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Dieser Artikel befasst sich mit Linienverkehr als fahrplanmassigem Verkehren von Verkehrsmitteln Fur die gleichnamige Sprechfunkverkehrsform siehe dort Fur den Reiseverkehr siehe Charterverkehr Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Linienverkehr ist im Verkehrswesen eine regelmassige Verkehrsverbindung die mittels Linien fur die Personenbeforderung oder den Gutertransport genutzt wird Kraftverkehr im Linienverkehr Volvo B7TL des KMB Hongkong 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Rechtsfragen 4 Wirtschaftliche Aspekte 5 International 6 Sonstiges 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenLinienverkehr gibt es fur Fahrgaste im Strassenverkehr z B Strassenbahn Oberleitungsbus Omnibus in der Schifffahrt Linienschifffahrt wie Fahren und im Luftverkehr Linienflug Im Flugverkehr ist der Linienverkehr eine regelmassige Bedienung von zwei miteinander verknupften Flugzielen Frachtgut wird durch Guterzuge Frachtschiffe oder Frachtflugzeuge transportiert Linienverkehre sind grundlegende Bestandteile des offentlichen Verkehrs Personen und Guterverkehr Insbesondere im Personennahverkehr OPNV sowie in Guterverkehren mit Stuckgut ist der Linienverkehr etabliert Pendant des Linienverkehrs sind der Bedarfsverkehr Charterverkehr und Gelegenheitsverkehr Geschichte BearbeitenEine Art Linienverkehr kam im 14 Jahrhundert mit der Einfuhrung der Marktschiffe auf die speziell dazu dienten Personen und Guter zum jeweiligen Markt zu befordern Sie verkehrten bereits nach Fahrplan 1 Erste Marktschiffe dieser Art sind fur Konstanz 1368 Arbon 1380 Lindau 1383 Schaffhausen 1394 und Bregenz 1416 bezeugt Zur gleichen Zeit fuhren Pilgergaleeren im Linienverkehr regelmassig von Venedig uber Rhodos nach Jerusalem 2 Venedig war um 1415 auch der Ausgangspunkt fur Linienschiffe nach Afrika 3 Im 15 Jahrhundert noch wenig genutzt entwickelte sich im 16 Jahrhundert ausgepragt die Beurtschifffahrt Hierbei handelte es sich um einen Liniendienst mit regelmassigen Fahrten ohne Rucksicht auf die Ladungsnachfrage Von Amsterdam fuhren solche Beurtschiffe niederlandisch beurtschip Lastkahn nach Dordrecht Antwerpen Seeland Gent Brussel oder Deventer 4 Die Ruckkehrfahrt niederlandisch beurtvaart war eine Form der Schifffahrt bei der Passagiere Fracht und Vieh nach einem Zeitplan auf einer festen Route befordert wurden Postkurse 1711 Planmassiger Linienverkehr entwickelte sich im Postverkehr des 16 Jahrhunderts fur Personen und Nachrichten der als erster organisierter offentlicher Verkehr gilt 5 In England wurden im Jahre 1605 regelmassige Droschkendienste eingerichtet englisch Hackney Hell Carts deren Anzahl bis zum Jahre 1635 auf 6000 gestiegen war 6 Im Jahre 1610 fuhr die erste englische Postkutsche die neben Postsendungen auch Passagiere beforderte 1623 richtete Johann Maurenbrecher in Dusseldorf eine privat organisierte Fahrpost uber Duisburg nach Wesel ein 7 Postkutschen fuhren um 1630 erstmals in Frankreich im Linienverkehr zwecks Personenbeforderung was das Reisen fur Frauen Kinder Alte und Kranke stark erleichterte 8 Erste deutsche Postkutschen verkehrten um 1660 regelmassig zwischen Leipzig und Hamburg ab 1683 von Leipzig nach Dresden 1684 zwischen Leipzig und Nurnberg 9 Ab 1750 setzten sich Postkutschen als wichtigstes Verkehrsmittel im Uberlandverkehr durch Im Juni 1816 betrieb die Lady of the Lake als erstes Dampfschiff den Linienverkehr zwischen Hamburg und Cuxhaven Im Jahre 1834 konstruierte Scott Russell