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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kapital Begriffsklarung aufgefuhrt Als Kapital bezeichnen die Wirtschaftswissenschaften die dauerhaft zur Produktion von Gutern zur Verfugung gestellten Produktionsmittel in der Volkswirtschaftslehre ist das Kapital somit ein Produktionsfaktor in der Betriebswirtschaftslehre sind es die Finanzierungsinstrumente unterschieden in Eigen und Fremdkapital auf der Passivseite einer Bilanz Angelehnt daran bezeichnet Kapital in der Soziologie die Ressource die den Menschen fur die Durchsetzung ihrer Ziele zur Verfugung steht Eine besondere Bedeutung nimmt das Kapital im Marxismus ein Karl Marx verstand Kapital als abstrakten Wert der sich durch Ausbeutung auszeichnet und einen quasi religiosen Charakter annimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Kapitalbegriff in der Volkswirtschaftslehre 2 1 Kapitalmarkt 2 2 Kapital in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung VGR 3 Kapitalbegriffe in der Betriebswirtschaftslehre 3 1 Klassischer betriebswirtschaftlicher Kapitalbegriff 3 2 Monetarer betriebswirtschaftlicher Kapitalbegriff 3 3 Bankbetriebslehre 4 Spezielle Kapitalbegriffe verschiedener Okonomen 4 1 Adam Smith 4 2 David Ricardo 4 3 Karl Marx 4 4 Joseph Alois Schumpeter 5 Kapitalbegriffe in der Soziologie 6 Kapitalbegriffe im Antisemitismus 7 Wirtschaftliche Aspekte 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenEtymologisch leitet sich das Wort von lateinisch capitalis den Kopf oder das Leben betreffend ab dieses selbst lasst sich auf caput Kopf Hauptsache zuruckverfolgen zu welchem als Lehnwort das wohl in Venedig bereits im Jahre 1260 gebrauchliche cavedal entstand 1 Dieses Wort ubernahm auch Luca Pacioli als er 1494 verlangte dass das Kapitalkonto das letzte der Hauptbuchkonten sein musse italienisch in questo cavedal quale conviene essere sempre l ultima partita di tutti li quaderni 2 Im Jahre 1519 erschien vom Hauptbuchhalter von Jakob Fugger Matthaus Schwarz das Buch Dreyerlei Buchhalten worin er neben dem Journal und Schuldbuch auch ein Guterbuch Kaput erwahnte 3 1527 tauchte das Kapital bei der Fuggerinventur als Hauptguett und Zinns auf Auch das Tagebuch des Lucas Rem aus 1532 bezeichnete das Handelskapital als Hauptgut oder Cavedal 4 Wolfgang Schweicker erwahnte 1549 in seinem Lehrbuch den Buchungssatz Fur Casa Kasse d Verf an Cauedal oder Hauptgut 5 dem der Geschaftsvorfall der Kapitaleinzahlung zugrunde liegt Ab dem 16 Jahrhundert findet sich das italienische Lehnwort capitale Vermogen im Sinne der Kopfzahl eines Viehbestandes als Gegensatz zu den frisch geworfenen Tieren als Zinsen 6 7 Kapitalbegriff in der Volkswirtschaftslehre BearbeitenKapital meint im alltaglichen Sprachgebrauch Geld oder Sachvermogen das meist fur den Guterumlauf bestimmt ist Im volkswirtschaftlichen Sinne kann man unter Kapital alle bei der Erzeugung beteiligten Produktionsmittel verstehen d h den Bestand an Produktionsausrustung der zur Guter und Dienstleistungsproduktion eingesetzt werden kann Diesen Bestand nennt man auch Kapitalstock der Vorleistungsguter enthalt wie Werkzeuge Maschinen Anlagen usw also Guter die in einem fruheren Produktionsprozess erzeugt wurden Das Kapital in diesem Sinne ist der dritte Produktionsfaktor neben Arbeit und Boden Aber der Begriff wird nicht nur fur die unmittelbar investierten Guter Realkapital benutzt sondern auch fur Geld da Geld Verfugungsrecht uber dieses Realkapital verschafft Das Geld oder Geldkapital umfasst also finanzielle Mittel die zur Erneuerung und Erweiterung des Kapitalstocks zur Verfugung stehen Es spielt dabei keine Rolle aus welchen Quellen wie Sparen Unternehmensgewinn oder etwa Kredite Kapital zur Verfugung gestellt wird denn kurzfristig ist fur die Bildung von Realkapital nur Finanzierung nicht aber vorausgehendes Sparen notwendig Nettoinvestitionen Im Marktgleichgewicht mussen allerdings geplante Realkapitalbildung und Sparen ubereinstimmen Neben dem Real und Geldkapital ist noch das auf Ausbildung und Erziehung beruhende Leistungspotenzial der Arbeitskrafte oder das Humankapital zu nennen Dieser Begriff erklart sich aus den zur Ausbildung dieser Fahigkeiten hohen finanziellen Aufwendungen und der damit geschaffenen Ertragskraft Es wird davon ausgegangen dass Humankapital bewusst durch Einsatz von Ressourcen wie Lernen und Trainieren produziert wird aber auch Learning by Doing unterstellt wird In diesem Fall entsteht das Humankapital also als Nebenprodukt im Produktionsprozess Die Bildung von Kapital erhoht die Produktivitat der ubrigen Produktionsfaktoren und fuhrt damit zu hoheren Ertragen die wiederum zur weiteren Kapitalbildung beitragen aber auch die Voraussetzung einer besseren Entlohnung des Produktionsfaktors Arbeit sind Das Kapital besitzt wie andere Wirtschaftsguter die Eigenschaft der Knappheit Aus der Eigenschaft der Knappheit entsteht der Kapitalzins Der Kapitalzins ist die Nutzungsgebuhr des Kapitals Die Knappheit des Kapitals kann naturlichen Ursprungs oder kunstlich erzeugt worden sein Das Kapital wird nur gegen eine Nutzungsgebuhr den Kapitalzins eingesetzt Kapital entspricht aus betriebswirtschaftlicher Sicht siehe unten in seiner Hohe dem Vermogen Das Eigentum kann in wenigen Handen oder in einer einzigen Hand konzentriert sein Kapitalkonzentration Das Unternehmen tritt dann als Oligopol oder als Monopol auf Kapitalmarkt Bearbeiten Hauptartikel Kapitalmarkt Kapital ist ein Wirtschaftsobjekt das auf dem Kapitalmarkt gehandelt wird Als Wirtschaftsobjekt ist hier nicht der Produktionsfaktor zu verstehen sondern die auf diesem Markt als Handelsobjekte dienenden mittel oder langfristigen Finanzierungsinstrumente Marktteilnehmer sind alle Wirtschaftssubjekte Privathaushalte Unternehmen der Staat mit seinen Untergliederungen wie offentliche Verwaltung und Staatsunternehmen oder Kommunalunternehmen Sie treten als Kapitalgeber mit Kapitalangebot Anleger Finanzintermediare Kreditinstitute Versicherungen Investmentfonds oder Kapitalnehmer durch Kapitalnachfrage auf Handelsobjekte sind konkret mittel oder langfristige Kredite Investitionskredite Kommunalkredite Darlehen Hypothekendarlehen Immobilienfinanzierungen oder Mezzanine Kapital Kreditmarkt Anleihen jeder Art Rentenmarkt Aktien und Partizipationsscheine oder Genussscheine Aktienmarkt Sind die Handelsobjekte in Form von Wertpapieren verbrieft Effekten Aktien Anleihen und Investmentzertifikate so heissen sie Kapitalmarktpapiere und konnen wegen ihrer Verkehrsfahigkeit an der Wertpapierborse gehandelt werden 8 Der Preis auf dem Kapitalmarkt ist verallgemeinernd der Kapitalmarktzins der jedoch wegen der Verschiedenartigkeit der Finanzprodukte keinen einheitlichen Zins darstellt Als Marktzins fungieren bei Anleihen die Emissionsrendite Primarmarkt oder die Umlaufrendite Sekundarmarkt bei Aktien die Dividendenrendite bei Krediten der Kreditzins Den einzigen organisierten Kapitalmarkt bilden die Borsen mit dem Borsenkurs Auch die ubrigen Finanzmarkte Geld Devisen und Kreditmarkte tauschen Handelsobjekte aus die dem Kapital zugerechnet werden konnen Kapital in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung VGR Bearbeiten In der VGR wird in der Regel vom Vermogen weniger von Kapital gesprochen z B Reinvermogen Anlagevermogen aber auch Kapitalstock Brutto und Nettogeldvermogen Volksvermogen Sucht man gesamtwirtschaftliche Daten uber Kapital muss man also in der VGR nach Daten uber Vermogen suchen Kapitalbegriffe in der Betriebswirtschaftslehre BearbeitenKapital wurde bereits als zentraler Bestandsbegriff definiert In der Betriebswirtschaftslehre gibt es einen weiteren klassischen und einen engeren modernen Kapitalbegriff Beide Begriffsfassungen haben ihre eigene Berechtigung allerdings sind die praktischen Konsequenzen der Begriffsunterschiede gering Klassischer betriebswirtschaftlicher Kapitalbegriff Bearbeiten Grundaufbau einer BilanzDie in ihren ersten Anfangen aus der Buchhaltungslehre hervorgegangene Betriebswirtschaftslehre orientiert sich stark an Bilanzen Einer der Erzvater der deutschen Betriebswirtschaftslehre Eugen Schmalenbach sieht im Kapital die abstrakte Wertsumme der Bilanz als klassischen betriebswirtschaftlichen Kapitalbegriff Der Grundaufbau einer Bilanz lasst sich in Kontoform darstellen Da die Bilanzsumme auf Aktiv und Passivseite gleich ist Vermogen Kapital sind so verstanden die Positionen auf beiden Seiten Kapital nach unterschiedlichen Einteilungen Auf der Aktivseite findet man als bestandbezogenes Aquivalent des betrieblichen Kapitals das Vermogen welches anzeigt in welchen konkreten Formen das Kapital in der Unternehmung Verwendung gefunden hat Mittelverwendung Das Vermogen ist die Gesamtheit aller im Unternehmen eingesetzten Wirtschaftsguter und Geldmittel die in Anlage und Umlaufvermogen unterschieden werden Das Anlagevermogen umfasst die Guter die dem Unternehmen auf langere Dauer zu dienen bestimmt sind und das Umlaufvermogen bilden die Wirtschaftsguter die fur gewohnlich innerhalb eines kurzen Zeitraums in die Produktion eingehen oder umgesetzt werden Vorrate Forderungen Wertpapiere Zahlungsmittel Merkmale von Eigen und FremdkapitalAuf der Passivseite findet man das Kapital als Summe aller von den Kapitalgebern zur Verfugung gestellten finanziellen Mittel d h sie zeigt an woher die Mittel fur die Vermogensguter gekommen sind Mittelherkunft Ublicherweise wird es seiner Herkunft entsprechend in Eigenkapital Beteiligungskapital und Fremdkapital Glaubigerkapital gegliedert Die Unterscheidung resultiert aus der rechtlich unterschiedlich geregelten Stellung der Eigen und Fremdkapitalgeber Eigenkapital umfasst jene Mittel die von den Eigentumern einer Unternehmung zu deren Finanzierung aufgebracht oder als wirtschaftlicher Gewinn im Unternehmen belassen werden Selbstfinanzierung Das Fremdkapital hingegen ist die Bezeichnung fur die ausgewiesenen Schulden der Unternehmung Verbindlichkeiten und Ruckstellungen mit Verbindlichkeitscharakter gegenuber Dritten die entweder rechtlich entstehen oder wirtschaftlich verursacht sind Zieht man vom Gesamtkapital oder Vermogen die Schulden Fremdkapital ab so erhalt man das Eigenkapital oder auch Reinvermogen Der Umstand dass Vermogen und Kapital in verschiedenen Sichtweisen den gleichen Tatbestand darstellen kommt auch im Sprachgebrauch zum Ausdruck indem von gebundenem Kapital oder Vermogen oder auch betriebsnotwendigem Kapital oder Vermogen usw gesprochen wird Monetarer betriebswirtschaftlicher Kapitalbegriff Bearbeiten Innerhalb der Betriebswirtschaft wird das Kapital normalerweise in Form von Geldmitteln in ein bestehendes oder neu zu grundendes Unternehmen eingebracht jedoch kann man auf das Medium Geld verzichten und das Kapital im klassischen Sinne in Form von Forderungen oder in Form eines sonstigen Vermogensgegenstandes