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Die Bpmz Wagen der Deutschen Bundesbahn sind eine 540 Exemplare umfassende Bauserie von Reisezugwagen fur den Schienenpersonenfernverkehr Die klimatisierten Grossraumwagen gehoren dem UIC Typ Z an sie wurden zwischen 1979 und 1985 von der Deutschen Bundesbahn DB beschafft und 1994 von der Deutschen Bahn DB ubernommen Die Gattungsbezeichnung steht fur Hauptgattungszeichen B Wagen der zweiten Wagenklasse Nebengattungszeichen p Grossraumwagen abgeleitet von Pullmanwagen Nebengattungszeichen m Fernverkehrswagen langer als 24 m Nebengattungszeichen z zentrale Energieversorgung aus der ZugsammelschieneDB BpmzEin Bpmz 294 5 in Stralsund Hbf 2013Ein Bpmz 294 5 in Stralsund Hbf 2013Anzahl 540Hersteller Linke Hofmann Busch Waggon UnionBaujahr e 1979 1985Gattung BpmzSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 26 400 mmLange 26 100 mmHohe 4 050 mmBreite 2 825 mmDrehzapfenabstand 19 000 mmDrehgestellachsstand 21 500 mmFester Radstand 2 500 mmLeermasse 42 tHochstgeschwindigkeit 200 km hSitzplatze 80Klassen 2 Die Wagen wurden uberwiegend fur Intercity Zuge IC beschafft waren ab 1987 aber auch in der damals neu eingefuhrten Zuggattung Eurocity EC anzutreffen Daruber hinaus fahren sie vereinzelt als Interregio Express IRE und Regional Express RE fruher ausserdem auch als Fern Express FD und Regionalbahn RB Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Beschreibung 1 3 Beschaffung und Einsatzbeginn 1 4 Umbauten 1 4 1 Druckertuchtigung 1 4 2 Erste Modernisierungen der Inneneinrichtung 1 4 3 IC mod 2 Lackierungsvarianten 3 Verwandte Bauarten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Mit dem Start des Intercity Netzes 1979 als der IC Verkehr von einem Zwei Stunden Takt auf einen Ein Stunden Takt verdichtet und gleichzeitig um die zweite Wagenklasse erweitert wurde benotigte die Deutsche Bundesbahn auf einen Schlag eine grosse Zahl an hochwertigen Zweite Klasse Wagen Aus wirtschaftlichen Grunden entschied sie sich anders als bei der ersten Klasse und abweichend von mehreren europaischen Nachbarbahnen gegen die Beschaffung von standardisierten Eurofima Wagen die als Abteilwagen auch in der zweiten Klasse nur 66 Sitzplatze aufwiesen Eine Weiterbeschaffung von unklimatisierten Bm235 Wagen mit 72 Sitzplatzen im Grunde genommen eine Entwicklung aus den 1950er Jahren schied aus Komfortgrunden ebenfalls aus So veranlasste der Bahnvorstand die Neuentwicklung eines Grossraumwagens diese Bauweise hatte sich zuvor unter anderem bereits bei den OBB Triebzugen der Reihe 4010 und den franzosischen Corail Wagen bewahrt Beschreibung Bearbeiten nbsp Originale Inneneinrichtung eines Bpmz291Bestimmte Baugruppen des Bpmz wurden von den Eurofima Wagen ubernommen etwa die gesickten Dacher und die Fensterbauart wahrend es am Unterboden und im Schurzenbereich kleinere Unterschiede gab Die Grossraumanordnung der 80 Sitzplatze bedingte zudem eine andere Fensteraufteilung Zwischen den Turen befanden sich pro Wagenseite mittig neun 1400 Millimeter breite Fenster die von jeweils zwei nur 800 Millimeter breiten Fenstern eingerahmt wurden Das ergab ein Fenster je zwei Sitzreihen Die ursprungliche Innenfarbgebung entstand nach Beratung des Farbpsychologen Max Luscher die Seitenwande und Kopfstutzen waren in einem warmen Gelb die Sitzpolster in einem gelbgrunen Muster die Sitzruckseiten Stirnwande und Fussboden in braun gehalten Diese Farbgebung im Zeitgeschmack der 