo Argus Audi Auwarter Beckmann Benz Bergmann Bergmann Metallurgique Bindewald Albrecht BMF Bleichert Bob Boes Borgward Braun Brennabor Bussing AG Cudell Cyklon DAAG Daimler DAI Rex De Dietrich Motoren Werke Dessau Deutz Dixi DKW Drauz Drogmoller Ducommun Durkopp Dux EA KFB Gera Econom Ehrhardt Eicher Eichler amp Bachmann Elite Fafnir FAKA Faun FEG FFG Flader Fleischer Ford Framo Frankfurter Fuchs Gaggenau Gaubschat Geist Goliath Goossens Goppel Graaff Gutbrod Gottfried Hagen Rudolf Hagen Hansa Hansa Lloyd Hanomag Harmening Helios Henschel Hercules Hille Horch Huttis amp Hardebeck Kaelble Kassbohrer KAW KHD Klatte Komnick Kowex Krauss Maffei Krieger Krupp Kruse Leila Lindner Lloyd Loreley Loutzky LUC Luders Ludewig Lux LWD MAF Magirus Magnet MAN Manderbach Mannesmann MULAG Mathis Maurer Union Maxwerke Mercedes Meyrel MMB MWD MWF Nacke NAG Norddeutsche Waggonfabrik NSU NWF Okonom Opel Orenstein amp Koppel Orion Ostner Pekol Phanomen Podeus Presto Protos Waggonfabrik Rastatt Rathgeber Rekord Rex Simplex Roland SAF Scheele Scheibler Schiemann Schulz Setra Siegel Siemens amp Halske Simson Soest Standard Stille Stoewer Stoll Sun Taunus Tempo Titan Uerdingen Union Werk AG Barkas VEB Waggonbau Ammendorf VEB Ludwigsfelde Waggonbau Bautzen VEB Werdau Vetter Viseon VOMAG Volkswagen Waggon Union Wegmann Wendax Windhoff Zundapp van der Zypen amp Charlier Westdeutsche Lastwagenhersteller von 1945 bis 1990 Borgward bis 1961 Bussing bis 1971 Faun bis 1969 Ford bis 1961 Hanomag bis 1967 Hanomag Henschel von 1967 bis 1974 Henschel bis 1967 Iveco Magirus von 1983 bis 2012 Kaelble bis 1963 Krupp bis 1968 Magirus Deutz bis 1983 MAN Mercedes Benz Opel bis 1975 51 332 9 4845 Koordinaten 51 19 55 2 N 9 29 4 2 O Normdaten Korperschaft GND 19618 6 lobid OGND AKS LCCN n89625448 VIAF 133111669 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henschel 26 Sohn amp oldid 237144215