einbringen In diesem Fall erfolgen gedanklich aufgespaltet die Zufuhrung von Kapital einerseits und die Bindung von Kapital in ein bestimmtes Vermogensgut andererseits in ein und demselben Vorgang Modellhaft lasst sich dann Kapital einfach als Geldmittel betrachten die im Unternehmen eingesetzt werden Der monetare Kapitalbegriff ist enger als der klassische weil er sich auf eine bestimmte Vermogensart die Geldmittel bezieht und nicht auf das gesamte Vermogen Er eignet sich speziell fur die Erorterung von Liquiditatsfragen Bankbetriebslehre Bearbeiten In der Bankbetriebslehre werden bei Eigenmitteln der Kreditinstitute die Begriffe bilanzielles okonomisches und regulatorisches Kapital unterschieden 9 Bilanzielles Eigenkapital ist der Buchwert der Bilanzposition Eigenkapital in der Bankbilanz regulatorisches das nach 10 KWG und 10a KWG sowie Basel III zu ermittelnde Eigenkapital einschliesslich Kapitalpuffer und ohne Geschafts oder Firmenwert Als okonomisches Kapital bezeichnet man die Gesamtheit der Risikodeckungspotenziale die mindestens vorgehalten werden muss um selbst dann wenn die vorab definierte Maximalbelastungssituation eintreten sollte solvent zu bleiben 10 Spezielle Kapitalbegriffe verschiedener Okonomen BearbeitenAdam Smith Bearbeiten In Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations begreift Adam Smith 1723 1790 Kapital als einen gewinnbringenden Vorrat Wenn jemand einen hinreichend grossen Vorrat besitzt so dass er sich damit etwa uber Monate oder Jahre hinweg erhalten kann dann wird er meist einen Teil anwenden wollen um ein Einkommen zu erzielen Nur diesen Teil nennt Smith Kapital den anderen Teil welcher unmittelbar konsumiert wird bis Gewinne erzielt werden ist kein Kapital 11 Wer keinen solchen Vorrat besitzt kann nur seine Arbeitskraft verkaufen 12 Adam Smith 1723 1790 Smith wendet seinen Begriff auf Individuen und auf Gesellschaften an Er bemerkt jedoch einen Unterschied Ein Individuum kann einen Teil seines Gutervorrats der fur den unmittelbaren Konsum gedacht ist als sein Kapital nutzen indem es ihn verleiht vermietet usw Im Gegensatz dazu kann eine Gesellschaft nur dadurch vermogender werden indem sie mehr produziert 13 In volkswirtschaftlicher Sicht ist der Umfang des Kapitalbegriffs somit auf Guter die zur Produktion dienen beschrankt 14 Smith unterscheidet zwischen fixem Kapital und zirkulierendem Kapital Ersteres muss seinen Besitzer bzw seine Form nicht wechseln um damit einen Profit zu erzielen so etwa Kapital das in Werkzeuge oder Maschinen investiert wird 15 Zirkulierendes Kapital hingegen muss seine Form bzw seinen Besitzer wechseln das betrifft etwa die Arbeitsmaterialien und Lohne wie auch das Handelskapital wo Ware und Geld bestandig gegeneinander getauscht werden mussen 15 Der Vorrat einer Gesellschaft gliedert sich entsprechend in drei Teile Das fixe Kapital umfasst nutzliche Instrumente und Maschinen profitable Gebaude die der Produktion dienen Landverbesserungen sowie die Talente und Fahigkeiten der Menschen 16 Zum variablen Kapital gehoren die Vorrate der Produzenten oder Handler die noch zu bearbeitenden Arbeitsmaterialien unverkaufte fertige Produkte sowie das Geld das notwendig ist damit die Waren an die Konsumenten verteilt werden konnen 17 Beide Kapitalformen bedingen einander und gehen bestandig ineinander uber sie dienen in letzter Instanz dem Erhalt und der Steigerung des Vorrats der der unmittelbaren Konsumtion dient 18 Kapital ist ein historisches Phanomen So gab es Zeiten als die Menschen sich selbst mit dem versorgten was sie spontan fanden anstatt Vorrate zu bilden und nicht arbeitsteilig produzierten sondern nur selten Guter tauschten unter Bedingungen der Warenproduktion muss jedoch jeder Warenproduzent uber einen Vorrat verfugen um sich zu erhalten bis sein Produkt fertig und getauscht worden ist 19 Wie Smith in seinen Glasgow Lectures bemerkte konnten sich Kapitalbildung und Handel erst durch einen Bruch mit den feudalen Verhaltnissen besser entfalten Zuvor nahmen die Grundbesitzer den Bauern zu viel von deren Produkt faulenzten oder bekriegten einander die Handler furchteten sich vor Gewalt und Raub 20 Die zivilisierte Gesellschaft gliedert sich in drei Hauptklassen namlich Grundbesitzer Arbeiter und Kapitalisten 21 22 Kapital stellt neben Arbeit und Grundbesitz eine der grundlegenden Einkommensquellen dar Zu ihnen gehoren die Einkommensarten Grundrente Lohn und Profit fur selbst angewandtes bzw Zins fur verliehenes Kapital 23 Oft bestellt der Grundbesitzer sein Land nicht selbst sondern beschaftigt Arbeiter Diese mussen einen Teil ihres Produktes an ihn abgeben so dass er Grundrente bezieht 24 Die Landarbeiter haben oft keine Mittel um sich bis zur Ernte zu versorgen Sie arbeiten daher meist fur einen Pachter der sie versorgt und von ihrem Produkt einen Teil abzieht Ahnliches gilt in vielen anderen Branchen ein Kapitalbesitzer schiesst den Arbeitern Material und Lohn vor um einen Profit zu erzielen indem er sich von dem Wert den die Arbeiter dem Material zusetzen einen Teil aneignet 25 Zwar gibt es beispielsweise auch Handwerker die selbst einige Produktionsmittel besitzen so dass Lohn und Profit zusammenfallen aber Smith halt das fur Ausnahmen 26 Die Verhaltnisse zwischen den drei Klassen beschreibt Smith als konflikthaft 27 Nach Smith ringen die Kapital und Grundbesitzer mit den Arbeitern um die Verteilung Erstere behalten dabei meist die Oberhand da sie sich leichter organisieren und mittels ihrer Vorrate langer erhalten konnen zudem steht der Staat auf ihrer Seite indem er den besitzenden Klassen nicht verbietet sich abzusprechen 28 Der Kapitalprofit nimmt eine wichtige Rolle in Smiths Kostentheorie des Wertes ein Smith halt Arbeit fur das universelle Wertmass fur den Tauschwert einer Ware Gemessen wird der Tauschwert in der Menge fremder Arbeit die der Warenbesitzer mit seiner Ware kommandieren kann 29 Die Determinanten der Wertgrosse verandern sich Im Zustand der dem Privatbesitz an Boden und der Kapitalakkumulation vorausging besass der Arbeiter sein ganzes Produkt Die einzige Tauschwertdeterminante war die Muhe und Arbeit die es fur gewohnlich kostete eine Ware zu bekommen bzw zu produzieren 30 Spater nach Aneignung von Land und Kapitalakkumulation kommen weitere Regulatoren hinzu namlich Grundrente und Profit Wenn jemand fur einen Kapitalbesitzer arbeitet muss der Warenpreis neben verbrauchtem Material und Lohn auch den ublichen Profit abdecken die zur Produktion erforderliche Arbeit ist daher nicht mehr gleich der Menge fremder Arbeit die man mit der Ware kaufen oder kommandieren kann 31 Den Profit fasst Smith als Durchschnittsprofit auf der sich vom Arbeitslohn unterscheidet Seine Hohe richtet sich nicht etwa danach wie viel oder wie hart der Kapitalbesitzer leitet und uberwacht sondern nach der Hohe seines investierten Kapitals 32 Der naturliche Preis einer Ware deckt sich mit den naturlichen Ertragen der Faktoren Arbeit Boden und Kapital die in ihre Produktion eingehen und entsprechend durch die naturliche Lohn Renten bzw Profitrate bestimmt werden 33 Die Marktpreise die sich um die naturlichen Preise bewegen tendieren langfristig zu den naturlichen Preisen indem Kapitalakkumulation und Konkurrenz dazu fuhren dass Lohn Grundrente und Profit zu ihren naturlichen Raten tendieren 34 Die Kapitalakkumulation ist wesentlich um den Reichtum eines Landes zu mehren Um den Wert des Gesamtproduktes eines Landes zu steigern braucht es typischerweise mehr Kapital um mehr Arbeiter zu beschaftigen oder eine hohere Produktivitat der Arbeit zu erzielen die durch Arbeitsteilung bzw bessere Maschinerie erreicht wird 35 Smiths Vorstellungen von Kapital stehen in Zusammenhang mit seinen stoischen Uberzeugungen Demnach waltet ein gottlicher Plan im Universum der zum Wohle des Ganzen und zu allgemeiner Harmonie tendiert und in dem jedes Ereignis seinen Platz und Sinn hat der Mensch sollte diese Ordnung sich entfalten lassen 36 In Wealth of Nations ubertragt Smith dieses Prinzip auf den Bereich der Wirtschaft indem die Individuen ihre eigenen Interessen verfolgen fordern sie unbeabsichtigt das Wohl der Allgemeinheit 37 Die sogenannte unsichtbare Hand wird unter anderem durch die Kapitalakkumulation vermittelt dass die Kapitalbesitzer nach Profit streben fuhrt zu hoherer Produktivitat und zu hoheren Reallohnen Kapital und Ressourcen werden optimal allokiert da der Kapitalbesitzer sein Kapital in Branchen anlegen wird wo er sich den meisten Profit erhofft und da er in seiner Branche um des Profits willen im Rahmen seiner Moglichkeiten die beste Maschinerie und Arbeitsteilung einfuhren wird 38 Dem Staat weist Smith im Wesentlichen drei Aufgaben zu den Schutz vor ausseren Feinden Rechtspflege sowie die Aufgabe notige Infrastruktur und Bildungseinrichtungen zu schaffen die der Einzelne nicht profitabel betreiben kann 39 Laut Smith kann sich die naturliche Ordnung auch gegen ihr zuwiderlaufende administrative Massnahmen oder politische Beschrankungen durchsetzen 40 Laut Eugen von Bohm Bawerk habe Smiths volkswirtschaftlicher Kapitalbegriff den privatwirtschaftlichen zuruckgedrangt und die gewohnliche Bedeutung des wissenschaftlichen Terminus Kapital wesentlich gepragt Zwar hatten Okonomen den neuen volkswirtschaftlichen Begriff fruchtbar angewandt aber Smith und seine Nachfolger hatten nicht klar genug gesehen dass das Wort Kapital zwei ganz verschiedene Kapitalbegriffe meine der volkswirtschaftliche Begriff behandle einen Produktionsfaktor und gehore der Produktionstheorie an wohingegen der privatwirtschaftliche Begriff eine Einkommens bzw Rentenquelle behandle und zur Verteilungstheorie gehore 41 42 Joseph Alois Schumpeter 1883 1950 kritisierte im Rahmen seiner Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Smith habe nicht verstanden dass Geld und Kapital eng miteinander zusammenhingen vielmehr habe Smith erfolglos versucht die Bedeutung des Geldes zu bagatellisieren 43 Des Weiteren wurde an Smiths Kapitalbegriff oft bemangelt dass der Status des Kapitalprofits unklar bleibt einerseits soll der Profit dadurch entstehen dass der Kapitalist sich einen Teil vom Wert den der Arbeiter den Produktionsmitteln hinzufugt aneignet andererseits werden Lohn Grundrente und Profit als eigenstandige voneinander unabhangige Determinanten der Wertgrosse und als ursprungliche Wertquellen behandelt 44 45 46 Ein weiterer Kritikpunkt ist dass Smith noch nicht zwischen Unternehmergewinn und Kapitalzins unterschied 47 48 David Ricardo Bearbeiten David Ricardo 1772 1823 bestimmte in seinem Werk The Principles of Political Economy and Taxation die Nationalokonomie muss die Gesetze entdecken die regulieren wie das gesellschaftliche Gesamtprodukt unter den drei Klassen d h unter den Landbesitzern den Kapitalbesitzern und den Arbeitern in der Form von Grundrente Profit und Lohn