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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Gewinn Begriffsklarung aufgefuhrt Gewinn oder Ergebnis ist in der Wirtschaftswissenschaft der Uberschuss der Ertrage uber die Aufwendungen eines Unternehmens Ein negativer Gewinn heisst Verlust Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Sprachliches 4 Gewinn in der Okonomie 5 Gewinnermittlung in der Betriebswirtschaft 5 1 Gewinn in der Kostenrechnung 5 2 Systeme der Periodenerfolgsrechnung 6 Gewinnermittlung deutsches Handelsrecht 7 Gewinnermittlung deutsches Steuerrecht 8 Gewinnermittlung Sonstige 8 1 Gewinnermittlung nach Internationalen Rechnungslegungsstandards 8 2 Kalkulatorischer Gewinn des Internen Rechnungswesens 8 3 Okonomischer Gewinn des Shareholder Value Ansatzes 9 Formeln zur Gewinnermittlung 10 Abgrenzung 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDer Begriff des Gewinns ist in der Betriebswirtschaftslehre nicht eindeutig definiert sondern hangt vom jeweiligen Definitionszweck ab 1 Das ist problematisch da unternehmerische Sachziele wie Gewinnmaximierung oder die Gewinnerzielungsabsicht eine genaue Definition benotigen Bei der Nominalkapitalerhaltung liegt Gewinn immer dann vor wenn das Eigenkapital vermehrt wurde hierauf bauen das Handels und Steuerrecht auf Die Realkapitalerhaltung hingegen setzt voraus dass das Eigenkapital um mehr als die Inflationsrate gestiegen sein muss Die absolute Substanzerhaltung spricht nur dann von Gewinn wenn der als Barwert der kunftigen Cashflows ermittelte Unternehmenswert gestiegen ist 2 Im Rechnungswesen ist die Gewinndefinition weitgehend unumstritten Die Gewinnerzielungsabsicht der Kaufleute wird durch den erzielten Gewinn verwirklicht Zur Ermittlung des Gewinns wird gesetzlich verlangt dass der Kaufmann am Schluss des Geschaftsjahres Bilanzstichtag die Aufwendungen und Ertrage in einer Gewinn und Verlustrechnung gegenuberzustellen hat 242 Abs 2 HGB Der Gewinn gab der Gewinn und Verlustrechnung ihren Namen Rechnerisch ergibt sich aus dieser Gegenuberstellung ein Gewinn sofern die Aufwendungen niedriger sind als die Ertrage Gewinn Aufwendungen lt Ertrage displaystyle text Gewinn text Aufwendungen lt text Ertrage nbsp Andernfalls entsteht ein Verlust Verlust Aufwendungen gt Ertrage displaystyle text Verlust text Aufwendungen gt text Ertrage nbsp Begrifflich ist die Verwendung des Gewinns von dem Gewinn als solchem zu unterscheiden was in dem entsprechenden Sprachverstandnis ausgedruckt wird Geschichte BearbeitenDer Philosoph Christian von Wolff definierte den Gewinn in seinem Todesjahr 1754 wie folgt Der Gewinn lateinisch lucrum wird die Sache genannt welche zu unseren Gutern hinzukommt ohne dass sie dadurch vermindert werden oder wodurch wir reicher werden 3 Fur Kapitalgesellschaften hat sich ein besonderes Begriffsverstandnis entwickelt Das deutsche Aktienrecht AktG das im Juli 1884 einem grundlegenden Wandel unterworfen wurde sieht vor dass die Aktionare uber die Verwendung des Gewinns zu entscheiden haben Dabei wird abweichend vom Gewinnbegriff der Jahresuberschuss definiert So heisst es Die Hauptversammlung kann im Beschluss uber die Verwendung des Bilanzgewinns weitere Betrage in Gewinnrucklagen einstellen oder als Gewinn vortragen Sie kann ferner die Verteilung unter die Aktionare beschliessen 4 In der Betriebswirtschaftslehre begnugte man sich nicht mit einem blossen Guterzuwachs Eugen Schmalenbach sah 1921 den Gewinn als gegeben nachdem die Kaufkraft des Eigenkapitals erhalten wurde Realkapitalerhaltung 