www.wikidata.de-de.nina.az
Die Linke Hofmann R Typen waren uberschwere Langstreckenbomber der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg Linke Hofmann R IDie mehrmotorigen R Flugzeuge dienten als Langstreckenbomber mit grosser Reichweite und schwerer Bombenlast fur den strategischen Bombenkrieg Da aufgrund schwerer Verluste die deutschen Luftschiffangriffe reduziert und schliesslich eingestellt wurden sollten Riesenflugzeuge in noch grosserer Dimension als bisher in den Einsatz kommen und diese Lucke fullen Dieses Ziel wurde nicht erreicht die Bomber kamen nicht mehr zu Kampfeinsatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Konstruktion 2 Einsatz 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise AnmerkungenGeschichte und Konstruktion BearbeitenDie Firma Linke Hofmann Abteilung Flugzeugbau befasste sich seit 1916 mit der Lizenzfertigung von Albatros und Roland Zweisitzern Chefingenieur Paul Stumpf der bereits bei der AEG im Flugzeugbau Erfahrung gesammelt hatte begann jedoch bald selbst mit der Entwicklung von Riesenflugzeugen 1 nbsp Linke Hofmann R IVon der Linke Hofmann R I wurde der Prototyp R 8 15 hergestellt Es handelte sich um einen gewaltigen Doppeldecker dessen zwei Propeller von vier im Rumpf untergebrachten Motoren angetrieben wurden Der sehr hohe Rumpf fullte vollstandig den Raum zwischen den beiden Tragflachen und war mit einem transparenten Cellon Bezug einem Celluloid ahnlichen Kunststoffbezug uberzogen um das Flugzeug moglichst schwer erkennbar zu machen Der Cellonbezug bewahrte sich jedoch nicht da er das Sonnenlicht reflektierte und je nach Temperatur seine Ausdehnung anderte Bei der R 40 16 wurde daher der normale gegen Kriegsende allgemein ubliche Lozenge Tarnstoff verwendet 2 Der vordere Teil des Rumpfes war in drei horizontale Abteilungen gegliedert Der obere Teil fur den Piloten und den Funktelegraphen darunter die Motoren und unten die Kraftstofftanks sowie der Bombenschacht mit dem Bombenschutzen Die Motoren wirkten auf ein gemeinsames Getriebe das die Kraft uber eine Welle zu den beiden Druck und Zugpropellerpaaren zwischen den Tragflachen ubertrug Die schlechten Flugeigenschaften dieser Flugzeugkonstruktion waren fur den Piloten kaum beherrschbar nbsp Linke Hofmann R IIVon der Linke Hofmann R II wurden zwei Prototypen R 55 17 und R 58 17 gebaut Sie wurde nach dem Vorbild der bewahrten DFW CV im Massstab 3 1 vergrossert entworfen allerdings war das Hohenleitwerk in Doppeldeckerbauweise und die Seitenflachen dreifach ausgelegt und den Querrudern ein Hornausgleich hinzugefugt worden Die Rader waren Speichenrader aus Stahl ohne Bereifung Der Preis des Flugzeugs betrug 450 000 RM Der Maschinenraum ahnelte dem eines Schiffes Die vier paarweise im Rumpf angeordneten je 260 PS starken Mercedes D IVa Motoren trieben uber Kupplungen Wellen und Getriebe einen Zugpropeller mit 6 90 m Durchmesser an 3 Es wurde in keinem Flugzeug je ein Propeller mit grosserem Durchmesser benutzt Unterhalb des Maschinenraumes befand sich der Bombenraum Die restliche Besatzung fand hinter dem Maschinenraum auf zwei Decks Platz wo es im oberen Deck neben den beiden offenen Pilotenplatzen zwei nebeneinander angeordnete Drehringe fur Maschinengewehre gab Unterhalb des Pilotenraumes war der Platz des Bombenschutzen und des Funkers und es wurde auch der Einbau einer drehbaren kurzlaufigen Haubitze erwogen eine Vorwegnahme der spateren Gunships Die R II zeigte deutlich bessere Flugeigenschaften als ihr Vorganger Auch die Abstimmung der Ruderkrafte war sehr gut und in der Zeitschrift Flugsport von 1919 werden sie mit denen eines C Flugzeuges Ausgangsmuster DFW CV verglichen Besonders