fur die Scottish Steam Company eine Dampfkutsche Lokomobil fur 26 Passagiere die im Linienverkehr zwischen Glasgow und Paisley zum Einsatz kam 10 Die ersten Dampfschiffe begannen den Linienverkehr auf ausgedehnten Flussen wie Themse und Rhein Im Oktober 1825 konstituierte sich in Koln die Preussisch Rheinische Dampfschiffahrt Gesellschaft PRDG die im Juni 1826 die Schifffahrtserlaubnis erhielt Im Mai 1827 nahm die PRDG als Rechtsvorgangerin der heutigen Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt den Betrieb im Personen und Eilguterdienst auf der Strecke von Mainz bis Koln auf Im November 1831 begann die Leopold mit einer Fahrt nach Uberlingen und Ludwigshafen ihren Liniendienst 11 1835 befuhren mehr als 100 Dampfschiffe die Themse Die Great Western uberquerte als erstes Dampfschiff im April 1838 den Atlantik Im Jahre 1850 gab es in den Niederlanden 40 Dampfschifffahrtslinien 12 Nachdem die Cunard Line im Mai 1840 den Schiffsliniendienst von Liverpool nach Boston begonnen hatte startete die Hamburg Amerikanische Packetfahrt Actien Gesellschaft HAPAG im Oktober 1848 den Liniendienst mit der Deutschland zwischen Hamburg und New York Im April 1860 startete in den USA der legendare Pony Express als regelmassiger Postbeforderungsdienst von Saint Joseph Missouri nach Sacramento in Kalifornien 13 Die 3100 km lange Strecke wurde durch ein Stafettensystem mit 153 Zwischenstationen englisch stations uberwunden Im Mai 1881 fuhr in Berlin Lichterfelde die erste offentlich betriebene von Werner von Siemens konstruierte elektrische Strassenbahn im Linienverkehr 14 Die Deutsche Levante Linie nahm im Juni 1890 den Schiffslinien Verkehr mit dem ostlichen Mittelmeer auf Der systematische Luftlinienverkehr begann am 6 April 1919 durch die erste Luftpoststrecke nach Weimar dem Tagungsort der ersten Nationalversammlung das dadurch schnell mit dem damals unruhigen Berlin verbunden blieb 15 Der Luftlinienverkehr uber den Pazifik begann 1935 uber den Nordatlantik 1939 16 Die australische Qantas fuhrte den ersten Nonstopflug uber den Pazifik von Sydney nach San Francisco mit einer Boeing 707 338B am 7 Marz 1965 in 14 Stunden und 33 Minuten durch 17 Seit Mai 1976 wurde die Concorde im Linienverkehr genutzt 18 19 sie stellte ihren Liniendienst jedoch im Juli 2000 wieder ein Rechtsfragen Bearbeiten Genehmigungs urkunde Linienverkehr national 2019 Bedingungen und Auflagen Linienverkehr national 2019 EU Lizenz Linienverkehr 2019 EU Lizenz Linienverkehr Streckenfuhrung 2019 EU Lizenz Linienverkehr Bedingungen und Auflagen 2019 Genehmigungsurkunden fur den Linienverkehr Genehmigungs urkunde fur Drittstaaten Genehmigungs urkunde Drittstaaten Bedingungen und Auflagen 2019 Genehmigungsurkunden fur den Linienverkehr in Drittstaaten Genehmigungsurkunde Linienverkehr PKW Genehmigungsurkunde Linienverkehr PKW Hinweise Genehmigungsurkunde fur einen Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen 2019 Der Linienverkehr besitzt eine Legaldefinition Nach 42 Satz 1 PBefG ist der Linienverkehr eine zwischen bestimmten Ausgangs und Endpunkten eingerichtete regelmassige Verkehrsverbindung auf der Fahrgaste an bestimmten Haltestellen ein und aussteigen konnen Er setzt nicht voraus dass ein Fahrplan mit bestimmten Abfahrts und Ankunftszeiten besteht oder Zwischenhaltestellen eingerichtet sind Zum Linienverkehr gehort gemass 42a PBefG auch der Personenfernverkehr und gemass 43 PBefG der Berufsverkehr Arbeitnehmer als Pendler zwischen Wohnung und Arbeitsstatte Schulerfahrten mit Schulbussen