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Die Konjunkturtheorie untersucht und beschreibt die Ursachen und Auswirkungen der Konjunktur und des Konjunkturzyklus Im Jahre 1937 wurde von Gottfried Haberler im Auftrag des damaligen Volkerbundes eine Systematik sowie ein Uberblick uber die ersten Konjunkturtheorien erstellt Darin unterschied er funf Gruppen der Konjunkturtheorie Rein monetare Theorien Uberinvestitionstheorien Unterkonsumtionstheorien Psychologische Theorien ErntetheorienGottfried von Haberler gilt als Pionier der Konjunkturtheorien Seit seiner Aufstellung der oben genannten Theorien haben Vertreter dieser Theorien unterschiedliche Ursachen fur Konjunkturzyklen in Betracht gezogen und weitere Theorien aufgestellt 1 Andere oder ahnliche Theorien werden auch als Uberproduktionstheorien oder Uberakkumulationstheorien bezeichnet Letztere spielt vor allem in der marxistischen Krisentheorie eine Rolle 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkeynesianische Konjunkturtheorien 1 1 Rein monetare Konjunkturtheorie 1 2 Monetare Uberinvestitionstheorie 1 3 Nicht monetare Uberinvestitionstheorie 1 4 Unterkonsumtionstheorie 1 5 Schumpetersche Konjunkturtheorien 1 6 Psychologische Theorien 2 Neoklassische Konjunkturtheorien 2 1 Monetaristische Konjunkturmodelle Monetarismus 2 2 Neue Klassische Makrookonomie NCM 2 3 Angebotsokonomie supply side economics 3 Die monetare Konjunkturtheorie von Keynes 3 1 Das Einkommen bestimmt die Produktionsfaktoren 3 2 Die Ersparnis bestimmt das Einkommen 4 Auf Keynes basierende Weiterentwicklungen 4 1 Neoklassische Synthese 4 2 Postkeynesianismus 4 3 Neukeynesianismus bzw Neue Neoklassische Synthese 4 3 1 Neue Keynesianische Makrookonomik I 4 3 2 Neue Keynesianische Makrookonomik II 5 Neue Politische Okonomie NPO 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseVorkeynesianische Konjunkturtheorien BearbeitenRein monetare Konjunkturtheorie Bearbeiten Hier spielt die Kreditgewahrung der Geschaftsbanken die zentrale Rolle Ein Aufschwung kommt dann zustande wenn die Banken den Kreditzins senken Der Handel reagiert mit einer Ausdehnung seines Lagerbestandes was wiederum dazu fuhrt dass die Hersteller ihre Produktion erhohen mussen um die Nachfrage des Handels befriedigen zu konnen Dies erhoht auch das Einkommen der Haushalte und steigert somit die Konsumnachfrage Der Handel stockt weiterhin seinen Lagerbestand auf und setzt somit einen kumulativen Prozess in Gang Im Zuge dieses Aufschwungs nimmt auch stetig der Bedarf der Haushalte nach Bargeld zu D h es kommt zu einem Abfluss des Zentralbankgeldes bei den Geschaftsbanken Stellt die Notenbank Zentralbank nicht bereitwillig und zu unveranderten Kosten Zentralbankgeld zur Verfugung konnen die Geschaftsbanken den wachsenden Kreditbedarf nur mit hoheren Zinsen abdecken Durch den Aufschwung kommt es zu einem Preisanstieg der die Importe fordert und die Exporte benachteiligt Dadurch kommt es zur Verschlechterung der Handelsbilanz was zu einem Abschwung fuhrt Stehen die in und auslandische Wahrung in fester Paritat zum Gold kommt es statt einer Abwertung zum Goldexport Gleichzeitig sinkt die Zentralbankgeldmenge da sie mit dem Goldbestand verbunden ist Daraufhin steigen die Zinsen und beenden somit den Aufschwung Der Handel baut infolge der gestiegenen Zinsen seine Lagerbestande ab Der darauf folgende Nachfrageausfall veranlasst die Hersteller ihre Beschaftigung zu reduzieren was wiederum zu einem niedrigeren Einkommen der Haushalte fuhrt Damit geht auch die Konsumguternachfrage zuruck und verstarkt die konjunkturelle Talfahrt Auch der Bargeldbestand der Nichtbanken sinkt Preissenkungen verschlechtern die Terms of Trade wodurch sich die Handelsbilanz wieder verbessert und es zum Goldimport kommt Dabei kann auch die Zentralbankgeldmenge wieder steigen Dadurch erweitert sich der Kreditspielraum der Geschaftsbanken es kommt erneut zur Senkung der Zinsen und ein neuer Aufschwung wird wieder eingeleitet 1 Monetare Uberinvestitionstheorie Bearbeiten Hauptartikel Monetare Uberinvestitionstheorie Hier wird der Grund fur Konjunkturzyklen in einem permanenten Ungleichgewicht zwischen der Produktion von Investitionsgutern und Konsumgutern vermutet Die Produktionsstruktur ist dann ausgewogen wenn die geplanten Ersparnisse mit der Nachfrage nach Ersatz und Erweiterungsinvestitionen ubereinstimmen Die Vertreter Friedrich August von Hayek 1899 1992 und Wilhelm Ropke 1899 1966 dieser Theorie gehen davon aus dass die Geschaftsbanken den Aufschwung einleiten da billige Kredite die Kosten einer kapitalintensiven Produktion verringern konnten und somit die Nachfrage nach Produktivgutern Investitionsgutern gesteigert wird Dabei geht der Expansive Impuls von einer Differenz zwischen dem Geldzins und dem naturlichen Zins aus 1 Nicht monetare Uberinvestitionstheorie Bearbeiten Hauptartikel UberinvestitionstheorieLaut den Vertretern Gustav Cassel 1866 1945 und Arthur Spiethoff 1873 1957 dieser Theorie wird der Aufschwung durch Investitionen bzw aufgrund des technischen Fortschritts ausgelost mit denen neue Markte erschlossen werden Dabei ist zu beachten dass die Bankkredite zwar diese Projekte ermoglichen aber sie nicht auslosen Es wird aber dennoch die Produktion der Investitionsguterindustrie erhoht und damit wachst das Einkommen der Haushalte Wenn die Kapazitaten der Konsumguterindustrie ausgelastet sind wird diese nach weiteren Produktionsmitteln nachfragen und dadurch den Impuls erhohen Man spricht auch vom Akzeleratorprinzip d h einerseits wird der Aufschwung gesteigert und anderseits bei dessen Erlahmen der Abschwung eingeleitet Der Aufschwung wird deshalb gebremst weil die Ersparnisse nicht mit den Investitionen Schritt halten konnen Das bedeutet wenn der Kreditboom zum Stocken kommt erhohen die Banken ihre Zinsen Dadurch konnen einige der bereits angefangenen Investitionsprojekte nicht weiter finanziert werden wodurch die vorhandenen und kapitalintensiven Produktionstechniken unrentabel werden Des Weiteren lasst die Nachfrage nach Erweiterungs und Ersatzinvestitionen nach Die Folge ist dass das Einkommen der Haushalte stagniert und der Abschwung durch den Akzeleratoreffekt eingeleitet wird 1 Unterkonsumtionstheorie Bearbeiten Hauptartikel UnterkonsumtionstheorieEs handelt sich hier um eine Reihe von Argumenten mit denen man versucht den Abschwung zu erklaren Dabei enthalten sie keine eigenstandige Erklarung fur den Konjunkturzyklus und gehen davon aus dass eine mangelnde Konsumnachfrage zur Unterbeschaftigung fuhren kann Des Weiteren mussen hier zwei Argumentationslinien unterschieden werden Die erste wird u a von John Hobson 1858 1940 vertreten dieser kehrt die Argumentation in ihr Gegenteil um D h dass nicht der Mangel sondern eine zu grosse Ersparnis den Abschwung anleitet Er geht davon aus dass der getragene Aufschwung der Produktionsguterindustrie dazu fuhrt dass am Ende der Ausreifungszeit der Investitionen die Konsumgutermarkte zugleich mit neuen Produkten uberschwemmt werden Damit wurden die Preise verfallen und Verluste entstehen worauf die Investitionsnachfrage der Konsumguterindustrie wieder nachlasst Verbunden mit dem Ruckgang der Produktion der Investitionsguter und der Einkommen der Haushalte