hervorgehoben wird hier die Eigenschaft dass sie von nur einem Flugzeugfuhrer ohne Ermudungserscheinungen einhandig gesteuert werden konnte Bei Flugversuchen gelang es mit lediglich zwei der vier Motoren den Horizontalflug weiterzufuhren und sogar leicht zu steigen 4 Plane sie nach dem Krieg als Verkehrsflugzeug fur 12 Passagiere weiterzuentwickeln wurden aufgrund der Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles aufgegeben Einsatz Bearbeiten nbsp Das Fliegerdenkmal in den Klusbergen sudlich Halberstadt erinnert an den Absturz der R 14Die Flugleistungen der R I waren enttauschend Besonders die Landung war schwierig da der Pilot den Boden unter sich kaum erkennen konnte Auch die Flugelvibration machte dem Flugzeugfuhrer zu schaffen Trotzdem erhielt Linke Hofmann den Auftrag zum Bau des zweiten Flugzeugs R 40 16 Es ist jedoch unklar ob die R I uberhaupt in den Einsatz gelangte Die R 14 gehorte zur Riesenflugzeug Abteilung 500 RFA 500 aufgestellt am 31 Januar 1916 am 23 Oktober 1918 umbenannt in Riesenflugzeug Abteilung 501 Sie startete am 19 August 1917 vom Halberstadter Flugplatz und sturzte in den Klusbergen bei Halberstadt ab Dabei starben alle 6 Besatzungsmitglieder Flieger Karl Ebert Vizefeldwebel Heinrich Eismann Gefreiter Paul Munk Beobachter Lt Karl Plagermann Pilot Oberlt Effrem Rosetti Solescu Friedrich Windgassen wie auf dem Denkmal dort zu lesen ist Die R II kam nicht mehr zur Frontreife Der Erstflug der R 55 17 fand 1919 nach dem Waffenstillstand bei der Inspektion der Fliegertruppen statt Sie zeigte eine akzeptable Flugleistung und Wendigkeit und war auch mit nur zwei Motoren gut zu fliegen Die normale Einsatzdauer betrug 7 Stunden aber mit Anpassung der Ladung und einer Fluggeschwindigkeit von nur 119 km h waren 30 h Flugdauer moglich Technische Daten BearbeitenKenngrosse R I R IIBaujahr 1915 1916 1916 1918Einsatzzweck BomberBesatzung 6 9Lange 15 56 m 20 33 m 5 Spannweite 32 02 m 42 16 m 5 Hohe 6 78 m 6 70 m 5 Flugelflache 264 0 m 320 0 m 5 Leermasse 5 800 kg 8 000 kgStartmasse 9 000 kg 11 200 kgwassergekuhlte Reihenmotoren 4 Mercedes D IVa mit je 260 PS ca 190 kW Hochstgeschwindigkeit 130 km hSteigzeit auf 3000 m 45 minDienstgipfelhoheReichweite 1 040 kmFlugdauer 4 hBewaffnung 4 MG 1000 kg Bomben 4 MGSiehe auch BearbeitenListe von Flugzeugtypen Deutsche FliegertruppeLiteratur BearbeitenBrian Cooper John Batchelor Bombers 1914 1939 Phoebus Publishing Company London o J Purnell s history of the world wars special George W Haddow Peter M Grosz The German Giants The Story of the R planes 1914 1919 Putnam amp Company Limited London 1962 Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Lohse Eissing Wilhelmshaven 1977 ISBN 3 920602 18 8 Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Lehmanns Munchen 1959 Karl R Pawlas Deutsche Flugzeuge 1914 1918 Eine Dokumentation Pawlas Nurnberg 1976 ISBN 3 88088 209 6 Luftfahrt Dokumente 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Linke Hofmann Flugzeuge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild Aufnahme der R I mit Cellon Bespannung Flugaufnahme der R II Memento vom 18 November 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten vgl Angaben in der engl Wikipedia vgl Bild 333 aus Karl R Pawlas Deutsche Flugzeuge 1914 18 Nurnberg 1976 vgl Guinness Buch der Rekorde gem Archivierte Kopie Memento vom 16 Mai 2008 im Internet Archive Der Flug Heft 1 2 S 16 abgerufen am 18 Juni 2022 a b c d Zum Teil widerspruchliche Angaben hier gem Nowarra Heinz Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 18 Munchen 1959 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Linke Hofmann R Typen amp oldid 239594639