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Der Volkseigene Betrieb VEB Traktorenwerk Schonebeck 1984 bis 1990 VEB Traktoren und Dieselmotorenwerk Schonebeck war ab Mitte der 1960er Jahre der einzige Traktorenhersteller in der DDR VEB Traktorenwerk Schonebeck ab 1984 VEB Traktoren und Dieselmotorenwerk Schonebeck LogoRechtsform Volkseigener BetriebGrundung Anfang 1945 als FAMO Fahrzeugbau Schonebeck Auflosung 1990Auflosungsgrund Umfirmierung in Landtechnik AG SchonebeckSitz Schonebeck Deutsche Demokratische RepublikMitarbeiterzahl etwa 7 300 Ende der 1980er Branche Landtechnikhersteller Traktorenhersteller Motorenhersteller Der FAMO Dieselraupenschlepper KS07 Rubezahl im Traktorenwerk Schonebeck im Jahr 1948Technisches Buro im Mai 1948Maschinenhalle im Mai 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Unternehmensgeschichte 2 1 Ursprunge 2 2 Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg 2 3 Entwicklung nach der Wiedervereinigung 3 Erzeugnisse 3 1 Traktoren und Schlepper 3 2 Motoren 3 3 Sonstiges 3 4 Erzeugnisse nach 1990 4 Trivia 5 Literatur 6 Film 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Werksgelande lag am ostlichen Stadtrand von Schonebeck und reichte im Norden bis an die Rothe ein Auwaldgebiet am Ufer der Elbe Fur die Unterbringung der zusatzlich benotigten Arbeitskrafte entstand seit den 1960er Jahren am sudlichen Stadtrand von Schonebeck etwa einen Kilometer westlich vom Werk eine Werkssiedlung und in den 1980er Jahren eine Plattenbausiedlung Unternehmensgeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Die Ursprunge des Unternehmens gehen auf die 1885 gegrundete Firma Hoyer amp Glahn ab 1897 Fahrradwerke Weltrad vormals Hoyer amp Glahn ab 1900 Metall Industrie Schonebeck AG die FAMO Fahrzeug und Motorenwerke Breslau und die Junkerswerke in Schonebeck Elbe zuruck Die FAMO Werke hatten Anfang 1945 die Produktion von Traktoren in die Junkerswerke nach Schonebeck verlagert Dieser Betrieb wurde nach dem Krieg demontiert Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Auf dem Gelande der Fahrradfabrik wurde 1945 mit der Produktion von Handwagen Fahrradern und Kinderwagen und in den Folgejahren auf der Grundlage des FAMO Erzeugnisprogrammes mit der Produktion von Ersatzteilen und spater mit der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen fur die Landwirtschaft begonnen 1948 gab es die beiden Betriebe Metallindustrie Schonebeck und FAMO Fahrzeugbau Schonebeck die im gleichen Jahr zusammengeschlossen und unter dem Namen IFA Fahrzeugwerke Schonebeck Elbe der Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke IFA zugeordnet wurden Spater anderte sich der Name zunachst in Schlepperwerk und dann in Traktorenwerk Schonebeck das 1956 zusammen mit den beiden anderen Traktorenwerken der DDR in Nordhausen und Brandenburg der Hauptverwaltung der Volkseigenen Betriebe des Landmaschinenbaus zugeordnet wurde Aus der Hauptverwaltung entstand 1958 die VVB Landmaschinen und Traktorenbau 1964 kamen die Traktorenbetriebe und mit ihm das Traktorenwerk Schonebeck wieder zur VVB Automobilbau Im Jahre 1970 als es nur noch in Schonebeck eine Traktorenproduktion gab wurde der Betrieb erneut der VVB Land und Nahrungsgutertechnik zugeordnet 1973 wurde er Bestandteil des Kombinates Fortschritt Landmaschinen 1984 erfolgte der Zusammenschluss mit dem ebenfalls zum Kombinat Fortschritt Landmaschinen gehorenden 1955 gebildeten Dieselmotorenwerk Schonebeck zum Traktoren und Dieselmotorenwerk Schonebeck Dieses Unternehmen hatte Ende der 1980er Jahre einen Umsatz von etwa 1 200 Millionen DDR Mark und etwa 7 300 Beschaftigte davon 4 600 im Traktorenwerk 2 300 im Dieselmotorenwerk sowie 400 in verschiedenen Betriebsteilen Entwicklung nach der Wiedervereinigung Bearbeiten 1990 verliess das Unternehmen den Verband des Kombinates Fortschritt und kam als Landtechnik AG Schonebeck unter Treuhandverwaltung 1993 wurde das Traktorenprogramm der zum gleichen Zeitpunkt liquidierten Firma Anton Schluter Munchen ubernommen und vorubergehend der Name Landtechnik Schluter