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Ein Wertpapier schweizerisch Wertschrift englisch security ist eine Urkunde die ein Vermogensrecht in der Weise verbrieft dass das Recht aus der Urkunde gegenuber dem Schuldner nur geltend gemacht werden kann wenn der Rechtsinhaber der Urkunde diese dem Schuldner vorlegt Aktie Gebruder Stollwerck 1902 Pfandbrief Bayerische Hypotheken und Wechsel Bank 1901 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Definition 2 1 Bestandteile der Definition 2 2 Wertpapierbegriff in Gesetzen 3 Abgrenzungen 4 Der weite und der enge Wertpapierbegriff 5 Sinn und Zweck von Wertpapieren 6 Eigenschaften von Wertpapieren 6 1 Verkehrsfahigkeit 6 2 Handelbarkeit 6 3 Verbriefung eines Rechts 6 4 Geltendmachung des Anspruchs 6 5 Verlust des Wertpapiers 7 Wesentliche Funktionen von Wertpapieren 7 1 Indiz und Beweisfunktion 7 2 Liberationsfunktion Legitimationsfunktion 7 3 Prasentationsfunktion 7 4 Transportfunktion 8 Bestandteile 9 Kennzeichnung 10 Einteilungen 10 1 Nach Bezeichnung des Berechtigten Begunstigten wer Anspruch auf Leistung hat 10 2 Nach dem verbrieften Recht 10 3 Nach der Beziehung zum Grundgeschaft 10 4 Nach der wirtschaftlichen Funktion 10 5 Nach dem Gegenwert 10 6 Nach Vertretbarkeit 10 7 Nach dem Ertrag 10 8 Nach der Notierung 10 9 Ausgabepreis 10 10 Rucknahmepreis 11 Schutz bei Wertpapiergeschaften 12 International 13 Siehe auch 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenEin Wertpapier ist im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und des Kreditwesengesetzes ein Finanzinstrument Das Vermogensrecht kann eine Forderung bei Anleihen Schuldverschreibungen ein Mitgliedschaftsrecht bei Aktien oder ein Miteigentumsanteil bei Investmentzertifikaten sein Eine Urkunde dient der Sichtbarmachung und als Nachweis eines Rechtes Ohne den Besitz der Urkunde kann das darin verbriefte Recht nicht geltend gemacht werden Urkunden in Schriftform sind heute veraltet und selten es gibt sie nur noch dann wenn als Rechtsgrundlage eine Verbriefung ausdrucklich verlangt wird Ein grosser Teil der Wertpapierurkunden insbesondere Effekten ist durch Girosammelverwahrung von Globalurkunden ersetzt worden bei Bundeswertpapieren als echtes Wertrecht in Form eines Schuldbucheintrags In den Staaten deren Recht noch Urkunden fordert werden sie zwar noch ausgestellt verlassen aber in der Regel nicht die Lagerstelle des Zentralverwahrers der uber die Anteile am Bestand und ihre Ubertragung Buch fuhrt und erfullen dort keinen Zweck ausser durch ihre Existenz die Formerfordernisse zu wahren Nur noch in sehr seltenen Fallen werden Effekten tatsachlich als Urkunde in Umlauf gebracht etwa bei Tafelgeschaften 1 Definition BearbeitenWahrend es in Deutschland und Osterreich keine Legaldefinition zum Wertpapierbegriff gibt definiert das schweizerische Obligationenrecht OR in Art 965 OR anschaulich Wertpapier ist jede Urkunde mit der ein Recht derart verknupft ist dass es ohne die Urkunde weder geltend gemacht noch auf andere ubertragen werden kann Aus dem Kompositum Wertpapier ergibt sich dass es sich um ein Schriftstuck handelt in welchem ein Vermogens oder Geldwert oder ein sonstiges Recht verbrieft ist Noch heute wird in Deutschland und Osterreich an der vom Rechtshistoriker Heinrich Brunner im Jahre 1882 aufgestellten weiten Definition des Wertpapierbegriffs festgehalten Danach handelt es sich um eine Urkunde uber ein Privatrecht dessen Verwertung durch die Innehabung der Urkunde privatrechtlich bedingt ist 2 Bestandteile der Definition Bearbeiten Diese Definition beinhaltet wiederum mehrere bedeutungsschwere Begriffe Der Urkundenbegriff ist strafrechtlich definiert als eine Schrift die errichtet worden ist um ein Recht oder ein Rechtsverhaltnis zu begrunden abzuandern oder aufzuheben oder eine Tatsache von rechtlicher Bedeutung zu beweisen 74 Abs 1 Ziff 7 oStGB Eine Urkunde ist eine verkorperte allgemein oder fur Eingeweihte verstandliche menschliche Gedankenerklarung die geeignet und bestimmt ist im Rechtsverkehr Beweis zu erbringen und ihren Aussteller erkennen lasst 3 Auch die deutsche Rechtsprechung hat sich mit dem Urkundenbegriff schwer getan 4 Der Begriff Privatrechte soll die Unterscheidung zu Urkunden mit offentlichen Rechten ermoglichen welche nicht in Wertpapieren verbrieft werden Offentliche Urkunden werden von Behorden im Rahmen ihrer Amtsbefugnisse oder von einem Notar innerhalb dessen Geschaftsgebiets in der vorgeschriebenen Form errichtet Die sprachlich wenig elegante Verwendung des Wortes Innehabung soll verdeutlichen dass der Besitz der Urkunde die Voraussetzung fur die Rechtsausubung gegen den Schuldner darstellt Aus Sicht des Schuldners ist dieser namlich mit schuldbefreiender Wirkung nur dann