sinkt auch die Konsumnachfrage und der Abschwung tritt ein Die zweite Argumentation kommt vom Emil Lederer 1882 1939 er vertritt die Ansicht der mangelnden Konsumnachfrage Demnach steigt der Preis im Aufschwung starker als die Lohne wodurch sich die Einkommensverteilung zugunsten der Kapitaleinkommensbezieher verschiebt Dadurch kommt es zu einer hoheren Sparquote welche sich negativ auf die Konsumnachfrage der Gesamtwirtschaft auswirkt und wiederum den kumulativen Abschwungsprozess einleitet 1 Schumpetersche Konjunkturtheorien Bearbeiten Joseph Schumpeter begrundete in seiner Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung 1911 als Treiber des Konjunkturzyklus das Wechselspiel zwischen Unternehmen als Innovatoren oder Schumpetersche Pionierunternehmer und Imitatoren Ausgangslage als rein gedankliche Hilfskonstruktion 3 ist ein Walrasianische Gleichgewicht in dem die Unternehmensgewinne null sind alle Gewinne sind wegkonkurriert Auf dieser Grundlage konnen Pionierunternehmer Innovationen planen Schumpeter zufolge stellt sich jeder innovative Unternehmer zunachst als Monopolist dar mit einem vorubergehenden Monopolgewinn Wenn Nachahmer auftreten kommt es zum Konjunkturaufschwung aber die Stellung der schopferischen Unternehmer wird durch die Konkurrenz der Imitatoren schwacher Wahrend zunachst die Innovatoren das Marktgleichgewicht storen bildet sich mit der Verbreitung der Imitatoren allmahlich wieder ein neues Gleichgewicht das wieder durch Unternehmensgewinne von null gekennzeichnet ist heraus das den Ausgangspunkt fur einen neuen Zyklus bildet Schumpeter erkannte damit das Wechselspiel aus Innovation und Imitation als Triebkraft des Wettbewerbs Es bildet die Grundlage fur eine Reihe von Konjunkturmodellen 4 Psychologische Theorien Bearbeiten Auch hierbei handelt es sich um eine nichtselbststandige Konjunkturtheorie Es werden lediglich Verweise verschiedener Vertreter Arthur C Pigou 1877 1959 und John M Keynes 1883 1946 auf die Bedeutung von Preis und Absatzerwartungen als moglicher Verstarker fur Aufschwung und Abschwung definiert So fuhren die durch den Aufschwung erzielten Gewinne der Unternehmen zu einer positiven Grundstimmung welche die Rentabilitat von Investitionen uberschatzen lasst Sind die realen Erwartungen dagegen enttauschend fur das Unternehmen kommt es zu einem ubertriebenen Pessimismus Diese fuhrt dazu dass die Einschrankungen fur Investitionen sich erhohen und damit der Abschwung Depression beschleunigt wird Durch einen Nachfrageruckgang schwindet wieder die Mutlosigkeit und es kommt ein vorsichtiger Optimismus fur Investitionen auf was wiederum einen Aufschwung bewirken kann 1 Neoklassische Konjunkturtheorien BearbeitenDie neoklassischen Konjunkturtheorien lassen sich in den Monetarismus und die Neue Klassische Makrookonomik unterteilen Die monetaristische Theorie befasst sich ausschliesslich mit dem Inflationsproblem und nur im Ausnahmefall mit Konjunkturfragen Ein wichtiger Vertreter ist Milton Friedman Die Neue Klassische Makrookonomik engl Abkurzung NCM geht ebenfalls von Marktraumung aus aber im Gegensatz zum Monetarismus werden hier rationale Erwartungen unterstellt 5 Ein wichtiger Vertreter der Neuen Klassischen Makrookonomik ist Robert Emerson Lucas Exogene KonjunkturtheorienDiese umfassen einerseits die Gleichgewichtstheorie des Konjunkturzyklus nach der Konjunkturschwankungen auf monetare Storungen zuruckzufuhren sind und andererseits die Theorie realer Konjunkturzyklen die Konjunkturzyklen durch reale Storungen erklart 6 wie Veranderungen der verfugbaren Technologie Endogene KonjunkturtheorienZu diesen zahlen zum einen Modelle in denen Konjunkturzyklen auf eine nicht lineare innere Dynamik intrinsic dynamics der Wirtschaft zuruckgehen und zum anderen die Sunspot Theorie die den Konjunkturverlauf mittels einer modifizierten Theorie rationaler Erwartungen definiert 6 Monetaristische Konjunkturmodelle Monetarismus Bearbeiten Hauptartikel MonetarismusIm Mittelpunkt des Monetarismus steht eine monetare Theorie zur Bestimmung des Nominaleinkommens Dabei unterstellt Friedman dass das Nominaleinkommen durch die Geldmenge bestimmt wird und die Einflusse der Fiskalpolitik temporary and minor vorubergehend und unbedeutend waren wenn diese nicht von Anderungen der Geldmenge begleitet werden Als Nachstes definierte Friedman die Quantitatstheorie des Geldes die von ihm als Theorie der Nachfrage nach Realkassen umformuliert wurde Ein Zusammenhang zwischen Geldmenge und Nominaleinkommen wird einerseits durch temporare Beeinflussung des Realeinkommens und andererseits durch permanente Beeinflussung des Preisniveaus gebildet Das bedeutet dass Schwankungen der Geldmenge gravierende Schwankungen beim Realeinkommen hervorrufen Somit gibt es auch im Monetarismus die Phillips tradeoffs In welchem Zeitraum die realen Effekte eintreten wie lange diese andauern und wann der Einfluss auf das Preisniveau einsetzt lasst sich theoretisch ohne weiteres schlecht vorhersagen Laut der Ansicht von Friedman sind die Verzogerungen lang und variabel Er geht davon aus dass die Gesamtwirkung von der Anderung der Geldmenge bis zur Anderung des Nominaleinkommens sechs Monate bis zwei Jahre dauert Deshalb lehnt Friedman eine Feinsteuerung durch diskretionare Massnahmen der Geldpolitik ab da diese mit grosser Wahrscheinlichkeit zu spat wirken und sich somit als destabilisierend erweisen konnen Demnach ist die Stabilisierungspolitik in diesem monetaristischen Modell wenig erfolgversprechend und somit unwichtig da die relativ schnell reagierenden Preise und Lohne die private Nachfrage vom Vollbeschaftigungsgleichgewicht nie bedeutend abweichen lassen 6 Wird das Gleichgewicht von Schocks gestort die infolge von inharenter Stabilitat des privaten Sektors und der geringeren Bedeutung ausserwirtschaftlichen Beziehungen begrundet sind dann handelt es sich hier um monetare Schocks D h die Anpassung erfolgt verzogert weil Wirtschaftssubjekte ihre Erwartungen adaptiv bilden Wird die Geldmenge uber einen Portefeuillenanpassungsprozess durchgefuhrt so steigt die Nachfrage nach Gutern und Produktionsfaktoren Aufgrund der kurzfristigen und unkalkulierbaren Wirkungen auf die realen Grossen durch kraftige und dauerhafte Wirkung auf das Preisniveau schlagt Friedman 1959 die Geldmengenregel vor Diese monetaristische Geldmengenregel sagt aus dass die Geldmenge an der Wirtschaftswachstumsrate angepasst und gekoppelt wird Dabei gilt ein konstantes Wachstum der Geldmengen als Zwischenziel der Nominalzinssatz ist dazu ungeeignet Das bedeutet dass die reale Wirkung vom Realzinssatz ausgeht sowie dem Nominalzinssatz gemindert um die erwartete Inflationsrate Es muss beachtet werden dass der Realzinssatz keine einfach zu messende und keine wirtschaftspolitische steuerbare Grosse ist Sogar eine Orientierung an diesem kann eine Destabilisierung bewirken Dabei dient einerseits die Erhohung der Geldmenge als Instrument zur Senkung des Zinssatzes und zum anderen zur Steigerung der Nachfrage was wiederum die Inflationserwartungen erhoht Dadurch steigt der Nominalzinssatz trotz gleichbleibendem und sinkendem Realzinssatz D h wenn der Nominalzinssatz durch die Zentralbank als Zwischenziel gewahlt wird agiert diese bei hohem