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Der Lufthansa Airport Express kurz LHA war ein von 1982 bis 1993 durch die Fluggesellschaft Lufthansa LH und die Deutsche Bundesbahn DB gemeinsam eingesetzter Zug des Schienenpersonenfernverkehrs Er diente als Ersatz fur Kurzstreckenfluge auf den Verbindungen von Dusseldorf und Stuttgart zum Flughafen Frankfurt Main Triebwagen der Baureihe 403 als Lufthansa Airport Express Inhaltsverzeichnis 1 Konzeption 2 Geschichte 2 1 Erste Verbindung von Dusseldorf nach Frankfurt 2 2 Zweite Verbindung von Stuttgart nach Frankfurt 2 3 Einstellung des Betriebs 2 4 Fahrzeugeinsatz 2 5 Nachfolge 2 6 Sonstiges 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseKonzeption Bearbeiten nbsp Lufthansa Stewardess beim Catering im Zug deutlich zu erkennen die Inneneinrichtung im Corporate Design der FluggesellschaftDer Lufthansa Airport Express wurde auf Bestreben des deutschen Verkehrsministeriums eingerichtet Wesentliches Ziel des Konzepts war es durch die Verlagerung von Kurzstreckenflugen bis 300 Kilometer Entfernung Flughafenkapazitaten fur Langstreckenfluge freizusetzen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen 1 Obwohl die Ausstattung und das Design der Zuge eher dem Lufthansa Standard der Business Class entsprachen zum Einsatz kamen ausschliesslich ehemalige Fahrzeuge der ersten Wagenklasse mussten die LHA Passagiere nur den gunstigeren Economy Tarif 2 entrichten Die Zuge verkehrten dabei sowohl unter einer Zugnummer als auch unter einer Lufthansa Flugnummer das Gepack wurde direkt zu den Anschlussflugen durchgecheckt Der Lufthansa Airport Express durfte nur mit Flugtickets benutzt werden wobei wie im Flugverkehr eine Zubringervereinbarung mit Condor Flugdienst bestand und im Zuge des Interlining auch Fluggaste anderer Fluggesellschaften die Zuge nutzen konnten 1 Im Jahr ersetzten die Zuge etwa 3000 Kurzstreckenfluge Allein im letzten Betriebsjahr 1992 nutzten 270 000 Passagiere die Zuge 1 Im direkten Bezug auf den LHA wurde ferner der Werbeslogan Reisen auf Flughohe Null zum geflugelten Wort fur schnelle und komfortable Zugverbindungen Triebfahrzeugfuhrer und Zugfuhrer wurden durch die Deutsche Bundesbahn gestellt das Servicepersonal von der Lufthansa 3 Geschichte BearbeitenErste Verbindung von Dusseldorf nach Frankfurt Bearbeiten nbsp Lufthansa Airport Express im Frankfurter FlughafenbahnhofAb dem 28 Marz 1982 wurden die Elektrotriebzuge der Baureihe 403 als Lufthansa Airport Express eingesetzt sie fuhren fortan im Auftrag und in Lackierung der Lufthansa Die Zuge verkehrten viermal taglich je Richtung zwischen dem Dusseldorfer Hauptbahnhof und dem Flughafen Frankfurt Main hierfur wurden zwei Umlaufe benotigt Zwischenhalte erfolgten in Koln Deutz Koln Hauptbahnhof und Bonn Hauptbahnhof Betrieblich waren sie bis zum Fahrplanwechsel am 28 Mai 1988 als Trans Europ Express TEE eingestuft 4 damals verschwand diese Zuggattung endgultig aus dem deutschen Bahnverkehr danach als Intercity TEE 61 62 ab Sommerfahrplan 1986 TEE 1001 1002 ab Sommerfahrplan 1988 IC 1001 1002 Flugnummer LH 1001 1002 TEE 63 64 ab Sommerfahrplan 1986 TEE 1003 1004 ab Sommerfahrplan 1988 IC 1003 1004 Flugnummer LH 1003 1004 TEE 65 66 ab Sommerfahrplan 1986 TEE 1005 1006 ab Sommerfahrplan 1988 IC 1005 1006 Flugnummer LH 1005 1006 TEE 67 68 ab Sommerfahrplan 1986 TEE 1007 1008 ab Sommerfahrplan 1988 IC 1007 1008 Flugnummer LH 1007 1008 Nach einem Betriebsjahr war der Weiterbetrieb der Zuge zum 1 April 1983 gefahrdet nachdem die Bundesbahn die jahrlich der Lufthansa fur die Zuge in Rechnung gestellte