verteilt wird 49 David Ricardo 1772 1823 Ricardo fasste Kapital stofflich auf 50 Laut dem Kapitel On Wages umfasst der Kapitalbegriff denjenigen Teil des Wohlstands eines Landes der in der Produktion angelegt und notwendig ist damit die Arbeit wirken kann das betrifft Nahrung Kleidung Rohmaterial Werkzeuge Maschinerie usw 51 Ricardo unterschied fixes und umlaufendes Kapital Fixes Kapital besteht relativ lange wahrend zirkulierendes Kapital verganglich ist und schnell ersetzt werden muss Gebaude und Maschinen sind von relativ langer Dauer dagegen besteht Kapital das fur Lohne und somit fur Nahrung und Kleidung ausgegeben wird in Waren die relativ verganglich sind 52 Laut Ricardo lasst sich keine vollig prazise Grenze zwischen beiden Begriffen bestimmen Der Kapitalprofit ist nach Ricardo nur ein Residualeinkommen der Kapitalist bekommt vom produzierten Wert das was ubrigbleibt nachdem Grundrenten und Lohnzahlungen abgezogen sind 53 Der Profit tendiert langfristig dazu zu sinken 53 Da die Bevolkerungszahl steigt und die Produktivitat der Landwirtschaft sinkt steigt der Anteil der Grundrente am Sozialprodukt die Lohne bleiben jedoch stabil Wenn mehr Boden die weniger fruchtbar sind bebaut werden tendiert der Kapitalprofit gen Null Da der Profit jedoch der einzige Zweck ist weshalb Kapital gebildet wird wird die Kapitalbildung schon vorher eingestellt Bevolkerungswachstum und Reichtumsbildung werden dann stagnieren Ricardo entwickelte keine einheitliche Theorie daruber woher der Zins kommt Es finden sich Ansatze einer Abstinenztheorie Der einzige Zweck weswegen der Kapitalist spart ist der Kapitalzins 53 Ferner weist Ricardo auch auf temporare Aspekte der Wertbildung hin Wenn ein Kapitalist sehr lange Kapital anwenden muss um ein bestimmtes Gut zu produzieren dann ist dessen Wert grosser als der Wert von Gutern fur die Kapital relativ kurzfristig angewandt werden muss Sie werden fur die Zeit in der sie keinen Gewinn realisieren konnen durch den Wertunterschied entschadigt 54 Des Weiteren wollte Ricardo Kapital als bereits geleistete Arbeit auffassen um somit eine einheitliche Arbeitswerttheorie begrunden zu konnen an diesen Punkt konnten Ausbeutungstheoretiker anknupfen 55 Karl Marx Bearbeiten Hauptartikel Kapital Marxismus Laut Karl Marx 1818 1883 ist Kapital prozessierender Wert 56 Marx fasst dessen Bewegung mit der allgemeinen Formel G W G Geld Ware mehr Geld Mit Geld werden Waren gekauft um diese gewinnbringend zu verkaufen 57 Geld sei wesentlich fur die Kapitalbewegung Der Warenwert erfordere eine eigenstandige Gestalt in der seine Identitat konstatiert werden konne 58 Karl Marx 1818 1883 Um die Charakteristika dieser Bewegungsform zu verdeutlichen vergleicht sie Marx mit der einfachen Zirkulation W G W Ware Geld Ware Im letzteren Fall besitzt jemand eine Ware verkauft sie gegen Geld um damit eine Ware zu kaufen die er konsumieren mochte Eine solche Zirkulationsform ist auf etwas Ausseres gerichtet das Bedurfnis des Tauschenden verleiht der Bewegung ein Mass und sie endet wenn der Tauschende sein Bedurfnis befriedigt hat Im Gegensatz dazu entbehrt die Kapitalbewegung eines solchen ausseren Punktes Sie beginnt und endet mit Geld Sie ist prinzipiell endlos wie masslos und wird zum Selbstzweck 59 Marx begreift den Kapitalisten als personifiziertes Kapital 60 In seiner Eigenschaft als Kapitalist leiht er dem Kapital sein Bewusstsein und seinen Willen Das Kapital ist das automatische Subjekt das die Kapitalbewegung leitet 61 Dass der Kapitalist danach strebt sein Kapital moglichst hoch zu verwerten ist primar strukturell begrundet er muss sicherstellen dass er viele Mittel hat damit er sein Unternehmen modernisieren kann um gegen seine Konkurrenten bestehen zu konnen 62 Die Differenz von G und G bezeichnet Marx als Mehrwert Eine notwendige Quelle des Mehrwerts ist dass Kapitalisten auf den Arbeitsmarkten doppelt freie Arbeiter finden Diese durfen ihre Arbeitskraft verkaufen und Vertrage schliessen andererseits sind sie frei von Produktionsmitteln so dass sie ihre Arbeitskraft verkaufen mussen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten 63 Nur industrielles Kapital kann Mehrwert erzeugen 64 Dazu beutet der industrielle Kapitalist produktive Arbeiter aus die mehr Wert produzieren als sie in Form von Lohn erhalten 65 Das Handelskapital und das zinstragende Kapital konnen sich Mehrwert nur aneignen Das Kapital nimmt quasi religiosen Charakter an Grundstrukturen der kapitalistischen Produktionsweise fuhren zur Mystifikation des Lohnes und des Profits so dass die Ausbeutung schwerer erkennbar wird 66 Neben dem Waren und Geldfetisch gibt es auch einen Kapitalfetisch zwar ist es die menschliche Arbeit die neuen Wert schafft und deren Produktivkraft beispielsweise mittels neuer Technologien gesteigert wird aber es erscheint so als ob diese Krafte dem Kapital zukamen 67 Die Mystifikationen und Fetischismen hangen zusammen und gipfeln in der sogenannten trinitarischen Formel 68 Da Marx Kapital wesentlich dynamisch auffasst erscheint die Dichotomie von Gleichgewicht und Ungleichgewicht nicht darauf anwendbar zu sein 69 Die Kapitaldynamik tendiert jedoch in bestimmte Richtungen Der Imperativ der grosstmoglichen Kapitalverwertung bewegt die Kapitalisten zur Steigerung des absoluten und relativen Mehrwerts 69 Im zweiten Falle streben sie nach Extramehrwert bzw Extraprofit indem sie die Produktivkraft der Arbeit durch neue Produktionsweisen bzw vor allem durch neue Maschinerie erhohen 70 Dieser Prozess tendiert zu Krisen da die Tendenz besteht die Produktion auszudehnen wahrend zugleich die Konsumtion systematisch beschrankt wird 71 Mit der Anwendung von Wissenschaft und Technik im Produktionsprozess steigt die Kapitalzusammensetzung Die Steigerung des relativen Mehrwerts und die Steigerung der Kapitalzusammensetzung sind wichtige Faktoren fur die Tendenz zum Fall der allgemeinen Profitrate 72 Im Zuge der Akkumulation wachst das Kreditsystem das die Kapitalverwertung strukturell bestimmt 73 Konkurrenz und Kreditsystem fordern die Verschmelzung eigenstandiger Einzelkapitale Zentralisation 74 Einerseits bietet die kapitalistische Produktionsweise die Moglichkeit den Lebensstandard zu erhohen 75 Andererseits tendiert die Logik der Profitmaximierung dazu ihre Grundlagen bzw Natur und Arbeiter zu untergraben 76 Marx betrachtet Kapital als ein historisch spezifisches Phanomen Ware und Geld gab es vor dem Kapital 77 Das Handelskapital und das zinstragende Kapital gingen dem industriellen Kapital historisch voraus 78 Dass die Produktion uberwiegend kapitalistisch betrieben wird halt Marx fur ein Merkmal der Neuzeit 79 Das industrielle Kapital wird zur okonomischen Form welche die anderen dominiert 64 Eine wesentliche historische Grundlage dafur ist dass eine Klasse von doppelt freien Arbeitern entsteht Diesen Prozess bezeichnet Marx als ursprungliche Akkumulation 80 Indem sich die Lohnarbeit verallgemeinert nehmen alle oder die meisten Arbeitsprodukte Warenform an Darin erblickt Marx ein Spezifikum der kapitalistischen Produktionsweise 77 Zudem betrachtet er diese Produktionsweise insofern als historisch als dass diese sich selbst negieren und die Voraussetzungen fur eine kommunistische Gesellschaft schaffen werde 81 Die marxistische Analyse ist in der neoklassischen Theorie nicht weiter verfolgt worden und spielt in der modernen Volkswirtschaftslehre keine bedeutende Rolle Im Gegensatz zu Marx Arbeitswerttheorie vertreten neoklassische Theoretiker eine Grenznutzentheorie des Wertes und begreifen Geld als neutral Krisen werden nicht aus wirtschaftsimmanenten Dynamiken sondern mittels externer Faktoren erklart die den Marktmechanismus der zum Gleichgewicht tendiert storen 82 Konjunkturtheoretiker wie Joseph Alois Schumpeter 1883 1950 griffen auf Marx Auffassung von der Dynamik des Kapitals zuruck Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Joseph Alois Schumpeter Bearbeiten Joseph Alois Schumpeter 1883 1950 bestimmte seinen Kapitalbegriff in Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung rein funktional Kapital ist ein Herrschaftsinstrument mit dem der Unternehmer uber diejenigen Guter herrschen kann die er fur seine Innovationen braucht 83 Es kann sich im Falle der Guter beispielsweise um Land Werkzeuge Maschinen oder Arbeitsleistungen handeln 84 Schumpeters Kapitalbegriff ist monetar 85 Kapital besteht in Zahlungsmitteln mit denen der Unternehmer auf dem Markt die benotigten Guter kaufen kann die gekauften Guter selbst sind kein Kapital 86 Geld ist demnach nicht blosses Tauschmittel sondern erlangt Kapitalfunktion 87 Joseph Schumpeter 1883 1950 Die Unternehmerfunktion besteht nur darin Innovationen einzufuhren 88 Der Unternehmer als solcher muss kein Kapitalbesitzer sein der sein eigenes Vermogen riskiert er muss auch nicht aus einer bestimmten Klasse kommen und ist auf keine Gesellschaftsform festgelegt 89 Er muss auch kein Erfinder sein 90 Zu den Innovationen zahlen im Wesentlichen neue Waren neue Produktionsweisen neue Rohstoffquellen und Absatzmarkte sowie die Neuordnung einer Industrie wie z B durch Herstellung oder Zerbrechen eines Monopols 91 Der Kapitalist als solcher stellt dafur sein Kapital bereit und ubernimmt das Risiko 92 Im bewussten Gegensatz zu den Gleichgewichtsbetrachtungen der Neoklassik bzw von Leon Walras 1834 1910 konzipiert Schumpeter Kapital als ein Phanomen der Entwicklung 93 Es ermoglicht Innovationen und somit den zentralen Impuls der kapitalistischen Wirtschaft Dadurch verandert sich das Wirtschaftsleben aus sich selbst heraus auf spontane und diskontinuierliche Weise so dass Ungleichgewichte entstehen 94 Die Innovation ist das wesentliche Moment in der Konkurrenz Durch sie verandert sich auch die Zusammensetzung der burgerlichen Klasse erfolgreiche Unternehmer konkurrieren oft andere nieder und sie bzw ihre Familie steigen in hohere Schichten auf die blossen Verwalter von ererbten Vermogen hingegen verschwinden meist nach einigen Generationen 95 Kapital erfordert eine Verkehrswirtschaft d h eine Volkswirtschaft die durch Privateigentum Arbeitsteilung und Konkurrenz gekennzeichnet ist 96 Die zur Innovation erforderlichen Guter werden mittels Geld das Kapitalfunktion erlangt uber den Markt vom Herrschaftsbereich einer Privatwirtschaft in einen anderen transferiert es kann in diesem Sinne nur Privatkapital geben 97 98 Von einem Sozialkapital kann man nur sinnvoll sprechen wenn man darunter ein rechnerisches Aggregat der einzelnen Privatkapitale versteht Das Spezifikum einer kapitalistischen Wirtschaft ist dass mittels Kredit die zur Innovation erforderlichen Guter transferiert werden 99 Im Gegensatz dazu stehen sozialistische oder kommunistische Gesellschaften In diesen gibt es kein Kapital in diesem Sinne Durch Befehl oder Ubereinkunft der Beteiligten werden die fur die Innovation erforderlichen