www.wikidata.de-de.nina.az
Die Alstom Transport Deutschland GmbH vormals Linke Hofmann Busch GmbH LHB ist ein zum franzosischen Alstom Konzern gehorender Hersteller von Schienenfahrzeugen Alstom Transport Deutschland GmbHRechtsform Gesellschaft mit beschrankter HaftungGrundung 1839Sitz SalzgitterLeitung Frank BaddackMitarbeiterzahl ca 2700 2011 Umsatz 403 Mio Euro 2008 2009 Branche Herstellung von SchienenfahrzeugenWebsite https www alstom com de alstom deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte bis 1918 1 1 1834 bis 1867 Gottfried Linke 1 2 1867 bis 1897 Linkes Sohne 1 3 1897 bis 1900 Aktiengesellschaft 1 4 1900 bis 1918 Expansion 2 1919 bis 1945 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 3 1925 bis 1935 Raupenschlepperbau in Breslau 3 1 Stumpf Raupe 3 2 Typ F 3 3 Rubezahl 3 4 Boxer 3 5 Neubeginn nach 1945 3 6 Technische Daten 4 1945 bis 1958 getrennte Entwicklung in Ost und West 5 1958 bis 1989 Linke Hofmann Busch in Salzgitter 6 1989 bis 1996 Umstrukturierungen nach der Wende 7 Nach 1996 Alstom 8 Standorte 9 Produkte 10 Auszeichnungen 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte bis 1918 Bearbeiten1834 bis 1867 Gottfried Linke Bearbeiten Der am 18 Dezember 1792 in Baudiss Kreis Neumarkt in Schlesien geborene Gottfried Linke ubernahm 1834 die vaterliche Stellmacherei in Breslau Buttnerstrasse 32 1839 grundete er die Wagenbauanstalt Gottfried Linke Sie erhielt einen ersten Grossauftrag uber 100 offene Guterwaggon von der Oberschlesischen Eisenbahn 1858 wurden die Werkstatten in die Striegauer Chaussee am Stadtrand Breslaus verlegt 1867 bis 1897 Linkes Sohne Bearbeiten nbsp Hofzug Kaiser Wilhelms II 1888 Nach dem Tod Gottfried Linkes am 28 Februar 1867 fuhrten die Sohne das vaterliche Unternehmen unter dem Namen G Linkes Sohne Waggonfabrik Breslau fort Der Betrieb wuchs schnell Nach dem Krieg 1870 71 wurde die Firma in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt Im Jahr 1889 verliess der 120 000 Waggon das Werksgelande in Breslau 1897 bis 1900 Aktiengesellschaft Bearbeiten 1897 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft die sich den Namen Breslauer Aktiengesellschaft fur Eisenbahnwagenbau gab Sie ubernahm die Fabrikanlagen von Linke an der Striegauer Chaussee und erwarb zusatzlich ein Grundstuck in Popelwitz bei Breslau Am 26 Mai des gleichen Jahres ubernahm die Breslauer Aktiengesellschaft BAG fur Eisenbahnwagenbau die Maschinenbauanstalt Breslau GmbH vorm G H von Ruffer Diese war 1833 als Maschinenbauanstalt G H von Ruffer in Breslau gegrundet worden und hatte 1861 die erste Lokomotive an die Oberschlesische Eisenbahn Gesellschaft geliefert 1895 hatte sie umfirmiert und gleichzeitig den Grundstein einer neuen Fabrikanlage fur Lok und Maschinenbau in Mochbern bei Breslau gelegt Diese wurde zur Abteilung fur Lokomotiv und Maschinenbau der neuen Gesellschaft 1900 bis 1918 Expansion Bearbeiten nbsp Typenschild mit dem Logo der Linke Hofmann Werke aus dem Jahr 1913Ab 1900 begann der Lokomotivbau in den neuen Werkstatten nach und nach wurden bis 1920 die ehemals Rufferschen Werkstatten stillgelegt Die BAG fur Eisenbahnwagenbau erhielt auf der Weltausstellung in Paris 1900 den Grand Prix Am 9 April 1906 wurden die Abteilung Lokomotiv und Maschinenbau und die Abteilung Waggonbau der Breslauer Akt Ges fur Eisenbahnwagenbau verschmolzen Der Unternehmensname Firma lautete nun Breslauer Aktiengesellschaft fur Eisenbahnwagenbau und Maschinenbauanstalt Dies sollte auch deutlich werden indem die alte Wagenfabrik in der Striegauer Chaussee