GmbH gefuhrt Bereits 1995 wurde dieser Geschaftszweig wieder abgegeben Im Ergebnis mehrerer Privatisierungsversuche ubernahm 1999 die Firma Doppstadt das Unternehmen Die Doppstadt GmbH Schonebeck existierte bis zum Jahre 2006 Erzeugnisse BearbeitenTraktoren und Schlepper Bearbeiten Aus dem FAMO Erzeugnis Programm stammte ein 40 PS Traktor aus dem spater der RS 01 40 Pionier entstand der zunachst in Zwickau und dann in Nordhausen produziert wurde Auch die ersten in Brandenburg produzierten Kettentraktoren basierten auf FAMO Erzeugnissen Eine Neuentwicklung in Schonebeck war der 30 PS Traktor RS 04 30 der dann wegen unzureichender Fertigungsbedingungen ab 1953 in Nordhausen produziert wurde Der Betrieb Schonebeck war Anfang der 1950er Jahre als zentrale Entwicklungsstelle fur Traktoren festgelegt worden Schwerpunkt fur den Betrieb Schonebeck wurden in den 1950er und 1960er Jahren die Einholm Geratetrager deren Entwicklung 1951 begann und auf dem von Scheuch Ende der 1940er Jahre entwickelten Geratetrager Maulwurf aufbaute Dazu gehorten folgende Erzeugnisse RS 08 mit Zweizylinder Zweitaktmotor 1953 bis 1956 RS 09 mit Zweizylinder Dieselmotor 1957 bis 1962 GT 122 124 mit Vierzylinder Dieselmotor 1963 bis 1972 Insgesamt wurden von diesen Geratetragern etwa 120 000 Stuck produziert nbsp Rad Schlepper Traktor RS08 Maulwurf im Mai 1955 nbsp RS09 im Oktober 1957Mitte der 1960er Jahre liefen Entwicklungsarbeiten an einer Traktorenbaureihe von der jedoch nur das grossere Modell mit 100 PS in die Serienproduktion gelangte Auf dieser Basis entstanden folgende Erzeugnisse ZT 300 Standardtraktor 1967 bis 1982 ZT 303 Standardtraktor mit Allradantrieb 1972 bis 1982 ZT 320 Standardtraktor 1983 bis 1990 ZT 323 Standardtraktor mit Allradantrieb 1983 bis 1990 nbsp 1967 Vorbereitung zur Serienproduktion des ZT 300 nbsp ZT 300 nbsp ZT 303 nbsp ZT 323Bei der Vorstellung des ZT 300 im September 1967 hatte dieser vorne rechts einen platten Reifen was sich wie ein Lauffeuer bei den Mitarbeitern verbreitete Der ZT 300 war zu schwer und zu teuer in der Produktion weshalb er zunachst schlecht abzusetzen war Immer wieder traten Probleme auf da erforderliche Teile fur die Produktion nicht vorhanden waren Dies fuhrte dazu dass von bereits gefertigten Traktoren Teile abgebaut wurden und wieder in die Produktion flossen um die geforderten Stuckzahlen zu erreichen Motoren Bearbeiten nbsp Schnittmodell des 120 PS Motors EM 6 von 1954 im Verkehrsmuseum Dresden 1954 wurde die Produktion des wassergekuhlten Sechszylinder Dieselmotors EM 6 aus dem IFA Horch Werk ubernommen Dieser wurde unter anderem im IFA H6 eingebaut Eine Weiterentwicklung ermoglichte 1956 eine Leistungssteigerung auf 150 PS Ab 1957 wurde zusatzlich eine luftgekuhlte Variante hergestellt In der Folge wurde in dieser Baureihe noch ein Zwolfzylindermotor mit 20 Liter Hubraum entwickelt bei dem es sich seinerzeit um den weltweit grossten luftgekuhlten Dieselmotor handelte Dessen Produktion erfolgte dann ab 1962 im Dieselmotorenwerk Rosslau verwendet wurde der Motor fur den Bagger UB 162 1 Ab 1958 wurde der Zweizylinder Diesel V Motor FD 21 von Warchalowski in Lizenz produziert und unter anderem im Geratetrager RS09 verwendet 2 Nach Ablauf der Lizenz wurde der Motor umfassend weiterentwickelt 3 spater als 2 KVD 9 SVL bezeichnet Dieser Motor ist nicht zu verwechseln mit dem 2 KVD 8 SVL vom Motorenwerk Cunewalde der unter anderem im Multicar 22 Verwendung fand Die seit den spaten 1950ern produzierte Dieselmotorenbaureihe VD 14 5 12 4 5 arbeitete anfangs nach dem Wirbelkammerprinzip im Laufe der 1960er Jahre wurde auf das M Verfahren nach MAN Lizenz umgestellt Die Baureihe umfasste sowohl wasser als auch luftgekuhlte Varianten mit 2 bis 6 Zylindern in Ausfuhrungen fur Landfahrzeuge stationaren Betrieb und als Schiffsmotor die vom 4 VD 14 5 12 1 SRW abgesehen alle im Traktorenwerk Schonebeck produziert wurden Der 4 VD 14 5 12 1 wurde in der Variante SRL parallel dazu auch im Dieselmotorenwerk Rosslau produziert Spater kamen weitere Dieselmotor Baureihen hinzu