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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Material Input pro Serviceeinheit MIPS stellt ein grundlegendes Mass zur Abschatzung des Umweltbelastungs potenzials von Produkten und Dienstleistungen dar Das Konzept wurde von Friedrich Schmidt Bleek am Wuppertal Institut Anfang der 1990er Jahre entwickelt um Strategien zur Dematerialisierung zu unterstutzen und den okologischen Rucksack zu verkleinern Inhaltsverzeichnis 1 MIPS Konzept 2 Kritik 3 Praxis Beispiel MIPS Haus 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksMIPS Konzept BearbeitenDefinition MIPS MI S Material Input pro Serviceeinheit bzw Dienstleistungseinheit ist der lebenszyklusweite Input naturlicher Ressourcen MI der fur die Erfullung eines menschlichen Wunsches oder Bedurfnisses S unter Nutzung technischer Mittel aufgebracht wird Beim MIPS Konzept werden jegliche Energie und Materialstrome erfasst und aufsummiert welche innerhalb des Lebenszyklus eines Produktes oder einer Dienstleistung verwendet werden MIPS ist ein quantitatives Mass fur den Natureinsatz eines Produktes oder einer Dienstleistung Der Materialeinsatz Material Input wird dabei in SI konformen Einheiten wie z B kg oder t ausgewiesen und auf die Dienstleistungseinheit Service Unit wie z B ein Kubikmeter umbauter Raum bezogen Der Materialinput pro Serviceeinheit MIPS ist ein einfacher und handhabbarer Ansatz zur Bewertung des Umweltbelastungspotenzials Da von einem Produkt oder Prozess ausgehende Outputstrome wie Emissionen und Produktionsabfalle oft nur sehr schwer zu erfassen sind wird vereinfachend angenommen dass durch eine Reduktion des Materialinputs auch die Umweltbelastung verringert werden kann Als okologischer Rucksack wird dabei der Materialinput MI zur Herstellung eines Gutes abzuglich der Eigenmasse dieses Gutes betrachtet Bezieht sich der Materialinput auf eine Einheit des jeweiligen Gutes so spricht man von der Materialintensitat Der Materialinput pro Serviceeinheit ergibt sich durch den Bezug der Materialintensitat auf eine Serviceeinheit die dem gewunschten Nutzen oder der erwarteten Dienstleistung entspricht Die ermittelten Materialinputs werden bei dieser Methode nach den folgenden funf Kategorien getrennt ausgewiesen abiotisches Material biotisches Material Bodenbewegung in der Land und Forstwirtschaft Wasser und Luft Bestandteile Eine Aggregation der ermittelten Werte wird auf Grund der Unterschiedlichkeit der Kategorien und damit zusammenhangenden Problemen bei der Gewichtung i d R vermieden Zur einfacheren Darstellung der Ergebnisse konnen jedoch abiotisches Material biotisches Material und Bodenbewegungen in der Land und Forstwirtschaft als Total Material Requirement TMR zusammengefasst werden Kritik BearbeitenEine fundamental geausserte Kritik gegenuber dem MIPS Konzept ist die fehlende Berucksichtigung von qualitativen Umweltaspekten innerhalb der MIPS Methodik Im MIPS Konzept gilt ein Produkt oder eine Dienstleistung dann als potenziell umweltbelastender wenn sein MIPS Wert hoher ausfallt als der eines Vergleichsproduktes oder einer vergleichbaren Dienstleistung Das MIPS Konzept fuhrt keinen Vergleich unterschiedlicher Wirkungskategorien bereits bekannter Umweltauswirkungen durch wie es etwa bei Okobilanzen der Fall ist Das MIPS Konzept schliesst aber die Berucksichtigung bereits bekannter Umweltauswirkungen als zusatzliche Information bei der Beurteilung der Umweltqualitat von Produkten und Dienstleistungen keineswegs aus Vielmehr wurde das MIPS Konzept fur solche Falle entwickelt in denen negative Umweltaspekte noch nicht ausreichend bekannt sind Eine weitere damit zusammenhangende Kritik gegenuber dem MIPS Konzept ist das gleichberechtigte Aufsummieren unterschiedlicher Materialien bei der Berechnung des Material Inputs Bei diesen Berechnungen werden unterschiedliche Materialien wie etwa Gold oder Bodenaushub gleich behandelt Allerdings haben Gold und Boden an sich vollig unterschiedliche