leistungspflichtig wenn ihm die Urkunde vorgelegt wird Wird dem Schuldner die Urkunde nicht vorgelegt kann dieser vom Recht der Leistungsverweigerung Gebrauch machen Da somit der Schuldner bei Inhaber und Orderpapieren in gleicher Form wie bei Rektapapieren 808 Abs 2 Satz 1 und 797 Abs 1 BGB Art 47 SchG Art 39 und Art 50 WG nur gegen Vorlage der Urkunde leisten muss vereint dieses Merkmal samtliche Wertpapierarten 5 Wertpapierbegriff in Gesetzen Bearbeiten Spezialgesetze verwenden sehr unterschiedliche Wertpapierbegriffe 6 was durch die unterschiedlichen Regelungsziele begrundet ist Einige Gesetze befassen sich ausfuhrlich mit dem Wertpapierbegriff Da Wertpapiere und der Wertpapierhandel eng mit dem Kreditwesen in Verbindung stehen liegt es nahe dass sich insbesondere bankaufsichtsrechtliche Vorschriften mit dem Wertpapierbegriff auseinandersetzen Eine Aufzahlung der als Wertpapiere geltenden Finanzinstrumente findet sich in 2 Abs 1 WpHG Die bis Juli 2013 geltende Definition in 1 Abs 11 Satz 2 Nr 1 4 KWG verfolgte bankaufsichtsrechtliche und banktechnische Ziele Sie bediente sich einer nicht abschliessenden Aufzahlung und verdeutlichte dass keine Urkunden ausgestellt sein mussen so genannte Wertrechte 7 und Handelbarkeit an einem Markt vorausgesetzt wird Das Depotgesetz benutzt in 1 Abs 1 DepotG eine abschliessende Aufzahlung wonach zu den Wertpapieren Aktien Kuxe Zwischenscheine Zins Gewinnanteil und Erneuerungsscheine auf den Inhaber lautende oder durch Indossament ubertragbare Schuldverschreibungen gehoren ferner andere Wertpapiere wenn diese vertretbar sind mit Ausnahme von Banknoten und Papiergeld Wertpapiere im Sinne des DepotG sind auch Namensschuldverschreibungen soweit sie auf den Namen einer Wertpapiersammelbank ausgestellt wurden gehoren Auch dieses Gesetz ist ein bankaufsichtsrechtliches Gesetz welches lediglich im Verhaltnis zwischen den Kreditinstituten und der BAFin Deutschen Bundesbank gilt Allerdings ist es zulassig wenn andere Gesetze wie etwa 2 Abs 24 AWG hierauf verweisen Dann gilt die Legaldefinition des DepotG auch im Geltungsbereich des Aussenwirtschaftsgesetzes Seit Juni 2021 gibt es in Deutschland den Rechtsbegriff des elektronischen Wertpapiers Um ein solches handelt es sich wenn die Begebung gemass 2 Abs 1 eWpG dadurch erfolgt dass der Emittent an Stelle der Ausstellung einer Wertpapierurkunde eine Eintragung in ein elektronisches Wertpapierregister bewirkt Gemass 1 eWpG sind elektronische Wertpapiere auf Inhaberschuldverschreibungen beschrankt Die gesetzlichen Vorschriften uber elektronische Wertpapiere sind jedoch offen fur weitere Wertpapiergattungen ausser Inhaberschuldverschreibungen etwa Aktien und Investmentzertifikate und technologieoffen Letzteres erfasst derzeit die Blockchain Technologie aber auch beispielsweise die Distributed Ledger Technologie kann einbezogen werden 8 Fragen zur Rechnungslegung stehen im Vordergrund bei 266 Abs 2 Lt B III HGB Hier werden Anteile an verbundenen Unternehmen eigene Anteile und sonstige Wertpapiere ausgewiesen Unter dieser letztgenannten Bezeichnung sind alle Wertpapiere auszuweisen die nicht zu einem anderen Posten gehoren und jederzeit verausserlich sind 9 Auch 7 Abs 1 RechKredV verwendet eine Aufzahlung die insbesondere auf die Eigenschaften borsenfahig und borsennotiert rekurriert und in den Absatzen 2 und 3 RechKredV diese Begriffe definiert Als borsenfahig gelten demnach Wertpapiere die die Voraussetzungen einer Borsenzulassung erfullen Als borsennotiert gelten Wertpapiere die an einer Borse zum Handel im regulierten Markt zugelassen sind Wertpapiere konnen folgende Rechte verkorpern Art des Rechts BeispieleForderungsrechte Geldforderungen aus Sparbuchern AnleihenBeteiligungsrechte Stimmrechte bei AktienSachenrechte Grundschuldbrief HypothekenbriefOptionsrechte OptionsscheinAbgrenzungen BearbeitenDie erforderliche Verbriefung schliesst blosse Beweisurkunden Beweis des Bestehens des Rechts insbesondere Quittung Schuldschein Kaufvertrag sowie bei einfachen Legitimationsurkunden Prufung der Berechtigung des Vorlegers zur Empfangnahme einer Leistung insbesondere Garderobenmarke Gepackaufbewahrungsschein oder Reparaturschein von der Definition aus Keine Wertpapiere sind Gutscheine eines Kaufhauses denn sie verbriefen zwar das Recht beim Aussteller Waren im genannten Wert zu erhalten konnen aber nicht kraftlos erklart werden Banknoten gelten als gesetzliches Zahlungsmittel Noch vor einigen Jahrzehnten war eine Banknote durch ihre Golddeckung durchaus haufig ein Wertpapier weil sie jederzeit gegen eine festgelegte Menge Gold getauscht werden konnte z B der US Dollar bis 1973 Personalausweis Reisepass oder eine Identitatskarte verbriefen eine offentlich rechtliche Identifizierungspflicht