Zins expansiv was zu starkerer Inflation und zu einem weiteren Anstieg des Nominalzinssatzes fuhrt wobei der Realzinssatz nicht sinkt und damit auch die Nachfrage nicht anregt sondern eher das Gegenteil bewirkt Auch eine Konjunkturpolitik uber den automatischen Stabilisator des konstanten Geldmengenwachstums ist im monetaristischen Modell selten erforderlich Grund dafur ist dass die private Wirtschaft zur Stabilitat neigt somit kann das System auftretende Schocks relativ schnell verarbeiten Mogliche Abweichungen vom Gleichgewichtspfad konnen durch diskretionare Massnahmen der Wirtschaftspolitik besonders die der Stabilisierungspolitik entstehen die infolge ihrer verzogerten Wirkung prozyklisch wirken Somit wirkt eine gleichmassig wachsende Geldmenge verstetigt auf die Preis Erwartungen und dient als automatischer Stabilisator weil eine Geldmengenausweitung bei hohem Wachstum zu knapp und bei niedrigen zu reichlich ist Des Weiteren kann das Modell nicht zwischen monetaren Wirkungen des Preises und des realen Sektors unterscheiden Es handelt sich somit um eine Theorie des nominellen Volkseinkommens Dabei ist auch die Kassenhaltungsfunktion nicht wirklich stabil und die Geldmenge kein optimales Zwischenziel der Geldpolitik Aufgrund dessen wurde das monetaristische Modell zum NCM Modell weiterentwickelt 5 Neue Klassische Makrookonomie NCM Bearbeiten Hauptartikel Neue Klassische Makrookonomik Dieses Modell stellt eine viel radikalere Herausforderung des traditionellen Modells der Wirtschaftspolitik dar als der Monetarismus Der wesentliche Unterschied zwischen den Modellen besteht zum einen darin dass die Annahme rationaler Erwartungen noch wichtiger folgenschwerer sind und zum anderen die der jederzeit vollstandigen Marktraumung Die Lucas Kritik von Robert E Lucas besagt Da die Struktur eines okonometrischen Modells optimale Entscheidungsregeln der Wirtschaftssubjekte umfasst und da optimale Entscheidungsregeln sich systematisch mit den fur die Wirtschaftspolitik relevanten Zeitreihendaten andern wird jede Anderung der Wirtschaftspolitik die Struktur des okonometrischen Modells andern Wenn man nicht weiss warum die Preise nicht genugend rasch reagieren lassen sich Verhaltensanderungen nicht prognostizieren weil man nicht weiss wann die Preise rascher und wann sie langsamer reagieren 5 In beiden Annahmen der rationalen Erwartungen wird davon ausgegangen dass die Wirtschaftssubjekte in diesem Modelltyp agents heissen und dass diese alle ihnen zur Verfugung stehenden Informationen nutzen entscheidende wirtschaftliche Zusammenhange des Modells kennen und dass diese bei der Erwartungsbildung keine systematischen Fehler machen Zu kritisieren ist hier dass es in einer Welt mit Unsicherheiten oft die notwendigen Informationen fehlen Das wird bei den Informationen bzw Erwartungen uber die Reaktionen der anderen auf die Schocks im Allgemeinen und des eigenen Verhaltens deutlich Dabei konnen unterschiedliche Annahmen zu sich selbst bestatigenden Resultaten fuhren und damit entgegen den Erwartungen der NCM Phelps und Friedman beweisen dass multiple Gleichgewichte durchaus moglich waren Somit konnen auf diese Weise keine eindeutigen rationalen Annahmen getroffen werden Es ist aber auch davon auszugehen dass das Modell vielen Wirtschaftssubjekten unbekannt ist und damit sich systematische Fehler dieser nicht vermeiden lassen In der stochastischen Analogie zur vollkommenen Sicherheit und zur perfekten Voraussicht des Neoklassischen Modells sind solche rationalen Annahmen wie die Vernachlassigung dieser genannten Probleme ublich und konnten daher als stohastic perfect foresight bezeichnet werden Entscheidender als Annahmen der Rationalen Erwartungen ist die Annahme des Modells der NCM der jederzeit vollstandigen Marktraumung Diese sagt aus dass der Preismechanismus so effizient funktioniert dass Angebot und Nachfrage auch kurzfristig ausgeglichen sind D h dass die agents den Preis Lohn und Zinssatz so auswahlen dass sie im Entscheidungszeitpunkt mit gegebenen Informationen die Markte jederzeit vollstandig raumen und damit ihren Nutzen sowie Gewinn maximieren konnen Des Weiteren wird die Annahme der jederzeit vollstandig geraumten Markte auch auf dem Arbeitsmarkt unterstellt so gibt es demnach keine unfreiwillige Arbeitslosigkeit Das wurde bedeuten das die Beschaftigungs und Produktionsschwankungen nur durch Anpassungsverzogerung oder durch falsche Erwartungen entstehen konnten welche sich aus mangelhaften Informationen ergeben Die zwei haufigsten Irrtumer die dabei gemacht werden sind die permanent transitorisch Konfusion und die absolut relativ Konfusion Hier konnen die agents nicht unterscheiden ob eine Entwicklung bzw eine Preissteigerung langfristig oder vorubergehend ist Es ist ihnen zunachst unklar ob das Preisniveau oder nur die relativen Preise von einer Storung betroffen sind Wird hierbei eine falsche Annahme von den agents getroffen dass es sich um eine ganze oder teilweise permanente bzw relative Erhohung der Preise handelt werden sie ihr Angebot erhohen bis sie diesen Irrtum in der nachsten Periode herausfinden Somit konnen Produktionsschwankungen auch in einem NCM Modell entstehen weil in bestimmten Fallen doch nicht alle Markte vollstandig geraumt werden Dabei besteht ein Einfaches Modell dieser Art aus einer Angebots Nachfrage Geldangebots und Geldnachfragefunktion 5 Heutzutage besteht weitestgehend ein Konsens auch unter Okonomen der Neuen klassischen Makrookonomie das sich Lohne und Preise nicht so schnell anpassen wie zur Wiederherstellung des Aquilibriums zwischen Angebot und Nachfrage notwendig Die Hypothese der Ineffektivitat von Geldpolitik wird deshalb heutzutage kaum noch vertreten 7 Angebotsokonomie supply side economics Bearbeiten Hauptartikel Angebotspolitik Bei der supply side Schule versucht man mittels Steuersenkung die Wirtschaft so anzukurbeln dass die Steuereinnahmen steigen und das Budgetdefizit reduziert wird Dabei werden zwei Wurzeln und zwei Schulen unterschieden Die erste theoriegeleitete Wurzel der supply side economics ist die klassische Tradition Bei dieser wird ausschliesslich die Angebotsseite betont und die Nachfrageseite wird dabei vollig vernachlassigt weil sich laut dem Sayschen Gesetz jedes Angebot stets seine eigene Nachfrage selbst schafft womit das Guterangebot das gleichgewichtige Transaktionsvolumen eines Marktes determiniert Deshalb wird bei diesem Modell das Angebot als eine entscheidende Grosse definiert Diese Denkweise wird traditionell bei jeder Untersuchung des Einflusses einer Steuerbelastung der Sozialversicherungen oder der relativen Preise auf das Angebot von Produktionsfaktoren weiterhin fortgesetzt Diese Position wurde in den Unternehmerparteien Europas standig vertreten und spielte somit in der Wirtschaftspolitik vor allem in der Steuer und Investitionspolitik eine entscheidende Rolle Diese in Europa liberale Tradition betonte kontinuierlich auch die Rolle des freien Unternehmertums sowie staatsfreier Raume d h innerhalb eines festen ordnungspolitischen und wettbewerbspolitischen Rahmens fur eine gunstige Entwicklung von Wirtschaft und Beschaftigung Die zweite Wurzel der Angebotsokonomie betonte die anregende Wirkung von Steuersenkung sie