www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kanonenjagdpanzer auch Jagdpanzer Kanone 90 mm oder Kanonenjagdpanzer 4 5 genannt abgekurzt KanJPz war der zweite Jagdpanzer der deutschen Bundeswehr aber der einzige mit Rohrbewaffnung KanonenjagdpanzerKanonenjagdpanzer auf dem Truppenubungsplatz MunsterAllgemeine EigenschaftenBesatzung 4 Kommandant Fahrer Richtschutze Ladeschutze Lange 8 75 m mit Kanone 6 24 m nur Wanne Breite 2 98 mHohe 2 00 mMasse 25 7 TonnenPanzerung und BewaffnungPanzerung 8 50 mm PanzerstahlHauptbewaffnung 1 90 mm Rheinmetall Kanone L 40 4 51 Schuss Sekundarbewaffnung 1 MG3 als Blenden MG 1 MG3 als Fla MGBeweglichkeitAntrieb Achtzylinder Vielstoffmotor Daimler Benz MB 837 Aa 500 Hubraum 29 9 l500 PS 368 kW Federung DrehstabGeschwindigkeit 70 km h Strasse Leistung Gewicht 19 5 PS TonneReichweite ca 390 kmPrototyp des Kanonenjagdpanzers von Henschel mit sechs Laufrollen im Panzermuseum MunsterSchnittmodell Kanonenjagdpanzer Kampfraumtrainer in der WTS KoblenzSchnittmodell Kanonenjagdpanzer Kampfraumtrainer in der WTS Koblenz Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Entwicklung 3 Aufbau und Einsatz 3 1 Aufbau 3 2 Einsatz 4 Nutzerstaaten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg setzte die 1956 gebildete Bundeswehr auf eine bewegliche Verteidigung die unter anderem den Einsatz von Panzerjagern vorsah Diese sollten die Infanterie bei der Abwehr feindlicher Panzer unterstutzen Dazu beschaffte die Bundeswehr ab 1961 den Raketenjagdpanzer 1 und dann ab 1965 den Kanonenjagdpanzer der bis 1968 die in den Panzerjagerkompanien und den Panzerjagerzugen der Panzergrenadierbataillone eingesetzten US amerikanischen Modelle M41 M47 und M48 abloste Entwicklung BearbeitenDie Entwicklung des Kanonenjagdpanzers begann 1960 und grundete sich auf den Erfahrungen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg der Kanonenjagdpanzer stellte eine Weiterentwicklung des Jagdpanzers IV dar Der Auftrag zur Fertigung wurde den Rustungsunternehmen Henschel und Ruhrstahl spater Rheinstahl Hanomag erteilt die jeweils zwolf Prototypen fertigten die sich nur in der Anzahl der Laufrollen unterschieden Henschel favorisierte bei seinem Prototyp HK 3 1 sechs Laufrollen je Seite wogegen Rheinstahl Hanomag beim Prototyp RU 332 auf funf Laufrollen setzte 1 Mindestens ein Prototyp mit der Bezeichnung Gepard wurde auch von der Firma MOWAG angefertigt und steht heute im Schweizerischen Militarmuseum Full Fur den Gepard waren zwei verschiedene Zweitakt Dieselmotoren verfugbar ein Funfzylinder Typ M5 DU MOWAG Motor mit 6 7 Liter Hubraum und 270 PS 199 kW bei 2100 min und ein Motor mit 13 5 Liter Hubraum und 540 PS 397 kW 2 Nach umfangreichen Truppenversuchen durch das deutsche Heer war die Erprobung im Jahr 1963 abgeschlossen Es wurde die Version von Rheinstahl Hanomag ausgewahlt von der in den Jahren 1965 bis 1967 durch beide Konzerne 770 Jagdpanzer gefertigt wurden Aufbau und Einsatz BearbeitenAufbau Bearbeiten Es handelt sich um ein turmloses Vollkettenfahrzeug in Kasemattbauweise mit einer 90 mm L 40 4 Kanone von Rheinmetall aus der theoretisch samtliche 90 mm NATO Patronenmunitionsarten verschossen werden konnten Die Panzerung des Kanonenjagdpanzers bestand ausser der gegossenen Blende fur die Bordkanone BK aus legierten Walzblechen und war abgeschragt Die Bordkanone war zusammen mit dem Blendenmaschinengewehr um 15 nach beiden Seiten 15 nach oben und 8 nach unten schwenkbar Als Munitionsarten waren hauptsachlich Hohlladung und Quetschkopf vorgesehen daneben gab es Nebel WP und spater auch Leuchtmunition Die Besatzung bestand aus Kommandant Richtschutze Ladeschutze und Kraftfahrer Einsatzgrundsatz war der Kampf aus Stellungen bei Kampfentfernungen bis zu 1800 m mit Hohlladungsgeschossen gegen gepanzerte und bis 2000 m mit Quetschkopfgeschossen gegen leicht und ungepanzerte Ziele Einsatz Bearbeiten Die Fahrzeuge wurden im Heer in den Panzerjagerkompanien der Panzergrenadierbrigaden in den schweren Kompanien der Panzergrenadier Jager und Gebirgsjagerbataillone sowie spater in den Panzerjagerbataillonen der Jager und Gebirgsjagerbrigaden eingesetzt Gegen