Produktionsmittel aus einem Bereich abgezogen und in einen anderen transferiert Aus Kapitalismus Sozialismus und Demokratie geht hervor dass Schumpeter Kapital als ein historisches Phanomen betrachtete Die kapitalistische Dynamik selbst fuhre zur Automatisierung des Fortschritts und folglich dazu dass die Unternehmerfunktion an Bedeutung verlieren werde 100 Der Unternehmer als Abenteurer der seiner Intuition folge werde zunehmend durch Spezialisten ersetzt die routiniert und sicher berechnend etwas erfanden an die Stelle der willensstarken Personlichkeit die einer Vision folge werde rationalisierte und spezialisierte Buroarbeit treten 101 Die Einkommen der industriellen Kapitalisten wurden zu Gehaltern fur normale administrative Arbeit in riesigen stark burokratisierten Industrieeinheiten die Kapitalistenklasse werde ihre Ertrage und Funktion einbussen 102 Die kapitalistische Wirtschaft werde sich langfristig in eine sozialistische transformieren Kapitalbegriffe in der Soziologie BearbeitenIn der mehrdimensionalen Kultursoziologie von Pierre Bourdieu gibt es fur Kapital mehrere Erscheinungsformen Er ist der Meinung dass der Austausch von Waren nur eine bestimmte Art unter diversen moglichen Formen von sozialem Austausch sei Als Kapital bezeichnet er allgemein die Ressourcen die den Menschen fur die Durchsetzung ihrer Ziele zur Verfugung stehen also die Voraussetzungen die sie mitbringen in den Kampf auf den sozialen Feldern um ihre Position im sozialen Raum Er nennt daher folgende Formen von Kapital okonomisches Kapital kulturelles Kapital soziales Kapital und symbolisches Kapital Okonomisches Kapital ist nach Bourdieu materieller Reichtum also z B der Besitz von Geld Produktionsmitteln Aktien und Eigentum welcher z B durch Eigentumsrechte institutionalisiert ist Das was man auch im herkommlichen Sinn unter Kapital versteht Bourdieu ist der Meinung dass okonomischem Kapital in der heutigen Zeit zwar noch eine grosse Bedeutung zukommt politische und gesellschaftliche Macht aber auch von anderen Einflussen abhangig ist Denn okonomisches Kapital fur sich allein kann keine Machtposition mehr garantieren nur in Verbindung mit den beiden anderen Kapitalformen soziales und kulturelles Kapital kann damit wirkliche Macht ausgeubt werden Das kulturelle Kapital ist Bourdieu dabei besonders wichtig Fur ihn ist es dasjenige Kapital uber welches ein Mensch aufgrund seiner schulischen und ausserschulischen Bildung verfugt daher versteht er unter diesem Begriff vor allem Bildungskapital Das kulturelle Kapital ist durch Familientradition vererbbar wird also innerhalb einer Familie an die Kinder weitergegeben Damit ist auch ein bestimmter Habitus verbunden Der Besitz von kulturellem Kapital ist auch von okonomischem Kapital abhangig da beispielsweise Schulbildung irgendwie finanziert werden muss Bourdieu unterscheidet zwischen verschiedenen Teilformen des kulturellen Kapitals Inkorporiertes Kulturkapital Mit Inkorporation ist die Verinnerlichung des kulturellen Kapitals gemeint Die Aneignung von kulturellem Kapital ist in diesem Fall also ein Prozess bei dem Kultur in den Korper inskribiert wird Somit sind dies kulturelle Fahigkeiten und Fertigkeiten sowie Wissensformen die korpergebunden sind also Bildung Der Faktor Zeit spielt dabei eine grosse Rolle da die Inkorporation die von jedem Einzelnen immer wieder neu zu vollziehen ist Zeit bedarf Da z B nicht jede Familie gleich viel investieren kann in die Bildung ihrer Kinder fordert diese Kapitalform soziale Ungleichheiten Objektiviertes Kulturkapital Laut Bourdieu sind mit objektiviertem Kulturkapital kulturelle Guter gemeint wie z B Gemalde oder Bucher Der Erwerb solcher kultureller Guter ist stark an das okonomische Kapital gebunden Denn zum Kauf beispielsweise eines Gemaldes wird okonomisches Kapital benotigt das bewirkt aber zunachst nur einen Wechsel des Eigentumsrecht Erst wenn man die eigentliche Bedeutung und den Sinn dieses Gemaldes versteht kann man von objektivierten kulturellem Kapital sprechen Institutionalisiertes Kulturkapital Die Institutionalisierung von kulturellem Kapital existiert in Form von schulischen Titeln und Bildungszertifikaten wie z B Mittlere Reife Abitur Universitatsabschluss Diplom Master Der schulische Titel ist ein Zeugnis fur kulturelle Kompetenz das seinem Inhaber einen dauerhaften und rechtlichen garantierten konventionellen Wert ubertragt Bourdieu 1983 Institutionalisierung durch akademische Titel ist wiederum eng verbunden mit okonomischem Kapital Wahrend der Zeit der Ausbildung muss erstmal viel okonomisches Kapital und Zeit investiert werden doch nach Erwerb eines Bildungstitels lasst sich dieses kulturelle Kapital auch in okonomisches Kapital verwandeln da u a mit hoheren Einkommen zu rechnen ist Die dritte Kapitalform die Bourdieu einfuhrt ist das soziale Kapital Bourdieu meint damit die Beziehungen auf die ein Individuum zuruckgreifen kann Das bedeutet dass man ein dauerhaftes Netzwerk welches aus von mehr oder weniger institutionalisierten Beziehungen zu anderen Individuen besteht ausnutzen kann Somit ist das soziale Kapital eine Ressource die auf der Zugehorigkeit zu einer Gruppe beruht und die den Individuen Zugang zu den Eigenschaften des gesellschaftlichen und sozialen Lebens bietet wie z B Hilfeleistungen Unterstutzung Anerkennung Soziales Kapital funktioniert rein immateriell und symbolisch sodass Bourdieu diese Kapitalform auch als symbolisches Kapital bezeichnet Mit dem soziologischen Begriff Soziales Kapital bezeichnet Pierre Bourdieu 1983 die Gesamtheit der aktuellen und potentiellen Ressourcen die mit der Teilhabe an dem Netz sozialer Beziehungen gegenseitigen Kennens und Anerkennens verbunden sind Im Gegensatz zum Humankapital bezieht sich das soziale Kapital nicht auf naturliche Personen an sich sondern auf die Beziehungen zwischen ihnen Das symbolische Kapital ist allgemein eine den anderen drei Kapitalformen ubergeordnete Ressource Sie kommt zustande durch gesellschaftliche Anerkennung und wirkt als Prestige oder Renommee Das institutionalisierte kulturelle Kapital in Form von Bildungstiteln ist so immer auch symbolisches Kapital da es von den anderen Individuen der Gesellschaft anerkannt wird Soziales Kapital ist immer auch symbolisches Kapital da es auf Anerkennung angewiesen ist um als Machtmittel einsetzbar zu sein Das symbolische Kapital verleiht einem Individuum im weitesten Sinne Kreditwurdigkeit die einem zusteht aufgrund der Zugehorigkeit zu einer bestimmten Gruppe Besitzer von symbolischem Kapital geniessen somit Ansehen und damit ein bestimmtes Prestige Nach Bourdieu sind die verschiedenen Kapitalformen grundsatzlich gegenseitig konvertierbar und transferierbar Ihnen fallt dabei allerdings unterschiedliche Gewichtung bei In kapitalistischen Gesellschaften z B spielt das okonomische Kapital eine besonders wichtige Rolle wahrend in traditionelleren Gesellschaften etwa symbolisches Kapital Ansehen mehr gilt Andererseits lasst sich die Aneignung von inkorporiertem Kulturkapital etwa Klavierspielenlernen nicht delegieren Auch die zu seiner Aneignung notwendige Zeit lasst sich nur etwa durch das Anheuern der besten Lehrer bis zu einem gewissen Grad verkurzen Bourdieu 1983 Weitere nicht von Bourdieu gepragte Kapitalformen Werte als Folge zunehmender Unscharfe liegen in Informationen und Verbindungen geistiges Kapital Summe dessen was ein Mensch oder ein Unternehmen weiss wie man sein Wissen einsetzt und wie schnell man neues Wissen erwirbt Ein konkreter Bestandteil des geistigen Kapitals ist das geistige Eigentum menschliches Kapital zwischenmenschliche Beziehungen In Organisationen spricht man vom Humankapital strukturelles Kapital die gesamten Systeme Verfahren und Strategien die durch Erfahrung entstanden sind Kapitalbegriffe im Antisemitismus BearbeitenDer kapitalismuskritische Antisemitismus der in Deutschland nach dem Grunderkrach von 1873 entstand basierte auf der Dichotomie zwischen einem raffenden und einem schaffenden Kapital Dieses war positiv konnotiert und wurde mit Ehrlichkeit harter Arbeit und Deutschtum assoziiert Es wurde in Landwirtschaft Handwerk und Industrie vermutet Ihm wurde das negative raffende Finanzkapital gegenubergestellt das als judisch imaginiert wurde und seinen Ort an der Borse hatte Es war mit Schacher Wucher und Schmarotzertum assozziert 103 Im Nationalsozialismus spielte diese Unterscheidung eine zentrale Rolle 1930 hiess es in einem Bericht des Berliner Polizeiprasidenten sie sei Gemeingut aller Nationalsozialisten 104 Bereits im Parteiprogramm von 1920 wurde die Abschaffung des arbeits und muhelosen Einkommens also die Brechung der Zinsknechtschaft gefordert 105 Adolf Hitler bedankte sich in Mein Kampf bei dem Wirtschaftstheoretiker der Partei Gottfried Feder dafur dass er ihm den Unterschied zwischen dem reinen Kapital als letzte m Ergebnis der schaffenden Arbeit und dem Kapital dessen Existenz und Wesen ausschliesslich auf Spekulation beruhen nahegebracht habe Diese Erkenntnis sei eine grundlegende Voraussetzung zur Grundung der NSDAP gewesen 106 Dieser fuhrte 1928 Reparationen Borsenkrache und alle Probleme der modernen Wirtschaft auf den angeblich beweglichen raffenden Geist der Juden zuruck dem er den ursprunglichen schaffenden und schopferischen Geist der Deutschen gegenuberstellte 107 Mit diesem Ideologem wurde das Kapital von rechtsradikalen Kapitalismuskritikern anthropomorphisiert das heisst es wurde nicht als abstrakter okonomischer Strukturzusammenhang wahrgenommen sondern als konkrete Menschen Diese wurden auf ihre Funktion als Besitzer des Kapitals reduziert und damit entmenschlicht Sie galt es auszuschalten um als negativ empfundene Folgen des Kapitalismus zu bekampfen 108 Die Unterscheidung zwischen schaffendem und raffendem Kapital findet sich in der Gegenwart noch implizit oder explizit in Argumentationen Rechtsradikaler so etwa bei Horst Mahler 109 oder Bjorn Hocke 110 Laut Thomas Haury lasst sich eine solche Konstruktion des Eigenkollektivs uber sein spiegelverkehrtes Gegenbild anhand der binaren Scheidung schaffendes raffendes Kapital auch bei der politischen Linken finden 111 Laut der italienischen Philosophin Donatella Di Cesare wird diese Unterscheidung erneut in modernen Verschworungstheorien bemuht in denen als Sinnbild des Bosen die soziale Figur des Bankiers steht Ihm wird ein Bundnis mit internationalen Kraften angedichtet was ihn zu einem bedrohlichen unassimilierbaren Fremden mache untermenschlich und ubermenschlich zugleich ein metaphysischer Jude Als solche werden etwa die Familie Rothschild oder George Soros identifiziert 112 Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenDamit der Produktionsfaktor Kapital als Wirtschaftsobjekt uberhaupt gehandelt werden kann muss er unter anderem auch Faktormobilitat aufweisen Von allen Produktionsfaktoren