aufgegeben und der Waggonbau neben die neue Lok und Maschinenfabrik in Mochbern bei Breslau verlegt wurde Auf der Weltausstellung in Mailand 1906 erhielt die Gesellschaft einen Preis Zwei weitere Preise bekam die Gesellschaft 1910 auf der Internationalen Ausstellung fur Eisenbahnbetrieb und Landtransportmittel in Buenos Aires und auf der Weltausstellung in Brussel Auf der internationalen Industrie und Gewerbeausstellung in Turin gewann die Gesellschaft 1911 erneut einen Preis Das Unternehmen wuchs weiter 1912 schloss es sich mit dem ortlichen Mitbewerber Waggonfabrik Gebr Hofmann amp Co Aktiengesellschaft Breslau zusammen Diese war 1872 aus der 1856 gegrundeten Eisenbahnwagenbauanstalt und Spritzenfabrik Gebr Hofmann in Breslau hervorgegangen Die Unternehmensbezeichnung lautete nun Linke Hofmann Werke mit dem Zusatz Breslauer Aktiengesellschaft fur Eisenbahnwagen Lokomotiv und Maschinenbau Im selben Jahr wurde der Umzug der Wagenbauabteilung nach Mochbern abgeschlossen Die Linke Hofmann Werke LHW erhielten 1912 die Koniglich Preussische Goldene Staatsmedaille fur gewerbliche Leistungen 1917 wurde die Firma gekurzt auf Linke Hofmann Werke Aktiengesellschaft Breslau Und noch ein Zusammenschluss im selben Jahr Das im Jahre 1866 gegrundete und seit 1888 unter Waggonfabrik Aktien Gesellschaft vorm P Herbrand amp Cie in Koln Ehrenfeld bekannte Unternehmen ging in der Linke Hofmann Werke Aktiengesellschaft auf Im Ersten Weltkrieg versuchte sich das Unternehmen auf dem neuen Gebiet der Flugzeugentwicklung und schuf zwei Grossflugzeugtypen fur die deutsche Fliegertruppe die Linke Hofmann R I und die R II 1919 bis 1945 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten nbsp Triebwagen des Typs 4201 gebaut 1937 fur die Bahn Athen Peloponnes im Einsatz bei der Thessalischen Museumseisenbahn nbsp Torso einer elektr Lokomotive fur den Reisezugdienst EP 242 oder DR E 50 42 Bj 1926 im Verkehrsmuseum Dresden nbsp Aktie uber 1000 RM der Linke Hofmann Werke AG vom April 1936Die Expansion ging 1920 mit der Angliederung der im Jahre 1854 gegrundeten Maschinenfabrik H Fullner in Warmbrunn und dem Ankauf von 75 der Aktien der im Jahre 1725 gegrundeten Aktiengesellschaft Lauchhammer weiter 1921 folgte die Angliederung der im Jahre 1862 gegrundeten Waggonfabrik J P Gossens Lochner amp Co in Brand bei Aachen und der Zusammenschluss der Linke Hofmann Werke mit der AEG Die Aktiengesellschaft Lauchhammer wurde 1923 in die Linke Hofmann Werke eingegliedert die zu Linke Hofmann Lauchhammer Aktiengesellschaft L H L umfirmierten Im selben Jahr wurde die in Mochbern in der Nahe des Unternehmensgelandes angesiedelte seit 1875 bestehende Archimedes Akt Ges fur Stahl und Eisenindustrie ubernommen 1926 grundete Linke Hofmann Lauchhammer zusammen mit der Vereinigte Stahlwerke AG die Mitteldeutsche Stahlwerke Akt Ges in Riesa Im selben Jahr schied Lauchhammer wieder aus die geanderte Unternehmensbezeichnung lautete jetzt Linke Hofmann Werke Aktiengesellschaft in Breslau Infolge der Weltwirtschaftskrise waren die Produktionskapazitaten nicht ausgelastet so dass weitere Fusionen und Unternehmensaufkaufe folgten um grossere Quoten an der Produktion zu bekommen Die Deutsche Reichsbahn hatte 1926 eine Quotierung der Auftrage eingefuhrt die LHW hatten mit 14 daran mit Abstand den grossten Anteil Diese Quote wuchs durch die folgenden Ubernahmen auf 23 Die LHW stellten in einer eigenen Abteilung Dieselmotoren her wie eine Anzeige aus dem Jahr 1927 zeigt 1 Im Jahr 1928 folgte die Fusion der Unternehmen Waggon und Maschinenfabrik