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Die Hanomag Henschel Fahrzeugwerke GmbH kurz HHF war ein Lkw Hersteller mit Sitz in Hannover der 1969 durch einen Zusammenschluss der traditionsreichen deutschen Lkw Hersteller Hanomag und Henschel entstand Nach Ubernahme aller Anteile an HHF durch die Daimler Benz AG verschwand die Marke Hanomag Henschel 1974 vom Markt einzelne Baumuster von Hanomag Henschel wurden noch bis 1978 unter der Marke Mercedes Benz weitergebaut Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung des Unternehmens 1 2 Das schnelle Ende der neuen Marke 2 Produzierte Fahrzeuge 2 1 Harburger Transporter 2 2 F Reihe 2 3 Mercedes Benz T2 2 4 Mittelschwere Lkw 2 5 Schwere Frontlenker und Hauber 2 5 1 Frontlenker 2 5 2 Hauber 3 Weitere Bilder 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Harburger Transporter kam von Hanomag nbsp ebenso wie die leichte F Reihe hier ein F 65 das Rheinstahl Hanomag Logo auf dem Kuhlergrill durfte im Nachhinein angebracht worden sein nbsp Der Dusseldorfer Transporter eigentlich ein Fahrzeug von Mercedes Benz war von 1970 bis 1974 mit modifizierter Front auch unter dem Namen Hanomag Henschel erhaltlich nbsp Das mittelschwere Lkw Modell von Hanomag Henschel war dagegen von Henschel auf den Markt gebracht worden nbsp ebenso wie die schwereren Frontlenker die es sowohl mit gerippter Front nbsp als auch mit geglatteter Front und schmalem Kuhlergrill nbsp als auch mit geglatteter Front und breitem Kuhlergrill gab nbsp Daneben bot Hanomag Henschel auch die Haubenwagen von Henschel weiter an hier ein Fahrzeug das noch unter der Bezeichnung Henschel gebaut wurde Entstehung des Unternehmens Bearbeiten Der Maschinenbau und Fahrzeughersteller Hanomag aus Hannover Lkw Produktion seit 1905 wurde 1952 von der Rheinischen Stahlwerke AG ubernommen der Lokomotiven und Lkw Produzent Henschel aus Kassel Lkw Produktion seit 1925 folgte 1964 1965 das Tempo Werk in Hamburg das Kleintransporter herstellte Zum Produktprogramm von Hanomag gehorten ausserdem Baumaschinen und Traktoren und leichte bis mittelschwere Lkw wahrend die Henschel Werke Lokomotiven und mittelschwere bis schwerere Lkw im Programm hatten Rheinstahl sah seine Nutzfahrzeugproduktion bei Hanomag und Henschel jedoch nur als Nebentatigkeit an was sich zum Beispiel darin ausserte dass die beiden Teilunternehmen Hanomag und Henschel obwohl sie sich in ihren Produkten ideal erganzten nicht gleich nach der Ubernahme von Henschel zusammengefasst wurden Infolge der allgemeinen Stahlkrise in Deutschland Ende der 1960er Jahre brauchte Rheinstahl dringend Geld und machte sich deswegen auf die Suche nach einem finanzkraftigen Partner aus der Nutzfahrzeugbranche der sich an den Lkw Sparten der beiden Firmen Hanomag und Henschel beteiligen und diese eventuell ubernehmen sollte Rheinstahl nahm daher zunachst Verhandlungen mit Magirus Deutz auf die scheiterten und spater auch mit British Leyland Die Verhandlungen mit Leyland zogen die Aufmerksamkeit der Daimler Benz AG auf sich die in den Briten eine ernstzunehmende Konkurrenz sah Um zu verhindern dass Leyland auf dem deutschen Markt Fuss fassen konnte verhandelte Daimler Benz ebenfalls mit Rheinstahl und hatte Erfolg Zum 1 April 1969 gliederte Rheinstahl die Nutzfahrzeugsparten aus den beiden Unternehmen Hanomag und