5 Fur ihn wird bilanziert um den erzielten Gewinn zu ermitteln 6 Karl Hax befasste sich 1926 mit dem Diskussionsstand des Gewinnbegriffs in seiner Dissertation die grosse Beachtung in der Wissenschaft fand 7 Fritz Schmidt sah 1929 den Gewinn als die Differenz zwischen dem Verausserungspreis eines Produkts und seinem Wiederbeschaffungspreis am Verausserungstag 8 Damit favorisierte er einen stromgrossenorientierten Gewinnbegriff Die Ausschuttbarkeit des Gewinnes gehort zu den wichtigsten Merkmalen des echten Gewinnes 9 Auch Erich Gutenberg vertrat die reale Kapitalerhaltung Erst wenn feststeht dass die durch das Anfangskapital der Periode reprasentierte Kaufkraft des Kapitals erhalten geblieben ist kann ein Gelduberschuss als Gewinn angesehen werden 10 Das Einkommensteuergesetz hat sich 1934 in einer Legaldefinition fur einen bilanziellen Gewinnbegriff entschieden Nach 4 Abs 1 Satz 1 EStG ist Gewinn der Unterschiedsbetrag zwischen dem Betriebsvermogen am Schluss des Wirtschaftsjahres und dem Betriebsvermogen am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres vermehrt um den Wert der Entnahmen und vermindert um den Wert der Einlagen Unter Betriebsvermogen ist hierbei Eigenkapital zu verstehen Das Eigenkapital ist mithin um die getatigten Entnahmen und Einlagen zu korrigieren da sie keine betriebliche Ursache haben 11 Sprachliches BearbeitenGewinn wird auch als Profit bezeichnet 12 oft im abwertenden Sinn 13 Fur Karl Marx war der Begriff des Profits ein Zentralbegriff seiner Theorien Danach ist der Profit die Aneignung eines Teils des gesamtgesellschaftlichen in Geld verwandelten Mehrwerts durch die Unternehmen Dieses Begriffsverstandnis stammt jedoch aus einer Zeit in der die Gewinnverwendung in vielen Landern noch nicht gesetzlich geregelt war Marx starb 1883 und 1884 trat die 2 Aktienrechtsnovelle in Kraft die als Geburtsjahr der modernen deutschen Aktiengesellschaft gilt insbesondere hinsichtlich der Gewinnverteilung 14 Im ideologischen Sprachgebrauch der Deutschen Demokratischen Republik bezeichnete Gewinn die Erlosuberschusse in sozialistischen Betrieben wohingegen in kapitalistischen Unternehmen diese auch als Profit bezeichnet 15 und mit der Konnotation ausbeuterisch geldgierig verbunden wurden 16 Arbeit mit der man Gewinn erwirtschaften lukrieren kann wird als lukrativ bezeichnet Das ist auf das lateinische Wort Lucrum Gewinn Vorteil zuruckzufuhren Gewinn in der Okonomie BearbeitenDer Gewinn ist der Teil der Wertschopfung der den Eigentumern Gesellschaftern Anteilseignern des Unternehmens als Einkommen bzw Vermogenssteigerung zuwachst Gewinnermittlung in der Betriebswirtschaft BearbeitenAls allgemeiner Oberbegriff fur alle unterschiedlichen konkreten Gewinnbegriffe wird in der Betriebswirtschaftslehre der Begriff des Erfolgs bevorzugt Die Ermittlung des Gewinns erfolgt in den als Erfolgsrechnung bezeichneten Systemen des Rechnungswesens Je nach Zweck und Ausgestaltung der Erfolgsrechnung wandelt sich der konkrete Inhalt des jeweils verwendeten Gewinnbegriffs Umgekehrt wird der Gewinnbegriff erst durch die Ermittlungsregeln der Erfolgsrechnung konkretisiert und damit operationalisiert messbar gemacht Die Erfolgsrechnung gehort zu den wichtigsten und anspruchsvollsten Gebieten der Betriebswirtschaftslehre Arten der Erfolgsrechnung sind die Periodenerfolgsrechnung die Stuckerfolgsrechnung Kalkulation sowie die Investitionsrechnung Wahrend die Periodenerfolgsrechnung die Ermittlung des Erfolgs einer Wirtschaftsperiode z B Geschaftsjahr zum Ziel hat wird mit der