also kein Privatrecht Beweisurkunden wie Schuldschein und Quittung besitzen lediglich Beweisfunktion das Recht ist vollig unabhangig von ihrem Bestehen einfache Legitimationsurkunden wie Garderobenmarken oder Reparaturscheine haben zwar wie Wertpapiere Legitimationsfunktion jedoch fehlt es an der Verbriefung des Rechtes Urkunde Recht Diese Urkunden befreien somit den Schuldner von seiner Leistung andern aber nichts an den Rechten des Glaubigers Der Hinterleger der Kleidungsstucke kann etwa sein Recht anderweitig beweisen indem er die Kleidungsstucke und deren Inhalt genau beschreibt Wertpapiercharakter besitzen jedoch Briefmarken Fahrscheine Telefonkarten oder Eintrittskarten Es handelt sich hierbei um so genannte kleine Inhaberpapiere im Sinne des 807 BGB deren Aussteller sich durch Leistung an den nicht namentlich genannten Inhaber befreien kann der Inhaber die Leistung zu fordern berechtigt ist und der Besitz der Urkunde zur Geltendmachung des Rechts erforderlich ist 10 Kleine Inhaberpapiere sind Inhaberpapiere die das Rechtsverhaltnis und den Aussteller nur unvollstandig wiedergeben Auf sie sind gemass 807 BGB die Regeln uber Inhaberschuldverschreibungen teilweise anzuwenden 793 Abs 1 sowie 794 796 und 797 BGB Was im konkreten Fall als einfache Legitimationsurkunde und was als Wertpapier gilt entscheidet primar der Wille des Ausstellers subsidiar die Verkehrsauffassung Der weite und der enge Wertpapierbegriff BearbeitenDer weite Wertpapierbegriff von Heinrich Brunner ist die heute herrschende Definition Ein Wertpapier ist eine Urkunde in der ein privates Recht in der Weise verbrieft ist dass zur Geltendmachung des Rechts die Innehabung der Urkunde erforderlich ist Diese Definition umfasst Inhaber Order und Rektapapiere Der enge Wertpapierbegriff schrankt diese allgemeine Definition ein Hiernach sollen nur die Urkunden zu den Wertpapieren gehoren die nach sachenrechtlichen Grundsatzen ubertragbar sind Hierzu werden lediglich die Inhaber und Orderpapiere gezahlt Rektapapiere hingegen nicht In diesem Artikel wird vom weiten Wertpapierbegriff ausgegangen Sinn und Zweck von Wertpapieren BearbeitenIm Schuldrecht sind Vertrage im Allgemeinen formfrei Halten die Vertragsparteien ihre vertraglichen Rechte und Pflichten dennoch schriftlich fest so erfolgt dies aus Grunden der leichteren Beweisbarkeit Wird ein Darlehen ausserhalb verbraucherrechtlicher Erfordernisse gewahrt so kann der Glaubiger vom Schuldner die Ausstellung eines Schuldscheines verlangen Legt der Glaubiger nach Falligkeit der Darlehensschuld den Schuldschein dem Schuldner vor kann er damit seine Forderung beweisen Verliert er den Schuldschein geht damit sein Recht auf Ruckzahlung keineswegs unter es obliegt ihm nur es auf andere Art zu beweisen Beim Schuldschein handelt es sich also um eine blosse Beweisurkunde Wird jedoch vereinbart dass der Schuldner mit schuldbefreiender Wirkung an denjenigen leistet der die Urkunde vorlegt so hat die Urkunde Liberationsfunktion Befreiungsfunktion zugunsten des Schuldners unabhangig davon wer sie vorlegt Der Glaubiger kann in diesem Fall die Urkunde an einen seiner Glaubiger wiederum weitergeben der die Urkunde nun beim hier gemeinten Schuldner vorlegt Unter diesen Umstanden handelt es sich bei der Urkunde um ein Wertpapier Eigenschaften von Wertpapieren BearbeitenWertpapiere weisen gemeinsame Eigenschaften auf durch die sie erst den Charakter eines Wertpapiers erhalten Verkehrsfahigkeit Bearbeiten Vom Gesetzeswillen her kann zwischen verkehrsfahigen und weniger verkehrsfahigen Wertpapieren unterschieden werden Verkehrsfahigkeit bedeutet dass ein Wertpapier durch seine rechtliche Ausgestaltung mehr oder weniger leicht von einem Inhaber zum nachsten Inhaber ubertragen werden kann Die Verbriefung des Rechts sichert erst die Verkehrsfahigkeit eines Wertpapiers 11 Zu den verkehrsfahigen gehoren die Inhaber und Orderpapiere die mehr oder weniger fungibel gestaltet sind und durch blosse Ubergabe bzw Indossament ubertragen werden konnen Hochste Verkehrsfahigkeit kommt dabei den Inhaberpapieren zu weil ihre Ubertragbarkeit durch einen verstarkten Gutglaubensschutz sogar noch weitgehender ist als bei den beweglichen Sachen 12 Als wenig verkehrsfahig sind die Rektapapiere konstruiert bei denen die blosse Ubergabe des Papiers noch nicht einmal eine Rechtsanderung der darin verbrieften Forderung zur Folge hat die verbriefte Forderung muss im Wege der Abtretung ubertragen werden und das sie verbriefende Wertpapier folgt einem komplizierten rechtlichen Schicksal Der erwerbende Zessionar hat Anspruch gegen den Zedenten auf Herausgabe der Urkunde 985 952 Abs 1 Satz 2 BGB und der alte Glaubiger ist zudem zur Ubergabe aller mit der Forderung zusammenhangenden Urkunden