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Ein Stadtbus oder Stadtlinienbus ist ein Omnibus der speziell fur den innerstadtischen Linienverkehr konzipiert ist Auch Oberleitungsbusse basieren konstruktiv auf Stadtbussen nehmen aber aufgrund ihrer Fahrleitungsabhangigkeit eine rechtliche Sonderstellung ein moderner Stadtbus MAN Lion s City Doppeldeckerbus der Berliner Verkehrsbetriebe MAN Lion s City DD ab 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Die Zeit der Standardbusse 1 3 Die Zeit der Niederflurbusse 2 Bauformen 2 1 Nach Bodenhohe 2 2 Nach Lange 3 Merkmale 3 1 Stehplatze 3 2 Sitzplatze 3 3 Motor und Antrieb 3 4 Fussbodenhohe 3 5 Ein und Ausstieg 3 6 Fahrerarbeitsplatz 3 7 Aussengestaltung 4 Anbieter und Marktsituation 4 1 Hersteller 4 2 Modelle 5 Spurbus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Standardbus I MAN Goppel Gelenkbus in Bremen nbsp Standardbus II MAN Gelenkbus in Hannover nbsp Niederflurbus der zweiten Generation nbsp Niederflurbus der dritten Generation nbsp Niederflur Gelenkbus dritte Generation nbsp Niederflur Gelenkbus in Aytre FrankreichDie Anfange Bearbeiten Die ersten Omnibusse waren noch wenig nach spezifischen Einsatzzwecken differenziert Bis auf die fur den Stadtlinienverkehr konzipierten Doppeldeckerbusse mit ihren in den 1920er Jahren entworfenen Niederrahmen Fahrgestellen und den daraus abgeleiteten Eindeckbussen unterschieden sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg die fur den Stadtverkehr benutzten Busse von den Reisebussen hauptsachlich nur durch andere Turen erst Schiebe spater Faltturen und eine weniger luxuriose Ausstattung Neue Konstruktionen speziell fur den Stadtverkehr kamen erst Ende der 1950er Jahre auf Die Zeit der Standardbusse Bearbeiten Hauptartikel VOV Standard Linienbus In der Nachkriegszeit konkurrierte eine Vielzahl von Omnibusherstellern mit sehr unterschiedlichen Modellen Die Verkehrsunternehmen straubten sich gegen die durch sehr heterogene Busflotten verursachten Wirtschaftlichkeitseinbussen und regten die Einfuhrung eines Einheitsbustyps an In Deutschland erarbeitete der Verband Offentlicher Verkehrsbetriebe VOV in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Busherstellern bis 1968 den Standardbus I Als eine Neuentwicklung notwendig wurde konstruierte man den Standardbus II Einige Hersteller mussten auf Druck von Motorenlieferanten Abstand von ihrer Standardbus Entwicklung nehmen und boten eigene Stadtbuskonzepte an z B Kassbohrer Setra spielten damit jedoch immer nur eine Nebenrolle am Markt In den Niederlanden fand ebenfalls eine Standardisierung in den 1960er Jahren statt hier waren die Bus Aufbauhersteller Hainje CSA Stadsbus bzw Verheul und Den Oudsten Standaard Streekbus Regionalbus beteiligt Die Zeit der Niederflurbusse Bearbeiten Den ersten modernen Niederflurbus erste Generation stellte Auwarter Neoplan mit dem N 814 schon 1976 vor es konnten jedoch nur wenige Exemplare verkauft werden Nachdem Kassbohrer 1984 mit dem Setra S 300 NC einen weiteren wenig erfolgreichen Vorreiter prasentiert hatte versuchte Auwarter Neoplan 1987 in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Munchen einen zweiten Anlauf und setzte eine sturmische Entwicklung in Gang Der damals vorgestellte Neoplan Niederflurbus war eine Weiterentwicklung des Standardbusses II Auch die von Daimler Benz und MAN zwischen 1988 und 1997 hergestellten Niederflurbusse basierten auf dem Standardbus II Ab 1997 haben sich als dritte Niederflurbus Generation wieder herstellerspezifische Losungen durchgesetzt denn da die meisten fruheren deutschen und osterreichischen Hersteller inzwischen verschwunden oder ubernommen worden sind wurde der deutsche Markt fur Stadtbusse im Wesentlichen unter zwei Konzernen aufgeteilt somit ist das Argument der Vereinheitlichung nicht mehr