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Der Anleger oder Investor ist ein Wirtschaftssubjekt das auf dem Finanz Immobilien oder Rohstoffmarkt ein Finanzprodukt bzw andere Wirtschaftsobjekte zum Zwecke der Vermogensmehrung nachfragt Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Rechtsfragen 3 Arten 3 1 Privatanleger 3 2 Institutionelle Anleger 3 3 Ubersicht 4 Kriterien der Anleger 4 1 Anlageberatung 4 2 Risikobereitschaft 4 3 Anlageziele 4 4 Anlageobjekte 4 5 Anlagemotivation 4 5 1 Finanzinvestment 4 5 2 Strategisches Investment 5 Wirtschaftliche Aspekte 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDas Wort Anleger ist sprachlich das Nomen Agentis aus der Kapitalanlage Anleger wird jemand durch Kapitalanlage die wiederum einen Anleger erfordert beide sind funktional voneinander abhangig Der Anleger ist volkswirtschaftlich ein Wirtschaftssubjekt welches das nicht fur Konsum verbrauchte Geld der Spekulationskasse zufuhrt und damit Sparen betreibt Der Anglizismus Investor wiederum ist das Nomen Agentis aus dem Investment Unter einem Investor wird ein Wirtschaftssubjekt verstanden das im Rahmen seiner intertemporalen Konsumentscheidung in einem bestimmten Zeitpunkt in Kapitalanlagen investiert oder investieren will Synonym ist der Privatanleger 1 Investition und Investment sind im deutschsprachigen Bereich wiederum umgangssprachlich und volkswirtschaftlich voneinander zu unterscheiden Investition ist allgemein der Einsatz von Kapital Geld und Sachkapital fur einen bestimmten konsumfremden Verwendungszweck Das Investment wird oft als Synonym zur Investition angesehen Aus Sicht der Investor Relations werden die Begriffe Investor Eigenkapitalgeber Aktionar und Anleger synonym verwendet 2 Auch die Gesetze sprechen davon dass der Anleger investiert Als Anleger gilt jemand der auf der Grundlage offentlichen Anbietens offentlicher Werbung oder in ahnlicher Art Finanzinstrumente oder Finanzkontrakte von Emittenten oder anderen Anlegern auf dem Primarmarkt oder Sekundarmarkt erwirbt 3 Diese Definition erfasst auch die Anlage in Wirtschaftsobjekten wie Commodities Edelmetallen etwa Anlagegold Immobilien Kunstwerken oder Schmuck die nicht auf dem Finanzmarkt gehandelt werden Arbitrageure Spekulanten oder Trader sind im engeren Sinne keine Anleger weil sie an kurzfristigen Gewinnmitnahmen interessiert sind nicht jedoch an den langfristig vermogensmehrenden Handelsobjekten Volkswirtschaftlich sind die Begriffe Anleger und Investor fliessend und konnen auch einen anderen Begriffsinhalt bekommen Aus dem Sparen des Anlegers wird bei Aktien die Investition des Investors wenn jemand eine strategische Kapitalbeteiligung Sperrminoritat oder Mehrheit erwirbt Rechtsfragen BearbeitenDas bundesdeutsche Kapitalanlagegesetzbuch KAGB verwendet den Rechtsbegriff des Anlegers haufig Es teilt ihn in professionelle und semiprofessionelle Anleger ein den Rest bilden aus der Negativdefinition die Privatanleger 1 Abs 19 Nr 31 33 KAGB Fur sie enthalten die 297 KAGB bis 306 KAGB Spezialvorschriften beispielsweise Wertpapierprospekte Publizitatspflichten Prospekthaftung Der Rechtsbegriff des Anlegers kommt auch vor in der Finanzanlagenvermittlungsverordnung FinVermV 11 12 ff FinVermV dem Wertpapierprospektgesetz WpPG dem Wertpapierhandelsgesetz WpHG