1970er Jahre brachte den Fahrzeugen spater den Spitznamen China Wagen ein Der uberwiegende Teil der Sitze ist in Reihenbestuhlung angeordnet mit Ausnahme von vier Sitzgruppen mit Tisch die an je einem grossen Fenster liegen Die Neigung der Sitzrucklehnen ist verstellbar An den Rucklehnen der Sitze befindet sich ein Klapptisch und ein Zeitschriftennetz uber jedem Platz ausserdem eine separat schaltbare Leseleuchte zusatzlich zur indirekten Allgemeinbeleuchtung Der Fahrgastraum ist durch eine grosse Glasscheibe mit einer Aussparung fur den Mittelgang in einen kleineren Raucher und einen grosseren Nichtraucherbereich unterteilt Die fehlende Ture zwischen den beiden Abteilen fuhrte spater zu Kritik uber Geruchsbelastigung im Nichtraucherbereich Bis auf einzelne Versuchswagen wurden keine Turen eingebaut mit dem allgemeinen Rauchverbot seit 2007 erubrigt sich eine Trennung die Glastrennwande blieben jedoch bestehen Im fensterlosen Bereich zwischen den Einstiegsbereichen und dem Grossraum stehen spezielle Regale fur grossere Gepackstucke zur Verfugung Fur kleineres Gepack gibt es langs angeordnete Ablagen uber den Sitzen Die Fenster sind zwecks Sonnenschutz goldbedampft Die 40 Vorserienwagen hatten ursprunglich Fensterrollos die in verschiedenen Positionen arretiert werden konnten bei den spater beschafften Wagen wurde darauf verzichtet und die Rollos der Vorserienwagen bei Modernisierungen entfernt Beschaffung und Einsatzbeginn Bearbeiten nbsp Detailansicht DrehgestellZuerst wurde 1979 eine Vorserie von 40 Wagen ausgeliefert 20 davon liefen auf luftgefederten Drehgestellen der Bauart LD 73 die anderen Fahrzeuge erhielten neue MD 52 Drehgestelle wie sie spater auch abgewandelt im ICE 1 verwendet wurden Die weiteren Bauteile wie Fenster und das Dach entsprachen den Eurofima Wagen nur am Unterboden und im Schurzenbereich gab es kleinere Unterschiede Die Schwenkschiebeturen entsprachen nunmehr der Bauart Kiekert statt der Bauart Bode Wegmann beim Eurofima Wagen Auch wurde die Klimaanlage von der Firma LUWA geliefert Die Farbgebung entsprach dem damaligen Stand der DB mit elfenbeinfarbenem Fensterbereich RAL 1014 und ozeanblauer Spante RAL 5020 Das Dach wurde in umbragrau RAL 7022 lackiert 30 Vorserienwagen gelangten in den Umlauf des Intercity Patrizier Munchen Hamburg Der Rest wurde weiterhin erprobt Die Bauartnummer lautete Bpmz291 fur die stahlgefederten Wagen und Bpmz292 fur die mit Luftfederung Zugelassen waren beide Serien fur 200 km h Hochstgeschwindigkeit Die Serienauslieferung von zunachst 140 Wagen mit nur wenig Modifikationen begann 1981 Allerdings erhielten sie die MD 52 Drehgestelle zudem wurden Dach und Seitenwandbeblechung nun aus Edelstahl gefertigt daher konnte das Dach unlackiert bleiben Die Bauartbezeichnungen der Serienwagen lauteten Bpmz291 2 und Bpmz291 3 heute Bpmz293 Den Auftrag teilten sich zur Halfte Linke Hofmann Busch in Salzgitter und die Waggon Union in Berlin 200 weitere Wagen wurden ab 1984 an die DB geliefert Wegen technischer Unterschiede u a Bremsgerateeinheit reihte man zwei von ihnen als Bpmz291 4 heute Bpmz294 ein 50 Wagen hatten eine Mehrspannungsheizung fur den internationalen Einsatz Weitere 160 Wagen folgten 1985 davon 98 Fahrzeuge mit behindertengerechter Ausstattung die als 48 Bpmz291 5 mit Einspannungsheizung heute Bpmz295 und 50 Wagen mit Mehrspannungsheizung des Typs Bpmz291 6 heute Bpmz296 eingereiht sind Bei den behindertengerechten Fahrzeugen ersetzt das