Stuckerfolgsrechnung der Gewinnbeitrag einer einzelnen Produkteinheit bzw eines einzelnen Auftrages ermittelt Die Investitionsrechnung ahnelt insofern der Stuckerfolgsrechnung als sie den Erfolgsbeitrag eines Investitionsobjektes etwa eine Produktionsanlage uber dessen gesamte Nutzungsdauer hinweg ermittelt Zentrales Problem der Periodenerfolgsrechnung ist die Zurechnung der positiven Ertrag bzw Erlos und negativen Aufwand bzw Kosten Komponenten des Erfolges auf die jeweilige Betrachtungsperiode Zu diesem Zwecke sind wirtschaftliche Erfolgskomponenten die sich eigentlich auf mehrere Perioden beziehen durch sog zeitliche Interdependenzschnitte aufzuspalten und so einzelnen Perioden zurechenbar zu machen Periodisierung Da die Investitionsrechnung die gesamte mehrperiodige wirtschaftliche Nutzungsdauer eines Objekts betrachtet hat diese zwar kein Periodisierungsproblem dafur aber das Problem der Zurechenbarkeit von Erfolgskomponenten auf das betrachtete Investitionsobjekt sog sachliche Interdependenzschnitte Gewinn in der Kostenrechnung Bearbeiten Die Aussagekraft des Gewinns als betriebswirtschaftliche Kennzahl ist zunachst gering solange kein Bezug zu anderen Grossen hergestellt wird z B der Hohe des Kapitals das zur Erzielung des Gewinns diente Die Aussagekraft wird auch dadurch geschmalert dass der ausgewiesene Gewinn formal im Gesetz als Jahresuberschuss nach 275 Abs 2 Nr 17 HGB bezeichnet zumeist nicht das Ergebnis der tatsachlichen Geschaftstatigkeit reflektiert weil gesetzliche Bestimmungen und Bilanzpolitik dies erschweren oder verhindern siehe Rucklagen Niederstwertprinzip Stille Reserven In der Kosten und Leistungsrechnung KLR bezeichnet der Gewinn die Differenz zwischen Erlos bzw Leistungen und Kosten G E K displaystyle G E K nbsp mit G displaystyle G nbsp GewinnE displaystyle E nbsp Erlos bzw LeistungenK displaystyle K nbsp KostenAlternativ G D B K f displaystyle G DB K mathrm f nbsp mit D B displaystyle DB nbsp DeckungsbeitragK f displaystyle K mathrm f nbsp FixkostenDie KLR dient in erster Linie der internen Informationsbereitstellung fur die kurzfristige operative Planung von Kosten und Erlosen sowie deren Kontrolle anhand von Plan Soll und Istdaten siehe auch Controlling Systeme der Periodenerfolgsrechnung Bearbeiten Den verschiedenen Systemen der Periodenerfolgsrechnung kommt besondere Bedeutung zu da Unternehmen periodenbezogen uber das Ergebnis ihrer wirtschaftlichen Tatigkeit gegenuber Dritten Staat Kapitalgeber und sonstigen Stakeholdern Rechenschaft abzulegen haben Externes Rechnungswesen oder fur bestimmte interne Zwecke der Unternehmenslenkung die uber das Alltagsgeschaft im Controlling hinausgehen die Wirtschaftlichkeit der vielfaltig verflochtenen Aktivitaten des Betriebes in einer Periode transparent machen wollen Relativ unproblematisch ist die Periodisierung dort wo eine Vielzahl von Einzelaktivitaten zum Periodenerfolg beitragen und die zeitliche Erstreckung eines einzelnen Geschaftsprozesses im Verhaltnis zur Lange der Bezugsperiode kurz ist kurzzyklische Sorten und Serienfertigung Dort aber wo eine langerfristige und projektweise Leistungserbringung vorherrscht bspw im Anlagenbau ist die Zurechnung von Ertragen und Aufwendungen auf einzelnen Perioden oft schwierig Gewinnermittlung deutsches Handelsrecht BearbeitenDa die Gewinnermittlung im Externen Rechnungswesen zum Schutz der Glaubiger zur Information der Anteilseigner zur Ermittlung eines ausschuttungsfahigen Jahresuberschusses sowie zur Ermittlung steuerlicher Bemessungsgrundlagen nicht in das