Miete zu diesem Stichtag von acht auf elf Millionen D Mark pro Jahr erhohen wollte Der bisherige Preis habe laut Angaben der Deutschen Bundesbahn kaum die Selbstkosten gedeckt 5 Am 27 Marz 1983 wurde die Verbindung bis zum Flughafen Dusseldorf verlangert bei weiterhin vier taglichen Zugpaaren uber die Gesamtstrecke 6 Neue Endstation war fortan der unterirdische Dusseldorfer Flughafenbahnhof der Dusseldorfer Hauptbahnhof wurde zum Zwischenhalt Ende 1983 verlangerten Bundesbahn und Lufthansa die Kooperation um zwei weitere Jahre bis Fruhjahr 1986 7 Insgesamt standen je Einheit 171 Sitzplatze zur Verfugung nach einem 1988 erfolgten Umbau reduzierte sich die Kapazitat auf 151 Sitzplatze 8 Die durchschnittliche Auslastung der Zuge lag in den ersten drei Wochen im Oktober 1983 bei 80 Reisenden pro Zug gegenuber 30 Reisenden je Zug im Vorjahreszeitraum Fur eine wirtschaftliche Betriebsfuhrung reichten der Lufthansa 30 bis 35 pro Tag aus Die Punktlichkeit am Zielbahnhof lag in den ersten 18 Betriebsmonaten bei rund 90 Prozent 7 Besonders beliebt war der LHA dabei bei Reisenden aus Ubersee sie schatzten vor allem die landschaftlich reizvolle Fahrt auf der linken Rheinstrecke 9 wobei teilweise das Nadelohr Mainz Hauptbahnhof und die beiden Tunnel durch Nutzung der Umgehungsbahn Mainz umfahren wurde 1988 wurden am Flughafenbahnhof Frankfurt rund 235 000 Ein und Aussteiger des Lufthansa Airport Express gezahlt 10 Zweite Verbindung von Stuttgart nach Frankfurt Bearbeiten nbsp Lufthansa Airport Express mit der Baureihe 103 nbsp Lufthansa Airport Express auf der Schnellfahrstrecke von Mannheim nach StuttgartMangels weiterer geeigneter Triebzuge wurden fur die zweite Strecke des Lufthansa Airport Express konventionelle Wagenzuge verwendet sie bestanden aus einer Lokomotive der Baureihe 111 und drei Abteilwagen der Eurofimabauart Gattung Avmz 207 Diese Wagen waren damals circa zehn Jahre alt und waren zuvor als Wagen der 1 Klasse in Intercity Zugen der Deutschen Bundesbahn zum Einsatz gekommen Die neue Verbindung wurde mit einer Garnitur bedient hierzu wurden neben der Lokomotive 111 049 3 insgesamt vier Wagen drei fur die planmassige Garnitur und einer als Reservewagen in die Farben der Lufthansa umlackiert Durch das zwischenzeitlich eingefuhrte DB Produktfarben Schema verwendete man als graue Farbe nun allerdings RAL 7035 Lichtgrau anstatt RAL 7032 Kieselgrau wie noch bei der Baureihe 403 Ausserdem wurden die vier Wagen im Ausbesserungswerk Krefeld Oppum fur den neuen Einsatzzweck umgebaut dabei wurden die ausseren beiden der vormals neun Abteile entfernt und durch eine Galley sowie ein Gepackabteil ersetzt Nach dem Umbau hatte jeder der vier Wagen nur noch 42 Sitzplatze zuvor 54 verteilt auf sieben Sechser Abteile Der gesamte Zug bot somit insgesamt 126 Passagieren Platz eine Unterscheidung nach Buchungsklassen beziehungsweise Wagenklassen gab es auch auf der Sudroute nicht Die Hochstgeschwindigkeit des lokomotivbespannten Lufthansa Airport Express betrug 160 km h bedingt durch das eingesetzte Triebfahrzeug der Baureihe 111 eine hohere Geschwindigkeit war angesichts der damals noch nicht eroffneten Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart fur diese Verbindung aber auch nicht notwendig Angeboten wurden zunachst taglich zwei Zugpaare die Fahrzeit betrug zwei Stunden Zwischenhalte gab es im Gegensatz zur Nordroute auf der Sudroute keine Auch die im Mai 1990 eingefuhrte LHA Verbindung Stuttgart Frankfurt Flughafen stiess auf hohe Nachfrage so dass die Entscheidung fiel das Fahrplanangebot