vergrosserte WC dabei die Gepackregale In kurzester Zeit wurde erreicht dass die IC Zuge im Block der zweiten Klasse meistens mit sieben Wagen bestuckt zwei Bpmz Wagen mitlaufen konnten Im Laufe der Jahre wurde dieser Anteil bis auf vier Wagen erhoht Statt weiterer Bpmz Wagen beschaffte die Deutsche Bundesbahn ab 1988 schliesslich die kombinierten Abteil und Grossraumwagen der Gattung Bvmz185 Umbauten Bearbeiten Druckertuchtigung Bearbeiten Ein erster Umbau von Bpmz Wagen wurde durch die Inbetriebnahme der DB Neubaustrecken ab 1988 erforderlich Ein Teil der Bpmz Wagen wurde hierfur druckertuchtigt Dafur wurde zum Teil eine Modifizierung des Ubergangs mit druckdichtem Ubergangsplatten Bauart SIG vorgenommen Bei allen umgebauten Wagen wurden die Einstiegsturen angepasst eine geanderte Klimaanlage die bei Fahrzeugbegegnungen im Tunnel auf Umluftbetrieb umschaltet und geschlossene WC Systeme eingebaut ausserdem die Zugschlusssignale an die Kante des Wagenkastens verlegt Erste Modernisierungen der Inneneinrichtung Bearbeiten Bei der Druckertuchtigung blieb die Inneneinrichtung vorerst unangetastet lediglich fur den FD Verkehr wurden bereits 1988 einzelne Wagen mit einem Kinderspielbereich ausgestattet aussen als Kinderland beschriftet Erst in den spaten 1990er Jahren wurde die Inneneinrichtung uberarbeitet und prasentierte sich fortan in Pastellfarben 1995 und 1996 wurden insgesamt zehn Bpmz Wagen fur den Touristikzug umgebaut vier dieser Wagen waren zuvor ab 1991 beim Lufthansa Airport Express im Einsatz Bei einigen anderen Bpmz Wagen wurde in den 1990er Jahren das Raucherabteil durch einen Bereich fur die Fahrradmitnahme ersetzt Bpmdz wobei sieben Rader hangend und neun stehend befordert werden konnen Gegenuber der Radstander sind sieben Klappsitze angeordnet Spater erhielten einige Bpmz Wagen durch den Einbau von Selbstbedienungsautomaten und Stehtischen eine kleine Snackecke und wurden als Snackwagen respektive Snackpoint bezeichnet Bpmbkz291 8 spater Bpmbkz294 8 Die Snackwagen wurden Mitte der 2000er Jahre wieder in normale Grossraumwagen umgebaut Die zahlreichen Umbauten sorgten dafur dass die Bauartnummern heute bis 296 reichen So wurde bei einigen Bpmz Wagen die Anzahl der Sitzplatze zugunsten von Behindertenplatzen insbesondere fur Rollstuhlfahrer reduziert und eine behindertengerechte Toilette eingebaut Bpmbz Die rollstuhlgerechten Wagen kamen aufgrund einer Eingabe an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zustande nbsp Inneneinrichtung nach erster Modernisierung nbsp Nachtraglich eingerichtete Fahrradstellplatze nbsp Behindertengerechte ToiletteIC mod Bearbeiten Nach Musterumbauten in den Jahren 2009 2010 und 2011 wurde ab 2012 ein Grossteil der Bpmz Wagen im Rahmen des Modernisierungsprogramm IC mod von der DB Fahrzeuginstandhaltung in den Ausbesserungswerken Kassel Neumunster und Nurnberg mit einer neuen Inneneinrichtung neuen Turen neuer Klimaanlage und neuer Verkabelung versehen Neben einer neuen Bestuhlung analog zum ICE 3 erhielten dabei die Stirnwande eine Wandverkleidung in Holzdekor Nach Abschluss der technischen Modernisierung ab 2015 werden die Wagen als Bpmmz Bpmmbz Bpmmbdz284 und Bpmmdz285 bezeichnet Spater wurde WLAN nachgerustet sowohl bei den modernisierten Wagen als auch bei den unmodernisierten 1 nbsp Neue Inneneinrichtung mit ICE Sitzen nach Durchlaufen des IC mod Programms nbsp Stirnwand im Holzdekor nbsp Umbauschild an einem Bpmz 295 5 wenngleich darauf