oder dem Vermogensanlagengesetz VermAnlG 2 Abs 3 ff VermAnlG Es geht dem Gesetzgeber vor allem um den Anlegerschutz also um die Sorge dass Anleger gegenuber den Anbietern von Geldanlagen strukturell unterlegen sind das heisst infolge mangelnder Erfahrung Fachkenntnis Information und oder Verhandlungsmacht benachteiligt werden konnten Der Schutz des Anlegers soll durch Haftung etwa Beratungshaftung Prospekthaftung verwirklicht werden 4 Arten BearbeitenEs gibt beim Anlegerschutz drei Anlegerkategorien Privatanleger semiprofessionelle und professionelle Anleger Als Privatanleger gilt wer weder professioneller noch semiprofessioneller Anleger ist 1 Abs 19 Nr 31 KAGB Der Kleinanleger ist kein professioneller Kunde gemass Art 4 Nr 11 Richtlinie 2014 65 EU Finanzmarktrichtlinie Ein semiprofessioneller Anleger investiert mindestens 200 000 Euro oder ist in der Rechtsform einer Anstalt des offentlichen Rechts einer Stiftung des offentlichen Rechts oder einer Gesellschaft an der der Bund oder ein Land mehrheitlich beteiligt ist Staatsunternehmen Kommunalunternehmen organisiert 1 Abs 19 Nr 33 KAGB Professioneller Anleger ist jeder Anleger der im Sinne von Anhang II der Richtlinie 2014 65 EU als professioneller Kunde angesehen wird oder auf Antrag als ein professioneller Kunde behandelt werden kann 1 Abs 19 Nr 32 KAGB Ein professioneller Kunde ist gemass Anhang II der Richtlinie 2014 65 EU ein Kunde der uber ausreichende Erfahrungen Kenntnisse und Sachverstand verfugt um seine Anlageentscheidungen selbst treffen und die damit verbundenen Risiken angemessen beurteilen zu konnen Professionelle Kunden im Sinne des 67 Abs 2 WpHG sind Kunden die uber ausreichende Erfahrungen Kenntnisse und Sachverstand verfugen um ihre Anlageentscheidungen zu treffen und die damit verbundenen Risiken angemessen beurteilen zu konnen Privatkunden sind gemass 67 Abs 3 WpHG alle ubrigen Kunden Das Wertpapierprospektgesetz WpPG kennt zudem noch den qualifizierten Anleger Es handelt sich gemass 2 Nr 6a WpPG insbesondere um Kunden und Unternehmen die vorbehaltlich einer Einstufung als Privatkunde professionelle Kunden oder geeignete Gegenparteien im Sinne des 67 Abs 2 oder 4 WpHG sind oder die gemass 67 Abs 6 WpHG auf Antrag als solche eingestuft worden sind oder gemass 67 Abs 5 Satz 5 WpHG weiterhin als professionelle Kunden behandelt werden Wirtschaftlich wird zwischen Privatanlegern und institutionellen Anlegern unterschieden Privatanleger Bearbeiten Privatanleger oder Privatkunden auch Kleinanleger oder Retail Anleger genannt sind Kunden die keine professionellen Kunden sind 67 Abs 3 WpHG Hierzu gehoren samtliche naturlichen Personen die uber keine ausreichenden Erfahrungen Kenntnisse und Sachverstand finanzielle Allgemeinbildung verfugen um ihre Anlageentscheidungen selbst zu treffen und die damit verbundenen Risiken angemessen beurteilen zu konnen Sie bedurfen stets der Anlageberatung Dadurch soll die asymmetrische Information des Privatanlegers vermindert oder ganz ausgeschaltet werden Nach der Suitability Regel sind Kreditinstitute gefordert Privatkunden nur dann ein Finanzprodukt zu empfehlen wenn es fur sie geeignet englisch suitable ist Geeignet ist ein Finanzinstrument fur Privatkunden wenn es den Anlagezielen des Kunden entspricht die hieraus resultierenden Risiken