Marktfahrten und Theaterbesuche Sonderformen des Linienverkehrs Die nach 9 Abs 1 PBefG erforderliche Genehmigung zur Personenbeforderung erstreckt sich auch auf die Genehmigung des Fahrplans der Beforderungstarife und der Beforderungsbedingungen Bedarfs oder Gelegenheitsverkehr Charterverkehr ist nach 46 Abs 1 PBefG die Beforderung von Personen mit Kraftfahrzeugen die nicht Linienverkehr nach den 42 42a und 43 BPBefG sind Offentlicher Personennahverkehr im Sinne des 2 RegG ist die allgemein zugangliche Beforderung von Personen mit Verkehrsmitteln im Linienverkehr die uberwiegend dazu bestimmt sind die Verkehrsnachfrage im Stadt Vorort oder Regionalverkehr zu befriedigen Luftfahrtunternehmen die Personen oder Sachen gewerbsmassig durch Luftfahrzeuge auf bestimmten Linien offentlich und regelmassig befordern Fluglinienverkehr bedurfen dafur ausser der Genehmigung nach 20 Abs 1 LuftVG einer besonderen Genehmigung 21 LuftVG In der StVO ist der Linienverkehr besonders berucksichtigt wobei Omnibussen das Wiedereinscheren in den fliessenden Verkehr und gemass 27 StVO im Zuge der Verbandregel eine Vorbeifahrt zu ermoglichen ist Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenDer Linienverkehr orientiert seine Kapazitaten Grosse des Transportmittels wie Minibus oder Grossraumflugzeug weniger an der Nachfrage sondern aufgrund der Grundversorgung uberwiegend an Fahrplanen Ein Verkehrsbetrieb der sich fur Linienverkehr entscheidet verpflichtet sich in der jeweiligen Planungsperiode unabhangig von der tatsachlich aufkommenden Nachfrage die im Fahrplan angekundigten Fahrten durchzufuhren 20 Das hat starke Schwankungen im Auslastungsgrad zur Folge die von Unterbeschaftigung im ungunstigsten Fall Leerfahrt bis hin zur Vollbeschaftigung oder gar Uberbeschaftigung reichen kann Gemessen wird der Auslastungsgrad im Personenverkehr durch die Sitzauslastung Bahnen Busse Passagierschiffe oder den Sitzladefaktor Passagierflugzeuge im Guterverkehr durch Ladetonnenkilometer Guterzuge Speditionen oder Nutzladefaktor Frachtflugzeuge Die Messung des Auslastungsgrades ist von grosser Bedeutung weil der Linienverkehr einen hohen Anteil an Fixkosten aufweist 21 Die hohen Fixkosten treiben die Gewinnschwelle in die Hohe so dass ein Gewinn erst bei einem hohen Auslastungsgrad entstehen kann So liegt die Gewinnschwelle bei Linienflugen bei einer Auslastung von 70 80 22 Fallt der Sitzladefaktor unter diese Gewinnschwelle entstehen Verluste Entscheidet sich eine Fluggesellschaft beispielsweise dazu eine im Durchschnitt zu 70 ausgelastete Flugstrecke bei einer Sitzkapazitat von 100 Sitzplatzen durch ein grosseres Flugzeug mit maximal 200 Sitzplatzen zu bedienen so sinkt der Sitzladefaktor von 70 auf 35 Diese Auslastung liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit unter der Gewinnschwelle englisch break even load factor 23 so dass Verluste entstehen Dabei ist zu bedenken dass sich die Gewinnschwelle sogar erhoht hat das grossere Flugzeug verursacht hohere Fixkosten wie Abschreibungen und Personalkosten durch mehr Bordpersonal Grossere Sitzkapazitaten sind daher nur sinnvoll wenn eine uberproportional steigende Nachfrage zu erwarten ist Verallgemeinernd gilt daher fur alle Linienverkehre dass die Grosse des Transportmittels der durchschnittlich zu erwartenden Passagierzahl oder Frachtmenge anzupassen ist Kleinere Transportmittel verursachen geringere Fixkosten Abschreibungen Bordpersonal und fuhren deshalb auch zu niedrigeren Gewinnschwellen Unternehmensziel der