ein Eurofima Wagen dargestellt istLackierungsvarianten Bearbeiten nbsp Sonderbeklebung fur den Einsatz im Connecting Europe Express 2021Wie bei den anderen DB Wagen wechselte die Aussen Farbgebung im Laufe der Jahre Das neue ab 1987 geltende orientrot lichtgraue Farbschema fur IC Wagen die sogenannten Produktfarben der Deutschen Bundesbahn wurde zuerst auf die druckdichten Wagen ausgedehnt Das Fensterband war orientrot RAL 3031 mit Begleitstreifen in pastellviolett RAL 4009 der Brustungsbereich nun in lichtgrau RAL 7035 ausgefuhrt bei den Wagen fur den FD Konigssee entsprechend fernblau RAL 5023 und pastellblau RAL 5024 Die nicht umgebauten Wagen folgten nur schleppend verstarkt aber ab 1992 Erst im Zuge einer konzertierten Aktion 1995 die alle IC Wagen der DB einschloss wurden alle Bpmz Wagen orientrot lichtgrau lackiert Nur ein Jahr spater wurde bei Neuanstrichen nach Hauptuntersuchungen das neue Verkehrsrot RAL 3020 fur das Fensterband angewendet und auf den Begleitstreifen verzichtet Im Laufe des Jahres 2001 wechselten schliesslich alle IC Wagen somit auch die Bpmz Wagen ins Intercity Express Farbschema in lichtgrau mit rotem Begleitstreifen im Spantenbereich uber die Dacher wurden nunmehr allgemein basaltgrau RAL 7012 lackiert Fur die Einsatze im Schienenpersonennahverkehr wurden abweichend davon einige Bpmz verkehrsrot lackiert Verwandte Bauarten Bearbeiten nbsp Einer der sieben Apmz119 5 2013Wegen eines dringenden Bedarfs an Erste Klasse Wagen im Zuge der Einrichtung des Intercity Netzes 1985 wurden in jenem Jahr zusatzlich sieben vom Bpmz abgeleitete Grossraumwagen der ersten Klasse ausgeliefert und als Typ Apmz123 eingereiht Auf die Gepackregale an den Enden des Fahrgastraums wurde verzichtet daher konnten die Endfenster ebenfalls 1400 Millimeter breit ausgefuhrt werden Es wurden 51 Sitzplatze in 17 Sitzreihen mit 2 1 Anordnung ohne Rucksicht auf die Fensterteilung eingebaut ursprunglich konnten die Einzel und Doppelsitze in Fahrtrichtung gedreht werden An einem Wagenende wurde eine kleine Telefonkabine mit Munzfernsprecher eingerichtet mit der Abschaltung des C Netzes und angesichts der allgemeinen Verbreitung von Mobiltelefonen wurde diese Ende 2000 uberflussig und ausgebaut Die Fahrzeuge erhielten im Zuge der Druckertuchtigung sowie eines Umbaues der Energieversorgung mehrere Bauartnummern und laufen heute als Apmz119 5 die Sitze wurden im Rahmen des IC mod Programms durch Ledersitze analog zu mehreren ICE Baureihen ersetzt und sind nicht mehr drehbar Die Wagen waren ursprunglich in den TEE Farben elfenbein Fensterband und purpurrot unterer Bereich und Schurze lackiert wie die Bpmz auch trugen sie in der Zwischenzeit verschiedene Farbgebungen und sind heute lichtgrau mit verkehrsrotem Streifen unter den Fenstern Die Schweizerischen Bundesbahnen beschafften 1980 ferner 30 Wagen des vom Bpmz abgeleiteten Typs Bpm RIC Literatur BearbeitenGotz Gleitsmann Die Intercity Wagen der DB Eisenbahn Illustrierte Heft 02 1993 Die Wagen der DB Reisezugwagen Guterwagen Eisenbahn Kurier Special Band 44 EK Verlag 1997 OCLC 174284952 Eisenbahn Illustrierte ab 2 93 Die Geschichte der IC WagenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons DB UIC Z1 coaches Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten WLAN Surfen im ICE im Regionalzug und an Bahnhofen Abgerufen am 28 August 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bpmz Wagen der Deutschen Bundesbahn amp oldid 238155442