AG vorm Busch Bautzen der Sachs Waggonfabrik Werdau AG in Werdau und der Linke Hofmann Werke Aktiengesellschaft Breslau unter der neuen Firma Linke Hofmann Busch Werke Aktiengesellschaft Die Sachsische Waggonfabrik Werdau AG war 1907 aus der 1876 gegrundeten Wagenfabrik Schumann in Werdau hervorgegangen Die Produktion der ehemaligen J P Goossens Lochner amp Co Brand bei Aachen wurde 1928 stillgelegt Ebenfalls 1928 wurde nach Erwerb aller Aktien die zur Waggonfabrik Werdau gehorten die Zwickauer Fahrzeugfabrik vorm Schumann AG stillgelegt Die Norddeutsche Waggonfabrik in Bremen Hastedt wurde 1929 ubernommen und 1930 stillgelegt Der Lokomotivbau wurde 1929 eingestellt und die Lokbauquote der Reichsbahn an Krupp und Henschel amp Sohn verkauft Weiter wurden 1930 die Aktienmehrheit der Waggonfabrik Gebr Schondorff AG in Dusseldorf und 1931 die Mehrheit des Aktienkapitals der Hannoverschen Waggonfabrik Akt Ges erworben Dafur wurden 1931 das ehemalige Werk Herbrand in Koln Ehrenfeld stillgelegt ebenfalls 1931 die Fabrikation des Werkes in Werdau eingestellt Produktionsstatten und Buroraume wurden zum Teil verpachtet an das Werdauer Nachfolgeunternehmen Fahrzeugbau Schumann GmbH Im Jahr 1934 wurden die Linke Hofmann Busch Werke Aktiengesellschaft in Teilunternehmungen aufgegliedert Linke Hofmann Busch lief unter Aktiengesellschaft fur Waggonbau Werke Berlin als Dachgesellschaft weiter Als neue Betriebsgesellschaften entstanden die Linke Hofmann Busch Werke Aktiengesellschaft Breslau und die Waggon und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft vorm Busch Bautzen Die Dachgesellschaft wurde 1936 bereits wieder aufgelost 1934 wurde die Maschinenfabrik H Fullner Warmbrunn an die Maschinenfabrik Wagner amp Co aus Kothen verkauft 1935 die Abteilung Maschinenbau der Linke Hofmann Werke an die Fahrzeug und Motoren Werke FAMO in Breslau Auch die Aktienmehrheit an der Dusseldorfer Waggonfabrik vormals Gebr Schondorff wurde 1935 an die Waggonfabrik Uerdingen verkauft Das verbliebene Unternehmen stellte seine Leistungsfahigkeit mit der Lieferung der ersten Fahrzeuge der DR Baureihe ET 171 fur die S Bahn in Hamburg 1939 unter Beweis Der Zweite Weltkrieg hatte auch Auswirkungen auf das Fertigungsprogramm 1940 wurde in Breslau eine grosse Montagehalle 180 80 m fur Guterwagen erstellt Die Belegschaft arbeitete hier im Taktverfahren und stellte etwa 36 Wagen pro Tag fertig Die deutsche Wehrmacht erklarte Breslau 1945 zur Festung was zu weitgehender Zerstorung der vorhandenen Industrieanlagen aber auch der Stadt fuhrte Siehe auch Friedrich Eichberg und Hans Wolfgang Schimmelpfennig1925 bis 1935 Raupenschlepperbau in Breslau BearbeitenWie viele Hersteller rollenden Materials wandte sich auch LHB Mitte der Zwanzigerjahre dem Bau von Kraftfahrzeugen zu und beschloss Raupenschlepper zu bauen Als Konstrukteur engagierte man Dipl Ing Paul Stumpf LHB wurde Anfang der 1930erjahre der bedeutendste Raupenschlepperhersteller im Deutschen Reich vor Hanomag und Stock und konnte diesen Platz auch bis zum Verkauf des Werkes an den Junkers Konzern im Jahr 1935 halten In den Jahren 1926 bis 1935 entstanden bei LHB rund 1400 Raupen 2 Stumpf Raupe Bearbeiten Der erste Raupenschlepper Typ A nach seinem Konstrukteur auch Stumpf Raupe genannt erschien in einigen Probestucken im Fruhjahr 1926 die bis August grundlich getestet wurden 3 Der Serienbau begann 1927 Der rahmenlose Schlepper war in Blockbauart mit Laufrollenkasten ausgestattet ausgefuhrt wog leer 3 t und hatte einen 50 PS Benzol Motor von Kamper Neuartig war