zugkraftig Die Hersteller sind ohnehin eher darauf bedacht vor allem eigene Konzepte und Innovationen anzubieten Moderne Stadtbusse zeichnen sich durch einladend gestaltete Innenraume und rationalisierte Technik z B durch CAN Bus Systeme aus Da Niederflurtechnik teuer ist zeichnet sich angesichts knapper offentlicher Kassen in jungster Zeit ein neuer Trend ab der Low Entry Bus Tiefeinstiegsbus bei dem nur noch der Vorderwagen einen niedrigen Boden hat der Hinterwagen jedoch nur uber Stufen erreichbar ist Bauformen BearbeitenNach Bodenhohe Bearbeiten Hochflurbus zwei oder mehr Stufen vom Einstieg zum Fahrgastraum Mittelflurbus eine Stufe vom Einstieg zum Fahrgastraum 70 Niederflurbus meist stufenfrei Motor unterflur im Heck 100 Niederflurbus stufenfrei Motor meist seitlich stehend Low Entry Bus Tiefeinstiegsbus zwischen den Achsen niederflur Hinterwagen hochflur nbsp MAN Midibus in DresdenNach Lange Bearbeiten Kleinbus Midibus bis 11 m lang zweiachsiger Solobus 10 bis 13 m lang dreiachsiger Solobus 13 bis 15 m lang Gelenkbus 16 5 bis 20 m als Doppelgelenkbus auch bis zu 25 m lang Doppeldeckerbus zwei drei z T sogar vierachsig Buszug Solobus mit BusanhangerMerkmale BearbeitenStadtbusse sind vor allem auf zwei Anforderungen hin optimiert hohe Beforderungskapazitat und schneller Fahrgastwechsel ersteres aus Wirtschaftlichkeitsgrunden letzteres um die Standzeiten an den Haltestellen kurz zu halten Stehplatze Bearbeiten Stadtbusse weisen meist mehr Steh als Sitzplatze auf weil sich davon mehr auf einer gegebenen Flache unterbringen lassen Demgegenuber fallen auf kurzen Strecken der Komfortverlust und die reduzierte zulassige Geschwindigkeit weniger ins Gewicht In Deutschland wird ublicherweise mit vier Stehplatzen pro Quadratmeter gerechnet Ein typischer zwolf Meter langer Stadtbus hat etwa 70 Stehplatze Fur stehende Passagiere sind Haltestangen vorgesehen In neueren Fahrzeugen sind sie meist geschwungen ausgefuhrt wahrend Haltegriffe nicht mehr ublich sind Ublicherweise sind in Stadtbussen besondere Stellplatze fur Rollstuhle und Kinderwagen vorgesehen wofur diese in den letzten Jahren mit Rollstuhllehnen versehen sind Sitzplatze Bearbeiten Die Sitzplatzanzahl in Stadtbussen ist inzwischen eher gering typische Zwolf Meter Stadtbusse haben 20 bis 40 Sitzplatze Wahrend im Standardbus I noch gepolsterte Sitzbanke oder Schalensitze aus Hartplastik ublich waren haben sich inzwischen dunn gepolsterte Einzelsitze mit schwer zerstorbaren Veloursbezugen durchgesetzt Typisch fur Stadtbusse war die Vis a vis Anordnung im Bereich der Rader Ein wichtiges Ziel bei der Gestaltung der Sitze ist die Vandalismusvorbeugung In den letzten Jahren kam die sogenannte Konferenzanordnung im Heck auf Gelegentlich werden Sitzbezuge mit wilden Mustern verwendet auf denen Graffiti und Tags weniger auffallen Versuche mit vandalismusresistenten Holzsitzen verliefen weniger erfolgreich Motor und Antrieb Bearbeiten In der Fruhzeit waren nach Elektroantrieben und Gasmotoren zunachst besonders Ottomotoren verbreitet Seit den 1930er Jahren werden besonders Dieselmotoren verwendet Zunachst waren die Motoren in der Front des Busses angeordnet Spater setzte sich die Anordnung unterflur durch zunachst zwischen den Achsen spater im Heck Heute sind Motorleistungen von etwa 200 bis 300 PS ublich bei Gelenk und Doppelstockbussen bis zu 400 PS Am verbreitetsten ist noch der Dieselantrieb nbsp Erdgasbus von MANSeit etwa 1980 ist auch bei Gelenkbussen der Motor meistens im Heck des Hinterwagens angeordnet wobei durch die von der FFG Mitte der 1970er Jahre entwickelte Knickwinkelsteuerung eine bessere Fahrstabilitat erreicht wurde Bei solchen Schubgelenkbussen waren von Anfang an Automatikgetriebe ublich um die Schaltseile nicht durch das Gelenk fuhren zu mussen Bereits seit den 1950er Jahren finden