ist Kapital der mobilste 113 es folgt der Faktor Arbeit dessen Mobilitat in der Arbeitsmobilitat zum Ausdruck kommt Dem Boden fehlt eine wesentliche Form der Mobilitat denn er ist naturgemass dauerhaft an einen Standort gebunden und deshalb unbeweglich daher der Begriff Immobilien Die Kapitalmobilitat zeigt sich darin ob Kapital bei Risikoneutralitat der Anleger in alle Anlageformen umgewandelt werden kann eine Risikopramie von null aufweist und eine ungedeckte Zinsparitat vorhanden ist 114 Eine vollkommene Faktormobilitat fuhrt dazu dass durch sie uber den Marktmechanismus ein Marktgleichgewicht auf den Faktormarkten und ein gleich hohes Faktoreinkommen bewirkt wird 115 Die Kapitalmobilitat gibt den Grad der Verflechtung der Finanzmarkte Devisen Geld Kapital und Kreditmarkte an 116 Die Mobilitat des Kapitals zeigt sich vor allem im Auslandszahlungsverkehr Interbankenhandel Kapitalexport Kapitalimport und internationalen Kreditverkehr Ziel der Kapitalmobilitat ist es die hochsten Kapitalertrage oder die niedrigsten Kreditkosten zu realisieren 117 Literatur BearbeitenHeinz J Bontrup Arbeit Kapital und Staat Pladoyer fur eine demokratische Wirtschaft 5 erweiterte und uberarbeitete Auflage PapyRossa Koln 2013 ISBN 978 3 89438 326 8 Heinz J Bontrup Lohn und Gewinn Volks und betriebswirtschaftliche Grundzuge 2 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen Wien 2008 Heinz J Bontrup Volkswirtschaftslehre Grundlagen der Mikro und Makrookonomie Managementwissen fur Studium und Praxis 2 unwesentlich veranderte Auflage Oldenbourg Munchen u a 2004 ISBN 3 486 57576 7 Pierre Bourdieu Okonomisches Kapital kulturelles Kapital soziales Kapital In Reinhard Kreckel Hrsg Soziale Ungleichheiten Soziale Welt Sonderband 2 Schwartz Gottingen 1983 ISBN 3 509 01341 7 S 183 198 Eugen von Bohm Bawerk Kapital In Ludwig Elster Adolf Weber Friedrich Wieser Hrsg Handworterbuch der Staatswissenschaften 4 Auflage Bd 5 Verlag Gustav Fischer Jena 1923 S 576 582 Eugen von Bohm Bawerk The Positive Theory of Capital G E Stechert amp Co New York 1930 Erwin Dichtl Otmar Issing Hrsg Vahlens Grosses Wirtschaftslexikon Band 1 A K Vahlen Munchen 1987 ISBN 3 8006 1142 2 Thorsten Hadeler Red Gabler Wirtschafts Lexikon Die ganze Welt der Wirtschaft Betriebswirtschaft Volkswirtschaft Recht Steuern Band 3 K R 15 vollstandig uberarbeitete und aktualisierte Auflage Gabler Wiesbaden 2000 ISBN 3 409 32998 6 Michael Heinrich Das Programm der Kritik der politischen Okonomie In Michael Quante David P Schweikard Hrsg Marx Handbuch Leben Werk Wirkung J B Metzler Stuttgart 2016 S 71 118 Michael Heinrich Die Wissenschaft vom Wert Die Marxsche Kritik der politischen Okonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition 8 Auflage Westfalisches Dampfboot Munster 2020 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung in Das Kapital von Karl Marx 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 Michael Heinrich Monetare Werttheorie Geld und Krise bei Marx In PROKLA Zeitschrift fur kritische Sozialwissenschaft Nr 123 Bd 31 Juni 2001 S 151 176 doi 10 32387 prokla v31i123 741 Niklas Luhmann Kapital und Arbeit Probleme einer Unterscheidung In Niklas Luhmann Die Wirtschaft der Gesellschaft Suhrkamp Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 518 28752 4 S 151 176 Kapitel 5 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Bd 23 Dietz Verlag Berlin 1962 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Zweiter Band Buch II Der Zirkulationsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Bd 24 Dietz Verlag Berlin 1963 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Dritter Band Buch III Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Bd 25 Dietz Verlag Berlin 1964 Ronald L Meek Studies in the Labor Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 Erstausgabe 1956 Barbel Naderer Die Entwicklung der Geldtheorie Joseph A Schumpeters Statische und dynamische Theorie des Geldes im kapitalistischen Marktsystem Volkswirtschaftliche Schriften Heft 398 Duncker amp Humblot Berlin 1990 David Ricardo The Principles of Political Economy and Taxation Introduction by Michael P Fogarty J M Dent amp Sons Ltd E P Dutton amp Co Inc London New York 1960 Bernd Roeck Doris Stockly Ulrich Ufer Walter Keller Hrsg Kapital Kaufleute in Venedig und Amsterdam Kein amp Aber Zurich 2012 ISBN 978 3 0369 5653 4 Alexander Rustow Das Versagen des Wirtschaftsliberalismus 3 uberarbeitete Auflage mit Ubersetzungen herausgegeben von Frank P und Gerhard Maier Rigaud Metropolis Verlag Marburg 2001 Erstausgabe Das Versagen des Wirtschaftsliberalismus als religionsgeschichtliches Problem In Robert Anhegger Walter Ruben Andreas Tietze Hrsg Istanbuler Schriften Nr 12 Istanbul Zurich New York 1945 Henner Schierenbeck Grundzuge der Betriebswirtschaftslehre Hauptband 16 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen u a 2003 ISBN 3 486 27322 1 Eugen Schmalenbach Kapital Kredit und Zins in betriebswirtschaftlicher Beleuchtung Bearbeitet von Richard Bauer 4 verbesserte und erweiterte Auflage Westdeutscher Verlag Koln u a 1961 Joseph Alois Schumpeter History of Economic Analysis Edited from manuscript by Elizabeth Boody Schumpeter and with an introduction by Mark Perlman Taylor amp Francis e Library 2006 Erstausgabe Allan amp Unwin Ltd 1954 Joseph Alois Schumpeter Kapitalismus Sozialismus und Demokratie 10 Auflage Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2020 ISBN 978 3 8252 5317 2 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 Rolf Schwinn Betriebswirtschaftslehre Oldenbourg Munchen u a 1993 ISBN 3 486 21675 9 Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 Gerhard Stavenhagen Geschichte der Wirtschaftstheorie 4 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 Artur Woll Allgemeine Volkswirtschaftslehre Vahlens Handbucher der Wirtschafts und Sozialwissenschaften 12 uberarbeitete und erganzte Auflage Vahlen Munchen 1996 ISBN 3 8006 2091 X Weblinks Bearbeiten Wikiquote Kapital Zitate Wiktionary Kapital Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wolfram Hafer Kapitalbegriff bei Marx und Bourdieu 2005Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Schirmer Worterbuch der deutschen Kaufmannssprache auf geschichtlichen Grundlagen 1991 S 93 Luca Pacioli Summa de Arithmetica Geometria Proportioni et Proportionalita 1494 S 417 Balduin Penndorf Entwicklungsgeschichte des Betriebslebens 1951 S 50 Lucas Rem Tagebuch 1532 S 37 Wolfgang Schweicker Zwifach Buchhalten sammt seinem Giornal 1549 Vorr I b Gerhard Kobler Deutsches Etymologisches Worterbuch 1995 koeblergerhard de PDF 191 kB Friedrich Kluge Elmar Seebold Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 22 Auflage Walter de Gruyter 2002 ISBN 3 11 017473 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alfred B J Siebers Martin M Weigert Hrsg Borsen Lexikon 1998 S 229 Edgar Low Thomas A Lange Rechnungslegung Steuerung und Aufsicht von Banken 2004 S 174 ff ISBN 978 3409124904 Martin Kohlhaussen Eigenkapital der Kreditinstitute in Wolfgang Gerke Manfred Steiner Hrsg Handworterbuch des Bank und Finanzwesens 2001 Sp 588 ISBN 978 3791080475 Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 261 libertyfund org But when he possesses stock sufficient to maintain him for months or years he naturally endeavours to derive a revenue from the greater part of it reserving only so much for his immediate consumption as may maintain him till this revenue begins to come in His whole stock therefore is distinguished into two parts That part which he expects is to afford him this revenue is called his capital The other is that which supplies his immediate consumption and which consists either first in that portion of his whole stock which was originally reserved for this purpose or secondly in his revenue from whatever source derived as it gradually comes in or thirdly in such things as had been purchased by either of these in former years and which are not yet entirely consumed such as a stock of clothes household furniture and the like In one or other or all of these three articles consists the stock which men commonly reserve for their own immediate consumption Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 261 When the stock which a man possess is no more than sufficient to maintain him for a few days or a few weeks he seldom thinks of deriving any revenue from it He consumes it as sparingly as he can and endeavours by his labour to acquire something which may supply its place before it be consumed altogether His revenue is in this case derived from his labour only This is the state of the greater part of the labouring poor in all countries Eugen von Bohm Bawerk The Positive Theory of Capital G E Stechert amp Co New York 1930 S 26 Eugen von Bohm Bawerk Kapital In Ludwig Elster Adolf Weber Friedrich Wieser Hrsg Handworterbuch der Staatswissenschaften 4 Auflage Band 5 Gustav Fischer Jena 1923 S 577 a b Adam Smith An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 261 263 libertyfund org Adam Smith An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 264 265 Adam Smith An Inquiry into the Natur and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 265 Adam Smith An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 265 266 Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 258 259 Ronald L Meek Studies in the Labor Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 S 46 Erstausgabe 1956 Ronald L Meek Adam Smith and the Classical Concept of Profit In John Cunningham Wood Hrsg Adam Smith Critical Assessments Band 3 Routledge London New York 1996 S 58 Erstausgabe Croom Helm 1984 Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 248 The whole annual produce of the land and the labour of every country or what comes to the same thing the whole price of that annual produce naturally divides itself into three parts the rent of land the wages of labour and the profits of stock and constitutes a revenue to three different orders of people to those who live by rent to those who live by wages and to those who live by profit These are the three great original and constituent orders of every civilized society from whose revenue that of every other order is ultimately derived Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 54 The revenue derived from labour is called wages That derived from stock by the person who manages or employs it is called profit That derived from it by the person who does not employ it himself but lends it to another is called the interest or the use of money The revenue which proceeds altogether from land is called rent and belongs to the landlord Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 67 As soon as land becomes private property the landlord demands a share of almost all the produce which the labourer can either raise or collect from it