bei Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart im Juni 1991 von bisher zwei auf insgesamt vier tagliche Zugpaare auszuweiten Insbesondere sollten die verkurzten Fahrzeiten auf jetzt nur noch 90 Minuten einen weiteren Attraktivitatsschub fur diese zweite Route des Lufthansa Airport Expresses auslosen Zudem war es auch weiterhin moglich die vier Zugfahrten je Richtung mit nur einer Zuggarnitur zu fahren Jedoch konnten wegen der hoheren Geschwindigkeit und der Druckproblematik in den zahlreichen Tunnels der Neubaustrecke die bisherigen Fahrzeuge nicht mehr verwendet werden Es wurde deshalb neues Rollmaterial aus dem Bestand der Deutschen Bundesbahn adaptiert die Lokomotive der Baureihe 111 wurde durch eine schnellere Maschine der Baureihe 103 200 km h statt bisher nur 160 km h ersetzt hierfur wurde die 103 101 2 in die Farben der Lufthansa umlackiert die bisher verwendeten Wagen wurden wieder in den Ursprungszustand versetzt und kehrten in den regularen Intercity Dienst zuruck Fur den neuen Zug ab Juni 1991 wurden Intercity Abteilwagen der Eurofima Bauart umgebaut diesmal jedoch drei Wagen der Gattung Avmz 107 die zuvor bereits fur den Intercity Dienst auf Neubaustrecken druckertuchtigt worden waren Ihr Umbau war jedoch wesentlich umfangreicher als bei den 1989 umgebauten Exemplaren Es wurden wiederum die beiden aussenliegenden Abteile zugunsten eines Gepackabteils und einer Galley aufgegeben daruber hinaus wurde jedoch auch die Abteilstruktur des Spenderwagens durch Wanddurchbruche etwas aufgelockert Es entstand eine Mischung aus Abteilwagen und Grossraumwagen mit zwei sogenannten Grossabteilen eines mit 15 und eines mit 10 Platzen und zwei klassischen Abteilen welche jedoch nur noch funf Sitzplatze hatten Die drei derart umgebauten Wagen wurden jetzt als Typ Avmz 106 bezeichnet und hatten fortan nur noch 35 Sitzplatze gegenuber 54 beim Spenderwagen Zur Verwendung kamen dabei neue Sitze welche weitgehend denen der ersten ICE Generation entsprachen Zusatzlich zu den drei Abteilwagen wurden ausserdem vier Grossraumwagen 2 Klasse des ebenfalls druckertuchtigten Typs Bpmz 293 2 fur den Lufthansa Airport Express umgebaut sie boten nunmehr 39 Passagieren Platz und wurden als Bpmz 296 bezeichnet 11 In der Regel wurden die Zuge mit einem Avmz und zwei Bpmz gefahren Da die Wendezeit in Stuttgart recht kurz und eine Versorgung der Wagen nicht moglich war wurden die Garnituren im Bahnhof ausgetauscht Der ankommende Zug fuhr an die bereits im Gleis bereitstehenden Wagen heran Wahrend die Lok an diese neue Garnitur angekuppelt wurde wurde die ankommende abgezogen so dass das Gleis zur Ausfahrt frei war 12 Die 1991 erfolgte Ausweitung des Angebots war erfolgreich monatlich wurden rund 11 000 Reisende befordert 1 Zum Sommerfahrplan 1992 konnte die Fahrzeit Stuttgart Frankfurt Flughafen erneut verkurzt werden sie sank von 90 auf 85 Minuten Einstellung des Betriebs Bearbeiten Aufgrund von Korrosionsschaden an den Fahrzeugen der Strecke Dusseldorf Frankfurt sowie der zunehmenden Konkurrenz durch den Intercity Express ICE der Deutschen Bundesbahn auf der Strecke Stuttgart Frankfurt zog sich die Lufthansa jedoch in der ersten Halfte der 1990er Jahre nach knapp zehn Jahren wieder vom Schienenverkehrssektor zuruck Trotz niedrigerer Betriebskosten als vergleichbare Kurzstreckenfluge und hoher Fahrgastzahlen wurde der Lufthansa Airport Express am 23 Mai 1993 eingestellt Als Grund fur die Einstellung gilt zudem dass die Zuge in den auf kurze Reisezeiten zugeschnittenen Reservierungssystemen der Reiseburos hinten auftauchten und der Verkauf dadurch