Belieben der Unternehmen gestellt werden kann existieren entsprechend detaillierte Ermittlungsvorschriften die sich im deutschen Recht insbesondere im Handelsgesetzbuch sowie in den Steuergesetzen finden Die handelsrechtliche Gewinn und Verlustrechnung ist nach 242 Abs 2 HGB eine Gegenuberstellung der Aufwendungen und Ertrage des Geschaftsjahres Die Begriffe Aufwand und Ertrag beziehen sich deshalb stets auf den handelsrechtlichen Gewinn bzw Verlust und sind in der betriebswirtschaftlichen Fachsprache nur so zu benutzen Gewinnermittlung deutsches Steuerrecht BearbeitenGewinn ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem Betriebsvermogen am Schluss des Wirtschaftsjahres und dem Betriebsvermogen am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres vermehrt um den Wert der Entnahmen und vermindert um den Wert der Einlagen Folgende Gewinnermittlungsarten werden unterschieden Betriebsvermogensvergleich nach 4 Abs 1 EStG unvollstandiger Betriebsvermogensvergleich sowie nach 5 EStG vollstandiger Betriebsvermogensvergleich Einnahmen Uberschussrechnung nach 4 Abs 3 EStG sogenannte 4 3 Rechnung Gewinnermittlung nach Durchschnittssatzen gemass 13a Abs 3 6 EStG Gewinnermittlung bei Betrieben mit Handelsschiffen im internationalen Verkehr nach der im Betrieb gefuhrten Tonnage nach 5a EStG Sofern der Finanzbehorde eine Ermittlung oder Berechnung der Besteuerungsgrundlagen nicht moglich ist hat sie nach 162 AO die Besteuerungsgrundlagen zu schatzen Das Ergebnis dieser Schatzung wird dann als Gewinn einer der Gewinnermittlungsarten nach 4 bis 5a EStG behandelt Gewinn beim Kapitalvermogen ist gemass 20 Abs 4 EStG der Unterschied zwischen den Einnahmen aus der Verausserung nach Abzug der Aufwendungen die im unmittelbaren sachlichen Zusammenhang mit dem Verausserungsgeschaft stehen und den Anschaffungskosten Gewinnermittlung Sonstige BearbeitenGewinnermittlung nach Internationalen Rechnungslegungsstandards Bearbeiten Im internationalen Rechnungswesen ist keine rechtliche Festlegung gegeben vielmehr werden internationale Rechnungslegungsstandards gepragt durch angelsachsische Traditionen von privaten Verbanden gesetzt sog Standard setter Diese Standards erlangen Verbindlichkeit erst durch die Forderung etwa der Borsenaufsicht und anderer Institutionen dass die Ubereinstimmung vorzulegender Jahresabschlusse mit den geltenden Standards von einer Wirtschaftsprufungsgesellschaft zu testieren ist Da insbesondere Grossunternehmen ihren Jahresuberschuss zunehmend nach internationalen Standards ermitteln namentlich nach dem US amerikanischen Rechnungslegungsstandards US GAAP oder nach den International Financial Reporting Standards IFRS werden auch immer haufiger die entsprechenden angelsachsischen Gewinnbegriffe verwendet Dies ist insbesondere das sogenannte EBIT earnings before interest and taxes Kapitalgewinn sowie das EBITDA earnings before interest taxes depreciation and amortisation Brutto Cash Flow Die nach angelsachsischen Standards ermittelten Gewinne weichen durchaus vom handelsrechtlichen Gewinn ab da diese Regelwerke anderen Traditionen und Verhaltnissen entspringen Kalkulatorischer Gewinn des Internen Rechnungswesens Bearbeiten Das Interne Rechnungswesen dient den internen Steuerungszwecken und kann von den Unternehmen prinzipiell frei ausgestaltet werden obwohl sich faktisch auch hier gewisse Standards herausgebildet haben Im Internen Rechnungswesen wird zur Vermeidung von Missverstandnissen auch nicht vom Gewinn sondern vom Betriebsergebnis gesprochen Das Betriebsergebnis wird