sich Automatikgetriebe in Stadtbussen sie setzten sich aber erst in den 1980er Jahren durch Vor allem in den 1990er Jahren setzten viele Stadte auf emissionsarme Erdgasbusse ausserlich erkennbar an den Tankaufbauten auf dem Dach Seit einigen Jahren ist die Verbreitung von Erdgasbussen wieder rucklaufig was am hoheren Einstandspreis sowie an veranderten Treibstoffkosten und Steuern liegt Vor allem in Skandinavien verbreitet ist Biogas und Ethanolantrieb Der Hybridantrieb beginnt erst sich durchzusetzen Inzwischen sind in zahlreichen deutschen Stadten Hybridbusse im Probebetrieb anzutreffen Vorreiter waren ab 2005 Munchen sowie Nurnberg 2006 mit einem Fahrzeug der Marke MAN sowie seit 2007 Dresden und Leipzig mit Fahrzeugen der Marke Solaris inzwischen haben andere Stadte und Hersteller nachgezogen Fussbodenhohe Bearbeiten Fruher dominierten bei den Stadtbussen Hochflur Ausfuhrungen Seit den 1990er Jahren werden in Deutschland fur den Stadtverkehr jedoch fast nur noch Niederflurbusse mit ca 32 cm Bodenhohe uber Strassenoberflache bestellt da sie behindertenfreundlich sind und einen zugigeren Fahrgastwechsel ermoglichen Die Mittelflurbauweise konnte sich in Deutschland nicht durchsetzen In Deutschland ist der Motor dennoch meist auch bei Niederflurfahrzeugen unterflur im Heck angeordnet so dass der Mittelgang etwa von der Mitte des Fahrzeugs an ansteigt Seltener sind 100 Prozent Niederflurbusse bei denen der Motor meist im Heck seitlich stehend angeordnet ist was allerdings in der Regel einen Verlust an Nutzflache mit sich bringt Solche Fahrzeuge haben oft eine dritte Tur im Heck Wachsende Erfolge verzeichnen die Low Entry Busse Tiefeinstiegsbusse die den Vorderwagen eines Niederflurbusses mit dem Hinterwagen eines Hochflurbusses vereinen wobei der hintere Teil des Innenraums uber Stufen erreicht wird Besonders im angelsachsischen Raum sind diese Busse im Eindeckerbereich der Standard Ein und Ausstieg Bearbeiten Breite Ein und Ausstiege sind fur den raschen Fahrgastwechsel unabdingbar Solobusse haben ublicherweise zwei Doppelturen Gelenkbusse zwei Doppelturen im Vorderwagen und eine im Nachlaufer Seltener sind Solobusse mit drei Doppelturen und Gelenkbusse mit vier oder funf Doppelturen In den Mittelmeerlandern kommen sogar Solobusse mit vier Doppelturen vor Die britischen und irischen Verkehrsunternehmen bevorzugen dagegen Busse auch Doppeldecker mit nur einer Tur lediglich in Grossstadten wie London werden auch Stadtbusse mit zwei Turen eingesetzt Weit verbreitet sind trotz ihrer Nachteile immer noch nach innen offnende Innenschwenkturen da das Offnen und Schliessen der besonders bei Regionalbussen verwendeten Aussenschwenkturen deutlich langer dauert Die seit einigen Jahren auch bei Linienbussen eingesetzten Schwenkschiebeturen die die Vorteile beider anderen Bauformen vereinen sind dagegen teurer so dass heute oft vorn Innenschwenkturen und hinten Schwenkschiebeturen eingesetzt werden Fur Rollstuhle sind heute im Bus integrierte von Hand ausklappbare Rampen vorgesehen Motorisiert ausfahrbare Versionen konnten sich aus Kosten und Wartungsgrunden nicht durchsetzen denn gelangt Schmutz oder Feuchtigkeit in die Aufhangung der Rampe funktioniert diese oft nicht mehr einwandfrei lasst sich nicht mehr einfahren und die Fahrt muss unterbrochen werden nbsp Geldkassette fur MunzenFahrerarbeitsplatz Bearbeiten Neben herstellerspezifischen Losungen bieten die meisten Busproduzenten Fahrerarbeitsplatze nach den VDV Richtlinien an Dies beinhaltet unter anderem die Anordnung der Bedienelemente im Armaturenbrett Bei den meisten heute im Einsatz stehenden Fahrzeugen verfugt der Bus uber einen Bordrechner wo der Fahrer uber ein Tastenfeld oder einen Touchscreen Informationen zum Linienweg und Fahrplan aufrufen und Fahrkarten verkaufen kann Die per GPS oder