verpflichtet 402 BGB Diese rechtlichen Hurden machen Rektapapiere nicht gerade verkehrsfahig Stellt der Gesetzgeber besondere Hurden bei der Ubertragbarkeit auf will er damit insbesondere die Verkehrsfahigkeit verhindern Geschaftsanteile an einer GmbH die ubrigens keine Wertpapiere sind konnen nach 15 Abs 3 und 4 GmbHG nur in Form einer notariell beurkundeten Abtretung ubertragen werden dabei bedarf bereits das schuldrechtliche Verpflichtungsgeschaft der notariellen Beurkundung erst recht die eigentliche Abtretung als Verfugungsgeschaft 13 Handelbarkeit Bearbeiten Anschaffung Verkauf Verwaltung und Verwahrung von Wertpapieren fur andere ist ein erlaubnispflichtiges Bankgeschaft im Sinne von 1 KWG Handelbarkeit insbesondere Borsenfahigkeit erfordert das Hochstmass der Verkehrsfahigkeit Deshalb sind die Inhaberpapiere als verkehrsfahigste aller Wertpapierarten fur den Borsenhandel pradestiniert Sollen Orderpapiere wie etwa die Namensaktie an der Borse handelbar sein mussen sie ein Blankoindossament enthalten Namensaktien sind borsentechnisch lieferbar wenn die letzte Ubertragung 68 Abs 1 AktG und nur diese durch ein Blankoindossament ausgedruckt ist Namensaktien die nur mit Zustimmung der Gesellschaft ubertragen werden konnen 68 Abs 2 AktG sind ebenfalls lieferbar wenn die letzte Ubertragung und wiederum nur diese durch Blankozession erfolgte oder wenn den Aktien Blankoumschreibungsantrage des Verkaufers beigefugt sind 14 In den Richtlinien der Deutschen Borse fur die Lieferbarkeit beschadigter amtlich notierter Wertpapiere werden als wesentliche Merkmale eines Wertpapiers das Blankoindossament und die Blankozession hervorgehoben 15 Verbriefung eines Rechts Bearbeiten Allen Wertpapieren ist die Verbriefung eines privaten Rechts gemeinsam Wahrend die Aktie alle Rechte eines Aktionars an der Aktiengesellschaft verbrieft berechtigt das Sparbuch den Glaubiger zur Abhebung des in ihm dokumentierten Sparguthabens in den festgelegten Grenzen Wieder ganz anders gelagert sind die Rechte etwa aus einem Order Lagerschein die dessen legitimierten Inhaber zur Abholung der eingelagerten Waren berechtigen Wie bereits diese kurze Aufzahlung zeigt sind die Rechte aus Wertpapieren vollig unterschiedlich ausgestaltet Sie reichen vom Stimmrecht auf der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft uber das Eigentum an gelagerten Waren bis zu geldwerten Vermogensrechten beim Sparbuch Bei Inhaberpapieren ist das Recht mit der Urkunde so stark verbunden dass Einigung und Ubergabe der Urkunde auch die in ihr verbrieften Rechte an den neuen Inhaber automatisch ubertragen Bei Order und Rektapapieren hingegen fuhrt die blosse Ubergabe der Urkunde nicht zum Rechtsubergang der darin verbrieften Rechte Orderpapiere erfordern ein Indossament Anspruche aus Rektapapieren mussen mit Zession ubertragen werden Bei letzteren ist die Verbindung des Vermogensrechts mit der Urkunde bereits so gelockert dass die Ubertragung des verbrieften Anspruchs durch Zession erforderlich ist wahrend die Ubergabe der Urkunde zivilrechtlich als notwendige Folge eingestuft wird Dennoch ist die Ubergabe bei allen Wertpapierarten von grosser Bedeutung weil bei der Geltendmachung des verbrieften Anspruchs dem Schuldner oder Aussteller die Urkunde auszuhandigen ist Geltendmachung des Anspruchs Bearbeiten Geltendmachung des Anspruchs bedeutet dass der jeweilige Inhaber des Papiers bei Falligkeit des hierin verbrieften Rechts seinen Anspruch auf Leistung vom Schuldner gegen Aushandigung der Urkunde verlangen kann Wird dabei vereinbart dass der Schuldner mit schuldbefreiender Wirkung an denjenigen leistet der die Urkunde vorlegt so hat die Urkunde Liberationsfunktion Befreiungsfunktion zugunsten des Schuldners unabhangig davon wer sie vorlegt Der legitimierte Besitz des Wertpapiers begrundet die uneingeschrankte Vermutung der materiellen Berechtigung des Inhabers Der Schuldner darf dem Inhaber lediglich Einwendungen entgegensetzen die die Gultigkeit der Ausstellung betreffen sich aus der Urkunde ergeben oder dem Aussteller unmittelbar gegen den Inhaber zustehen War der Schuldner zum Zeitpunkt der Ausstellung etwa geschaftsunfahig oder weist er nach dass der Inhaber bereits die in der Urkunde versprochene Leistung erhalten hat dann ist der Schuldner von der Leistung befreit Das gilt auch dann wenn der Inhaber die Urkunde nicht vorlegen kann Der Schuldner aus einem Wertpapier kann namlich verlangen dass ihm die Urkunde ausgehandigt wird wenn er die Leistung bewirken soll In 796 BGB ist ein weitgehender Ausschluss von Einwendungen vorgesehen Der Schuldner darf deshalb dem Glaubiger nur wenige leistungshindernde Einwendungen entgegenhalten Wahrend beim Inhaberpapier jeder Vorleger fur den Schuldner als