als Differenz zwischen Leistungen und Kosten ermittelt Kosten und Leistungen weichen in der Ermittlung und damit moglicherweise auch in der Hohe von den entsprechenden Aufwendungen und Ertragen desselben Betriebes ab Sofern die Aufwendungen nicht auch Kosten sind wird von neutralem Aufwand gesprochen Abweichungen der Kosten von den Aufwendungen werden als kalkulatorische Kosten bezeichnet Okonomischer Gewinn des Shareholder Value Ansatzes Bearbeiten Der Ansatz des Shareholder Value will eine kapitalmarktorientierte Steuerung des Unternehmens durch eine an geeigneten Erfolgsgrossen ausgerichtete Strategie des Unternehmens erreichen Der Shareholder Value Ansatz verbindet deshalb Ansatze der Kapitalmarkttheorie der Strategieplanung und des Rechnungswesens Da der Gewinn des externen Rechnungswesen aller Systeme durch externe Regeln verzerrt ist wird er fur Steuerungszwecke als unzureichend geeignet angesehen Dies gilt auch fur die auf den Periodengewinn aufbauenden Rentabilitatskennzahlen Das Konzept des Discounted Cash Flow DCF wendet sich deshalb von der Periodenerfolgsrechnung ab und stutzt sich auf Zahlungsuberschusse Cash flows und die Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung Hiermit gelingt es Strategiealternativen hinsichtlich ihres Wertsteigerungspotentials fur die Eigentumer Shareholder zu quantifizieren Fur eine nachtragliche Beurteilung des in einer Periode geschaffenen Unternehmenswertes und fur die Fundierung entsprechender Anreizsysteme eignet sich das DCF Modell indessen nicht Die Beratungsgesellschaft Stern und Stewart hat deshalb ein alternatives Konzept entwickelt das sich auf die Daten des externen Rechnungswesens nach internationalen Standards stutzt diese aber im Hinblick auf das betriebswirtschaftliche Steuerungsanliegen korrigiert Der so korrigierte Gewinn wird als NOPAT Net operating Profit after Tax bezeichnet Eine Wertsteigerung ist nach diesem Konzept aber mit einem positiven NOPAT allein noch nicht verbunden erst wenn die Kosten des eingesetzten Kapitals verdient wurden tragt ein daruber hinausgehender Periodenuberschuss Ubergewinn zur Steigerung des Unternehmenswertes bei Diese Differenz zwischen dem NOPAT und den Kapitalkosten wird als Okonomischer Gewinn oder als Economic Value Added EVA bezeichnet EVA berucksichtigt zahlreiche der Korrekturen die auch den Unterschied zwischen den Periodenerfolgsgrossen des Internen und Externen Rechnungswesens ausmachen namentlich die Auskopplung betriebsfremder periodenfremder und ausserordentlicher Aufwendungen Daruber hinaus werden aber auch Investitionen in immaterielle Vermogenswerten Ausbildung Forschung und Entwicklung Markterschliessung als solche und nicht als Aufwand der Zahlungsperiode behandelt Da EVA aber insbesondere einen kapitalmarkttheoretisch begrundeten Kapitalkostensatz berucksichtigt wird mit diesem Konzept eine deutliche Kapitalmarktorientierung erzielt wie sie von den traditionellen Konzepten des Internen Rechnungswesens kalkulatorische Zinsen Wagniskosten nicht geleistet werden kann Formeln zur Gewinnermittlung Bearbeiten nbsp Gewinnschwelle aus Erlos und KostenGewinn Nettogewinn Gegensatz Bruttogewinn Deckungsbeitrag G E K displaystyle G E K nbsp G Deckungsbeitrag Fixe Kosten displaystyle G text Deckungsbeitrag text Fixe Kosten nbsp Abgrenzung BearbeitenDie Gewinn und Verlustrechnung endet aber nicht wie man erwarten konnte mit Gewinn Verlust sondern mit Jahresuberschuss Jahresfehlbetrag Der Gewinn Verlust ist jedoch nicht immer mit dem Jahresuberschuss Jahresfehlbetrag