das mit zwei Lenkstocken bediente Cletrac Doppeldifferential Lenksystem Das Getriebe von LHB hatte drei Vorwartsgange und einen Ruckwartsgang Das Kettenlaufwerk jeder Seite bestand neben hinterem Antriebs und vorderem Fuhrungsrad aus vier paarweise zusammengefassten Lauf und zwei Stutzrollen Auf Wunsch gab es zusatzlich Riemenscheibe und Seilwinde In dieser Art wurde der Schlepper bis 1928 gebaut 4 Typ F Bearbeiten Im Jahr 1928 loste der Typ F die Stumpf Raupe ab 5 Typ F hatte ein etwas geandertes Laufwerk mit auf jeder Seite vier symmetrisch angebrachten Laufrollen und nur noch einer Stutzrolle untergebracht in einem jetzt hoch geschlossenen Laufrollenkasten Neben dem bisherigen wurde auch ein neuer von LHB selbst hergestellter Leichtdiesel Motor eingebaut Statt der Lenkstocke gab es jetzt ein Lenkrad Rubezahl Bearbeiten 1929 loste der grossere und schwerere Typ Rubezahl den Typ F ab Das nach der Sagengestalt die so die Mar vor allem schuldlos in Not geratenen Menschen half benannte Fahrzeug hatte einen neuen jetzt 55 PS leistenden Dieselmotor und 5 statt 4 Laufrollen auf jeder Seite Die Laufrollenwerke waren am Getriebekasten in drehbar gelagerten Schwingachsen befestigt Zeitweise waren verschiedene andere Motoren lieferbar Sechszylinder mit 85 PS Mercedes Benz OM 63 mit 55 PS die Leistung des Standard LHW Motors konnte 1935 auf 60 PS gesteigert werden 6 Der Rubezahl wurde unter der Regie des Nachfolgers FAMO bis Ende 1944 weitergebaut und blieb der Haupttyp des Werkes Boxer Bearbeiten Eine leichtere und kleinere Kettenzugmaschine die 1933 herauskam erhielt den Namen Boxer Das gegenuber dem Rubezahl verkurzte Fahrgestell hatte 4 Laufrollen Der 5 Liter Dieselmotor leistete 40 spater 42 PS 1933 wurde das Fahrzeug auch kurzzeitig mit 50 PS Kamper Motor angeboten 7 Auch der Boxer wurde unter der Regie des Nachfolgers Famo bis Ende 1944 weitergebaut erreichte indessen nicht die Stuckzahlen seines grossen Bruders Neubeginn nach 1945 Bearbeiten Am neuen Standort Salzgitter begann LHB 1949 mit dem Bau eines leichten Radschleppers der von der Firma Kogel entwickelt worden war und einen Henschel Motor besass Bis 1951 entstanden etwa 400 Stuck dieses LHS 25 genannten Traktors 8 1950 erschien der LHS35 eine etwas grossere Variante mit MWM Motor ferner 1951 der LHS 50 von letzterem wurden jedoch nur Prototypen gebaut 9 bevor LHB 1951 den Bau von Radschleppern einstellte nbsp Raupenschlepper LHB Robot 25 PS 1951 bis 1958 hergestellt Man wollte sich wieder auf Raupenschlepper konzentrieren und engagierte Dipl Ing Ernst Kniepkamp der 1940 das NSU Kettenkrad entwickelt hatte Dieser entwarf eine Kleinstraupe mit dem Kettenkrad sehr ahnlichem Schachtellaufwerk als Fahrwerk Die Raupe erhielt wie schon der Typ F das bewahrte Lenkrad mit Cletrac Doppeldifferential Lenkgetriebe Der Motor stammte von Primus und wurde von MODAG in Darmstadt in Lizenz gebaut Von 1951 bis 1958 oder 1960 wurden bei LHB rund 400 Stuck dieses Robot genannten Fahrzeugs gebaut ehe man jegliche Schlepperfabrikation endgultig aufgab 10 Technische Daten Bearbeiten Nachfolgend eine Ubersicht uber die technischen Daten der einzelnen Varianten 11 Typ Fahrgest Bauj Gew kg Motor Zylinder Bo Hub cm PS minStumpf Raupe 1926 28 2800 3100 Kamper 4 103 166 5530 50 1200F Raupe 1928 29 LHB 4 115 165 6850 50 1200Rubezahl Raupe 1929 31 3200 3900 FAMO 4 125 175 8586 55 Rubezahl Raupe 1930 5500 FAMO 6 120 170 11530 85 1200Rubezahl Raupe 1932 35 4700 FAMO 4 125 175 8586 60 1150Rubezahl Raupe ca 1933 DB OM63 4 125 170 8345 55 1100Boxer Raupe 1932 35 