erschwert wurde Gleichzeitig stand das Angebot zu dem spater eingefuhrten Rail amp Fly in Konkurrenz das mit dichteren Takten und viel mehr Zielen eine viel grossere Flexibilitat als die jeweils viermal taglich zu zwei Zielen verkehrenden Airport Express Zuge boten 1 Fahrzeugeinsatz Bearbeiten Baureihe Beginn Einsatz Ende Einsatz403 Marz 1982 Mai 1993111 049 Mai 1990 Oktober 1991Avmz 206 Mai 1990 Oktober 1991103 101 Mai 1991 Mai 1993Avmz 106 amp Bpmz 296 Mai 1991 Mai 1993Nachfolge Bearbeiten nbsp Zugzielanzeiger im Kolner Hbf fur den ICE 103 mit Hinweis auf den Lufthansa Express Rail WagenAn Stelle der Airport Express Zuge traten zunachst spezielle Erste Klasse Kontingente an Bord von EuroCity beziehungsweise Intercity Zugen die uber den Frankfurter Flughafen verkehrten 1 Als Nachfolgeprojekt werden seit 1993 und noch bis heute von der Lufthansa spezielle Sitzplatze in regularen ICE Zugen zwischen Koln Frankfurt und Stuttgart vorgehalten diese Kooperation mit der Deutschen Bahn AG wird unter dem Namen AIRail vermarktet und basiert auf dem Codesharing Prinzip Auf der Relation Frankfurt Stuttgart verkehrten die bisherigen Zuge unter DB Regie und dem Namen Airport Express weiter mit verlangerter Wendezeit in Stuttgart so dass eine Garnitur mit vier Wagen ausreichte 1995 wurde das Angebot auf zwei Zugpaare reduziert und im Oktober 1995 ganz eingestellt 13 Die Wagen der zweiten Verbindung wurden Mitte der 1990er Jahre fur den Touristikzug umgebaut und werden heute wieder in Intercity Zugen eingesetzt Sonstiges Bearbeiten Am Frankfurter Flughafen fuhren die Zuge vom heutigen Regionalbahnhof Der Flughafenbahnhof wurde dafur extra als Terminal E bezeichnet und in die Wegweiser im Flughafenbereich aufgenommen Mit der Aufgabe des Betriebes entfiel diese Terminalbezeichnung heute bezeichnet E einen der beiden Bereiche im Terminal 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lufthansa Airport Express Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dokumentationen auf www drehscheibe online de von Rolf Kostner Die Triebzuge der Baureihe ET 403 als LH Express Der LH Airport Express Teil 1 111 049 und Avmz 206 zwischen Frankfurt und Stuttgart und Der LH Airport Express Teil 2 103 101 und Avmz Bpmz zwischen Frankfurt und Stuttgart Informationen zum Lufthansa Airport Express auf http berlin bahninfo deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Wilhelm Bender Der Anschluss des Frankfurter Flughafens an das Eisenbahnnetz In Eisenbahnen in der Region Frankfurt RheinMain Hestra Verlag Darmstadt 2002 ISBN 3 7771 0304 7 S 152 153 Ohne Quelle Josef Mauerer Letztmals Flughohe Null In Eisenbahn Magazin Nr 3 2018 S 60 et403 bplaced net abgerufen am 29 Oktober 2021 Meldung Airport Express rollt Richtung Abstellgleis In Die Welt 11 November 1982 Meldung Lufthansa Airport Express wird 1 Jahr alt In Eisenbahntechnische Rundschau Band 32 Nr 6 1983 S 371 a b Meldung Lufthansa Airport Express fahrt zwei weitere Jahre In Eisenbahntechnische Rundschau Band 32 Nr 12 1983 S 787 Ohne Quelle Der ET 403 auf www hochgeschwindigkeitszuege info Gunter Pietsch Anbindung der Grossflughafen an das Schienennetz der DB In Die Bundesbahn Band 65 Nr 11 1989 S 952 954 Gotz Gleitsmann Die InterCity Wagen der DB Teil 2 In Eisenbahn Illustrierte Nr 4 Schunemann Verlag 1993 Josef Mauerer Letztmals Flughohe Null In Eisenbahn Magazin Nr 3 2018 S 63 64 Josef Mauerer Letztmals Flughohe Null In Eisenbahn Magazin Nr 3 2018 S 64 Normdaten Sachbegriff GND 4298527 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lufthansa Airport Express amp oldid 237097309