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Dematerialisierung ist eine Strategie mit dem Ziel die Stoffstrome stark zu reduzieren die durch menschliches Handeln vor allem durch wirtschaftliche Tatigkeit verursacht werden Dazu soll der Material und Energieverbrauch des sozio okonomischen Systems stark verringert werden Das dahinter stehende Ziel ist die Befriedigung menschlicher Bedurfnisse bei gleichzeitiger Reduzierung der Umweltbelastungen in absoluten Zahlen 1 2 Daruber hinaus gibt es den Begriff in der Wirtschaft und im Wertpapierrecht Inhaltsverzeichnis 1 Notwendigkeit der Dematerialisierung 2 Wirtschaft und Wertpapierrecht 3 Literatur 4 EinzelnachweiseNotwendigkeit der Dematerialisierung BearbeitenVertreter der Dematerialisierung begrunden die Notwendigkeit einer Verringerung der Stoffstrome mit zwei Uberlegungen 3 Bisher nutzten rund 20 der Erdbevolkerung 80 der Ressourcen und der damit verbundenen Stoffstrome Fur 80 der Bevolkerung standen lange Zeit 20 der Stoffstrome zur Verfugung Durch das starke Wirtschaftswachstum einiger Schwellenlander im Zuge der nachholenden Entwicklung nehmen die Stoffstrome global gesehen seit einigen Jahren stark zu Die okologischen Folgen dieser umfangreichen und zunehmenden Stoffstrome sind entweder negativ z B Ozonloch Klimawandel Versteppung oder unbekannt Daher verlangt das Vorsorgeprinzip eine Stoffstromreduktion um eine Uberbelastung der okologischen Systeme z B Grundwasser Boden auszuschliessen Dematerialisierung bedeutet fur die Umweltpolitik einen Paradigmenwechsel weil dabei der Schwerpunkt von der Outputseite der Volkswirtschaft Emissionen und Abfalle und deren Umweltwirkungen auf die Inputseite Produktionsfaktoren verschoben wird Das Konzept der Dematerialisierung wurde in den 1990er Jahren zuerst durch Friedrich Schmidt Bleek konkretisiert Schmidt Bleek pladiert fur eine Dematerialisierung um den Faktor 10 Die Stoffstrome mussten sich global gesehen um rund die Halfte reduzieren um wieder ein nachhaltiges Niveau zu erreichen Fur industrialisierte Staaten wie Deutschland bedeute dies eine Reduktion um den Faktor 10 also auf etwa 10 der derzeitigen Stoffstrome 4 5 Zur Bewertung und Umsetzung von Dematerialisierungsvorhaben entwickelten Schmidt Bleek und andere ab 1992 das MIPS Konzept Wirtschaft und Wertpapierrecht BearbeitenAls Dematerialisierung wird in der Wirtschaft und im Wertpapierrecht der Trend von der klassischen Papierform eines Tragermediums zu digitalen Daten bezeichnet Beispiele sind die Verwendung von Buchgeld anstatt Bargeld die Einfuhrung von Kryptowahrungen oder die Einfuhrung von elektronischen Wertpapieren anstelle von Wertpapierurkunden Bei allen wird die Papierform als Tragermedium fur Finanzinstrumente abgelost dematerialisiert durch digitale Formen 6 Das Gesetz uber elektronische Wertpapiere eWpG vom Juni 2021 ermoglicht den Wertpapierhandel mit vollig urkundenlosen Finanzinstrumenten indem es deren Ubergabe durch Eintragung im Wertpapierregister nach 4 Abs 4 eWpG ersetzt 7 Literatur BearbeitenLiteratur uber Dematerialisierung im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Sustainable Europe Research Institute SERI Integrating Policies Factor 10 Institute Begriffe Dematerialisierung 2008 Abgerufen am 2 Juli 2014 Lexikon der Nachhaltigkeit Dematerialisierung Sustainable Europe Research Institute SERI Aachener Stiftung 10 April 2014 Abgerufen am 2 Juli 2014 Friedrich Schmidt Bleek Wieviel Umwelt braucht der Mensch Faktor 10 das Mass fur okologisches Wirtschaften dtv Munchen 1997 ISBN 978 3 423 30580 8 Factor 10 Institute Begriffe Faktor 10 2008 Abgerufen am 2 Juli 2014 Adam Reining Lexikon der Aussenwirtschaft 2003 S 99 BT Drs 19 26925 vom 24 Februar 2021 Entwurf eines Gesetzes zur Einfuhrung von elektronischen Wertpapieren S 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dematerialisierung amp oldid 230603904