3500 FAMO 4 105 145 5022 42 1250Boxer Raupe 1932 33 4300 Kamper 4 100 142 5022 40 1250Boxer Raupe 1933 Kamper 4 110 160 5022 50 1150LHS 25 Rad 1949 51 1390 Henschel 2 90 125 1590 20 1800LHS 25 Rad 1950 52 1450 Henschel 2 90 125 1590 22 2000LHS 35 Rad 1950 51 2050 MWM 2 110 150 2850 30 1500LHS 50 Rad 1951 1980 Henschel 4 90 125 3180 50 1800LHR 25 Robot Raupe 1951 60 2100 MODAG 2 105 120 2077 25 18001945 bis 1958 getrennte Entwicklung in Ost und West BearbeitenDer Ausgang des Zweiten Weltkrieges fuhrte zum Verlust der Werke in Breslau und Bautzen im Westen Deutschlands gab es jedoch einen Neuanfang Daraus gingen insgesamt drei Unternehmen eine im Westen und je eine Gesellschaft in Polen und der DDR hervor Nach 1945 wurde zwischen der Linke Hofmann Werke AG und der Waggon und Maschinenfabrik AG vorm Busch einerseits und der 1939 als Rustungsbetrieb gegrundeten Stahlwerke Braunschweig GmbH andererseits ein Interessengemeinschaftsvertrag geschlossen und 1949 besiegelt Die Stahlwerke Braunschweig hatten 1941 42 in Salzgitter Watenstedt sechs Produktionshallen errichtet In zwei unbeschadigten Hallen war 1945 auf britische Initiative hin die Reparatur von Guterwagen aufgenommen worden Daraus entwickelte sich der grosste private Waggon Instandsetzer in der Bizone Ab 1946 wurden in einer weiteren Halle auch Lokomotiven instand gesetzt Zum Aufbau der Werke wurden mehrere hundert ehemalige Arbeiter der Deutschen Reichsbahn die aus den Ostgebieten geflohen oder vertrieben waren eingesetzt Aufgrund dieses Abkommens stellten die Stahlwerke Braunschweig ihre Fertigungseinrichtungen zur Verfugung wahrend die Linke Hofmann Busch Gruppe ihren Namen ihre Lizenzen und ihre Erfahrungen auf dem Gebiet des Fahrzeugbaues der Interessengemeinschaft zur Nutzung uberliess Ab 1950 wurden in Watenstedt produzierte Neubaufahrzeuge unter der bekannten Firmierung LHB ausgeliefert Die Stahlwerke Braunschweig wurden 1950 in Fahrzeug und Maschinenbau Watenstedt GmbH FAMAS umbenannt Der Salzgitter Konzern ubernahm 1957 58 alle Anteile an LHB und loschte die Firma im Handelsregister Anschliessend wurde 1958 die FAMAS umbenannt und dieses Unternehmen unter dem alten traditionsreichen Namen Linke Hofmann Busch GmbH Salzgitter Watenstedt als reine Waggonbaufabrik betrieben 12 Das Werk Breslau wurde polnisches Staatseigentum und firmierte ab 1953 als PAFAWAG Nach dem politischen Umbruch und der Auflosung des RGW kaufte Adtranz 1997 die Breslauer Fabrik auf Seitdem Bombardier Transportation im Jahr 2001 neuer Eigentumer wurde lautete der offizielle Firmenname Bombardier Transportation Polska 2021 ubernahm Alstom Bombardier Transportation seitdem firmiert das Werk unter Alstom Pojazdy Szynowe Sp z o o Die Werke Bautzen und Werdau wurden zunachst unter dem Namen LOWA Lokomotiv und Waggonbau betrieben 1952 wurde aus dem Werk Werdau das Kraftfahrzeugwerk Ernst Grube Werdau heute SAXAS Nutzfahrzeuge Werdau AG Das Werk Bautzen ab 1953 Waggonbau Bautzen ging 1990 in der Deutsche Waggonbau AG auf die seit 1998 ebenfalls zu Bombardier gehort Heute ist das Werk Bautzen auf Stadt und Strassenbahnen spezialisiert 1958 bis 1989 Linke Hofmann Busch in Salzgitter BearbeitenDie trotz aller Schwierigkeiten gunstige Entwicklung der Unternehmensgemeinschaft trug wesentlich zur Losung der grossen Probleme im durch die deutsche Teilung entstandenen Grenzgebiet bei Die Famas gab ihre anderen Fertigungszweige auf Das Ergebnis der Interessengemeinschaft war 1958 die Grundung der Linke Hofmann Busch GmbH LHB als Teil der Salzgitter Gruppe Das Werk wurde