His rent makes the first deduction from the produce of labour which is employed upon land Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 67 The produce of almost all other labour is liable to the like deduction of profit In all arts and manufactures the greater part of the workmen stand in need of a master to advance them the materials of their work and their wages and maintenance till it be compleated He shares in the produce of their labour or in the value which it adds to the materials upon which it is bestowed and in this share consists his profit Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 67 68 It sometimes happens indeed that a single independent workman has stock sufficient both to purchase the materials of his work and to maintain himself till it be compleated He is both master and workman and enjoys the whole produce of his own labour or the whole value which it adds to the materials upon which it is bestowed It includes what are usually two distinct revenues belonging to two distinct persons the profits of stock and the wages of labour Such cases however are not very frequent and the wages of labour are every where understood to be what they usually are when the labourer is one person and the owner of the stock which employs him another Heinz J Bontrup Lohn und Gewinn Volks und betriebswirtschaftliche Grundzuge 2 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen Wien 2008 S 29 Adam Smith An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 68 The workmen desire to get as much the masters to give as little as possible It is not however difficult to foresee which of these two parties must upon all ordinary occasions have the advantage in the dispute and force the other into a compliance with their terms The masters being fewer in number can combine much more easily and the law besides authorities or at least does not prohibit their combinations while it prohibits those of the workmen In all such disputes the masters can hold out much longer A landlord a farmer a master manufacturer or merchant though they did not employ a single workman could generally live a year or two upon the stocks Many workmen could not subsist a week Ronald L Meek Studies in the Labor Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 S 66 68 Erstausgabe 1956 Ronald L Meek Studies in the Labor Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 S 69 70 Erstausgabe 1956 Ronald L Meek Studies in the Labor Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 S 70 71 Erstausgabe 1956 Adam Smith An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations Hrsg Edwin Cannan Volume 1 Methuen London 1904 S 50 The profits of stock it might perhaps be thought are only a different name for the wages of a particular sort of labour the labour of inspection and direction They are however altogether different are regulated by quite different principles and bear no proportion to the quantity the hardship or the ingenuity of this supposed labour of inspection and direction They are regulated altogether by the value of the stock employed and are greater or smaller in proportion to the extent of this stock Ronald L Meek Studies in the Labor Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 S 71 Erstausgabe 1956 Michael Heinrich Die Wissenschaft vom Wert Die Marxsche Kritik der politischen Okonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition 8 Auflage Westfalisches Dampfboot Munster 2020 S 41 42 Ronald L Meek Studies in the Labour Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 S 57 58 Erstausgabe 1956 Alexander Rustow Das Versagen des Wirtschaftsliberalismus 3 uberarbeitete Auflage mit Ubersetzungen herausgegeben von Frank P und Gerhard Maier Rigaud Metropolis Verlag Marburg 2001 ISBN 3 89518 349 0 S 47 49 Erstausgabe Istanbul 1945 Alexander Rustow Das Versagen des Wirtschaftsliberalismus 3 uberarbeitete Auflage mit Ubersetzungen herausgegeben von Frank P und Gerhard Maier Rigaud Metropolis Verlag Marburg 2001 ISBN 3 89518 349 0 S 49 50 und S 57 58 Erstausgabe Istanbul 1945 Ronald L Meek Studies in the Labour Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press London New York 1973 S 58 59 Erstausgabe 1956 Alexander Rustow Das Versagen des Wirtschaftsliberalismus 3 uberarbeitete Auflage mit Ubersetzungen herausgegeben von Frank P und Gerhard Maier Rigaud Metropolis Verlag Marburg 2001 ISBN 3 89518 349 0 S 58 59 Erstausgabe Istanbul 1945 Alexander Rustow Das Versagen des Wirtschaftsliberalismus 3 uberarbeitete Auflage mit Ubersetzungen herausgegeben von Frank P und Gerhard Maier Rigaud Metropolis Verlag Marburg 2001 ISBN 3 89518 349 0 S 59 60 Erstausgabe Istanbul 1945 Eugen von Bohm Bawerk Kapital In Ludwig Elster Adolf Weber Friedrich Wieser Hrsg Handworterbuch der Staatswissenschaften 4 Auflage Band 5 Gustav Fischer Jena 1923 S 577 In der zweiten Periode die durch A Smith eingeleitet wird loste sich vom bisherigen allgemeineren Begriffe der zum Erwerbe dienenden Gutervorrate als ein engerer Begriff jener des Produktivkapitals oder der zur Produktion dienenden Gutervorrate ab Die Brucke zur Konstruktion dieses neuen Begriffes bildete die von Smith gemachte Bemerkung dass zwar innerhalb einer wirtschaftenden Gesellschaft einzelne Individuen auch durch Tausch Verleihen oder Vermieten und dergleichen einen Erwerb ziehen dass dagegen die wirtschaftende Gesellschaft im ganzen sich nicht anders bereichern konne als durch Produktion neuer Guter fur sie konnen daher als Kapital nur die zur Produktion dienenden Gutervorrate gelten Dieser volkswirtschaftliche Kapitalbegriff der eine fur die Analyse der Erscheinungen der volkswirtschaftlichen Produktion wichtige Gutergruppe glucklich hervorhob uberflugelte binnen kurzem den alteren und weiteren privatwirtschaftlichen Kapitalbegriff so vollstandig dass man in wissenschaftlichen Erorterungen sich gewohnlich auf ihn allein bezog das Kapital nur nach ihm als einen Inbegriff produzierter Produktionsmittel zu definieren und nur ganz nebenbei anzumerken pflegte dass fur einzelne Individuen auch solche Guter die nicht der Produktion dienen wie z B vermietete Wohnhauser oder Mobel als Kapital aufgefasst werden konnen Indem man es sonach in den wissenschaftlichen Untersuchungen nur mit einem Kapitalbegriffe zu tun zu haben glaubte geriet man in die oben angedeutete irrtumliche Vermischung und Verwechslung der Rentenquelle Kapital und des Produktionsfaktors Kapital woran sich eine nicht minder irrtumliche und abtragliche Vermischung gewisser recht verschiedenartiger aber unter demselben Namen abgehandelter Probleme der Gutererzeugung einerseits und der Guterverteilung andererseits knupfte Eugen von Bohm Bawerk The Positive Theory of Capital G E Stechert amp Co New York 1930 S 26 30 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 196 197 Schon Altmeister Smith konnen wir hier zitieren Er nennt sicherlich Guter selbst Kapital und nicht das Geld um das sie der Unternehmer angekauft hat Aber dann spricht er doch wiederholt davon dass Kapital auf verschiedene Guter ausgelegt wird Das aber kann sich nur auf Kapital in unserm Sinn beziehen wie schon v Komorzynski Kredit p 163 hervorgehoben hat Freilich sagt v Komorzynski weiter dass man dennoch aus vielen Stellen sehe dass Smith nur die gekauften Guter als Kapital aufgefasst wissen wollte Er kann sich z B auf Band II der Ausgabe Edinburgh 1809 p 118 berufen What the borrower really wants and what the lender really supplies him with is not the money but the money s worth or the goods which it can purchase Aber was heisst das Gewiss Geld wird nicht konsumiert sondern zum Kaufe verwendet Aber deshalb wird eben doch Geld geliehen und nicht really the goods which it can purchase Nimmt man das an so entstellt man den Vorgang Und kann gezeigt werden dass diese Ausschaltung des Geldes wirklich einen wesentlichen Mangel des theoretischen Bildes bewirkt dass die Fiktion der Unternehmer leihe sich die Guter selbst aus die er braucht etwas Wesentliches aus dem gedanklichen Bild der wirklichen Vorgange ausscheidet so empfiehlt sie sich eben nicht Und dann wird man erstens nicht mehr der Ansicht sein konnen dass das Geld keine Rolle spiele die beachtet werden musste und zweitens wird man die Frage ob jenes Geld o d e r die dafur gekauften Guter Kapital seien ernster nehmen mussen Von da ist es nur ein Schritt zu unsrer Auffassung dass die Frage fur den Kreislauf irrelevant in der Entwicklung aber wesentlich sei Auch der Schlussel zum Kapitalproblem liegt in der klaren Scheidung von Kreislauf und Entwicklung Ihr Fehlen erklart dass Smith wie seine Nachfolger die Bedeutungslosigkeit des Geldes nachweisen zu konnen glauben gelegentlich aber dann doch diesen Nachweis nicht konsequent festzuhalten vermogen Gerhard Stavenhagen Geschichte der Wirtschaftstheorie 4 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 S 57 Unklar bleibt bei Smith auch die Begrundung warum ein Kapitalzins gezahlt wird Einerseits vertritt er die Ansicht dass das Kapital ebenso wie der Boden die Quelle neuer Werte sei andererseits fehlt auch bei ihm nicht der Gesichtspunkt der Ausbeutung des Arbeiters durch den Kapitalisten da der Kapitalprofit und die Rente Abzuge darstellen die die Kapitalisten und Grundbesitzer von den von den Arbeitern allein geschaffenen Werten machen V B Singh Adam Smith s Theory of Economic Development In John Cunningham Wood Hrsg Adam Smith Critical Assessments Band 3 Routledge London New York 1996 S 104 105 Erstausgabe Croom Helm 1984 Ronald L Meek Studies in the Labor Theory of Value 2 Auflage Monthly Review Press New York London 1973 S 71 Erstausgabe 1956 Joseph Alois Schumpeter History of Economic Analysis Edited from manuscript by Elizabeth Boody Schumpeter and with an introduction by Mark Perlman Taylor amp Francis e Library 2006 S 184 Erstausgabe Allan amp Unwin Ltd 1954 So far as Smith can be credited with having had a theory of profit at all it must be pieced together from indications mostly vague and even contradictory that are scattered over the first two Books First he definitively sanctioned and helped to victory the doctrinal tendency that was to prevail in nineteenth century economics particularly in England profit treated as the basic income of the capitalist class is substantially the return from the use in business of physical goods labor s means of subsistence included which that class supplies and interest on loans is simply a derivate from it Excepting the case of the mere lenders monied men there is no distinctive function of the entrepreneurs though Smith does speak of the undertaker or industrialists who inspection and direction being brushed aside are fundamentally capitalists or masters setting to work industrious people and appropriating part of the product of their work ch 6 The Marxist implications of this which moreover