vom Kunden getragen werden konnen und der Kunde die Risiken richtig einzuschatzen weiss 5 Dabei sind Kenntnisse und Erfahrungen zu ermitteln und einzustufen Nach 64 Abs 4 WpHG und 3 und 9 WpDVerOV ist eine Anlageberatung bei einem Privatkunden durch eine schriftliche Geeignetheitserklarung vor Abschluss der Wertpapierorder zu bestatigen Nach 82 Abs 4 und 6 Satz 2 WpHG mussen Kreditinstitute ihre Privatkunden darauf hinweisen dass sie im Falle einer Kundenweisung den Auftrag entsprechend der Kundenweisung ausfuhren und insoweit nicht verpflichtet sind den Auftrag entsprechend ihren Grundsatzen zur Auftragsausfuhrung zum bestmoglichen Ergebnis auszufuhren Gemeinden Landkreise und kreisfreie Stadte gelten nach der Klarstellung der BaFin vom 25 Juni 2010 6 als Privatkunden im Sinne des 67 Abs 3 WpHG weil sie keine regionalen Regierungen im Sinne des 67 Abs 2 Satz 2 Nr 3 WpHG sind Institutionelle Anleger Bearbeiten Hauptartikel Institutioneller Anleger Institutionelle Anleger gelten im Sinne des 67 Abs 2 WpHG als professionelle Kunden bei denen Wertpapierdienstleistungsunternehmen erwarten durfen dass professionelle Kunden uber ausreichende Erfahrungen Kenntnisse und Sachverstand verfugen um ihre Anlageentscheidungen selbst zu treffen und die damit verbundenen Risiken angemessen beurteilen zu konnen Fur professionelle Kunden ist ein Finanzinstrument geeignet wenn es den Anlagezielen entspricht geborene professionelle Kunden oder den Anlagezielen und den finanziellen Verhaltnissen gekorene professionelle Kunden Hierzu gehoren Kreditinstitute Versicherungen Fonds offentliche Hand Pensionskassen oder sonstige Nichtbanken wie Grossunternehmen sowie der Bund und die Lander als nationale Regierungen bzw regionale Regierungen im Sinne des 67 Abs 2 Satz 2 Nr 3 WpHG In einigen Rechtssystemen werden solche institutionellen Anleger auch als Qualifizierte institutionelle Investoren bezeichnet Konkrete Voraussetzungen in der Alltagspraxis sind dass der Anleger ein ausreichend hohes Wertpapiervermogen mehr als 500 000 EUR berufstypische Kenntnisse mindestens ein Jahr Arbeit in einem einschlagigen Beruf oder gleichwertige Fahigkeiten sowie hinreichende praktische Handelserfahrung besitzt uber die unmittelbar vorangehenden 12 Monate mindestens 10 Transaktionen pro Quartal die einen Umsatz von mindestens 25 000 EUR hatten Geborene Anleger gelten von vornherein als professionell und mussen das Kreditinstitut ausdrucklich um das hohere Schutzniveau eines Privatanlegers bitten wenn sie dieses in Anspruch nehmen wollen Gekorene Anleger mussen hingegen erst ausdrucklich in die Einstufung einwilligen bevor die Bank ihnen das Schutzniveau eines Privatanlegers entziehen darf Insbesondere konnen Privatpersonen ihren Privatanlegerschutz nur verlieren wenn sie zuvor ausdrucklich darin eingewilligt haben Ubersicht Bearbeiten Die verschiedenen Anlage und Handelsstrategien konnen den Marktteilnehmern wie folgt zugeordnet werden 7 Marktteilnehmer Strategie Planungshorizont StrategiemittelPrivatanleger Anlagestrategie Vermogenserhohung Altersvorsorge kurzfristig mittelfristig langfristig buy and holdinstitutioneller Anleger Anlagestrategie Vermogenserhohung Handelsstrategie Gewinnmitnahme mittelfristig langfristig buy and hold Timing StrategieArbitrageure Spekulanten Trader