Henschel aus und fasste sie in der neu gegrundeten Hanomag Henschel Fahrzeugwerke GmbH mit Sitz in Hannover zusammen Daimler Benz beteiligte sich daran mit 51 Zusatzlich beteiligte sich Daimler Benz mit 25 an der verbliebenen Rheinstahl Hanomag Seit dieser Zeit bekamen die ansonsten unverandert weiterproduzierten Fahrzeuge der Hersteller Hanomag und Henschel den neuen Firmenschriftzug Hanomag Henschel Die Werke von Hanomag Henschel befanden sich in Hannover Linden Sud und Ricklingen Stammwerk von Hanomag lieferte Motoren fur die Hanomag Henschel Fahrzeuge Hamburg Harburg ehemaliges Tempo Werk war von Hanomag ubernommen worden Bremen Sebaldsbruck ehemaliges Borgward Werk war von Hanomag ubernommen worden und Kassel Nord Holland Stammwerk von Henschel Wahrend in der deutschen Lkw Industrie bis dahin eine gewisse Arbeitsteilung herrschte Unternehmen wie Borgward Opel und Hanomag stellten Transporter und leichte bis mittelschwere Lkw her Unternehmen wie MAN Bussing Magirus Deutz und Henschel mittelschwere bis schwere Lkw entstand durch den Zusammenschluss von Hanomag und Henschel zu Hanomag Henschel der erste Vollsortimenter der vom leichten Transporter Harburger Transporter uber mittelschwere Modelle bis hin zum 26 Tonner fur den Fernverkehr ein komplettes Programm an Nutzfahrzeugen anbot Das schnelle Ende der neuen Marke Bearbeiten Weitere finanzielle Probleme bei Rheinstahl fuhrten dazu dass das Unternehmen zum Jahresende 1970 auch die verbliebenen Anteile an Hanomag Henschel fur 140 Mio DM an die Daimler Benz AG verausserte Daimler Benz gab im Gegenzug die Beteiligung an Hanomag an Rheinstahl zuruck Wie sich bald erweisen sollte bedeutete dieser Handel faktisch den Anfang vom Ende der Markennamen Hanomag und Henschel bzw des gerade erst gegrundeten Gemeinschaftsunternehmens in der Nutzfahrzeugbranche Daimler Benz sicherte zwar zu Hanomag Henschel als zweiten Vertriebskanal also als eigenstandige Marke neben seiner Stammmarke Mercedes Benz zu erhalten zeigte sich diesbezuglich jedoch nicht sonderlich konsequent Zunachst wurden die schweren Hanomag Henschel Lastwagen sukzessive auf Mercedes Technik umgestellt obwohl bei Hanomag Henschel zu dieser Zeit eine neue Motorengeneration marktreif gewesen war und deren Produktion dann nach und nach eingestellt Sofern die Hanomag Henschel Fahrzeuge Lucken im bestehenden Mercedes Benz Programm zu fullen vermochten wurden sie noch eine Zeit lang weiter produziert Mehrere Modelle wurden fur eine Ubergangszeit parallel sowohl unter dem bisherigen Namen Hanomag Henschel wie auch unter der Marke Mercedes Benz verkauft Dies galt vor allem fur die leichten Harburger Transporter von Hanomag die zuletzt ausschliesslich als Mercedes Fabrikate noch bis 1978 gebaut wurden und somit das letzte Uberbleibsel von Hanomag Henschel waren sowie fur die aus dem Henschel Programm stammenden schweren Baufahrzeuge Diese erhielten noch eine Gnadenfrist da sie einen sehr guten Ruf bei den Kunden genossen und weil Mercedes Benz in diesem Bereich seinerzeit noch eher schwach aufgestellt war dort gab es noch keine Frontlenker Fahrzeuge mit Allradantrieb So wurden in der Ubergangszeit wie beim Harburger Transporter sogar ursprunglich von Henschel entwickelte Baufahrzeuge mit dem Mercedes Stern und Mercedes Baumusterbezeichnungen angeboten Nach dem