Smith goes out of his way to underline are obvious Nevertheless it cannot be said that Adam Smith held an exploitation theory of profit though it can be said that he suggested it For he also emphasized the element of risk and spoke of employers advancing the whole stock of materials and wages p 42 which points in an entirely different direction Moreover nobody who thought as highly of the social importance of saving as did A Smith can complain if he be associated with abstinence theory ideas Gerhard Stavenhagen Geschichte der Wirtschaftstheorie 4 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 S 56 57 David Ricardo The Principles of Political Economy and Taxation Introduction by Michael P Fogarty J M Dent amp Sons Ltd E P Dutton amp Co Inc London New York 1960 S 1 Erstausgabe 1911 The produce of the earth all that is derived from its surface by the united application of labour machinery and capital is divided among three classes of the community namely the proprietor of the land the owner of the stock or capital necessary for its cultivation and the labourers by whose industry it is cultivated But in different stages of society the proportions of the whole produce of the earth which will be allotted to each of these classes under the names of rent profit and wages will be essentially different To determine the laws which regulate this distribution is the principal problem in Political Economy much as the science has been improved by the writings of Turgot Stuart Smith Say Sismondi and others they afford very little satisfactory information respecting the natural course of rent profit and wages Joseph Alois Schumpeter History of Economic Analysis Edited from Manuscript by Elizabeth Boody Schumpeter and with an Introduction by Mark Perlman Taylor amp Francis e Library 2006 S 600 601 Originaltitel History of Economic Analysis 1954 Erstausgabe Allen amp Unwin Ltd David Ricardo The Principles of Political Economy and Taxation Introduction by Michael P Fogarty J M Dent amp Sons Ltd E P Dutton amp Co Inc London New York 1960 S 53 Erstausgabe 1911 Capital is that part of the wealth of a country which is employed in production and consists of food clothing tools raw materials machinery etc necessary to give effect to labour David Ricardo The Principles of Political Economy and Taxation Introduction by Michael P Fogarty M Dent amp Sons Ltd E P Dutton amp Co Inc London New York 1960 S 18 19 Erstausgabe 1911 According as capital is rapidly perishable and requires to be frequently reproduced or is of slow consumption it is classed under the heads of circulating or of fixed capital A brewer whose buildings and machinery are valuable and durable is said to employ a large portion of fixed capital on the contrary a shoemaker whose capital is chiefly employed in the payment of wages which are expended on food and clothing commodities more perishable than buildings and machinery is said to employ a large proportion of his capital as circulating capital a b c Gerhard Stavenhagen Geschichte der Wirtschaftstheorie 4 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 S 71 Gerhard Stavenhagen Geschichte der Wirtschaftstheorie 4 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 S 71 72 Gerhard Stavenhagen Geschichte der Wirtschaftstheorie 4 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 S 72 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 170 Der Wert wird also prozessierender Wert prozessierendes Geld und als solches Kapital Er kommt aus der Zirkulation her geht wieder in sie ein erhalt und vervielfaltigt sich in ihr kehrt vergrossert aus ihr zuruck und beginnt denselben Kreislauf stets wieder von neuem Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 170 Kaufen um zu verkaufen oder vollstandiger kaufen um teurer zu verkaufen G W G scheint zwar nur einer Art des Kapitals dem Kaufmannskapital eigentumliche Form Aber auch das industrielle Kapital ist Geld das sich in Ware verwandelt und durch den Verkauf der Ware in mehr Geld ruckverwandelt Akte die etwa zwischen dem Kauf und dem Verkaufe ausserhalb der Zirkulationssphare vorgehn andern nichts an dieser Form der Bewegung In dem zinstragenden Kapital endlich stellt sich die Zirkulation G W G abgekurzt dar in ihrem Resultat ohne die Vermittlung sozusagen im Lapidarstil als G G Geld das gleich mehr Geld Wert der grosser als er selbst ist In der Tat also ist G W G die allgemeine Formel des Kapitals wie es unmittelbar in der Zirkulationssphare erscheint Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 169 Als das ubergreifende Subjekt eines solchen Prozesses worin er Geldform und Warenform bald annimmt bald abstreift sich aber in diesem Wechsel erhalt und ausreckt bedarf der Wert vor allem einer selbstandigen Form wodurch seine Identitat mit sich selbst konstatiert wird Und diese Form besitzt er nur im Gelde Dies bildet daher Ausgangspunkt und Schlusspunkt jedes Verwertungsprozesses Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 166 167 Die Wiederholung oder Erneuerung des Verkaufs um zu kaufen findet wie dieser Prozess selbst Mass und Ziel an einem ausser ihm liegenden Endzwecke der Konsumtion der Befriedigung bestimmter Bedurfnisse Im Kauf fur den Verkauf dagegen sind Anfang und Ende dasselbe Geld Tauschwert und schon dadurch ist die Bewegung endlos Die einfache Warenzirkulation der Verkauf fur den Kauf dient zum Mittel fur einen ausserhalb der Zirkulation liegenden Endzweck die Aneignung von Gebrauchswerten die Befriedigung von Bedurfnissen Die Zirkulation des Geldes als Kapital ist dagegen Selbstzweck denn die Verwertung des Werts existiert nur innerhalb dieser stets erneuerten Bewegung Die Bewegung des Kapitals ist daher masslos Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 167 168 Als bewusster Trager dieser Bewegung wird der Geldbesitzer Kapitalist Seine Person oder vielmehr seine Tasche ist der Ausgangspunkt und der Ruckkehrpunkt des Geldes Der objektive Inhalt jener Zirkulation die Verwertung des Werts ist sein subjektiver Zweck und nur soweit wachsende Aneignung des abstrakten Reichtums das alleintreibende Motiv seiner Operationen funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes mit Willen und Bewusstsein begabtes Kapital Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 168 169 In der Zirkulation G W G funktionieren dagegen beide Ware und Geld nur als verschiedne Existenzweisen des Werts selbst das Geld seine allgemeine die Ware seine besondre sozusagen nur verkleidete Existenzweise Er geht bestandig aus der einen Form in die andre uber ohne sich in dieser Bewegung zu verlieren und verwandelt sich so in ein automatisches Subjekt Fixiert man die besondren Erscheinungsformen welche der sich verwertende Wert im Kreislauf seines Lebens abwechselnd annimmt so erhalt man die Erklarungen Kapital ist Geld Kapital ist Ware In der Tat aber wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses worin er unter dem bestandigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Grosse selbst verandert sich als Mehrwert von sich selbst als ursprunglichem Wert abstosst sich selbst verwertet Denn die Bewegung worin er Mehrwert zusetzt ist seine eigne Bewegung seine Verwertung also Selbstverwertung Er hat die okkulte Qualitat erhalten Wert zu setzen weil er Wert ist Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier Michael Heinrich Das Programm der Kritik der politischen Okonomie In Michael Quante David P Schweikard Hrsg Marx Handbuch Leben Werk Wirkung J B Metzler Stuttgart 2016 S 103 Besondere Stellen im ersten Band von Das Kapital wie es in der vierten Auflage in Marx Engels Werke Bd 23 vorliegt S 286 S 335 S 414 und S 618 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 183 Zur Verwandlung von Geld in Kapital muss der Geldbesitzer also den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden frei in dem Doppelsinn dass er als freie Person uber seine Arbeitskraft als seine Ware verfugt dass er andrerseits andre Waren nicht zu verkaufen hat los und ledig frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft notigen Sachen a b Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Zweiter Band Buch II Der Zirkulationsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 24 Dietz Verlag Berlin 1963 S 61 Das industrielle Kapital ist die einzige Daseinsweise des Kapitals worin nicht nur Aneignung von Mehrwert resp Mehrprodukt sondern zugleich dessen Schopfung Funktion des Kapitals ist Es bedingt daher den kapitalistischen Charakter der Produktion sein Dasein schliesst das des Klassengegensatzes von Kapitalisten und Lohnarbeitern ein Im Mass wie es sich der gesellschaftlichen Produktion bemachtigt werden Technik und gesellschaftliche Organisation des Arbeitsprozesses umgewalzt und damit der okonomisch geschichtliche Typus der Gesellschaft Die andern Arten von Kapital die vor ihm inmitten vergangner oder untergehender gesellschaftlicher Produktionszustande erschienen werden ihm nicht nur untergeordnet und im Mechanismus ihrer Funktionen ihm entsprechend verandert sondern bewegen sich nur noch auf seiner Grundlage leben und sterben stehen und fallen daher mit dieser ihrer Grundlage Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 532 Andrerseits aber verengt sich der Begriff der produktiven Arbeit Die kapitalistische Produktion ist nicht nur Produktion von Ware sie ist wesentlich Produktion von Mehrwert Der Arbeiter produziert nicht fur sich sondern fur das Kapital Es genugt daher nicht langer dass er uberhaupt produziert Er muss Mehrwert produzieren Nur der Arbeiter ist produktiv der Mehrwert fur den Kapitalisten produziert oder zur Selbstverwertung des Kapitals dient Steht es frei ein Beispiel ausserhalb der Sphare der materiellen Produktion zu wahlen so ist ein Schulmeister produktiver Arbeiter wenn er nicht nur Kinderkopfe bearbeitet sondern sich selbst abarbeitet zur Bereicherung des Unternehmers Dass letztrer sein Kapital in einer Lehrfabrik angelegt hat statt in einer Wurstfabrik andert nichts an dem Verhaltnis Der Begriff des produktiven Arbeiters schliesst daher keineswegs bloss ein Verhaltnis zwischen Tatigkeit und Nutzeffekt zwischen Arbeiter und Arbeitsprodukt ein sondern auch ein spezifisch gesellschaftliches geschichtlich entstandnes Produktionsverhaltnis welches den Arbeiter zum unmittelbaren Verwertungsmittel des Kapitals stempelt Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 94 96 und S 141 142 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 110 S 133 und S 158 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 181 a b Michael Heinrich Die Wissenschaft vom Wert Die Marxsche Kritik der politischen Okonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition 8 Auflage Westfalisches Dampfboot Munster 2020 S 313 315 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 104 107 