versprach sogar die Budgetdefizite zu verringern Ein ideologischer Fuhrer dieser Schule ist George Gilder und die Leitfigur ist Arthur B Laffer dessen Laffer Kurve den zentralen Tatbestand popularisierte Mit dieser stellte er dar dass jede Steuer bei steigenden Satzen hohere Ertrage und ab einem Maximalpunkt abnehmende Ertrage erbringt In dieser Schule geht es nicht um neue theoretische Ideen sondern um die Grossenordnung von Effekten die auch bereits bekannt sein konnen Des Weiteren konnte diese Schule keine uberzeugenden empirischen Beweise fur die Richtigkeit der von ihr postulierten Grossenordnungen der supply side economics vorlegen Relevant an den supply side economics ist das Augenmerk welches sich auf das Angebot an Produktionsfaktoren den Kapitalstock und die Arbeitsbereitschaft lenkt Des Weiteren beziehen sie sich auf die Bedeutung von Steuern und Sozialabgaben fur Investieren Sparen Erwerbsquote und Arbeitszeit Nach der Ansicht der Angebotsokonomik ergeben sich zunachst Gewinnerhohungen die zur besseren Produktivitat und Wachstumssteigerung und somit zu steigenden Lohnen fuhren Eine ungleichmassige Einkommensverteilung wird als Voraussetzung eines besseren Gesamtwohlstandes angesehen Nach dieser Auffassung lost der Wachstumsschub auch das Inflationsproblem weil es vorubergehend zu einem Uberschussangebot und damit zu einem Druck auf dem Preis kommt Die Angebotsokonomik hatte in den ersten Jahren der Reagan Administration Reaganomics ihren grossten Einfluss auf die Wirtschaftspolitik Auch die von Margaret Thatcher in Grossbritannien durchgefuhrte Wirtschaftspolitik Thatcherismus folgte zum grossten Teil den Ideen der Angebotsokonomik In Deutschland wurde eine gemassigte Form der Angebotsokonomik durch den Sachverstandigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung SVR bis zum Auftreten der weltweiten Rezession als Folge der globalen Finanzmarktkrise im Jahre 2007 propagiert 5 Die monetare Konjunkturtheorie von Keynes Bearbeiten nbsp Vergleich des Modells der Klassik Neoklassik mit Keynes und der SaldenmechanikDie orthodoxe Okonomie war nach Ansicht von Keynes wegen der angeblichen Neutralitat des Geldes eine Tauschwirtschaftstheorie Im Gegensatz dazu wollte Keynes in seinem Werk Die Allgemeine Theorie der Beschaftigung des Zinses und des Geldes den Einfluss des Geldes auf die Okonomie beweisen 8 Keynes hatte bereits 1923 der angeblichen Neutralitat des Geldes widersprochen weil eine starke Deflation der Preise zu Verlusten bei den meisten Unternehmen und besonders ihren Investitionen und Warenbestanden fuhre 9 Das Sparen am Konsum der Haushalte bewirke also nicht steigende Ersparnisse und Investitionen wie die neoklassische Theorie lehrte sondern sinkende Einkommen und Ersparnisse wie sie das Sparparadoxon beschreibt Damit ist auch das Saysche Theorem widerlegt nach dem das Produktionspotenzial der Okonomie immer voll ausgelastet sei Sinkende Ausgaben durch eine in Konkurrenz zu Geldanlagen nicht rentable Investition und das Sparen der Haushalte am Konsum fuhren zu einer Produktionslucke und sinkenden Einkommen in der Okonomie Sobald monetare Ursachen wie etwa ein hohes Zinsniveau oder eine starke Deflation der Preise die Investitionen der Unternehmen einbrechen lassen kommt es zu einer Einschrankung der Produktion und unfreiwilliger Arbeitslosigkeit Denn die Ersparnis der Haushalte ist in ihrem Umfang ganz von der Investition der Unternehmen und dem deficit spending des Staates bestimmt Ohne Investition und Haushaltsdefizit musste die Okonomie in einer Wirtschaftskrise so stark verarmen dass im Saldo keine Ersparnis mehr moglich ist Der Bestand an Kapital und das Niveau der Beschaftigung werden folglich schrumpfen mussen bis das Gemeinwesen so verarmt ist dass die Gesamtersparnis Null geworden ist so dass die positive Ersparnis einiger Individuen oder Gruppen durch die negative Ersparnis anderer aufgehoben wird In einer unseren Annahmen entsprechenden Gesellschaft muss das Gleichgewicht somit unter Verhaltnissen des laissez faire eine Lage einnehmen in der die Beschaftigung niedrig genug und die Lebensbedingung genugend elend ist um die Ersparnisse auf Null zu bringen 10 11 Bei den orthodoxen Okonomen wurde das Einkommen der Okonomie durch den Umfang der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit bestimmt Nach Keynes ist es die durch die Nettoinvestition das Staatsdefizit und den Aussenhandelsuberschuss mogliche Ersparnis die nur eine entsprechende Hohe des Einkommens erlaubt und umgekehrt den Bestand an Kapital und das Niveau der Beschaftigung bestimmt Ein hoheres Realeinkommen scheitert nicht an fehlendem Kapital oder mangelndem Arbeitseinsatz es scheitert daran dass aus einem hoheren Einkommen der private Sektor mehr sparen wurde wofur dann das Haushaltsdefizit des Staates zu niedrig ist also an den monetaren Zusammenhangen der Okonomie In einer sehr schweren Krise in der keine Nettoinvestition erfolgt und der Staat den Haushalt ausgleicht mussten die privaten Haushalte und Unternehmen so weit verarmen dass sie im Saldo trotz verzweifeltem Konsumverzicht nichts mehr sparen konnen Das Einkommen bestimmt die Produktionsfaktoren Bearbeiten Wahrend die orthodoxe Okonomie lehrte dass das Einkommen der Okonomie nach ihrer Produktionsfunktion vom Einsatz der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit abhinge ist es nach Keynes gerade umgekehrt Weil das Einkommen monetar beschrankt ist mussen der Bestand an Kapital Kapitalvernichtung durch Insolvenz und Bankrotte unterlassene Investitionen Forschungen und Entwicklungen 12 und das Niveau der Arbeit Verhungern Verelendung Deklassierung des Humankapitals Demotivation Verlust der Qualifikation in den Krisen nach Keynes entsprechend schrumpfen so dass keine hohere Produktion mehr moglich ist als es die vom Umfang der moglichen Ersparnis erzwungene Verarmung des Gemeinwesens erlaubt Mit der monetar bewirkten Verarmung und Verelendung des Gemeinwesens ware dann durchaus eine Art Vollbeschaftigung auf einem niedrigeren Niveau von Arbeit moglich z B der arbeitslose Chefarzt als wenig produktiver Landarbeiter der Lehrer als Zeitungsaustrager die Dolmetscherin als Putzfrau Entsprechende gesellschaftliche und okonomische Prozesse der Kapitalvernichtung und Dequalifikation von Arbeit sind in jeder Krise offensichtlich 13 werden aber von der orthodoxen Okonomie als nach den Regeln des Marktes notwendiger Anpassungsprozess an die optimale Nutzung der Ressourcen betrachtet Die orthodoxen Okonomen fordern in jeder Krise Massnahmen wie etwa ein verstarktes Sparen durch das die Verarmung der Okonomie und die Vernichtung von Kapital noch verscharft werden muss Auch der in Krisen nachdrucklich geforderte Sozialabbau und die Deregulierung der Arbeitsmarkte verstarken den Entwertungsprozess von Humankapital in der Okonomie Die Ersparnis bestimmt das Einkommen Bearbeiten Der von Keynes betonte Zusammenhang von Einkommen und Ersparnis wurde in der anschliessenden Rezeption seiner Lehre verdreht Wahrend in der monetaren Konjunkturtheorie nach Keynes die durch Investition Staatsdefizit und Exportuberschusse mogliche Ersparnis die Hohe des Einkommens der Okonomie bestimmt lehrten die verschiedenen Richtungen des Bastard