identisch Das ist insbesondere der Fall wenn das bilanzierende Unternehmen seinen Jahresuberschuss als Tochterunternehmen an die Muttergesellschaft abfuhren muss oder von ihr Jahresfehlbetrage ausgeglichen bekommt Diese Ertrage oder Aufwendungen aus Gewinnabfuhrungsvertragen mussen irrefuhrenderweise in einer Position vor dem Jahresuberschuss Jahresfehlbetrag ausgewiesen werden 277 Abs 3 HGB 17 fuhren jedoch keinesfalls zur wirtschaftlich korrekten Darstellung von Gewinnen Verlusten bei der Tochtergesellschaft Gewinnabfuhrungsvertrage sorgen in der Regel dafur dass der Bilanzgewinn Null ist In Wirklichkeit hat das Unternehmen jedoch Gewinne Verluste erwirtschaftet die von der Muttergesellschaft abgeschopft oder ausgeglichen wurden Das geschieht uber die Aufwendungen aus abgefuhrten Gewinnen und Ertrage aus Verlustubernahmen die nach 277 Abs 3 Satz 2 HGB gesondert auszuweisen sind Sie bilden den Korrekturposten fur die tatsachlich entstandenen Gewinne Verluste Siehe auch BearbeitenGewinnschwelle break even point Gewinn vor Steuern Bilanzverlust Betriebsergebnis Residualgewinn Entgangener Gewinn Kursgewinn VerwertungsuberschussLiteratur BearbeitenAdolf Moxter Bedeutung und Methodik betriebswirtschaftlicher Gewinnermittlung In Die Betriebswirtschaft 36 Jahrgang 1983 S 133 134 Klaus Chmielewicz Rechnungswesen Band 2 Pagatorische und kalkulatorische Erfolgsrechnung 4 Auflage Bochum 1994 Adolf G Coenenberg u a Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse 21 Auflage Schaffer Poeschel Verlag Stuttgart 2009 ISBN 3791027700 P J Kroupa Gewinn in der Planwirtschaft PDF 318 7 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Gewinn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Gewinn ZitateEinzelnachweise Bearbeiten Wolfram Scheffler Besteuerung von Unternehmen III 2010 S 43 Rover amp Partner IFRS Leitfaden Mittelstand 2007 S 29 Christian von Wolff Grundsatze des Natur und Volkerrechts 1754 S 52 Diese Vorschrift ist noch heute Kern des 58 Abs 1 AktG Eugen Schmalenbach Geldwertausgleich in der bilanzmassigen Erfolgsrechnung In ZfhF Jg 15 1921 S 401 417 Eugen Schmalenbach Grundlagen dynamischer Bilanzlehre 1919 S 6 Karl Hax Der Gewinnbegriff in der Betriebswirtschaftslehre ZfhF 5 Erganzungsband 1926 Fritz Schmidt Die organische Tageswertbilanz 1929 S 244 ff Fritz Schmidt Die organische Tageswertbilanz 1929 S 141 Erich Gutenberg Einfuhrung in die Betriebswirtschaftslehre 1958 S 171 Jochen Thiel Alexander Ludtke Handjery Bilanzrecht Handelsbilanz Steuerbilanz 2005 S 4 Duden Wirtschaft A bis Z 3 Auflage Dudenverlag Mannheim 2008 S 20 f Duden Vom deutschen Wort zum Fremdwort Worterbuch zum richtigen Fremdwortgebrauch Dudenverlag 2003 ISBN 341171641X S 494 Gesetz betreffend die Kommanditgesellschaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften Vom 18 Juli 1884 Artikel 186 Lexikologie Ein internationales Handbuch zur Natur und Struktur von Wortern und Wortschatzen Band 21 Verlag Walter de Gruyter 2005 ISBN 3110171473 Stichwort Differenzierungstendenzen zwischen der ehemaligen DDR und BRD S 1206 Colin Good Sprache im totalitaren Staat Der Fall DDR in Sprache im Konflikt zur Rolle der Sprache in sozialen politischen und militarischen Auseinandersetzungen Band 5 von Sprache Politik Offentlichkeit herausgegeben von Ruth Reiher Verlag Walter de Gruyter 1995 ISBN 3110139588 S 269 Helmut Weber Rentabilitat Produktivitat und Liquiditat 1998 S 28 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4020903 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewinn amp oldid 236666724