materiell berechtigt anzusehen ist die Leistung zu verlangen obliegen dem Schuldner bei Order und Rektapapieren bestimmte Prufungspflichten Bei Orderpapieren ist der jeweilige Vorleger der Urkunde materiell berechtigt wenn eine luckenlose Indossamentenkette die auf den Aussteller zuruckzufuhren sein muss vorhanden ist Der Schuldner eines Orderpapiers ist nach Art 40 Abs 3 Satz 2 WG lediglich verpflichtet vor seiner Leistung die aussere Ordnungsmassigkeit der Indossamentenkette zu prufen Er uberpruft mithin die Kette der Indossamente auf ihre Luckenlosigkeit wobei es unerheblich ist ob die Indossamente wirksam oder die Unterschriften echt sind Leistet der Schuldner an einen nichtberechtigten Vorleger des Orderpapiers so wird er von der Leistung frei 365 Abs 1 HGB i V m Art 40 Abs 3 WG Verlust des Wertpapiers Bearbeiten Ist die Urkunde verloren gegangen geht das hierin verbriefte Recht jedoch nicht unter Erforderlich zur Geltendmachung von Rechten aus verloren gegangenen Wertpapieren ist dann eine Kraftloserklarung nach abgeschlossenem Aufgebotsverfahren Das Ausschlussurteil der Kraftloserklarung ersetzt das verloren gegangene Wertpapier und verschafft dem Inhaber die ursprungliche Rechtsstellung aus dem Wertpapier 479 FamFG Das Aufgebotsverfahren ist fur Inhaber und Orderpapiere fur qualifizierte Legitimationspapiere und den Hypothekenbrief gesetzlich vorgesehen Geht indes ein Schuldschein verloren so ist nach 371 BGB ein Aufgebotsverfahren nicht vorgesehen das Recht kann somit ohne Aufgebotsverfahren geltend gemacht werden weshalb der Schuldschein nicht zu den Wertpapieren gehort Ein Aufgebotsverfahren fur verloren gegangene Urkunden ist somit ein weiteres Kriterium fur die Wertpapiereigenschaft Kommt ein Wertpapier abhanden etwa durch Diebstahl oder Verlieren so kann das Recht nur noch aufgrund eines im Aufgebotsverfahren 433 ff FamFG erwirkten Ausschlussurteils 479 FamFG beim Schuldner geltend gemacht werden Dies ist die Konsequenz aus dem Recht des Schuldners dass dieser nur zur Leistung verpflichtet ist wenn ihm die Urkunde vom Inhaber ausgehandigt wird Wesentliche Funktionen von Wertpapieren BearbeitenAlle Wertpapiere erfullen mehr oder weniger gemeinsame Funktionen die wie folgt systematisiert werden konnen Indiz und Beweisfunktion Bearbeiten Der Inhalt der Wertpapierurkunde beweist jedem Interessierten insbesondere dem Inhaber dass der Aussteller eine Leistung unter den in der Urkunde niedergelegten Bedingungen schuldet Bei Rechtsstreitigkeiten dient diese Urkunde insbesondere als Nachweis des Leistungsumfangs Der Gesetzgeber hat mit dem Urkundenprozess eine besondere Variante des Zivilprozesses geschaffen Hiernach kann ein Anspruch geltend gemacht werden der auf Zahlung von Geld oder auf Lieferung von vertretbaren Sachen oder Wertpapieren gerichtet ist wenn samtliche zur Begrundung des Anspruchs erforderlichen Tatsachen unstreitig sind oder durch Urkunden bewiesen werden konnen 592 ZPO Wertpapiere sind in Urkundenprozessen das einzig zulassige Beweismittel Hieraus ist erkennbar welche bedeutsame Beweisfunktion prozessrechtlich den Wertpapieren zukommt Liberationsfunktion Legitimationsfunktion Bearbeiten Wahrend die Liberationsfunktion dafur sorgt dass der Schuldner an jeden vorlegenden Inhaber der Urkunde mit schuldbefreiender Wirkung leisten darf begrundet die Legitimationsfunktion eine Rechtsvermutung dass der Inhaber der Urkunde als berechtigt anzusehen ist Die Liberationsfunktion gilt ausnahmsweise nicht wenn der Schuldner positive Kenntnis davon besitzt dass der Besitzer der Urkunde nicht der wahre Rechtsinhaber und dies leicht nachweisbar ist Bei der Legitimationsfunktion wird kraft Gesetzes vermutet dass der jeweilige Inhaber der Urkunde auch der materiell Berechtigte ist Dies gilt uneingeschrankt fur Inhaberpapiere nur eingeschrankt fur die Orderpapiere nicht jedoch bei Rektapapieren Ausnahme Hypothekenbrief Beim Hypothekenbrief besteht nach 1155 BGB eine Legitimationswirkung zugunsten des Inhabers wenn von ihm eine ununterbrochene Kette offentlich beglaubigter Abtretungserklarungen auf den tatsachlich im Grundbuch Eingetragenen zuruckfuhrt Die Liberationsfunktion ist bei Inhaberpapieren bereits fruh anerkannt worden 16 Danach kann jeder Inhaber der Urkunde vom Schuldner bei Falligkeit Zahlung verlangen und der Schuldner wird durch Leistung an den Inhaber von seiner Schuld befreit liberiert Urkunden die sowohl die Legitimations als auch die Liberationsfunktion besitzen werden als Legitimationspapiere bezeichnet hierbei wird zwischen einfachen und qualifizierten Legitimationspapieren unterschieden Einfache sind Gepackschein oder Garderobemarke hierbei darf der Schuldner auch ohne Vorlage der Urkunde schuldbefreiend leisten 17 Bei