Transportunternehmen muss unter anderem auch sein durch Steigerung des Auslastungsgrades die Leerkosten in Nutzkosten zu verwandeln um auf diese Weise die Gewinnschwelle zu uberschreiten und Gewinne erwirtschaften zu konnen International BearbeitenDie Lizenz fur den grenzuberschreitenden Linienverkehr mit Kraftomnibussen innerhalb der EU EU Gemeinschaftslizenz gemass Verordnung EG Nr 1071 2009 berechtigt zum gewerblichen grenzuberschreitenden Personenverkehr im Gebiet der Europaischen Union Die Genehmigung fur den grenzuberschreitenden Linienverkehr ausserhalb der EU Internationale Genehmigung gemass Verordnung EWG des Rates zur Einfuhrung gemeinsamer Regeln fur den grenzuberschreitenden Personenverkehr und Personenbeforderungsgesetz PBefG berechtigt zum gewerblichen grenzuberschreitenden Personenverkehr ausserhalb der EU Die Genehmigung fur den Linienverkehr im Transit Transitgenehmigung gemass Verordnung EWG des Rates zur Einfuhrung gemeinsamer Regeln fur den grenzuberschreitenden Personenverkehr und des Personenbeforderungsgesetzes PBefG berechtigt zur Personenbeforderung im Transit durch Deutschland von oder zu einem Staat ausserhalb der EU Die Ausnahmegenehmigung von Bestimmungen der Verordnung uber den Betrieb von Kraftfahrtunternehmen im Personenverkehr BOKraft befreit jeweils von einzelnen Vorschriften der BOKraft Sonstiges BearbeitenVon einem Linienast wird gesprochen wenn im OPNV mehrere Linienverkehre auf der gleichen Strecke stattfinden Siehe auch BearbeitenKraftverkehr TransportnetzstrukturWeblinks Bearbeiten Commons Linienverkehr Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Alois Niederstatter Vorarlberg im Mittelalter Geschichte Vorarlbergs Band 1 2015 S 60 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Claudia Martl Die 101 wichtigsten Fragen Mittelalter 2009 S 103 Wolfram Fischer Hermann Kellenbenz Handbuch der Europaischen Wirtschafts und Sozialgeschichte Band 2 1980 S 234 f Akademie Verlag Hrsg Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte Bande 17 18 1970 S 231 Technische Hochschule Stuttgart Verkehrswissenschaftliches Institut fur Luftfahrt Hrsg Forschungsergebnisse Ausgabe 7 1934 S 8 Maxwell Gordon Lay Ways of the World 1992 S 128 Winfried Reinhardt Geschichte des Kolner Verkehrs 3000 Jahre Mobilitat im Rheinland 2017 S 149 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich Jaeger Hrsg Enzyklopadie der Neuzeit Band 2 2005 S 78 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Werner Schulze Die Eisenbahnen in Sachsen 1932 S 19 Stadtarchiv Friedrichshafen Hrsg Friedrichshafener Jahrbuch fur Geschichte und Kultur 2007 S 130 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Verlag Stadler Hrsg Geschichte der Stadt Konstanz Band 4 Ausgabe 1 1994 S 52 Bettina Gundler Unterwegs und mobil 2005 S 95 Carol Guthrie Bart Smith Pony Express An Illustrated History 2010 S 166 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Helmut Schmidt Methoden und Massnahmen zur Bekampfung der Strassenverkehrsunfalle in Deutschland 1959 S 11 Hans M Bongers Deutscher Luftverkehr Entwicklung Politik Wirtschaft Organisation 1967 S 22 Wolf Eckhard Gudemann Hrsg Ich sag Dir alles 100 000 Daten und Fakten 2007 S 372 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Niels Klussmann Arnim Malik Lexikon der Luftfahrt 2004 S 325 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wolf Eckhard Gudemann Hrsg Ich sag Dir alles 100 000 Daten und Fakten 2007 S 327 Niels Klussmann Arnim Malik 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