unter diesem alten und traditionsreichen Namen als reine Waggonfabrik betrieben Auch in den Kesselwagenbau stieg das Unternehmen ein am 18 Juni 1962 ist die Ubergabe der ersten Heizol Kesselwagen Ein neues Verwaltungsgebaude wurde 1965 errichtet gleichzeitig entstand ein Werksmuseum Unter der Fuhrung der Linke Hofmann Busch GmbH fand 1974 die Entwicklung eines europaischen Standardreisezugwagens statt dieser wurde jedoch nie gebaut beeinflusste aber die Neuentwicklung verschiedener europaischer Reisezugwagen massgeblich So lieferte LHB anschliessend einen Teil der Bpmz Wagen der Deutschen Bundesbahn aus Ebenfalls federfuhrend war die Gruppe bei der Entwicklung der ICE 1 Hochgeschwindigkeits Mittelwagen dafur wurde eine neue Halle fur die Fertigung von Aluminium Rohbauten in Betrieb genommen 1989 bis 1996 Umstrukturierungen nach der Wende BearbeitenZum 1 Oktober 1989 kaufte Preussag die Muttergesellschaft Salzgitter AG Damit war die Linke Hofmann Busch GmbH ebenfalls Teil des Preussag Konzerns Nach dem Fall der Berliner Mauer und Offnung der Grenzen zur DDR wurden mehrere Vertrage zur engen Zusammenarbeit mit dem VEB Kombinat Schienenfahrzeugbau der DDR zu dem auch das Werk des ehemaligen Unternehmens Busch in Bautzen gehorte geschlossen 1990 wurde eine neue Reparaturhalle in Salzgitter errichtet Am 11 September des Jahres erfolgte der Roll out der ersten ICE Fahrgast und Servicewagen fur den Hochgeschwindigkeitsverkehr eine Woche spater 18 September die Ubergabe des 2000 Neubau Guterwagens an Transwaggon Die fortgesetzte Umstrukturierung der Preussag fuhrte 1994 zum Verkauf von 51 der Anteile der Linke Hofmann Busch an GEC Alsthom Die Entwicklung und der Bau neuer Fahrzeuge in Salzgitter gingen indes weiter Am 7 November 1995 erfolgte die Lieferung des ersten Zuges fur die Kopenhagener S Bahn 21 November 1996 die Lieferung der neuen S Bahn DB Baureihe 474 fur die Hamburger S Bahn Die Linke Hofmann Busch wurde 1996 als einer der ersten Schienenfahrzeughersteller nach der EG Oko Audit Verordnung zertifiziert Im Jahr darauf ubernahm am 13 Juni GEC Alsthom die restlichen 49 Anteile der Linke Hofmann Busch Die Aktien dieses Konzerns bisher ein Joint Venture von GEC Ltd und Alcatel wurden am 22 Juni an der Borse platziert GEC Ltd und Alcatel verkauften den grossten Teil ihrer Aktien Nach 1996 Alstom BearbeitenDer Konzern wurde 1998 in Alstom umbenannt die Linke Hofmann Busch firmierte seitdem als Alstom LHB Die Zusammenarbeit mit Transwaggon brachte im Mai 2003 die Ubergabe des 5000 Neubau Guterwagens mit sich Im Fruhjahr 2006 wurde das erste Zweisystemfahrzeug der Baureihe 474 3 fur die Hamburger S Bahn geliefert Es waren die ersten deutschen S Bahn Fahrzeuge die sowohl mit Gleichstrom aus seitlicher Stromschiene als auch mit Wechselstrom aus der Oberleitung fahren konnen Seit April 2009 firmiert das Unternehmen als Alstom Transport Deutschland GmbH der Name Linke Hofmann Busch ist somit nach 170 Jahren Unternehmensgeschichte verschwunden die Adresse Linke Hofmann Busch Strasse 1 38239 Salzgitter erinnert noch an die Geschichte der Firma an diesem Standort Standorte BearbeitenNeben dem Werk in Salzgitter hat sich Alstom seit 2010 auch im ehemaligen Ausbesserungswerk Braunschweig eingemietet Hier werden vor allem Triebwagen gewartet Daneben gibt es den Alstom Lokomotiven Service ALS im ehemaligen Ausbesserungswerk Stendal In Stendal werden u a Diesellokomotiven modernisiert und gewartet Als Stutzpunkt fur Suddeutschland und die Schweiz dient die Werkstatt in Waibstadt der SWEG die diese