qualifizierten Legitimationspapieren hingegen muss und darf der Schuldner nur gegen Vorlage der Urkunde leisten 18 Prasentationsfunktion Bearbeiten Das Gesetz verlangt vom Inhaber des Wertpapiers dass er die Urkunde bei Geltendmachung des Rechts dem Schuldner vorlegen muss Gesetzestechnisch wird dies in unterschiedlicher Form umgesetzt etwa dass der Inhaber vom Schuldner Zahlung verlangen kann 793 Abs 1 Satz 1 BGB bei Inhaberschuldverschreibungen oder ein ausdruckliches Vorlegungserfordernis kodifiziert ist 1160 Abs 1 BGB beim Hypothekenbrief Art 38 WG beim Wechsel Um weitere Zahlungen des Schuldners aus derselben Urkunde zu verhindern verlangt das Gesetz nach Zahlung die Aushandigung der Urkunde an den Schuldner etwa Art 39 Abs 1 WG Die Vorlageerfordernis fur Wertpapiere erhoht die Verkehrssicherheit durch Verdrangung des Leistungsverweigerungsrechts des Schuldners aus 410 BGB 19 Transportfunktion Bearbeiten Die Verbriefung eigentlich unsichtbarer Rechte in einer Urkunde ermoglicht ihre Ubertragung nach sachenrechtlichen Normen ausgenommen wiederum die Rektapapiere Daher stammt der Ausdruck Verkorperung mit dem ein unsichtbares Recht durch schriftliche Erklarung in eine korperlich vorhandene Urkunde ubernommen wird Allerdings gehort die Verbriefung von Wertpapieren bankaufsichtsrechtlich nicht mehr zu den begriffspragenden Elementen 19 Die Urkunde kann dann durch Ubereignung nach den 929 ff BGB als bewegliche Sache ubertragen werden mit der Folge eines gutglaubigen Erwerbs nach den 932 ff BGB bei Inhaberpapieren sogar bei gestohlenen oder abhandengekommenen Urkunden 935 Abs 2 BGB Zudem erweckt der Besitz der Urkunde den Rechtsschein des Eigentums an ihr 1006 BGB wobei fur Orderpapiere Sondervorschriften gelten Art 16 Abs 1 WG Art 19 SchG 365 Abs 1 HGB und 68 Abs 1 AktG Bei Rektapapieren gilt die Transportfunktion nicht weil fur die Ubertragung des Rechts dessen Abtretung erforderlich ist und eine Ubergabe des Papiers fur den Rechtsubergang weder erforderlich noch ausreichend ist Bestandteile BearbeitenBorsenfahige Wertpapiere auch Effekten genannt bestehen im Regelfall aus dem Mantel Das ist die Haupturkunde das Glaubiger oder Teilhaberrecht verbrieft Dem Bogen Das ist ein in mehrere gleichartige und nummerierte Abschnitte aufgeteiltes Papier Die einzelnen Abschnitte werden Kupon oder Dividendenschein genannt Gegen die Abgabe eines Kupons bei einer Zahlstelle konnen Rechte aus der Urkunde geltend gemacht werden allerdings in Verbindung mit der Vorlage des Mantels Dies betrifft insbesondere Gewinnausschuttungen bzw Zinszahlungen aber auch Wandlungen Bezug neuer Aktien o A Die Kupons verbriefen somit in erster Linie das Ertragsrecht Dem Erneuerungsschein Talon Gegen Abgabe des Erneuerungsscheines bei einer Zahlstelle erhalt der Inhaber einen neuen Bogen wenn beispielsweise die Kupons des alten Bogens verbraucht sind Haufig ist der Erneuerungsschein aber als besonderer Abschnitt im Bogen enthalten Kennzeichnung BearbeitenIm deutschen Borsenhandel wurden Wertpapiere im engeren Sinn bisher uber eine sechsstellige Kennnummer die Wertpapierkennnummer oder WKN klassifiziert diese wurde am 22 April 2003 durch die Internationale Wertpapierkennnummer ISIN ersetzt Die ISIN ist eine zwolfstellige Zahlen Buchstaben Kombination die nach folgendem Muster zusammengesetzt ist Landercode Nationale Kennnummer NSIN Prufziffer DE 000575200 0 In den nationalen Kennnummern ist sofern schon existent die bisherige WKN im Beispiel Bayer AG WKN 575200 rechtsbundig eingearbeitet die vorderen Stellen werden mit Nullen aufgefullt Der Landercode gibt lediglich die Rechtsordnung an nach der das Wertpapier als solches also das verbriefte Recht aufgelegt wurde Er muss nicht mit der Rechtsordnung des Emittenten ubereinstimmen Ein Anteil an einem auslandischen Unternehmen kann also nach deutschem Recht in Form einer Globalurkunde verbrieft werden und erhalt dann eine Kennzeichnung mit DE als Landercode siehe auch American Depositary Receipt Anteilsscheine fur das gleiche Unternehmen konnen auch nach mehreren Rechtsordnungen gleichzeitig verbrieft werden Sie erhalten dann entsprechend unterschiedliche Kennzeichnungen und fur die Verwahrung gelten unterschiedliche Rechtsgrundlagen Ein in Form einer deutschen Globalurkunde verbriefter Anteil einer auslandischen Gesellschaft kann z B in Girosammelverwahrung gehalten werden wahrend ein auslandisches Wertrecht am gleichen Unternehmen in Wertpapierrechnung gehalten werden kann Einteilungen BearbeitenNach Bezeichnung des Berechtigten Begunstigten wer Anspruch auf Leistung hat Bearbeiten A Inhaberpapiere englisch bearer paper Das sind Wertpapiere bei denen Berechtigter der Vorleger ist Die Ubertragung erfolgt durch dingliche Einigung und blosse