MIPS Werte was naturlich in die Berechnungen entsprechend eingeht Gold hat einen MIPS Wert von 540 000 Boden einen Wert von 1 In der Praxis zeigt sich dass die Hohe des MIPS Wertes mit den heute bekannten negativen Umweltauswirkungen haufig korrespondiert Einer der hochsten jeweils berechneten MIPS Werte weist beispielsweise spaltbares Uran auf Praxis Beispiel MIPS Haus BearbeitenMipshaus ist ein Begriff fur ein nach dem MIPS Konzept ressourcenoptimiertes Gebaude Er beschreibt einen Ressourcenstandard eines Gebaudes und ist damit die Weiterentwicklung der fur Gebaude bereits bestehenden Energiestandards wie dem Niedrigenergiehaus oder dem Passivhaus Im Gegensatz zu diesen Standards wird eine Bewertung nicht allein nach dem Energieverbrauch in der Nutzungsphase vorgenommen sondern erweitert um die Herstellungsphase und den spateren Ruckbau Somit wird die Betrachtung auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebaudes erweitert Grundlage der Bewertung ist dabei nicht nur der Energieverbrauch sondern der komplette Naturverbrauch Ausgehend von der These dass die bei einem Herstellungsprozess entstehenden Stoffe sehr vielfaltig und in ihrer Auswirkung und Wechselwirkung kaum uberschaubar sind wird beim Mipshausstandard daher eine Bewertung nach der Menge der eingesetzten Stoffe vorgenommen Inputbetrachtung statt Outputbetrachtung Die eingesetzten Stoffe werden dabei in die funf oben genannten Kategorien eingeteilt Ressourceneffizient ist ein Gebaude dann wenn durch Bau Instandhaltung Nutzung und Entsorgung moglichst wenig Natur genutzt wird Ein Ansatz die Ressourceneffizienz zu erhohen kann z B auch darin bestehen durch gut ausgefuhrte Warmedammmassnahmen an der gebaudeumfassenden Hulle Heizenergie einzusparen Auch zur Energiebereitstellung wird bei der Gewinnung der Energietrager in die naturlichen Kreislaufe eingegriffen So kostet auch die Herstellung der Dammstoffe Natur Hier ist zu berucksichtigen ob durch eine Massnahme in der Summe Natur eingespart werden konnte vgl Okobilanzierung Nur selten ist unmittelbar d h ohne eine genauere Analyse zu erkennen wie viel Material zur Herstellung eines bestimmten Produktes direkt und indirekt in Anspruch genommen wurde dem Produkt ist es nicht anzusehen Wichtigste Anforderung an ein Mipshaus ist deshalb die Berucksichtigung der lebenszyklusweiten Ressourceneffizienz von der Wiege bis zur Bahre bereits wahrend der Planungsphase Siehe auch BearbeitenDematerialisierung okologischer Rucksack virtuelles Wasser okologischer Fussabdruck Energie und Stoffstrommanagement StoffstromanalyseLiteratur BearbeitenFriedrich Schmidt Bleek Wieviel Umwelt braucht der Mensch Faktor 10 Das Mass fur okologisches Wirtschaften Birkhauser 1993 DTV Munchen 1997 ISBN 3 423 30580 0 Friedrich Schmidt Bleek unter Mitarbeit von Willy Bierter Das MIPS Konzept weniger Naturverbrauch mehr Lebensqualitat durch Faktor 10 Droemer Munchen 1998 ISBN 3 426 26982 1 Friedrich Schmidt Bleek MAIA Einfuhrung in die Material Intensitats Analyse nach dem MIPS Konzept Birkhauser Berlin 1998 ISBN 3 7643 5949 8 Friedrich Schmidt Bleek Hrsg Das Wuppertal Haus Bauen und Wohnen nach dem MIPS Konzept Birkhauser Basel 1999 ISBN 3 7643 6017 8 Friedrich Schmidt Bleek Grune Lugen Nichts fur die Umwelt alles furs Geschaft wie Politik und Wirtschaft die Welt zugrunde richten Ludwig Munchen 2014 ISBN 978 3 453 28057 1 Wirtschaftswoche Interview mit Friedrich Schmidt Bleek zu Grune Lugen 25 Juni 2014 KLIMARETTER INFO Rezension des Buches Grune Lugen von Rainer Griesshammer 20 Februar 2015Weblinks BearbeitenRessourcen berechnen Publikationen Projekte und Tools des Wuppertal Instituts Factor 10 Institute Internetseite von Friedrich Schmidt Bleek FAKTOR X Portal der Aachener Stiftung Kathy Beys FAKTOR X Themenseite des Umweltbundesamts mipsHAUS Institut Faktor 10 Institut Kurzfilm FLOW Beyond Climate Change Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Material Input pro Serviceeinheit amp oldid 229737399