Handelsstrategie Gewinnmitnahme kurzfristig mittelfristig Timing StrategieSchwerpunkt bei Privatanlegern ist allgemein die mittel und langfristige Kapitalanlage Schwerpunkt bei Arbitrageuren Spekulanten Tradern ist die kurzfristige Extremfall tagliche beim Daytrading Gewinnmitnahme Ausnahmsweise konnen Privatanleger auch kurzfristige Finanzprodukte wie Termingelder zum Anlageziel haben Spekulanten auch mittelfristige wie bei der Spekulation auf dem Immobilienmarkt Privatanleger sind an den Marktdaten der Anlageobjekte interessiert insbesondere Anlageklasse Borsenkurs Emittent Falligkeit Laufzeit oder Zinssatz Arbitrageure Spekulanten Trader benutzen die Anlageobjekte lediglich als Vehikel fur die Gewinnmitnahme Kriterien der Anleger BearbeitenMit dem Anleger rechtlich oder wirtschaftlich verbunden sind die Anlageberatung seine Risikobereitschaft seine Anlageziele und die moglichen Anlageobjekte Anlageberatung Bearbeiten Hauptartikel Anlageberatung Die Anlageberatung durch Kreditinstitute hat nach der Rechtsprechung des BGH anlegergerecht und objektgerecht zu erfolgen 8 Danach haben sie im Rahmen der anlegergerechten Beratung den Wissensstand des Kunden uber Anlagegeschafte der vorgesehenen Art und dessen Risikobereitschaft zu erforschen das von Kreditinstituten danach empfohlene Anlageobjekt muss diesen Kriterien Rechnung tragen objektgerechte Beratung Die empfohlene Anlage muss unter Berucksichtigung dieses Ziels auf die personlichen Verhaltnisse des Kunden zugeschnitten also anlegergerecht sein 9 Risikobereitschaft Bearbeiten Die Anlagevermittlung ist gemass 13 Abs 1 FinVermV verpflichtet dem Anleger rechtzeitig vor Abschluss eines Geschafts Informationen uber die Risiken der angebotenen oder vom Anleger nachgefragten Finanzanlage zur Verfugung zu stellen Diese Informationen mussen so gefasst sein dass der Anleger nach vernunftigem Ermessen die Art und die Risiken der Finanzanlagen verstehen und auf dieser Grundlage seine Anlageentscheidung treffen kann Alle Informationen einschliesslich Werbemitteilungen mussen redlich eindeutig und durfen nicht irrefuhrend sein 14 Abs 1 FinVermV Der Anleger geht mit seiner Anlageentscheidung bestimmte mit dem Anlageobjekt verbundene Finanzrisiken ein die er als Risikotrager ubernehmen muss Der Grad seiner Risikoeinstellung schwankt dabei zwischen Risikoaversion der Anleger ubernimmt keine oder lediglich vernachlassigbare Risiken uber Risikoneutralitat bis zur Risikoaffinitat er geht sehr hohe Risiken ein Diese Risiken lassen sich anhand der Risikoklasse einstufen der jedes Anlageobjekt zugeordnet ist Mit der Risikoeinstellung hangt die Risikopramie unmittelbar zusammen Der Risikopramie R displaystyle R nbsp konnen somit folgende Risikoeinstellungen zugeordnet werden 10 11 R 0 displaystyle R 0 nbsp risikoneutral R gt 0 displaystyle R gt 0 nbsp risikoscheu R lt 0 displaystyle R lt 0 nbsp risikofreudig Risikoneutrale Anleger erwarten eine Rendite in Hohe des risikolosen Zinssatzes weil sie keine Risikopramie einfordern und dem Risiko einen Disnutzen zuordnen Risikoscheue Anleger bevorzugen dagegen Anlagen bei denen sie eine Risikopramie zahlen Risikofreudige Anleger wiederum erhalten vom Kontrahenten sogar eine Risikopramie 12 Kreditinstitute mussen das von Privatanlegern einzugehende Finanzrisiko