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Der Gesundheitsmarkt gehort zur Gesundheitswirtschaft dem grossten Wirtschaftszweig aller Industriestaaten weltweit In Deutschland arbeiteten Stand 2007 2008 etwa 4 4 Millionen Menschen in dieser Branche und damit jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschaftigte 1 Wesentliche Treiber dieses Marktes sind medizin technische Innovationen die steigende Lebenserwartung mit entsprechender Zunahme von Erkrankungen sowie die Bevolkerungsentwicklung exemplarisch v a die Demografie Deutschlands Die Krafte des Gesundheitsmarktes unterliegen jedoch einer betont staatlichen Regulierung mit einer Vielzahl von Novellierungen seit 1976 bzw Gesundheitsreformen auf gesetzgeberischer Ebene v a im Sozialgesetzbuch Inhaltsverzeichnis 1 Deutung 2 Strukturierung 3 Pharmamarkt 4 Regulation Reformen Ethik und Monetik 5 Literatur 6 QuellenDeutung BearbeitenWahrend der Begriff Gesundheitswesen eher als Beschreibung des ausserst komplexen Gesundheitssystems unserer Krankenversorgung dient umfasst die Gesundheitswirtschaft als ganze nicht nur die uberwiegend offentlich finanzierte und staatlich reglementierte unmittelbare stationare und ambulante Versorgung Kranker die je nach Betrachtungsweise wirtschaftlich nur etwa ein Viertel des gesamten Marktes dieser Branche ausmacht 2 Der Gesundheitsmarkt gilt als der grosste und zugleich expansivste Wachstums und Beschaftigungsmotor aller deutschen Branchen Moderne Vertreter der Kondratjew Theorie wie Leo Nefiodow oder spater auch Erik Handeler sehen in der steigenden wirtschaftlichen Bedeutung gesundheitsbezogener Produkte ein Zeichen dafur dass die Basisinnovation fur den nachsten langanhaltenden Aufschwung in diesem Sektor liege 3 4 Strukturierung BearbeitenFruher wurden Produktions und Dienstleistungsbereiche der Gesundheitsversorgung die Gewinne erwirtschafteten z B Pharma und Medikalproduktehersteller der Industrie zugeordnet die kostentrachtigen Belange wie z B Krankenversorgung dem Gesundheitswesen Daruber hinaus gab es die Life Science die Lebenswissenschaften die als zukunftstrachtige Forschungsbereiche gefordert wurden Mittlerweile ist es vollig unstrittig dass die verschiedenen Bereiche zusammengehoren und nur zwei Seiten derselben Medaille Gesundheitswirtschaft entsprechen 5 Diese werden anschaulich gegliedert in Kernbereich Vorleistungs und Zulieferbereich sowie gesundheitsrelevante Randbereiche im Zwiebelmodell der Gesundheitswirtschaft 6 von Elke Dahlbeck und Josef Hilbert 7 vom Institut Arbeit und Technik IAT in Gelsenkirchen Der Kernbereich der Gesundheitswirtschaft wird auch als erster Gesundheitsmarkt bezeichnet Dieser wird grosstenteils durch die gesetzliche und private Krankenversicherung einschliesslich Pflegeversicherung finanziert 8 Mit dem sog zweiten Gesundheitsmarkt werden alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit bezeichnet 9 Aus Patientensicht gehoren zum zweiten Gesundheitsmarkt beispielsweise individuelle Gesundheitsleistungen IGeL als typische Marktelemente Pharmamarkt BearbeitenIn der Pharmaindustrie respektive bei den Kostentragern Krankenversicherungen etc unterscheidet man zwischen Pharma Gesamtmarkt Apotheken Gesamtmarkt und GKV Markt Der Pharma Gesamtmarkt lasst sich unterscheiden in einen Krankenhaus oder Klinik Hospital und Apothekenmarkt Marktforschungsunternehmen wie z B IMS Health liefern dazu die Daten 10 Regulation Reformen Ethik und Monetik Bearbeiten Da sich alles um den Patienten oder die Vorbeugung von Krankheiten bei Gesunden dreht handelt es sich hier nicht um einen ublichen sondern um einen in weiten Teilen staatlich regulierten Markt So drehen sich die Diskussionen heute vielfach um mehr oder weniger Wettbewerb zum Beispiel zwischen Krankenhausern und um kartellrechtliche Fragen beim Zusammenschluss mehrerer Krankenhauser Aber auch um Begrifflichkeiten wie Patient oder Kunde weil Patienten einerseits oft nicht wirklich frei wahlen oder entscheiden