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Marktteilnehmer sind in der Mikrookonomie Wirtschaftssubjekte die auf einem Markt als Anbieter oder Nachfrager auftreten Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Anzahl der Marktteilnehmer 3 Verhalten der Marktteilnehmer 4 Marktteilnehmer auf Teilmarkten 5 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenWirtschaftssubjekte sind Verbraucher Privathaushalte Unternehmen der Staat sowie das Ausland durch Exporteure und Importeure Im weiteren Sinne zahlen auch Absatzmittler wie der Handel zu den Marktteilnehmern er ist im Aggregat der Unternehmen enthalten Diese Marktteilnehmer tauschen auf einem bestimmten Markt Guter und oder Dienstleistungen als Folge einer vorangegangenen Entscheidung aus Sie unterwerfen sich dabei mehr oder weniger strengen Marktverhaltensregeln Marktordnung um die Funktionsfahigkeit eines Marktes zu gewahrleisten Ein unlauteres Verhalten ist demnach unzulassig wenn es die geschutzten Interessen der Marktteilnehmer und der Allgemeinheit spurbar beeintrachtigt 3 UWG 1 Marktteilnehmer sind nach der Legaldefinition des 2 Abs 1 Nr 2 UWG neben Mitbewerbern und Verbrauchern alle Personen die als Anbieter oder Nachfrager von Waren oder Dienstleistungen tatig sind Die Marktverhaltensregeln konnen auf ungeschriebenen Handelsbrauchen normierten Handelsklauseln Borsenusancen aber auch auf strengen gesetzlichen Regeln Borsengesetz Borsenordnung beruhen Marktteilnehmer sind nach 1 UWG vor unlauteren geschaftlichen Handlungen durch das Lauterkeitsrecht geschutzt Da der Markt nicht Trager eigener Rechte sein kann muss sein Schutz durch andere Interessengruppen wahrgenommen werden 2 Es gibt deshalb hoheitliche Steuerungsmassnahmen wie Marktzulassungsregeln etwa Zulassungspflichten fur Heilberufe oder fur Kreditinstitute oder Versicherungen und oder offentlich rechtliche Regulierungsbehorden Bundesnetzagentur BaFin siehe Liste von Regulierungsbehorden Ihre Aufgabe besteht in der Marktregulierung um ein Marktversagen zu verhindern Der Schutz der Marktteilnehmer selbst kann etwa durch Verbraucherschutz gewahrleistet werden Anzahl der Marktteilnehmer BearbeitenDie Anzahl der Marktteilnehmer auf einem bestimmten Markt entscheidet uber dessen Marktform Ein einziger grosser Marktteilnehmer ist ein Monopolist wenige mittlere bilden ein Oligopol und viele kleine sind ein Polypol Heinrich von Stackelberg hat diese Aufteilung im Jahre 1934 erstmals vorgestellt 3 wobei er noch nach Anbietern Angebotsmonopol und Nachfragern Nachfragemonopol usw differenzierte Diese Marktformen entscheiden uber die Wettbewerbsintensitat auf einem Markt Die Positionierung eines einzelnen Marktteilnehmers ergibt sich aus seiner Marktmacht womit er mehr oder weniger Einfluss auf den Marktpreis ausuben kann Marktmacht wiederum wird meist mit der Betriebsgrosse oder mit Marktanteilen gemessen 4 und besteht aus Angebots oder Nachfragemacht Marktteilnehmer besitzen demnach Marktmacht wenn sie als Folge eines wesentlichen Marktanteils bei Existenz von Marktzutrittsbarrieren merklichen Einfluss auf den Marktpreis nehmen konnen 5 Verhalten der Marktteilnehmer BearbeitenEin Marktzutritt kann fur potenzielle Marktteilnehmer durch Marktschranken erschwert oder gar verhindert werden die gegebenenfalls mit Markteintrittsstrategien uberwunden werden mussen Ist ein Markteintritt gelungen mussen die Marktteilnehmer Marktdaten uber