aus einer Kapitalanlage im Rahmen einer Geeignetheitserklarung vor Abschluss einer Wertpapierorder gemass 64 Abs 4 WpHG als mit der Risikoeinstellung des Anlegers vereinbar bestatigen wobei sie die Anlageklasse und Risikoklasse zu berucksichtigen haben Versicherungsunternehmen mussen gemass 124 VAG ihre gesamten Vermogenswerte nach dem Grundsatz der unternehmerischen Vorsicht anlegen wobei Risiken hinreichend identifiziert bewertet uberwacht gesteuert kontrolliert und in ihre Risikoberichterstattung einbezogen werden mussen Anlageziele Bearbeiten Die dem Anleger empfohlene Finanzanlage muss seinen Anlagezielen entsprechen 16 Abs 1 Nr 1 FinVermV Es gibt drei Anlageziele mit gegenseitigen Zielkonflikten namlich Rendite Sicherheit Finanzrisiko und Liquiditat Fungibilitat 13 Hinzu kommt bei nicht gemeinnutzigen Anlegern das Ziel der Steuervermeidung 14 Dieses Magische Dreieck der Vermogensanlage ist dadurch gekennzeichnet dass nicht alle drei Ziele gleichmassig und im gleichen Ausmass erfullt werden konnen Die Rendite signalisiert dem Anleger die Ertragskraft eines Anlageobjektes etwa Dividendenrendite Umlaufrendite wahrend das Finanzrisiko aus der Gefahr besteht ob und inwieweit der Anleger mit dem Verlust seines eingesetzten Kapitals rechnen muss Eine hohe Rendite ist regelmassig mit einem hohen Finanzrisiko verbunden und umgekehrt Die Liquiditat sagt etwas daruber aus wie schnell ein Anleger ohne Verausserungsverluste die Anlage wieder in Geld umwandeln kann Bei hoher Rendite und gleichzeitig hohem Finanzrisiko ist wiederum die Liquiditat eingeschrankt Die Anlageobjekte konnen je nach Erfullbarkeit der Anlageziele in Risikoklassen eingeteilt werden Risikoscheue Anleger ziehen Sicherheit und Liquiditat vor risikofreudige praferieren dagegen die Rendite und nehmen bewusst hohe Finanzrisiken in Kauf Bezogen auf die Laufzeit konnen Anlageziele kurzfristig Sparen fur den nachsten Urlaub mittelfristig Geldanlage fur einen Autokauf oder langfristig Altersvorsorge sein 15 Auch wenn der Anleger das personliche Ziel der langfristigen Vermogensmehrung verfolgt stehen kurz oder mittelfristige Anlageziele nicht im Widerspruch hierzu Bei einem zeitlich unbegrenzten Anlagehorizont mussen in der Anlagestrategie auch Ereignisse berucksichtigt werden deren Eintritt bei Betrachtung eines nur begrenzten Anlagezeitraums als unwahrscheinlich gilt 16 wie etwa Finanz oder Wirtschaftskrisen Anlageobjekte Bearbeiten Als Anlageobjekte kommen alle Finanzprodukte und Finanzinstrumente des Finanzmarkts in Frage ausserdem auch Beteiligungskapital an allen Unternehmensformen etwa Private Equity bis hin zu Mezzanine Kapital etwa Nachrangdarlehen Auch die auf dem Immobilienmarkt gehandelten Immobilien Wohn und Gewerbeimmobilien die an Warenborsen gehandelten Commodities vor allem Edelmetalle sowie die auf dem Kunstmarkt gehandelten Kunstwerke konnen Anlageobjekte sein Der Anleger kann einen Vermogenszuwachs durch ihre relative Knappheit erzielen weil mit der Knappheit im Regelfall eine langfristige Wertsteigerung verbunden ist Die Anlageobjekte des Finanzmarkts sind in Risikoklassen unterteilt die wiederum mit der Risikobereitschaft des Anlegers positiv korrelieren Klumpenrisiken also die kumulative Haufung eines Anlageobjekts im Portfolio Wertpapierdepot mit ahnlich