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Das Wertpapierrecht ist ein Rechtsgebiet des Privatrechts Im weiteren Sinn erfasst es die privatrechtlichen Regelungen uber Wertpapiere Im engeren Sinn beschaftigt es sich mit den Regeln uber Entstehung Ausubung und Ubertragung von Wertpapieren Vorschriften die sich auf den Handel mit und die Verwahrung von Wertpapieren beziehen sind Gegenstand des Kapitalmarktrechts 1 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Bedeutung 3 Inhalt 4 Dematerialisierung 5 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenWertpapierrecht ist derjenige Teil der Privatrechtsordnung der sich mit Wertpapieren befasst also Urkunden die private Vermogensrechte verbriefen 2 Die Rechtsquellen fur das Wertpapierrecht ergeben sich aus Gesetzen wie dem BGB HGB sowie Spezialgesetzen wie Aktiengesetz AktG Kapitalanlagegesetzbuch KAGB Scheckgesetz SchG oder Wechselgesetz WG Gegenstand des Wertpapierrechts sind Wertpapiere die sich unter anderem hinsichtlich ihrer Ubertragbarkeit und Verkehrsfahigkeit einteilen lassen in Inhaberpapiere Orderpapiere und Namenspapiere Der Gesetzgeber hat sich entschieden die Inhaberpapiere wie bewegliche Sachen zu behandeln so dass sie durch dingliche Einigung und Ubergabe ubertragen werden konnen Ihr Gutglaubensschutz ist sogar noch weitgehender als bei den beweglichen Sachen 3 Orderpapiere bedurfen zu ihrer Ubereignung zusatzlich eines Indossaments Namenspapiere einer Zession Bedeutung BearbeitenWertpapiere sind weltweit das wichtigste Handelsobjekt auf Finanzmarkten an Wertpapierborsen sogar das ausschliessliche Das Funktionieren von Marktwirtschaften ist ohne Wertpapiere undenkbar 4 Je nach Zuordnung zu den Teilmarkten der Finanzmarkte unterscheidet man Kapitalmarktpapiere Aktien Anleihen Investmentzertifikate Geldmarktpapiere Einlagenzertifikate Commercial Paper Wertpapiere des Kreditmarkts Kreditbriefe und auch die Warenbegleitpapiere des Gutermarkts Konnossement Ladeschein und Lagerschein 5 Inhalt BearbeitenIn diesem Zusammenhang umfasst das Wertpapierrecht insbesondere die Gesamtheit der Rechtsnormen mit denen die Verbriefung von Rechten und die jeweils damit einhergehenden Wertpapierfunktionen insbesondere Transport Legitimations und Liberationsfunktion geregelt werden Das Wertpapierrecht befasst sich mit der Entstehung der Wertpapiere durch Begebungsvertrag zwischen dem Aussteller und dem ersten Rechtsinhaber der Urkunde Durch die zivilrechtliche Verbriefung und den jeweiligen Grad der damit verbundenen Wertpapierfunktionen wird der rechtlich weitgehend risikolose Rechtsverkehr mit Wertpapieren vor allem die erleichterte Ubertragbarkeit von Rechten wie Forderungs Mitgliedschafts oder Miteigentumsrechte z B Wechsel Scheck Anleihen Aktien Investmentanteile usw ermoglicht Dabei regelt das Wertpapierrecht die Ubertragbarkeit deren grundsatzlich geringes Rechtsrisiko zu unterscheiden ist vom jeweiligen wirtschaftlichen Risikoprofil und Finanzrisiko eines Wertpapiers 6 Durch die Verbriefung einer Vielzahl gleichartig ausgestatteter Wertpapiere vertretbare fungible Wertpapiere und die Konzentration aller Wertpapierfunktionen sind Wertpapiere des Kapitalmarktes besonders effektiv handelbar Effekten Regulatorische Bestimmungen die Rahmenbedingungen fur den Wertpapierhandel und die Wertpapierverwahrung enthalten z B borsenrechtliche Bestimmungen wie Zulassungsbestimmungen Insiderregeln Transparenzgebote Market Maker Regelungen oder das Depotgesetz sind wiederum weitgehend offentlich rechtlicher Natur Daneben finden sich weitere auf Wertpapiere bezogene Einzelnormen in einer Vielzahl von Rechtsgebieten so z B im Steuerrecht Strafrecht Insolvenzrecht Exekutions recht Familienrecht Solvabilitatsrecht oder Bilanzrecht Im EU Recht wurden zur Verwirklichung des Binnenmarktes weite Teile des Wertpapierrechtes harmonisiert z B Transparenz Richtlinie Verordnung EG Nr 109 2004 PDF Richtlinie 2003 71 EG Prospektrichtlinie OGAW Richtlinie und Marktmissbrauchsrichtlinie Dematerialisierung BearbeitenAls Dematerialisierung wird in der Wirtschaft und im Wertpapierrecht der Trend von der klassischen Papierform eines Tragermediums zu digitalen Daten bezeichnet Beispiele sind die Einfuhrung von Kryptowahrungen oder die Einfuhrung von elektronischen Wertpapieren anstelle von Wertpapierurkunden Bei allen wird die Papierform als Tragermedium fur Finanzinstrumente abgelost dematerialisiert durch digitale Formen 7 Das Gesetz uber elektronische Wertpapiere eWpG vom Juni 2021 ermoglicht den Wertpapierhandel mit vollig urkundenlosen Finanzinstrumenten auch ohne Globalurkunden indem es deren Ubergabe durch Eintragung im Wertpapierregister nach 4 Abs 4 eWpG ersetzt 8 Einzelnachweise Bearbeiten Vogel 793 BGB Rn 6 7 In Johannes Kondgen beck online GROSSKOMMENTAR Stand 1 Juli 2021 Karl Heinz Gursky Wertpapierrecht 2011 S 1 veraussert ein Dieb gestohlene Inhaberpapiere an einen gutglaubigen Erwerber der kein Kreditinstitut ist so wird dieser Erwerber uber 929 932 und 935 Abs 2 BGB Eigentumer das ist bei beweglichen Sachen uberwiegend nicht moglich Wolfgang Zollner Wertpapierrecht 1987 S 1 Wolfgang Zollner Wertpapierrecht 1987 S 2 5 Wertpapiere allgemein In wertpapierrecht at Archiviert vom Original am 24 April 2010 abgerufen am 30 August 2019 Adam Reining Lexikon der Aussenwirtschaft 2003 S 99 BT Drs 19 26925 vom 24 Februar 2021 Entwurf eines Gesetzes zur Einfuhrung von elektronischen Wertpapieren S 39Normdaten Sachbegriff GND 4065682 2 lobid OGND AKS Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wertpapierrecht amp oldid 231480369