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Homogenitat ist in der Volkswirtschaftslehre eine Eigenschaft von Gutern und Dienstleistungen vollig einheitlich und undifferenziert zu sein und weder Qualitatsunterschiede noch Praferenzen aufzuweisen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Homogenitatsbedingungen 3 Arten 4 Vollkommene Markte 5 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenUm zu Erkenntnissen zu gelangen mussen die Wissenschaften zunachst Idealzustande analysieren und beschreiben die im Alltag in dieser Form nicht anzutreffen sind Diese Modelle konnen dann im Wege der abnehmenden Abstraktion an die Realitat sukzessive angenahert werden 1 So verhalt es sich auch bei der Homogenitat die auf Guter Dienstleistungen und Markte homogener Markt Anwendung findet und in dieser Form in der Praxis kaum vorzufinden ist Regelfall ist ihr Gegensatz die Heterogenitat von Markten Gutern und Dienstleistungen Homogenitatsbedingungen BearbeitenEin homogener Markt liegt vor wenn auf Seiten der Nachfrager keine Praferenzen fur die auf ihm gehandelten Guter Dienstleistungen vorhanden sind 2 Homogene Guter sind unterschiedslose und nicht voneinander unterscheidbare Guter deren jeweilige Mengeneinheiten aus Sicht der Nachfrager vollig gleichartig sind so dass keine Praferenzen hinsichtlich der einzelnen Einheiten und keine Qualitatsunterschiede vorhanden sind Ihre Gleichartigkeit gibt den Nachfragern deshalb keinen Anlass einen bestimmten Anbieter oder qualitativ hoherwertige Guter vorzuziehen und den Anbietern keinen Anlass bestimmte Nachfrager zu praferieren Wegen ihrer Unterschiedslosigkeit sind homogene Guter gegenseitig vollstandig substituierbar Ihr Gegensatz sind heterogene Guter 3 Diese Homogenitatsbedingungen sind auf Markten und bei Gutern Dienstleistungen in der Realitat kaum anzutreffen Unterscheiden sich beispielsweise lediglich die Liefer oder Zahlungsbedingungen der Lieferanten oder Bonitaten Zahlungsverhalten der Kunden in einem kleinen Detail ist die Homogenitatsbedingung nicht mehr erfullt Arten BearbeitenDie folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen homogenen und heterogenen Gutern 4 Kriterium homogene Guter heterogene GuterMarktform Borse Versandhandel Geschafte KaufhauserMarktteilnehmer interagieren indirekt interagieren direktPreisbildung Auktionen kontinuierliche Preisanpassung Listenpreise individuelle PreisverhandlungenHomogene Guter gibt es lediglich auf Borsen und teilweise im Versandhandel Dort treten die Marktteilnehmer nur indirekt auf denn die Ubergabe der Handelsobjekte geschieht nicht unmittelbar zwischen Verkaufer und Kaufer Zwischen diese sind Borsenmakler oder Postunternehmen geschaltet Vollkommene Markte BearbeitenBeim vollkommenen Markt handelt es sich um ein von der Volkswirtschaftstheorie entwickeltes Gedankenmodell dessen Voraussetzungen in der Realitat nicht zu verwirklichen sind 5 Die Homogenitat ist eine der vielen Pramissen fur vollkommene Markte Auf vollkommenen Markten herrschen folgende Marktbedingungen Marktteilnehmer verhalten sich rational im Sinne der Gewinn oder Nutzenmaximierung keine Qualitatsunterschiede der Handelsobjekte keine zeitlichen ortlichen sachlichen oder personlichen Praferenzen einheitlicher Marktpreis unendlich schnelle Anpassungsgeschwindigkeit der Marktteilnehmer vollstandige Markttransparenz fur alle Marktteilnehmer keine Transaktionskosten unendlich viele Marktteilnehmer bei Anbietern und Nachfragern Polypol und raumlicher und zeitlicher Punktmarkt Diese Bedingungen sind rein theoretischer Natur und konnen annahernd nur von Borsen erfullt werden 6 Homogene Guter sind Handelsobjekte auf vollkommenen Markten mit vollstandiger Information aller Marktteilnehmer uber die Marktdaten Angebot Nachfrage Preis Produktqualitat Es gibt einen einheitlichen Marktpreis weil unterschiedliche Preise durch Arbitrage zum Ausgleich gebracht wurden 7 Alle Marktteilnehmer verhalten sich als Mengenanpasser denn der Preis ist ein Datenparameter das Marktvolumen ein Aktionsparameter Einzelnachweise Bearbeiten Rolf Becker Wolfgang Lauterbach Bildung als Privileg 2016 S 426 Wolfgang Hilke Markt Marktformen und Marktverhaltensweisen in Waldemar Wittmann Hrsg Handworterbuch der Betriebswirtschaftslehre Teilband 2 1993 Sp 2772 f Walter Kortmann Mikrookonomik Methodik Aufgaben Begriffe 2004 S 277 Jurgen Eichberger Grundzuge der Mikrookonomik 2004 S 17 Hans Joachim Panten Horst Mannel Reinhold Stossel Gerhard Fischer Franz Josef Trouvain Adolf Huttl Manfred Wilsdorf Hans Floitgraf Volkswirtschaftslehre 1975 S 108 Hermann Witte Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 2007 S 18 Jurgen Eichberger Grundzuge der Mikrookonomik 2004 S 18Normdaten Sachbegriff GND 4300430 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Homogenitat Wirtschaft amp oldid 233831270