Ubergabe der Urkunde Beispiele sind Inhaberaktie Inhaberschuldverschreibung oder Inhaberscheck Ferner die technischen Inhaberpapiere namlich Orderpapiere mit Blankoindossament siehe B und Rektapapiere mit Blankozession B Orderpapiere englisch order paper Das sind Wertpapiere bei denen Berechtigter der darauf Genannte oder derjenige ist den dieser als neuen Berechtigten Indossataren bezeichnet Die Ubertragung erfolgt durch Einigung Indossament Ubertragungsvermerk meist auf der Ruckseite des Orderpapiers und Ubergabe Beispiele sind a die geborenen Orderpapiere Orderscheck Wechsel Interimsschein und Namensaktie b die gekorenen Orderpapiere Transport Versicherungspolice Order Lagerschein Ladeschein Konnossement kaufmannische Anweisung und der kaufmannische Verpflichtungsschein sofern sie mit der positiven Orderklausel versehen sind Fehlt die positive Orderklausel handelt es sich um Rektapapiere siehe C Enthalten die geborenen oder gekorenen Orderpapiere ein Rektaindossament nicht an Order oder nicht ubertragbar handelt es sich um technische Rektapapiere siehe C C Rektapapiere oder Namenspapiere englisch non negotiable registered instruments Das sind Wertpapiere deren Rechte durch Einigung Zession und Ubergabe der Urkunde ubertragen werden konnen Berechtigter ist ausschliesslich der darauf Genannte Beispiele sind Sparbuch Versicherungsschein Hypothekenbrief Grundschuld und Rentenschuldbrief Werden diese Wertpapiere mit einer Blankozession versehen handelt es sich um technische Inhaberpapiere Nach dem verbrieften Recht Bearbeiten Schuldrechtliche WP Verbriefung von Forderungen Wechsel Scheck Schuldverschreibung Mitgliedschaftspapiere Verbriefung von Mitgliedschaft an einer Personenvereinigung und der entsprechenden Rechte Aktie Sachenrechtliche WP Verbriefung von Sachenrechten Investmentzertifikat Hypothekenbrief Traditions und Dispositionspapiere Warenwertpapiere Lagerschein Ladeschein Konnossement Nach der Beziehung zum Grundgeschaft Bearbeiten abstrakte WP Verbriefung eines vom Grundgeschaft losgelosten Rechts Wechsel Scheck kausale WP sonstige Aktie Nach der wirtschaftlichen Funktion Bearbeiten Effekten WP des Kapitalmarktes Anleihen auch Schuldverschreibung genannt Aktien WP des Zahlungs und Kreditverkehrs Scheck Wechsel WP des Guterumlaufs Warenwertpapiere Konnossement Ladeschein Lagerschein Nach dem Gegenwert Bearbeiten Geldwertpapiere Zinsschein Scheck Wechsel Kapitalwertpapiere Glaubigerpapiere Obligation Pfandbrief Rentenbrief Genussschein Beteiligungswertpapiere Aktie Kolonialgesellschaftsanteil Warenwertpapiere Konnossement Ladeschein Lagerschein Nach Vertretbarkeit Bearbeiten vertretbare WP Effekten nicht vertretbare WP Hypothekenbrief Grundschuldbrief Nach dem Ertrag Bearbeiten unverzinsliche WP Zero Bonds verzinsliche WP festverzinsliche Wertpapiere wie Standardanleihen Dividendenertrage Aktien gemischte Ertrage wie Investmentzertifikate Nach der Notierung Bearbeiten Bei borsengehandelten Wertpapieren wird der Preis eines Wertpapiers festgelegt als Stucknotierung bei Aktien Investmentzertifikaten oder Optionsscheinen Prozentnotierung bei Anleihen Promillenotierung bei Anleihen Ausgabepreis Bearbeiten Ausgabepreis ist der Borsenkurs den Anleger beim Ersterwerb von Investmentzertifikaten oder anderen Wertpapieren auf dem Primarmarkt zu zahlen haben Der Ausgabepreis von Anteilen oder Aktien muss bei Investmentzertifikaten dem Nettoinventarwert des Anteils oder der Aktie an der inlandischen Investmentgesellschaft zuzuglich eines in den Anlagebedingungen festzusetzenden Aufschlags gemass 165 Abs 2 Nr 8 KAGB entsprechen 71 Abs 2 KAGB Rucknahmepreis Bearbeiten Am Sekundarmarkt ist der Verkaufspreis der Borsenkurs zu dem Effekten verkauft werden konnen Der Rucknahmepreis fur die Rucknahme von Anteilen oder Aktien muss bei Investmentzertifikaten dem Nettoinventarwert des Anteils oder der Aktie an der inlandischen Investmentgesellschaft abzuglich eines in den Anlagebedingungen festzusetzenden Abschlags gemass 165 Abs 2 Nr 8 KAGB entsprechen Der Rucknahmepreis ist abzuglich des Abschlags zu zahlen Schutz bei Wertpapiergeschaften BearbeitenAnleger in Deutschland konnen bei Beschwerden die sich auf Wertpapiergeschafte beziehen verschiedene Schlichtungsstellen anrufen Fur die Zustandigkeit ist massgeblich welcher Banksparte die Bank angehort mit der der Anleger das Wertpapiergeschaft abgeschlossen hat Rein aufsichtsrechtliche Beschwerden bearbeitet die Bundesanstalt fur Finanzdienstleistungsaufsicht 20 Fur grenzuberschreitende Streitfalle zwischen Verbrauchern und Finanzdienstleistern wie Banken oder Wertpapierfirmen besteht das Europaische Netzwerk der Schlichtungsstellen fur Finanzdienstleistungen FIN NET 21 International BearbeitenDer Schuldner aus einem