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 171 175 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 148 151 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 165 168 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 654 656 Michael Heinrich Kritik der politischen Okonomie Eine Einfuhrung in Das Kapital von Karl Marx 14 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 S 117 120 Michael Heinrich Das Programm der Kritik der politischen Okonomie In Michael Quante David P Schweikard Hrsg Marx Handbuch Leben Werk Wirkung J B Metzler Stuttgart 2016 S 106 107 a b Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 183 184 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Dritter Band Buch III Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 25 Dietz Verlag Berlin 1964 S 337 S 339 und S 389 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 743 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 741 ff Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Erster Band Buch I Der Produktionsprozess des Kapitals In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 23 Dietz Verlag Berlin 1962 S 789 791 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Dritter Band Buch III Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion In Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Karl Marx Friedrich Engels Werke MEW Band 25 Dietz Verlag Berlin 1964 S 454 456 Michael Heinrich Monetare Werttheorie Geld und Krise bei Marx In PROKLA Zeitschrift fur kritische Sozialwissenschaft Nr 123 2001 S 159 161 und S 165 ff Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 165 Das Kapital ist nichts andres als der Hebel der den Unternehmer in den Stand setzen soll die konkreten Guter die er braucht seiner Herrschaft zu unterwerfen nichts andres als ein Mittel uber Guter zu neuen Zwecken zu verfugen oder als ein Mittel der Produktion ihre neue Richtung zu diktieren Das ist die einzige Funktion des Kapitals und mit ihr ist seine Stellung im Organismus der Volkswirtschaft gekennzeichnet Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 166 Barbel Naderer Die Entwicklung der Geldtheorie Joseph A Schumpeters Statische und dynamische Theorie des Geldes im kapitalistischen Marktsystem Volkswirtschaftliche Schriften Heft 398 Duncker amp Humblot Berlin 1990 S 90 93 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 167 Das Kapital einer Unternehmung ist aber auch nicht der Inbegriff aller ihren Zwecken dienenden Guter Denn das Kapital steht der Guterwelt gegenuber Es werden Guter fur Kapital gekauft Kapital wird in Gutern investiert aber eben darin liegt die Erkenntnis dass seine Funktion eine von der der erworbenen Guter verschiedene ist Das Kapital ist das Mittel der Guterbeschaffung Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 172 173 In einer entwicklungslosen Volkswirtschaft gibt es danach kein Kapital oder anders gesagt das Kapital erfullt seine charakteristische Funktion nicht ist kein selbstandiges Agens sondern verhalt sich neutral Oder noch anders die verschiedenen Formen allgemeiner Kaufkraft erscheinen nicht unter dem Aspekte den das Wort Kapital verkorpert Sie sind einfach Tauschmittel technische Mittel zur Durchfuhrung der gewohnlichen Umsatze Damit ist ihre Rolle hier erschopft sie haben keine andre als diese technische Rolle so das man von ihnen absehen kann ohne etwas sehr Wesentliches zu ubersehen Bei der Durchsetzung neuer Kombinationen werden Geld und seine Surrogate aber zu einem wesentlichen Faktor und das drucken wir eben aus indem wir sie nun als Kapital bezeichnen Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 111 Unternehmung nennen wir die Durchsetzung neuer Kombinationen und auch deren Verkorperungen in Betriebsstatten usw Unternehmer die Wirtschaftssubjekte deren Funktion die Durchsetzung neuer Kombinationen ist und die dabei das aktive Element sind Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 111 wir nennen Unternehmer erstens nicht bloss jene selbstandigen Wirtschaftssubjekte der Verkehrswirtschaft die man so zu nennen pflegt sondern alle welche die fur den Begriff konstitutive Funktion tatsachlich erfullen auch wenn sie wie gegenwartig immer haufiger unselbstandige Angestellte einer Aktiengesellschaft aber auch Privatfirma wie Direktoren Vorstandsmitglieder usw sind Wir sprechen zweitens von Unternehmern nicht bloss fur jene historischen Epochen in denen es Unternehmer als besondere soziale Erscheinung gibt sondern wir knupfen Begriff und Namen an die Funktion und an alle Individuen die diese in irgendeiner Gesellschaftsform tatsachlich ausfullen seien sie auch Organe einer sozialistischen Gemeinschaft oder Herren eines Fronhofes oder Hauptlinge eines primitiven Stammes Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 129 Die Funktion des Erfinders oder uberhaupt Technikers und die des Unternehmers fallen nicht zusammen Der Unternehmer kann auch Erfinder sein und umgekehrt aber grundsatzlich nur zufalligerweise Der Unternehmer als solcher ist nicht geistiger Schopfer der neuen Kombinationen der Erfinder als solcher weder Unternehmer noch Fuhrer anderer Art Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 100 101 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 104 105 und S 112 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S XXII XXIII Erstausgabe 1911 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 94 99 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 238 239 Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 4 So wollen wir denn die Grundzuge einer gedanklichen Nachbildung des wirtschaftlichen Getriebes entwerfen Und zwar wollen wir dabei zunachst an eine verkehrswirtschaftlich organisierte Volkswirtschaft denken also an eine solche in der Privateigentum Arbeitsteilung und freie Konkurrenz herrscht Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 165 Jene Wirtschaftsform in der die fur neue Produktionen notigen Guter ihren Bestimmungen im Kreislauf durch die Intervention der Kaufkraft entzogen werden d h durch Kauf auf dem Markte ist die k a p i t a l i s t i s c h e Wirtschaft wahrend jene Wirtschaftsformen in denen das durch irgendeine Befehlsgewalt oder durch Vereinbarung aller Beteiligten geschieht die k a p i t a l l o s e Produktion darstellen Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 174 Das Kapital ist ein verkehrswirtschaftliches Agens Ein Vorgang der Verkehrswirtschaft kommt in dem Kapitalaspekte zum Ausdruck namlich der Ubergang von Produktionsmitteln aus dem Machtbereich einer Privatwirtschaft in den einer andern Es gibt daher in unserm Sinn eigentlich nur Privatkapital Nur in den Handen von Privatwirtschaften konnen die Zahlungsmittel ihre Kapitalrolle erfullen So hatte es an sich wenig Zweck von einem Sozialkapital in dieser Bedeutung zu sprechen Immerhin jedoch sagt uns die Summe der Privatkapitalien etwas Sie gibt die Grosse des Fonds an der den Unternehmern zur Verfugung gestellt werden kann die Grosse der Macht zum Entzuge der Produktionsmittel aus ihren bisherigen Bahnen Deshalb ware der Begriff des Sozialkapitals keineswegs sinnlos wenngleich es in einer kommunistischen Wirtschaft solches Kapital nicht gabe Joseph Alois Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit Zins und den Konjunkturzyklus 7 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1987 S 104 105 Diesen Kredit bereitzustellen ist offenbar die Funktion jener Kategorie von Wirtschaftssubjekten die man Kapitalisten nennt Ebenso offenbar ist das die der kapitaiistischen sic Wirtschaftsform eigene Methode und wichtig genug um als ihre differentia specifica zu dienen die Volkswirtschaft in neue Bahnen zu zwingen ihre Mittel neuen Zielen dienstbar zu machen im Gegensatz zur Methode der geschlossenen oder Planwirtschaft jeder Art die einfach in der Ausubung der Befehlsgewalt des leitenden Organs besteht Joseph Alois Schumpeter Kapitalismus Sozialismus und Demokratie 10 Auflage Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2020 S 171 172 Joseph Alois Schumpeter Kapitalismus Sozialismus und Demokratie 10 Auflage Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2020 S 173 174 Joseph Alois Schumpeter Kapitalismus Sozialismus und Demokratie 10 Auflage Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2020 S 174 175 Matthew Lange Bankjuden In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 3 Begriffe Ideologien Theorien De Gruyter Saur Berlin 2008 ISBN 978 3 598 24074 4 S 42 Hannah Ahlheim Das Vorurteil vom raffenden Juden Antisemitische Fremdbilder und judische Identitat in der Weimarer Republik In Juliane Sucker und Lea Wohl von Haselberg Hrsg Bilder des Judischen Selbst und Fremdzuschreibungen im 20 und 21 Jahrhundert Walter de Gruyter Berlin Boston 2013 ISBN 978 3 11 027657 2 S 221 240 hier S 225 Anm 23 Das 25 Punkte Programm der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vom 24 Februar 1920 auf documentarchiv de Christian Hartmann Thomas Vordermayer Othmar Plockinger Roman Toppel Hrsg Hitler Mein Kampf Eine kritische Edition Institut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin Munchen 2016 Bd 1 S 565 ff Hannah Ahlheim Das Vorurteil vom raffenden Juden Antisemitische Fremdbilder und judische Identitat in der Weimarer Republik In Juliane Sucker Lea Wohl von Haselberg Hrsg Bilder des Judischen Selbst und Fremdzuschreibungen im 20 und 21 Jahrhundert Walter de Gruyter Berlin Boston 2013 S 221 240 hier S 225 Fabian Fischer Die konstruierte Gefahr Feindbilder im politischen Extremismus Nomos Baden Baden S 179 181 Michael Fischer Horst Mahler Biographische Studie zu Antisemitismus Antiamerikanismus und Versuchen deutscher Schuldabwehr KIT Scientific Publishing 2015 ISBN 978 3 7315 0388 0 S 513 Anm 57 Bundesamt fur Verfassungsschutz Lagebild Antisemitismus Juli 2020 PDF S 29 f Thomas Haury Antisemitismus von links Kommunistische Ideologie Nationalismus und Antizionismus in der fruhen DDR Hamburger Edition Hamburg 2002 S 109 f referiert nach Tobias Jaecker Hass Neid Wahn Antiamerikanismus in den deutschen Medien Campus Frankfurt am Main New York 2014 S 362 Donatella Di Cesare Das Komplott an der Macht Matthes amp Seitz Berlin 2022 S 91 f Jochen Tiedtke Zahlungsbilanzausgleich Mikrookonomische Absorptionstheorie direkter internationaler Preiszusammenhang und Zahlungsbilanz 1972 S 32 books google de Dirk Piekenbrock Gabler Kompakt Lexikon Volkswirtschaft 2002 S 176 books google de Werner Lachmann Volkswirtschaftslehre 2 Anwendungen 1995 S 72 books google de Dirk Piekenbrock Gabler Kompakt Lexikon Volkswirtschaft 2002 S 176 Rudiger Dornbusch Stanley Fischer Richard Startz Makrookonomik 8 Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 25713 7 S 372 Normdaten Sachbegriff GND 4029560 6 lobid OGND AKS LCCN sh85019929 NDL 00570915 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapital amp oldid 235798533