hohen oder identisch hohen Korrelationswerten sind zu vermeiden Vielmehr ist eine Risikomischung durch hohe Granularitat anzustreben So durfen beispielsweise Investmentgesellschaften und Kapitalanlagegesellschaften Mittel nur nach dem Grundsatz der Risikomischung anlegen vgl 214 KAGB 243 KAGB was auf alle Anleger zu ubertragen ist Das gilt auch fur Versicherungen gemass 124 Abs 1 Nr 7 und 8 VAG wonach die Anlagen in angemessener Weise so zu mischen und zu streuen sind dass eine ubermassige Abhangigkeit von einem bestimmten Vermogenswert oder Emittenten oder von einer bestimmten Unternehmensgruppe oder einem geographischen Raum und eine ubermassige Risikokonzentration im Portfolio als Ganzem vermieden werden und Vermogensanlagen bei demselben Emittenten oder bei Emittenten die derselben Unternehmensgruppe angehoren nicht zu einer ubermassigen Risikokonzentration fuhren durfen Diese Risikostreuung zielt allgemein darauf ab Vermogensrisiken moglichst zu diversifizieren also den Anlagebetrag auf unterschiedliche Anlageobjekte Betragshohen Emittenten und Laufzeiten zu verteilen Auf diese Weise werden Klumpenrisiken vermieden Anlagemotivation Bearbeiten Finanzinvestment Bearbeiten Beim Finanzinvestment Akteur Finanzinvestor sind die laufenden Ertrage aus dem Anlageobjekt oder die erwarteten Wertsteigerungsgewinne bei einer spateren teilweise oder ganzen Wiederverausserung die Hauptanlagemotivation Bezieht sich das Investment auf Unternehmensanteile so spricht man von einer Finanzbeteiligung Strategisches Investment Bearbeiten Beim strategischen Investment Akteur strategischer Investor liegt der Fokus auf der Verbindung des Anlageobjekts mit dem eigenen Geschaftszweck Beispiele Kauf von Futures auf Rohstoffe um die eigene Produktion fur die Zukunft durch Hedging abzusichern Kauf von Unternehmensbeteiligungen zur Abrundung des eigenen Produktportfolios Erweiterung des eigenen Kundenstamms oder Zusammenfuhrung betrieblicher Aufgaben und Prozesse EDV Einkauf Produktion Vertrieb Verwaltung F amp E um von den damit verbundenen Economy of Scale Effekten zu profitieren Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenIm Sinne der Kapitalmarkttheorie ist der Anleger ein Marktteilnehmer auf einem vollkommenen Kapitalmarkt Dadurch verfugen die Anleger uber vollstandige Voraussicht Sicherheit der kunftigen Marktentwicklung 17 Homogenitat ihrer Erwartungen 18 es besteht vollige Substituierbarkeit der Finanzprodukte das Marktverhalten der Anleger ist rational im Sinne der Gewinn oder Nutzenmaximierung sie besitzen keine zeitlichen ortlichen sachlichen oder personlichen Praferenzen verfugen uber vollstandige Markttransparenz und es gibt weder Transaktionskosten Arbitragemoglichkeiten noch Steuern 19 Anleger werden als rational handelnde informationssuchende Personen mit stabilen Praferenzen modelliert die in der Lage sind Informationen zutreffend zu verarbeiten und deren Grenzen einzuschatzen 20 Die Realitat weicht von diesem wissenschaftlichen Idealtypus des Anlegers stark ab Asymmetrische Information verhindert vollstandige Markttransparenz rationales Verhalten wird durch Intuition erganzt die Marktentwicklung ist durch Ungewissheit gepragt und bestimmte Praferenzen lenken seine Anlageentscheidungen er agiert auf einem unvollkommenen Kapitalmarkt Die