nicht mehr benotigt Tochterunternehmen der Alstom Transport Deutschland GmbH ist die Alstom Drives GmbH 13 vormals Bombardier Transportation Propulsion and Controls Germany GmbH mit Sitz des operativen Geschaftes in Hennigsdorf bei Berlin Die Alstom Drives GmbH bietet die Entwicklung Konstruktion Herstellung und den Vertrieb von Motoren Getrieben und Antriebssystemen aller Art und deren elektronischen Komponenten fur Schienenfahrzeuge die Entwicklung und Vermarktung von Know how auf den vorstehend genannten Gebieten die Durchfuhrung von Servicedienstleistungen wie Revisionen Reparaturen Rekonstruktionen Ersatzteilversorgung Weiterentwicklungen sowie Erprobungs und anderen Dienstleistungen im Zusammenhang mit den vorgenannten Angaben an Produkte BearbeitenStrassenbahnwagen verschiedener Typen Modernisierung von Tatra Strassenbahnwagen fur Magdeburg und Leipzig Typ T4D und T6A2 Niederflur Strassenbahnwagen NGT8D ST13 ST14 eingesetzt in Magdeburg Darmstadt Braunschweig und Gera Stadtbahnwagen TW 3000 Konsortialpartner Vossloh Kiepe Regionalstadtbahnwagen RegioCitadis U Bahn Wagen DT2 DT3 DT4 DT5 Konsortialpartner Bombardier S Bahn DB Baureihe 423 Konsortialpartner Bombardier S Bahn DB Baureihe 422 Konsortialpartner Bombardier S Bahn DB Baureihe 474 Konsortialpartner Bombardier S Bahn DB Baureihe 430 Konsortialpartner Bombardier S Bahn DB Baureihe 490 Konsortialpartner Bombardier S Bahn Fahrzeuge fur S tog Kopenhagen mit kurvengesteuerten Einzelradsatzfahrwerken Konsortialpartner fur E Technik Siemens DART Triebzuge Dublin Area Rapid Transit Dubliner S Bahn Wagenkasten fur BART San Francisco 1990er Jahre Regionaltriebwagen VT 2E Regionaltriebwagen Alstom Coradia LINT Regionaltriebwagen Alstom Coradia LIREX Regional und S Bahn Triebzuge Alstom Coradia Nordic Regional und S Bahn Triebzuge Alstom Coradia Continental Doppelstock Triebwagen Coradia Duplex Guterwagen aller ArtAuszeichnungen BearbeitenAlstom Transport Deutschland ist im Jahr 2014 2015 fur die Entwicklung der Hybrid Rangierlokomotive H3 und im Jahr 2018 2019 fur die Entwicklung des mit Wasserstoffantrieb ausgerusteten Coradia iLint mit dem Innovationspreis des Privatbahn Magazin ausgezeichnet worden Literatur BearbeitenWolfgang Gebhardt Schlesische Paradestucke Raupen und Radschlepper der Linke Hoffmann Busch Werke In Der Schlepperfreund Nr 118 Dezember 2019 ISSN 1439 3212 S 12 ff Wolfgang Gebhardt Schlesische Paradestucke Strassen und Gelandefahrzeugbau der FAMO Werke In Der Schlepperfreund Nr 119 Marz 2020 ISSN 1439 3212 S 12 ff Gebhardt Wolfgang Deutsche Traktoren seit 1907 die grosse Enzyklopadie aller Marken Stuttgart 2017 ISBN 978 3 613 04006 9 LHB GmbH Firmenprospekt mit Firmengeschichte Auf einen Blick Salzgitter 2000 Linke Hofmann Werke AG Festschrift zum 50 jahrigen Jubilaum 1871 bis 1921 Breslau 1921 Wagner Wolfgang Auf den Spuren Rubezahls Kettenschlepperbau aus Breslau von 1926 bis 1935 in Jahrbuch Traktoren 2008 Brilon 2007 S 29ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alstom Transport Deutschland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ALSTOM Transport Deutschland GmbH LHB Werkmuseum Salzgitter von Jan Borchers Website der Transwaggon GmbH Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zu Linke Hofmann Werke in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Kompressorlose Dieselmotoren In Vossische Zeitung 1 Januar 1927 S 15 unten Gebhardt Schlepperfreund 119 S 12 Wagner S 31 Wagner S 37 38 Wagner S 38 Wagner S 40ff Gebhardt Traktoren S 463 Gebhardt Traktoren S 226 Gebhardt Traktoren