Modellwechsel der schweren Fahrzeuge bei Mercedes Benz ab 1973 war diese Lucke im Programm geschlossen Folgerichtig verschwanden die letzten mit dem Markennamen Hanomag Henschel versehenen Fahrzeuge 1974 vom Markt Rheinstahl Hanomag verkaufte die in Hannover Linden verbliebene Motorenfertigung an Volvo Die Anlagen wurden 1973 demontiert und nach Schweden verbracht 1978 ging die Hanomag Henschel Fahrzeugwerke GmbH in der Daimler Benz AG auch namentlich auf Im ehemaligen Henschel Lastwagenwerk in Kassel wurden noch bis 1980 Mercedes Benz Lkw produziert Seitdem werden dort nur noch Achsen fur Nutzfahrzeuge der inzwischen unter Daimler AG firmierenden Daimler Benz Trailer und Transporter sowie Nutzfahrzeug Gelenkwellen und Ausgleichgetriebe fur Pkw des Daimler Konzerns gebaut Produzierte Fahrzeuge BearbeitenDie von Hanomag Henschel gebauten und angebotenen Fahrzeuge waren im Wesentlichen dieselben Typen die es zuvor schon von den Einzelmarken Hanomag und Henschel gegeben hatte Insgesamt wurden von 1969 bis 1975 rund 230 000 Fahrzeuge von Hanomag Henschel hergestellt Jahr 1969 1970 1971 1972 1973 1974LKW Produktion 1 2 3 45 242 58 811 56 142 62 453Konkret handelte es sich um folgende Modelle Harburger Transporter Bearbeiten Hauptartikel Harburger Transporter Der Harburger Transporter war ein Fahrzeug im leichten Nutzlastbereich das in den Grundzugen seiner Konstruktion auf die von Hanomag ubernommene Marke Tempo zuruckging konkret auf das Modell Tempo Matador das 1963 auf dem Markt erschienen war 1967 wurde der Tempo Matador einer optischen Uberarbeitung unterzogen und fortan unter dem Markennamen Hanomag und den Modellbezeichnungen F 20 F 25 F 30 und F 35 mit Mercedes Diesel oder Austin Benzinmotoren angeboten Ab 1969 lautete die Markenbezeichnung auf den Fahrzeugen Hanomag Henschel Das Fahrzeug wurde nach dem Ende von Hanomag Henschel von Daimler Benz nach Veranderungen als L 206 D L 307 bis 1978 weiter gebaut F Reihe Bearbeiten Die leichten bis mittelschweren Lkw der sogenannten F Reihe von Hanomag Henschel waren in kurzhaubiger Bauweise ausgefuhrt und stammten von Hanomag Sie waren dort 1967 mit Fahrerhausentwurfen von Louis Lucien Lepoix vollig neu entwickelt auf den Markt gekommen Bei Hanomag Henschel liefen sie mit den Typbezeichnungen F 45 F 46 F 55 F 65 F 66 F 75 F 76 und F 86 vom Band und waren unverandert fortgefuhrte Hanomag Modelle Ihre Produktion in Bremen Sebaldsbruck wurde nach nur sechs Produktionsjahren 1973 eingestellt obwohl sich diese Baureihe sehr erfolgreich verkaufte Der osterreichische Lkw Hersteller Steyr ubernahm die Konstruktion mit leichten Retuschen an der Front in sein eigenes Nutzfahrzeugprogramm und fuhrte den Bau der Fahrzeuge noch eine Weile fort Mercedes Benz T2 Bearbeiten Der T2 ein Grosstransporter bzw Leichtlastwagen aus dem Hause Mercedes Benz war von 1971 bis 1974 mit modifizierten Scheinwerfern und anderem Kuhlergrill als bei Mercedes Benz ublich auch unter dem Namen Hanomag Henschel erhaltlich Die Fahrzeuge wurden von Daimler Benz im Werk Dusseldorf hergestellt die Typbezeichnungen lauteten F 40 F 46 F 55 und F 65 als Lkw sowie F 40 B F 45 B und F 45 O B als Kleinbus Mittelschwere Lkw Bearbeiten Die mittelschweren Lkw von Hanomag Henschel mit einer modernen Frontlenker Kabine wurden ursprunglich bei Hanomag entwickelt dann