Keynesianismus dagegen dass die Ersparnis von der Hohe des Einkommens der Okonomie abhangig sei Damit wird der kausale Zusammenhang verschleiert dass die mogliche Ersparnis das durch die Produktion erzielbare Einkommen beschrankt und nicht umgekehrt Auf Keynes basierende Weiterentwicklungen BearbeitenNeoklassische Synthese Bearbeiten Hauptartikel Neoklassische Synthese Mit der Allgemeine Theorie der Beschaftigung des Zinses und des Geldes von 1936 versuchte John Maynard Keynes die theoretischen und wirtschaftspolitischen Konsequenzen aus der Weltwirtschaftskrise zu ziehen Das Werk gilt aber selbst unter Okonomen als schwer verstandlich Mit dem IS LM Modell von 1937 lieferte John R Hicks eine simplifizierende Interpretation der Allgemeinen Theorie Das IS LM Modell wurde spater modifiziert und erweitert Teil der Neoklassischen Synthese die wiederum von der grossen Mehrheit der Okonomen dankbar aufgenommen wurde weil damit einerseits das Versagen der 1930er Jahre abgestreift werden konnte und andererseits die neoklassische Denkwelt erhalten blieb Der Kompromiss der Neoklassischen Synthese lief darauf hinaus dass langfristig die Neoklassik gilt auf kurze Frist aber keynesianische Storungen relevant werden konnen Danach fuhren Markte mit flexiblen Preisen und Lohnen zu Vollbeschaftigung und einem Pareto optimalen Zustand Preis und Lohnrigiditaten konnen aber eine notwendige Anpassung be oder verhindern und so den Abbau von Arbeitslosigkeit blockieren oder inakzeptabel lange hinauszogern Die Neoklassische Synthese deckt sich nur zum Teil mit den Vorstellungen von Keynes Sie war jahrzehntelang das absolut dominierende volkswirtschaftliche Gedankengebaude 14 Postkeynesianismus Bearbeiten Hauptartikel Postkeynesianismus Es handelt sich hierbei um ein NKM Modell welches eine neue Neoklassische Synthese darstellt und echte Unsicherheiten sowie makrookonomische Aspekte der Erwartungsbildung nicht berucksichtigt und somit den Ausgangspunkt des post keynesianischen Ansatzes bildet Die Vertreter dieses Modells sind G L S Shackle Paul Davidson Hyman P Minsky Brian Loasby und Jan Kregel 5 Im Mittelpunkt der post keynesianischen Uberlegung stehen naturlich die Unsicherheiten welche sich durch ihre Nicht Einschatzbarkeit vom Risiko der NCM Modelle unterscheiden Das heisst es herrscht eine absolute Unwissenheit bei der Einschatzung der Ergebnisse Demnach ist die Unsicherheit im Gegensatz zum Risiko nicht berechenbar Aufgrund dessen sind zukunftige Ereignisse nicht vorhersehbar worauf die Wirtschaftssubjekte gezwungen werden andere Verhaltensweisen und andere institutionelle Vorkehrungen zu treffen So ist z B eine Fremdfinanzierung sowohl fur Kreditgeber wie auch fur Kreditnehmer bei Unsicherheiten hochst gefahrlich denn in so einem Fall hangt der Konsum in erster Linie vom laufenden Einkommen und im Aggregat zusatzlich von der Einkommensverteilung ab Hierbei sind die Investitionen vom laufenden Gewinn und den Erwartungen die oft mit Intuitionen verbunden sind abhangig Weil bei Unsicherheit die Folgen von Preisanderungen nicht vorhersehbar sind und weitere Verunsicherungen bei den Abnehmern hervorrufen konnen werden die Preise seltener geandert als bei Sicherheit In solchen Zeiten stehen dann die Investitionen Akkumulation im Mittelpunkt der Unternehmensplanung Die Unternehmen erhoffen sich dabei ein schnelles Wachstum damit sie zum einen den Gewinn uber Grossenvorteile und Marktmacht Oligopolisierung steigern konnen und zum anderen die Unsicherheit reduzieren konnen Folglich werden oft Vertrage ohne einen bestimmten Inhalt abgeschlossen um spatere Informationen berucksichtigen zu konnen Des Weiteren werden hierarchische Organisationsformen in den Unternehmen bedeutsamer als marktmassige Koordinierung Der Grund hierfur ist dass der Inhalt von Vertragen z B von Liefer und Arbeitsvertragen nicht im Vorfeld festgelegt werden kann Eine Optimierung bei Unsicherheit ist deshalb schlecht moglich weil nicht alle Alternativen bekannt sind und bewertet werden konnen Das einzig mogliche was auftreten bzw vorkommen konnte ist ein satisfizierendes Verhalten Aufgrund dessen ist ein Ungleichgewicht der Normalfall und kein Ubergangsstadium zwischen den Gleichgewichten beim Post Keynesianismus Deshalb haben Machtphanomene eine bedeutende Rolle bei diesem Modell d h die Entwicklung wird von historischen institutionellen sozialpsychologischen politischen und anderen Faktoren beeinflusst Somit wird die Erwartungsbildung durch Ansteckungseffekte gepragt damit treten Optimismus und Pessimismus Wirtschaftswunder und Finanzkrisen mit gewisser Wahrscheinlichkeit auf Weiterhin lasst sich aus dem post keynesianischen Modell die Theorie ableiten dass es keine modellmassigen Handlungsablaufe gibt aber sich durchaus Hinweise fur die Wirtschaftspolitik ergeben Keynes selbst hat zwei Gruppen von Massnahmen aufgestellt 5 Erste Massnahme Mit Interventionen sollen Fehlentwicklungen im Einzelfall verhindert werden dieses Vorgehen stellt dabei hohe Anforderungen an die wirtschaftspolitischen Instanzen Zweite Massnahme Beinhaltet dass stabilisierende Faktoren in das Wirtschaftssystem eingebaut werden sogenannte socialization gesellschaftliche Kontrolle der Investition d h eine Beschrankung der internationalen Kapitalbewegungen und die Umverteilung zugunsten niedriger Einkommensschichten Bis heute werden unterschiedliche Instrumente und institutionelle Vorkehrungen entwickelt mit denen man versucht geregelt in das Wirtschafts und Gesellschaftssystem einzugreifen 5 Zu diesen zahlen u a Bemuhungen zur Verstetigung der Wirtschaftspolitik Verteidigung der diskretionaren Massnahmen gegen Regelbildungen ohne Ruckkopplung Massnahmen zur Stabilisierung des Welt Finanzsystems Diskussionen um eine funktionierende Mischung von Regulierung und Deregulierung zu erreichenNeukeynesianismus bzw Neue Neoklassische Synthese Bearbeiten Hauptartikel Neukeynesianismus Die Neue Keynesianische Makrookonomik hat sich in zwei charakteristischen Schuben entwickelt Zeitlich lassen sich diese Entwicklungen einerseits in der zweiten Halfte der 60er den 70er und anderseits der 80er Jahre einordnen Der erste Schub wird als NKM I bzw Neue Keynesianische Makrookonomik I bezeichnet und konzentriert sich auf die Ungleichgewichtsmodelle In diesen werden Transaktionen zu nicht marktraumenden Preisen durchgefuhrt Wobei sich aus diesen nominellen Preisrigiditaten die Keynesianische Arbeitslosigkeit und damit Aufgaben fur die Stabilisierungspolitik ergeben Der zweite Schub NKM II konzentriert sich seit den achtziger Jahren auf die Frage wieso nominelle Schocks reale Folgen haben konnen Damit sind mikrotheoretische Uberlegungen einer kompatiblen Begrundung der Preis und Lohnrigiditaten gemeint Hierbei wird von einem Modell des unvollstandigen Wettbewerbs ausgegangen 5 Neue Keynesianische Makrookonomik I Bearbeiten Die Entwicklung dieses Modells wurde u a durch Clower Barro Grossman und Malinvaud charakterisiert und wird als Ungleichgewichtstheorie bezeichnet und hat mit echten Ungleichgewichten sowie mit echter Unsicherheit nichts zu tun Es handelt sich hier mehr um Temporare Gleichgewichte mit Mengenrationierung Das heisst fehlen bestimmte Beschrankungen auf den Guter Arbeits und Geldmarkten