konnen andererseits aber eine optimale Dienstleistungsbereitschaft wie gegenuber Kunden z B in Alten und Pflegeheimen Krankenhausern und in den Arztpraxen erwarten Dazu gehoren auch neue Fragen und notwendige Antworten zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit vor allem in landlichen Regionen wenn dort die Nachbesetzung von Landarztpraxen nicht mehr moglich erscheint Aber in der Folge dann naturlich auch zu einer angemessenen Ausbildung und Arbeitsverteilung wie z B zwischen arztlichen und pflegerischen Heilberufen zur eventuellen Delegation oder gar Substitution von Heil Untersuchungs und sonstigen Gesundheitsleistungen 11 Wie wichtig es aus Sicht der Versicherten ist dass die Krafte des Gesundheitsmarktes im Auge behalten werden zeigt auch die Preisbildung bei Arzneimitteln mit fast kontinuierlich uberdurchschnittlicher Preisentwicklung bis 2010 und die daraus folgenden Veranderungen bei der Arzneimittelzulassung und in der Arzneimittelpreisverordnung 12 Aus diesen Diskussionen erschliesst sich dass Ethik und Unternehmensethik im Gesundheitsmarkt herausragende Themen sowohl fur Patienten und alle Krankenversicherten als auch fur Medizin und Pflege sowie Krankenkassen Staat und die vielerlei sonstigen an diesem Markt Beteiligten sind Dazu gehoren aktuell vor allem Fragen der Rationalisierung oder gar Rationierung zum Beispiel bei der Kostenerstattung fur medizinisch pflegerische Leistungen sowie von Arzneimitteln und Medizinprodukten unter Qualitats Kosten und Nutzenaspekten 13 Literatur BearbeitenGunnar Duttge Hrsg Tatort Gesundheitsmarkt Rechtswirklichkeit Strafwurdigkeit Pravention In Gottinger Studien zu den Kriminalwissenschaften Band 20 Gottingen 2011 ISBN 978 3 86395 028 6 online version PDF Datei 897 kB Quellen Bearbeiten Statistisches Bundesamt Beschaftigung im Gesundheitswesen steigt weiter an Pressemitteilung Nr 490 Berlin 17 Dezember 2008 A J W Goldschmidt Der Markt Gesundheitswesen In M Beck A J W Goldschmidt A Greulich M Kalbitzer R Schmidt G Thiele Hrsg Management Handbuch DRGs Huthig Economica Heidelberg 1 Auflage 2003 ISBN 3 87081 300 8 S C3720 1 24 mit 3 Uberarbeitungen Erganzungslieferungen bis 2012 Leo Nefiodow Der sechste Kondratieff Wege zur Produktivitat und Vollbeschaftigung im Zeitalter der Information Sankt Augustin 1996 Rhein Sieg Verlag ISBN 3 98051 443 9 Erik Handeler Kondratieffs Welt Wohlstand nach der Industriegesellschaft Brendow Verlag Moers 2005 ISBN 978 3 86506 065 5 A J W Goldschmidt J Hilbert Von der Last zur Chance Der Paradigmenwechsel vom Gesundheitswesen zur Gesundheitswirtschaft In A J W Goldschmidt J Hilbert Hrsg Gesundheitswirtschaft in Deutschland Die Zukunftsbranche Band 1 der Schriftenreihe Gesundheitswirtschaft und Management kma Reader Die Bibliothek fur Manager Wikom Verlag Thieme Wegscheid 2009 ISBN 978 3 9812646 0 9 S 20 40 E Dahlbeck J Hilbert Beschaftigungstrends in der Gesundheitswirtschaft im regionalen Vergleich Internet Dokument Gelsenkirchen Inst Arbeit und Technik Forschung Aktuell Nr 06 2008 www iat eu forschung aktuell 2008 fa2008 06 pdf Institut Arbeit und Technik DIMENSAAI Diversity und Mentoring Ansatze zur Unterstutzung von aktivem Altern und Integration In www iat eu Abgerufen im 1 Januar 1 Gesundheitswirtschaft im Uberblick In Bundesgesundheitsministerium Abgerufen im 1 Januar 1 J Kartte K Neumann Der zweite Gesundheitsmarkt Die Kunden verstehen Geschaftschancen nutzen o O Roland Berger Strategy Consultants Munchen 2007 IMS Marktbericht Entwicklung des deutschen Pharmamarktes 2013 Website der IMS Health abgerufen am 16 Marz 2014 PDF Datei 322 kB Zusammenfassung aus der Festrede anlasslich der Spendenaktion fur Arzte ohne Grenzen Gutes tun und daruber reden beim Rhein Main Zukunftskongress am 23 Februar 2011 und zur Kongresseroffnung von A J W Goldschmidt Archivierte Kopie Memento des Originals vom 2 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne 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