aber innerhalb des Rheinstahl Konzerns verschoben und 1969 als Henschel auf den Markt gebracht Noch im gleichen Jahr wechselte der Markenname der Fahrzeuge auf Hanomag Henschel Gebaut wurden diese Typen die die Lucke zwischen dem bisherigen Modellprogramm von Hanomag und dem von Henschel schlossen bis 1974 ausgeliefert wurden sie sogar noch bis ins Folgejahr 1975 Damit handelt es sich bei diesen Typen um die letzten Fahrzeuge die mit dem Namen Hanomag Henschel verkauft wurden Schwere Frontlenker und Hauber Bearbeiten Die schweren Lkw von Hanomag Henschel waren als Frontlenker und als klassischer Langhauber erhaltlich Hier handelte es sich jeweils um Fortfuhrungen von Henschel Baumustern die beide 1961 auf dem Markt erschienen waren und in einer Art Baukastensystem aus weitgehend identischen Teilen gebaut wurden Frontlenker Bearbeiten 1969 und 1971 erfolgten bei den Frontlenkern leichte Facelifts Front glatter und Kuhlergrill breiter diese Massnahmen wurden aber nicht konsequent ergriffen zum Teil waren die ursprunglichen und die veranderten Modelle parallel am Markt Nach der Ubernahme von Hanomag Henschel durch Daimler Benz erfolgte auch rasch eine Umstellung auf Mercedes Benz Technik zunachst nur unter dem Blech zum Beispiel in Form von Mercedes Benz Motoren Spater wurden die Frontlenker offiziell auf die Marke Mercedes Benz umgestellt und waren mit Mercedes Stern am Kuhlergrill und Mercedes Benz Modellbezeichnungen erhaltlich Produktionseinstellung dieser Typen sowohl als Hanomag Henschel als auch als Mercedes Benz war 1974 Hauber Bearbeiten Die Hauber von Henschel wurden ab 1969 nahezu unverandert von Hanomag Henschel fortgefuhrt und ebenfalls 1974 vom Markt genommen Weitere Bilder Bearbeiten nbsp F Reihe F 55 nbsp F Reihe F 76 nbsp Schwerer Frontlenker F 201 S1 nbsp Steyr 690 mit Fahrerhaus der Hanomag F Reihe nbsp Harburger TransporterSiehe auch BearbeitenListe schmalspuriger Dampflokomotiven von Hanomag Geschichte der westdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990Literatur BearbeitenHorst Dieter Gorg Hrsg Lastkraftwagen von Hanomag Delius Klasing Verlag Bielefeld 2006 ISBN 3 7688 1824 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fahrzeuge von Hanomag Henschel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien hanomag museum de 1 2 Vorlage Toter Link www lkw infos eu Informationen zu Hanomag Henschel Lkw Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2017 Suche in Webarchiven Fotos von Hanomag Henschel Lkw Hanomag Henschel Seite aus den Niederlanden z T mit deutschen Texten Henschel HS 12 HAK Memento vom 1 November 2010 im Internet Archive Hanomag Seite der Vorgluh IG EngelschoffEinzelnachweise Bearbeiten Mercedes Benz Geschaftsbericht 1970 26 Juni 1970 S 15 abgerufen am 11 Juni 2023 Mercedes Benz Geschaftsbericht 1972 8 Juni 1972 S 13 abgerufen am 11 Juni 2023 Mercedes Benz Geschaftsbericht 1973 7 Juni 1973 S 14 abgerufen am 11 Juni 2023 Westdeutsche Lastwagenhersteller von 1945 bis 1990 Borgward bis 1961 Bussing bis 1971 Faun bis 1969 Ford bis 1961 Hanomag bis 1967 Hanomag Henschel von 1967 bis 1974 Henschel bis 1967 Iveco Magirus von 1983 bis 2012 Kaelble bis 1963 Krupp bis 1968 Magirus Deutz bis 1983 MAN Mercedes Benz Opel bis 1975 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanomag Henschel amp oldid 234511303