dann wurde zu den jeweiligen Preisen mehr angeboten bzw nachgefragt werden Diese Beschrankungen ergeben daher weil sich die Preise und Lohne nicht schnell genug anpassen dass damit die Markte vollstandig geraumt werden Diese Mengendiskrepanzen konnen fur eine ungewisse Zeit verbleiben und in diesem Zeitraum werden die Transaktionen zu Nicht Gleichgewichtspreisen durchgefuhrt trading at false prices Wobei ein temporares Gleichgewicht in dem Sinn bestehen bleibt dass die Handlungen zwischen den Wirtschaftssubjekte konsistent sind Besonders bedeutsam sind die Spill over Prozesse von einem rationierten Markt auf die anderen Wird nicht die gesamte angebotene Arbeit zum gegebenen Lohn nachgefragt so kommt es zu einer Verringerung der Haushalte auf dem Arbeitsmarkt Des Weiteren mussen sie ihre Transaktionswunsche auch auf den anderen Markten anpassen D h wenn die Nachfrage sinkt werden die Unternehmer als Folge am Gutermarkt rationiert und konnen dadurch ihre gesamte Produktion nicht mehr am Gutermarkt absetzen D h durch die Spill over Prozesse werden die Ungleichgewichte aufeinander aufgeschaukelt Im Gegensatz zu der neoklassischen Synthese wird bei der NKM I eine mikrookonomisch entscheidungslogische Fundierung auf der Grundlage des traditionellen Rationalverhaltens geboten und die Konsistenz der wichtigen Hypothesen sichergestellt Im Vergleich zur NCM erfolgt hier die Berucksichtigung von Angebotsrestriktionen und die Konzentration auf den Anpassungsprozess der durch die verzogerte Reaktion der Preise an Bedeutung gewinnt Das System befindet sich daher standig in einem Ungleichgewicht da die Reaktion der Preise und Lohne auf die haufig auftretenden Anderungen exogener Einflusse Schocks zogerlich ist Damit befindet sich dieses stets in einem Anpassungsprozess weil es immer gestort wird bevor es sein Ziel erreichen kann Auch ist die NKM I gegen die Ansicht dass es nur ein einziges Gleichgewicht gebe was fur die stabilisierungspolitische Debatte von grosser Wichtigkeit ist Dabei ist an dem Rationierungsmodell fur die Stabilisierungspolitik von Bedeutung dass Arbeitslosigkeit nicht durch uberhohte Reallohne entstehen muss sondern diese kann auch entstehen wenn sich die Nominallohne und Nominalpreise nicht zeitnah an die nominelle Nachfrage anpassen Damit ware in solchen Fallen die Nachfragesteuerung und nicht die Lohnpolitik eine angemessene Politik Neben dem Arbeitsmarkt oder dem Gutermarkt kann in weiterfuhrenden Modellen sogar der Kreditmarkt aufgrund von zugrundeliegenden Verhaltensannahmen und Reaktionsmechanismen rationiert sein Die Preise und Lohne werden sich unter dem Einfluss der Rationierung andern und es kommt zu Bestandsanpassungsprozessen Dennoch nahm Malinvaud weiter an dass eine Uberschussnachfrage zu Preis bzw Lohnsteigerungen auf den entsprechenden Markten fuhren wurde und dass die Investitionen von den adaptiven Erwartungen der Kapazitatsauslastung und den Faktorpreisen sowie Arbeitsproduktivitat abhangig sind Bei dieser Annahme reagiert das Modell sensibel auf die exakte Spezifikation der Verhaltensgleichung und ist teilweise ad hoc Es zeigt sich eine Tendenz zu zyklischen Anpassungen durch Regimewechsel zu einer Persistenz des keynesianischen Regimes und zu einer Bewegung in Richtung Walras Gleichung bei zeitnaher Preis und Lohnanpassung Malinvaud versuchte u a die mangelnde Preisflexibilitat mangelnde Anpassung Rationierungsphanomene und besonders das Weiterwirken der Rationierung von einem Markt auf andere spill over zu erfassen um die Bedeutung der NKM fur die Stabilisierungspolitik deutlich zu machen Kritik an seiner Annahme ist dass die realistische Formulierung des Modells sehr schnell komplex und nicht mehr Handhaber und damit die Rationierung eher bildhaft als analytisch wird Es fallt nicht leicht zu verstehen was unter temporar formuliert wird und unter welchen Bedingungen es zu einer Anpassung der Preise und Lohne kommt Also wird in diesem wie auch in den anderen Modellen eine echte Unsicherheit vernachlassigt und der Anpassungsprozess der rationierten Wirtschaftssubjekte findet unendlich rasch statt D h es gelten dieselben Verhaltensannahmen fur die Wirtschaftssubjekte wie im Klassischen Modell Auch wenn Transaktionen zu nicht marktraumenden Preisen andere Verhaltensweisen bei Wirtschaftssubjekten und beim System ermoglichen 5 Neue Keynesianische Makrookonomik II Bearbeiten Dieses Modell hatte ihre Wurzel zu Beginn der 1980er Jahre in denen man versuchte eine zentrale Annahme fur langsam reagierende Preise und Lohne zu finden die im Gegensatz zu der Annahme der jederzeit vollstandig geraumten Markte realistischer erscheint Dabei muss einerseits zwischen Reallohn und Nominallohnrigiditaten und andererseits realer und nominaler Preisrigiditat unterschieden werden ReallohnrigiditatUnter Reallohnrigiditat versteht man die Starrheit der relativen Lohne Diese kann u a aus impliziten Kontrakten der Existenz von Gewerkschaften der Struktur des Arbeitsmarktes oder aus Effizienzuberlegung entstehen 5 LohnrigiditatDie Lohnrigiditat aus implizierten Kontrakten Baily und Azariadis besagt dass die Unternehmer normalerweise weniger risikoavers sind als die Arbeitnehmer und somit bereit sind die Risiken von Absatzschwankungen zum grossten Teil allein zu tragen So sind z B die Lohnzahlungen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses um eine hypothetische Versicherungspramie niedriger als marktraumende Lohne Des Weiteren steigt die Varianz der Arbeitslosigkeit aufgrund der Rigiditat der Reallohne Akerlof Miyazaki 5 Weiterhin kann es zur relativen Stabilitat des Reallohns bei starken Beschaftigungsschwankungen anhand der Existenz von formalen Lohnverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Unternehmerverbanden kommen wenn diese sich als Monopolisten gegenuberstehen McDonald Solow Dazu muss weiterhin noch die Struktur des Arbeitsmarktes zur Erklarung der Reallohnrigiditat herangezogen werden Doering Piore und Lindbeck Snower Bei der Modellbetrachtung muss man zwischen Gewerkschaftsmitgliedern und Nichtmitgliedern Stammbelegschaft und Aushilfskraften Fachpersonal und angelernten Kraften sowie zwischen Beschaftigten und Nicht Beschaftigten Arbeitslosen unterscheiden Dabei ist eine starke Vertrauensbeziehung zwischen den Arbeitskraften der erstgenannten Gruppe und dem Unternehmen vorhanden die sich aus Kenntnis der Qualifikation ergibt und die man nur durch eine langere Beobachtung erkennen kann Weiterhin wehren sich die Arbeitnehmer der primary labour force erstgenannten Gruppe gegen Neueinstellung von Personal zu niedrigeren Lohnen Denn sie befurchten dass ihre eigenen Lohne gesenkt oder sie durch billigere Arbeitskrafte ersetzt werden konnten Da es aber meistens nur die Personen der zweitgenannten Gruppe secondary labour force betrifft kommt es zur impliziten Zustimmung der Mehrheit 5 Effizienzlohn HypotheseHier wird von der Annahme ausgegangen dass die Produktivitat der Arbeitskrafte vom Reallohn abhangt D h je hoher dieser ist desto hoher ist die Anstrengung und Firmenloyalitat der Mitarbeiter Das fuhrt weiterhin zu einer besseren Auswahl des Personals zu niedrigeren Fehlzeiten sowie zur geringeren Fluktuation wobei die Produktivitatszuwachse mit