funkbasierten Ortungssystemen ermittelte Position des Fahrzeugs kann per Mobilfunk an die Leitstelle weitergegeben werden 1 Des Weiteren befindet sich am Fahrerarbeitsplatz meist ein Galoppwechsler fur den Fahrkartenverkauf Aussengestaltung Bearbeiten Stadtbusse sind mit Fahrtzielanzeigen ausgestattet Fruher waren das aufgesetzte Kasten die Steckschilder oder Rollbander enthielten heute findet man meist LED oder Matrixanzeigen hinter Front Seiten und Heckscheiben Neuere Fahrzeuge sind auch im Innenraum oftmals mit Fahrgastinformationssystemen ausgestattet Die Aussenseiten der Fahrzeuge sind haufig mit Werbung beklebt um den Betreibern zusatzliche Einnahmen zu ermoglichen Es heisst allerdings dass die Praxis des Uberklebens der Seitenfenster mit Vollwerbung fur den Ruf der Stadtbusse unter den Fahrgasten wenig forderlich sei daher wurde sie in den letzten Jahren von einigen Verkehrsunternehmen aufgegeben Andere beschreiten den entgegengesetzten Weg und hullen ihre Busse in Vollwerbung ein bei der auch die Scheiben beklebt werden allerdings behindert die dafur verwendete Lochfolie die Sicht der Fahrgaste nach draussen erheblich Ein Einblick um beispielsweise das Platzangebot im Bus abzuschatzen auch fur einen Kinderwagen oder ein Fahrrad ist ebenfalls nicht mehr moglich Anbieter und Marktsituation BearbeitenHersteller Bearbeiten Der deutsche Markt wird von den deutschen Herstellern EvoBus Daimler und MAN dominiert Unter den Importeuren konnte in den letzten Jahren der polnische Hersteller Solaris einige Erfolge erringen Bei Midibussen gehort Goppel mit Aufbauten auf MAN Fahrgestellen zu den wichtigsten Anbietern Die wichtigsten nicht mehr existierenden Hersteller waren Bussing von MAN ubernommen Magirus Deutz und FIAT in der IVECO aufgegangen deutsches Werk spater geschlossen sowie Auwarter Neoplan von MAN ubernommen Modelle Bearbeiten Die wichtigsten Modelle am Markt sind zurzeit in Reihenfolge der Verbreitung Mercedes Benz Citaro Niederflur und Citaro LE Low Entry MAN Lion s City Niederflur Midi und Doppeldecker Lion s City T Tiefeinstieg und Lion s Classic Hochflur Solaris Urbino II Urbino III New Urbino alle Niederflur und Urbino LE Low Entry Volvo 7900 Scania OmniCity Niederflur OmniLink Low Entry Citywide Setra S 415 NF S 416 NF S 415 LE business S 416 LE business S 418 LE business VDL Citea Van Hool A Reihe Heuliez GX Reihe Iveco Urbanway BMC Procity Temsa Avenue Neoplan Centroliner Niederflur Midi und Doppeldecker und Centroliner Evolution Niederflur Solo und Gelenkbus von MAN jedoch zu Gunsten des Lion s City eingestellt wordenVon 1968 bis in die 1990er Jahre waren in Deutschland hauptsachlich die Standard Linienbusse verbreitet die im Artikel VOV Bus ausfuhrlicher beschrieben sind nbsp Mechanisch gelenkter Spurbus vom Typ O 405 G in MannheimSpurbus Bearbeiten Hauptartikel Spurbus Eine Weiterentwicklung des klassischen frei lenkbaren Stadtbusses ist der sogenannte Spurbus auch Busbahn genannt Hierbei werden die Fahrzeuge mittels einer mechanischen oder optischen Zwangsfuhrung gelenkt und fahren auf einer klar definierten Fahrspur Teilweise sind die Strecken auch elektrifiziert in diesem Fall handelt es sich um Spur O Busse Literatur BearbeitenErich Hoepke Omnibusse im Verkehrssystem von Ballungsgebieten Planung Betrieb und Leitsystem Technik der Omnibusse Obusse Duo Busse und Spurbusse Expert Renningen Malmsheim 1995 ISBN 3 8169 1164 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Mit dem Linienbus durch Deutschland ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten IVU Box Der Bordrechner fur Busse und Bahnen Memento des Originals vom 28 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ivu de Website von IVU Traffic Technologies abgerufen am 1 Mai 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbus Fahrzeug amp oldid 236324704