den Markt das Handelsobjekt und andere Marktteilnehmer beschaffen und den Informationswert an den ihm zugrunde liegenden Informationskosten ausrichten sofern Marktdaten nicht kostenlos verfugbar sind Die Informationsbeschaffung bei der Entscheidungsvorbereitung ist nur solange effizient bis die Grenzkosten der letzten Information deren Grenznutzen entsprechen Dann haben sie sich eine Markttransparenz verschafft die eine Kauf oder Verkaufsentscheidung ermoglicht Marktteilnehmer treffen ihre Entscheidungen Kauf oder Verkauf aufgrund der von ihnen zuvor gesammelten Marktdaten und der Marktentwicklung Dabei werden sie von ihren Praferenzen beeinflusst Sie setzen eigene Aktionsparameter Preis Menge Produktqualitat ein mussen als Reaktionsparameter die Reaktionen anderer Marktteilnehmer berucksichtigen Entscheidungen der Konkurrenz Kaufzeitpunkt der Kunden und die sich aus dem Umweltzustand ergebenden Datenparameter den Markt betreffende Gesetze Witterung in Kauf nehmen Marktteilnehmer richten ihr Verhalten nach ihren Zielen aus Ziele der Marktteilnehmer sind auf der Anbieterseite meist Gewinnmaximierung und bei den Nachfragern Nutzenmaximierung Marktteilnehmer auf Teilmarkten BearbeitenArt und Verhalten der Marktteilnehmer sind auf allen Markten gleich Es ist deshalb ohne Belang ob sich die Marktteilnehmer auf einem Gutermarkt Konsumguter Commodities oder Investitionsguter Geldmarkt Tages und Termingeldhandel Devisenmarkt Kapitalmarkt Aktienmarkt Rentenmarkt Borse Terminborse Warenborse Gesundheitsmarkt oder Kunstmarkt befinden An modernen Borsen lassen sich die Anbieter Emittenten und Nachfrager Anleger durch Borsenhandler vertreten die standardisierten Handelsobjekte Aktien Anleihen Devisen lagern woanders die Borsenkurse handeln nicht die Anbieter und Nachfrager untereinander aus sondern uberlassen dies den Skontrofuhrern Deshalb gelten Anbieter und Nachfrager an Borsen als mittelbare Marktteilnehmer 6 sie werden Handelsteilnehmer genannt Auf komplexen Markten ist fur den einzelnen Marktteilnehmer eine hohe Markttransparenz schwer zu erreichen So gehoren beispielsweise zu den Marktteilnehmern auf dem Gesundheitsmarkt die Patienten Leistungserbringer beispielsweise niedergelassene Arzte Krankenhauser Apotheken Physiotherapeuten Krankenversicherungen und Pharmaunternehmen Letztere bieten verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Praparate an so dass insgesamt die Markttransparenz als ausserst gering einzustufen ist 7 Sowohl die Anzahl der beteiligten Marktteilnehmer als auch die Anzahl der Handelsobjekte und deren Beurteilung Indikation Packungsbeilage erschweren Arzten und Patienten eine angemessene Markttransparenz Hohe Transparenz herrscht hingegen auf Markten wo die Anzahl der Anbieter und Produkte uberschaubar sind wie auf dem Mineralolmarkt 8 Einzelnachweise Bearbeiten Dorte Poelzig Normdurchsetzung durch Privatrecht 2012 S 77 Dorte Poelzig Normdurchsetzung durch Privatrecht 2012 S 400 Heinrich von Stackelberg Marktform und Gleichgewicht 1934 S 2 Michael Meyer Einfluss und Wirkung von Nachfragemacht auf Preisentscheidungen 2016 S 8 ff Bernd Woeckener Volkswirtschaftslehre 2013 S 115 Tilman Breitkreuz Die Ordnung der Borse 2000 S 47 Hannes Merten Das deutsche Gesundheitssystem unheilbar krank 2015 S 73 Patrick Schwan Der informierte Verbraucher 2009 S 85Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marktteilnehmer amp oldid 233840064