Nutzenfunktion eines risikoscheuen Anlegers ist Kenneth J Arrow zufolge durch abnehmenden Grenznutzen unsicherer Vermogen gekennzeichnet 21 Die Nachfrageelastizitat nach sicheren Anlagen ist 1 Damit sind sichere Anlagen Luxusguter und keine Grundbedurfnisse 22 Geldanlagen erfolgen bei Unternehmen aus einer Finanzplanung heraus durch Haushaltsplan Staat und seine Untergliederung oder durch private Finanzplanung Privathaushalte Der Anleger tauscht Bargeld oder Buchgeld in weniger liquide Anlageobjekte ein und muss im Regelfall hierfur Transaktionskosten in Kauf nehmen Am Tag des Tauschs ergibt sich meist keine Vermogensveranderung Das Risiko der Anlageobjekte zeigt sich spater in ihrem Kurswert Marktwert Metallwert Sammlerwert oder Verkehrswert die eine kunftige Vermogensveranderung verursachen konnen Als Markte kommen fur Anleger der Geldmarkt Kapitalmarkt Wertpapierborsen mit den Borsensegmenten Aktienmarkt und Rentenmarkt Warenborsen Immobilienmarkt oder der Gutermarkt und Kunstmarkt in Frage Auf letzteren werden Commodities und als Anlageobjekte geeignete Kunstwerke gehandelt Bei zunehmender Enge der Markte kommt auch der offentliche Subventionsmarkt in Betracht Entweder treten Anleger auf diesen Markten unmittelbar als Akteure auf oder mittelbar uber Kreditinstitute Versicherungen Anlagevermittlung oder auch uber Schattenbanken Siehe auch BearbeitenKleinanlegerschutzgesetzWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Anleger Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Investor Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Niklas Darijtschuk Performancemessung bei Zinsanderungen 2001 S 57 Achim Janik Investor Relations in der Unternehmenskommunikation 2002 S 239 FN 284 Thomas Werner Ralf Burghardt Der Graue Kapitalmarkt Chancen und Risiken 2006 S 15 Eugen Lorenz Katja Langenbucher Helmut Heiss Karlsruher Forum 2014 2015 S 8 DIIR Deutsches Institut fur Interne Revision e V Hrsg Interne Revision aktuell Berufsstand 07 08 2008 S 47 f BaFin vom 25 Juni 2010 Kundeneinstufung von Gemeinden Landkreisen und kreisfreien Stadten nach 2 Abs 1 Wertpapierdienstleistungs Verhaltens und Organisationsverordnung WpDVerOV Geschaftszeichen WA 31 Wp 2002 2007 0127 Andreas Oehler Die Erklarung des Verhaltens privater Anleger 1995 S 155 ISBN 978 3791009780 BGH Urteil vom 6 Juli 1993 Az XI ZR 12 93 BGHZ 123 126 Bond Urteil BGH Urteil vom 25 November 1961 Az IVa ZR 286 80 BGH NJW 1982 1095 1096 Florian Bartholomae Marcus Wiens Spieltheorie Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch 2016 S 11 Matthias Krakel Organisation und Management 2007 S 70 Florian Bartholomae Marcus Wiens Spieltheorie Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch 2016 S 11 Thomas Heidorn Der Bankbetrieb 1996 S 329 Sebastian Schwalme Grundsatze ordnungsgemasser Vermogensverwaltung bei Stiftungen 2010 S 371 ff Anke Dembowski Profi Handbuch Investmentfonds 2007 S 10 Sebastian Schwalme Grundsatze ordnungsgemasser Vermogensverwaltung bei Stiftungen 2010 S 372 Friedrich A Lutz Zinstheorie 1967 S 182 Friedrich A Lutz Zinstheorie 1967 S 445 Harald Stoklossa Die Zinsstrukturtheorie 2010 S 33 Eugen Lorenz Katja Langenbucher Helmut Heiss Karlsruher Forum 2014 2015 S 10 Kenneth J Arrow The Theory of Risk 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