S 463 Gebhardt Traktoren S 227 Gebhardt Traktoren S 462 3 Wolfram Baumer Zukunft des LHB Museums Salzgitter In Die Museums Eisenbahn 3 2012 S 33 ALSTOM Drives GmbH Berlin Firmenauskunft Abgerufen am 15 Marz 2023 Deutsche Traktoren und Schleppermarken bis 1945 Abega AEG Altmann Schlepper Anker Apollo Atlas Autara Auto Union Bachmann Barthels Baumi BHS Becker Benz Beemann Beilhack BIWAG Bob Borsig Brummer Bungartz Busch Bussard Bussing AG Christoph Vorspannmaschine Cerva Daimler Daimler Benz Degenhart Deuliewag Deutz AG Dinos Dunkel Durkopp Ebner Eckardt Eicher Eisenmann Elite Werke Epple amp Buxbaum Esslingen Fahr Famo Faun Fendt Clemens Fendt Fey Flader Flother Freund Gast Glogowski Gothaer Waggonfabrik Grams Granich Grebestein Guldner Gumbinnen Gutter Hagedorn Hanno Hanomag Hansa Lloyd Hartmann Hasenzahl Hatz HAWA Hein Hemag Hessler Hildebrandt HMG Holder Hunger Hutter IHC Ilsenburger Imperator Ingelheim Irus Jaehne Kaelble Kamper Karwa Keidel J Kelkel Kemna Kirnberger KHD Komnick Korting Kosto Kramer Kranner Krumpel Krupp Kuers Kulmus Kurz Kyffhauserhutte Artern Lanz HeLa Lehmbeck LHB LWD Loeb Locknitzer LFG Lythall MAF Magdeburger Motorpflug Werk Malapane Motorpflug MAN Mannesmann MULAG Markische Martin Mayer MIAG Miego Modaag Moosburner Motorenfabrik Oberursel MWM Motorpflug Fabrik Muchow NAG Nahag Neumeyer Normag Opel Orenstein amp Koppel Otto Pfaffe Pfeiffer Phonix Pinzger Podeus Pohl Primus Prometheus Rathenow Rathgeber REF Reima Rische amp Apitz Ritscher RMW Ruhrwerke Ruttger Scheffeldt Scherf Scheuch Schlepper Schluter Schmidt Kranz amp Co Schmotzer Schoma Schulz Schutzbach Schwadyck SHW Seitz Sendling Siemens Schuckertwerke Spiegler Steiger Stock Stoewer Sulzer Talbot Tittmann Toro Union Universal Vogeler Wagner Wahl Wermke Wesseler Wilhelmina Wiss Wolf Wurr Zettelmeyer ZimmermannDeutsche Traktoren und Schleppermarken ab 1945 Abele Agria AHWI Allgaier Alpenland AWK Barthels Battenberg Bautz BTG Betz Bischoff Blank Boehringer Borgward Brandenburgische Traktorenwerke Bungartz Burischek Burzler Ceres Claas Creussen Daimler Benz Dechentreiter Degenhart Demmler Deuliewag Deutsche Traktoren Union Deutz AG Dexheimer Diephilos Dolmar Dunkel Eicher Enser Ensinger Erkelenz Eugra Fahr Fahrlo Faun Werke Fendt FMR Frieg Friman Frisch Funk Gaiser Granich Greckl Gross Gruse GTZ Guldner Gutbrod Gutter Haas Hagedorn Hako Hanno Hanomag Harder Hatz Haupt Heizotrack Hieble HM Walter Hofmann Unitrak Holder Horsch Hummel IFA Horch IHC Irus Kaelble Kamper G Kelkel J Kelkel Kiefel Kirnberger Klauder Kogel Koppl Kramer Krapp Krieger Krumpel Kuhner amp Berger Kulmus Lampa LTS Lanz HeLa LHB MALI Mahdrescherwerk Weimar MAN Manhardt Martin MIAG MULAG Fahrzeugwerk Munch Niko Nordtrak Normag Normag Zorge Orenstein amp Koppel Otto Pallmann Pekazett Pfanzelt Platten Porsche Primus Prometheus Rancke Rathgeber Ritscher Rohr RMW Ruhrstahl Ruthe Sauerburger Schanzlin Scharfenberger Schilling Schlepperwerk Nordhausen Schluter Schmiedag Schmotzer Schneider Schneider Geratetrager Sendling Sieben Stihl Strobele Sulchgau Taunus Titan Titus Trabant Traktorenbau Tractortecnic Unitrac Traktorenwerk Schonebeck Troster Tunnissen Uhlmann Ursus Vari Volk Voss amp Co Wahl Wanner Weichel Weigold Weitzel Welte Werner Wesseler Widmann Willmes Wimmer Winkelstrater Wotrak WUMAG Zanker Zettelmeyer Zogbaum Normdaten Korperschaft GND 1231581247 lobid OGND AKS VIAF 3781161882014534100001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alstom Transport Deutschland amp oldid 236976862 1958 bis 1989 Linke Hofmann Busch in Salzgitter