Die in Schonebeck hergestellten Dieselmotoren fanden vielseitige Verwendung unter anderem in Seil und Hydraulikbaggern des VEB Schwermaschinenbau NOBAS Nordhausen und ZEMAG sowie in Mahdreschern von Fortschritt Sonstiges Bearbeiten Im Rahmen der Konsumguterproduktion in der DDR wurden ab den 1970er Jahren auch Pkw Anhanger gebaut Sattelstutzen fur Fahrrader und anderes mehr 1973 wurde die Produktion des selbstfahrenden Feldhackslers E 281 und seiner Weiterentwicklungen vom Betrieb Fortschritt Erntemaschinen Neustadt in Sachsen ubernommen Erzeugnisse nach 1990 Bearbeiten Schwerpunkte des Erzeugnisprogramms nach 1990 waren Baureihe selbstfahrende Feldhacksler Maral als Weiterentwicklung der Fortschritt Feldhacksler Produktion und Entwicklung der Feldhacksler Deutz Gigant Systemtraktoren Systra 40 und 53 sowie deren Weiterentwicklung Systra 550 und 750 spater Doppstadt trac 80 und 900k Ab 1993 bis 1995 vorubergehend einige Traktoren aus dem Schluter Programm Eurotrac 1400LS 1700LS 2000LS Supertrac 2200LS Ab 1996 bis 1999 LTS trac 160 spater Doppstadt trac 160 Ab 1999 bis 2006 die auf dem MB Trac aufbauenden Doppstadt Trac Schlepper 80 900k 100 130 150 180 200 Trivia BearbeitenDie Produktion erfolgte im Dreischichtenbetrieb In der Kantine bereiteten 100 Personen das Essen fur die Arbeiter zu In Spitzenzeiten wurden bis zu 600 Lehrlinge gleichzeitig ausgebildet Die Produkte wurden zum kleinen Teil ins westliche Ausland aber prozentual in grosseren Margen in Junge Nationalstaaten sprich afrikanische Entwicklungslander die dem sozialistischen Lager zugerechnet wurden ausgefuhrt Beim jahrlichen Sportfest wurde auch mit dem Luftgewehr geschossen und ein Ubungswerfen mit Handgranaten veranstaltet Es wurde eine betriebseigene Zeitung herausgegeben Der Traktorenwerker Literatur BearbeitenKlaus Krombholz Landmaschinenbau der DDR Licht und Schatten DLG Verlag Frankfurt Main 2008 ISBN 978 3 7690 0717 6 Autorenkollektiv Das Volkseigene Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt in Sachsen und seine Betriebe 1945 1990 Druckschrift des Traditionsvereins KOFO Neustadt Sa e V Neustadt in Sachsen 2005 Betriebsparteiorganisation des VEB Traktorenwerk Schonbeck Hrsg Betriebsgeschichte des VEB Traktorenwerk Schonebeck Teil I 1885 1945 Teil II 1945 1961 Bearbeitet von Wilhelm Lohoff Magdeburg 1983 Peter Kirchberg Plaste Blech und Planwirtschaft Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 2005 ISBN 3 89479 259 0 Film BearbeitenDie Traktorenbauer von Schonebeck MDR Dokumentation aus der Reihe Spurensuche in Ruinen 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Traktorenwerk Schonebeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www ddr landmaschinen deEinzelnachweise Bearbeiten Peter Kirchberg Plaste Blech und Planwirtschaft die Geschichte des Automobilbaus in der DDR 1 Auflage Nicolai Berlin 2000 ISBN 3 87584 027 5 S 279 285 Geratetrager Typ RS 09 In Kraftfahrzeugtechnik 10 1958 S 376 379 und 6 1959 S 237 Geratetrager RS 09 eine universelle Arbeitsmaschine In Kraftfahrzeugtechnik 6 1967 S 172 IFA Dieselmotoren fur die energetische Basis der Landwirtschaft In Kraftfahrzeugtechnik 7 1968 S 193 201 Weiterentwicklungen im IFA Dieselmotorenbau In Kraftfahrzeugtechnik 10 1969 S 291 297 52 015555555556 11 759444444444 Koordinaten 52 0 56 N 11 45 34 O Deutsche Traktoren und Schleppermarken ab 1945 Abele Agria AHWI Allgaier Alpenland AWK Barthels Battenberg Bautz BTG Betz Bischoff Blank Boehringer Borgward Brandenburgische Traktorenwerke Bungartz Burischek Burzler Ceres Claas Creussen Daimler Benz Dechentreiter Degenhart Demmler Deuliewag Deutsche Traktoren Union Deutz AG Dexheimer Diephilos Dolmar Dunkel Eicher Enser Ensinger Erkelenz Eugra Fahr Fahrlo Faun Werke Fendt FMR Frieg Friman Frisch Funk Gaiser Granich Greckl Gross Gruse GTZ Guldner Gutbrod Gutter Haas Hagedorn Hako Hanno Hanomag Harder Hatz Haupt Heizotrack Hieble HM Walter Hofmann Unitrak Holder Horsch Hummel IFA Horch IHC Irus Kaelble Kamper G Kelkel J Kelkel Kiefel 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