die sowjetischen T 64 und T 72 Kampfpanzer erwies sich die Bewaffnung als zu schwach da solche Ziele nicht mehr frontal sondern nur seitlich durchschlagen werden konnten und eine brauchbare Trefferleistung auf in Querfahrt befindliche Ziele war nur auf Entfernungen unter 1000 m zu erwarten Die Firma Rheinstahl Sonderanfertigung Kassel stellte in den 1970er Jahren ein Konzept zur Kampfwertsteigerung Umbau des Kanonenjagdpanzer mit einer 105 mm PzK vor Da sich zu diesen Zeitpunkt der Raketenjagdpanzer Jaguar 1 im Zulauf befand und Ziele uber hohere Kampfentfernung 4000 m nun frontal und nicht wie bisher flankierend bekampfen konnte wurde das Konzept nicht weiter verfolgt Ab 1983 wurden daher alle Kanonenjagdpanzer aus den Verbanden des Feldheeres herausgelost und in das Territorialheer Heimatschutzbrigaden Heimatschutzregimenter zur weiteren Nutzung abgegeben 3 Ab 1983 wurden 162 Kanonenjagdpanzer zum Jagdpanzer Jaguar 2 mit dem Waffensystem TOW umgebaut und in Panzerjagerkompanien der Panzergrenadierbrigaden eingesetzt Weitere 486 Fahrzeuge wurden zu Beobachtungspanzern bzw zu Beobachtungs und Fuhrungspanzern umgerustet Dazu wurde die Kanone aus der Blende entfernt die aus Gewichtsverteilungsgrunden am Fahrzeug verbleiben musste und die Offnung verschlossen Sie dienten als VB Panzer in den Artilleriebataillonen sowie in den Panzermorserkompanien der Panzergrenadierbataillone Bis 1991 waren Kanonenjagdpanzer noch in nichtaktiven Panzerjagerkompanien und Panzerjagerzugen der Heimatschutztruppe im Einsatz Nutzerstaaten BearbeitenDeutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland 770 Stk bis 1991 als KaJaPa 1996 als Jaguar 2 und bis 2003 als Beobachtungs und Befehlspanzer ohne Kanone Belgien nbsp Belgien 80 Stk bis Anfang der 1990er Jahre jedoch mit leistungsschwacherem Motor MB 837 Aa sowie verbessertem Laserentfernungsmesser und Feuerleitrechner der Fa SABCA 3 Siehe auch BearbeitenListe der Panzermodelle nach 1945Mowag Gepard im schweizerischen MilitarmuseumLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Literatur BearbeitenKarl Anweiler Rainer Blank Die Rad und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr 1956 bis heute 1 Auflage Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1998 ISBN 3 8289 5331 X S 316 318 Andre Deinhardt Panzergrenadiere eine Truppengattung im Kalten Krieg 1960 bis 1970 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2011 ISBN 978 3 48670464 8 3 uberarbeitete Ausgabe des Kataloges des Panzermuseums Munster 1992 Hrsg Stadt Munster Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kanonenjagdpanzer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Karl Anweiler Rainer Blank Die Rad und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr 1956 bis heute S 316 Wasilij Saizev Jagdpanzer Kanone Gepard MOWAG Schweizerisches Militarmuseum 20 Mai 2019 abgerufen am 20 Mai 2019 a b Rolf Hilmes Jagdpanzer der Bundeswehr Hrsg Motorbuch Verlag 1 Auflage Stuttgart 2015 ISBN 978 3 613 03805 9 S 128 VKettenfahrzeuge der BundeswehrKampfpanzer M47 Patton M48 Patton Leopard 1 Leopard 2 nbsp Spahpanzer M41 Walker Bulldog Schutzenpanzer kurz Hotchkiss Radaraufklarungspanzer 91 2 Spahpanzer LuchsJagdpanzer Raketenjagdpanzer 1 HS30 Kanonenjagdpanzer Raketenjagdpanzer 2 Jaguar 1 Jaguar 2Schutzenpanzer M39 Schutzenpanzer lang HS30 Marder PumaTransporter Universal Carrier M113 Bv206 D SWaffentrager M113 Panzermorser 120 mm Wiesel 1 Wiesel 2 Wiesel 2 OzelotRohrartillerie M7 B2 Priest M44 M52 M55 M107 Selbstfahr Haubitze M109 M110 Selbstfahr Haubitze Panzerhaubitze 2000Raketenartillerie M667 M668 Lance MARSFlugabwehrpanzer M16 M42 A1 Duster Gepard RolandPionierfahrzeuge Bruckenlegepanzer M48 Raumpanzer M48 Pionierpanzer 1 Biber Skorpion Dachs Keiler LeguanBergepanzer M74 M88 Bergepanzer 2 BuffelKettenzugmaschinen M4 M5 A4Prototypen und Versuchsmuster TUR Kampfpanzer 70 VTS1 VT1 SP I C GPM Marder 2 Panzerhaubitze 70 Panzerschnellbrucke 2 NGP PUMA Begleitpanzer 57 AIFSV Panzerkampfwagen 2000 Versuchstrager Gesamtschutz Spahpanzer Ru 251 Europanzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kanonenjagdpanzer amp oldid 227039077