Wertpapier ist auch in der Schweiz nur gegen Aushandigung der Urkunde zu leisten verpflichtet Art 966 Abs 1 OR Die Ubertragung geschieht durch Besitzubertragung bei Orderpapieren durch Indossament und bei Namenspapieren durch Abtretung Art 967 OR In Osterreich setzt das ABGB den Wertpapierbegriff voraus so etwa in 215 ABGB 217 ABGB oder 220 ABGB Das Unternehmensgesetzbuch UGB regelt in 363 UGB die Indossierung von Orderpapieren 381 UGB besagt dass die Regelungen des Warenkaufs auch auf den Wertpapierkauf anwendbar sind Der Securities Act vom Mai 1933 ist wichtigster Bestandteil des US amerikanischen Wertpapierrechts Er versteht in Sec 2 77b Abs 1 unter Wertpapier englisch security jedes Zertifikat englisch note Aktien englisch stock eigene Aktien englisch treasury stock Terminkontrakte auf Wertpapiere englisch security future Swaps auf Wertpapierbasis wie der Asset Swap englisch security based swap Anleihen englisch bond Schuldverschreibungen englisch debenture Verschuldungsnachweise englisch evidence of indebtedness Zinszertifikate englisch certificate of interest Beteiligungen an einer Gewinnverteilungsvereinbarung englisch participation in any profit sharing agreement Urkunden an Sicherheitstreuhand englisch collateral trust certificate Investmentzertifikate englisch investment contract Zertifikate an Stimmrechtstreuhand englisch voting trust certificate Einlagenzertifikate englisch certificate of deposit Olinteressen englisch fractional undivided interest in oil gas or other mineral rights Verkaufsoptionen englisch put Kaufoptionen englisch call Straddles englisch straddle Optionen englisch option und weitere Arten In Liechtenstein ist zum 1 Januar 2020 das Token und VT Dienstleistergesetz TVTG in Kraft getreten durch das eine Vielzahl von Rechten durch die Rechtsfigur Token von Distributed Ledger Technology verwaltet und ubertragen werden konnen sodass Token basierte Wertpapiere moglich sind 22 Siehe auch BearbeitenAussetzung des Handels Scripophilie Valutapapier Wertpapieraufbewahrung in der Schweiz Emission Wirtschaft Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Wertpapier Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Henning Haarhaus Legale Steuerparadiese Attraktive Kapitalanlagen im Ausland 2008 S 107 Heinrich Brunner Die Wertpapiere in Wilhelm Endemann Hrsg Endemanns Handbuch des deutschen Handels See und Wechselrechts Band II 1882 S 140 147 zitiert uber Michael Hippler Bilanzierung von Schuldverschreibungen im Jahresabschluss der Versicherungsunternehmen 1998 S 21 ff Herbert Trondle Thomas Fischer Kommentar zum StGB 50 Aufl 2001 267 Rdnr 2 Diethelm Kienapfel Urkunden im Strafrecht 1967 S 339 ff Lutz Sedatis Einfuhrung in das Wertpapierrecht 1988 S 169 Michael Hippler Bilanzierung von Schuldverschreibungen im Jahresabschluss der Versicherungsunternehmen 1998 S 27 die moderne Girosammelverwahrung kennt keine effektiven Wertpapierurkunden mehr sondern Wertpapiere als Guthaben auf Depot oder Verrechnungskonten BT Drs 19 26925 vom 24 Februar 2021 Entwurf eines Gesetzes zur Einfuhrung von elektronischen Wertpapieren S 29 Klaus von Wysocki Wirtschaftliches Prufungswesen Aufstellung und Prufung des Jahresabschlusses nach HGB Band I 2005 S 204 BGHZ 164 286 Briefmarken Urteil Dieter Farny Handworterbuch der Versicherung 1998 S 1309 veraussert ein Dieb gestohlene Inhaberpapiere an einen gutglaubigen Erwerber der kein Kreditinstitut ist so wird dieser Erwerber uber 929 932 und 935 Abs 2 BGB Eigentumer das ist bei beweglichen Sachen nicht moglich Ulrich Stache GmbH Recht Was Geschaftsfuhrer und Manager wissen mussen 2006 S 182 Bedingungen fur Geschafte an den deutschen Wertpapierborsen vom 1 Juni 2007 PDF 84 kB Richtlinien fur die Lieferbarkeit beschadigter amtlich notierter Wertpapiere PDF 53 kB Deutsche Borse AG 30 September 1999 abgerufen am 7 April 2015 Johannes Emil Kuntze Die Lehre von den Inhaberpapieren 1857 S 317 f online Adolf Baumbach Wolfgang Hefermehl Wertpapierrecht 2008 Rz 11 Adolf Baumbach Wolfgang Hefermehl Wertpapierrecht 2008 Rz 80 a b Peter Derleder Kai Oliver Knops Heinz G Bamberger Handbuch zum deutschen und europaischen Bankrecht 2003 S 1238 Website BaFin Memento des Originals vom 10 November 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bafin de Information zum Petitionsrecht bei der Bundesanstalt fur Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin Website FIN NET Informationen des Europaischen Netzwerks der Schlichtungsstellen fur Finanzdienstleistungen FIN NET Michael Kissler amp Kilian Trautmann Hinweise zu Kryptowerten und Kryptoverwahrung im Rahmen der jungsten KWG Novelle Corporate Finance 1 Juli 2020 abgerufen am 15 Februar 2021 Bitte den 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