zunehmender Reallohnhohe wieder abnehmen Dadurch mussen die Unternehmen den Punkt finden in dem der Lohn und die marginale Produktivitat gleich sind Auch bei Nachfrageanderungen kann das Unternehmen nicht mit Lohnkurzungen sondern muss mit Entlassungen reagieren Wird haufig bzw standig entlassen kann dies dazu fuhren dass es den produktivitatssteigernden Faktoren entgegenwirkt 5 NominallohnrigiditatHier handelt es sich meistens um uberlappende Vertrage d h ein Arbeitnehmer schliesst zum Zeitpunkt t und ein anderer zum Zeitpunkt t 1 einen nicht anderbaren Lohnvertrag ab Fischer amp Taylor Daraus folgt dass die Lohne der nachsten verhandelnden Gruppe geringer sind weil sie durch den monetaren Schock gedruckt werden der Arbeitsmarkt wird nicht geraumt da die andere Gruppe von der festgelegten Nominallohnhohe ganz oder teilweise arbeitslos wird Des Weiteren wiederholt sich dies fur die nachste Gruppe wenn die Arbeitsvertrage der Vorgruppe ablaufen Dadurch kommt es selten zu einer vollstandigen Anpassung marktraumender Lohne doch wann diese Situation erreicht wird ist zeitlich ungewiss Weiterhin sind Preisrigiditaten sehr wichtig da diese aufgrund der flexiblen Preise die Nachteile von Lohnrigiditaten hinreichend beseitigen konnten Die realen Preisrigiditaten sind bei Preisregulierungen oligopolistischen Strategien Suchkosten sowie Input Output Verflechtungen zu erkennen 5 Oligopolistische MarktePreisrigiditaten entstehen hier aufgrund dessen dass Preisstrategien weniger effizient sein konnen Der Grund dafur ist dass die Konkurrenz Preisanderung leicht beobachten und dementsprechend darauf reagieren kann Dies gilt aber nicht im selben Masse fur andere Strategien wie fur Mengenanpassung Produktdifferenzierung Forschung Werbung usw Schmidt 5 SuchkostenansatzeHier werden Auktions und Kundenmarkte unterschieden Okun Dabei ist zu erwahnen dass bei Kundenmarkten die Qualitat der Produkte nicht klar zu erkennen bzw wegen anderen Grunden keine vollstandige Marktubersicht zu bekommen ist Deswegen sind eingespielte Kundenkontakte sehr hilfreich da diese durch vorubergehende Preisanderungen nicht gestort werden Folglich bringt eine Preissenkung unter den genannten Voraussetzungen dem Anbieter geringfugig einen weiteren Absatz und kann sich unter bestimmten Bedingungen als problematisch erweisen Weil durch die Preisanderung der Kunde automatisch den Markt neu erkunden wird auf der Suche nach einem preisgunstigeren Anbieter 5 Input Outputerklarungen der Preisrigiditat Blanchard und Gordon Hier bilden die Anpassungskosten i w S die Grundlage fur die Input Output Verflechtungen Hier wird davon ausgegangen dass es verschiedene Unternehmen mit unterschiedlichen Kostenpositionen gibt und dass diese Positionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten geandert werden Dabei weiss das Unternehmen nicht welche Anderungen temporar oder dauerhaft sind und welche durch andere Kostenanderungen wieder kompensiert bzw verstarkt werden Aufgrund der Unsicherheiten wie haufiger Preisanderungskosten langer Durchlaufzeiten der Preisanderungen und der gesamten Input Outputstrukturen kann es relativ lange dauern bis sich die Preisanderung auf den Verbraucher niederschlagen weil selbst die unmittelbare Preisanpassungen jedes Produzenten dem aggregierten Preisniveau unterliegen aufgrund der langen Durchlaufzeiten Auch von einer Indexierung aller Grunde der Preisrigiditaten wird abgeraten weil man dafur eine Vielzahl von komplizierten Vertragen benotigt was aus der praktischen Sicht schlecht durchsetzbar und teuer ist Die Definition der moglichen Ursachen der Preis und Lohnrigiditaten ist zwar ein wichtiger Schritt dennoch bleiben dabei noch zwei Probleme offen 5 Das Hauptproblem bei der Konjunkturtheorie liegt darin dass durch die nominellen Schocks die nominellen Rigiditaten die zentrale Rolle ubernehmen darstellen Dabei hat die Begrundung nomineller Rigiditaten eine geringere Uberzeugungskraft als die der Realen Des Weiteren konnen die nominellen Rigiditaten durch Indexierung uberwunden werden Neben den Preisanpassungskosten existieren noch die Mengenanpassungskosten Des Weiteren ist anzunehmen dass eine geringe Abweichung der Preise von den gewinnmaximierenden nur einen geringfugigen Verlust dabei bedeutet Deshalb konnen kleine Abweichungen toleriert werden da diese einen gering wirtschaftlichen Effekt bewirken Ganz anders sieht das bei grossen Abweichungen aus Diese haben einen weitaus starkeren Effekt und sind kaum tolerierbar Eine andere Ansicht vertreten George A Akerlof Janet Yellen und Gregory Mankiw Sie behaupten dass die oben genannten Annahmen fur den oligopolistischen Wettbewerb nicht zutreffen Da die Gewinnfunktion nach dem Preis abgeleitet wird ist bei einem preissetzenden Unternehmen das Optimum gleich 0 Dies bedeutet dass eine geringe Abweichung des Preises vom Optimum nur geringe second order Gewinneinbussen bewirkt wenn sich auch die anderen nicht anpassen Weiterhin bewirkt eine geringfugige Erhohung der Geldmenge bei Existenz von Preisanpassungskosten eine kaum nennenswerte Preisanderung Demnach erleiden Produzenten nur einen geringen Gewinneinbussen Andererseits fuhrt eine hohere Geldmenge zu Einkommens und eventuell Wohlfahrtssteigerungen first order Ist die Erhohung der Geldmenge dauerhaft so werden sich die Preise fruher oder spater wieder anpassen Weiterhin beeinflussen die Verhaltensweisen anderer Wirtschaftssubjekte ob nominelle Schocks als nominelle oder als reale gehandhabt werden bzw wirken D h nehmen andere Wirtschaftssubjekte an einer nominellen Schock Anpassung nicht Teil und ein Wirtschaftssubjekt erwartet dies dann hat die relative Preisanderung die Wirkung eines realen Schocks Die Folge ist dass nominelle und reale Preis und Lohnrigiditaten interagieren 5 Neue Politische Okonomie NPO Bearbeiten Hauptartikel Neue Politische Okonomie Im Jahre 1958 wurde von Duncan Black das Buch The Theory of Committees and Elections uber Mathematik des Wahlprozesses veroffentlicht worauf sich in den 1960er und 1970er Jahren eine Vielzahl von amerikanischen Okonomen der staatlichen Willensbildung in demokratisch verfassten Gesellschaften widmete 5 Zu diesen zahlen u a James M Buchanan amp Gordon Tullock The Calculus of Consent 1962 Gordon Tullock The Politics of Bureaucracy 1965 Anthony Downs An Economic Theory of Democracy 1957 und Inside Bureaucracy 1967 William A Niskanen Bureaucracy and Representative Government 1971 Die Neue Politische Okonomie ist eine Erweiterung der okonomischen Analyse auf den Bereich der Politik Im Zentrum der Betrachtung stehen politische Institutionen und das Handeln politischer Akteure Des Weiteren verwenden die Vertreter der NPO unterschiedliche Methoden wie die Neoklassische Theorie die Spieltheorie die Neue Institutionenokonomik die Experimentelle OkonomikEs wird aber auch auf die klassischen Methoden Politischer Okonomie zuruckgegriffen 5 Im Mittelpunkt der NPO steht die Untersuchung des Handelns von politischen Akteuren d h der Wahler Politiker Burokraten Interessengruppen und Medien Diese besitzen ein ausreichendes rationales Entscheidungsverhalten und agieren wie Privatpersonen wodurch u a die konventionellen neoklassischen spieltheoretischen neuen institutionenokonomischen