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Der vollkommene Markt ist in der Volkswirtschaftslehre ein theoretisches Modell eines homogenen Marktes Situation bei vollstandiger Konkurrenz ein Polypol auf einem vollkommenen Markt Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Definition 3 Vollkommener Kapitalmarkt 4 Preisbildung auf dem vollkommenen Markt 5 Bewertung 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenZur Untersuchung und zum Verstandnis komplexer Zusammenhange beispielsweise der Preisbildung wird oft mit diesem vereinfachenden Modell gearbeitet In diesem Modell gibt es nur den homo oeconomicus Zur Bildung dieses Modells werden die beeinflussenden Faktoren bewusst eingeschrankt so dass viele Einflussfaktoren entgegen der wirtschaftlichen Realitat als eliminierbare Grossen das Modell nicht beeinflussen Der vollkommene Markt ist ein Theoriengebilde das in dieser reinen Form in der Wirklichkeit nicht anzutreffen ist Definition BearbeitenDer vollkommene Markt bezeichnet im Rahmen des Rationalverhaltens und der Nutzenmaximierung einen fiktiven Markt der folgende Merkmale aufweist zwischen Anbietern und Nachfragern bestehen auf den folgenden Ebenen keine Praferenzen personlich etwa durch Werbung zeitlich Ladenoffnungszeiten Liefer und Reisezeiten sachlich unterschiedliche Lieferqualitat raumlich Standortvorteile Punktmarkt 1 2 Vollkommene Markttransparenz 1 3 Homogenitat genormte Qualitat Gleichheit der Guter 4 sofortige Reaktion aller Marktteilnehmer auf Anderungen der Marktdaten unendliche Anpassungsgeschwindigkeit Es muss die Zielsetzung der Gewinnmaximierung befolgt werden Treffen eine oder mehrere dieser Pramissen auf den Markt nicht zu so spricht man von einem unvollkommenen Markt 5 Haufig wird zur Untersuchung eines Vorganges ein Vollkommener Markt angenommen und nur einer der Punkte Ceteris paribus Klausel wird verandert so dass die Auswirkungen auf die Marktgegebenheiten eindeutig zuzuordnen sind und Referenzmodelle gewonnen werden konnen Vollkommener Kapitalmarkt Bearbeiten Hauptartikel Vollkommener Kapitalmarkt Ein wichtiger Vertreter aus der neoklassischen Finanzierungstheorie ist der vollkommene Kapitalmarkt Der vollkommene Kapitalmarkt ist eine der grundlegenden Annahmen fur viele in den Finanzierungstheorien wichtige Modelle wie beispielsweise das Capital Asset Pricing Model die Arbitrage Pricing Theory und das Modigliani Miller Theorem Er basiert auf weiteren marktspezifischen Annahmen identische Soll und Habenzinssatze keine Transaktionskosten Finanzierungslimits oder Steuern Investitionsentscheidungen haben keine Auswirkungen auf andere Marktteilnehmer keine externen Effekte Preisbildung auf dem vollkommenen Markt BearbeitenAuf einem vollkommenen Markt gibt es keine Arbitrage moglichkeiten so dass Angebot und Nachfrage in einem gemeinsamen Punkt dem Marktgleichgewicht aufeinandertreffen Der Gleichgewichtspreis ist gleich den Grenzkosten Die Anbieter auf dem vollkommenen Markt erzielen keine Gewinne Es gibt nur einen Preis zu dem die Nachfrage gleich dem Angebot ist und der Markt geraumt wird Marktraumung Anbieter konnen keinen hoheren Preis als den Gleichgewichtspreis durchsetzen weil sie aufgrund der Markttransparenz keine Abnehmer finden werden Nachfrager die weniger als den Gleichgewichtspreis bezahlen wollen werden keine Anbieter am Markt finden Diese Erkenntnis wurde erstmals von William Stanley Jevons als Gesetz von der Unterschiedslosigkeit der Preise 6 formuliert Empirisch erfolgt die Preisbildung umso schneller je weniger der beobachtete real existierende Markt vom idealtypischen Modell des vollkommenen Marktes abweicht Bewertung BearbeitenIn der Realitat ist diese Marktform nicht anzutreffen und wird auch nicht als anzustrebendes Ideal postuliert Der Aktienmarkt und Rentenmarkt an der Borse und der Devisenmarkt gelten als Markte die dem vollkommenen Markt am nachsten kommen 7 Der Immobilienmarkt ist dagegen ein Markt der eine sehr hohe Unvollkommenheit aufweist Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Cezanne Allgemeine Volkswirtschaftslehre Oldenbourg 2005 10 Auflage S 156 Arnold Heertje Heinz Dieter Wenzel Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Springer Berlin 2001 S 132 ff Alfred Eugen Ott Grundzuge der Preistheorie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1979 3 Aufl S 32 ff Willi Albers Anton Zottmann Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaft HdWW Band 5 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1980 S 106 Alfred Stobbe Mikrookonomik Springer Lehrbuch 1991 2 Auflage S 561 William Stanley Jevons The Theory of Political Economy 1871 S 91 ff Alfred E Ott Wirtschaftstheorie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1989 S 41 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vollkommener Markt amp oldid 233840116