Instrumente der Okonomik auf den Bereich der Politik anwendbar sind Weiterhin wird angenommen dass politische Entscheidungstrager vor allem eigene personliche Interessen verfolgen statt am Wohlergehen der Gemeinschaft interessiert zu sein Damit konnen die Politiker als Unternehmer und die Wahler als Konsumenten bezeichnet werden Demnach stellt Burokratie die offentlichen Guter zur Verfugung wahrend die Medien als Anbieter von Informationen agieren Dieses Zusammenwirken der Interessengruppen Burokraten und Politikern wird auch als Eisernes Dreieck beschrieben Hierbei wird das tatsachliche Verhalten politischer Handlungstrager durch die positive Theorie empirisch dargestellt Die normativen Ansatze mussen von den entsprechenden Institutionen so bewusst genutzt werden damit diese gewisse normative Ziele erreichen Dadurch wird eine enge Verbindung zur Konstitutionenokonomik hergestellt d h hier wird die normative Public Choice Theorie und positive Public Choice Theorie der NPO gegenubergestellt So steht zwischen der positiven eine normative NPO und zwischen der normativen eine positive Konstitutionenokonomik Somit hat sich die NPO in methodischer und thematischer Hinsicht zu einer weit gefacherten Forschungsrichtung innerhalb der Okonomik entwickelt und in anderen Bereichen an Bedeutung gewonnen So sind Public Choice Ansatze im Rahmen der Rational Choice Theorie in Soziologie und in der Politikwissenschaft zu finden Es ist auch zu beobachten dass sich die okonomische Analyse der Politik zunehmend den vorhandenen und neuen Bereichen offnet Damit gilt die okonomische Analyse der Politik auch Rechtsokonomik genannt inzwischen als eine eigenstandige Fachrichtung innerhalb der Okonomik Zu den aktuellen Forschungsfeldern in denen die okonomische Analyse auf den Bereich der Politik angewendet wird zahlen u a der Wandel politischer Institutionen globale Politikphanomene das Handeln supranationaler Organisationen individuelle Einstellungen und Wahrnehmungen der Burger gegenuber der Politik die Institutionalisierung von Vertrauen der Einfluss der Medien und die Wirkung von Politikberatung 5 Siehe auch BearbeitenKonjunktur Konjunkturpolitik WachstumstheorieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Alfred Maussner Konjunkturtheorie Springer Verlag Berlin Heidelberg 1994 ISBN 3 540 57790 4 S 25 ff Alfred Muller Die marxsche Konjunkturtheorie Eine uberakkumulationstheoretische Interpretation Dissertation 1983 veroffentlicht Koln 2009 Frank Schohl S 13 Frank Schohl Die markttheoretische Erklarung der Konjunktur Tubingen 1999 G Haag W Weidlich G Mensch The Schumpeter Clock In D Batten J Casti B Johansson Hrsg Economic Evolution and Structural Adjustment Berlin 1987 S 187 226 Wolfgang Weidlich Gunter Haag Concepts and Models of a Quantitative Sociology The Dynamics of Interacting Populations Berlin Heidelberg New York 1983 Kapitel 5 Non Equilibrium Theory of Investment The Schumpeter Clock a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Gunther Tichy Konjunkturpolitik Quantitative Stabilisierungspolitik bei Unsicherheiten 4 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 1999 ISBN 3 540 65910 2 S 79 ff a b c Jurgen Heubes Konjunktur und Wachstum Vahlen Verlag Munchen 1991 ISBN 3 8006 1485 5 S 28 ff Kevin Hoover New Classical Macroeconomics econlib org John Maynard Keynes A Monetary Theory of Production 1933 in The Collected Writings Band XIII S 408 An economy which uses money but uses it merely as a neutral link between transactions in real things and real assets and does not allow it to enter into motives and decisions might be called for want of a better name a real exchange economy The theory which I desiderate would deal in contradistinction to this with an economy in which money plays a part of its own and affects motives and decisions and is in short one of the operative factors in the situation so that the course of events cannot be predicted either in the long period or in the short without a knowledge of the behaviour of money between the first state and the last And it is this which we ought to mean when we speak of a monetary economy Keynes Essays in Persuasion Macmillan 1931 S 189f The policy of gradually raising the value of a country s money to say 100 per cent above its present value in terms of goods amounts to giving notice to every merchant and every manufacturer that for some time to come his stock and his raw materials will steadily depreciate on his hands and to every one who finances his business with borrowed money that he will sooner or later lose 100 per cent on his liabilities since he will have to pay back in terms of commodities twice as much as he has borrowed Modern business being carried on largely with borrowed money must necessarily be brought to a standstill by such a process It will be to the interest of everyone in business to go out of business for the time being and of everyone who is contemplating expenditure to postpone his orders so long as he can The wise man will be he who turns his assets into cash withdraws from the risks and the exertions of activity and awaits in country retirement the steady appreciation promised him in the value of his cash A probable expectation of Deflation is bad enough a certain expectation is disastrous John Maynard Keynes Allgemeine Theorie der Beschaftigung des Zinses und des Geldes Duncker amp Humblot Berlin 1936 2006 S 183 John Maynard Keynes The General Theory of Employment Interest and Money Chapter 16 III Hence the stock of capital and the level of employment will have to shrink until the community becomes so impoverished that the aggregate of saving has become zero the positive saving of some individuals or groups being offset by the negative saving of others Thus for a society such as we have supposed the position of equilibrium under conditions of laissez faire will be one in which employment is low enough and the standard of life sufficiently miserable to bring savings to zero Paul Krugman The Mutilated Economy In New York Times 7 November 2013 How so According to the paper with the unassuming title Aggregate Supply in the United States Recent Developments and Implications for the Conduct of Monetary Policy our seemingly endless slump has done long term damage through multiple channels The long term unemployed eventually come to be seen as unemployable business investment lags thanks to weak sales new businesses don t get started and existing businesses skimp on research and development Paul Krugman The Mutilated Economy In New York Times 7 November 2013 These dry numbers translate into millions of human tragedies homes lost careers destroyed young people who can t get their lives started And many people have pleaded all along for policies that put job creation front and center Their pleas have however been drowned out by the voices of conventional prudence We can t spend more money on jobs say these voices because that would mean more debt Michael Heine Hansjorg Herr Volkswirtschaftslehre Paradigmenorientierte Einfuhrung in die Mikro und Makrookonomie Oldenbourg Verlag 2012 ISBN 978 3 486 71523 1 S 507 508 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konjunkturtheorie amp oldid 238547315